Scranton Wochenblatt. (Scranton, Pa.) 1865-1918, August 14, 1913, Image 3

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    DitNkise »achMnn.
Roman von H. Teichmann.
(S. Fortsetzung.)
Neben Martina sah ein junger
Mensch, der' hatte den gleichen, ge
waltsam kühlen, stolzen Zug im Ge
sicht. Er wurde G«rta als der Ma-
Vellen vorgestellt. Sie s-tzte sich
zu den beiden kühlen, hübsche« Men
schenkindern und beantwortete freund
lich den Wortschwall der redseligen
Obermeisterin. Der Direltor stieß
mit seinein Glas an das des Ober
meisters und sagte: „Wohl be
kommt! Prosit! Ja, was machen
Sie denn für Geschichten, lieber Vel
ten? Heute gerade wollte ich die
neuen Maschinen ausstellen. Was
macht ihr Fuß?"
„Nun, bis spätestens übermorgen
ist's wieder gut. Da lomme ich wie
der in die Fabrik. Aber sagen Sie
mir aufrichtig: Verspreche Sie sich
einen großen Gewinn von d«n
neuen Maschinen? Meiner Ansicht
nach erzeugen wir viel zu viel Fut-
„Dasselbe sagte ich beule Fra»
Langenscheit. Doch sie will von wei
teren Neuerungen nichts wissen. Sa
gen Sie mir einmal im Vertrauen.
Velten, wie steht es sonst eigentlich
mit der Frau? Hat die ganze Fa
brik eine sichere Geldunterlag«? Mir
kommt's oft so vor, aN stünde sie
nicht sehr fest. Diesen Eindruck hatte
lt Ze und
entfernte umständlich tin kleines, los
gelöstes Vlättchen. Dazu macht« er
ein geheimnisvolles Gesicht. „Ja, da
„Wiesv? Es hat sich doch in der
hegte ganz bestimmte Hcssnungen und
Pläne. Die vernichteten Sie selbst."
„Ich? Sie sprechen in Rätseln!"
Der Obermeister zuckte die Achseln
und wies zu Onkel Fritz hinüber, der
jetzt mit Fräulein Rost Mühle spielte.
„Der alte Herr könnte es Ihnen
bestätigen und viel mehr erzählen,
als ich. Er wird's aber schwerlich
tun. Er ist sehr abhängig. Ich
bin's ja eigentlich auch, und ich möchte
„Nun", meinte bedächtig Velten,
„mit der Fabrik steht es, wie Sie
ganz richtig vermuteten, nicht beson
ders. Die Frau hat ganz eigene
das wissen Sie? All das Geld
lös in Sessel lehnte. Wie schön sie
hätte? Wahrlich, ein herrlicher Preis,
?er. Wie kühl er sie begrüßt hatte.
ihre Gefühle anders geworden? 'Aber
sie hatte sich gesehnt, ja, sie wußte es
ganz genau. Erst gestern abend
haben, als ihr Tante Ernestine er
zählte, daß Velten seine Cousine hei
raten wolle daß sie heimlich ver
lobt seien. Und Onkel Fritz hatte es
bestätigt. In seiner lindisch harm
losen Art erzählte er ihr Einzelhei
ten, die ganz sicher aus diese Annah-
Sonnenlicht erfüllte Land hinaus.
Weit dehnte sich die Ebene. Hie und
da ein rotaufglänzender Kirchiurm.
Die Felder jenseits des Gartens wog
ten leise im Abendwinde. Die Dorf
schwalbe strich darüber in lautlosem,
schwingendem Flug. Und auf der
anderen Seite das Schloß am Berge.
Gerta rief weich: „Wie schön, wie
wunderschön das ist. Das müssen
Sie doch malen! Wie beneidenSwen
Sie sind! Könnte ich doch diese leise
Abendstimmung festhalten. Sehen
Sie, wie schwarz die Wolke dort
steht im lichten Himmel? Wie sie
schwer lastend über die Landschaft
zieht? Wie ein drohendes Geschick!"
Der Maler sagte ernst: „Ja, wenn
ich dieses Bild so malen könnte, wie
lebt, dann wäre ich ein berühmter
Mann. Und könnte nach dem Glucke
greifen. So aber rückt es immer
„Ich soll es nicht wissen? Ich
leide selbst daran. Es ist vielleicht
habe Zeit so viel Zeit."
Gerta brach ab. Was sagte sie
er von ihr denken? Sie sah scheu zu
ihm hin. Doch sein Blick weilte dü
ster auf der Wolke, die immer größer
wurde und dunkel und drohend das
Fritz. Ich schenkte sie ihm, weil sie
ihm gefielen und weil sie wertlos wa
ren. Sie kommen mir sehr wahr
haftig vor. Können Sie sagen, daß
Sie die Bilder gut finden?"
Gerta war peinlich befremdet. Sie
sollte ihre Meinung über die Bilder
äußern? Und aufrichtig? Das war
schwer. Sie sagte:
„Ich bin doch keine Kunstverstän-
Strich malen, trotzden ich ungemein
viel Sinn, ja Leidenschaft für alle
Schönheit empfinde. Ihre Bilder be
sitzen sicher Wert. Es liegt ein eige
ner Reiz über ihnen. Etwas Ver
träumtes, Schleierhaftcs. Nur man
ches ist zu schülerhaft ausgeführt.
Das ist meine Meinung."
„Da sehen Sie es. Sie sprechen
mein Urteil: Schülerhaft gewissenhaft
ausgeführt. So sagte mir einst auch
ein großer Künstler. Ich soll mein
Können auf ein anderes Gebiet rich
ten. Wo man Akkuratesse und Aus
führlichkeit braucht. Schade, daß sich
Jensens „Jahreszeiten"."
„Sie schrisistellern, gnädige Frau?"
„Ich? 5) nein. Wie kommen Sie
daraus?"
solch scharfen Blick h>>den. Und sehr
„Nun haben Sie einen Bewunde
rer gefunden, Frau Gerta. Herr
Vellen wird sich in Ihrem Kunstver
ständnis gütlich tun. Bei mir kam
Sinn für Bilder und Bücher."
„Aber, Fräulein Martina, auch
für Bücher nicht? Mir gehen sie uoe»
alles, alles. Ich vergesse mein Leid,
die Eintönigkeit des Lebens über den
Geschicken der Menschen, die da vor
mir lebend werden. Wie schön muß
es sein, selbst schaffend zu wirken."
„So tun Sie es doch! Haden Sie
mich erfaßt hatte. Aber mein Mann
sieht es nicht gern. Er nennt das
überspannt."
Gerta wunderte sich über sich selbst.
Sie war sonst nicht so offen zu frem
den Mensche». Aber sie empfand ein
eigenartiges Gefühl des Bertrautseins
dem jungen Maler gegenüber. Eine
fast schwesterliche Zuneigung. Sie
verstand ihn so gut, und sie fühlte
ganz deutlich: er hegte dieselbe Emp
findung für sie. Martina sah finster
aus die beiden und dackite: arme Rosi.
„Ö sicher", sagte Martina spöttisch
hinüber, die noch immer im ernsten
Gespräch mit dem Maler auf dem
Hügel stand. Heide sah verwundert
nach dem Paar. Doch er empfand
nicht die geringste Eifersucht oder
Angst. Er wandte sich Martina zu,
die sich ihm gegenüber setzte und ein
lustiges Wortgeplänkel mit ihm be
gann.
Nach dem einfachen, gemeinsamen
Abendessen saß man noch bei einem
Glase Wein heiter zusammen. Mar
tina und Velten sprachen fast nichts
zusammen, auch ihre Augen mieden
sich. Der junge Male» saß zwischen
Gerta und Rosi und tnlte seine Auf
merksamkeit zwischen beiden. Onkel
Fritz fühlte sich wie immer sehr be
haglich in dem kleinen Kreise. Er
taute auf und erzählte aus seinem
Leben. Er hatte seine Jugend in
Breslau verbracht, und er meinte:
„Nie mehr bin ich seit meiner Ju
gend dort gewesen. Aber jetzt, die
sen Sommer, reise ich hin."
„Potztausend", rief der Obe> Mei
ster, „haben Sie «in- Erbschaft ge
macht?"
„Nein, aber Martina hat den von
mir entdeckten Georgstaler untersu
chen und verkaufen lassen. Da habe
ich eine Unmasse Geld dafür erhal
ten."
, Ginnord Velten sah Martina an,
und sein Blick schien Zauberkräfte zu
besitzen. Denn das Mädchen, das den
ganzen Abend seine Augen gemieden
hatte, wandte ihm nun voll ihren
Blick zu, und eine Minute lang sa
hen sich die beiden in die Augen.
Nicht zärtlich verliebt, nein, düstere
anklagende Leidenschaft war es, die
aus beider Augen loderte. Da strich
Rosi ihrem Cousin neckisch über das
Haar, und der Zauber war gebro
chen. Rosi sagte: „Ws hast du dei
nen Taler, Ginnord? Ich sah auch
einmal einen Georgslaler bei dir.
Zeig ihn!"
Martina sah gespannt auf den
jungen Maler. Doch der sagte kühl:
„Das war kein echter, liebe Rost. Ich
habe ihn wohl verloren. Er war
vollständig wertlos."
Erblassend wandte Martina sich
um. Den Taler, den sie ihm in jener
letzten Stunde geschenkt, hatte er
achtlos verloren. Er war für ihn
recht hatte Tante Ernestine. Maler
sind leichtfertige, Menschen.
junge Maler brachte die Gesellschaft
das aus einer Kette von Kämpfen,
etwas so Neues, Fremdes, Reizvol
lebt hatt«.
Jetzt sagte Ginnord Velten laut,
Lebens."
sellschast stand am Stadtplatz, der
tief im Schatten des Rathauses lag.
thronte. Dtis bläuliche Licht füllte
schon unverantwortlich spät, und er
hätte so gern seinen genauen Reise-
plan nach Breslau entworfen. Heide
hatte feinen Arm in den seiner Frau
geschoben und drückte ihn leise an sich.
Eine weiche jugendliche Stimmung
überkam ihn plötzlich und er fühlt«,
daß cr f«in« Lebensgefährtin doch lieb
hatte, wenn er auch manchmal es
vergaß. Das Mondlicht, die schöne
Nacht hatte sein
Sausen der Maschinen überhörte.
Paar, das sich voll Feindschaft und
Leidenschaft ansah. Velten bohrte
seinen Blick fast haßerfüllt in den
des schönen Mädchens. Sie war ihm
ein Rätsel. Wie innig, wie vielsa
gend sie voneinander Abschied genom
?ina höre. Und es war immer die
gleiche Antwort: sie amüsiere sich herr
lich, wolle gar nicht Mthr in das alte,
langweilige Nest zurückkehren. Nie
ein Gruß, nie eine Zeile. Und heute
das Wiedersehen im Garten. Er hatte
gerade seinen Georgstaler innig be
ttachtet. als sein Cousinchkn neckisch,
wie immer, ihm denselben entriß und
damit forteilen wollte. Er jagte ihr
nach und gerade, als er sie auffing,
ten, blaß, mit bösen, trotzigen Augen.
Was dachte sie von ihm? Einen Au
genblick lang hatte ihn ihre offenbare
Eifersucht beglückt, doch dann hatte
er sich sagen müssen: es war Täu
schung, eine böse Laune, nichts weiter.
Denn sie behandelte ihn kühl, herab
lassend, wie einen lästigen Diener. Er
mal diesen Blick zu seden, der sie ver
raten hätte sie war nur noch küh
ler und fremder geworden.
Auch jetzt sprach sie nichts zu ihm.
Eine Weile ertrug sie stumm seinen
Blick, dann wandte sie sich zu Frau
Gerta:
„Gehen wir nicht bald? Es wird
die höchste Zeit, sonst fangen wir alle
noch hier zu dichten an."
Heide lachte und reichte dem ernsten,
jungen Maler die Hand, indem er
sagte:
„Sie müssen jünger sein, Vellen,
jung und fröhlich. Da läßt sich das
Velten nickte: „Ich will's versu
chen, Herr Heide, gute Nacht."
Er reichte allen die Hand und über
sah dabei wohl Martinas seine,
schlanke Finger, die leise unter den
Kleiderfalten hervorzuckten. Dann
wandte er sich rasch um und ging
durch die mondhelle Straße nach
Hause.
Gerta lag noch lange wach. Es
war so hell im Zimmer und so warm.
Und tönten ihr die Wart«-«».
Ohr:
„Sie schriftstillern nicht? So ver
suchen Sie es einmal!"
Es schwindelte ihr förmlich bei dem
Gedanken. Schriftstellern! Wie
hatte sie von Jugend auf die Dichter
bewundert und beneidet. Besonders
die dichtenden Frauen. Die sagten
alles, gaben ihre innersten Gedanken
und Gefühle preis, schufen Menschen
schicksale und sahen tief, tief in Her
zen und Seelen. Und viele tausend
Menschen lasen dann die Worte, lit
ten und lebten mit, gingen auf im
Schicksal anderer. Und das sollte st«
versuchen? Herzklopsend richtete sie
sich im Bette auf und sah zu ihrem
Manne hin, der schon tief und fest
schlief. Was er dazu sagen würde?
Frau zusammen. Die Stille der
Nacht lagerte sich schwer auf ihre
Sinne. Sie fühlte etwas heranna
hen, das wie Unglück, wie drohendes
Leid aussah. Sie drückte ihren Kopf
fest in di« Kissen und schluchzte leise.
VI.
d s s ' G h
bedeutend und unendlich anziehend
war sein dunkles Faustgesicht.
„Du strengst dich an. Georg!
Buben tollen auf den Wiesen herum."
Etwas unsanft schüttelte er Gertas
Hand ab und sagte kurz:
sprang sie auf und kleidete sich an.
Sie wollt« hinaus in di« Felder. Ihr
Mann lag am Sofa im kühlen, schat
tigen Herrenzimmer und las ein«
Fachzeitung. AIS sr Gerta mit d«m
.Wohin, Gerta".
.Ein wenig ins Frei«. Ich halte
es hier nicht mehr aus. Gehst du
„Bei der Mittagshitze? Was fällt
dürfen Fräulein Martina nicht war
ten lassen".
.Was soll ich oben? Ihr musiziert
zusammen, und ich soll bei Frau
Lcngenscheit sitzen? Laß mir doch
auch mein Vergnügen!"
Felde? Jetzt bei der Hitze? Du soll
nicht!"
Mit einem Ruck wandte sich Gerta
um: „Fräulein Martina? Die steht
auch nicht in der Küche beim heißen
schädlich ist."
Gutmütig erwiderte Heide: „Nun
ja, gut mein Kind. Ich gebe es zu.
Es fällt mir nur auf, wie frisch und
gepflegt das Mädchen aussteht neben
euch andern."
„Sage doch ruhig: neben dir! Doch
du vergißt, daß sie um S Jahre jünger
ist, keine Kinder und keine Sorgen
hat. Sie lebt nur ihrer Freude,
Ich sah mit 19 Jahren auch so aus."
pünktlich wieder hier!"
Gerta eilt« jetzt hinaus. Die Gas
sen lagen still und einsam, nur hie
und da ein paar alte W-iblein, die
zum Nachmittagsegen in die Kirche
stc auf die Schwell« und atmet« die
weihrauchduftete Kühle ein. Doch
dann wandte sie den Fuß und eilte
über den heißen, sonnenbeschieneuen
Platz zum Schloßberg hinauf. Aber
die Menschen störten sie, die auf den
Bänken herumsaßen und sieierwundert
anstarrten. So verließ sie den Park
und ging durch die Felder der Anto
leuchtete.
Die Felder lagen reglos. Die
Halme des jungen Kornes standen wie
ein stiller Wald träumend in der
Luft, die schwül, zitternd über den
weiten Flächen lag. Gerta schritt
langsam durch die Aehrengassen, in
ringen, eine Gestalt, die sprach und
handelte—Und-viele andere Gestalten
lösten sich logisch aus der einen; die
vor ihre Augen. Und sie fühlte das
' „Wo ist der Herr, Tini?"
sagtet '
„Andr<s, Gert, soll ich euch eine
„Ja, Mammi, bitte, D«schicht« er-
lch,,
zur Dichterin.
Aber heute sollte es etwas Beson
deres werden. Etwas, das nicht in
Gerta. Von wem ist es? Andersen?
Sechstem?"
„Wirtlich? Ich wußte nicht, daß
sonst: „Wirklich, es war schön. Ich
decktes Genie."
wie soll ich sagen empfänglich für
alles Schöne. Ich liebe jede Kunst
leidenschaftlich. Besonders die Dich
hört. Von oben ließen sich jetzt leichte
Klavierkliinge vernehmen. Webers:
„Aufforderung zum Tanz". Heid«
gehen."
stand wie in tiefes Sinnen verloren.
Man sah es ihren kalten Zügen an,
daß sie rechnete, spelulierte. Und
Onkel Fritz hätte sicher gesagt:
„Sie spielt und rechnet mit Menschen-
Gerta:
Heid«. Sie werden den Sonntagnach
nnttag dach nicht olliin
Gerta stand unschlüssig. Sie wußt«,
schwerere Musil, Beethoven Mo-
Intermezzo. es Und
licher Musik auszuladen, erst dann
sanfte, zarte, wenn man ein wenig
müde, befriedigt ist."
und wandte dann den nach
Gerta, die Hände schon zum Anschlag
bereit. Die junge Frau saß mit Frau
Langenscheit in einem entfernteren
Wintel am offenen Fenster. Sie flil
liendes Träumen, leise und doch drän
gend zogen die ersten Akkorde durch
d«n Raum. Immer leidenschaftlicher,
drängender wurde die Musik, alles
schien mitzuschwingen in dem drän
genden Jubel, bei dem Brausen und
Rauschen des zweiten Teiles. H«id«
spielt« selbstvergessen, er entlockte sei
ner Geige Töne, die alle Erdenschwere
mitzittern ließen. Dann ein erlösen
des, befreiendes Ausklingen, als steige
aus wirrem Leilse eine Seele empör
Musik. Heide sagte leise:
weil wir die gleiche Auf
(Fortsetzung folgt).
Für die .stäche.
sauce. (Feines Gericht für den
kalten Abendtisch.) Die nur abge
waschenen Matjesheringe oder die in
und Gräten befreit und in möglichst!
gleichgroße, längliche Filets zerlegt.
Zur Sauce verrührt man 2 Obertas
sen dicke saure Sahne mit 2 Eßlöf
feln feinstem Essig, 2 Eßlöffeln be
stem Oel, 2 Theelöffeln Mostrich
oder Senf, etwas weißem Pfeffer
und einer Messerspitze geriebener
Zwiebel (wenn man will, kann man
schmeckt die Sauce ab und füllt sie
über die in nicht zu tiefer Schüssel
angerichteten Filets. Man garniert
silie.
Gulasch von Schweine
fleisch. li/» Pfund durchwachse
nes, aber nicht zu fettes Schweine»
fleisch vom Kammstück wird in große
Würfel geschnitten, die man in eine
Kasserolle legt, in der man ein klei
nes Stückchen Butter oder etwas
Speckfett heiß werden ließ. Wenn
das Frisch sehr fett ist, kann man
auch wohl Butter oder Fett fortlas
sen, weil das Fleisch dann genügend
eigenes Fett hergibt. Man fügt eine
feingehackte große Zwiebel, Salz,
eine Messerspitze Paprika und etwas
gestoßenen Kümmel dazu und läßt
die Fleischwürfel bei fleißigem Um
rühren Farbe nehmen. Dann füllt
man eine Schöpflelle siedendes Was
ser dazu, läßt das Fleisch über
schwachem Feuer weichdünsten, aber
so, daß die Brühe schön braun und
kurz bleibt, schmeckt sie ab und sügt
nach Belieben noch I—2 Lössel dicke
saure Sahne dazu. Dann muß al
les gut verkochen, worauf man daS
Gericht noch mit einem Teelöffel
Würze im Geschmack kräftigt und
auf erwärmter Schüssel anrichtet. ,
Nieren auf Toast. Mai»
kocht die Nieren gar, entfernt alle
Sehnen und schneidet die Nieren in
Würfel, aber nicht zu fein. Man
schwitzt einen großen Eßlöffel Mehl'
schlicht gemessen, und giebt zu>;
Hälfte Fleischbrühe und süßen Rahnr
oder Milch, oder auch Tomatensaft
hinzu, bis die Sauce eben und flüssig
ist. Die Niere wird darin wieder!
recht heiß gemacht, und dann gibti
man das Gericht auf geröstete Schnit-<
ten Weißbrot, die mit Butter bestri«
chen und gut heiß sind.
Geflügelgeschnitten. Le
ber. Magen und Herz von feinem
Geflügel, auch Wildgeflügel, werde»
mit etwas geräuchertem, magerem!
Spk»,
«igen Wacholderbeeren fein gewiegt
und unter beständigem Rühren in gu
ter Butter abgedämpft. Erkaltet gibt
man etwas geriebenen Schweizerkäse,
>a nach der Menge ein bis zwei Ei
dotter dazu, und streicht diese Masse
auf in Butter gerösttete Semmel
scheiben, gibt sie mit der Fleischseite
nach oben auf ein Backblech und läßt
sie im Bratofen gelbbraun werden.
Knochensuppe und But»
te rnocken. Man kocht aus I
Pfund Rindermarksknochen, ein
Stückchen Leber, mit Wasser, Salz
und Suppengrün eine leichte Brühe,,
die nachher durch ein Sieb gegossen
und abgeschmeckt wird. Inzwischen
rührt man etwas Butter zu Sahne,
fügt nach und nach zwei Eier und je
desmal einen gehäuften Eßlöffel
Mehl dazu, salze und gibt IS—2O
Minuten vor der Tischzeit mit einem
jedesmaligen in heißes Wasser ge
tauchten Eßlöffel kleine Nocken in die
klare, zum Sieden gebrachte Brühe,
läßt die Nocken gar kochen (man
stellt die Kochdauer durch Ablochen
eines Probekloßes in siedendem Was
ser fest), schmeckt die Suppe ab
und streut etwas frischen gehackten
Rosinen - Sauce zu Mehl
speisen. Man röstet in 2 Unzen
Butter 2 Eßlöffel voll Mehl braun,
verkocht es mit einer Obertasse voll
Wasser, einem Stückchen Zimmt,
Pfund gewaschener Rosinen, etivas
Weißwein, versüßt die Sauce mit 3
Unzen Zucker, läßt sie ganz langsam
unter öfterem Umrühren etwa 10
Minuten kochen und trägt sie auf,
nachdem man Zimmt und Zitronen
schale herausgenommen hat.
Rinderschmorfleisch. Bier
Pfund Fleisch (Schwanzstück) werden
gut gellopst, gesalzen und in einen
Schmortopf gelegt, in dem man drei
eigroße Stücke Butter hat Farbe neh-
Fleisch auf allen Seiten unter fort
dauerndem Begießen bräunen, füllt
etwas heißes Wasser dazu, gibt 2 bis
3 kleine geschälte Zwiebeln hinein
und läßt es unter öfterem Nachsehen
und Begießen langsam weichschmo
ren. Sobald das Fleisch gar und
die Brühe gehörig eingekocht ist. gibt
man eine halbe Obertasse milden
Essig dazu, einen Löffel eingemachte
Champignons, einen Löffel Perlzwie
beln und 2 bis 3 entkernte Zitronen
scheiben, läßt sie mit etwas in Was
ser glatt verquirltem Kartoffelmehl
ticklich kochen, schmeckt ab und gibt
die Sauce neben dem tranchierten
Fleisch.