Der Brandlegkr. Von Joseph Rabl, Was für herrliche Sommerfrischzei ten, was für erhebende Stunden hab ich als Student auf den Almen ver leb!! Ich war ein armerTeufel, aber in den Ferien fühlte ich mich wie ein König; da bezog ich den Heuboden riner Sennhütte, blieb dort wochen liebreichen Sennerinnen, von denen die Dichter zu erzählen wissen, mußten scbon vor meiner Zeit ausgestorben darauf nieder. Die Sennhütte ge hörte zu den besseren, denn sie hatte «M Stübchen mit gemauertem Ofen. chen bereitete mir die nette Sennerin Miza auf einem Türkensedernsack und einem Häckselpolster allabendlich das ger Achtziger, und der Geißbub Be rin, seiner Tochter, zu sehen. Ich hatte mich dort rasch einge wöhnt, und wenn das Wetter es zu ließ. zog ich auf Entdeckungsreisen aus. Waren die Gipfel umwölkt, sr streifte ich in der Nähe umher. Da pflegte sich der Alt« über das Erstge burtsrecht zu äußern, .die Erstgebore nen sind oft die diimmsten Buben, der Alte noch nichts, sonst hätte er ge wiß erwähnt, daß die ersten Bestei gungen häufig von der diimmsten Seite angegangen wurden. Uebrigens ließ der Vater seine Buben warten, denn die Reuthoser e- den Hof übernahm. Während der langen Wartezeit hatte er sich viel mit Ein- und Verlauf von Vieh befaßt; der Viehhandel mit dem Verkehr auf den Märkten und in den Wirtshäu sern entfremdete ihn der Wirtschaft und das wurde nicht anders, als er selbst Bauer war. Thomele konnte sich mit seiner Weise nicht vertragen Mehr als zwanzig Jahre Fremde auf die verschiedntlichst« Art fort! erst zehn Jahre vor den hier zu erzählenden Vorgängen landete er wie der in der Heimat. Der Bruder war kurz vorher gestorben und dessen Sohn, auch schon ein Fünfziger, hatte den Hof. Obwohl Thomele von sei nen heimgebrachten Ersparnissen mühelos leben tonnte, tat er doch bei feinem Neffen in der Wirtschaft mit; er sah mit Betrübnis, daß der Reut hos war, und sein nachlassigti sie war zugewachsen, das heißt infolge des natürlichen Anflu ges und der vernachlässigten Weide- und als Thomele nach mehr als zwanzig Jahren wieder die heimatliche Alm betrat, fand er hohen Wald dort stehen, wo seinerzeit weithingestreckte Weide war. Hierzu kam, daß der Grundbesitz in der Zwi schenzeit gewechselt hatte; der neue Besitzer duldete die Weideberechtigung mit Unwillen und suchte sie ,u schmä- Schmerzenskind und seine stete Klage; die Verbesserung der Weide betrachtete er unermüdlich mit Hacke und Feuer. Mehrere Wochen hatte ich schon auf der Reuthoseralm vergnüglich zuge- Wetter wurde. Wolken und Nebel Gegen Mittag kamen der Reuthofer und der Förster heraufgestiegen; man sah sie unter lebhaften Gestikulationen auf dem Almboden hin und wieder gehen. Dann traten sie in die Hütte; der Förster schien unwirsch, der Bauer bedrückt; es war ganz dämme rig in der Stube von den Nebeln, die der Wind über die Alm jagte; ich saß am Fensterlein und las, Thomele auf der Ofenbank, mit seiner Pfeife be schäftigt. Die Sennerin trug den bei den Männern einen Schmarren auf und sie aßen schweigend. Nach dem Essen aber trat der Reut hofer vor Thomele hin. „Also wir sind fertig." sagte er. „der Baron laßt ober der Alm auf forsten und sperrt dadurch unser Weh Thomele ließ die Pfeife fallen. „Das gibts nicht!" stieß er hervor. „Weide bleibt Weide? das Weiderecht ist unser! wir klagen." „Klagen, klagen," sagte jetzt der Reuthoser, „das kostet Geld und führt zu nichts, weil der Bauer kein Recht kriegt. Wenn der Baron die Auffor stung so durchführt, hat sich die Alm aufgehört. Was nützt mir das Wei derecht auf dem oberen Boden, wenn die Schonung dazwischen liegt und wir das Vieh nicht hintreiben dür fen? Gerade so viel wie das Weide der Vater hat zuwachsen lassen. Keine fünf Stück kann ich mehr sommern hier, wenn es so geht." „G'scheit war's nicht, den unteren Boden Wald werden zu lassen", meinte der Förster, „aber das ist jetzt nicht mehr zu ändern; jetzt steht der Wald dort." „Wenn der untere Boden als Wei de eingetragen ist", sagte der Tho mele bestimmt, „wi.d er wohl Weide bleiben müssen. Wir haben das Weiderecht und wenn man uns vom oberen Boden absperrt, müssen wir den unteren putzen, daß er wieder Weide wird." „Nimm Dich in acht. Alter", rief der Förster, an Thomele herantretend, „wie Du putzest, ist es Brandlegung und das dulden wir nicht weiter!" „Wenn mein Bruder die Weide ge putzt hätte", erwiderte Thomele, „stünde kein Stamm auf dem unteren Boden. Die Weide zu putzen ist un ser Recht." „Hüte Dich", drohte der Förster, „ich müßte Dich vor Gericht brin gen!" Thomele antwortete nicht, er schien nachzudenken und beschäftigte sich wie der mit seiner Pfeife. Der Förster wendete sich wieder an ist nicht mehr zu hallen." „Ich weiß, ich weiß", antwortete der Reuthofer, „der Baron will das schon lange und treibt mich darum mit der Weide in die Enge; aber was soll ich mit dem Hos ohne Almweide? Auf die Fretterei ohne Almweide laß ich mich nicht «in; nimmt er mir den Reuthof ab, so Amerika au , ich h ganz erschrocken zusammen, und der Förster sah nachdenklich vor sich hin. „Meiner Seel'", sagte er nach einer Weilt, „nicht recht geht's zu und nichts läßt sich tun; der Baron hat gesagt, die Alm muß weg; den Reut hof wird er schwerlich taufen, aber Damit griff er nach seinem Stock, bot beiden die Hand zum Gruß und ging. Eine stürmische Nacht folgte und ihr ein rauher Morgen; es regnete nicht, ab«r schwere graue Wolken trie ben unter einem eisigen Winde da hin. Recht häßlich war es geworden auf der Alm, und die Sennerin heizt« den Stubenofen. Thomele war nicht sichtbar; erst zur Essenszeit kam er vom unteren Boden heraufgestie gen, aß rasch und ging wieder. Abends wundert« sich die Sennerin, daß Thomele nicht gekommen war, das Vieh einzutreiben; sie hatte es schließlich mit Hilfe des Geißbuben besorgt. Ich sitzte mich zum Herd und des Feuers, während die Sennerin mit einer Rute in der Pfanne rührte, wo ein „Brennmuas" brodelte. Da kam der Geißbub atemlos hereing«- sprungtn. „Der Wald brennt!" schrie er uns an. Wir eilten hinaus. Der un tere Wald brannte an verschiedenen Stellen stiegen turmhohe Flammen auf, die sich mit rasender zu röte färbte die Wolten und die Berg- hang herauf; das war der Alte; er sagte kein Wort und trat taumelnd in die Hütte, wo er am Herde ne ben dem Feuer hinfiel. Die Senne rin eilte, ihm ein Gläschen Enzian zu bringen, worauf er sich etwas er holte. Essen mochte er nicht und wan kend ging er zur Leiter, um ins Un terdach hinaufzusteigen; aber kaum hatte er zwei Sprossen erstiegen, so verließen ihn die Kräfte und er glitt herab. Die Miza schrie aus und wir eilten beide hin, um dem plötzlich so hinfällig gewordenen Alten aufzu helfen. „Dummes Zeug", brummte einrich tete sich auf, knickte aber gleich wieder zusammen. „Er kann heut' nicht im Unterdach schlafen!" sagte ich. Die Sennerin nickte und wir führten ihn in die Stube; dort halsen wr ihm beim Ausziehen und brachten ihn auf mein Bett, wo er, ohne mehr einen Laut von sich zu geben, liegen blieb. Wir sahen noch lang« dem Brande zu, der sich immer mehr ausbreitete und den ganzen Wald verzehrte. Als ich am Morgen in die Stube kam, sagte mir die Sennerin, daß sich Thomele noch nicht gerührt habe. abends hingelegt hatte, aber das Gesicht war auffallend gelb. Thomele war tot. Miza begann laut zu weinen; wir traten beide in die Stube und betrachtet.'» das ruhige und zufrieden« Antlitz des alten Man nes, der f«ine letzte Kraft aufgebraucht hatte, um der unersättlichen und rück sichtslosen Besitzgier mit Zerstörung zu Stimmen ertönten und einige Leute kamen gegen die Hütte herauf; an ihrer Spitze erkannte ich den Förster. Atem los und erhitzt kam er heran. „Wo ist der alte Brandleger?!" rief er, und als ich ihn nur schweigend ansah, fuhr er fort: „'s Thomel« m«in' ich, wo ist der Spitzbub'?" Ich wies auf die Hllttentüre und trat mit ihm ein. Die Sennerin stieß die Stubentüre auf und der Förster fuhr betroffen zurück. „Tot", sagte er und zog den Hut ab, „ja, seit wann?" „Heute früh fanden wir ihn so, wie er dort liegt!" antwortet« ich, während die Miza wieder zu weinen Die Begleitung des Försters drängt« herein und er ging mit ihnen in die Stub«, wo sie eine Weile stumm und ergriffen vor dem Toten stan den. . . . Spät nachmittags kam der Geiß bub zurück und meldete, daß die Lei che am nächsten Morgen abgeholt wer den würde. Die Sennerin sah mich bittend an. „Berlast's mi nit", flehte sie, „laßt's mi in der Nacht nit allein." Ich beruhigte sie und wir hielten mitsamen Totenwacht. Eine böse, unheimliche Nacht brach an, denn das Wetter siel mit Sturm und wolken bruchartigem Regen ein, wobei ab und zu Blitze leuchteten und ferner Donner rollte. Wir saßen um den brannte, sie «in Gebetbuch, ich einen Band Gedichte zur Hand. Die Stu bentüre stand offen und drinnen be leuchtete das flackernde Wachslicht die starren Züge des Toten. Endlos Zeitlich erschienen die Männer, welche Thomeles Talfahrt zu besorgen hatten. Ich blieb noch bis mittags und die die letzten Tage abrechnen wollte, wär Mühe gehabt, sagte sie. zum Abschied bot, nahm sie mich um den Hals: „Bergelt's Gott tau sendmal!" sagte sie dann und lief »i» . üetti-». Im Lichthof des Badehotels sitzt Herr Z; er hat nach der Kurprome nade gefrühstückt und liest nun be haglich seine Zeitung, als ein Ge räusch am Portal des Hotels ihn auf schauen läßt. Draußen ist ein Wa gen vorgefahren, und ihm entsteigt das traurige Jammerbild eines armen unglücklichen Menschen, ein wandern des Wrack. Der eine Arm ruht in einer Binde und die fehlenden Zäh- Narben im Gesichte kümmerlich auf gewogen. Aber irgend etwas an die sem Fremden kommt Herrn Z be kannt vor. Er sieht ihn aufmerksam an, bis er plötzlich die Zeitung bei seite wirft und aufspringt. „Um Got ,ius den Invaliden zu, „du- Mensch, Alfred! was ist dir passiert, hast du !in Automobilunglück gehabt?" Al ziehen): „Du, Bader, mach's kurz, sonst wer zuletzt schreit, schreit am ärgsknl" Getilgte Tchuld. Von Marie Walter. Der kleine Billy Bryn saß auf sei nem hohen Stuhl an dem einzigen war Vormittag nach der drei Meilen entfernten Stadt gegangen, um Einlaufe z« machen. Er hatte Zuckertüte mitzubringen, und der Ge danke an dieses Geschenk hielt den Knaben i?ach, trotzdem er mit großer Müdigkeit kämpfte. Draußen däm merte es bereits stark und Billy de iner zu fürchten, denn der matte Schein des glimmenden HerdfeuerS ließ alle Gegenstände in gespensti schem Licht erscheinen. Gern hätte er die Lampe angezündet, allein das war eine Arbeit, die der Großvater stets selbst besorgte. Plötzlich aus den Weg nen, aber natürlich das mußte der Erwartete sein. Eilends rutschte Billy von seinem hohen Stuhl her unter und lief der Türe zu. Ein lautes Pochen ließ ihn jedoch ängst lich stehen bleiben. Nein, das war nicht der Großvater der brauchte nicht erst zu klopfen. Wer aber war's? Noch stand der Kleine mit furchtsamer Mien« da, als der Mann draußen ins Zimmer trat. „Ist Jack O' Bryn zu Hause?" fragte er. „Nein", stotterte der Knabe. „Wann kommt er denn zurück und wer bist du?" fragte der Fremde weiter. „Großvater wird bald kommen", erwiderte der Kleine, „und ich heiße Billy." „So! Warum sitzt du denn im Dunkeln? Hast du kein Licht? Man kann ja nichts sehen." Billy lief zum Herd, tastete nach den Streichhölzern und reicht« sie die Petroleumlampe anzündete. Der helle Schein der Lamp« nahm dem Knaben alle Furcht, zumal er sich „Willst du dich ausruhen?" fragte er in zutraulichem Tone. „Aber nicht in dem großen Lehnstuhl der gehört Großvater." Schweigend setzte sich der Mann, während Billy wieder auf seinen Stuhl klettert« und den Besucher nach Kinderart mit neugierigen Blik ken musterte. So gut wie der Groß vater gefiel er ihm nicht, obgleich er jünger aussah als dieser. Er war klein und schmächtig, hatt« schwarz«, unstete Augen, kurzgeschorenes Haar, schmale Lippen, eik mageres Gesicht, ohne Bart und stark vorstehend« Bal kenknochen. „Du bist also Tom's Junge?" fragte d«r Fremde, den Knaben be trachtend. „Wie alt?" „Fünf Jahre." „Hm! Ist's schon lange her?" murmelte der Mann vor sich hin, und dann versank er in Nachdenken. Billy aber überkam plötzlich eine dunkle Ahnung, daß man einen Gast halb, indem er den Fremden mit der Hand berührte. Dieser fuhr aus seinem Grübeln auf. „Ja, hungrig wie ein Wolf!" nickte er mechanisch. Blitzschnell sprang Billy von fes tig hin und her und schleppte herbei, was er an Eßvorrat fand; Brot, Käse und eine Kann« Milch. „Großvater bringt vielleicht noch was Gutes mit", bemerkte er wie zur Entschuldigung, daß er feinem Gast nicht Besseres vorsetzen konnte. ~Weiß er denn, daß du kommst?" „Ja, ich Hab's ihm geschrieben." der Brief war von dir?" Billy sah sehr enttäuscht aus; nach dem Verhalten des Großvaters zu urteilen, hatte er viel Wichtigeres er wartet, als daS Erscheinen dieses Unbekannten. „Gehörst du zu uns?" fragte der Kleine nach einer Pause. „Wieso?" „Na, bist du'n Onkel oder so waS Aehnliches?" „Ah! Natürlich. — ich bin euer Vetter. Hast du nie von mir ge hört?" „Wie heißt du denn?" forschte der Knabe. Das dürre Männchen richtete sich stolz in die Höhe. „Mein Name ist Timotheus Daly." „Oh oh!" Billy schlug vor Vcr „Du bist Vetter Tim?" „Jawohl, mein Junge." Der Kleine schwieg eine Weile, als müsse er diese überraschende Mittei abcr erfaßte ihn eine Anwandlung von Zärtlichkeit für den neuen Ver wandten. „Bist du sehr müde, Better Tim?" fragte er. „Ja, sehr!" nickte der Mann, sich „Na, dann setz' dich in Großvaters Lehnstuhl!" erlaubte ihm der Knirps großmütig. „Da sitzt sich'S beque mer." Schweigend wechselte Daly seinen Platz. Er war allerdings recht mü de und nicht sonderlich erbaut, daß der alte O'Bryn ihn so kategorisch zu sich beschicken hatte. Seit vier Jahren waren die beiden sich fern Luxusgegenstand des LrmlichenStllb chens ausstreckte, fuhr Billy fort, ihn zu beobachten. Dabei fiel sein schiert." ziehen, Better?!im." War es die Dienstwilligkeit des liebkosend mit der Hand über den blonden Lockenkopf des Bübchens, in dem er murmelte: „Du bist ein guter Junge!" erklärte Billy mit altkluger Miene, Billy betrachtete ihn mit zusriede feinen Posten am Fenster. Eine Viertelstunde später wurden schwere Tritte im Flur vernehmbar te: „Vetter Tim ist da! Er schläft." „Immer derselbe", dachte er, „ein harter Mann, der kein Herz hat." Vorerst ließ er ihn ruhig weiter begann, den Korb zu entleeren. Billy riß die Augen auf, als der Großva ter Dinge auf den Tisch stellte, die noch nie den Weg in die ärmliche Hütte gefunden hatten: ein Stück geräucherten Lachs, drei Weißbrote, einen Kuchen und eine Flasche Wein. Der Alte hatte gezögert, bevor er sich entschloß, letzteren zu kaufen, al lein er sagte sich, daß die besondere Gelegenheit auch Besonderes ersord:- re. „Herrlich!" flüsterte Billy, mit lü sternen Augen nach dem Kuchen schie lend. „Das will ich meinen", schmunzel te Jack, „'s ist aber auch ein wich tiger Abend, mein Junge! Du ver stehst's freilich nicht, doch er Gott hab' ihn selig! wird's wissen." „Sollen wir all' die schönen Sa chen essen?" fragte der Kleine ge spannt. „Ja gewiß! Wozu sind die denn da?" lacht« Jack, indem er sich auf einen der hochbeinig«!, setzte hielt sich noch stramm aufrecht, mit einer gewissen Würde, die andern im ponierte. Nach einer Weile erhob er sich, trat zu dem Schlafenden und legte seine Hand auf dessen Schulter. Daly fuhr jäh in die Höhe. „Ihr seid willkommen, Tim Da ly!" redete Jack ihn an. Sich rasch ermunternd, reichte Da ly dem Alten die Hand. „Wär' ei gentlich erst morgen gekommen", sagte er dabei, „'s hat mir aber heut bes ser gepaßt." „Setzt Euch mit an den Tisch!" keit ein. „Wir wollen essen und nachher sag' ich Euch, weshalb ich Euch herbestellt hab'." Mit gemischten Gefühlen saßen sich die beiden Männer gegenüber, in dem sie sich gegenseitig verstohlen beobachteten. Nur Billy gab sich ohne jede andre Empfindung, als die des höchsten Genusses, dem festlichen schweigend ausrauchten, während Billy, dem nun doch die Augen vor Müdigkeit zufielen, sein Bettchen auf suchte. Sobald der Knabe einge schlafen war, trat Jack an den Herd, nahm seitwärts einen losen Stein aus der Mauer, griff in die ent standene Oessnung und zog einen Lederbeutel hervor, den er auf den Tisch legte. Tim Daly sah ihm neugierig zu, wie er die Schnur löste und einen Sichtlich erregt wandte er sich dann zu Daly. „Mit diesem Geld", sagte er feierlich, „zahl' ich Euch zu „Jch versteh' nicht, was Ihr gen. „O, Ihr wißt's recht gut. Hatte zu zahlen!" Ja, das habt Ihr ge „Jch bin betrunken gewesen", ent schuldigte sich Daly. „Und ich ich war auch trunken". heut' zahl' ich Euch seine Schuld kb, Tim Daly, aber bei Gott! ich vciwng', daß Ihr Eure Worte wi derruft und zugebt, daß der Tote die Ehr' wieder zu schaffen. Da ist's bei Heller und Pfennig, und wenn ich heut' nacht sterben müßt', so stürb' ich mit leichtem Herzen." Daly schielte zu den schlafenden Knaben hinüber und wischte sich die irocktnen Lippen mit der Rückseite der Hünd. „So deshalb habt Ihr mich herbestellt?" sagte er nach einer Wcile. „Ja, weil ich's Euch selbst zihlen „Und was wird denn aus den kleinen K«rl da?" fragte Daly mit unsicherer Stimme. „Dem Billy? Na, der muß arbei ten wie sein Großvater auch. Er „Die sind nicht für ihn", wies der Alte schroff ab. „Da nehmt Euer Geld und widerruft die häßlichen Worte gegen meinen Sohn." Meder schaute Daly zu dem klei nen Schlüser hinüber. von mir haben, Vetter", sagte er in unbehaglichem Tonr- „Ich denk weiter nichts, als daß Daly spuckte kräftig ins Feuer. „Na, fo'n schlechter Kerl bin ich denn doch nicht!" stieß er ärgerlich behüt' mich vor so 'ner SUnd'! Ich den Kopf geschoben hat? Behaltet das Gelr für den kleinen Burschen. Er kann's mal gebrauchen ich rühr's mit keinem Finger an." „Aber es gehört Euch", beharrte Jack, „'s ist für die Ehr' von mei nem toten Sohn." Jetzt sprang Daly zornig auf. Mit raschem Griff schob er das Geld in den Beute! und warf ihn klirrend auf den Tisch. „Noch ein Wort", Auch Jack hatte sich erhoben. Au- Männer gegenüber. „Weil ich mal in der Trunkenheit ein paar niederträchtige Wort' ge ly hitzig fort. „So hört's denn! Ich halt' dem Tom seine Ehr' so hoch wie die meine, und wer was liber ihn red't, dem brech' ich den Hals. Das Geld aber, das gehört dem Billy." den Better. „Und das Geld laßt Ihr dem Billy?" h- , h G s runzelige Gesicht des Alten; er füllte ters!" Ter Bergfex. s.' / „Wegen lumpiger dreihundert Fuß muß ich jetzt zu Grunde gehen!" Läuten —Leiden. In einem Gasthause herrscht die Gewohnheit, daß, wenn Speisen von der Küche aus ans Büffet der Spei selo!alitäten gelangen, die Kellner und Kellnerinnen von der Büffet- Dame durch ein Glockenzeichen Her leigerufen werden. Es wurde nun einem der Kellner mehrere Male hin tereinander geläutet, damit er die durch ihn bestellte Leber und Nieren abhole und serviere. Derselbe eilt heran, wischt sich den Schweiß von der Stirn und meint, zu der Büffet- Dame gewendet: „Na, na, daS ist ji. das reenste Leber- und Nierenlei den!" Bei der Prüfung. Vir chow prüfte einen cand. med. polni scher Herkunft. Er legte ihm ei» Präparat vor: „Was ist das?" „Das ist sich das Lebber." „Erstens heißt es nicht „das Leb ber", sondern „die Lebber", zweitens heißt eS nicht „die Lebber", sondern „die Leber", und dritten» ist es nicht die Leber, sondern dai Herz. Ich danke Jhpen, Herr Kandidat!" " „Jetzt mußt Du einmal mit hier herein gehen. Na, was murmelst Du denn da?" Er: „Ich spreche nur schnell noch ein Stoßgebet!" Druckfehler. (Nut dem Berichte eine? Lokalblattes über daS Stiftungsfest eines Klubs): „Beim Beginn der Tanzpaufe führte jedes Mitglied sein Ehegespenst zur Tafel." Aus dem Briefe der kleinen Grete. Lieber Baterl Tochter Gretes Tochter? Unmöglich. „Sie sollten über Ihre Mittel leben, Herr Ba- ""w°g«ch habe ja gar
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