H Die Deutschen im I T Unabhängigkeitskriege. « Zum 4. Zuli IS!Z. Von Wilhelm Uaukmunn. Als der große Freiheitskampf be gann, mochte der deutsche Volksstamm in den dreizehn Kolonien ungefähr 30V.V00 Köpfe zählen, Deutsche und Deutschnachkommen zusammen. DaS war ein Sechstel der weißen Bevöl kerung, also ein Element, welches für die Kriegslage bedeutend in Betracht kam, nicht allein betreffs des Soi datenmaterialS, sondern auch als Nährstand, als steuerzahlendeS für die Ausrüstung des Feldheeres arbei tendes Kulturelement. Die große Masse unserer Lands leute lebte auf gutangebauten Far men in den Mittelstaaten und ein be trächtlicher Wohlstand hatte sich unter ihnen entwickelt. Man kann wohl sagen, daß die Deutschen jener Zeit nicht die politische Schulung der Neu «nigländer besaßen. Die Bedrückun gen, welche die Regierung George 111. gegen die amerikanischen Kolo nien plante, trasen unsere deutschen Farmer nicht so direkt, wie die Be iwohner der Kllstenstädte. Das an spruchslose Landvolk lebte ja fast aus schließlich von den Erträgnissen de» «igenen Bodens, und der Luxus war »hm »och fremd. Es ist ohne weite res klar, daß diese Deutschen unv Deutschnachkömmlinge durchaus nicht die Neigung zum Anstiften einer Rebellion besahen. Die Anregung zum Aufstande ging aus von oen, politisch geschulten, freiheitsliebenden "Volke rein englischen Geblllls in Äen Neuenglandstaaten und von den bedeutenden Männern desselben 'Stammes namentlich auch aus Vir ginien. Um so merkwürdiger ist es aber, daß gerade die Deutschen mit eifrigsten zu den Waffen griffen, als die Wkrfel bei Lexing «on und Bunker Hill einmal gefallen «aren. Was war die Ursache? Lerem Volke mächtig entwickelte Ge fiihl der Kameradschaft, der Gedante, man dürfe die Brüder in den bedroh ten Neuenglandstaaten nicht im Stiche lassen. In der Stunde der Gefahr erkannten die politisch trägen, kön nen auf Long Island, 1776, ist i^r »es Predigertalars mit dem Waften rocke eines gewissen theatralischen Bei- Geschmacks nicht entbehrte, aber solche Agitationsmittel in außergewöhnli cher Zeit sind nicht mit gewöhnlichem Maße zu messen. Denn Peter Mühlenberg war es heiliger Ernst und die Wirkung seines drastischen Mittels war ungeheuer. Der Name Mllhlenberg war bei dem gewaltigen Einfluß dieser um daS Deutschtum so sehr verdienten Familie an sich ein Programm. DaS energische Vorge hen PeterS und seiner Brüder wirkte auch bestimmend auf die Übrigen lu therischen und reformierten Geistli chen und diese waren damals die hauptsächlichsten Führer des Deutsch tums. Dazu kam auch noch, daß sehr viele Deutsche aus diesen Ge genden in dem großen Franzosen kriege, welcher 1763 zum Abschluß lischen Fahnen, gekämpf? hatten. Für jenen Krieg war das Royal Ämert can-Regiment, das unter dem Befehle ligen Deutschamerikaner der König von England? Er blieb ihm stets ein Fremder. Kein nationales Band oerknllpste die Deutschen mit London. Damit soll nicht gesagt sein, daß es und Drückeberger gegeben habe. Aber es gab keine direkten Landes feinde unter ihnen, während es unter der angelsächsischen Bevölkerung doch recht viele gab, welche für Englands Sache kämpften. Lafayette klagt im Jahre 1778, daß ganze Regimenter von Amerikanern gegen Washington fochten. Bald darauf bildeten die Engländer in New Dort dreizehn Tory - Bataillone, zusammen 3(XX> Mann. In den südlichen Kolonien gab es wahrscheinlich reichlich so viele Tones, als Rebellen. Nach dem Friedensschlüsse sind manche zehntau send Amerikaner nach Kanada aus gewandert, weil der Kongreß das konfiszierte Eigentum dieser Tories nicht zurückerstatten wollte. England hätte wahrscheinlich einige Jahre frü her den Kampf eingestellt, wenn es durch die Hilfe der amerikanischen Tories nicht zur Fortsetzung veS Krieges ermutigt worden wäre. All« Engländer, welche gegen die deutschen Bauern bei Oriskany kämpften, wa ren Tories. Namentlich die Stadl New Uork war ein Brutnest des To rytumS. Trotzdem wurden die Deutschen vielfach verdächtigt, daß starke Grup pen unter ihnen es mit den Englän dern hielten. Das geschah infolge eines Mißverständnisses. Bielleickl der fünfte Teil unserer Landsleute gehörte den sog. wehrlosen Christen an. die ebenso wie die englischen Quäker jeden Krieg, auch den ge rechtesten, aus Prinzip »erdammien. Namentlich die zahlreichen Mennoni ten und die Dunker standen aus die sen Gründen bei Seite. Ein klassi sches Beispiel ist der jüngere Chri- Peter Mühlenbergs Einfluß bei Stunde verhindert hätte. Dieser dun terische Dickkops war unbeugsam in seiner Gegnerschaft gegen jeden, also auch gegen diesen Krieg. Die Verfolgungen ertrug er mit christlicher nen gedient. Der größere Teil der deutschen Soldaten stand bei den sogenannten und Iren. Nur ein einziges deut sches Regiment wurde durch Kongreß beschluß im Jahre 1776 gebildet. Da zu stellte Pennsylvanien sllnf und Maryland sieben Kompagnien. Un ter den Truppen, welche die Einzel staaten errichteten, finden wir zwei fast reindeutsche Brigaden, die virgi nische, welche Peter Mllhlenberg führ te, und die Maryland» des Generals Gift (Geist). Erstere entstammte dem doahtale und Gists Truppen kamen aus dem westlichen Teile Marylands, welches zu jener Zeit so deutsch war, wie irg«nd ein Teil Pennfylvaniens. Letztere: Staat hat keine größeren deutschen Verbände gebildet, also kei ne deutschen Brigaden, wohl aoei viele deutschen Regimenter, welche unter verschiedene Brigaden verteilt wurden. Die Marylander deutsche Brigade stand später unter den Truppen De Kalbs und kiimpst ruhmvoll bei Camden, wo der au» Franken stammende deutsche Bauers sohn Johann Halb den Heldentod fand. Es gab eine Anzahl fast reindeut scher Truppenabteilungen, welche kei- So van Heers Korps, die Leibwache Washingtons, und in Pulaskis Frei schar waren so viele Deutsche, daß lommandieren Pflegte: .Vorwiirtt, Brüder!" Nur aus Deutschen be stand Armands Legion, und die Dra llere von Charleston, S. C., unter dem tapferen Patrioten Michael Kalt eisen sind dazu zu rechnen. 3, 4, 6, 8, 9 und 11 standen. Die Regimenter 3 und 8 bestanden aus schließlich auS Deutschen. Das erste Virginische Regiment wurde zuerst nach dem Süden ge schickt, erhielt seine Feuertaufe am LZ. Juni 1776 bei dem Kampfe um Fort Moultrie (bei Charleston), schlug den Sümpfen von Slld-Carolina. Dort erlitten sie schwere Verluste in Folge des Sumpsfiebers und auch !lltühlenberg ertranlte hier schwer. Im Feldzuge von 1777 finden wir Mühlenberg im Heere Washingtons als Befehlshaber der aus dem 5., 8. und 13. Regimente gebildete» deut schen virginischen Brigade. In der unglücklichen Schlacht bei Brandy wine (11. Sept.) deckte diese Brigade den Rückzug der Armee, ja man tann mit Recht sagen, daß Mühlenbergs überaus geschicktes Eingreisen die ge schlagene Armee vor völligem Unter gange bewahrt hat. Womöglich noch glorreicher war Mühlenbergs Anteil an der Schlacht bei Germantown (14. Okt.) Der von ihm geführte linke Flügel warf die britische Garde zu rück, nahm die feindliche' Position und erstürmte einen Teil der langgestreck ten deutschen Ortschaft. Leiber zog sich das Zentrum der amerikanischen Armee vorzeitig zurück und die Mllh lenbergsche Brigade, welche bis dahin siegreich gewesen, war nun den An griffen der feindlichen Gesamtarmee ausgesetzt. Ein mörderischer Kampf entspann sich, furchtbar waren die Verluste, auch der tapfere Major Keim vom 8. Regiment starb hier den Heldentod, doch gelang es Mllh lenberg, seine Brigade in guter Ord nung aus der Feuerzone zu ziehen und auch diesesmal den Rückzug zu decken. Während der Jahre 1778 79 die Periode des Hinhaltens und der beständigen Manöver ,an. Mühlenbergs Brigade nicht zu grö ßeren Kämpfen. Im Jahre 1780 wurden die Regimenter wieder nach dem Süden geschickt, um den Verhee rungen des ehemaligen amerikanischen Generals und späteren Verräters Be nedict Arnold Einhalt, zu tun und diesen nun im britischen Solde die nenden Schurken womöglich zu san gen. Jedoch Arnold kannte das Schicksal, welches ihm nach seiner Ge fangennahme bevorstand. Er war sehr vorsichtig und wurde auch bald abberufen. Mllhlenberg beteiligte sich stark an dem schrecklichen Buschkriege, welcher damals in den Carolinas wü tete? seine Brigade (in welcher sich auch manche hessische Ueberläufer be fanden) wurde in diesem Feldzuge so furchtbar mitgenommen, daß sie in den Kämpfen, welche in der Schlacht bei Camden gipfelten, nicht mitwir ken konnte. Dagegen hat sie an dem glorreichen Tage von Aorktown, wo durch der Krieg zu Ende kam, «neu hervorragenden Anteil gehabt. Peter Mllhlenberg war einer der wenigen intimen Freunde George Washingtons. Wir haben zahllose Beweise dafür. Diese Freundschaft bestand schon vor dem Kriege, doch !hat es sicherlich nicht Washington» > Anfeuerung bedurft, um Mllhlenberg» für die Sache der Freiheit > zu veranlassen. M. war, nur um l j seinen alten Bater nicht zu erzürnen. da» Jägerblut und der Pioniergeist seines Großvajers Conrad Weiser. Als Peter als Jüngling vom Vater Leitung sich'der Gottesgelahrtheit zu ren deutschen Männer, welche mit Mllhlenberg fllr die Unabhängigkeit Amerikas gekämpft haben. es die Bequemlichkeit und das Belie ben der Herren Milizer gerade for derten, so ist über die innere Zusam den AiUeU der Deutschen feststellen, so muß man sich an die Kontinental armee halten. Da hat nun H. A. Rattermann mit ungeheurem Fleiß in Di« .r«geseNschast" in Boston. rollen von elf Pennsylvanischen Re „Deutschen Pionier" (8. und 9. Jahr gang) abgedruckt. Es wimmelt dar- Pennsylvanien damals war. Wer diese Listen sorgfältig liest, kann sich des Eindrucks gar nicht erwehren, den. Von den Taten Steudens soll Juli berichtet. Der Zweck der ver stehenden Schilderung war ein mehr 4. Juli-Rotwen. Der erste unter den nennenswer ten amerikanischen Astronomen und Mathematikern war David Ritten house in Germantown. Er hat zum ersten Male in Amerika den Durch gang der Venus beobachtet. Von die sem Sohne eines deutschen Pioniers sagte Thomas Jesserson: .Ne kss kss live<j lrorn ltie crestion rc> tkis cls>". Die Uebertreibungen dieses Satzes muß man mit der Un kenntnis Jefferfons über den dama ligen Stand der astronomischen For schungen hervorragender Europäer entschuldigen. Aber Rittenhouse war gewiß der bedeutendste amerilanische Astronom seiner Zeit. Ein sehr hervorragender Mann irar der Deutsche Dr. Christoph Witt in Germantown. Er baute die er ste Kirchenorgel in Amerika. Auch begründete er dort den ersten botani schen Garten in Amerika. Christoph Saur in Germantown druckte im Jahre 1743 die erste in Amerika erscheinende Bibel, und zwar ik deutscher Sprache. Johann Peter Müller in Phila delphia übersetzte bald nach 1776 wurde allgemein angenommen, daß Müller der einzige Amerikaner sei, Rev. Major-General Peter Mllhlenberg. Im Jahre 1764 wurde zu Veth- Wasserwerk in Amerika errichtet. Die deutschen Herrenhuter schufen dies Werk. Sie richteten auch eine Feuerwehr ein mit einer Handspritze, welche 1698 aus London beschafft wurde. wurde von Franz Daniel Pastoriui im Jahre 1698 herausgegeben. Westlich von den Alleghenie» wurde der erste amerikanische Bibel set in Pennsylvanien im Jahre 1314 Pa., richteten dort im Jahre 1749 rika ein. Noch im Jahre 1793 Mann, fast sämtlich Deutsch-Penn sylvanier, in einer Schlacht getötet. Der schöne BerS von Thomas B. Read:^ Peter Mllhlenberg. Whittier schrieb: Auf wen bezog sich das? Auf den Deutsch-Pennsylvanier Joseph Rit ner, welcher im Jahre 1838 als Gou verneur von Pennsylvanien in seiner JahreSbotschast herzhaft und u„. zweideutig gegen die Sklavenbarone auftrat. Probates Mitte!. A.: „Hat der Mann dort ein Au genleiden?" B,: „I bewahre, dem Hot ja feine Frau Scheuklappen anfertigen las sen, damit er die vielen Wirtshäuser unterwegs nicht sehe» soll!' Spekulativ. Freundin: Meinen Mann überraschte ich gestern dabei, wie er das Dienstmädchen kllßte; der Spaß ist ihm aber teuer zu stehen gekommen! denn zur Buße hat er mir ein neues Kleid kaufen müssen! „Das Mädchen haben Sie natürlich sofort herausgewor fen?" Freundin: Noch nicht! ich Erkannt. <« steht's mit der Doppelschrauben» ter.türtlinke?" .Die Klinte wird nach Aussage des Maschinensabril-, stellt sein." Zu viel. Vermieterin: Warum wollen „Lesen Sie doch hier diese Auf schrift! Das tann der Beste nicht vertragen!" Vom Reitplatz. Unterosfi- Widrrlegt. alles bezahlen soll!
Significant historical Pennsylvania newspapers