Zitfftichirtlei». Mit den schönen Frühlingstagen be- Hann es im Bergdörflein Spitzegg zu trappeln und zu zappeln. Die iveiß und schwarz gefleckten Zot telröcke vertauschten die engen dump fen Ställe mit dem Geißkrummen. Lange genug hatten, sie auf der mage ren Streu und bei immer karger »er dendem Futter aus den ersten Aus- Eiskerzen über die Wände hingen, kletterte das vierbeinige Bergvo» in den toten Schutthalden herum und leckte das Wintermoos von den Blök ten. Mit dem zurückweichenden Schneesaum jedoch stiegen die Ziegen höher hinauf und kehrten gegen Abend mit prallen Eutern und stei fen Hinterbeinen in die Ställe zu rück. Der kleine Moritz führte den bimmelnden Zug, und als im Hoch sommer die Herde um zwei Trupp lein aus benachbarten Weilern ver stärkt wurde, erhielt der Geißhirt ei nen treuen Klettergehilfen in der The rese Schwick. Es war ein Heller Julimorgen, als sie zum erstenmal gemeinsam die zweifarbigen Zipfelbärte auftrieben. In festlichem Glänze war die Sonne über den Weißgletscher emporgestiegen und hatte auf die Schieferdächer der dunklen, wie mit Pechkohle bestriche nen Hütten von Spitzegg den lichten Schein gelegt. Ueber einigen Kä mmen zerwirbelte ein dünnes blaues Räuchlein. Hell strahlten die wei ßen Mauern der Kirche, die bis in die Spitze des sechseckigen Helmes hinauf mit frischer Tünche verputzt waren. Der dicke blecherne Knopf mit dem feingegliederten Kreuz silberte wie Firneis. che» Gesicht standen. Lachte das braunen Beine bis zum Knie frei lie ßen, hatte die Mutter Flick neben Flick gefetzt, so daß sie ausflihen, wie fressen. Bei leerem Magen schmeckt tagsfutter, Hnter den bedächtig ausschreiten los. Nach einigen kläglichen Horn stößen hüpfen sie wieder der Herde zu. Was in den engen dumpfen Moritz bemerkt, daß die Betta läßt die Ziege wieder laufen, „Hüt, hioo," schrie Moritz in die Herde hinein, und wenn die Vier de ,->« nicht gehorchten, flou ihnen rer Lärchenzapfen an den Kcps, und „Giz komm!" ries er beschlnisch. wenn sie zurückblieben. „Hüt, hioo!" seitige» Berglehne, auf welche die Sonne längst ihren hell.'n Schein geworfen hatte, sich festklammerten. Wie der Weg Neben ihr trottet die Roti, die hat Blasi, Gurt, Sattli, o, ich ken," niederrauschenden Bergbach her er klangen die Glocken des Alpviehs, das vom Fels- und Buschwerk noch ver die Luft. Es war ein stattlicher Raf- sein! Ich stoße grad' eine ganze in den Mund!" prahlte die Gespielin. Sie schleppte jubelnd Stein um Stein umsonst gebaut." Moritz lächelte vor sich hin. „Du dummes Assji. Wenn es nicht regnet, Stube." „Das ist lustig," rief die Rese und großen Alpläse. Den verkaufe ich und gebe alles Geld der Mutter, damit sie eine Ziege kaufen kann. Wollen Hölle." nein, Hainichen. „Du, Rese! Ich und stülpte die Nase, „Mein Bruder Bub, „Du bist ein Prahlhans", ries die Kleine und neckte den Gefährten so Eine gute Weil? spät» lagen die bei- Blöcke und Arvenstriinkc, Das Mäd' „Wenn du schnarchen willst, so is! Zeit zum Aufbruch." Das Mäd- Pfiffen und Geschrei die Tiere be sammelte, Als die Herde geordnet dem Herwege den oberen Teil der Alp durchquert hatten, bog Moritz in den Wald hinunter. An einer abschüssigen Stelle sprang er mitten in die Herde, ergriff zwei Zicklein, mit dem anderen auf die schiefe Glas fläche eines Felskopfes, wo er die meckernden Gesellen zurückließ. „Es sind die zwei schwächsten aus der ist es ratsam, sie einige Tage oben zu lassen; die Nächte sind jetzt warm und Futter finden sie zur Genüge." Als das Mädchen über Durst klag jetzt liegst dii unter das Euter und löschest den Durst, wie ich es gemacht habe." nieder, hielt es aber nicht lange aus unter der zottigen Ziege. Mit milch überströmtem Gesicht erhob es sich So schlürf' halt Wasser, bis du das leer geraspelt." Jenseits des Baches gerieten sie wieder in den alten Weg, von dem aus sie tief unten das Heimdörfchen erblickten. Das Mädchen blieb ste hen und horchte, „He, Moritz, hörst Pellen-Glocke," Der Bub trabte an seine Seite. „Du dummes Marrli, die alte Kuh schelle wird man hier oben hören. es. Eine dreckige Glocke ist sie halt, eingang bezeichnete, gaben durch Die Rese schnäbelte der Mutter noch lange von der schönen Bergfahrt, Schreiben an Sie selbst gerichtet?^ Geldverleih-r: „Natürliche hier tonnen Sie's ja gleich lesen: Sie „TopptlselbstmorÄ". Aber das Leben hienieden war ihnen zur Last, und sie sehnten sich nach ei ner besseren Welt. Da Theobald Kretinski jedesmal die Zeche für den ganzen Tisch zahlt.', hatte sich der Kreis seiner Bewunde- Frau Marietta Kretinski ei gentlich hieß sie Marie, aber das klang zu plebejisch war jung, sein dem Schönen gewidmet", dem Schönen in Kunst und Wissenschaft, in Phantasie und Wirklichkeit. Und doch war sie jetzt lebensmüde, gerade Ideale hatte, und dessen schöne See.'e in den Stürmen des Lebens ebenso jungfräulich geblieben war, wie die ihre. Eines Abends war es über sie ge kommen. Man kam gerade vom Eaft-Haus, wo man die größten Probleme des Daseins spielend gelöst hatte, und strebte in andächtigem Schweigen dem eigenen Heim zu. Man war noch so ergriffen von dem ! ihre Züge. sollten ja den unglücklichen Freunden alles erklären. Und manches Schrei ben wurde entworfen und wieder kas- Es war ja so unendlich schwer, der eigenen Lebensphilosophie auf ein paar Briefseiten ein dauerndes Denk mal zu setzen. Ein gewaltiges Stück Arbeit erforderten auch die letztwilti stoßen und wieder neu erlassen, und nur die einzige Bestimmung, daß man ihre Lieblingsbücher mit ihnen verbrennen solle, stand ihnen als un abänderlich vor Augen. Lange hat es auch gedauert, bis sie sich über die Todesart einig war-n. Der Strick kam natürlich nicht in Betracht; der war zu unappetitlich, zu wenig stilvoll. Auch der Revolver hatte seine Nachteile. Wie leicht konnte man durch den Knall zu früh verraten werden! Und dann war es doch zu entstellend, mit einem Loch in der Schläfe gefunden zu werden. Man einigte sich endlich auf Gas. Das war das sicherste und beste. In ihrem kleinen japanischen Boudoir sollte der letzte Akt ihres Lebens zu Ende gespielt werden. Erlesenster Geschmack sollte sie in ihren letzten ten sie aus diesem an Schönheiten so wichen und doch so eklen Leben in ein besseres Dasein hinüberschlum mern. Der Friede dessen, der mit dem Leben abgeschlossen hat, vergoldete ihre letzten Tage, Ihre Untergebenen hatten noch nie eine so gute und friedfertige Zeit erlebt. Und dabei fühlen würde, tat ihnen unendlich wohl. Es war aber nun auch Zeit gewor» Gegenseitig bestärkten sie sich darin, daß man endlich Ernst machen müi>e. Denn vom Leben hatte man ja jetzt noch weniger als vorher. Während der letzten Wochen hatten sie sich schon keine Bücher mehr einbinden lassen. Vorräte an Zigaretten fast gänzlich aufgebraucht ... Es war ja doch al les gleichgültig, da es nun zu Ende sollte ihr letzter in diesem Leben sein. Am späten Abend, als alles im Hause ruhig war, kleideten sie sich Türen wurden verriegelt, man trank sich Mut, und als der Kopf schwer wurde, nahm man gerührt Abschied daß wir noch -im Leben sind?" „Ach Gott, Geliebter, sei mir nur nicht böse, daß ich zu feige war. Ich Da begann er so laut und herz haft zu lachen, wie seit Jahren nia?t mehr. Er lachte derart, daß sie an fing, sich beleidigt zu fühlen, weil sie anscheinend so gar nicht ernst ge nommen wurde, „Da bätte ich doch eigentlich die Fensterscheibe da oben ruhig drin las sen können", meinte er trocken, als er sich etwas berubiat hatte, „Aber um d' sckönen Ablcbieasbriefe ist es ei gentlich doch schade!" Ia» Lcl»«n für die Zarin «icht »cn Bort! Judith Gautier, die Tochter des be rühmten Kritikers der Romantiker, veröffentlicht ein thialergefchichtlich interessantes Werk, eine Biographie des Tenors Mario, mit dem sie weit läufig verwandt war. Aus diesem Buche greift ein Pariser Blatt eine niedliche Geschichte heraus, die für Marios Selbstbewußtsein bezeichnend ist. Er war gewohnt, als Künstler verhätschelt Er war nicht lolle sich rasieren lassen, aber Mario weigerte sich. Der Zar wurde wü- aber nichts von ihm er raufhm befahl der Zar kurzerhand: „Die Roll« ohne Bart, spielen oder abreisen." Auf der Stelle packte Ma rio seine Koffer und fuhr ab. Brille ab, putzt die Gläser und setzt Viele schaffen sich früher die Büste uls die Werke eines Dichters an. » Es ist bezeichnend, daß man ,um Krieg und zur Ehe vor allem Geld braucht. seine Biographie. Will das Weib d:m Manne wohl heiratet es ihn nicht. Mit dem Kinde kommt die Be scheerung von selbst. Diener (zu dem heimkehrenden Herrn, einem jungen Arzte): „Herr Doktor, der erste Patient ist im ! Schnäpse darauf getrunken!" Unangenehme Rück stän dig keit. Erster Lehrjunge: Wie bist du mit deinem Meister zufrie den? Zweiter Lehrjung«: Ach, schrecklich ist's mit dem Menschen! Den gan zen Tag tut er nichts, als mich schlagen, und wir haben noch zwöWündige Arbeitszeit! Zweideutig. „Was, Ihre Frau ist Ihnen durch trinken W«in?" „Ja, bis jetzt ist sie ja noch nicht „„Jawohl, der Kerl ist mir PltX)
Significant historical Pennsylvania newspapers