Verfrüht. „Ich will warten, bis es sich auf klärt! So . . . das Wetter ist endlich Gebirgsbahn und Touristen m Schlepptau eines „Zeppelin". lalle; SS i b »Der Aktuar Dickert hat gestern «in Gesuch um Gehaltserhöhung ein — Mißversta 'd ' li. „Wai Onkel." .Donnertiel, das muß ein Kerl ge — Sentenz. Das am schwersten verdiente Geld ist für eine Frau daZ - Halt, ein Wink des Schicksals! O weh! Zu Hülfe, zu Hülse!" Das Zauberwort. Trieb Jemand sonst etwas apart, So sprach man mild von „Eigenart"; Wenn er ein bischen weiter ging. Erschien er als ein „Sonderling"; Ward unbegreiflich schier sein Thun, Verstieg man sich zum „tollen Huhn"; los". rückt", Jllustrirtes Citat, selbstbewußt sein! das Fehlen der Gedanken zu verber gen. Strolch: „Was? Sie haben sel ber nichts? Wie können Sie sich dann unterstehen, in der Aufmachung der besitzenden Klassen meinen Weg zu kreuzen?!" mal im Leben bin ich meiner Schwie germutter um den Hals gefallen... das war bei einem Erdbeben. Ermuß es ja wissen. A. lzu feinen, Freunde, einem Sonn tagsreiter): „Weshalb hast Du denn d»s Reiten aufgegeben?" B.: „Weil es kein vernünftiges Pferd mekr gibt." Des Stadtraths Uhr. Man nannte ihn bereits zwanzig Jahre lang den „alten Stadtrath", ehe man diesem Wort die mitleidig versöhnliche Bedeutung des Hebrechli cheli Alters gab. die oft in einer sol chen Bezeichnung liegl. Der „alte Stadtrath" war näm lich Stadtrath geworden, als er noch ganz jung, erst fünfundzwanzig Jah re alt gewesen war. Das verdankte er dem Tode seines Vaters, der Kleinheit feiner Stadl und der ange sehenen Stellung seiner Familie. Es war ein r«iner Zufall, oder viel leicht auch das ererbte gute Blut des Bllrgerfohnes —, daß er fast fünf zig Jahre lang sein Amt sehr gut v«rsah. Es gab keinen unbescholte men, und feine Fähigkeiten waren für seine Pflichten gerade ausreichend. Aber hätte er nicht jedes harte und verletzende Wort gegen sein« Mitmen geforgt und all« Weihnachten 25 Reichsthaler auf die Arrncnliste gesetzt, so würde kein Mensch gewußt haben, daß er ein Herz hatt«. So trocken und schroff, so korrekt und g«fühllos erschien „der alte Stadtrath" schon seit seiner Jugend. ! Seine Frau wurde ihm durch den Tod entrissen; eine Tochter verheira th«te sich und zog weit fort, wurde ei ne vermögenslose Witwe und kam wieder ins Vaterhaus zurück; ein Sohn starb eine Woche vor der Er werbung seines akademischen Lor > be«rs. Aber der Stadtrath blieb stets derselbe, niemand sah ihm je an, daß „etwas Besonderes" geschehen war, er j war immer gleich ruhig und würdig. Anfangs war er es, um di« L«ut« ver gessen zu machen, daß er so jung schon Stadtrath geworden war, dann aus Gewohnheit und Geschmack. ! Man hielt es daher für die Aeu > Berung einer beginnenden Alters ' schwäche, als er eines Tages dem Uhr macher gegenüber sehr ärgerlich und verdrießlich wurde, weil dieser ihm eine neue, ganz vortreffliche Wand die Reparatur der alten gar zu kost spielig und fast unmöglich sei. Der Stadtrath murmelte etwas von „Ge winnsucht" vor sich hin, bezahlte aber vierzehn Tage später ohn« Murren eine Rechnung von 17 Kronen für die Wiederherstellung seiner alten Uhr. Diese Uhr war nun mal stets d«s Stadtraths Kleinod gewesen. Im Laufe der Jahre war der Bürgermei ster mit Demichronometern gekommen, und die kleine Stadt hatte eine Tele graphenstation bekommen, deren Vor steher die Zeit per Draht nach Stock holm regulirte; aber für den Stadl rath hatte nur seine Wanduhr Gül tigkeit. Nun vermochte der alte Stadtrath nicht mrhr regelmäßig ins Rathhaus zu gehen, noch vermochte die Wand uhr,' di« Woche hindurch zu ticken. Da nahm der Stadlrath Urlaub, und eine neue Uhr wurde gekauft. Aber die alte behielt ihren Ehrenplatz und ging, so gut st« konnte. Als Ur lauber konnte mar sich auch noch ohne Gefahr nach ihr richten. Ab«r dann kam ein Tag, an dem die Zeiger der alten Uhr nicht mehr von der Stelle zu bringen waren und durch ein Schreiben an die Dezember- Versammlung der Stadtverordneten alljährlich den Bedürftigen, die nicht die „Armenunterstützung" ausnützen: verzichten, weil er sie al» eine Quit tung dafür betrachtete, daß er nicht nutzlos gelebt hatt«. blickte auf die Wanduhr gegenüber und dachte nach über das Leben, das so lang war, vielleicht auch über die Zeit nach dem L«b«n, die ja noch län ger sein soll. Seine Zeilbestim mung gab ihm die Taschenuhr auf dem Nachttisch; aber zuweilen, wenn er allein war, stand er auf und stellt« die Wanduhr, die nicht ging, auf eine bestimmte Stunde. Nun stand sie auf der Stunde, da die Ladenlhür sich zum M^al schrieben worden war. Wie vergnügt der Altmeister Kupferschmied gewesen war, als er hörte, daß gerade sein ändert, obwohl „Settergren" nun der Sohn des Stadtraths und „>!: Sohn" sein Enkel war. Noch war fein Na- Göteborg und Stockholm. Der alle Stadtrath lacht zufrie den. men habe. Der einzige Kaufmann in der kleinen Sladt, der den Wafa orden befaß! „Hm! Hm! Vergänglich keit, Vergänglichkeit!" murmelte der Stadtrath: aber wohl war es eine Freude gewesen, als es eintraf, ob man sich gar nichts daraus. Und dann wurde die Uhr auf die Geburtsstunde der Söhne, Tochter und Enkel gestellt, auf die Zeit, da die Stadt ihn mit einem Jubiläums festessen gefeiert hatte, auf Trauer- und Freudenstunden wurde sie gestellt, und als der alte Etadtrath nicht mehr aus dem Bett steigen und selbst die Zeiger schieben konnte, mußte die Tochter, das Mädchen oder der Teil nehmer der Firma „Settergren Sohn" es für ihn thun. Einst war fein Freund, der Gerbermeister, bei ihm zu Besuch, und er bat ihn, die stehende Uhr auf vier zu stellen; da bei entschlüpfte es unversehens dem etwas stumpf gewordenen Alten, daß das die Beerdigungsstunde seines Sohnes, des Rechtskandidaten sei. So wurde das seltsame Thun des Alten Nun begriffen alle, daß es mit ihm zu Ende ging, da er so „albern" geworden war. Denn daß sich auch in dem alltäglichen Leben, bei den trockensten und prosaischsten Menschen ein Funken Poesie finden kann, der sich vorher nicht äußerte, sondern erst auf dem Werkstättenherde erlöschen, das konnt« man sich nicht denken. Die stehende Wanduhr z«igte auf elf. Der alte Stadtrath lag mit geschlossenen Augen, und das gelbe, hagere Gesicht glich ein«r Wachs maske. Aber der eingefallene Mund lächelte, und ab zu hob«n sich die schweren Augenlider über einem auf di« Zeiger des Ziffernblattes gerich teten Blick. Inzwischen sahen di^al mengarten, eine mit Caprifolien über säte Laube und ein nicht gerade schö nes, aber junges Frauenantlitz voller Sonn«. Und der Alte schaute be ständig danach, mit geschlossenen Au gen, er sah dieses Gesicht lachen und weinen, d«n Kopf ergrauen und wel ken, die weißen, wohlg«formten Hän de arbeiten, ruhen und verfchrumpfen. Da kam „>k Sohn" aus dem La- und Ruhe des raths. Leise schlich er ans Bett, sank „Welche „stunde" ist nun?" che danach, zu derselben Stunde, wurde d«r Alte begraben. Als „>k Sohn" hinunterging und sich an die Spitze des Zuges stellte, schob er die leblose Uhr auf elf. Der Fetisch. Schlipsnadel? Ist das ein Stein?" Kraut gewachsen ist." „Und die willst Du erlegt haben?" „Will ich gar nicht. Bin froh, daß „Na, also?" „Ja, also. Du weißt doch, daß ich mich vor einigen Jahren eine Zeitlang flachen, nichtssagenden Ge sicht und stets schmutziger Kleidung. Da sie auch nicht «nehr stahl als die und behalten. Eines Morgens schlich sie sehr ge druckt umher, hatte stumpfe, glanz nisse dazu, um festzustellen, daß ihr Ich ließ die Kleine also sofort in am Fieber sterben sehen. Für mich war es ohne Zweifel, daß si« die Nacht nicht überleben könne, wenn sie nicht Ich möchte vorausschicken, daß di« Halbindianer wohl getauft, ab«r in ihrem Herzen doch noch gut« Heiden sind. Sie stecken voller Aberglauben und Mißtrauen. Als ich zu Ninna trat, lag sie ganz still da, die Augen wie gebrochen. Mit den zuckenden Händen hielt sie «inen „Geht es Dir besser?" „No, Sennor." „Warum willst Du eigentlich keinen Arzt haben?" Sie sah mich mißtrauisch an: „Weil der mir doch nicht helfen kann. Der kann den bösen Geist nicht austreiben." „Wie willst Du denn aber gesund werden?" Sie blinzelte prüfend zu mir her über. Dann überwand sie sich, öffnet« „Da, Sennor, das hilft. Und wenn das nicht will, muß ich sterben!" Ich war starr. Bor mir lag ein veritabler Fetisch! In einem Beut«l chen ein Helamonsterzahn! Wohl hatte ich schon davon gehört, aber nie daran geglaubt. Ich faßte mich schnell und begann gemessen: „Ninna, Du bist ein kluges, ver ständiges Mädchen. Du hast einen mächtigen Fetisch. Aber er will Dir nicht helfen. Also wirst Du sterben. Schade um Dich. Nun sieh mal, Chicita, ich habe auch einen Fetisch, und der hat mir neulich zufällig von Dir erzählt. Du seist zwar faul und schmutzig, aber die anderen seien auch nicht bes ser. Ab«r Du wärst noch jung und könntest Dich ändern Also kurz, er sei Dir nicht abhold." Das Mädchen wurde neugierig, und ihre Augen glänzten. „Ninna, nun paß auf! Wie wär« es. wenn ich mit meinem Fetisch re dete? Vielleicht will er Dir helfen." Die Kleine sah rathlos auf das schmierige Beutelchen in ihrer Hand und überlegte. Schließlich willigtest« ein. Ich lief schnell an meine Hausapo theke, nahm eine tüchtige Kapsel Chi nin, füllte ein großes Glas mit Schnaps und kehrte mit feierlicher Miene zurück. „Ninna, mein Fetisch will Dir hel fen. Hier ist er! Nun werd'n wir aber schlau sein und ihm die Arbeit leicht machen. Du trinkst hier das Glas Canna. Die Fiebergeister werden sich sofort auf den bösen Geist im ffeuerwasser stürzen und mit ihm kämpfen. Dann schicken wir d«n Fetisch in Deinen Magen und Du sollst seh«n, bis morgen hat er alle Geister aus Deinem Leibe vertrieben." Das leuchtet« der Guten ein. Erst trank sie unter Stöhnen den Schnaps, und dann schluckte sie mit wahrer Be geisterung die Chininkapsel. Da ihr Körper an das Zeug noch nicht gewöhnt war. wirkte es prächtig, und bald schlief si« wie eine Ratte. Ich wickelte sie tüchtig in wollene Decken «in und überließ sie der ge sunden Beschäftigung des Schwitzens. Indianer sind zähe Leute. Als ich am nächsten Morgen aufstand, war mein Frühstück bereits fertig, und Ninna war wieder auf den Beinen, wenn auch noch etwas matt von d«r überstondenen Krise. Als sie mich sah, kam sie zögernd auf mich zu und sagt« stockend: „Sennor, Ihr Fetisch hat mich ge rettet, der Fetisch vom weißen Mann«. Ich bin ein armes Mädchen, aber das Theuerste, was ich habe, will ich Ih nen schenken. Hier, nehmen Sie mei nen Fetisch. Er soll Ihnen Glück bringen. Und sauber und fleißig will ich werden, wie kein« andere." Sie hi«lt Wort. Ich habe nie ein«n dankbareren Menschen gesehen. Auf das Zähnchen bin ich sehr stolz, und da es eine große Seltenheit ist, ließ ich mir diese Nad«l davon machen." Ein sicheres Mittel. „Sarah, nächste Woch hab ich nie: Geburtstag, Du könntest mer e groiße Freud machen. Laß mer auf mei Stammglas Dei Portrait molln." Sarah (süß schmunzelnd): „Wozü, Moritzleben?" „Jach will mer 's Trinken avge wöhne!" Eine Heldenthat. Rich ter: „Sie sind angellagt, Ihre Frau geschlagen zu haben." dadruff." Richter: „Stolz? Je, -vorum denn?" Angeklagter: „Weil sie fünfzig Pfund mehr wiegt, als wie icke!" * Immer derselbe. „Was that der Arzt, als er um Deine Hand anhielt?" „Er fühlte nach dem Puls!" Im Berghotel. Tourist (c-uf der Terrasse beim Zahlin): Wie kommt das, daß heute ein Glas Bier M Heller kostet, gestern habe ich doch bloß 40 gezahlt! Kellner: Ja, Euer Gnaden, bei ei nem Alpenglühen wie heute tosten alle Getränke auf der Terrasse 10 Heller mehr! sitzen bleiben!" Wirth: „Haben's ka Sorg, um 12 Uhr wird alles '„ausgeworfen." Immer wieder dasfel be. Bei Müllers wird heute tüchtig ge tafelt. Der Bereherer der Tochter ist da und man rechnet bestimmt, daß er um ihre Hand anhalten wird Als die Tafele! zu Ende geht, meint der Aus. erkorene zum kleinen Fritzl: „Du langweilst Dich wohl, weil Du fort während gähnst? Möchtest wohl lieber schlafen geh'n?!" „Ach ja", antwortet Fritzl. „jetzt kommt ja doch weiter nichts als wie der die alte Geschichte mit dem Verlob en!" Gan? wie bei uns. Junges Kalb (zum alten Bullen): „Sag mal, warum trägst Du lgentlich einen Ring in der Nase?" Bulle (schmerzlich): „Nun, weil ich alter Ochs verheirathet bin." Fischer vor seiner Ausfahrt nicht ge —Guter Ra t Leutnant: Aon Bursche: Versuchen's Herr Leut-^ zweiter Qualität?" „Na, weißt Du, bei der ersten Qualität ist der gute mit schlechtem, —Gipfel der Beauemlich kei t. Bureauvorsteher: Zwölf Uhr ... nehmen Sie mir mal die Feder verdient!" Gast: „Da haben Herr Kommer zienrath wohl eine glänzende Thätigkeit entwickelt?!" Sein Maß. Unteroffizier: „Wie viel mißt denn Ihr Bauch Süffel: „And erth a lb Hekto» : —Letzte r V e r 112 u ch. Gefunden Annäherung erwünscht, ersucht, seine Adresse unter X. Exp. d. 81. nieder zulegen. l! —U ntersch i e d. A.: Also doch! ! eingelaufen. B.: Nicht gelaufen jeingegangen.
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