M Mut «m ZllweaU. Roman von H. ». Erl«». / (15. Forlsetzung.) Nein! nein! „Es ist mir ernst" wieder hört er das Wort, sieht die schlafwandelnde Gestalt, wie sie laut los hinter sich di« Pforte schließt ! verschlosiene Pforte, eine schwarze Wand, die vor ihm emporwächst, ge waltig, riesengroß, die leine Leuchte durchdringt. Er zwingt sein Pferd in wildem Sprunge vorwärts und hat dann mit einem Ruck den Renner wieder zu,n Stehen gebracht, ist zu Boden ge sprungen und schlägt dröhnend gegen die Thür des kleinen Häuschens. dessen Mauern da weißlich in der Dunkel heit schimmern. Das Haus, auf dessen Schwelle er Madeleine zuerst erblickt. Wenn sie hier eingelehrt wär«, wo sie schon einmal gerastet. Noch einmal hebt er die Faust zum donnernden Schlag, da öffnet sich ein Fenster, ein greife Frauengesicht schaut, von Schreck er füllt, heraus, und auf seine Frage Wieder hinauf auf sein Pferd, in in die Nacht hinein. In der Fern« sieht er hin- und herzuckende Lichter, Fackeln, die nach ihr suchen. Biel leicht hat man sie gefunden! Er sprengt hinüber, ruft aus der Herne schon seine bange Frage, und wieder schallt es ihm entgegen: „Nein leine Spur von ihr —" Eine Weile reitet «r hinter dem Trupp der Suchenden her, dann reißt er sein Pferd herum. Er kann es nicht ertragen, kann dieses langsame Hin- und Hersuchen der Fackeln nicht länger Einsam für sich spreng^ Fallenhagen, oder vielleicht eine Bot schaft gesandt hätte. Hartmut stürmt nach Falkenhagen zurück. Nichts! nichts! Und endlich in dem schwarzen Du nkel ein leises Zucken, ein fahles Grau, das wie brauende Nebel aufsteigt und .Madeleine!" Dann wieder ein HosfnungSgedan le „Wenn sie doch nach Hölfenstein ge den soll! 2 6. Kapitel. Graf Egon hatte den besten wohl unter Ausschluß der Oej sentlichk«it abgespielt hätte. Auf schaumbedecktem Pferde wir hat diese Thatsache es ihr in den Sinn gekommen wiUe ihre Gepflogenheit als Baroneß vi.» Falken wieder aufzunehmen. Ode:" des Grafen Augen bohrten sich an dem ihm gegenüber Stehenden fest „läge «in Grund vor, der Sie veranlassen könnte, über ihi Aus bleiben so tief beuniuhigt zu sein?" Haitmuts Lippen blieben geschlos sen, s«in Blick gesenkt. Da tiat dei Graf dicht vor ihn hin. Seine blasirt müde Stimr.!« hatte einen schneidenden Klang. „Geben Sie mir Antwort. Ist ir gend etwas zwischen Ihnen und Ma deleine vorgefallen, daß Sie veran laßt. ein Unglück befürchten zu müs sen?" Sekundenlanges Schweigen und dann ein „Ja" —, das klang wie ein mühsam unterdrückter Schrei. In des Grafen Blick funkelte «in wildes Glimmen, als wollt« «r sich auf Hartmut stürzen und ihm die volle Wahrheit entreißen. Dann war er zurückgetreten und sagte eisig: meinen, daß Madeleine vielleicht um einer ehelichen Differenz willen ich glaube meine Cousine zu kennen, eine Baroneß von Fallen wird nie so völlig über sich die Haltung verlieren, daß sie in einer momentanen Aufwal lung zu den extremsten Schritten sich hinreißen ließe." Ueber Hartmuts Stirn zuckte ein rother Schein. Er hörte aus d-s Grafen Worten die Geringschätzung, beinahe Verachtung Verachtung seiner plebejisch unbeherrschten Art, die so wenig zu einer Baroneß vom Falken paßte, so wenig sie kannte, begriff. Möcht« dieser andere sie bes ser kennen, möcht« er recht haben mit dem, was wie ein Hoffnungsleuchten vor ihm aufsteigen wollte: „sie wird sich nie hinreißen lassen! —" Etwas Strafferes kam auch in sein« Haltung und seine Stimme. „Vielleicht habe ich wirklich in mei ner zu schwärz gesehen, den könnte." „Ich glaube, daß sie darüber Ihnen bald selbst eine Mittheilung machen wird. Jedenfalls wird fiir das erste alles zu vermeiden sein, was noch weiter öffentlichen Lärm verursachen Wenn ich selbst in diskreter se abwarten - den Dingen ihren Warten! Warten! Unthätig hier warten, bis irgendeine Botschaft kam. so sich rächen an ihm? Auch Angelikas gedenkt er plötz lich Nicht daß alles, was er die Furcht vor dem Aergsten zu rückz er will hoffen will! Er tritt wieder und wieder an das Fen- Angelika! Nur was fein Herz in wilden Stö det! Was bringen Sie von Made leine.... wo ist sie?" , Entsetzte Augen starren ihn an. nicht..." Völlig verstört stößt sie eS hervor. In seinen Adern strömt wieder die Gemächer mit ihrer kostbaren Pracht, Madeleines goldenes Reich — feine Heimath von der er hatte schet zurückgekchrt! „Wo ist Madelein«?- „Wo ist Madeleine? Um aller denn hier?" „Ich weiß es nicht. Sie ist fort, seit gestern Abend spurlos verschwun den!" „Seit . seit gestern Abend? vor, als wollten sie drohen, anklagen, indes brennendes Roth ihr Antlitz überfliegt. steht gegen das Licht gekehrt, stützt beide Arme schwer auf die Tischplatte vor sich und läßt den Kops so tief Was kümmert sie es jetzt. Ob sie Schande. Nein, nein! Und sie thut es auf ihre Mise. Di« scheuen, lichten was der Kindermund hervorhastet. Was Hilst es mir denn, daß Sie so sprechen, die Leute werden ganz ken hinweg. „Wenn Sie das wirklich thäten, Herr Bravand. Wenn Sie diesen Besuch verschwiegen! Ach, ich wäre Ihnen so dankbar! Ich wäre dann doch nicht ganz zu spät gekommen, hätte noch etwas erreicht von dem, was .. Ein jähes Unterbrechen. Langsam hat sich Hartmuth emporgerichtet und den Blick auf sie gerichtet, der zu den Tiefen ihres Herzens Einlaß fordert. „Wozu sind Sie noch nicht zu Ihr Antlitz mit seinem Goldgelock um Stirn und Schläfen senkt sich. Schweigen, dann haucht sie flüsternd zu ihm hin: jetzt nicht." „Doch! Das frag« ich Dich j«tzt und zu dieser Stunde! Jetzt, wo Du nicht lügen wirst, wie ich es nicht würde vor Madeleinens Seele, die vielleicht um uns ist". Angelika ist schaudernd schrittweis zuriickgeflohcn und hat die Hände vor das angstverzerrte Gesicht gedrückt. „O Sie Sie... Ihre furchtba ren Worte...sie klingen, als wäre Madelein« todt und Sie wüßten es! Und ich? Warum durfte ich sie nicht mehr finden? Es wäre ja alles, al les wieder gut geworden!" wollt, Angelika?" „Ja doch, ja! Habe ehrlich zu ihr kommen wollen in meiner Wirrniß. wie sie damals zu mir gekommen, habe sie auf meinen Knien anflehen wollen, mir zu Hilfen mich i.or mir, vor Ihnen zu retten." „Vor mir." Ein Ton. dumpf, hohl, furchtbar, wie die erste Hand voll Erd«, die über ein frisches Grab rollt. „Wenn Sie sich vor mir, vor mein«r Liebe retten wollten, „Angelika!" Ihre unruhig tastenden Finger umschließt eine eiserne Faust. „Angelika Deine Liebe zu mir Madekeine? Sagen Sie es mir! Sie wissen es, müssen es wissen!" außer sich, am ganzen Leibe zitternd. „Sie weichen mir aus! Sie wollen fort, wollen mir nicht sagen, was Sie Wissen. Ab«r ich beschwör« Sie, es trifft mich ja doch mit, was ge schah zwischen Ihnen und Madeleine? Denken Sie daran, wie Sie gestern rückkehren wollten! Und dann thaten Sie es doch und heute ist Ma deleine spurlos verschwunden .. Entsetzen lähmt ihr die Zunge w>e eine würgende Faust, sie verstummt, ihr Körper sich zurück vor ihm in grauser Furcht, dessen Gesicht sich verfärbt, in dessen Blicken es brennt und flackert, um dessen Mund sich ein schaurig lautloses Lachen gräbt, und dessen Lippen ihr zuraunen: „Sie haben recht, Angelika, all diese Umständ« sind wohl geeignet, mich eines Verbrechens zu verdächti gen." Mit dumpfem Schreck«nsruf streckt sie die Hände abwehrend geg«n ihn aus. „Nicht das! O. ich fürchte mich! ich fürchte mich!" „Bor mir!" Ein herbes Lachen klingt aus, wie wenn Scherben anein ander llirr«n. Da tönt ihr« Stimme in flehender, herzbezwingender Kindheit: „Was ich jetzt spreche, ich bitte Sie, wägen Sie m«ine Worte nicht! Ich bin halbtodt war schon so aufge regt als ich hierher fuhr. Und woll te doch nur das beste, auch für Sie, für uns alle! Glauben Sie mir doch! deln! Nich/ wahr, das thun Sie, müssen Sie glauben!" „Ich glaube es, Angelika, daß Sie nicht anders handeln konnten, als Ihre Art es gebietet. Und ich eine gut« Wirkung hat für uns al Di« Gestalt gestrafft, aufgereckt, jed« Muskel seines Gesichtes beherrscht zurückgetreten, als gebe er ihr den Weg, den er ihr verstellt hatte, frei. „Gebe Gott, daß ich Sie auch bald üb«r den Verbleib meiner Frau be ruhigen» darf." „Meiner Frau!" Sie zuckt zusam men, etwas in ihr ist getroffen, was noch einmal sich windet, aufflackern nicht wahr? Ganz bestimmt und so gleich!" „Sogleich. Ich werde Ihnen depe schirrn und nicht selbst zu Ihnen kom men, Angelika." Durch seine Worte weht es eisig, verweht ihren ersehnten blauen Him- Mannes Liebe. Ihr Mund findet kein Lebewohl, der sein« spricht es klar und fest. Dann ist sie stumm gegangen, von Hartmut bis zu dem harrenden Wag«n geleitet. Rollende Räder! er lauscht ihnen nicht nach. Entfliehender Traum, 2 7. Kapitel. als sie in des Rittmeisters zumeist nur das in ihm und etwas Dunkles, Fürchterliches steigt daraus empor, will aufzwingen, ob Weib, sein W«ib, das flüchtet vor ein anderer vor ihm sich gefürchtet hat, und so wie er auch sie, statt sich zu reiten, In den Tod gegangen >st. Ein Unglück Madeleine Br>- vand! Im Forst suchten sie nach ihr, Im Forst! Wenn er hinausging auf der Suchenden begegnen. Er hat den Mantel umgeworfen, die alte Jagdmütze aufgesetzt, so geht er wieder über den Hof ins Freie hin aus. Langsam erst hierhin, dorthin auf den schmalen Feldwegen, dann bleibt er plötzlich in gerader Richtung, schreitet schneller, bestimmter vor wärts, als habe sein Weg ein fe stes Ziel und ist dann wieder zögernd stehen geblieben auf der Fahrstraße, auf die er vom Feldrain herüberge treten. Die Straße nach Falkenha g«n. Kein Gedanke in ihm, dorthin zu gehen, aber ein heimliches Warten, ob nicht einer daher käme, der Wah res wußte ein«r, vielleicht der einzige, der alles wußte: Hartmut. Mit beiden Händen auf seine» Stock gestützt, steht der Rittmeister Chaussee entlang. In scharsem Trabe kam ein WagtN daher, eine leichte, halboffene Ka'e jäh zurückfuhr, an die Seitenwand des Verdeckes sich schmiegte, sich zu verbergen suchte und den er doch^er me? dann ein Ruf, staunend, ungläubig: ' „Du Kind Du Angelika! ' Sie richtet den blonden Kopf von dem Wagenpolst«r auf, in das sie ihn tief hineingedrückt und das sie doch nicht hatte verstecken können, vor dem alten Manne, dem sie in dieser nigsten hätte begegnen mögen. Sie sucht nach Worten, sucht nach einem Lächeln, um es sich auf das Gesicht „Vater ich sah nicht erkann te Dich nicht." Er blickt sie noch immer staunend, halb hoffnungslos an. „Ich glaubt« Dich krank, pflegebe dürftig. Wo willst Du hin, Ange lika. Oder —wo kommst Du hei?" Sie möchte eine Ausiede finden, „Du? Von dort?" steigt in ihm auf. Ei nest'lt an dei festgehakten Wagendecke herum und schlägt sie zur Seite. „Komm heraus, Kind." Angelika ist bereits aus dem Wa gen gesprungen, hängt sich in des al- Fürchterlichen unschuldig!" Sie schreit es beinahe. Möchte es schreien laut und lauter noch, daß ten und ihren Namen nennen. Eine leise Stimme trifft ihr Ohr: „Ich weiß es mein Kind." Die Stimme des alten Mannes ist so voll der Lieb«, d«s un«rschütt«r-' „Vater lieber Vater." Sie will sich an ihn drängen, wie das zärtliche Kind, voll holder, hilf loser Schwäche. Er schiebt sie sanlt von sich, strafft die versagenden Glie der und spricht: „Geh jetzt, Angelika, fahr heim zu Er hat sie zu dem Wagen zurück geführt, wartet, bis sie wieder einge. stiegen und bedeutet dem Kutscher, Angelika hat sich in das Polster zu heben, zu wenden, dem alten Man n« nachzusehen, welchen Weg er geht. Kein gebrechlicher Greis ist es, der Manneskraft ihm zurückzukommen. Straff hält er die Schultern, trägt aufrecht das Haupt. So tritt er ein „Vater, Du kommst zu mir! Jetzt kommst Du zu mir!" Wie ein Ruf der Erlösung klingt eS. Er kam, sein Vater. In der Stunde seiner tiefsten Verlorenheit kam er doch der Vater zu feinem Sohn! „Ich bin gekommen, Wahrheit von Dir zu fordein übei das, was hiei geschehen. WaS hat sich zugetrag.m zwischen Dir und Deiner Frau? Wo ist Madeleine?" Hartmut ist zurückgetreten. Was Zügen ausgeleuchtet, ist jäh erloschen. »Mein« Frau ist gestern nachmit- heimgekommen. Ich weiß nicht, was ihr geschehen. Was willst Du sonst gangen, so gegangen, das will ch von Dir wissen. Oder" dimt an seinen Sohn ist der Rittmeister herangetreten, Auge in Auge mit Ihm „sagen will ich es Dir: di« Frau, deren Reichthum Dich angelockt, stand Dir plötzlich im Wege, als Deine Lei denschaft wieder nach Deines Bru begehrend die Hände Keine Bewegung verrieth sich in Hartmuts Gesicht, in seiner Stimme Klang. „Hat meines Bruders Witwe das Dir selbst gesagt? Bist Du ihr be gegnet auf Deinem Wege zu mir?* „Ich bin ihr begegnet. Du aber wagst Du's zu lügen vor mir, daß Du schuldig geworden bist an Madeleine um Angelikas willen?" Und wi«d«r die gleiche versteiner te Ruhe. „Ich lüge nicht. Ich habe Angeli ka geli«bt und bin ihretwillen schuldig geworden an Madeleine." „Du Du!" Die hohe Gestalt deS Rittmeisters scheint noch zu wachsen „was hast Du Deiner Frau an gethan?" „Ich habe ihr s«hr wehe gethan und sie ist gegangen." Bor dem Rittmeister beginnt :» zu flammen, rothes F«uer, rothes Blut Blut, das er rinnen, rieseln sieht über ein weißes Frauenantlitz, das «r kleben sieht an den Händen da an seines Sohnes Händ-n. Er hält di«s«lben gepackt, hat sie emporgerissen! „Rede! sprich Wahrheit! Ist Deine Hand schuldig geworden, abermals schuldig an eines Menschen Leben» Bist Du —" «Zum Mörder g«worden an meinem Weibe vielleicht." Eisigkalte Worte, unt«r denen des Rittmeisters Arme jäh herabgelassen sind und den andern freigegeben ha ben. Worte, in die von draußen herein ein Klopfen tönt, erst leise, dann lauter, ungestümer. Hartmut öffnet die Thür. Ein Brief, den mit erregter Hast d«r Diener ihm überreicht, in fra gender Spannung den Herrn ansieht und zögernd erst sich wieder entfernt, als dies«r das Zimmer vor ihm schließt. An der Thür ist Hartmut stehen geblieben. Die Hand, mit der er den Brief hält, hängt schwer herab, als trage sie ein« eiserne Last. Dann hebt er sie langsam empor, richtet den Blick auf den Bri«f, indes zwei an dere Augen jeder seiner starren Be wegungen folgen mit fiebernder Er wartung. Madelein«s Schrift «ine Nach richt von ihr! Seine Hände zittern nicht, nicht in fliegender Hast löst er den Um schlag! In ihm herrscht die todte Ruh«, die nichts GuteS mehr hofft, nichts Schlimmes mehr fürchtet. So erbricht «r den Brief und beginnt zu les i. Nur den Anfang und die Schlußworte, dann athmet er ti-f mit geschlossenen Lidern und zusam mengepreßten Lippen und spricht: „Bon Madeleine ein Brief nichts Schlimmes ist ihr zugestoßen." Eine Frage will sich auf deS Rittmei sters Lippen drängen, er thut sie nicht. Den Mantel fester um sich zusammen ziehend, schreitet er zum Zimmeraus» gang. „So ist mein Weg hierher erledigt. All«s andere kümmert mich nicht." Hartmut ist ihm zur Thür gefolgt, will ihm stumm das Geleite geben, Er bleibt zurück, steht an der ge schlossenen Thür, bis draußen auf d«m lang«n Flur seine» Vaters Schritt verhallt ist. Wieder athmet er tief auf und dann hebt er sie Hand hoch,in der er den Brief halt, Madeleines Brief und beginnt ihn (Fortsetzung folgt.) Ta« »sppelte Pa«r ech«y«. Das sechsjährig« Karlch«n war vom Vater zum Schuhmacher geschickt wor den. um sich ein Paar Schuhe anmes sen zu lassen. 14 Tage später bringt denn auch der Schuhmacher die neu-n salls ein Paar neue Schuh« für Karlchen. Der Vater sucht ihm zu «rllären. daß hi«r ein Irrthum vor liegen müsse, aber er läßt sich nicht abweisen. Der Junge habe sich bei Antwort, Schuster hat bloß den rechten Fuß g«m«ssen, den linken wollte er nicht. Und da bin ich noch den linken Fuß." Gut gegeben. „Das muh Ihnen der Neid lassen: zu schreiben verstehen Sie! Ihr Stil ist geradezu herrlich!" „Ach, gehen Sie mit Ihrem „herrlich" ... dieses gräßliche Adjektiv ist auch so ein Zeugniß für Fiir die Ksche. Fischrouladen. Man hackt gekochten oder gebratenen Fisch sein, «ine gehackte, in Butter durchgedün stete kleine Zwiebel oder Schalotte, gehackte Petersilie, Salz, Pfef fer, etwas Muskatnuß und ein Ei dazu und mischt alles zu einer ebe nen guten Form. Aus Z bis 4 Eiern» etwas Wasser und Mehl bereitet man einen gewöhnlichen Eierkuchenteig, bäckt davon auf flacher Pfanne nicht zu starke Eierkuchen aus einer Seit« so, daß der obere Theil nicht mehr ganz flüssig ist, streicht die Fischfarce vorsichtig auf die Innenseite, rollt die buchen über d«r Form zusammen und bäckt sie nochmals einige Minuten lang in Schmalz, Butt«r oder Backfett c>.uS. Kalt«s Schiisselfleisch. Man nimmt gewöhnlich Kalbfleisch zu diesem kalten Abendgericht, kann aber auch halb Kalb-, halb Schweinefleisch nehmen. Man vertheilt das Fleisch in passende Stücke, wäscht es, brüht 2 Kalbsfllße und thut beides in ein gut verschließbares Geschirr, in dem man es mit soviel Wasser übergießt, daß das Fleisch eben bedeckt ist. Nach-- dem es geschäumt ist, fügt man ein GlaS Weißwein, ein Glas Essig, Salz, Pfefferkörner, Piment, etwa» Zitronenschale und zwei Lorbeerblät ter hinzu und kocht das Fleisch lang sam gar. nicht zu weich, weil es sonst leicht faserig wird. Man schichtet die Fleischbrühe dicht in eine ird n« Schüssel, siedet die Brühe etwas <m, entfettet und klärt sie, fügt eine Mes serspitze Liebig's Fleischextrakt unl» «in Blatt weiße aufgelöste G«latine an und gi«ßt die abgekühlte, lauwarme Brühe dann über das Fleisch. Man stürzt das Fleisch beim Anrichten und giebt «S mir mit Essig. Oel und Mo- Blume n k o h l sa l a t mit Meerrettich und Schlag sahne. Der Blumenkohl wir» nach dem Putzen mit den Rosen nach unten für eine Stunde inkaltes, mit etwas Essig oder Salz gemischte» Wasser gelegt, damit die etwa in den feinen Verästelungen versteckten Rau pen oder Käfer herausfallen. Dann läßt man ihn abtropfen und in Salz wasser, das mit etwas Essig gemischt wurde, 20 bis 2S Minuten iib«r ge mit etwas mildem Essig und feinem Oel und mischt ihn mit folgender Sauce. Man verrührt frischen Citro nensaft mit fein geriebenem Meerret tich, etwas Brühe, Zucker und steif geschlagener Sahn«. Die ch«rlachs oder Räucherzunge. Rouladen aus Fleisch resten. Irgend welche Fleischrest» werden gehackt, eine Zwiebel ebenfalls, Mehl, Salz und Pfeffer dazu. Man nimmt es, wenn eS dicklich ist, vom Feuer, mischt I—2 Eier dazu und verwendet diese Farce wie folgt: AuS znxi Eiern mit etwas Milch, Mehl und Salz macht man einen dicken Backpfanne giebt, die mit geschmolze ner Butter v«rs«hen ist. Im Backofen läßt man diesen T«ig f«siigen, streicht di« Füll« darauf und rollt es zu sammen, worauf man die Rolle noch «ine kleine Weile stehen und g«lb wer den läßt, um sie dann in klein« schräge Stückchen zu schn«id«n und recht heiß zu serviren. Tomaten - Nudeln. Die Nud«ln werden fast weich gekocht, ab g«goss«n und auf einem Sieb abge tropft. Sechs bis acht schöne Toma ten werd«n gebrüht, geschält, zerschnit ten, von Mark und Keinen befreit und mit nur sehr wenig Wasser weich ge kocht, dann durch ein Sieb gerührt. Nun giebt man den Tomatenbrei zu den Nudeln, fügt noch etwas zerlas sene Butter, wenn man will, auch etwas Zucker dazu und schwenkt alles schön über dem Feuer durch. Kalbsschnitzel mit Käse. Kalbsschnitzel werden breit gellopst. eingesalzen, mit Mehl bestreut und schön gebacken. Dann röstet man Semmelschnitten und legt diese ab wechsend mit den Schnitzeln in eine Kasserolle, wobei man zwischen jed« zelwerk und Pfeffer darauf, gießt Fleischbrühe dazu und läßt dies dün sten, bis es mürbe geworden ist. Paprika - Lammfleisch. Bug und Brust (mit Hals) von einem Lamm werden in Stücke gehauen, 2 gehackte Zwiebeln werden in Fett mit «inem starken Löffel Paprika geröstet, dann kommt das gesalzen« Fleisch da zu, das man s«st bedeckt, unter öfterem Umschütteln in seinem Saft weich dünsten läßt und mit Salzkartoffeln Fleisch mit etwas Mehl auf, gieße
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