Schiffbruch im Hast«. (20. Fortsetzung.) Lydia verstand ihn nicht gleich sie wußte nicht, daß seine Worte den Abschluß einer Gedankenkette bilde ten. Als sie ihm nicht antwortete, warf er sich auf das Soka und däm merte vo: sich hin. Das that er in den letzten Tagen sehr häufig. Selten, daß er einmal das Zimmer verließ. Nach und nach bemächtigte sich seiner eine trost'ose Müdigkeit, die ihn aller Energie beraubte. Hin dämmern, gleichviel was kommt. Mit der zähen Spannkraft, die. ihn die lange Haft überdauern ließ, war's vorbei. Es gab kein „Dann" mehr, an das er sich klammern konnte. Was sollte für ihn noch kommen? Gutes? Bielleicht noch ein letzter Effekt, eine kleine Sensation für die anderen. Für ihn selbst? Vor sich sah er nur ein graues Chaos, in dem er sich nicht zurechtfand. Er gab sich auch gar keine Mühe, sich zurechtzufinden. Einerlei! Wenn er so vor sich hin dämmerte, war er durchaus frei von aller Sentimental'tät. Er beklagt« nicht fei" zerstörtes Leben, er em pfand keine Reue llb«r das. was er gethan. Nein, er bereute nichts. An nette wollte nicht ihm angehören, also war es gut, daß sie starb! besser, daß sie gerade durch seine Hand ge iiber den geheimnißvollen Mord in Stramitz spärlicher zu fließen, an dere Ereignisse überholten ihn und forderten Raum in den Zeitunaen. als eines Tages eine in fetten Let tern gedruckte Ueberfchrist die Auf merksamkeit Wessels erregte. „Sen sationelle Wendung in der Untersu chung des Mordes an der Baronin Briesendors." Labia hatte das Zei tungsbliitt vor Felix aus den Tisch gelegt, ihr« Hand zitterte dabei. „Lies" sagte sie und nehm an dem Tische Platz. Sie ließ die Au gen nicht von ihm, als sein flackern der Blick über die Zeilen huschte. Zuerst wurde sein ganzes Gesicht zur höhnischen Grimasse, nach und nach trat ein f'nsterer Ernst in die Züge, die Augenbrauen zogen sich immer mehr zusammen und bildeten so eine dicke Falte über der Nasenwu - zel. Nachdem er fertig gelesen, lehnte Wessel sich zurück, starrte noch «ine Weile vor sich hin, ehe er sagte: „Das ist ja lächerlich! Dieser Herr Baron Briesendors. den der fa mose Untersuchungsrichter plötzlich zum Gattenmörder machen will wird wohl sein Alibi nachwiesen kön n«n!" „Aber alle Umstände haben ihn verdächtig gemacht", sagte Lndia zö gernd. „Er kam thatsächlich durch di kleine Tbüre in den Park, also auf demselben Wege, wie —" „Eigentlich geht uns das gar nichts an!" erwiderte Felix unwirsch. „Soll ich ihn reinwaschen? Soll ich mich etwa selbst stellen? Er hat mir, mir! gestohlen! —" Wassel er hob sich hasiig und rannte im Zim mer aus und ab. Plötzlich blieb er vor seiner Schwester stehen, seine Finger spielten nervös über neu Daumen hin, und die Worte über schlugen sich, als er sagte: „Wenn Du mein't kann ich ja hingehen und laste? Bitte, bitte, Du kannst es jo Lydia preßte die Hände vor' das Gesicht, ein Schluchzen schüttelte ih ren Körper. len!" schlittert. „Es ist schon vorüber, Felix. ES hat mich nur übermannt, daß ein Da griff Wessel nach den Hände» seiner Schwester und preßte sie zwi schen seinen harten Fingern. „Und wenn sie!" wiederholte er heiser. „Wir Zwei, Du und ich, wir kennen die Komödie besser, was, Al te? Meine Komödie! Wenn sie ein bißchen inS Trauerspiel umschlägt —? - Ah. über, ich muß den Quatsch noch ein mal lesen. Der Gatte als muih maßlicher Mörder verhaktet!" höhnt: er, als er das Blatt in Händen hielt. Dann lachte er hart auf. „Frau Ju stitia hat nicht umsonst eine Binde vor den Augen!" Er vertiefte sich in die Zeitung und achtete nicht darauf, daß seine Schwest-r wie eine an Leib und Seele Gebrochene aus dem Zimmer wankte. 24. Kapitel. Ein feucht-kalter Wintertag im Februar, mit Nebelweben und schwe ren, tjeshangenden Wollen. Um sie ben Uhr Morgens begann es in dich ten Flocken zu schneien, die auf dem Sträßenpflaster sogleich zerflossen und bald eine breiige Masse bildeten. Erst als ein heftiger Nordwind ein ungeheures Schneetreiben entfachte, bildete sich über oem schmutzigen Br'i eine dichte weiße Schicht, die beson ders an den Mauern, wo der Wind sie antrieb, eine beträchtliche Höhe er reichte. Das große grüne Thor des alten Landesgerichtes war wie in eine weiße Decke gehüllt und imnier noch peitschte der Wind neue Flocken darauf. Und wie gegen das grofte Thor, so peitschte der durchdringende feuchte eisige Wind die großen Flo cken auf die vielen Menschen, die vor dem Thore harrten. Die ersten von ihnen waren schon seit sechs Uhr da, Leute, die mit dem ersten Mor genzuge von Strgmitz hergekommen. Bauern und etliche in Lodenanzügen mit grünen Aufschlägen, die sie als Jäger kenntlich machten. Zuerst wa ren die Leute in einem in der Nä e befindlichen Kaffeehause gesessen, so bald sie aber geseben hatten, daß sich vor dem Thore des Landesgerichtes Menschen ansammelten, beeilten sie sich, auch hinzuzukommen. Keiner wollte zurückbleiben, weil jeder fürch tete, er könnte keinen Einfluß mehr finden, wenn er sich nicht gleich mit de» ersten durch das große Thor drängte, sobald es geöffnet wurde. Gegen acht Uhr fuhren sogar ein vaar Eguipagen vor. Ihr Jnsallen, seine zen, schlössen sich gleichfalls der har renden Menge an, trotz des Schnee treibens. Endlich, nach acht Uhr, kam lebhafte Bewegung in die Men ge. Die dem Thore Zunächststehen den hatten wahrgenommen, daß von dem alterthümlichen großen Thür schlosse ein Quietschen und Rasseln ausging. Von innen wurde der Schlüssel umgedreht. Nun begann ein Schieben und Drängen. Aber bald ertönte eine weithin hörbare Nur paarweise eintreten! Dieieni gen Herrschaften, die schon Einlaß karten besitzen, bitte, zum Süd thore!" Ein paar Justizsoldaten zwäng'en sich durch das nur wenig geöffnet? Thor auf die Straße und stellten >ich vor die Menge. Sie hatten Mühe dem Ansturm Stand zu halten. Dann ließen si« die Harrenden paarweise eintreten. Nach einer halben Stunde Hauseinfahrt. Da drängt« sich ein Herr im Pelz rock durch die Menge. Er riß die Leute, die vor ihm standen, mit der ben Griffen zurück und stieß auch den, der gerade als Vierter eintretin wollte, zur Seite/ Ehe es die Justiz empfing aus der Hand des Portiers die letzte Einlaßkarte. So großes Interesse hatte seil Menschengedenken im ganzen Herzog tbume Salzburg kein Prozeß erweckt wie dieser, der nach fast sechsmonati ger Untersuchung heute stattfand: di Schwurgerichtsverhandlung gegen de angeblichen Mörder seiner Gattin den Baron Hans von Briesendors Kleß. dem leicht amphitheatralisch anstre hck erscheint. In der letzten Bank reit gehaltenes Opernglas mit beiden Händen vor die Augen. So stand r an die schmutzig-graue, abgescheuert nach füllte. Links in erhöhten Bänken, saßen die Geschworenen, rechts von der Gi richtstasel in einer Art Kanzel d«r Vertbeidiger. Davor, auf der Au llasebank, zwischen zwei Justizsolda- der er sich befand, ein Bild der Ge sundheit. Keinesfalls sah er aus wie einer, der sein Gewissen so schwer belastet haben sollte. Er, de: jetzt von seinem erhöhten Platze un ablässig auf Hans herabstarrte, Fel:r Wessel, wehrte einem Gefühl von Schadenfreude nicht, das in ihm aufstieg. Dieses Gefühl betraf aber nicht den unschuldigen Angeklagten, fondern den öffentlichen Ankläger, der so kal! und mit einem Ausdruck von Sicherheit auf seinem Platze saß, In den hohen Sessel zurückgelehnt, die Rechte aus den Akten. Wessel war auf die Entwicklung sehr gespannt. Um seine Lippen lag ein Zug von Hohn. Ab und zu hob er die Ober lippe ein wenig, da wurden seine starken weißen Zähne sichtbar. Nichts an ihm verrieth Unruhe. Es würd« ganz stille in dem Saa le. Die Verlesung der Anklage be gann. Wessel setzte sich und hielt die Rechte an das Ohr, um besser zu hören. Er war begierig, zu hören, wie die That sich nach der Meinung des öffentlichen Anklägers abgespielt habe. Zuerst ein Lob der auf so grau same Weise ums Leben gekommenen Frau, die nach dem tragischen End« ihres ersten Gatten in tiefste Trauer gestürzt, endlich wieder einen Zu sammenhang mit dem Leben, das sie Sie reist in der Welt umher, »m Ruhe zu gewinnen. Eine uiwer fängliche Zeugin, ein Mädchen, daZ die Ermordete später zu sich ms sendors die Annahme eines Selbst mordes ausschließt. Von den Her ren Sachverständigen im fremder Hand zugefügt worden ist. Daher Wae es Aufgabe des Gerichts, den Schuldigen zu ermitteln. Die Ermordete hat kaum ein Jahr noch dem Hinscheiden ihres ersten Gatten, der im Zweikampfe fiel, einen an thet, den Angeklagten Hans Heinnch Jafomirgott Freiherr von Briesen dorf-Kleß. Der eigene Vetter des Angeklagten, Maximilian Freiherr von Briefen dors - Hertling, konnte trotz des echt verwandtschaftlichen Gefühls für den Angeklagten nicht verhehlen, daß die Ehe seines Vetters durchaus nicht aus Liebe geschlossen wurde, sondern lediglich aus dem Grunde, weil die wirthschaftlichen Verhältnisse des An geklagten, die mit seiner vornehm?«, erscheinen ließen. So wurde die Wittwe Annette von Lublinska die Gattin des Freiherrn von Bnesni terte Frau, die mit geradezu kränk sten Eifersuchtsszenen. DaS Mift- Vorhalte dieser Thatsache seitens rcr alleinigen Erben ihres beträchtlichen Vermögens einsetzte. Es darf ohne weiteres angenommen werden, daß der Angeklagte sich hierüber nicht in Un kenntnis befand —" Hier fuhr Hans in die Höhe, er wollte sprechen, doch sein Vertheidiger neigte sich vor und drückte ihn auf ! seinen Sitz zurück. Auch der An kläger hatte einen Augenblick inne „Jch wiederhole," fuhr der Ankläger fort, „es darf ohne weiteres ange nommen werden, daß der Angeklagte sich hierüber nicht in Unkenntniß be fand. An dem dem Morde voran gegangenen Tage soll es, wie Zeugen > bekunden werden, wieder zu einem ! heftigen Auftritt zwischen dem Ange j klagten und seiner Gattin gekommen fein. Den Anlaß hierzu soll cin junges Mädchen gegeben haben, Fräu lein Elisabeth von Lutter aus Mün chen, die auf Stramitz als Gesellschaf terin der Ermordeten lebte. Ob die Eifersucht der Baronin begründet war, mag vorläufig dahingestellt blei ben. Ein Einverständniß des An geklagten mit der genannten jungen Dame konnte im Zug» der Untersu chung nicht festgestellt werden. Ge wiß abe>:. daß der Angeklagte an dem kritischen Tage eine Reise nach Salz selben Tage angeblich im Austrage der Baronin Briesendors, auch Fräu- Die Annahme des öffentlichen An klägers, daß der Angeklagte selbst eZ gewesen, der seine Frau dazu bewsg. Fräulein von Lutter an jenem Tage so» aus der Nähe der Baronin Brie sendors entfernt war, die sonst un ausgesetzt ihre Begleitung bildete. ES scheint, daß der Angeklagte seine ah nungslose Gattin serner bewogen hat, ihn an jenem Abend im Pavillon, einem in ziemlicher Entfernung von dem Wohnhause befindlichen Gebäu de, zu erwarten. Das Gewehr, eine Dovvelflinte, schien er, wie au» oen Aussaaen des Gutsinsvektors Penz ler, eines durchaus seriösen Zeug-n. hervorgeht, schon am Vormittag be reitgestellt zu haben. Den Jnsveltor Penzler selbst hatte der Angeklagte von dem Pavillon entlegenen Anstän de erwarten ließ. Aus alledem muß te für die Anklagebehörde mit Noth wendigkeit hervorgehen, daß der Mord voraus berechnet»! und für die Sicher heit des Thäters vorsichtig erwogener war. Nur ganz zum Schluß, da? Gene Ruhe verlassen zu haben. An statt sofort Lärm zu schlagen un'> nach einem Arzt zu schicken, waS da? subr. und sie ist es gewesen, die de' Gutsinspektor Penzler. der in der Zwischenzeit auf dem Anstände vergeblich aewartet hatte, gemeinsam ne. Auch ein weiteres Moment die direkt in den Wald führt, un? Pforte zu öffnen? auf dem Wege du hin ließ sie den Schlüssel fallen, ver mochte ihn in der schon herrschende» sichtiausdruck Wessels. Als der doch auch Lydias Absicht gew. wahrend er sicher lein sprang. Jetzt lvrgch der Anae- Vorsitzende des machte langbärtig, etwas schwerfällig in lei- Penzler. Wessel duckte sich unwill kürlich zusammen. Den Alten kannte er ja von früher her. von den Jagden „Als ich in den Pavillon trat, fand ich den Herrn Baron und das Fräil- d' ff ll d W h den?" fragte der Vorsitzende. „Gar keine, hoher Gerichtshof. Ich ein Felsblock im Walde, wechselte. dem fast Anas! lag. und der Inspektor fing diesen Blick auf. Er sah nach dem Staatsanwalt hin und sagte der armen gnädigen Frau." Der Inspektor war fertig. Aber der Staatsanwalt forderte ihn auk. geklagte mit dem alten Inspektor gewechselt hatte. Das verletzte ihn in eine gewisse Svannung. Der Gedanke, daß Annette von dem Mann, den sie so sehr liebte, betrogen wor den fein könne, verursachte ihm ein grimmiges Bebaaen. Als Peiuler den Saal verlast.'« 'ialte. richtete W'ssel sich auf. Sväter erhob er sich Anaeklaaten. Barnn Max Briesen dors-Sertling. Er hatte das Zu standekommen der Ehe seines Vetters mit Annette zu schildern. Wessel achtete auf jedes Wort, das interessirte fühle. Allein ich bin trokdem über zeuat, daß er der schrecklichen That vollkommen ferne steht." ist sie ziemlich belanglos," erwidert« der Staatsanwalt. „Ich bitte de» Herrn Vorsitzenden, den Zeugen zu be aeklaate ihm damals gemacht hat. er- Wellel hatte in diesem Augenblicke sein Gl"s gerade auf den Angeklag ten gerichtet und lah einen aeauälten Ausd">ck über Zellen Gesicht huschen. den konnte, ist nekallen, Herr Ze""e? lraate der Vorsitzende. Der Zeuge zögerte einen Augenblick. .Nein!" U"d wieder der Staatsanwalt: „Sie aber zu. daß Ihr Vet ter die Cse mit der Ermordeten ge- a»s Berechnung ge schlossen hat —" S!e daß die mibl-che materielle Lage auf diese immerh'n aewirkt hat?" den """ünstige Ausle yn-'"' »»r ?>err ?-„ae sich damit eine Kritik »es er- knate der öffentliche Mnnn im d'" W»?, gen." folal.l Verkehrte Welt. Dame A.: Wie sind Sie mit Ihrer neuen Köchin zufrieden? Dame B.: Nun. bis jetzt hat sie noch kein Mißfallen geäußert. , Ausnahme. Zwei dunkle Ehrenmänner treffen sich in den Gän nu, Menschenkind, du thust ja l» kennst mir wohl jar nich? Wa? für 'ne Ehre il! dir den» widerszh- Für dir Küche. Sardellenwurst. Kalb fleischreste werden pulverig fein ge» hackt, dann auf dem Nudelbrett mit gehackten Eiern, Schnittlauch, Ka pern und gehackten Sardellen ge» meln. Rahm, Citronensaft, ein Stück Butter, ein Ei zu einem Teig anma- Ganze in einen dünnen Nudelteig drehen und im Rohr auf dem Blech backen oder mit Eiklar bestreichen und Schokolade - Auflauf. bis sechs Eidotter, sechs bis sieben Eßlöffel Zucker, ein viertel Pfund durchgearbeitete Masse in die mit Butter ausgestrichene feuerfeste Auf laufform, bäckt den Auflauf 40—k>S giebt ihn in der Form zu Tisch. Kalbsriicken. Ein Kalbs rücken wird gehäutet, die Rippchen vorsichtig aus dem Fleisch gelöst, zur Hälfte abgehackt oder, noch besser, ganz herausgelöst, so daß nur der Rückenknochen im Fleisch bleibt. Das Bauchfleisch wird um den Braten herumgelegt, am besten auf der an deren Seite zusammengenäht. So vorbereitet, klopft man das Fleisch tüchtig und legt es 2 —3 Tage in Milch. Bor dem Gebrauch trocknet man es ab, .spickt es, und setzt es mit Butter zu. Unter fleißigem Begießen bratet man den Rücken gar, und gießt nach und nach sauren Rahm zu. Die Sauce wird kurz vor oem Anrichten mit etwas Fleischextrakt zusammengerührt und über den Braten ei» Theil davon ge schüttet. Die Niere wird, in Scheib chen geschnitten, oben aufgelegt. Erbsen mit Speck und Kartoffeln. Man schneidet 4 Eßlöffeln mageren Speck ohne Schwarte in kleine Würfel, hält die se zwei Minuten in kochendes Was ser, röstet sie dann langsam in 1 Eßlöffel Butter und hebt sie her aus. Unter ständigem Umrühren bräunt man in der Butter einen kleinen Löffel Mehl, füllt 1 Tasse dünne Fleischbrühe auf, bringt die Sauce in's Kochen, giebt 4 Tassen weichgekochte Erbsen, k kleine Zwie beln, ein Sträußchen Petersilie und die Speckwürfel hinein, deckt die Kasserolle zu und kocht das Gemü se langsam gar. Kartoffelsalat. Mehrere hartgekochte Eigelb reibt man mit zwei rohen Eidottern fein, fügt etwas Mostrich. Salz, Pfeffer, einen Löf fel gewiegte Schalotten, S Eßlöffel Olivenöl, 3 Eßlöffel kräftige Jus aus Fleifchextrakt hinzu und rührt dies alles zu einer dicken glatten Sauce, in der sie etwa eine Stun de ziehen müssen, ehe man sie zu Tische gibt. Apfelspeise. Unter 2 Un zen leicht gerührter Butter werden «ach und nach 9 Eier gegeben, sowie I 4 in Milch eingeweichte und gut ausgedrückte Semmeln nebst S bis 8 in feine Scheiben geschnittene Aepsel und etwa V-, Pfund Zucker. Eine Auslaufform wird mit But ter bestrichen, die Masse eingefüllt, in heißem Ofen gebacken und, mit Zucker und Zimmet bestreut, ausge tragen. Gebackene Polenta mit Käs». Man schält und reibt recht große, mehlreiche Kartoffeln und preßt sie gut aus, damit das sich sammelnde Wasser fortkommt. Auf gut einhalb Pfund Kartoffelmaffe rechnet man 6 bis 7 Unzen geriebe nen Parmesankäse, mischt beides, gibt etwas zerlassene Butter und et» was Salz dazu, füllt die Masse in eine mit Butter bestrichene feuerfeste Auslaufform oder Backschüssel, schiebt sie in den Ofen, läßt die Polenta schön bräunlich backen und trägt sie sofort auf. Mockturtle - Ragout. Auf 6 Personen rechnet man einen Kalbskops, 2 Kalbszungen und 2 Kalbsfüße das ist sehr reichlich. Sämmtliches Fleisch wird mit Sup pentraut gekocht. Vom gut ge reinigten Kalbskops ist alles, auch das Knorpelige, zu gebrauchen. Man schneidet alles in länglich viereckig» Stücke, läßt in einer Kasserolle But ter hellbraun werden, thut reichlich Mehl und einen Theelöffel Liebig'» Fleifchextrakt hinein, fügt starke Bouillon. 2 Gläser voll Rotbwein, Cajennepfesser und zuletzt noch 1 GlaS Madeira hinzu, läßt es mit letzterem nur eben auskochen, während» die übrigen Ingredienzien vorher dicklich kochen müssen, thut da» Fleisch hinein, läßt es gut in der Sauce durchziehen und richtet die ganz vorzügliche Speis« an.
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