«aw«u Bon «d. Holst. ZlihiW-tschilpl tschilp und pinkl ein Sterling 'West Tschilp - tschilvl tschilp-pibcwiiig l Bin nllwcil frech und froh. Werst mir ein Krümchen Futter rauZl Mein Büble hungert sol Träume. Die weiße Villa, die sich der Ar chitekt Rohrbeck vor einigen Jahren erbaut hatte, lag ganz in Blumen. Wie ein farbenbunter orientalischer Teppich umgaben die Gold lack-, Tulpen- und Vergißmeinnicht- Bcete das Haus, nur durch mäßig breite Kieswege verhindert, bis an die Mauer» heran zu blühen. Aus «mein offenen Fenster drang blauer Cigarettenrauch in feinen Wölkchen. Bevor er aus der Atmosphäre des Zimmers heraustrat, blieb :r ein Weilchen zitternd im Fensterrahmen stehen und wurde mitunter sichtbar zurückgedrängt. Zurückgedrängt von dem süßen Athem der Blumen, der ihm dort entgegenquoll und hinein wollte. Heinrich Neuberg, ein Jugendbe kannter Frau Camillas und Freund und Berussgenosse ihres abwesenden Gatten, rauchte, und sah mit halb geschlossenen Augen zur Hausfrau hinüber. Frau Camilla war trotz ihrer dreißig Jahre noch mädchenhaft schlank. Ihr Kleid war aus brau nem Sammets den sie auch der wellen in das Zimmer strömen, habe ich das Gefühl, als ob ein wirklicher Blüthenregen auf mich niederginge. deutlich vor mir." „Aber das Bewußtsein, daß das nur «in Sviel Ihrer Einbildung ist, milla, haben Sie schon emmal ein Erlebniß gehabt, bei dem sie selber nicht zu unterscheiden vermochten, ob es Traum war oder Wirklichkeit?" Frau Camilla schüttelte verneinend den schmalen Kopf. Dann schoß ihr eine jähe Blutwelle in die Schläfe für Sekunde hinter nem Traum unterschied -- das habe ich freilich schon gehabt. Aber ein erträumtes habe ich noch nie für ein wirkliches gehalten." „Ich ja," sagte Neuberg leise. „Oder vielmehr: ich habe dreierlei er nicht geschehen sein kann. Aber mein Gefühl ist noch heute nicht damit ein oerstanden." „Erzählen Sie!" „Die erste dieser drei Seltsamkei ten geschah in meinen Knabenjahren. Mir ist, als ob ich damals die Fähig keit der Levitation gehabt habe. Ich sche mich selber als ungefähr Drei zehnjährigen wie auf unsichtbaren Lichtstufen in meinem Zimmer in die Höhe schreiten. Ich berühre die Decke und sehe auf einen hohen Schrank Um Frau Camillas nelkenblassen Mund huschte ein Lächeln. „Phan tasien der Entwicklungsjahre! Aber ähnlich?" „Hören Sie zu: einige Jahre da nach reiste ich von Berlin nach Po sen. Es war im Weihnachtsmonat. Eine dünne Schneeschicht zog sich iüber die Felder, durch die mein Zug ratterte. Die Wälder standen kahl, zwischen ihren Stämmen blitzten dumpfem Hinbrüten schreckt mich das Pfeifen der Lokomotive, die in eine Zwifchenstation einlief. Bon einem unklaren Verlangen getrieben, stieg ich die Stadt Schneidemühl erkannte. Auf Wegen, die ich heute noch nach gehen könnte, schritt ich bis zu einem gelb angestrichenen Eckhaus, in dem entfernte Verwandte von mir wohn ten. Die Fenster lagen so tief, daß ich mühelos in das Zimmer sehen tonnte. Ein großer, starker Mann mit schwarzem Schnurrbart, mein Onkel, saß auf einem Stuhl und schaukelte seine kleine Tochter auf den Knieen. In einer Ecke stand der Weihnachtsbaum. Es roch nach Tan nennadeln, Lebkuchen und Wärme. Ich traute mich aber nicht hinein, sondern stand wohl eine halbe Stunde lang vor dem Fenster, das Gesicht von Thränen benetzt, bis der Haus herr die starrende Gestalt bemerkte und ärgerlich die Läden schloß. Da ging ich denn langsam zurück, stieg wieder in meinen Zug, der seltsamer weise noch in der Halle wartete, und si'hr weiter. Als ich in Posen etwas davon erzählte, fragte man mich, ob ich krank wäre. Mein Eisenbahnzug war gar nicht über Schneidemühl ge durch die Scheiben sah!" „Das ist allerdings merkwürdig!" sagte Frau Camilla kopfschüttelnd. „Die seelische Erregung, in der Sie sich befanden, erklärte ja nichts. Denn wie niedrig mi/ß doch die Grenze zwischen Traum und Wirklichkeit sein, wenn eine Stimmung hinrei chend ist, beide für den Erlebenden selbst unfcheidbar zu verwischen!" „Ja, sie muß niedrig sein, und ich habe mich schon oft gefragt, wo sie überhaupt liegt. Wahrscheinlich dort, wo unsere Erlebnisse aushören, auch in die Vorstellungswelt anderer zu fallen. Unser Leben ist doch eine fortgesetzte Pette von Ursache und Wirkung und jedes wirkliche Erleb niß fügt sich darin ein. Der Traum aber bleibt außerhalb dieser Kette, und wenn wir unser künftiges Leben in ihn einhaken wollen, greifen wir ins Leere. Das sind die Tragödien der Träumer!" Er stützte den Ellbogen auf das Knie und vergrub das Kinn in die Handfläche. So sah er eine Weile starr auf das große Blumenmuster des Teppichs. Dann glitten seine Augen weiter bis zu Frau Camillas rechtem Fuß, der in grauem Halb schuh und malvenfarbigem Strumpf bis über die Knöchel hin sichtbar war. Frau Camilla wippte mit dem Fuß hin und her. Als Augen mehr schmerzlichen als aufdringlichen Ausdruck, sah sie ihn so kalt und feindselig an» daß er sie niederschlug hätte, fuhr er sich mit der Hand lang sam über den Kopf. Dann sagte er traurig: „Daß ich so früh gealtert bin. beruht wohl einer solchen Er griff in >die feinen Wölkchen, !>ie seiner Cigarette entstiegen. „Zehn Zahre sind darüber vergangen. Und - - „Wirklich geschehen ist sie ja auch nicht," murmelte Neuberg. „Das ist sein kann." .... Frau Camillas Gesicht glättete sich lvieder. Ties athmend lehnte sie sich -uch wenn andere Herren dabei wa ren: Bald mußte ich ihr Jaaett tra gen, und bald die sie aus das iqre scharfen Augen im Grase entdeckt hatten." .... Frau Camilla hatte während der letzten Worte ihr Haupt erhoben. Sie war ganz blaß Sammet lagen. Breit und massiv blitzte der Goldring an ihrer Rechten. Heinrich Neuberg sah ihre Unruhe nicht. Ruhig sprach er weiter: „Am nächsten Tage, Hls mein Herz noch hatte, machte ich kurz nach Tisch ei nen Spaziergang. Ich schlenderte die Pappelallee entlang und freute mich der Wiese lag wiederum Wald. Ein Dunkelheit der starren Wipfel. Er schende Landschaftsbild. Da löjje sich Hand schaukelnd, auf die Birken zu. Es war das Mädchen, das ich liebte, und in freudiger Verwunderung eilte wie eine plötzlich erweckte Schlaf wältigt, verwirrt: „Du? Wie kommst du hierher?" Bei dieser lieben, stig riß sie sich los. Noch ein letztes flüsterndes Gestammel: ich lieb dich ja schon lange, schon so lange, dann Aber ihr Anblick erschreckte ihn. Die tühlen Freundlichkeit ihrer Alltags- 2,raum Wirklichkeit war, aus der Wirklichkeit zum Traum. Ich weiß wieder gar nicht mehr, was unser Le ben eigentlich ist." .... „Es wird das beste sein," sagte Frau Camilla. „Vielleicht, daß wir meiner glücklichen Erregung halt mich müde gemacht. Ich legte mich aus sas Kanapee und schlief eine Stunde, ich erwachte, zeigte die Uhr Fünf. Ilch wusch mich und ging dann auS, 'in Stillen hoffend, Sie auf dem Heimweg von Ihrem Spaziergang !U treffen, oder doch wenigstens hinter Fenster zu sehen. In Ihrem 'ause war aber alles still nd leer. Lnd plötzlich stieg eine Frage >in mir 'uf. die mich tief beunruhigte. Ich Ich langte gerad- an, als der Abend zug einlief. Aus dem Zuge stiegen Sie, Ihre Mutter, Ihr Bruder und die kleine Ellen. Zuerst war ich „Und ich be.edete Ihren Bruder, Bier bis halb Sechs! Da ich Mit stens die doppelte Zeit gebraucht." „Wie ich das genau weiß! schloß er mit schmerzvollem Lächeln. „Die die Hände vor das Gesicht geschlagen hatte und lautlos schluchzte. Ihre Wo? ko.mte ich mir anders als Saß Sie ein frivoles Spiel mit mir getrieben hätten, das Ihnen dann sichtbaren Wolke süßen Wohlgeruchs rem körperlichen herausgetretenes Le ben sich oben trifft?" meinte er trau rig. „Uns beiden muß es doch so glaubte der Wahrheit weniger, als der Wahrscheinlichkeit. Sonst wäre alles anders und besser geworden!" „Aber jetzt ist es zu spät!" h Hün«n»»d«r Huff>t«ngrad7 Der in Berlin verstorbene Dr. Emil Jakobson, der Freund H, Sei dels und Joh. Trojans, war ein Ori- Stammtische der .Gelehrten des Kladderadatsch", die nach alter Ge pflogenheit jeden Donnerstag Abend Als man gespeist hatte, hielt Jakob prähistorischen Schätze enthalten diirf ! selbst aufweine wissenschaftliche Be entdeckt hätten? .... . ir»r«i»s »um frühstück. „Was hast du zum Frühstück, Schatz?" fragte der junge Ehemann. Der Bahnwächter. Skizze von «rwin Wetll. Der Bahnwächter Alois Berner, der in dieser Nacht das eine Biertel stunde von der Station entfernte Llockhäuschen und den Wechsel zu bedienen hatte, hüllte sich in den dicken, zrobhaarigen Mantel, um vor An kunft des Berliner Schnellzuges di« Strecke ein wenig zu Visitiren. Es war das erste Mal, daß man ihm die sen Posten anvertraut hatte und seine definitive Anstellung hing davon ab, wie er ihn versehen würde. Er dachte in sein kleines Häuschen, sein hüb sches blondes Weib und den zweijäh rigen, pausbackigen Buben. Zwei rothe Lichter glühten durch di« Nacht der Schnellzug passirte. Der Mann wischte sich den Ruß chen zurück. Nun kam nur noch ein Postzug, dann hatte er Ruhe bis drei Uhr früh. Behaglich zog er den schwe ren Mantel aus, stellte die Laterne auf den Tisch, nahm dann eine Pfeife aus der Tasche, die er umständlich stopfte und in Brand setzte; wohlge fällig blies er die dicken, blauen Rauchwolken vor sich hin und machte rosige Zukunftspläne. Plötzlich wurde leise an das Fenster gepocht. „Wer ist draußen?" rief der Bahn wächter. „Mach' nur auf Berner", lallte eine weinschwere Stimme, „ich bin's, der Zurainer, will Dir ein we nig Gesellschaft leisten/ Berner er- Eisenbahn gewesen, aber wegen un verbesserlicher Trunksucht entlassen worden war. Da Berner seine Ge waltthätigkeit sürchtete, beschloß er, zu öffnen. Ein ungeschlachter Kumpan mit ge röthetem Gesicht und großem, laster haften Munde, dem ein intensiver Fuselgeruch entströmte, stand ihm ge genüber. „Bei Dir ist's schön warm", grinste der Ankömmling, „so gut hätt' ich's auch haben können, wenn sie mich nicht hinausgeworfen hätten wegen nichts und wieder nichts." „Wegen nichts und wieder nichts nennst Du das, wenn durch Dich bei nahe ein Zusammenstoß gewesen ' wäre?" > „Zum Teufel", schrie Zurainer und schlug mit der Faust alis den Tisch, thig, zu trinken, damit man den Hun ger nicht so stark spürt. Du wirst noch auf meine Worte kommen. Zuerst pressen sie unsereinen aus wie eine Fußtritt." Er blickte mit stieren „Du weißt ja," beschwichtigte ihn der Bahnwächter, „wie die Borschrif ten lauten." „Was gehen mich die Vorschriften an." lallte der Trunkene, „hast sicher irgendwo eine Flasche Rum versteckt. Dein zärtliches Weibchen wird Dir doch eine kleine Herzstärkung für die lange, kalte Nacht mitgegeben haben. Wird sich gewiß nach Dir sehnen Betroffen blickte Berner in das Ge sicht des Sprechenden. „Was meinst —Du damit?" stieß er hervor. „Was soll ich denn meinen?" lä chelte Zurainer boshaft, „hab' ja gar nichts gesagt. Ich hab' nur so etwas gehört. Die Leute sprechen gar viel. Daß der reiche Moserbauer ein Auge auf Deine Toni geworfen hat und in der Nacht ist's gar finster ..." In höchster Erregung sprang Ber ner auf, warf den Mantel um, stürzte Bübchen im Arm, das sie zärtlich in den Schlaf wiegte. Auf ihrent Gesicht lag die ganze Seligkeit jungen Mut- Klirrend siel die Laterne zur Erde und verlöschte. Berner rieb sich die schlaftrunkenen Augen, machte schwer- Schlan. Der Hias ist ein kreuzbraver Kerl und machte seine Arbeit auf seiner Wirthschaft, ohne sich erst nöthigen zu lassen. Aber unter dem Pantoffel steht er doch ein wenig, denn feine Anne- Marie ist keine Gute. Eines Tage! sie ihn in die Stadt geschickt, da- Objekte glücklich wieder zurück und theilt der neugierigen Anne-Marie zugleich freudestrahlend mit, daß der Feuerung erspart!" Maler (sein fertiges Gemälde be > trachtend): „Na, sollen sich die Leute aber 'mal wieder den Kopf zerbre l chen, was das eigentlich vorstellen soll!" ! ' ' —H! e b. Sie: Dein Bruder Fritz ' hat sich bedeutend besser conservirt wie ' Du. Er: Der hat eben keine Frau. Boshaft. ben!" Reisegefährte: „Man sieht's ich sterben muß, auch ein Monument aufs Grab setzen? Bauer: Da ver laß Dich heilig drauf. Alte, was fein Naiv. Appetit zu haben! Dora: O ja! Der gnädige Herr sagte auch schon, ich wäre ein ganz appetitliches Frauenzimmer! Vorbeugung. Frau: Unge heuer. warum erweckst Du mich auS dem besten Schlafe? Mann: Nur einen Blick auf die Uhr sollst Du wer fen, Helene, dann kannst Du gleich wieder schlafen, sonst behauptest I Du morgen sicher, ich wäre wieder erst ! nach Mitternacht heimgekommen!
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