„Lang stand ich,insam, und du sahst »lich nichl! ! A nestlose pögel hielte» bei mir Rast. Nun drückt die tiebe mir zu Ruhm und Glanz ~U?o tiebe lebt, da strahlt das Gnadenlickt! ' „Di- Liebe ist der Weihnacht Gnadenlicht!" Wcihnachts-Arlaub Wenige Wochen vor Weihnachten war der Oberst wie ausgewechselt. Niemand machte es ihm mehr recht, kein Ende. Und daran trug folgen des die Schuld. Der Oberst hatte spät geheirathet. Gymnasiums war. Hans war ein «hrliebender Junge, gehörte aber zum sogenannten geistigen Mittelschlag und gab besonders im „Französischen" zu vielfachen Ausstellungen Veranlas sung. Dem Obersten war dieses um so unverständlicher, als Hans auf ausüben konnte, so kränkten ihn diese Tadel erst recht. Als nun kurz hin tereinander zw«i solch unangenehmer inen." Das spielte sich etwa sechs Wochen por Weihnachten ab. Nach acht Za hlen traf wieder ein Tadel ein, Hans' WeihnachtS - Schicksal besiegelnd. Die arme Mutter lebte jeden Sonntag knusprige Gans fiel beim Braten eine Pille Thräne. Die Weihnachtsferien kamen, Hans Wie alle Jahre, schmückte die Mut ter d«n Weihnachtsbaum, machte für chen mit d«n Geschenken, auf denen zu oberst „selbstgestrickte" Strümpse thronten, zurecht und legte auch für Am heutigen Abend erwartete der Oberst im Borzimmer das Glocken zeichen. Er stand kerzengerade aufge richtet, zog ab und zu, wie es in er regten Momenten seine Gewohnheit war, den Waffenrock tiefer herab, räusperte sich gewaltig und drückte die Hand des Kleinsten derartig fest in der seinen, daß es dem Jung«n him- Hatte er recht gethan? That «r nicht auch dem Mutterherz«n weh? sich seine Frau an seine Brust. Mit übermenschlich«! Anstrengung g«lang es ihm, Freude über den Schlafrock und über die Pulswärmer zu heucheln, und dann besicyiigte er auch die Ge schenke der Kinder. Als sich aber seine Frau mit den Worten an ihn anschmiegte: „Nicht wahr, Alter, die Geschenke schicken wir Hans gleich in's Corps? Die „warmen Strümpfe" sein Gesicht im Haare seiner Frau, und sie glaubte verhaltenes Schluchzen zu hören. Plötzlich reißt es an der Klingel, und Hans stürzt mit einem Briefe in Der Oberst richtet sich strass auf mit den Worten: „Was soll denn das heißen?" Hans nimmt ein« dienst lich« Haltung an, zieht sein Uniform röckchen, wie er es so oft von seinem Vater gesehen, tiefer herab und mel det: „Cadett N. N. für die W«ih nachtsferien zu seinen Eltern beur laubt." Dann liest der Oberst den Brief folgenden Inhalts: „Hochgeehrter Herr Oberst! Selbst auf die Gefahr hin. von Ihnen ge tadelt zu werden, schick« ich Ihnen Ihren Hans als Weihnachtsgeschenk. Er hat sich im Laufe der letzten Wochen „musterhaft" geführt, und wenn es auch im Französischen hapert so wird er, genau dem Beispiele f«in«s Vaters folgend, im nächsten Feldzuge mit den Franzosen eben „Deutsch" r«den. Nichts für ungut, Herr Oberst und vergnügte Feiertage N. N,, Hauptmann und Compagnie- Chef." Nachdem der Oberst diesen Brief gelesen, stürzten ihm die lang zurück gehaltenen Thränen aus den Auge». Er legte wie segnend die Hand auf das Haupt seines Kindes und führte es der vor Glück zitternden und sprachlos auf einen Stuhl gesunkenen Mutter zu. dann war der Oberst noch nie gewe sen. Anecht Nuprecht Linelveihnachtsgeschichte . > Reinhold Grtmann. . > Um fünf Uhr war Edith Fabricius mit ihrer letzten Klavierstunde fertig gewesen, und vom Michaelisthurm schlug es eben sechs, als sie das HauS betrat. Wie viele Besorgungen hatte sie nicht in der einen Stunde gemacht! Ihre beiden Arme und Hände reichten kaum hin, alle die Packete zu befördern, mit denen sie sich beladen hatte. Hätte nicht der Junge, der ihr das Weih nachtsbäumchen trug, glücklicherweise eine Hand frei gehabt, sie wäre gar nicht im Stande gewesen, das Haus thor zu öffnen. „Wie hoch jeht's denn, Freileinken?" fragte er und nickte beruhigt, als sie er widerte: „Nur bis in den ersten Stock." „Ach, dann jehören Sie woll zu dem Doktor Hilgers, der meinen Vater neu lich kurirt hat?" Aber sie schüttelte sehr energisch den hübschen, blonden Kopf. „Nein, mein Jung«, zu dem gehört ich nicht." Und als sie ein paar Stu fen weiter waren, fügte sie hinzu: „Kennst Du ihn denn, den Herrn Dok tor?" „Na ob! En feiner Herr un im mer kreizsidel! Wenn Vater vorher noch so'n fchiefet Jesicht jezogen halte, wenn der Doktor bloß in die Stube rinkam, war er jleich quitschverjnügt." Nun waren sie oben angelangt, wo Messingtafel zu lesen stand: Dr. Ver änderen auf bescheidenem Porzellan schildchen: Geschwister Fabricius. Der Junge mußte die Glocke neben diesem „Bist Du's, Edith?" Du aufgemacht hast, mußt Du die Au gen zudrücken. Ich habe den Weih nachtsmann bei mir." fiel sie der Schwester um den Hals. „Es ist ein Christbaum ich hab' es gerochen. Ach, liebste Edith, sei mir abermals die Wohnungsglocke ertönte. „O weh, ein Besuch!" sagte sie. „Der kommt aber wirklich zur ungele genen Zeit. Sieh zu, daß Du ihn draußen abfertigst, Lenchen." Aber wie groß auch ihr Unmuth sein groß konnte un seren?" Es war ein hübscher und stattlicher ikrr von sehr eleganter Erscheinung, der diese Frage an sie gerichtet hatte, und seine Stimme war ebenso fröhlich wie feine Augen und wie das Lächeln auf seinen Lippen. Fräulein Edith aber, die nur flüchtig die unbefangen dargebotene Hand berührt hatte, zeigte mit einem Male eine merkwürdig ernste Miene. „Nein, Herr Doktor, stören dürfen Sie mich nicht; denn ich würde sonst zu spät fertig werden. Aber wir können uns ja auch unterhalten, während ich arbeite." „Natürlich! Und ich habe oben drein das Vergnügen, Ihnen zuzu sehen. Wäre nicht auch meine Zeit leider gemessen, ich würde Sie sogar um die Erlaubniß bitten, Ihnen ein wenig zu helfen." „Gehen Sie denn heute Abend noch in die Praxis?" „Wie man's nehmen will! Ich bin eingeladen natürlich bei einem Pa tienten." „Und bei einem reichen Patienten ermuthlich?" Sie hatt« das mit so eigenthümli cher, scharfer Betonung gesagt, daß nicht nur Doktor Hilgers, sondern auch ihre Schwtster erstaunt aufblickten. Ab«r das Befremden auf dem Antlitz d«s jungen Arztes macht« rasch wieder dem vorigen heiteren Ausdruck Platz. „Ja. Wenigstens hat er im Ueber fluß, was Viele sich oergebNch wün schen." „Zu einem anderen Kranken würden Sie ja auch heute schwerlich gehen." Fräulein Helene faltete unter dem Tisch die Hände, und in ihren sanften Augen spiegelte sich das helle Entsetzen über die Worte der Schwester. „Nein. Die Anderen müssen heute schon ohne mich gesund werden und, Im strengsten Vertrauen gesagt, das ist In den meisten Fällen viel leichter, als sie es ahnen." „Um die Einkünfte der Herren Aerzte würde es freilich schlecht bestellt sein, wenn die Kranken das wüßten." „Ich werde mich darum auch hüten, es ihnen zu sagen. Ihnen, Fräulein Edith, darf ich's schon verrathen; denn Sie scheinen sobald nicht der Hülfe eines Arztes zu bedürfen!" „Es wäre mir auch zu kostfvielig, Herr Doktor! Uebriaens, ehe ich's vergesse Sie haben gestern hier et was verloren. Es muß Ihnen aus der Tasche gefallen sein, als Sie Ihr Por tefeuille h«raukgezog«n, um das Rezept für meine Schwester zu schreiben. Er- s' hatt' Sch bl d das sie dem Doktor überreichte. Er entfaltete es, warf ei nen flüchtigen Blick darauf und dann gesetzt und das Gesicht tief über ihre Arbeit geneigt hotte. Es war jetzt ein herber Zug in diesem reizenixn Gesicht Ruprecht Ihnen gebracht hat?" mit den/ Ausdruck Uefster Bettim merniß: „O, mein Gott, Edith, was hast Du da gethan? Warum hast Du den Dok muß er nur von Dir denken?" „Es ist mir sehr gleichgiltig, was er von mir denkt." „Ich verstehe Dich nicht. Ist Dir „Nicht das Geringste." lich In dem Gedanken, daß Herzen sich «ines Tages finden würden, oder daß sie sich vielleicht schon gefun den hätten!" liche Lächeln. „Welche wunderlicher Luftschlösser doch die schwesterlich« Liebe bauen kann! Doktor Hilgers hat daran sicher ich," „O ja, er hat daran gedacht, glaub« mir's, Edith! Er ist Dir von Herzen senheit von Dir spricht." „Ich aber kann diese Verehrung lei der nicht erwidern. Und wenn Du mir was Liebes anthun willst, Lenchen, so versprich mir, nie nie mehr davon Zuneigung für ihn zu empfinden, so müßte das doch jetzt vorbei sein jetzt, nachdem ich die Gewißheit habe, daß er „Nun?" Mark. Und Du auch, für wen sie ausgestellt war? Für den Litho graphen Unterberg den unglücklichen binde Doktor Hilgers seinen Neben menschen bereitet. Dabei fällt mir übrigens ein, Lenchen, welche Berwen doch eigentlich seine Bestimmung ver fehlt hat. Wir wollen ihn zu den Un terbergs hinauftragen. Ein paar Klel ohnedies mitgebracht." Rasch wurde die Ausschmückung des Bäumchens beendet, und es waren die hübschesten Zierathe wie die schönsten Konfektstllcke, die Fräulein Edith für ihn auswählte. Kaum eine halbe begegnet uns Niemand d» Treppe." Der Korridor, den sie betraten, war ganz dunkel, aus der halb offenen Thür der Wohnstube aber fiel Heller Lichtschein, und wie sie sich auf den Fußspitzen näherte, konnte Edith durch den Spalt das ganze Zimmer über sehen. Und sie sah, daß ihr Weihnachts ein viel größerer und viel reicher ge schmückter als der ihrige stand im Glänze von mindestens zwanzig Kerzen auf dem weiß gedeckten Tische. Dabei in ihrem besten Sonntagsstaat, der freilich noch immer armselig genug war, die Unterberg'schen Kinder und Knecht Ruprecht in höchst eigener Ver nicht die Ruthe haben sollten, sondern Alles, was in dem Sacke sei. Wie ein Schleier legte es sich vor die Augen der Mal auf sehr verdächtig« Weise schluck«n, als sie sah, wie Knecht Ruprecht den geheimnißvvllen Sack Ren Sacks aber holte der BSrtige nun noch ein großes, eingewickeltes Packet hervor, das er der vor Glück und Rüh rung sprachlosen Frau Unterberg aber mit leuchtendem Antlitz in seinem Lehnstuhle sitzenden Familienvater be stimmt war. Edith Fabricius hatte noch nie in ihiem Leben spionirt, heute aber that sie's und schämte sich nicht > einmal vor der dabei stehenden Schwe ster. Ja, sie erhob sich sogar auf die Fußspitzen, um besser sehen zu können, was die hageren, zitternden Finger des Lithographen aus dem Briefumschlag« hervorziehen würden. Es war ein zu sammengelegtes Papier, und als er es entfaltete, fiel ein bunter Kassenschein heraus. Das Papier aber sah Edith nicht zum ersten Mal, oenn es war dasselbe, das sie vorher dem Doktor Hilgers unter so spitzigen Bemerkungen zurückgegeben hatte nur daß unter der Quittung je'ji der Vermerk zu le sen stand: „Ueber den Empfang des Betrages „Komm, Lenchen, laß uns gehen," flüsterte sie der Schwester zu, und ihre Stimme hatt« «in«n gar seltsam ver änderten Klang. „Wir legen unsere Kleinigkeiten hier auf dem Gang« nie der, denn da drinnen würden wir jetzt > doch herzlich überflüssig sein." Sie zog die Andere hastig mit sich fort; doch sie stießen im Dunklen an irgend einen Gegenstand, und im näch st«» Augenblick sahen sie sich entdeckt. Der schrecklich« Knecht Ruprecht war d«r erste, d«r ihnen den W«g o«rtral. Fräulein Edith aber erhob ihre beiden Händ« und flehte mit zuckenden Lip pen: „Lassen Sie uns fort, Herr Doktor ich bitte Sie! Ich kann mich jetzt nicht vor Ihnen sehen lassen, denn ich müßte vor Beschämung vergehen." „Müßten Sie das? Si« glauben also jetzt nicht mehr von mir, daß es mir nur um die reichen Patienten zu thun sei, und daß die anderen meinetwegen noch Belieben sterben und verderben > könnten?" ! „O, haben Sie Mitleid! Ich bin ! „Nein, das Und Gesicht. „Ihre eigentliche Straf« sol- Niemand kümmerte, weinte mit an dächtig gefalteten Händen helle Fnu» denthräntn. dieser heilig« Abend! Hochzeit der Bäume. bin und mit einem schmalen, h«llro th«n Bande umschlungen. Das ist die „Hochzeit" dieser Bäum«. Ueber den so ehelich verbundenen Bäumen wird mit dem Glockenschlage zwölf in der Christnacht der wunderbring-nde „Allsamenbaum" sichtbar, dessen An blick „Gesundheit und ewige Tugend' licht jedem ist diese Gabe beschieden muß man schweigen. Wer redet, verfällt unheilbarem Wahnsinn. Am Christtage selbst werden die Bäumchen da, wo sie stehen, verbrannt; ihr« Asche ist den Zlgeun«rn ein beliebtes Beimengfel zu ihren Geheimmitteln. Der widerspenstige Patient. Daß manchmal auch der beste Wille, „eine Cigarre täglich nicht mehr!" Nach 14 Tagen ist noch keine Besse rung eingetreten, und der Arzt ver „Und wie ist es schließlich mit dem Rauchen?" fragt der Arzt zuletzt. „Ja, darin konnte ich leider Ihrer Anordnung nicht Folge leisten", ge stand der Patient seufzend. „Sie konnten nicht und wieso denn noch nie geraucht der Kranke. Schicksals Tücke. Der Kahn kippte um, Es lag im Naß. Vom Ufer links War es zu weit, 's konnt' Niemand helfen, Der Fluß ist breit. Ein junger Mann, Der's rettet, weil er Folgt Standesamt .... Draus Zank, V«rdruß Das kommt davon, Wenn Borsicht gering Weil er am un- Hope Latham's Alter. Hope Latham erzählte eine amü sante Geschichte. Als sie mit Frau Fiske in Salvation Nell austrat, fano sie immer eine große Zahl Kinder am Bühneneingang, wenn sie die Mati nee verließ. Eines Nachmittags be gnügte sich ein kleiner Kerl nicht, wie es gewöhnlich war, damit, sie anzu starren. Er rief ihr vielmehr, als sie auf die Straße trat, ein „Hello" entgegen. „Hello," erwiderte Fräulein Latham. „Wie heißen Sie?" fragte der Jung«. „Hop«." „Und wi« alt sind Sie?" ging's weiter. Die Dame war etwas frappirt; aber nach einem kleinen Weilchen antwortete sie: „Ich denke, Ich bin älter, als du zählen kannst!" „Herrjeh," rief der kleine Kerl aus. „Ich kann bis Hundert zählen." Neid. Kind: Papa, ab«r weshalb schimpfst Du imm«r auf die Jungge sellen? Vater: Ach na weil Vorsichtsmaßregel. Hcirathsvermittler: Jetzt will ich Jbnen einmal die ganz reichen Par ke? lassen Sie uns erst einen Cognac ti »keu >
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