Der General Weihnachtsskizze von L. Ewald. ! Hause des Gutsbesitzers Weinhold er fchmaus: Vater, Mutter, „filius" Ernst, zur Zeit „stud. jur.", dessen Freund, der Dr. chem. Winfried Er- Jahre Weihnacht ist. Man hat ihm Backfisch Leni flau! Sie hat Mutier Weinhold ist damit sehr ein- Grete geben, schon weil sie dann so hübsch in der Nähe bleibt. Vater Weinhold und sein „silius" verhalten sich neutral, der erstere, weil er keinen Sinn für derlei Angelegenheiten hat, d«r zweit«, weil er den „monsieur" Breitung noch nicht einmal kennt. Die Coeur-Dame des Herrn Breitung verhält sich allerdings abweisend diesem Fall« nicht anscheinend abwei send gewesen, so sagt Mutt«r Wein hold, und die muß es doch wissen. Leni ist für den Freier, d«nn si« hätte g«rn «inen Schwager, und noch dazu Doch was kann ich ihr in die Wag schale legen? Würde ihr mein Herz voll Lieb« genügen? Hat er recht gehört? Er ist baff und denkt: All« Achtung, den kennst du nicht! e>gen angeschaut, und ein dito gela Ob das wohl ein G«n«ral von „Gesegnete Mahlzeit," sagt da GasteS. Dem Himmel sei Dank! denkt die Leni. Nun kann ich in die Weih nzchisstube und ein wenig lesen. Zu nette Geschichte bat mir di« Mutti ausgesucht. Das Mädel darin ist so was für mich. Immer fidel, zu allem Unsinn bereit. Heidi, ist sie auch schon im Weihnachtszimmer, schwingt sich mit einem kühnen Satz auf den Sosatisch neben die Hängelampe und ?hriltbaum kennen gelernt. So sieht sie nicht, daß Dr. Winfried ins Zimmer tritt sie einigt Sekunden und dann, einen Entschluß fassend, ihr näher kommt. .Mein Fräulein —sagt er zö gernd. Sie sieht auf und blickt ihn „Sie wünschen?" „Ach, Fräulein Leni," stottert «r etwas verwirrt, „können Sie mir vielleicht sagen, ob der General Knusemont im Leben Friedrichs des Großen eine Rolle gespielt hat? Ich bin wirklich schon etwas lange aus den Schulwissenschaften heraus und —" „Na, ich bin halt drin," versetzt sie energisch. „Habe man gerade vor dem „Wett Ihr FräiUein Schwester sich! für den interessirt!" „Meine Schwester? Wie kommen Sie darauf?" „Sie hat doch vorhin mit mir auf den General angestoßen." „Hahaha, nicht übel, Sie gelehrter Herr!" Die Leni hält sich die Seiten, so lacht sie, so hell und so fröhlich. „Ich verstehe nicht!" sagt er ver dutzt, geärgert. „Glaub's schon, doch passen Sie aus, ich will gnädig sein, obwchl ich mir vielleicht dann Na, gleichviel! Der General, das wird nur so gesagt, um den eigentlichen Sinn etwas zu bemänteln. So ist das eben bei den Mädels! Hören Sie recht, es heißt: „Hab ich recht verstanden? (j»t> „Genau so, mein Herr und noch ein Wörtlein! Wenn Gretel das zu Ihnen sagte, dann hat das was zu bedeuten! Wissen Sie, die "scherzt mit so was nicht, noch dazu vor morgen. Pst, ich höre sie kommen. Soll ich draußen etwa Schildwach' stehen, Herr Doktor? Ich thu's gern!" „Ach bitte, bitte!" „Na ja doch! Gut, Grete, daß Du kommst. Der Herr Doktor will Dich etwas fragen."^ nennadeln noch spitzer, um besser lau schen zu können. Es ist halt doch nett, sl, «ine Liebcsansprache unter ihren schützenden Zweigen. Der Leni wird wohl da drau ßen die Zeit lang, aber sie hält tapfer ihr Wort. , Am nächsten Tage weint sie aller dings dem heimgesandten Freier der Grete oder besser dem Ponnyfuhrwerk ein Thränlein nach, aber dafür hat sie einen Trost, nämlich den, mit dem heimlichen Brautpaar bis zur Anstel lung des Schwagers in spe ein Ge heimniß zu haben. Na, aus dem Pol teraben, da soll die Grete und der Winfried es aber noch zu hören be kommen. Der Weihnachtsabend und der General, die sollen nicht ver gessen sein! Weihnachten in Rom. Daß in Rom, der Residenzstadt des Kirchenfürsten der katholischen Religion, das Weihnachtsfest ganz be sonders feierlich begangen wird, ist selbstverständlich. Dicht an der St. Peterskirche liegt die sixtinische Ka pelle, in welcher der Papst in eigener Person oft die Messe liest. Besonders Ehristnacht. Ein Lichtmeer sluthet durch den Raum und Michel Angelos Gestalten des „jüngsten Gerichts", welches die ganze Nische einnimmt, scheinen geisterhaft hervorzutreten. Der Altar erstrahlt im Glänze sei nes Goldgeräths, «in hoher, schwerer Baldachin wölbt sich darüber. Da öffnen sich die Flügelthüren: Schwei zer-Garde in ihrer bunten, mittelal terlichen Tracht schreitet gemessenen Schrittes voran, während die Sänger ob«n auf der Gallerie, versteckt hinter goldenem Gitt«r die Hochmess« von Palestrina intoniren. Mönche und Geistliche folgen den Schweizern, dann kommt die hohe Sänfte mit dem Papste, dessen Tiara tausendfältig funlelt, riesige Gestalten tragen sie aus Schultern; gehei^ Die Sänfte senkt sich. Der Papst schreitet die Stufen des Altars hin auf de' mächtig brausend«! Musik, er hebt d«n schweren goldenen Becher, Alles kniet nieder und betet. Leise erklingt der Gesang: Gelobt sei Jesus Christus! Unterm Dache Weihnachtsskizze von A. Aste». Die Weihnachtswoche ist angebro chen, und damit hat ein fieberhaftes Hasten und Treiben, besonders bei den lieben Hausfrauen, begonnen. Vom frühen Morgen bis in di« späte Nacht wird g«k«hrt und gescheuert, nicht einmal das Heiligste, des ge strengen Eheherrn Arbeitszimmer, bleibt verschont und brummend ergibt sich dieser in sein Schicksal und wan dert zur Stammkneipe. Einestheils hat so «in Großreinemachen auch sein Gutes, da wird der Hausschlüssel ohne weiteres herausgegeben, und für kurze Zeit verschwind«n die gesürchte t«n Gardinenpredigten, wenn es auch Auch bei Baurath Wallner ist alles unter Wasser gesetzt, und eifrig han tirt jede verfügbare Kraft mit Schrubber und Bürste. Selbst die Frau Baurath hat ihre vornehme Re serve abgestreift und eilt im hochge schürzten Hauskleide treppauf, trepp ab, ihre Befehle ertheilend. Jetzt ver schwindet sie im Waschhause. „Nun, Frau Werner, werden Sie's erzwingen?" wendet sie sich an die Frau am Waschfaß. Di« Gefragte, eine etwa vierzig jährige Frau, deren verhärmte Züge eine lange Leidensgeschichte predigen, schaut auf und wischt sich den per lenden Schweiß i-om Gesicht. „O gewiß, Frau Baurath," ent gegnet sie mit müder Stimme „bis zum heiligen Abend ist alles fertig." ist schön —" lobt die Gnädi i» das verhärmte Antlitz^ „Nur den Muth nicht sinken lassen, Frau Werner. Sie haben zwar „Wer so glücklich ist, kann gut trö sten. Und doch meint sie's gut. Wenn sie sich unser nicht angenommen hätte. Hastig fährt sie in der unterbroche nen Arbeit fort, daß der Seifen schaum hoch aufspritzt und große, in allen Farben schillernde Blasen hin terläßt, die im nächsten Augenblick Heim folgte. Glückliche Jahre kamen mit den beiden herzigen Buben, und froh hes End«? Noch heute denkt sie mit Abends angetrunken in di« Stube polterte. „Marie, mit der Arbeit isi's aus, Wie hatte sie .hn bestürmt und ge fleht, wieder auf seinen Posten zu ge hen. Ans den Knieen hatte sie vor ihm sc tüchtigen und geachteten Maurer polier wurde ein Trinker. Als der Streik beendigt war, hatten sie gar huschte über ihr Gesicht. Nun wurde e? vielleicht doch oesser. Gelobt hatte er ihr's ja, mit taus:nd Schwüren liche Oberarzt hatte ihr gar tröstlich zugesprochen. „Nur Muth, lieb« Frau, Sie be kommen Ihren Mann ganz gesund Nur noch drei Tage, dann durfte si« ihn holen. Wie würden sich die geben, denn nun war ein Esser mehr im Hause, und Arbeit gab's im Win ter keine. Der heilige Abend war herange kommen. Die Bauräthin hatte sie schon am Abend vorher abgelohnt und ihr sogar fünf Mark mehr gege ben. Eigentlich war sie etwas ent täuscht gewesen, sonst hotte sie immer das Doppelte bekommen. Aber die Freude des morgenden Tages ließ ein« bittere Empfindung nicht auf- Ofen. Die Buben hingen ihm am Halse, und liebkosend «rzählie er ih nen von der langen, schweren Krank h«it und dem freundlichen Doktor. Seine Augen aber ruhten liebevoll auf seiner Marie, die mit der Berei tung des einfachen Mittagessens be schäftigt war. Hin und wieder zupfte „Ich danke Gott, Marie, daß ich aesChristfest heute, aber nächstes Jahr, seh,n." Sie küßt« ihn zärtlich. „Ich bin so glücklich, Fritz, daß ich Dich gesund wieder habe. Deine kla er an dem invaliden Spielzeug herum, während die Frau ein« Puppe an putzte. Da slampst«n schwere Tritte die Stufen herauf, und herein traten te ihn auf den Siuhl zurück. „Bleiben Sie nur sitzen, Werner. Ruhen Sie sich die Feiertage über or? mal mit mir versuchen?" jubelte Wer ner. „Muß schon", gab dieser freundlich f.ellen." Werner wollte danken, doch der Baurath wehrte ab und drückte ihm die Hand. „Nicht mit Worten, son dern mit der That." Dann wandte er sich an seine Frau, der die hellen Freudenthränen in den Augen stan den. „Du bist auch fertig? Dann wollen wir nicht länger stören und unsern heiligen Christ ausbauen. Fröhliche Weihnachten!" Geadelter Weihnachtsbraten. Außer dem Plum-Pudding ist beim Weihnachtsschmaus, in dem die ganze englische Weihnachtlichkeit gip felt. auch noch eine gehöriges Stück Roast Beef unerläßlich. Auf die königliche Tafel kommt regelmäßig sogar ein ganzer Baron os Beef. Ein foicher „Baron" besteht aus den bei den Lendenstücken eines Rindes unge theilt und wiegt leicht' feine 400 Pfund. Als das beste Stück am gan zen Thiere führt dieses den Adels titel nicht ohne Grund, während die beiden Lendenstücke einzeln, die Loins, von Karl dem Zweiten, „dem lusti gen Monarchen," in Anwandlung ei ner tollen Laune thatsächlich und in aller Form zum Ritter geschlagen wurden und daher Sir Loin ode: jetzt, gewöhnlich in einem Wort ge schrieben. Sirloin heißen. „Kellner, wärmen Sie das Eis ein wenig auf! Ich bin erkältet." Die geliebten Fremdwörter. „Sie meinen wohl Kuverte (deutsch ausgesprochen)?" „Nein, ich meine Briefumschläge." „Ja, die werden aber Kuverte genannt." „Gut, dann geben Sie mir solche!" Ich erhalle das Verlangte, aber was steht auf dem Umschlag? Enveloppes. „Sie wollten mir doch Kuverte geben, das sind aber Enveloppes." „Wenn ich Kuverte bestelle, bekomme ich immer solche mit der Aufschrift: Envelop pes." (Deutsch ausgesprochen). So hatte ich Briefumschläge gefordert, bezahlt! .... Der Wasserfeind. „Ei ei, Herr Zapfelberger, was ma chen Sie denn mit der Wünschelruthe da?" „Die hab' ich mir ang'schafft, da mit ich dem Wasser besser aus 'm Weg gehen kann!" Wahrscheinlich. Ihr Mann sieht gut aus. Wie alt ist er denn? 73 Jahre. Aber wenn er sich in seiner Jugend besser gehalten Gefällig. Jagdschein! Macht nichts! Ist doch Ein Märtyrer. Braut: „Nun sage mir aufrichtig, lieber Schatz, wie findest Du meine Koch kunst?" Bräutigam: „Wahre Liebe überwindet alles." i>^ Afrikare i s e n d e r: Es ist Sic »vZchst so hoch^ du, ' Es winkt ihre holde Blüthe Besser ist besser. Wie geht es denn mit Deiner Schwieger mutter? Der Arzt meinte heute früh, sie sei nun außer aller Gefahr. Da würde ich aber doch lieber noch Malice. Bühnendichter: Aber tüchtig geklatscht hat man gestern bei der Aufführung meines Stückes. Be sonders die Frauen haben sehr ap plaudirt. Herr: Na, Klatsch weiber waren auch eine Menge im Theater! Beleidigt. „Du, das war ja D«in Hausarzt, der Dich eben grüßte mir scheint, Du wolltest ihn absichtlich nicht sehen?" „Gewiß, erst möcht' er einem 's Bier verbieten und dann grüßen Stoßseufzer. Autler: Es ist doch gut, daß am Auto ab und zu etwas kaput geht, sonst bekäme man von der Natur überhaupt nichts zu sehen! Naiv. Warum hast Du denn Deine Verlobung aufgehoben, liebe Nofa? Ach Gott, ich hielt es für anmaßend, gleich die erste Verlobung in eine Heirath auslaufen zu lassen. Boshaft. Sie: Ich muß einen neuen Hut haben, in dem alten sehe ich zu alt aus. Er: In einem neuen wirst Du aber auch nicht neu aussehtn! Bor ficht. nehmen?" .Damit mein Zunge meint, es wäre bitt're Medizin, und nicht» davon nascht." Einst und jetzt. Parieren, daß die Elly den kleinen Marinie« eben anpumpt? Kann schon sein. Bedenkliche Vertheidi-> Variante. Was, an Deinem neuen Auto sunktionirt ja das Ventil —Zm BN de. Der Bierdiinpf'l Ballg e 112 p r äch. Mutter: Warum Heirathen Sie denn nicht, Herr Doktor? Haben Sie denn kein Verlangen nach einer glücklichen Ehe? Herr: O doch, aber in den glückli chen Ehen, di« ich kenne, sind die
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