Hrdbebe«- nnd Fehdestättc. Hur (»«schichte de? Reelfoot Tees. W» sich die SchreckenSthat der Tennessee'r ! „Nachtreiter" abhielte. Schöner und unheimlicher Wasserkiirver. In (krderschLtterunften aedoren und Ge «enstaiid vieler Processe »nd Tragi die». Die Neuigkeiten - Spalten der Zei tungen haben Vieles von den Ten «ressee'er „Nachtreitern" jüngsten Da tums berichtet und von den Processen, welche aus der gewaltsamen nächtli chen Entführung von Eapt. Rankin tund Oberst Taylor und der Tödtung ides Ersteren hervorgingen. Diese Tragödie war aber nur eine von vielen, ivelche sich an di« denk würdige Geschichte des Reelfoot-Sees und seiner nächsten Umgebung knü pfen, wo nicht nur menschliche Jnte «ssen sich viel befehdet haben, sondern «uch die Natur selber manchmal in wildem Aufruhr gewesen ist; mit ei nem solchen Aufruhr wird auch die des Sees in Verbindung gebracht. Davon sei nachstehend eini zes Nähere erzählt. ' Der Reelsoot-See, der größte im Staate Teunessee, ist «in Thtil der sogenannten „Sunk Lands" der Mis sissippi - Nuderungen. Diese Lände teien umfassen mehrere Tausend Öuadratmeilen zwischen Eairo, Jll., und Memphis; und nach allgemeiner Annahme haben sich bei den großen iErderschütterungen von New Ma drid, 1811 auf 1812, di«f« Striche sehr bedeutend gesenkt, wobei das Wasser in großen, aber flachen Becken zusammenlief, welche >Äen bildeten. Auch der St. Francis-See in den Wumpfländereien von Arkansas und Missouri, auf der westlichen Seite des Mississippi, wird hierzu gerechnet. Aber der Reelfovt-Se« ist der bedeu tendste auf der östlichen Seite. Er ist, «bgesehen von seinem Weichbild, etwa Z 5 Meilen lang und von einigen Hundert Fuß bis zu über vier Meilen breit. Schon vor fast hundert Jahren wurde der Name Reelfoot- oder „Taumelsuß" - Land gemünzt. Jäger nannten die ganze Gegend so, -eben wegen der häufigen Erdbeben, welche 1811 und in den zwei oder drei nächstfolgenden Jahren wirklich so stark waren, daß man „weder stehen, noch liegen konnte". Und bis zum heutigen Tage dauern diese gelegentlichen Erderschiitterun- fort, obwohl sie nicht mehr sc heftig werden. Ihr« Wirkungen be schränken sich darauf, ein paar Acres Land in den Mississippi hinein zu rütteln an welchem auch in ruhi oen Zeiten Lanorutsche leider nichts so Seltenes sind einige Kamine zu zerstören und den Wollköpfen von Lake County Schrecken einzujagen. Ungefähr ein Halbdutzend Mal jedes Die weiße Bevölkerung der Gegend hat sick nachgerade daran gewöhnt, diese Aufrüttelungen die in den meisten anoeren Theilen unseres Landes auch in ihrer abgeschwächten Form für recht heftig gelten würden - förmlich zu den Attractionen die ses Landes zu rechnen, und verweist Fremde, welche zufällig Zeugen einer solchen Landschastsrollerei werden, mit echtem lokalpatriotischem Stolz darauf. Und hin und wi«der, so be sond«rs im Jahre 1898, sind diese Erschütterungen Wieoer bedeutend stärker geworden und haben u. A. ouch das Cloaken-System von Mem phis schwer beschädigt. Die Cisternen, auf welche die Bewohner der „Ver sunkenen Ländereien" für ihren Was serbedarf angewiesen sind, können wegen der sich jedes Jahr wiederho lenden Erschütterungen nicht aus Ce ment gebaut werden. Aber dies Alles bleibt weit hinter den Schreckensscenen zurück, welch« sich in den D«c«mbertagen von 1811 und den Januar- sowie noch theil weise in den Februartagen von 1812 <>bspi«lten, und worüber noch eine Reihe beglaubigter Berichte vorliegt, besonders von Mississippi - Bootsleu ten oder Passagieren solcher, unter denen wir auch dem Namen Roosevelt „Wochenlang rollte die ganze Erde wie ein Meer," heißt es in einem die ser Berichte. Zugleich hört« man Ge töse wie von fernem Donner, und die Atmospbäre war ganz von schwe felizen Dünsten gesättigt, welche voll kommene Dunkelheit verursachten! Der Mississippi wich abwechselnd von seinen Ufern zurück, während oie Wasser nach der Mitte berghoch stie g«n, und schoß dann mit furchtbarer Wucht weit über die Ufer. Alles mit sich fortreißend. Viele Boote, deren Insassen meistens vorher die Flucht «rgrisfen hatten, wurden weit fort geführt und zerstört. Eine Anzahl Menschen kam etliche starben durch bloßen Schrecken. Die Stätte, wo New Madrid steht, senkte sich um mindestens IS Fuß. Während sich Seen bildeten, vertrocknet« wicoerum eine Anzahl Teiche, indem ihr Bett sich höher hob, als ihre G«stad«. Tandmassen, welche aus Löchern in der Erde förmlich emporkochten, ver schütteten Hunderte von Acres. D«r heutige Reelsoot-See hat eine sehr unregelmäßige Strandlinie und diele Buchten und Arme. Da und dort ist er ein reizendes Stückchen Natur. bei schönem Wetter wenigstens. Aber er hat beständig gefährliche Partien, von Menschen und Maulthieren und sogar von Schweinen sehr gemieden wird, nicht wegen Wassers, son dern wegen tückischen Sumpfes und Dickichts, in welches der See hier all mählich übergeht. Uebrigens ist der ganze See mehr oder minder mit grauen Stumpfen eines todten Waldes bedeckt; vielfach ragen dieselben so dicht empor, daß man noch keine Viertelmeile weit sehen kann. ES gehört ein Compaß dazu, sich in dieser Wildniß zurecht zufinden. Sogar alte Fischer haben sich mitunter darin verirrt und, wenn sie mit ihren Nachen vom Sturm überrascht wurden, ihr Leben verlo ren! Es ist. als ob die CormorantS oder Wasserputer, welche von Baum ästen ringsum mit melancholischer Stimm« schreien, uns diese Geschichten Aber ein höchst anmuthiges Bild bieten die amerikanischen Lotusblu nien, welche hier in ihrer vollste» Schönheit wachsen. Die breiten grii- ! nen Blätter wiegen sich auf dem Wasser, während die duftigen Blü- ! then lieblich emporragend uns be grüßen, man möchte fast sagen, es sei hier soeben Gräberschmückung auf einem -großen Friedhof gewesen. In Ueberfchwemmungszeiten kann übrigens die eigentliche Wassersläcke d«s Sees weit größer werden, als oben angegeben wurde; sie kann von 15,000 Acres (oo«r 25 Quadratmei len) auf 50,000 kommen, ja nach den Angaben Mancher auf 80,000. Aus der südlichen Seite verliert sich der See ebenfalls in eine dichtver schlungene Wildniß, ~TH« Scatters" genannt, mit vielen dunklen Winkeln und reptilwimmelnden Morästen. Nur Jäger und Fallensteller besuchen die sen Strich hin und wieder. An seinen beiden Enden hat der See Verbin dung mit dem Mississippi; und schon in den ersten Erwähnungen diese- Sees wurde die Vermuthung ausge sprochen, daß früher oder später der Haupltheil des Stromes hier durch fließen nzerde. Auf der Eisenbahn-Seite des Sees liegt Union City, und auf der Mis stssippisluß-Seite Tiptonville. Diese beiden, anläßlich der neuesten Schre ckensthaten und Processe vielgenann ten Städtchen verdanken ihre Existenz der Baumwoll-Jndustrie; sie sind et wa 20 Meilen von einander entfernt und durch eine Kutschenlinie verbun den, welche an der südlichen Seite des Sees entlang durch daS nördliche Ende der „Scatters" geht und bei trockenem Wetter einen leidlich guten Weg bildet. Allenthalben ringsum, wo Land hoch genug liegt, uni Das älteste Geschäft um den Reel sootfee herum ist Fischerei, in Verbin dung mit der Jagd auf Wasservögel. Der See ist reich an Barschen, Hech ten und anderen Fischen und war es früher noch viel mehr; und die mei sten Umwohner leben ausschließlich von diesem Fischfang und dieser Jagd und betrachten ihre Ausübung als ihr Zeiten verdienten sie in der besten Fischsaison bis zu PSO pro Woche und Mann; aber wie gewöhnlich ver ihrer Mittel, sich Alles dienstbar zu schäftlichen Möglichkeiten dieser Waf iiber 40,000 Acres Land, und er bot Alles auf, den See und seine Umgr geraume Zeit hauptsächlich, brannte er steuerflüchtigen Whis key, und diese „Mondscheinlerei" brachte ihm wahrscheinlich den größ ten Theil seines Reichthums, verwi ckelte ihn aber auch In Händel mit Auch der jüngere Harris ist nicht an die „West Tennessee Land Co." manches Andere haben. Ja, er wollte überhaupt Alles, was er sah oder ali Möglichkeit erschaute! So machte er diesen ehemaligen Tummelstätten von ! Vogelwild. Als er aber ohne alle Umstände fische». H -z 'ch! und Enden aus. ! Er entschloß sich auch, einen Fisch > und Jagdhändler am See zu statio- und Vögel einzusacken. Auch laufte er theilweife seine Gegner auf. I. C> Burdick, welcher den Widerstand ge gen die Harris'schen Ansprüche ge raum« Zeit geführt hatte, wurde eines schönen Tages sein Jagd- und Fisch käufer und wurde damit bei seinen als Harris selbst! ! Mit aller Macht wurde darauf Ben. Aber die kleinen Fischers- und Jägersleute wehrten sich hartnäckig und organisirten die „Obion Fish Harris'sche Fisch- und Jagd-Kauf system. Wer sich mit dem letzteren , abgab, der war gezeichnet, j Es gab nun erst recht hitzige Käm pfe in den Gerichtshöfen um das Recht, die Vogel- »nd Fischbeute des SeeS zu conlrolliren, deren geldlicher Werth noch immer auf etwa Z7o,o<X> pro Jahr geschätzt wird. Einhaltsbe fehle, Gegeneinhaltsbefehle, Bürg schaftsstellungen usw. jagten sich, , Aber die Harris'schen Interessen hat ten das meiste Geld, und schon oer ! alte Harris der übrigens erst 1903 in der Ludwigsstadt das Zeitliche sez , netc, glaubte an das „Todtprocessi ren". Um den Zweck, für welchen die Trockenlegung des Sees geplant ge wesen war, auf andere Weise grv ßentheils zu erreichen, arbeitete Rich ter Harris auf eine große Damm- Anlage hin. Er erkannte, daß, wenn der Mississippi verhindert werden könnte, jedes Frühjahr in den See zu fließen, an die IS,OOO Acres Sumpf- und Röhricht-Land im See becken geklärt und mit höchst günsti gen Aussichten cultivirt werden könn ten. Daher organisirte er eine .Damm - Commission" und reichte diesbezügliche Gesuche bei der Mis- tzen, und schon sind Damm-Commission in's Stocken. Es war den Landbesitzern des ganzen Cvuntys eine Steuer für den Damm auferlegt worden, und sie hatten kein« Lust, dieselbe zu zahlen, weil sie den Damm nicht als eine „öffentlich« Ver- Baumwollland-Besitz zu mehren! D«r häßliche Streit wurde mit der größten Bitterkeit weitergekämpft. Es braucht kaum ginzug«fügt zu werden, daß er auch in die Politik über ging. Darin bildete er ein würdiges Seitenstück zu vielen Kentuckyer und anderen Fehden. Und mit sen obigen nere G«waltthaten verbunden, schon lang« ehe aus den Reihen der kleinen Fischer und Jäger die erwähnten Entführungs- und Mord complott gegen zwei „Prominente" ihren vorläufigen Höhepunkt erreichte. Ob die neuerlichen Verfolgungen die ser Organisation den Garaus machen werden, erscheint mmd« tens zw«, e « » » Uebrigens ist auch abgesehen von diesem Fehdekrieg schon viel im County Lake gelyncht worden; aber die Opfer waren keine prominenten GesellschaftSstützen, Obersten und Rechtspriester, sondern ganz gewöhn liche „Nigger". Ein Cypressenbaum wurde als „Niggerbaum" besonders berühmt, weil sieben Wollköpfe daran aufzeknüpft worden waren; der Baum steht an einer Zaunecke, unmit telbar nördlich von Tiptonville. Die Veranlassung war in allen Fällen das bekannte „Negerverbrechen"; in mehreren Fällen stellte es sich aber sehr bald heraus, daß die Opfer völ lig unschuldig waren. nig Kopfzerbrechen gemacht, wenn nicht schließlich ein sehr nüchterner geschäftlicher Grund zu größe- Auch sonst ist diese seltsame Wild nur an diejenige erinnert, welche Mark Twain geschildert hat. Es ist merkwürdig genug, daß die „West Tennessee Land Co." los fwdigleit und militärische Geschick lichkeit des Obersten Talor gehabt hätte! Bor dem Spiegel. Endlich war der Tag der großen Dinge gekommen. Sie wählte eine einfach« und doch verführerische Toi lette, und als sie die Zofe verabschie det hatte, betrachtete sie sich lange wohlgefällig in ihrem großen Spie gel. Bei solchen Gelegenheiten pflegte sit mit halblau.er Stimme die in teressantesten kleinen Selbstgespräche zu halten. Sie sprach darin ihre ge heimsten Gedanken aus. Und die ge wahrhaftig, dabei konnte ein Lau scher aus seine Kosten kommen. Auch an diesem Tage plauderten die Lippen, wovon das Herz überfloß. „Diese Sache habe ich sehr geschickt gemacht ', sagte sie mit einer gewissen Selbstgefälligkeit zu ihrem Ebenbild« im Spiegel/ „Ich habe d«n guten Mann nicht im Jeringsten ermuntert höchstens hie und da einen längern Blick ein gewisses Lächeln einen leichten Druck der Hand. Und doch wußte ich ihn bei seinen galanten Versicherungen zu fassen. Ich nahm ihn beim Worte. Nun ist es so weit, daß es unbedingt zu einer Erklärung kommen muß. Heute, beim Thee, zu dem ich ihn geladen habe, muß die Explosion erfolgen... Es ist an der Zeit. Ich hätt« es ja als Wittw« eines vermögenden Fabrikanten nicht nö wenschleier zu tragen. Man kommt in ein schiefes Licht zu stehen. Und das Leben so allein zu verbringen, ist doch Man kommt vlötzlich ins Gerede, man weiß nicht, wie!" Die schöne Frau stieß «inen Seuf zer aus, macht« «in Schmollmäulchin und fuhr fort: „Es ist ein sehr ernster, stattlicher Mann. Und von gutem Adel. Ganz neue Gesellschaftskreise werden sich mir eröffnen. Ich habe mich nichi in diese Kreise drängen wollen, wie andere Frauen, die sich damit nur lächerlich gemacht. Aber lvenn es der Zufall so fügt... Ich nicht man mir sagt, in ganz geordneten VermögenSverhällnissen. War so klug, sich aus dem kostspieligen Großstadtle ben zurückzuziehen, als er sah, daß es nicht mehr langte. Bewirthschaftet nun fleißig fein Rittergut, das ich ia kenne. Ein stattlicher Besitz in bester Ordnung. Mein Vermögen ist zwar nicht übermäßig, wird ihm aber nicht schaden. Ja. meine Liebe, mit den kleinen Löckchen da in der Stirn, Du wirst eine richtige Freifrau." Die schöne Frau lächelte befriedigt in den Spiegel. Da hörte sie das Na hen der Zofe. „Was gibt es?" „Ein Besuch. Dr. Williamson." ,Ach, wie lästig! Ich erwarte den Freiherr» zum Thee —" „Ich werde den Doktor abweisen—' „Warten Sie, Luise. Wie spät ist es?" „Fünf Minuten nach vier Uhr." „Der Freiherr kommt erst um fünf. Bis dahin kann er mir die Zeit ver treiben. Führen Sie den Doktor in das Empfangszimmer und decken Sie im kleinen Gartensalon zum The.'. Für zwei Personen." „Ja wohl, gnädige Frau." Die Dame wandt« sich wieder zum Spiegel. „Die Zeit das versteht dieser Herr nicht besonders. Der erzählt im mer nur von Amerika. Das ist sehr interessant ein-, zweimal. Aber immer nur Amerika das fällt auf die Nerven. Heute kann er übrigens schwatzen, was er will. Ich bin wirk lich ein wenig erregt, wie nur sehr natürlich, und da wäre mir das Warten so allein unerträglich. Mag er denn reden bis der Freiherr komm?, dann hebe ich die Sitzung auf. Ich verstehe es vorzüglich, die Leute auf die liebenswürdigste Art der Welt hinauszubefördern. Das ist eine Kunst für sich, die nicht jedem gegeben ist. Ich aber übe sie meisterlich. Der Herr Doktor soll heut' eine Probe da von bekommen. Besonders, wenn er gar zu langweilig ist. Na, sehen wir uns wieder einmal die überseeisch: Die schöne Frau ordnete noch eine Lockenrolle ihres Haares, verließ den Spiegel und rauschte in das Eüi- Da begrüßte sie Dr. Williamson, einen etwas behäbigen, aber noch ju gendlichen Herrn von englischer Ele ganz, perfekt, aber ein wenig steif, d:r durch oas Fenster blickte. „Entschuldigen Si«, Doktor, daß ich Sie ein bißchen warten ließ", sag wies und sich in die Sosaecke lehnte. „O Sie waren ja sehr gnädig. Hatte nur ein paar Minuten zu war ten. Ich blickle auf die Straße hin aus. Ich lieb: das Straßenleben und beobachte es gern. Besonders, da es so ganz anders ist als bei uns, in Amerika." cht '> Ebenbild hinüber, das s.ch jetzt in ei- Der Doktor begann ihr nun das amerikanische Straßenleben zu schil dern. Er sprach vortrefflich, wie im mer, wenn er von seiner zweiten Hei math erzählen durfte. Er wußte auch die Danie damit zu fesseln, wie übri gens stets bei solchen Gelegenheiten, was , sie auch hinterher darüber den ken mochte. Di« Zeit verstrich rasch. Es war schon nahezu fünf Uhr, uns di« schön« Frau begann nervös zu werden. „Sehr interessant," sagte sie, „Aber ich glaube, ich weiß ml» schon, dank Ihrer Rede, alles in Amerila, was man überhaupt erfahre» kann —" „O noch sehr, noch sehr wenig!" rief er lachend.„Zch könnte Ihnen noch sehr viel erzählen und komme gar nie ans Ende!" „O bitte," sagte sie. „Jedenfalls nicht zu viel Amerika auf einmal. Für heute wäre es genug —" Betonung und erhob sich. Es war zehn Minuten nach fünf Uhr, Wo blieb der Freiherr? Warum verspätete er sich gerade heut«, wo es zu der wichtigen Erklärung kommen mußte? „Es gibt Fällt." dachte sie mit ei nem Blick auf ihr Gegenüber im Spiegel, „wo UnPünktlichkeit Unver schämtheit ist. Er denkt wohl, ich hätte keinen anderen Verehrer außer ihm. Aber der Freiherr soll ihn sehen. Ter Amerikaner ist ja ein sehr hüb scher Mensch und mindestens um zehn Jahre jünger als er. Die Bekannt schaft, und wäre sie noch so flüchtig, Und mit einem gewinnenden Lä cheln wandte sie sich an den Doktor. „Sie wollen doch nicht schon ge hen?" störe —" „Gewiß nicht —" Man hörte den Ton der Klingel Zofe in der Thür, mit einem Brief chen auf der Tab.ette. Die schöne Frau erblaßte. „Der Feigling!" dachte die schöne Frau. „Er hat es nicht gewagt, dieser Stunde die Stirne zu bieten. Nack so Gegenüber im Spiegel gerichtet. Dann fiel ihr Blick wieder auf den Amerikaner. Doktor!" zu machen haben, gnädige Frau —" „Ach, das hat noch lange Zeit, Und dann gehe ich vielleicht gar nicht in das Theater!" Sie läutet«. „Louise, servieren Sie uns hier den Thee! Sie nehmen doch den Thee mit mir, Herr Doktor?" „Sie sind sehr gütig und ich bleibe h lt 'h "ck 'l 'ch be," sagte die schöne Frau im Geban „Ws blieben wir? Ja... Erzählen Sie mir etwas von Ihren eigenen Angelegenheiten, von Ihrem Leben. Was führte Sie eigentlich nach Euro pa zurück?" die Dame. „Wenn ich Sie aber dazu direkt auffordere?" sagte sie laut. „Well", sagt: der Amerikaner, „Sit sollen es wissen: ich reiste nach Euro pa, um mir hier eine Frau zu su „Ah! Mißfiel Ihnen vielleicht etwas an den Amerikanerinnen?" „Ja. Ich fand, daß die Frauen mei nes Standes und meiner Sphäre alle zu große Damen für mich wären. Und die anderen gehaben sich viel zu selbst ständig und zu selbstbewußt. Ich dach ein sehr einfaches, ncnves, reizvolles Mädchen mit viel „sentiments" fin den —" „O! An „sentiments" sind wir lich nicht?" „Well, es gibt unzählige. Aber es passirte mir hier «in Il«in«s Mal» „Und das wäre?" „Ich verliebte mich hier gerav' in eine Dame von der Art, wie ich sie zu Hause nicht haben wollte." „Wahrhaftig," sagte der Blick zum sehr unterhaltend sein." „Und darf man wissen, wer Ihr« Auserwähltc ist? Kenne ich sie?" selbst!" „Habe also dock eine sehr hübscke und sehr passende Eroberung gemacht, muß also noch Reiz für Männer ha ben," sagt« die slböne Frau lächelnd als dttse oerwitterien und abgebrauch ten Kavaliere der alten Welt. Der lie. belt nicht, der liebt. Geht entschlossen auf sein Ziel los. Und wirbt, ohne viel Umstände zu machen. Vom ersten Augenblicke an hab« ich mich zu ihm hingezogen gesühl! Mii we'chem In teresse habe ich seine Schilderunge» von Amerila angeyört! Dar muß eine herrliche Welt sein, dies« neue Welt. Ganz und gar von Electricität betrie ben, wie er sagt. Wie freue ich mich, sie kennen zu lernen! Wir müssen die Heirath beschleunigen, denn Bills Ur laub läuft ab. Wenn einem die Lei tung eines der größten Krankenhäuser der Union übertragen ist, hat man nicht das Recht, lange in Eurapa zu flirten. Und daß ich der Gefahr Kreisen verkehren zu müssen, das ist doch gar zu schön! Ich glaub?, ich werde Bill seh: lieb haben!" --Eine sonderbare Be hauptung. „Denken Sie sich, Frau Nachbarin, unser Staar iri>'gt die Motten!" „Herrgott, das arme Genossenschaft. Gast: „Kellner, sehen Sie mal her, da ist ja ein Haar in der But ter!" rine." Im Boudoir der Haus frau. „Und hier hast Du Deiner Frau wohl eine kleine Hausbiblioihek Hausapotheke für meine Frau!" „Das sind aber doch Bücher?" „Ganz recht: Bäderlisten, Prospekte aus Seidenhäusern, Cataloge von Confektions-, Hut- und Pelzgeschäf ten usw." laufen Sie gefälligst etwas schneller Verschnappt. Reiche Da- Vermittler: „Doch, doch... es liegen ja schon vier Klagen vor!" Praktisch. „Wissen Sie schon, der Baron hat in einem amerikanischen ÄZuell die schwarze Kugel gezogen." „Und'welche Todesart wählt er?" „Er schafft« sich ein Automobil an." —Verschieden« Wirkung. Sie: .Ter bloße Gedanke an das Pelzwerk, das Du mir versprochen hast, bewirkt schon, daß ich mich warm fühle!" Er: „Und mich über läuft's dabei eiskalt!" Rache. „Wie mich die Men schen schon geärgert haben, aber ich werde mich rächen! Ich säe von nun an nichts als Zwietracht.... ich werde Ler«in um Verein gründen! Gegenwehr. „Ihr habt ja dem Niederhofbauern neulich einen Zahn gezogen!" Dvrsbc.der: „Nein, es is n«t gangen er war stärker als ich!" Frau (zu Besuch kom mend): „Ach, liebe Frau Nachbarin, ich habe mich schon so lange auf ein Beisammensein mit Ihnen gefreut! Könnten Sie mir nicht «in Stündchen widmen? Ich hält« nur «ine Frage ar
Significant historical Pennsylvania newspapers