Kaufmann (zum Hausirer, der ihn schon lange belästigt hat, wü- Lhend): „Nun, machen Sie aber, daß Sie fortkommen, sonst sollen Sie wal etwas erleben..., na, wird's bald?" Hausirer: „Jetzt hab«n Sie m«r erst neugierig gemacht!" Ein „geweckte»" Mädchen. 1. 2 S Macht der Gewohnheit. (im Contor. den Bri«f an «SS umarmt und küßt Dich, mein H«rziges Frauch«n, Dein Emil Kohle, Bliemchen A Co." .Dal ist brav, Weiberl, daß Du »k Bliimerln fleißig gießt b«i d«ra Nicht abzuweisen. Hau sirer: „Kaufen Se mir ab 300 Lieder zum Mitsingen for nur 10 Pfennige." Hausirer: .Nu, singen Se. so gut Se Reflexion. Student, als der Geldbriefträger am Ersten ge müthlich seines W«ges kommt: „Wie langsam, der Mann hat keine Ah nung, wie viel schon drauf warten!" Ansichtssache. Frau: „Du, Emil, wir muffen auch die Kurtaxe bald bezahlen." Mann: „Ach was, Kurtax«, Du kannst Dir die Kur auch ohne Taxe schneiden lassen." U« be rtr os s« n. A.: „Denk gesetzt; das ist doch arg!" B,:„O —B olksth U m lichkeit. Wirth Gvtt"! Im Winter lömit Ihr WM?!" ka ja so net r«it'n!" Unter Freunden. A.: „Denke Dir, ich hab« seit den fünf Jahren, in denen wir uns nicht ge — Moderner Artikel. A.: Fabrik da?" B.: „Was wird sie ma chen? Deficit!" .Na, wat siehst« mich so im, hast wohl noch keeu, uuiget Mädchen ge s«h'„," Die Brider. Und so schön ist die Welt, so schön. Man merkt's erst, wenn man ster ben muß... Götz Bulthaupt, der Ulm«r Raths herr und Großtausmann, ließ den matten, trüben Blick seiner blutunter laufenen Augen in die Weite rings um gehen und zog mit zitternden Händen die Enden seines zers«tzt«n Wamses zusammen, in dem noch der Riß klaffte, durch den des Aggsttiner Knappen kurzes Schwert gefahren war, als sie ihn niederwarfen auf staubig«? Straße. Martin Bulthaupt saß mit hochge zogenen Knien auf der Felfenbank. die jäh in die schwindelnd« Tiefe fiel und nickt«: „So mögen die alle ge sprochen haben, Bruder, die vor uns kamen, und die uns nun schweigende Genossen sind bis ans Ende." Er warf ein paar umherliegende zermürbte Ripven, welch« die G«ier gelassen hatten, hinaus in die blaue Luft, daß sie in wirbelnden Kreisen Als breit silbernes Band kam von links die Donau durch die grünen Wälder geschlichen, thalab, längs der Straße, die sichere Rettung bot, lagen nicht Wälder und Schroffen dazwi schen, wohl an die tausend Fuß. „Und ich will nicht! Und «s kann nicht sein! Wie «in Vieh aus dem Leben gesperrt, ohne Speise und Trank! —" Götz Bulthaupt schlug jäh in' Höhe stiegen neben dem schmalen „Rosengärtlein", auf dem der Raubritter Feinde ein kläglich Ende fanden, „ich hab' ihnen doch nichts gethan und du nicht! Es muß «in Spnkzkbilde meiner Sinne sein; gebt Brot, Leute, Hilfe! Bulthaupt umschlang sei Mit einem dumpfen Stöhnen glitt s«n Fels, „so bleibt nur der Tod! —" Martin Bulthaupt nickte, erstand hochaufgerichtet, daß sein Mantel im Beute herbeiführte. Martin Bult- Höhe/ den?" „Und mein ganzes Leben umsonst? Alles vergebens, was ich gethan? Mein Haus und mein Geld, mein todt, ohne Glockenllang und Priester spruch in Vit Grube? Ist's nicht ge nug, daß sie meine Güter stahlen, Gesinde erschlugen? Götz Bult- Martin Bulthaupt lachte: „Du kannst den Hader nicht las sen." Er formte die Hände hohl und nenglast, der sie umwob, „will sehen, Martin Bulthaupt stand aufrecht, und wieder ging sein Blick in di« Weite, derweil di« Rufe feines Bru ders sich an den Felsen brachen. Nun schrie der schön« Götz um Hilfe aus tiefster Noth, und niemand hörte ihn, wie seinerzeit er selbst stumm und unthätig geblieben war, als sein Bruder Martin aus heißer Seelenangst gefleht hatte, damals, als seines Vaters trotziger Familien sinn ihm das Erbe vorenthielt, weil te aufgeschäumt, als das arme Kind zur Welt kam, oas Kind eines Bult haupt mit des Scharfrichters Tochter, die draußen vor der Stadt im übel der Richtstätte. Im Wochenbett starb die Mutter, doch Martin Bulthaupt mand williger und billiger ihm Dienste that. Nie war Martin in sei nes Bruders reichem Hause gewesen, reichen Hauses. Götz Bulthaupts Stimm« verklang mit leisem Echo in den fernen Do- Ausdruck traten seine Augen auS ih „Willst du wirklich warten, bis „Was sonst...?" „Wo wärst du?" der!" „Verzeih mir, Martin, 01l daS Böse, das ich gethan, ich hab' es hundertfach gebüßt, hier oben in eis- Mit stierem Blick« Hinz Götz an seines älteren Bruders Lippen. Es war die stumme Zwiesprache zweier „Ein Stück Griffel ist alles, waL meinen Sünden, verzeih mir, <lott, >-vas ich gethan!" In thränenlosem Schluchzen wand sich der starke Mann „ich war ein armer, sündiger Mensch, ein Schwächling, der an keine Vergel tung glaubte." Martin Bulthaupt beugt« sich in tiefem Mitleid nieder, seine mageren Hände glitten über seines Bruders thränennasse Wangen: „Sei stark, Götz, wie du es sonst immer warst; das Sterben ist nicht schlimm, es ist die größte Wohlthat für uns Menschen, nur die Angst vor dem Tode macht dich feig!" Er zeigte mit dem Arme ringsum, „wer kann Es gibt ferne Länder, in denen feu rige Gluthen aus dem Boden quil len und alles zerstören, ganze Städte liegen so unter unfnen Füßen in Schutt und Staub. Alles, was wir alt nennen, war einst neu und dünkte den Menschen unübertrefflich, und daS Beste, da» wir haben, wird unse ren Kindeskindern ein Lächeln abnö thigen ob unseres Unvermögens. Die feste Burg, die uns in den Tod treibt, wird ein Trümmerhaufen sein, den unsere Nachkommen mit Musik und Lachen aufsuchen, um die Aussicht zu genießen von eben dem Felsstück, das uns heute verzweifeln läßt." Ein unstetes, flackerndes Feuer flog in ven finsteren Augen auf. „Sie werden durch die Lust fliegen und in die Erde steigen, sie werden den Blitz bändigen und Meere verlegen und doch wird dies alles vergebens sein, sie werden sterben, wie wir es thun, und nichts wird bleiben von all' ih rem Geiste in der Welt. Nichts! Nichts! Denn nichts ist ewig!" Der schwere Mann an seiner Seite stöhnte auf, dann kam es röchelnd von „Denn nichts ist ewig, sagst du? Und die Schuld? Die Schuld, si« ist nicht ewig? Martin, verz«ih mir, was ich that, und laß mich leben, leben." Er um faßte feinen Bruder mit zuckenden Händen, „ich habe schlecht an dir ge handelt, schlechter als du meinst. Ich hab' dich um dein väterliches Er be betrogen, um reich zu sein, ich hab' Vaters Willen nicht gethan, denn er war auf dem Todtenbett anderer Meinung alz damals, als er dich ver stieß." Er schrie jäh auf, seine Augen starrten in Todesangst über die schwindelnde Weite „ich seh' die Augen VaterS wieder, als er zu sprechen anhub: „Alles Unrecht ist so klein vor dem Tod. Zerreiß den Brief, der dem Martin sein Erbe nimmt, den ich im jähen Zorn des unvernünftig«!! LtbenS schrieb. Er soll dich, den jüngeren, gut halten, ich verzeih' ihm, er soll es mir auch thu»" daS waren Vaters letzte Worte gewesen, und du warst fern. Ich aber schwieg und handelte nicht, so fanden sie das Schreiben, das mich zum Erben fetzte." Er ver grub sein Antlitz in den Hänven, „verzeih mir, verzeih mir." Todtenstille ist um die beiden auf einsamer Felsplatte in fallender Nacht. Durch den Nebel rauchen die W«iler, klingt rein und mild das Abendläuten von fernen Dörfern. Vom Himmel leuchten die ersten Sterne. Dann bricht mit ruhiger Stimme Martin Bulthaupt das die Rechte hin: „Alles Unrecht ist so klein vor dem Tod«, das ist auch meine Antwort." Mit einem Aufschrei umklammert Götz seinen Bruder, sie halten sich schweigend umschlungen. Dann suchl er mit hastigen Händen den Fetzen Pergament und den Griffel. Beim unsicheren Licht schreibt er mit sichere-' Züg«n: „Ich, Götz Bulthaupt, Großlauf mann und Rathsherr aus Ulm, testi re bei klaren Sinnen, angesichts mci väterlichen Erbes an meines Bruders unmündiges, außereheliches Kind falle, da ich in fündiger Gier meines Vaters letzten Willen nicht achtete dig!^— Mein Weib ist reich von ihrer Familie aus," setzte er hinzu. Dann reicht er das Schreiben seinm Bruder. „Armes Kind," sagt de:, „ohne Vater und Mutter, und nur reich." „Sie werden das Schriftstück bei unS finden," sagt Götz, „und es nach bei mir genauer zusehen." Er bin det mit der Schuhschnalle das Per gament um seinen Hals. „Bruder, Noch einmal »Wischlingen sich beide, sie ruhen Brust an Brust. Vom hohen Thurmzimnier fluthet Licht in kannen. die auf den Eichtischen häni „Jch danke dir, Brud«r," sagt Götz. > delnde Tiefe dumpf komm! der Widerhall d«S schm«tt«rnden Fal les herauf zur «infamen Höh«. Vr-Mke«. Tourist (der früh geweckt sein will zum Wirth): „WaZ wollen Sie denn mit dem Hahn im Käfig in meinem Zimmer?" Aufklärung. Sommer frischler: „Ist d«r S« an dieser Gklle tief?" Bauer: „Ah. werd nit gar so tiaf sein. Bas d' Leut' d'rin Amanand schwimma, schaut allemal 'I Köpf'l außa!" Aus dem Kränzchen. .Ei ist skandalös, wie die ProfessorSwitt we mit der Wahrheit umspringt! Da spricht sie immer von ihr«m unvergeß lichen Gatten und er ist doch so vergeßlich gewesen!" B läm bel: „Er bildet Spalier, Herr Feldwebel!" Aus dem G«richtssaal. Angeklagt«! Einbrecher (vor Beginn d«r Verhandlung): „Bitt« g«horsamst, d» Oesfentlichkit auszuschießen ... das Puiblikum erfährt sonst all« mein« Trickö!" —B «schw«rde. Hotelgast: .Vor dem Souper hat man dr«i Zeichen auf dem Gong gegeben. Dann kam dai Souper: zwei Gänge. Herr Di rektor, ich möchte lieber einen Gang nichr und einen Gong weirdger." «»«haft. Wirth: „J«tzt hab« ich sogar in meinem Weinkeller Ratten!" Gast: „Werden wohl Wasser-Ratten s«in!" terchen (vor dem Spazierengehen): .Mama, meine Handschuhe sind ka put; soll ich sie stopfen oder soll ich wir die Fingersvitzen mit Tint« schwarz särbrn?" Frech. Ein Bedient«! aß un längst Austern, welche für seinen Herrn bestimmt waren. „Weißt Du," fragte dieser, »was sich eigentlich daraus gehört?" .Ja, ja." antwor tete der Diener, ,«ine Flasche Wein!" «»»h-s«. .Warum besucht Ihr« Freundin kein« Bälle mehr?" .Der Arzt Hai ihr das viele Sitz en verboten.' Am Telephon. Chef (sich tend, der sehr durch die Nase spricht): „Ich verstehe kein Wort! <Me müssen die Nas« etwa! mehr cm d«n Apparat halten!" Immer im B«ruf. Uhr macher (als s«in« Geliebt« wiederum zu spät zum Rendezvous kommt): ,O w«h, jetzt hab' ich ste kaum zwei Mo. nat', und st« fängt schon an nachzu« gchen!" K«nnz«ichen. OffizierS bursch«: „Zch d«nke immer, mein Leuwant heioatdet bald ... «r «r -brennt die Mahnbriefe gar nicht mehr!" Poesie und Prosa. Junger Mann (deklamirt): »Lieblich war die Maiennacht" etc. Du kennst doch Lenau ...?" Kleine Berlinerin: „Linau Lenau Raffinirt. Rrgisseair: „Das Vvlksgemurmel war heut« wirklich ganz ausgez«ichn«t!" Direktor: ,S«h'n Sie, wär' ich d«n K«rls nicht die Gag« schuldig geblieben, hätten ste lang« nicht so schön gemurmelt!" Im Eifer. »Haben Sie, Herr Direktor, tüchtig« Schauspi«ler bei Ihrer Truppe?" .Und ob! Da ist mir zum B«ispi«l neulich ei ner im Eifer als alt«r Moor im Hungerthurm wirklich verhungert!"
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