Um Meer«. von A. Eimer. K-b habe gelauscht dem uralten Sang Bver brausend am Meere tief tonend «!aS alte Kied von des Meeres Gewalt Mir wieder so tief in der Seele er schallt I Ein gittern durchziehet die Menschen «?e> deS Meeres Imlder, laut tobender v»d dock>, wie eS feüelt des Menschen Blick l Wie gebannt da« kann eS wort drüben die so weit so Der Jndianertanz. ließ Fra/ Elisabeth ihre sonst so fl«ißigen Hände in denSchooß sinken und sah mit ihren sanften Au gen ängstlich zu der Schwägerin em por, die k«rzengerade, jede Rückenlehne verschmähend, ihr gegenüber saß. „Glaubt mir,, Elisabeth, ich ur theile nicht zu streng, Dein« Kinder sind maßlos ung«zogen, es sind mit einem Wort Rangen!" „Aber Edith, so schlimm —" „Glaub« es mir, w«nn es so weiter Heht, wird nichts aus Deinen Kin dern!" Frau Edith sprach jedes Wort mit solcher Schärfe, daß es klang, als zischten Stahlklingen durch die Luft. „Ich bitte Dich, wie habt Ihr di« Kinder denn erzogen? Hild« init ihren «lf Jahren klettert auf den Bäumen herum, wie eine Katze, ich glaube, sie hat kein Kleid, das nicht so und so oft gestopft ist." Beinahe hätte Frau Elisabeth ge sagt: Das schadet ja nichts, aber sie hotte «in wenig Angst vor ihrer jSchwägerin, die als Gattin eines be rühmten Gelehrten meint«, der zarten Urau Amtsmännin gegenüber imm«r ihren hohen geistigen Standpunkt be tonen zu müssen. Besonders rühmt« sie gern ihr« «igene pädagogische Er fahrung, sie wußte vortrefflich über Kindererziehung zu sprechen, und da sie keine eigenen Kinder besaß, war „Rolf ist trotz seiner zwölf Jahre «inmal richtig verbeugen kann." fuhr di« Anklägerin fort, „und wie er ißt und wie er trampelt, gestern hat «r mir die Kaffeetass« aus der Hand ge »iber das Kleid gegossen!" Frau Elisabeth seufzt«; ach ja, ihr Weitester war freilich etwas wild und ungeschickt. Ihre Blicke schweiften in den Garten hinab, der sich in üphig > blühender Füll« vor d«m Hause aus dehnt«; auf d«m großen Rasenplatz dicht vor d«r Veranda, auf d«r die beiden Frauen saßen, lagen just um dies« Zeit die fünf Amtmannskinder breit und voll floß das Sonnenlicht jib«r ihre blonden Köpfe. Manchmal hob sich wohl ein langes dünnes, roth »Monika ist die einzig«, die vortheil haft absticht, es ist ein sanftes Kind voll Grazie und Anmuth." !vie ein leuchtendes Bild sich von d«m dunklen Gebüsch des Parkes abhe bend. «ine helle Kugel wirbelte es üb«r die Gelächter der Geschwister. „Aber das ist ja unerhört!" rief die Entsetzen lähmt« einige Sekunden ih ren Redefluß, und Frau Elisabeth benutzte rasch die Pause und begann „Nun bitte ich Dich, was war denn das wieder?" rief Frau Edith ausge bracht. ! Das jubelnde Lachen da draußen hatte «inen milden Wid«rsch«in auf dem Gesichte der Mutter gefunden; bei der heftigen Frag« der Schwägerin > fuhr sie erschrocken zusammen und W sagt« verlegen: „Das war ja nur der Jndianer tanz, Rolf hat ihn erfunden!" „Nur der Jndianertanz?" Die Professorin schlug die Händ« zusam men: „Ich bitte Dich, Elisabeth, wi« kannst Du solch sinnloses Toben dul den? Nein, es ist wirklich unerhört!" In dieser Nacht lag Frau Elisa beth lange in schwerem Sinnen wach; leise rauschten die beiden alten Pap peln, die wie zwei riesengroße Wächter vor d«m Haus standen, eine schwer- Sorg«nlied. Bisher hatt« die Mutter gefreut; si« hatte in ihrer Wildheit keinen Anlaß zur Sorge gefunden; ab«r nun, da sie alles überdacht«, was auf einmal bang um's Herz. Hatte Edith nicht recht, wuchsen die Kinder nicht in allzu unbeschränkter Freiheit auf? Das große alte Haus mit dem weiten pariähnlichen Garten, das tes echtes Kinderparadies. Die lleine Stadt, an die das Besitzthum an grenzt«, besaß gute Schulen, die di« vier ältesten Kinder besuchten, denn nur Fritzel war noch frei vom Schul hung gesorgt. „Es geht so nicht weiter," dachte Frau Elisabeth gequält, und alles was ihr in der Tageshelle leicht er schienen war, wurde im Dunkel der Nacht zu «in«r schweren Last. Förm liche Schreckbilder künftiger Schlech tigkeiten ihrer Fünf peinigten die ge traute sie ihrem Mann ihr« Sorg« an. Noch war «s still im Haus, das wilde Quintett genoß die Schlaffrei heit d«r Ferien, und auch die pädago gische Tante liebte einen langen Mor genschlaf. Amtsrath Grothe wollte derte. Gedanken, Mädele!" Mädele nannt« Hilde. „Es ist unartig, so zu schreien. Ein Jndianertanz ist ist Unsinn!" „Unsinn unser Jndianertanz? Aber Mutti!" Ein fünffacher Entrüstungs schrei gellte aus, und di« Tant« hielt sich verzweifelt die Ohren zu. Das Geschrei aber stählte die Ener «r unt«rbl«ibt fortan!" Noch nie hatte sich so viel Schelte zusammen über die Häupter der Fünf selbst Nesthäkchen konnte leicht die Rolf niedergeschlagen. Hild« hatte eine Art Scheheraza denamt bei den Geschwistern; war ir g«nwett«r eingetreten, oder gar die schöne Einigkeit der Fünf gestört, dann erzählte Hilde in ihrer drolli keit ihrer auf der Mauer und lauscht«n Hild«! Worten. Diese erzählte eine wunder same Geschichte, die in einem Hühner stall begann, eine Weile in einer sehr reich ausgestatteten Vorrathskammer spielte und ziemlich unmotivirt in ei nem Königsschloß endete. „Der Kö nigssohn heirathete Monchcn, Rolf wurde Minister, Gert Graf und Fritzel Hofbäcker," schloß Hild«, liebevoll sämmtliche G«schwist«r versorgend. „Ach," schrie Fritzel, „da back ich lauter Torten." „Und ich bau mir en Schloß," sagte Gert, der Schn>«st«r einen Freuden puff versetzend. Mönchen zupfte b«fri«digt ihr hell buntes Kleidchen zurecht: „Prinzessin mag ich schon werden," zwitscherte sie gnädig. . „Aber was wirst Du denn, Hilde?" fragte Rolf, die Schwester zärtlich von der andern Seite in die Rippen vuffend. Hilde dr«hte ihren blond«n Kopf wie ein Pfau, reckte ihr schmales Näschen in die Luft und sagte hoch müthig: „Ich werde ein« Dichterin!" Dies« Antwort reizte die Geschwi ster zum Lachen, das hellklingend auf einmal das stille, verborgene Garten winkelchen mit lauter Lust erfüllte. Rolf wand sich förmlich auf der Gartenmauer. Gert schlug kreischend mit den Füßen um sich, daß der Kalk von der Mauer herabrieselte. „Dich terin, puh, huh, ha! Dichterin, hi zessinnenwürde. Hilde schmollte: „Wie dumm, all« seid Ihr dumm!" klingt!" „Gräßlich dumm seid Ihr!" schrie Hilde empört. halben Höhe; berauschend stieg der Dust d«s blühenden Klees zu ihnen empor, ein« solch« Fülle von Licht und Mutterherzens zu unsäglicher Qual. Wortlos schritt di« Mutter auf eine „Mutti!" Der Freudenruf ver stummt« jäh. Blaß, erst stand die Mutter d«n Kindern gegenüber, kein sanften Augen standen Thränen. Die Mutler weinte! Noch nie hatten die Fünf die Mut derduft alter Möbel mischte. „Wir tanzen, weil weil doch Mutter ge weint hat!" sagte Rolf gepreßt. „Immer sollen wir nun still sein?" murmelt« Gert kleinlaut. „So lange die Tante da ist," «nt schi«d Rolf. „Vielleicht reist sie morgen ab!" meinte Hild« hoffnungsvoll. „Ich thu' ihr 'nen Igel in's Bett!" schri« das mädchenhafte Monch«n zor nig. Gert und Fritz fanden diesen Plan chen anfingen, und nur das drohende: „ich hau'" des ältesten Bruders hieß sie schweigen. „Mutter hat doch geweint," er Wette d ten machen," sagte Rolf mit tiefem Seufzer. Zögernd kam das Echo von Gert und Mönchen: „Wir auch." „Ja, und ich werde ein Tischtuch säumen," sagt« Hilde tapfer. „Und ich werd« meinen Kasten auf räumen, und Ihr müßt das auch thun, bei Euch sieht'S liederlich genug aus," wandt« sich Rolf an die Klei nen. „Ueberhaupt w«nn Ihr nicht fen, weinte leise. Die andern waren still, die Last all der guten Vorsätze Am Abend diktirte der Vater ziir- Mittagstisch, und die Mutter entließ die Fünf ein. Ueber die musterhafte Thätigkeit der Kinder war am nächsten Tag selbst die Tant« erstaunt. Rots und Hilde führten ein streng«s Regiment und hielten die Geschwister im Zaum, ihr leises: „Ihr wißt doch, daß Mut ter geweint hat," dämmte di« Fröh lichkit. Mönchen flüchtete sich trotzig zu ihren Puppen, und aus Rache über die schwesterlichen Püffe, behandelte sie die Kinder, Lottchen, Grete und Mieze, sehr schlecht, und zuletzt sperrte die erboste kleine Mama sie all« drei legte den Schauplatz seiner Thaten in Küche und Gesind«stub« und wurde dort, da er allein kam, auch g«duld«t. Beim einsamen Mittagsmahl in d«r Kinderstube verrieth er freude strahlend, es gäb« Kirschpudding, ab«r dle süße Speis« erschien nicht auf dem Kindertisch. „Die Mutter hat es verboten," lautete die Auskunft der ines gethan," knurrte Gert. „Nei in," jamm«rt« Fritzel. Die andern schwiegen, aber als sie etwas auch folgen konnten, herrschte Stille, aber die Still« bedrückte die Mutter. Sie fühlte die Scheu und lasseaheit sie quälte. Als hätte ein si« ein köstliches Kleinod, das sie ver loren hatt«, suchen gehen, und ihr Herz begann freudig zu schlagen, als fröh auf der Gartenmauer und besprachen den Fall „Tante Edith", da sahen sie die Mutter kommen, sahen das gütige „Mutti!" „Mutterle!" Springend ringten Frau Elisabeth. „Mutterle, Die Kind«r versprachen alle möglichen Thaten des Fleißes und der Ordnung „Den Jndianertanz tanzen wir auch nicht mehr!" versprach Rolf entsa gungsvoll, und die andern nickten Dl« Mutter sah sie schelmisch an, „Ach ja, gleich, wir sind ganz leise!' flehten Mönchen und Fritzel. Und Frau Elisabeth lachte und winkt«, und ehe sie noch wußte, wie es geschehen, stand sie mitten im Kreise, und um sie herum tobte der Jndianertanz. „Aber das ist ja unerhört!" rief da plötzlich in alle jauchzende Freude hin ein, eine kühle, scharfe Stimme. Frau Edith stand vor dem Hause sie hatt« den Zug versäumt. Eine hohe Gluth verbreitete sich auf Frau Eli sabeths Gesicht, verwirrt sah sie zu ihrer Schwägerin auf, doch da traf ihr Blick ihren Mann, der lachte, daß ihm die dicken Thränen in den Bart rannen, „Lieserl," rief er, „Lieserl, wo ist Deine Pädagogik hin!" „Ach, Walter!" ri«s die Frau, halb weinend, halb lachend, „sie tanzen ja nur d«n Jndianertanz!" „Deine Kinder werden gut gera then, bei dieser Erziehung," sagte Frau Edith hart und spöttisch. In di« Augen der Mutter trat ein tiefes. warmesGlllcksleuchten: „Doch," rief sie zärtlich und breitete die Arme aus, „sie werden schon gut werden!" Die Kinder, fühlend, daß die Streng« der Eltern, ihr Zürnen, nur «in flüch tig zerfliegender Schatten gew«s«n, drängten sich jauchzend und schmei chelnd an Vater und Mutter heran und in die blühend« Sommerschönheit hinein tönte ihr s«l!g«s Lachen. Vergeben. Der Holzhändler Jeremias Hä m«rl, der jeden Abend in Gesellschaft ging, gewöhnlich etwas spät heim kam und dafür Morgens bis acht Uhr der Ruhe Pflegte, schlief noch, während die sorgende Gattin, wie sie es gewöhnt war, schon eine stunde vor ihm aus den Federn schlüpfte, um Toilett« zu machen und das Frühstück zu bereiten. Eben im Begriff, die Kleider des Gatten dem Dienstmädchen zum Aus bürsten auf d«n Gang hinauszurei ch«n, fi«l ihr Blick auf ein« Postkarte, die aus der Seitentasche des Rockes Gatte die Adresse selbst geschrieben. hat das zu bedeuten? Wer Das corpus delicti verschwand in der Tasche des Morgenkleides, und während der Toilette überlegt« die Weise. „Um Himmels willen, liebes Kind, was hast du denn bist du vielleicht krank, soll ich den Arzt rufen?" „Mit Ihnen? Was soll das He tzen? Wenn dein bleiches Aussehen nicht wäre, würde ich an einen schlech ten Scherz glauben, so aber weiß ich wirklich nicht, was ich von der Sache halten soll. Und Jeremias Hämerl, d«r ein Feind aller Zwischenfälle, die ihn aus seiner gewohnten Ordnung bracht«,, war, ließ sich seufzend in einen S«s scl fall«n, in bang«r Sorge, was di« nächsten Minuten ihm wohl offenba ren würden. Aller Appetit war ihm vergangen, und vor seinem geistigen Auge ließ er rasch «in« große Anzahl kleiner Sünden Revue passirm, dke er auf dem Kerbholz hatte, ohne aber Ihre Geliebte, nicht mich." Bei Gott, sie hat eine fixe Idee, Weise an Sie schreibt? Wenn Sie noch einen Funken von Ehrgefühl be- Sie gestern Abend schon das Versöh nungsfest bei Ihrer Dulzinea feier ten." ein unbändiges, zwerchfellerschüttern des Gelächter ausbrach. Er lachte, daß ihm die hellen Thränen über die Lust dazu hast." eines neuen Dienstmädchens nach der Hochstraße geschickt. Ich traf das nicht. Da das Mädchen Anna heißt, lau tet die Karte allerdings etwa» ver bist du Zufrieden?" Ga«z tinfach. Der kleine Karl istzugegen, als sein Vater der Mutter erzählt, daß ein befreundetes Ehepaar sich scheiden lassen wolle; da fragt er voll Wißbe gier: „Vater, was ist denn das, .sich Vater (in einiger Verlegenheit): .Ja aber, sieh mal sie verstehen Te»«l!5. Küch«, ich hätte 46 Halsweite." Einkaufen nicht einen rothen Pfennig machen"! Bekannte: „Bleibtn Si« alles schuldig?" «rlaubt/dem Ruderclub beizutreten." „Und jetzt haben Gnädigste es ihm doch gestattet." „Ja jetzt ist er auf S<Z,IXX> Dol-' lars versichert." Perfid. Mann: „Was är „Sie, sagen Sie mal, meinen Sie, daß ich mit d«m Rad« da auf den B«rg hinaufkommt?" „Na, warum denn net? Aber Ihr Rad«rl wer'n Sie halt tragen müs sen!' Der Wurstderfälscher. Metzg«rm«ister: „Der Hund vom Staatsanwalt Sau«rmann is ein g'fährliches Vieh! Der hat mir amal a Wurst g'stohl'n!" Bäcker: „Und hat si« g'fr«ss'n!" Metzgtrmeister: „Na sein' Herrn bat er s' bracht und i bin nacha «'straft word'n!" BerrS«hertsch«r Geruch. Coll«g!n (aus dem Nachbar nachher werden die anderen immer «if«rsiichtig!" Die musikalische Ma ma. Im heutigen Wohlthätigkeits konzert wirkt also auch Ihr Fräulein Tochter mit, Frau Kommerzienrath, singt sie Alt oder Sopran? Was wird unsere Hildegard singen? Ein Solo wird sie singen! —Eing u t er Onk e l. Freund: gedrückt?" Studiosus: „Ja das ist habt"
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