MWiIMMe. Kriminal-Noman von Gast»» Rene. (4. Fortsetzung.) Bernard besann sich in diesem Au tritten. Der unheimliche Gast, in dessen Ge sicht das „Glasauge" vorher starrte, hatte die Flucht ergriffen und ver schwand soeben hinter einigen Sträu chern. Der Detektiv zog im Dahin stürmen den Revolver aus der Tasche trugen. Das „Glasauge" hatte sich im Poli- Plötzlich stand Bernard > an der Mauer des Parkes. Eine schmale eiserne Pforte siel laut krachend in's nicht, ließ sich jetzt nicht feststellen. räthfelhaft: Was hatte dieser Mar- Befprechung. Den Mittelpunkt bil dete der seltsame Trauschein des Her ab. welche in den verschiedensten Ho tels wohnten, ohne daß die Polizei wußte, wovon dieselben ihren Ausent halt bestritten. Zur Bewachung dieser Personen, welche oft genug hohe Na tn dieser Abtheilung geholt und er be ner Bitte, Einblick in die Listen "der letzen Tage und Wochen zu erhalten, fen, Barone aus aller Herren Länder. Nur in dm seltensten Fällen schritt die Polizei offen gegen eine dieser aus dem ihn besonders interessirte. Da stand zu lesen: Gräsin Ida Ko walsky, Hotel de Rom«. Am 16. Februar mit angelangt, wie sie gekommen war. Was sie hier wollte, blieb im Tuntel, obwohl man muthmaßte, die Polizei Glück sollte! Am 16. Fe- Bei seinen sofort angestellten Nach hilfen stellte zunächst der Detektiv fest, lich. Wenn er auch eine ganze Anzahl überaus wichtiger Punkte festgestellt hatte, so ließen sich dieselben absolut sällen ein räthselhaftes, undurchdring liches Dunkel. Der Mann, welcher von den Beamten zufällig beobachtet Hut tief in die Stirn ge drückt. Ueber die Gesichtszüge der Person konnte der Schalterbeamte, etwas heiserer Stimme eine Fahrtarte erster Klasse nach Marseille, Er schritt Yastig nach dem gerade einsah^ Bernard merkte sich zunächst da! Wort Marseille. Er löste nach kur zem Ueberlegen ebenfalls eine Fahr karte dorthin und benutzte den gleich einige orientirende Worte mittelst chissrirter Depesche. Ger Reihenfolge die Gedanken und Gräfin KowalSky todt, vielleicht in's Wasser gestürzt! Dann ist es seille reiste, dessen Gesicht die Züge de» verschwundenen Herzogs träzt. Der Detektiv mußte mit all" Macht Liebestragödie, und der Herzog von Bligny selbst ist zum Mörder gewor den! Dann beschloß das „Glasauge" stillen fortzusetzen. Wo war die Leiche feststellen. Die Berechnung Bernards stimmte. Der Bahnhof, auf welchem Schönheit, deren Antlitz selbst der Tod Auch dies schien die Ansicht Ber- Gräsin übersiedelt« dorthin, als sie das Hotel de Rome verließ. Die Zofe dclte, sonst aber fast nichts. Eines theils zeigte sich die Gräfin sehr ver schwiegen gegen die Zofe, dann befand gen im Dienste derselben. Die Gräfin hatte das Mädchen, während ihrer Reise in Marseille in einem dortigen nach Paris genommen. Die Polizei legte Beschlag auf die wenigen Effekten der Todten, welche Dieser einen Grasen Sta nislaus KowalSky, welcher sich etwa ein Jahr später mit Gisa Cornary ver giltige eingegangen war. Ein Todtenschein bestätigte, daß Gräfin Kowalsky vor etwa zwei Monaten Wittwe wurde. Sie schien durch den Tod ihres zweittn Gatten in den Be- Friedhofe beigesetzt. Ihre Effekten haben, das Gesicht des Polizeichefs „Sie haben also etwas Neues ent deckt, Bernard?" fragte der Polizei des Herzogs sich allmählich denjenigen anreiht, welche überhaupt keine Auf- , klärung finden." Das „Glasauge" stand heute wie derum in seinem einfachen, unauffäl ligen Civilanzuge vor dem Polizeichef. neren Befriedigung glitt über seine Züg«. „Eine wichtige Neuigkeit, wenn ich mich nicht täusche, was ich diesmal nicht annehme," versetzte er. „Vor allem und um kurz den Kernpunkt zu treffen, der Herzog von Bligny lebt!" Der Polizeichef hob rasch den Kopf und zuckte feine Schultern. „Das ist so überraschend, daß ich schon bitten muß, mir weitere Erklä rung zu geben, Bernard," sagte er Der Detektiv berichtete, daß er di« „Als Mörder sagen Sie, Bernard?" . Es schien, als halte der Polizeichef s seinen Unterbeamten für nicht ganz r wie Sie dies zusammenreimen wollen? ' Der Herzog hält sich also nach Ihrer h Meinung verborgen? Weshalb aber /> «in?" ° nicht einen Mann gegeben hätte, der ' j „Welchen Auftritt meinen Sie, Ber ' nard?" ° führte!" > „Es ist doch nicht ausgeschlossen, daß die Gräsin freiwillig den Tod ' suchte!" ! Bernard versetzte mit Bestimmtheit: ! „Darüber bin ich mir nun völlig sich dann gefaßt hatte, war es zu spät. Wasser geschleudert. Das Ganze muß sich überraschend schnell abgespielt i währsmann auch nicht, daß wirklich Jemand über das Geländer geschleu dert wurde. In diesem Falle hätte er natürlich den unweit an dieser Stelle nach diesem Auftritt« die Zeit löste. Wie ich mittelst Depesche be- auf ein Bla/t zustellen und zu verhaften, welche an dem betreffenden Abend, etwa 26 Minuten vor 12 Uhr den Bahnhof be i trat, um nach Marseille zu reisen." ! „Ganz recht," nickte das „Glai- äuge." „Ich wollte mir zugleich h«ut« einen Urlaub erbitten, um mich aber ! Mals nach Marseille zu begeben; ich bin auch hier überzeugt, daß sich d«r soll er sich meinen Blicken nicht entzie hen!" „Es steht Ihnen frei, wenn ei Ihnen beliebt, Vernard; Sie haben in Wcktere Frage: „Was für eine Rolle spielt eigentlich die Baronesse oon Bresont?" Der Detektiv erwiderte ohne Zö gern: „Sie ist eine Betrogene, welche allge meines Mitgefühl beanspruchen darf!" „So! Und dieser Marquis de Ler ma?" „Es ist gut, Bernard! Sie wissen, die Beweis« fehlen! Glauben Si« nichts!" , Moment in der Sache!" Nachdem der Polizeichef mit Ber nard noch einige weitere, wenn auch nebensächliche Punkte besprochen hatte, verließ der Detektiv den Justizpalast und ging sofort daran, eine geschickte Blick dort hinein thun tonnte. Das „Glasauge" hatte sich heute ei nen e^eganten^Gesellschafts ernst und ruhig war, bat ihn zu fol gen. Eine Minute später befand sich der sehen! Das letzte Mal trugen Si« „Herr Baron, ich bin genöthigt, auf „Diese entsetzliche Geschichte ist in soll ich Ihnen sagen? Wie soll ich nur sprach.' wssi, Dingen ruhig warten. „Es darf vorläufig kein Mensch etwas von dem erfahren, was mir so sagen Sie mir, was dies bedeutet." Er reichte dem „Glasauge" den Zettel und ließ sich tektiv bemerkte. Bernard trat etwas gegen das Fen ster und begann langsam zu lesen. „Von dem Herzog von Bligny!" sagte er, und es schien in seinen Augen aufzuflammen. Diese Bewegung währte jedoch nur eine Sekunde lang. „Ich lebe! Zwar leide ich unter dem Verhängniß, das mich betroffen bat! Ueber alles aber steht meine Liebe sür Leontine. Sie wird in mir niemals Schicksal keinen sonnigen Tag mehr be scheeren sollte. Stellen Sie nicht die entsetzliche Frage, weshalb und warum alles so geschah, wie es die Dinge mit sich brachten! Ich kann und darf nicht antworten nun erst recht nicht! Vielleicht bescheert mir das Geschick in späteren Zeiten noch einmal Glück und ich darf von ferne etwas über Ihre un glückliche Tochter erfahren, ich selbst werde aber für die Menschheit voll kommen verschwinden müssen! Nur soviel sei Ihnen gesagt: Die Todten hand, welche in jenem schwarzen Ka sten enthalten war, kann nicht von mir kommen, da ich lebe und unverletzt bin. mer vernichten! Leider ist der blutige Streich nur zu gut geglückt! Leben Sie wohl, Herr Baron, und gedenken Sie manchmal des unglücklichen Her zogs von Bligny." teil brachte mir die Post dieses Schrei ben! Ich war erst versucht, an einen entsetzlichen Scherz zu glauben. Aber ich kenne die Schristziige des Herzogs, er und kein anderer hat diesen Brief in der Stimme: „Darf ich dieses Papier behalten? ES könnte mir von großem Nutzen bei zählt!" „Wie. Si« haben das gewußt?" fragt« ganz consternirt der Baron, in- Detektiv anstarrte. „Allerdings, Herr Baron. Si« Interesse einer sicheren Verfolgung bit dahin verschwieg. Ali ich allein mit- Fenster abgefeuert." > „Ein Schuß?" fragt« Brefont, der nicht begriff, was nun wieder folgen ?»llte. (Fortsetzung folgt.) Neues Wort. „Na, Graf, auteln nicht mehr?" .Nein, schon Für die Aiicht. Gebackenes Kalbshirn. Ein Kalbshirn wird einen halben Tag Salz, Zwiebeln und gemischtem Ge würz einigemal aufwallen lassen. Man legt es nun in kaltes Wasser und zer schneidet es, ganz abgekühlt, in vier eckige Stückchen. Sind diese ganz E> nnd Brodkrumen und bäckt sie In steigender Butter goldbraun. Sie sind eine passende Beilage zu Blumenkohl und anderen Gemüsen. Feigencompott. Noch nicht ganz reife Feigen brüht man und über gießt sie darauf mit frischem Wasser. ' Dann kocht man sie in Wasser und reichlichem Zucker weich und läßt sie einige Zeit so durchziehen. Nun gieHt man den Saft ab, kocht denselben noch mals auf und übergießt die angerichte ten Feigen noch warm damit. Erkaltet wird dieses Compott servirt. Roth krautist eine ange nehme Beigabe zu jedem Fleischgericht. ' Man wählt tiefrothes, festes, soge nanntes „Steinkraut", schneidet oder hobelt es ganz fein, gibt etwas Salz, reichlich klaren Zucker und Essig zu, vermengt es gut und schmeckt dann ab. Der Salat ist erfrischend und wohl feil. Man bereitet aber jedesmal nur so viel, wie eben zu einem Gericht ge braucht wird, da der Essig bei länge > rem Stehen von schlechtem Einfluß auf das Kraut ist, es weich und unan sehnlich macht und auch der Zuckerzu satz zum Essig oft chemische Verände rungen unerwünschter Art mit sich bringt. S ch w e in s k o te l e t t en in Weinfauce. Die Koteletten wer den geklopft, gepfeffert, gesalzen und in wenig Butter auf beiden Seiten an gebraten, dann gießt man das Fett ab, legt die Koteletten in einer Kasse role dicht nebeneinander, giebt «ine kleine, mit 2 Z Nelken gespickte Zwiebel, eine Mohrrübe, 2 GlasWeiß w«in und 2 Glas Wasser dazu und dämpft die Koteletten eine halbe Stun de darin. Dann rührt man die Sauce durch ein Sieb, bindet sie mit ein we» nig Heller Mehleinbrenne und zieht sie mit Eidottern ab. Man kann aber, bei demselben Verfahren für die Sauce, die Koteletten auch in Ei und geriebener Semmel umwenden und in siedendem Fett noch einmal auSbacken. Warmer Kartoffelsalat. Man schneidet etwa Pfund Speck in kleine Würfel, schmort dieselben hellbraun, brät auch eine feingehackte Zwiebel darin, thut die gekochten und in Scheiben geschnittenen Kartoffeln hinein, fügt Essig. Salz und, Pfeffer hinzu, schüttelt alles einigemal gut durch und gibt den Salat auf. Kraut klöße. Man schneidet die zarten, inneren Blätter eines gro ßen Krauttopfes von denßippen, wirst si- einige Minuten in kochendes Was ser, kühlt sie dann ab und hackt sie fein, worauf man sie mit reichlicher Butter und Salz weichdämpft und erkalten läßt. Dann mischt man !/» Pint süßen Rahm, zwei ganze Eier und zwei Eigelb, noch etwas Salz, Mus katblüthe und Weizenmehl oder gerie bene Semmel dazu, so daß sich feste Klöße daraus formen lassen, kocht sie in Salzwasser, übergießt sie mit brau ner. in Butter gerösteter Semmel und gibt sie zu Entenbraten, Rauchfleisch, Schinken u. s. w. Tiroler Leber. Zwei Pfund Kalbsleber wird gut gehäutet, die Röhrchen herausgezogen. Mit schar fem Messer wird die Leber in gefällige Stücke von 5 Zoll Länge und 1 Zoll Dicke getheilt, auf beiden Seiten mit Mehl bestäubt, in eine ofswe Pfanne in steigende Butter gelegt, dort gesal zen und auf beiden Seiten etwa 10 Minuten gar und rösch gebacken, bis kein Blut mehr kommt. Unterdessen hat man eine helle Mehlschwitze berei tet von I>/. Eßlöffel voll Mehl, einem großen Stückchen Rindsnierentalg und etwas Butter. Wenn klar gerieben, verdünnt man dies mit 1 Ptnt guter, kalter Milch, falzt es nach Geschmack, schnitzt einige Stiftchen Citronenschale hinein, quirlt es tüchtig, läßt es auf kochen. rührt dabei öfter durch und läßt es dann heiß stehen. Ist die Le ber auf der zweiten Seite fast fertig gebacken, schnitzt man auf jedes Stück tet Hie Sauce in einer tiefen und wei ten Schüssel an und legt die Leberftücke nebeneinander hinein. Schweinefilet. Man häute das Filet ab und spicke es mit in feine Streifen geschnittenem Specks lasse dünsten. (15 —20 Minuten.) So ies aus der Sauce, bindet diese mit etwas Mehl und trägt das Filet mit Kartoffeln oder zu Gemüse auf. ! Blumenkohl mit Speck. Ein Kopf Blumenkohl muß in Salz-
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