Der Kleine. Den ganzen Sonntag - Vormittag hatte der Kleine wieder gebastelt. Als er endlich nach der Uhr sah, weil ein Hungergefühl sich in ihm regte, stutzte er und schüttelte mit verlegen-ärgerli chem Ausdruck den Kopf. Es war die alte Geschichte: er hatte sich wieder ein mal gründlich versäumt. In seinem Stammlokal, in dem er tagtäglich aß, war nun allmählich alles Gute von der Speisekarte gestrichen, und man mußte mit dem vorlieb nehmen, was noch übrig war. Der festtägliche En ten- oder Gänsebraten hatte sicherlich schon seit einer halben Stunde sein Ende gesunden, und dafür gab es dann irgendein schnell gebratenes Beef steak. Der Kleine hatte sich allmählich auch daran gewöhnt und es sogar zu einem Läch«ln g«bracht, wenn der Kellner die Achseln zuckte. „Dann also nicht", sagte er mit halbem Seufzer, und auch heute hatte er natürlich die Speisen schlucken müssen, denen die übrigen Gäste vorsichtig ausgewichen waren. Des Nachmittags hatte er sich noch ein mal an den langen Tisch gesetzt, auf dem feine Sägen und Stifte, Hölzer und Hölzchen und sonstige Geräthe la gen, aber das Meisterwerk, das er vor hatte, wollte noch immer nicht recht klappen. Da ließ er es stehen und pro birte nicht weiter, denn d«n Kaffee bei den Hildebrandts wollte er nun doch Es war ein Vorfrühlingstag mit unbeständigem Wetter. Bald stand die Welt in hellster Sonne, bald zeig ten sich Hagelschauer und verhüllten die Ferne. Als Richard Henkel, der Kleine, das Hildebrandtsche Haus be trat, fand er die ganze Familie und mancherlei sonstige Bekannte in der Masveranda versammelt. Die Tassen waren schon bereit gestellt, und mit der porzellanenen Kanne kam Liese,die ältere der beiden Töchter, eben aus der Küche. Sie begrüßte den Kleinen, ohne viel Aufhebens zu machen, denn «s war nicht nur so gut wie selbstver ständlich, daß er erschien, sondern man war es überhaupt gewohnt, daß hier Besucher aus- und eingingen. Der glattrasirten Gesicht, der als Rektor der städtischen Schule vorstand, war in seiner Art ein Lebenskünstler. Von Ansang an hatte er auf offene Th^ür gen seiner Schüler, die er liebgewon nen und die sonst leinen rechten Fami lienanschluß hatten, ihn des Richard Henkel gehörte dazu. Er war von der städtischen Schule aufs Gym nasium gekommen, war zum Magistrat zunehmen doch in allen Lagen und Verhältnissen hatte er das Hilde brandtsche Haus aufgesucht, wo sich nen. Und da der Kleine auch als Kna be schon ein „Bastler" war. so hatte er keine liebere Beschäftigung gekannt, ihre Kosten. Im Lause der Jahre hatte sich auch nicht viel an diesem Verhältniß geän dert. Aus der kleinen Liese war eine große geworden. Richard Henkel sagte abliefern tonnte. Lies« bewahrte diese Erzeugnisse seiner Kunstfertig keit auch sämmtlich auf, und wenn e.- geholt. Niemals ward dieser gesellige, freundschaftliche Verkehr auch zestört. Die beiden Mädchen hatten dadurch. daß da? ganze Hatt? immer voller Gäste steckte, eine heitere und schöne Freiheit im Verkehr mit den jungen daß niemals jemand im Scherz oder Ernst die damit gestehen Grenzen überschritten hatte, so daß zwar nicht die leiseste Nachrede sich an die Hilde trandtschen Töchter hängen konnte, bung und Hochzeil zu !iö>en war. Man wußte ja wohl in der ganzen Stadt, daß der Retkor nichts erspart hatte, sondern sein Einkommen gerade so weit langte, daß er dieses gastliche Haus jederzeit offen halten konnte,doch aber war und blieb es verwunderlich, daß sich für die tüchtigen und hübschen Mädchen noch niemals ein Freier ge funden hatte. Möglicherweise wagtc sich an Liese Hildebrandt, die als die älter« doch gemein gemuthmaßt wurde, sie wäre mit Richard Henkel längst einig. Kein Mensch begriff recht, weshalb die bei den noch zögerten. Und der Kleine selbst? Wenn je mand ihm gegenüber eine Andeutung machte, lächelte cr leise und sagte schmunzelnd: „Ja, die Liese!" Als man heule in dem fröhlichen Kreise mit Lust und Behagen Kaffee getrunken hatte, ging es da die Son ne gerade wieder schien, in den Garten hinaus. Weiße und blaue Veilchen blühten im Grase, und lachend und plaudernd streifte man suchend durch die Büsche. „Na, Liese, wie war es die Woche?" fragte der Kleine und sah sie an. „Danke. Und Sie, Richard, haben Sie viel geschafft?" „O, fein, fein", nickte er und rieb sich die Hände. „Liese, Sie werden staunen. Ich hätt' es heut so gern mitgebracht. Aber es klappt noch nicht recht. Ich muß da noch etwas 'raus kriegen." „Für die Rumpelkammer?" Sie lächelte seltsam. „Was ist es denn „Ach", erwiderte er, „eigentlich soll es noch ein Geheimniß bleiben. Ihnen kann ich's ja sagen. Wieder 'ne lütte Spielerei. Aber fein gemacht alles, was recht ist. Siegfried als Drachentödter!" „Alle Wetter!" „Tja", sagte er und kniff ein Auge zu. „Die Figuren sind sogar famoS geschnitten. Und die ganze Maschi nerie verteufelt komplizirt. Macht eine heidenmäßige Mühe. Siegfried hebt richtig sein großes Schwert, und der Drache züngeit empor. Funktionirt fchn alles tadellos. Nur daß eben Siegfried den Drachen noch nicht rech: trifft. Er ist zu langsam, er haut im mer zu spät. Sehen Sie, das muß ich noch besser 'rausbringen. Aber die nächste Woche krieg' ich es sicher." Groß und ruhig blickte sie ihn an. „Wenn's Ihnen nur Freude macht, Richard," „Riesig!" antwortete er. „Darüber könnt' ich alles andere vergessen." Später wurde gespielt. Es setzte viel harmlose Neckereien, und am Ende gab es sogar ein Wettlaufen. Lächelnd schaute der Kleine seiner Freundin Liese zu, als sie sich den Rock schürzte. „Natürlich wieder die Beste", sagte er. „So war es ja immer!" Sie drehte ihm ha:b das Gesicht zu. „Früher", nickte sie. „Aber man bleibt nicht immer achtzehn." „Auch das hat sein- Vorzüge." siel ein Gymnasiallehrer ein, der seit kur zem erst häufiger im Hause verkehrte. Es war ein tüchtiger Mensch, wenn auch.nicht der Jüngste mehr, und die ser und jener wollte bemerkt haben, daß er Christel, die jüngere der Schwe stern, sehr auszeichne. „Herr Dr. Lechner ist Optimist", meinte Liese Hildebrandt. „Er sieht immer die beste Seite der Dinge. Aber wenn es keine beste Seite gibt?" Es war ungewiß, an wen sie die »ortete der Gymasiallehrer. „Aber nun los. . .los!" Mit blanken Augen schaute der Kleine dem Wettlaus zu. Plötzlich zuckte es über sein ganzes G-sicht. Es erhellte sich gleichsam von ii'nen in einem laui- Gott, die Liese! suchte er. Sie beiden Mädels Hut ab! Die Chri stel ist eine Eidechse flink, fröhlich, „Stimmt", erwiderte Richard Hen „Was weiter kein Wunder ist! nicht?" lich!"' ' Unmog^ Sein Begleiter hatte ihn einige Male prüfend von der Seite angese hen. Jetzt begann er, als ob er etwas gut zu machen hätte, ün Loblied auf Liese Hildebrandt zu blasen. „Ja, die Liese", schmunzelte Ri chard Henkel, wie er es immer that, wenn der Freundin Erwähnung ge schah. Und plötzlich mußte er wieder lachen. „sie läuft einwärts! Ist das nicht furchtbar komisch?" Der andere bückte ihn ganz verdutzt an. „Sehr komisch", erwiderte er und schüttelt« den Kopf. Haus saß, bwchte er die strenge Amts miene nicht fertig. Und nun gar in feiner Wohnung! Da pfiff er am Handwerkstisch laut vor sich An uns hielt nur inne, wenn irgendeine ganz seine Feder zu biegen oder einzusetzen war. Denn seine Glanzleistung, der drachentödtende Siegfried, näherte sich immer mehr der Vollendung. Zwi schendrein lachte der Kleine auch wohl leise aus. Dann war ihm Liefe ein laufen. Das war das Drollige, daß er dies den ganzen langen Jahren noch im ganzen doch unschöne Art, wie sie beim Laufen die Füße setzte, ihn ganz wunderlich erwärmte. Als wär sie ihm plötzlich hundert Meilen näherge kommen! Als wenn der kleine Man macht hätte! Er hatte das Gefühl, als müsse er sie lächelnd und tröstend in di« Arm« nehme: „Ach, mein gutes denn das her?" Und immer wieder breitete sich «in« wohlige Wärme über sein Herz. Gewiß er hatte wohl auch schon daran gedacht, sie sich als seine Frau zu holen. Ja, ganz zutiefst mochte es in ihm sitzen, daß es selbstverständlich und natürlich nur Liese Hildebrandt würde. Aber es war ja noch Zeit es war jetzt fast ebenso hübsch und behaglich es ergab sich alles schon einmal ganz von selbst. Und er ba stelte, lebte stillvergnügt hin und freute sich auf die Sonntage. schadhaft sein mochte, war das Eßzim dern, legte Messer und Gabel hin, sah prüfend über den Tisch, was sonst et wohnter Stunde ins Haus schneite.und plötzlich kam sie, die Ruhige, aus ihrer Ruhe, zuckte ein wenig, ward roth und sie b s te die den Boden bestreut hatten. Er aber schüttelte lustig den Kopf: „Freude, Liese, Freude! Eben bin ich fertig geworden. He, was meinen schleppen müssen!" Liese Hildebrandt legte ein Messer ach Unsinn, Ihr Geburtstag ist ja erst S?e holte tief Athem. .Ich habe Haftes Lächeln. mer wilder. Man merkte, daß ein großer und bitterer Schmerz wie ein Schwert durch sein Herz schnitt, aber als wollten sich die Muskeln noch nicht lösen, zeigten seine Mienen noch immer das krampfhafte Lächeln. Auch feine Stimme umfaßte nicht ganz, was in ihm vorging. Sie war spröde, als er ihren Namen rief: „Liese!" Ihr Ohr jedoch hörte aus dem ei nen Wort die Klage und Anklage. Warum hast du mir das gethan? srag te dies eine Wort. Hast du wirklich nicht gewußt, daß mich dies jahrelan ge Nebeneinander mit immer festeren Es war still. Das Gas sauste ein wenig. Die Decke schüttelte: man hörte den Reltor mit schweren Schritten oben auf- und abgehen. hadert, daß Sie Ihres und meines L:bens beste Zeit zwecklos hinlaufen ließen. So kam Weihnachten, und es könne, «ine gute Frau zu sein. Jetzt ist er gekommen. Sie kennen ihn und schätzen ihn, wie wir alle. Herzens gebastelt und mir ein paarmal im Jahre Ihre Kunstwerkchen gebracht. Und darauf hätt' ich warten sollen? Nein." Sie schwieg. Ruhig, aber noch mit dem leichten Schimmer der Rothe im Gesicht, lehnte sie gegen den Ofen. Der Klein« hatte den Kopf gesenkt. Mechanisch griff er seiner Arbeit lich." Und plötzlich: „Ist es aber doch so sonst. „Nein", sprach sie fest. „Nun dürfen Sie sich auch nicht irren, Richard. Ich wie Trotz in ihm auf. „Ich gratulire!" sprach er fest und gab ihr die Hand. Doch als sie diese Hand herzhaft drückte, ein Weilchen in ihren beiden „Adieu" sagte er leise. „Sie aber schüttelte den Kopf. „We? nigstens muß es auf Wiedersehen hei ßen." Da nickte er nur. nahm seinen Draußen fiel ein feiner Regen. Der Kleine schlug aber nicht einmal den Kragen hoch. Unermüdlich schritt er durch die feuchten, dunklen Gassen. Er hatte plötzlich ein Grauen vor seiner einsamen Stube. Bisher war sie ihm noch niemals einsam und unwirthlich erschienen. Erst jetzt, da er wußte, daß sie immer so bleiben würde, wie sie war, schüttelte es ihn. Und während er so dahinschritt in dem feinen Rieseln, den Siegsied im mer unter dem Arme, sagte er sich, als wolle er es sich fest einprägen, fort während vor, daß Liese Hildebrandt nun nicht mehr seine alt« gute Liese Namen führen würde einen Namen, der nicht der seine war. Er nickte nur immer dazu, doch plötzlich packt« ihn die Wuth über sich selbst, über sein steln, darüber er das Beste vergessen hatte. Auch ihm waren gleichsam Ju gend und Leben so durch die Beine ge laufe», und nun stand er da, verlassen und mit leeren Händen. Unwillkürlich spannten sich ihm alle Muskeln in Zorn und Wuth da gab es einen Knacks: sein Meisterstück war zerbro chen. Mit verächtlichem Achselzucken nahm er es noch fester. Müde stieg er endlich die Treppen zu seiner Stube empor. Er zündete keine Lampe an, er sah durch die mußte auch so gehen, und es würde natürlich gehen, so weh sein Herz die erste Zeit auch thäte. Alle die Jahre, die stiegen ihm auf. Und er mutzte wieder lachen, als er sich erinnerte, wie Liese Hildebrandt „einwärts" lies. Aber Thränen herab. Und dann schluckte er noch einmal. Aber das Lächeln war doch schon bei aller Wehmuth ein wenig tapferer. Es würde die Zeit kommen, da er wieder basteln mutzte, da er den Doktor wür de spielen können für abgerissene Puppenglieder 'und dergleichen. Nicht für die eigenen Kinder, aber wenig stens für die Kinder der Liese.. . Und auch den zerbrochenen Sieg fried wollt' er wieder ausbessern. Nur sollt' er das alte Uhrwerk bekommen, nach dem Siegfried immer zu spät schlug und nie zur rechten Zeit. Es war eine Erinnerung, und es konnte vielleicht einst auch eine Mahnung Leise holte er die Lampe. „Dann also nicht", sagt« er zu sich selber gerade als säß er im Gasthaus, und der Kellner zu.-kte die Achseln, weil das Beste schon vergeben war. Nur daß der Kleine es heute nicht, wie sonst/ zu ei nem Lächeln brachte. Ter Pfinftstochse als Registratur. Schlächtermeister Trübe war zwar kein poetisch angelegter Mensch, aber so viel Einfluß hatte das schöne Wet ter vor den Pfingftfeiertagen doch auf ihn, daß er sich ernstlich fragte, ob er d«r Viktualienhändlerin Rabe nicht Herz und Hand anbieten sollte. Frau Rabe war eine Wittwe, deren Seliger ihr ein kleines Vermögen hinterlassen hatte. Schmunzelnd setzte sich Trübe also nieder, um in dem angedeuteten Sinne an die Wittwe zu schreiben. Als er aber die Feder ansetzte, stutzte er, war die Wittwe Rabe, die ihren Be darf an Wurstwaaren von ihm bezog, nicht noch mit einem Schuld - Konto belastet? Er nahm «in dickes Geschäfts buch vom Regal und schlug den Buch staben R. auf. Richtig, er hatte von ihr noch 55.50 Mark zu bekommen, und das bereits seit einem halben Jahr«. Sie pflegte doch sonst so rasch zu bezahlen sollte sie diesen Posten vergessen haben? In Geldsachen hörte die Gemüthlichkeit beim Schlächter meister Trübe stets auf. Da kam ihm ein vortrefflicher Ge- Schuld erinnerte, so konnte das «ine dem andern nur zugute kommen. Die Wittwe mußte sich sagen: Heirathe ich Er schrieb also: Frau C. A. Rabe. Wwe.. Viktualien handlung hier. 'Sehr geehrte, geliebte Frau! Bezugnehmend auf meine Rechnung vom 1,3. Dez. betr. gelieferte Würste und Schinken bitte ich ergebenst, meine Gefühle für Ihre werthe Person nicht zu unterschätzen. Sie haben mir aller dings in zarter Weise angedeutet, daß Sie erst die Trauer um Ihren Seligen vom 6. Juni v. I. überwinden müssen, wünschen Sie. daß ich den Betrag von 55 Mark 50 Psg. durch meinen Gesel len erheben lasse? Auch habe ich bis jetzt frische Blutwurst, die ich Ihnen zu dem bekannten billigen Preise offerire, nicht, geliebte Frau! Indem ich mich der Hoffnung hin gebe, daß Sie mich endlich erhören und mir den Beirag laut beiliegend wieder holter Rechnung baldigst zusenden werden, verbleibe ich in alter Vereh- Hochachtungsvoll ergebenst Trüb«, Schlächterm«ister. Um den Empfang zu verstehen, den dieses Schreiben bei der Wittwe Rabe hatte, muß vor Allem erwähnt werden, im höchsten Grade verfeinernd gewirkt hatte. Sie hatte den Ehrgeiz, einen höheren Rang unter ihren Mitmen schen einzunehmen, und ihre Wahl war schließlich auf den Titel „Frau Regi strator" gefallen. Die Möglichkeit da zu bot sich, wenn sie den Registrator Piefke heirathete. Zum ersten Pfingst tensest vor; der Glanzpunkt des Festes sollte die Bekanntmachung ihrer Ver lobung mit Piefke bilden. Man kann sich nun einen Begriff machen, mit frostig:^ Herrn Schlächtermeister Trüb«, hier. Indem ich Ihr Schreiben vom 6. d. heben lassen zu wollen. Was den übrigen Inhalt Ihres gefl. Schreibens anbetrifft, so bedauere ich, ablehnen zu Amalie Rabe. Nachschrift: Mit Leuten, denen es mit der Bezahlung so sehr eilig ist, habe ich überhaupt nicht gern zu thun. Als der Schlächtermeister die Ant wort erhielt, war er wie vor den Kopf Rabe. Registrator Piefke fehlte noch. und meldet«: „Herr Registrator Piefke." Die Gartenthür öffnete sich und herein trat voller Würde ein Eine nicht enden wollende Heiterkeit d«r Gäste belohnte diesen Scherz denn für etwas anderes konnte es doch sen!" entschuldigte sich dieser. „Der Der Zorn der Wittwe kehrte sich „Mein Herr," wandte sich die Witt einem Feiertage und in dieser festlichen Stimmung Ort und Zeit recht schlecht gewählt." werden daraus ersehen, daß ich durch aus kein Knicker bin, wie Sie nach Ihrem werthen Schreiben, dessen Em pfang ich übrigens bestätige, anzuneh men belieben. Möge Ihnen dieser Ochse, theuerste Frau Rabe —" Er konnte diesen Wunsch aber nicht beendigen, denn plötzlich rief ein Junge': „Ach. das ist ja der Pfingstochse von der Schlächterinnung, den Herr Trübe Trübes Miene verdüsterte sich. Die Schlächterinnung führte all auf die Wiese vor dem Thore der Stadt hinaus, und die Lehrlinge führ ten um diesen Ochsen herum einen Tanz aus. Zum Schlüsse wurde das Thier unter die Jnnungsmitglieder verloost. In diesem Jahre war Trübe der glückliche Gewinner gewesen, und sofort kam ihm der Gedanke, ob er mit dem Gewinn der DSnie seiner Sehn sucht nicht ein Geschenk machen solle. Dann mußte sie ja einsehen, daß er nicht nur kein Geizhals, sondern im Gegentheil ein Mann mit offener Hand sei. Wenn er selbst den Ochsen geschlachtet Hätte, dann hätte er eine dete und sagte: Verlobten, Herrn Registrator Piefke, sen als Geschenk annehme —" „Ja, Kuchen!" fiel Trübe entrüstet ein. „Da verarbeit« ich ihn lieber zu Lnfsciid:? iliiinruck. «O, centnerweis!" Ein gut«r Kerl. „Den Hausschlüssel wollen Sie Ihrer Alten sellfchaft ist, als ihm ein Geschäftsdie« nicht der Bräutigam?!" Geschäftsdiener: „Pardon! ' Ich hielt Sie für den Bräutigam Einfach. A. (entsetzt): wissen, was Du bezahlt hast und was nicht!" B. (junger Geschäftsmann): „O doch; bezahlt habe ich noch nichts!" „Weißt Du, lieb's Weiberl, ich hab' Auchein Verdienst. „Wie übergangen werden!" Backfisch: „Das war ein würdiger Tag, der erste Mai; da habe ich den ersten Kuß von meinem Arthur kriegt!" ohne ihn zu verletzen, „der hat einen guten Kopf!" Zweierlei. Junge Gattin: >ig!"
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