Fetisch» «-man von Margarethe Böhme. (10. Fortsetzung.,' gen. „Du bist so still, Gretel," sagt« er leise. -und schritt neben ihr weiter. Und wie der hatte er das räths«lhaste Gefühl wie in der Nacht, als sei das blüthen diesblümchen ist. Und eine weiche, klangvolle Altstimm« schwebt wie Glo ckenton an seinem Ohr vorüber: ihr! chen! Ist dir kalt?" Der Doktor blickte betroffen auf. „Welche Frag«, Kind? Du bist doch Gr«tch«n lächelte flüchtig. „Nicht ei- die Mutter Wittlve. ihr« kurz« Eh«, düstersten Kapitel ihres Lebens gestal tete, und die Jahre des hart«n Ringens Zum letzten Mal ging Martha Jm gewohnten Gutcnmorgenkuß. Morgen, Liebchen. Wir haben gleich glücklich?" Gretchen nickt.'. „Gewiß, Groß drückte. Sie dachte gar nichts. Am liebsten wäre sie noch einmal einge schlafen. aber um neun Uhr ging schon zweitenmal kam, erhob sie sich etwas unlustig und kleidete sich an. Als sie nach unten kam, war Otto schon da, Brautpaar zusammen kommuniziren wölken, stellten sich bald darauf ein. Gretchen war angensck>einlich sehr ergriffen. In ihrem wachsweißen Gesichtchen schien kein Blutstropfen mehr vorhanden, und ihre blauen Au^ sie am Ann ihres Verlobten den kur zen Weg in die Kirche zurück. Während der Messe beobachteten Ot^ chenalmösphäre. beeinflußt von der erklärlichen Erregung, in der sie sich befand, ohnmächtig werden könnte, erfüllte sich zu seiner Erleichterung nicht. Nachdem sie nach Hause zurück getrunten hatte. lehrte die Farbe in ihre Wangen zurück, ihre Augen aber behielten das Matte. Verschleierte. Glanzlose, die Aufregung des Zages nahm sie sichtlich mehr mit, als ihrer zarten Beschaffenheit zuträglich war. Nach der standesamtlichen Trauung um elf Uhr begann die Brauttoilette zur kirchlichen Trauung, während der Gretchen erst ein wenig aufthaute. Sie war wunderbar schön in dem milch lenden Schleier wie von einer Wolke umhüllt, das Myrtenlränzchen wie ei ne Krone in den blonden hochgesleckien „Ist dir kalt. Liebes —" senden Lieblichkeit. Als die Trau- Hand seines jungen Weibes an die Lippen. „Nun bist du mein. Gretel. Keine Hast du noch Angst, mein Frauchen?" Sie schüttelte den Kopf. „Nein. Aber mir ist gar nicht wohl. Ich kann sie sich dem Umsinken nahe und wollte Wasser trinken. Otto folgte ihr. Sein ärztlicher Scharfblick bemerkte mit Luft - nur Luft ——" Gretchen! Um Gotteslrillen — sMchaft" te sie, aus Gretchen zulaumelnd. Die Aerzte wechselten einen Blick des Einverständnisses, in den Zügen Ungeheuerliche nicht fassen und dcch sich und trat zu den Collegen. die sich um seine junge Frau bemühten. Das Entsetzliche lähmte momentan sein Frau Martha Jmmenthal blickte hinstarrt«. las sie die furchtbare Wahr heit. Mit einem wilden Aufschrei stürzte sie sich auf Gretchen zu. Und sie stieß die Herren beiseite, umklammerte „Gretel! Mein Einziges. Mein alles War das ein Ereigniß in dem stillen Einerlei des werktäglichen Kleinstadt lebens! Windschnell hatte sich die den ebenfalls gern gesehenen jungen Arzt betroffen hatte, besprachen. Es war ja entsetzlich und so grenzenlos man die hold« junge Braut in anschei nend blühendem Wohlsein und in strahlender Lieblichkeit zum Altar schreiten seh:«, und nun lag sie bereits entseel-, sIS bleiche, szüe Todtc auf dem Ruhebett. Das Hochzeiishaus war urplötzlich durch die tragische Fü gung und Vorsehung zum Sterbehaus geworden, statt Festesfreude hatt« die Majestät des düsteren Allbezwingers Tod seinen Einzug in die geschmückt«« Räume gehalten, statt froher Stim men lag ein« tief«, herzbeklemmend« Stille in der Atmosphäre des Hauses. Die Gäste hatten erschüttert, meistens weinend, das Haus verlassen. Martha Jinmenthal war allein bei der Todten zurückgeblieben. Die beiden College» hatten den selb«r halb bewußtlosen und unzurechnungsfähigen Gatten von der Leiche feiner jungen Frau hinweg geführt, vorläufig schien es das Best«, die schwergeprüfte Greisin mit ihrer herzzerreißenden Verzweiflung allein zu lassen. Der höchste Grad des Schmerzes hat kein« erlösenden Thränen. Martha Jmmenthal konnte nicht weinen. In stummer, thrän«nlos«r Qual kniete sie neben d«m starr«n Körper der vergöt terten Enkelin, das Gesicht fest an die kalte Wange der Todten gepreßt, beide Arme krampfhaft um di« regungslos« Gestalt geschlungen. Ein Fenster nach dein Garten stand offen. Dahinein „Gretchen . . . Mein alles . . . O Gott, Wachaus ... Wach auf. ..!" „Mein Gretchen Mein Liebling jemand her«in und b«rührte sanft ihre Schulter. „Großmutter! Liebe Großmutter," flüsterte er erstickt. .'zllie kam das?! so plötzlich! r«itet war ich nicht. Gretchen hatte ein fehler entsprang. Ihr Leben hing von jeher an einem seid«nen Fädch«n. t« " keine Vorwürfe!" er legte die Hand vor die Augen und stöhnte „ich wollte Ihnen die Sorg«, die jede Mi nute Ihr Leben vergällt hätte, erspa ren Herzleiden ein hohes Alter errei so jäh das schrecklich« Unglück treffen Zutritt: den Weg räumte der Sttin de- Anstoßes ist beseitigt, die Thore Ihres Paradieses öffnen sich Ihnen Gehen .Mein Gr«tch«n Mein Gretchen Tete, lächelte über Gretchens letzter Er nkcht unter den Leidtragenden, die der Todten das letzt« Geleit gaben. Der neue schreckliche Schicksalsschlag hatte Man war am Grabe angelangt. Otto stand als der Nächste an der Gruft, und wie der Sarg langsam hinabglitt Reihe —? Liesel? - Und höre. das gestohlene Geld bezahlt . . be störte. lingswelt würd« ich meinen Gram dop pelt empfinden. Was soll mir das Blühen und Lenzen! Für mich ist's auf stig ihr letztes Stündlein und warten Kind, dem die Welt offen stand, das s» Sie brach kurz ab: ihre Hände stri chen mit nervöser Hast über die schwar ze wollene Schürze. Der alte Reitzner nickte. „Ich kcmn mich in Ihre Lag« hin« in »er setzen, theure Frerrndiir. Wenn Gott mir meinen einzigen Sohn genommen ljät j«d«m wohlm«inenden Trostwort unzu gänglich gewesen. Aber bei alledem soll man sich nicht hinter seinem Schmerz Wall verschanzen. Ein« Frau wie Sie soll ihr reiches Innenleben nicht selbst süchtiger Ursache wegen abschließen. Wir sollten immer von dem Stand punkt ausgehen, daß die Liebe des Einzelnen am letzten Ende der Mensch heit gehört, und daß es in der Welt „Das spricht sich alles fo leicht/ den breiten Strom der Nächstenliebe zn lenken..." Sie seufzte tief. „Ja, sa. Herr Doktor, ich Hab's mir wohl ge „Nicht doch die Geschichte, die ich ten?" des Weibes Hinterlist. „Was fragst du, Wort« weiter, bring' mir mein« Söhne.. Sie aber drang weiter in ihn: Muß ich? Muß ich wirklich Es kommt mir gar hart an." Für die Küche. Gebackene Macearoni. Vie? Unzen Butter werden zu Sahne ge rührt, mit sechs Eiern, Unzen ge- Pika n I e K albss ch ni tze l.— chen und g,eßt ~e dann uder d.e Gefülltes, gedämpftes fein gehackt und mit einer Handvoll in Milch erweichtem Weißbrot, ein wenig Salz, gestoßenem Pfeffer und fünf bis sechs feinen Schalotten in eine Kasserole, gießt so viel gesalzene und gepfefferte, kräftige Bouillon da einer leichten Buttersauce vermischt. Diese Sauce wird kalt gestellt mit vier Eidottern, einer halben Tasse fri schem Nahm und einem Kaffeelöffel voll fem gehackten Estragonblättern Wasserbad gestellt. Vor dem Serviren fügt man der Sauce noch zwei Kaffee löffel Estragonsenf und den Rest des in einer Schale separat zu Tische. Das Hohn wird selbstverständlich reitet: Auf jede Person rechnet man einen Eierbrecher voll Olivenöl, auf je zwei Personen ein Eigelb und eine gu te Prise Salz. Essig auf jede Person etwa 1 Löffel voll nebst etwas Citro nensaft und einigen Tropfen frischen Wassers. In einer Schüssel mit en gem Boden, auch Tasse etc. verrührt man sehr vorsichtig das Salz mit dem Eigelb, was die Bindung des Eigelb beschleunigen hilft. Man rühre be ständig nach rechts und gieße das Lel nem festen Klumpen gebracht, dann darf das Oel rascher zugegossen wer den, weil dadurch die Gefahr des Ge rinnens beseitigt ist. Ist alles Oel aufgebraucht, so wird der Essig nebst Citronensaft und Wasser sorgfältig mit der Masse verrührt. Nun probirt man sie und ergänzt nach Belieben Essig Salz. Man stellt die Sauce bis zum Gebrauch recht kalt, bedeckt sie mit einem feuchte» Tuche Gespickter Fisch. Irgend ei nem guten Fisch, am besten Hecht, zieht man in dreisingerbreiten Ttrn die abgehäuteten Stellen mit Sardel len oder Speck, reibt Salz und Pfef fer ein, stellt ihn auf Sardellenbut ter und mit Zwiebeln in die Brat rein Rahm. Franzosische Suppe. Z>» dieser kräftigen Suppe setzt man al lerhand Fleischabfälle, einigt Gesliigel gerippe und Pfund Rindfleisch mit so viel Wasser, als man Suppe eine kleine Unterkohlrübe. einen klei nen Kopf Wirsing-, einen kleinen Kopf Blumenkohl, eine Sellerieknolle, dr« Gemüseeinlage in diese Suppe. Man putzt alle GiNlüse, schneidet sie in zier liche Stückchen und kocht sie, je nach der Zeitdauer, die sie zum Garwerben und die Wurzeln, dann den Wirsinz und die Sellerieknolle und zuletzt Blu menkohl und Kartoffeln hinein. Wenn alle Gemüse weich sind, sie dür die Suppe, nachdem Fleischabfälle und Gerippe entfernt sind, mit Fleisch extrakt und würzt sie mit wenig Mus lie. JnderWeinkneipe. Er- Wirth da vorgesetzt hat, ist halb Was ser und halb Wein!" Zweiter Gast: Wasser und ein Drittel Wein!" Wirth inisten in der Welt!" 3
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