6 Wo die dunklen Wälder liegen, Wo di« Wipstl ernst und schwer Wie im Traum sich leise wiegen, Ltommt's wie Märchenlockung her. Wo di« stillen F«lder str«ck«n Sich in's dunkle Land hinaus, Wo di« wilden Rosenhecken Zhre Düfte strömen aus, Wo di« Nacht auf weichen Füßen Wanixlt am umbuschten Fluß, Welch ein Winken, welch ein Grüßen, Und ich folge, weil ich muß. O, die Stille in den Weiten! Kaum «in Hauch, d«r mich b«rührt, Und mir ist, als ob mrin Schreiten Unsichtbar «in Engel führt. WaZ ich TagS empfand und dachte, Was jetzt wie ein Schauer geht Durch die S««l«, wandelt sacht« Diese Stunde zum Gebet. Frauenlist. s T> H" t/ ft/ R"ck sch tt Der Diener zeigte sich in der Thüre. „Was gibt es denn?" „Das Vorzimmer kann alle die Da „Also denn Weiler imText! No. 18!" „No. 18!" rief der Diener. Eine tiefverschleierte, feingetleidet« Dame trat ein und nahm auf die Auf forderung des Arztes hin Platz. Ver gebens suchte der Sanitätsarzt unter der dichten schwarzen Hülle ihre Züge zu erkennen. „Mit wem habe ich die Ehre?" „Frau Bankier Groß," krächzte die Verschleierte mit einer merkwürdig hei seren Stimme. „Aha, Erkältung!" Ob die Dame lächelte oder ob die Jalten um die kaum sichtbaren Mund trinkel vom Schleier herrührten? „Wollen Sie nicht ablegen, meine Gnädige?" „Ich danke! Es wird nicht nöthig fein." „Wo fehlt's, meine Gnädige?" Die Dame hauchte einige leise Worte Hin. ..Wie beliebt? Ich habe nichts ver slanden." Die Dame deutete auf ihren Hals. „Ah, Sie sind heiser, haben sich er kältet? Nun. ich werde mich bemühen, ,zu verstehen." Und er neigte fein Ohr zu ihn hinab. „Mich plagt eine schreckliche Mi di» ich so nervös, daß ich Nachts kein Auge zuthun kann." „Darf ich Ihren Puls fühlen?" Die Dame streift den langen seidenen Handschuh ab und hält das zarteHLnd rhen dem Arzte hin. „Hm! hm! Allerdings sehr bedenk lich." „Und dann sieht es auch mit mei nem Appetit schlecht aus. ich glaube, in izen nächsten Tagen werde ich verhun «ern." Und ohne eine Aufforderung abzu warten, streckte sie ihr« kleine Zunge heraus. Sie sieht zwar nicht schlecht aus, aber der Sanitätsrath versieht sich auf Patienten und murmelt: „Trübe, sehr trübe! Und nun will ich Ihnen etwas sagen, Gnädigste, Sie inüssen in ein Bad." »In ein Seebad, nicht wahr?" „Sie haben es errathen." „Nach Ostende." „Ganz meine Meinung." Er antwortete ganz mechanisch, d«nn fo war er es bei seinen schönen Patien tinnen gewöhnt. Zuerst stellte er die Jragen, am Schluß jene. Er hatte nur M bestätigen. Hätte er sich einmal einen Widerspruch erlaubt, er würde nicht nur seine Praxis, nein, eine ganze Ge sellschaft von Kundinnen verloren Hä ven. Zähneknirschend mußte er seinen Ruf als Modearzt wahren. „Gehen Sie nur zu Sanitätsrath Zklein," rieth eine der anderen, „der findet an der Göttin der Gesundheit selbst eine Krankheit heraus." „Denk«» Sie sich. Herr Sanitäts rath." flüsterte die verschleierte Dame, „mein Mann ist dagegen. Er will mich «überhaupt in kein Bad senden." - „Hat er es denn nicht dazu?" „<Er verdient viel Geld." „So ist es eineGrausamkeit, gnädige Frau, wenn er bei Ihrem leidenden Zustande —" sprang die Dame auf. schlug ib?tn Schleier zurück und rief mit auf füllend starker Stimme: „Und dieser grausame Mann ist kein anderer als der Sanitätsrath Klein, was sagst Du nun, Du Barbar?" „Meine eigene Frau!" murmelte der Unglückliche, auf feinen Sessel zurück sinkend. Wo hatte ich nur meine Au gen und Ohren! Aber, mein Kind, wenn Du glaubst, ich würde Dich nach Ostende —" „Wie? Nachdem Du selbst gesagt hast, daß es grausam wäre, mich nicht nach Ostende zu schicken?" rief die Rä thin mit funkelnden Augen. Der Sauitätsrath sagte nichts, aber er dachte bei sich: „O, mein Portemon naie!" Aschaffeuburg. massigen Schlosses, der Marien- und Stiftskirch« hervor. Ganz unter Grün versteckt, lugt das bescheidene neu ausgeführten Brücke mit den silber gekräufeltcn Fluthen des Flusses, der sich an dem üppigen Grün der „Gar ches Aschaffenburg einst als F«- Stiftskirche, über der Miltenberger Bahn die statt tisch erhebt sich die Stiftskirche auf 'wirkt der stets belebte Stiftsplatz, in des Gotteshauses. Rechts und links den verjüngten Platz, jind besonders das ernste Capitelhaus fällt unter ih- Kgl. Schloß, nen auf mit seiner lveit vorspringenden Galeriebrllstung, deren Abschluß ein zierliches Freichörlein die Pilger tanzel bildet. Im Hintergrund« aber führt eine doppelte Freitreppe hinauf zu dem energisch vortretenden, aus rothem Sandstein aufgeführten Querbau der Mariaschneecapelle, in den romanischen Kreuzgang, der, „eine heilige Idylle im stillsten Raum«", die Kirche auf drei Äiten umzieht. Sie selbst zeigt wohlgegliedeften Bau, und am End« d«r wund«rschönen Säulen arcade des mit Grabmonumenten reich geschmückten Bogengang«s strebt der mächtige Thurm nach oben. Erfolg reich haben die früheren geistlichen Fürsten auf dem Gebiete der Profan baut«» in Aschaffenburg gtwirkt. Schon früh« stand hier «in kurfürstlich mainzifch«s Jagdschloß, das h«utig« Forstamtsg«bäud«. Der iunstliebende NIN! M "KiM z Oz ss M G!>. S ch l o ß h o f. Aufführung des stolzen Schloßbaues, der in den Jahren 1606 bis 1614 er- Zierde der Stadt zählt, sondern auch eine Perl« des Frankenlandes ist. Zierlich« Giibtl grüßen von d«r Mitte «ndigt j«d«r Thurm in «in«r Höh« von 20V Fuß. Durch den herrlich«» Schloßgarten führt «in Weg zum lebhaft an Italien erinnert. Mit Pini«n, Cypressen, Cedern, Feigen und Rebengewinden ist das alirömische Wohnhaus umfriedet. Die Stadt hat ihrem Wohlthäter Ludwig einen prachtvollen Monumentalbrunnen er richtet und ihre schönst« Straß« nach d«m Prinzregenten Luitpold benannt. Luitpoldstraß«. Bavaria und Historia, während die Bildwerk« der Schmalseiten den Obst bau und die Mainschifffahrt, den sp«i«r, durch Laubfrosch und Eid«chs«, Kröte und Schildkröte dargestellt, lei ten dasselbe in die halbkreisförmigen Bassins des Unterbaues. Ueber diesem rechteckigen Baukörper erheben sich vier nen als künstlerischer Abschluß der streben der Stadt. Prachtvoll ist Aschasfenburgs Um nllgen, wer Höhen ersteigen^ will in un mittelbarer Nähe der Stadt und Aus sicht genießen über sie und ihr« Umge h«raus beim Geiger'schen Felsenkeller „Zum letzten Hieb", und besteigt die Felsenkanzel des Gottelsberges. Die bietet. Eine feuchte Scke. Am 1. Juli wurde in Dr«sd«n d!« Deutsche Bauausst«llunq eröffnet, di« in sieben Abtheilungen na- Schulen, Casernen, Gerichtsgebäuden, G«fängnissen, Brücken, Bahnhöfen, Kriegsschiffen durch Bild od«r Modell W«is« für die Erquickung und Unter haltung d«r Besucher. Dasselbe zer fällt in -wei v«rfchi«dene Abtheilun gin: stilvolle germanisch-römisch« Terrassen, der in «ine b«i «inbrechender Dunkelheit durch elektrisches Licht «r- Altd«utsch«s Thor. und Schifffahrt, Eolonie und Land wirthschaft dar. In d«m G«bäud« der Kolonien ist z. B. alles chinesisch, im Schiffsschnabel kenntlich. Im Restau- Costllmfest für di« Welt der Bier- und schesThor mit zwei Wachtthürmen und auf dem Platz ein Wachtzelt. Drüben auf der anderen Seite aber liegt der töse und Geschrei germanische und rö mische Waffenspiel« statt. Durch di« anziehenden Anblick, nam«ntlich nach Eintritt der Dunkelheit im Glänze der überall aufleuchtend«» «lektrischenLicht „Warum denn so traurig heute?' „Mein alter Erbonkel liegt im Ster ben." „Na, hör' mal, kannst Du Dich aber verstellen." Praktische Philoso phie. „Warum soll ich eigentlich di« alt« Wittwe nicht Heirathen? Daß si^ Engländer und dentscher Fürst. Auf seinem Schloß Rosenau ist Prinz Alfred Ernst Albert von Groß- Coburg-Gotha einem Herzschlag erle gen. Der Herzschlag, der ihn hinweg rafft«, «rfpart« d«m Herzog «inen qual sültation b«ruf«n« Spezialärzte, daß ein Krebsgeschwllr die Zunge d«s Prin zen angegriffen hatt«. Auß«rd«in litt er seit Jahren an Epiltpsi«. Obwohl «r selbst Zustand nicht kannte, läßt sich von d«m todten Fürsten nicht viel Gutes sagen. Er soll ein > Herzog Alfred. Opfer der Trunksucht geworden sein Nacht bewußtlos bezecht Ernst 11. am 22. August 1893 auf den thum Sachsen - Coburg und Gotha Aus dem Pciho. der Alliirten gegen Cbina ist der Peiho sluß von großer Wichtigkeit. Der Peiho entspringt an der Grenze der Mongo- Fremder (im Dorfwirthshause zur Wirthin): „Wer sind die beiden dort, trinken sich nun beide Courage an!" Ein gut«r Bruder. KinÄrgeheul. nicht einmal mi! Ruh' kann man seine Zeitung lesen!" Bub: „Geben Sie mir zehn Pfen — Frech. Gläsin: „Wie, Marie, den Salon nennen Sie rein?" Stu benmädchen: „Gnädige Frau, dem Rei nen ist alles rein!" Em Monumental-Brunnen. Kaiser Wilh«lm 11. hat Stambul «!- n«n prachtvoll«,! Monum«ntal - Brun nen zum Geschenk gemacht. Der Brun nen hat di« Gestalt eines Achtecks; aus einem Reservoir im Innern des Brun nenhauses fließt das Wasser nach den Hähnen ab, die an den Außenwänden angebracht sind. Di« „Fontäne" hat mit den Brunnenbauten Aehnlichkeit, die in den Vorhös«n d«r Mofch«en ste ht», und deren Wasser nur zu den im Islam vorgeschriebenen Fußwaschun gen dient. Der Bau findet daher fein Vorbild sogar in unmittelbarer Näh« seines zukünftigen Standortes, näm lich im Harem der Moschee Sultan D«r Bruunen. wird auf d«m alt«n Cirkusplatz, dem Atmeidan, zu Stambul aufgestellt. Dieser Platz liegt ganz in der Nähe der Agia - Sopia und wird wegen der be- Mitte des einst etwa 1400 Fußlangen Hippodroms erhebt sich der noch heute trefflich erhaltene egyptische Obelisk, den Theodosius der Groß« hier ausstel len ließ? südlich davon befindet sich die berühmte Schlangensciul«, dasGeschenk di« sogenannt« „gemauert« Säule", ein Ueberbleibsel aus dem Anfang des zehnten Jahrhunderts. Das Aachener Stadtarchiv enthält soll. Er stammt aus dem Jahre 1202 „Wyst (wisset) Bürgermeister,Sches fen ind Rait (Rath) der Slat von Aiche ich gebrauche zu d.eler Zur Weitaus st ellung. „Resl, du drahst »et wen g auf, dö Brüllant'n, das seidene Alllftl! Da wer'n dö Pariserinnen schaug'n!" „Gelt, da spitzt! Des is alles von Verschnappt. Mann: „Ich weiß gar nicht, wozu Du so viel Geld für Schönheitsmittel Der Minister. „Das Regleren versteht er aus dem Fundamtnt; so oft ich komme, schläft der Kerl." Nach irrühnilen Mustern. ' ' ' Ein Fräulein auf der Wiese stand, Gebückt in sich und unbekannt, Es war ein ält'res Mädchen. Orakelbliimchen zupft' das „Kind," Die Blättchen tanzen fort im Wind Surr, surr surr, surr Hilf Gott es will nicht werden! Aha! Na ja Helden, der von einer Wurst die Haut abzieht): „Hast wohl «in B«nesiz in Aussicht?" Boshaft. Stationsaufseher (zum Passagier): »Beugen Sie sich mit Ihrer rothen nicht so über das Geleis, wie leicht kommt ein falsches Signal her aus!"
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