Unter dem nm WjWl Hliimer.! Nomlin nus dcm l'ioldlandc Transvaal. I Von Bruno Wagcncr Hamburg. 1 (7. Fortsetzung.) i „Und das alles, weil es der Gold- < gier der englischen Spekulanten ge- > fällt, weil ein ganzes Volk ruchlos ge- i nug ist, solche Verantwortung vor ' Gott aus sich zu laden, um Herrschaft, ! Reichthum, irdisches Gut zu gewinnen. < Es ist edel von Ihnen, Herr Doctor," ! und dabei reichte sie ihm die Hand, 1 „daß Sie Ihr Leben einsetzen für > eine Sache, die Ihnen fremd ist und > der Sie nur der Gerechtigkeit willen l dienen." Er beugte sich über die Hand, sie zu ! lii Isen. „Gott möge Sie schützen," sagte ! Elisa leise. Da sah er ihr mit innigem Blick in's Antlitz, und sie erbebte in ihrem Herzen, als er leise fragte: „Darf ich , mit diesem Segensworte zugleich noch > ein anderes mit hinausnehmen in den Kampf, Elisa? Darf ich gehen in > dem Bewußtsein, daß ich Ihnen mehr ! bin als ein Fremder, daß uns ein feste res Band zusammenkettet, als ein ! flüchtiges Kennen und Gernmögen?" Sie unterbrach ihn, indem sie ihm ' die zitternde Hand entzog: „Ich bin stolz darauf, Ihre Freundin sein zu dürfen, Herr Doctor." l „Freundin? Mehr also nicht?" das Heiligste auf dieser Erde sind, In Elisas Herzen schrie es laut auf, als wollte es sich auf ihre Lippen storben, als sie leise flüsterte? ras — sie auf die Bibel gepreßt, die auf dem Stuhle lag. Keine Thräne! Und doch wollte ihr das Herz zerbreck>en. XIX. In Feindes Land. tönten durch das Burenlager; in > Trupps und einzeln jagten die Reiter! zu den Ordonnan- „Orlog! Orlog!" brauste es durch ! die Reihen. „Der Krieg ist da! Es geht über die Grenze!" Mit düsterer Miene hielt Albrecht ruhigem Ernst im Antlitze Ivar Zoll krieg ist da!" d« Aber England verlangt unser Blut. Unsere Zugeständnisse, unsere Gebete I waren vergebens. Und wenn wir uns den"Muth liegen, doch zu kämpfen. Und so sei es denn! Bis zum 11. Oktober, bis heute war England Frist gegeben, seine ! Albrecht hatte Befehl erhalten, mit der Thür treten, und mit hastigein Ruck zog er die Zügel an, daß sein Roß sich bäumte. Dann drückte er dem Thiere die Sporen in die Weichen und jagte vorwärts der abrückenden Reiterschaar nach, die als erste zur Grenze ging. Am Fenster aber stand an dersel ben Stelle, wie am Tage zuvor, da Albrechts Glück zerbrach, mit blas sem Antlitz Elisa. Sie hatte die Hände gefaltet und betete leise: „Gott schirme ihn und laß ihn gesund tlsi ben!" Aber ihre Gedanken gal ten nicht dem jungen Hendrik Ferreira, dessen Weib sie werden sollte. Hoch thürmten sich an der östlichen Transvaal - Grenz« die mächtigen Bergkezel aus. Düster und vom Licht» ersten Viertels stehenden Mondes nur I lostrabte. Jetzt hielt der Führer und terte im kühlen Nachtwinde. Und nun ritt in die Mitte der Fornt «in hagerer Mann, dem das Silberhaar um die Mit andächtiger Ehrfurcht sah Walther Albrecht auf den Priester und Mußte nicht «in solches Volk, das so Albrecht zum Gott der Schlachten: herrlichen Voltes Freiheit!" „Vater unser!" sprach jetzt des Fel dpredigers Stimme, langsam, mit sin sprachen sie alle des Gebetes Worte Land. Walther Albrecht gab seinem Rosse zwanzig Burensöhnen an, die die Spitz« bildeten. Etwa fünfzehn Schritte blieb er hinter ihnen zurück, zu beiden Seiten, die ragenden Fels blöcke, die verkrüppelt«» Akazien stämme ungeheure Größe an. Gespen ßem Schaum über den Anhang in ei düstere Schatten gehüllte Umgebung paßte zu Albrechts Gedanken. In seinem Herzen sah es leer und stört hatte, der bisher sein stilles Glück gebildet hatte. All« die kleinen Ein zelheiten in sein«m Berkehr mit Elisa ! standen hatte, als er sie im Stalle beim Striegeln seines Pferdes über rascht hatte. Er dachte jener weihe vollen Stunde, da sie Händels Largo gespielt und sich in einem ganz neuen, > poesi«verklärten Licht« ihm gezeigt ! hatte. Und nun waren alle die ! Wünsche vorbei, die sich für ihn an Elisa geknüpft Hatten, erloschen die ! Albrechts Pferd stolperte ab und zu über das Steingeröll, das den Boden bedeckte. Rein mechanisch zog er den I Zügel an, um dem Thiere «inen Halt lzu geben. Aber seine Gedanken weil ten fern von hier, und der Schmerz, ! Elisa ihn nicht früher ahnen lassen, j daß sie ihr Herz berits vergeben hatte? Wie vielen Kummer hätte sie ihm da ! mit erspart! Hatte sie denn wirtlich I nicht gemerkt, wie tief sein Lieben ge ! wurzelt war? War sie so achtlos ge- Wesen? Er konnte sich das alles nur aus eine Art erklären: sie liebte den j jungen Ferreira so heiß, so hingebend, daß die ganze übrige Welt für sie ! neben dieser Liebe verblaßt«, daß j sie nicht sah und hörte, wie ein treues Herz sür sie schlug und nun verbluten mußte an der Wunde, die sie ihm bei gebracht hatte. ! Der Husschlag eines galoppirenden Pferdes drang an Albrechts Ohr. Ein Reiter flog gleich einem dunklen l Schatten an ihm vorüber eine Or > donnanz, die bei dem Führer des Bor- trupps einen Befehl brachte. Richtig, ! die Reiter an der Spitze ließen ihre Pserde in kurzen Trab fallen, während der Ueberbringer des Befehls^umkehrte, > um zur Hauptabtheilung der Avant garde zurückzureiten. Jetzt begegnete er sich mit Albrecht und hielt sein Roß an, um es dann dicht an des Deutschen Seite zu lenten, ein niedriges Roß, zu dessen beiden Flanken di« B«in« txs hochgewachsenen R«iters lang herab hingen. Albrecht ertannt« ihn —es war Hendrik Ferreira. Keinem anderen wäre der junge Deutsche Offizier weniger gern begeg net. Aber was hatt« Ferreira ihm ge than? Er ahnte vielleicht gar nicht einmal, was in dem Manne vorging, dcm er seine Begleitung so ungebeten ! „Schlechtes Reiten bei den, matten Lichte." sagte Ferreira brummig. „Der ! ganze Feldzug kann mir gestohlen wer ' den. Verteufelt langweilige Ge- fchlchi« das, besonders wenn man ! lieber heut« als morgen heirathen möchte." „Ihr habt Euch mit Lukas Meimers - geben. „Msi»«n Glückwunsch dazu!" ! i „Ihr tennt Elisa?" fragte Hendrik t zurück. „Ach, natürlich, Ihr ja r Zähne wie Elfenbein und Zöpfe wie t Gold!"--Er lachte fröhlich aus. „Nur ein«n Fehler hat sie: sie ist zu gefcheidt > sür ein Mädchen, bildet sich «in, ! mehr zu verstehen als ein Mann, ! aber das wird man ihr abgewöhnen, ! wenn man verheirathet ist. Meint ! Ihr nicht auch?" „Ich meine, daß der Mann froh fein mich, daß sie Euch auch ge fällt," rief er mit freudig-stolzem Aus druck. „Soll mir lieb sein, wenn Ihr uns später einmal auf unserer Farm besucht. Und nun lebt wohl, Myn heer Doctor. Ich habe noch Aufträge Nacht dahinritt. Ihn hatt« das Ge regt. Das also war Elisas künftiger Gatte! Vor diesem unb«deutenden, gleich einem großen Kinde sorglos sei nes Weges dahinwandelnden Manne, der den edlen Kern in Elisas Wesen nie erkennen, geschweige denn verstehen bei! Er stöhnte laut auf. Was ihn k«inen Sonnenschein mehr bot? Sterben! Sterben! Das war s«in heißester Wunsch. Und leise sagte er vor sich hin: „Willst du mir gnädig Gott, so-lenke d«s Feindes erste den 20. Oktober 1899, trabten j>wei Sonntag - Flusses. Hundert Schritt« hint«r ihnen folgte eine kleine Abthei lung bewaffneter Freischärler. Jetzt hielten die Reiter, und der eine wies mit Renten auf die weißen Jetzt ließ er das „Sehen von Ladysmith!" Wahrhastig, Sie haben recht! Der Feind hält die Verbindung mit Dun gaiig zerstört gefunden hat und zurück kehrt, hier festhalten, bis Verstärkung für uns eingetroffen ist." —^ Zug herankommen. Die Freischärler hatten ihre Pferde in einiger Entfer nung hinter «inemHUgelvorsprunge zu rückgelassen und lag«n jetzt mit den Büchsen im Anschlage dicht neben den Geleisen im Hinterhalt. Jetzt be merkte man auf dem Zug« die Zerstö rung der Schienen und hielt an. Da trachten auch schon mehrere Schüsse von der Seite her, und im nächsten Augenblicke erschien auf der Locomo tive ein Mann, der mit einem weißen Tuche winkte. Der Zug war genommen, als Oberst Schiel an der Spitze von vierhundert Reitern dazukam. Nun ging es an di« Durchsuchung des Lusti- daß «r vollgeladen war mit Flaschen besten Champagners, Cognak und mit Fässern voll Whiskey. „Zur Siegesfeier für General Symons Truppen in Dundee," sagte der Locomotivsiihrer mit sauer-süßem Lächeln. Tiefe Bestürzung malte sich auf den . Gesichtern der umherstel>«nd-n Frei schärler. „Zur Siegesseier? Da irrt Ihr Such wohl, Mann!" sagte Schiel; > aber man merkte ihm an, daß er seiner Sache nicht sicher war. Der Loconiotivführcr fühlte, daß er : Oberwasser hatte, und wurde gesprä : chig: am Morgen habe General White , in Ladysmith die Offiziere versammelt e und eine Depesche verles«n, die er in : " lxr Nacht «rhalt«n hatt«, daß Com- Mandant Luca» Meyer nicht weil von Dundee mit einer kleinen Abtheilung stehe und daß man ihn heut« zu schla gen hoffe? in der sicheren Aussicht ei nes Sieges habe der General den ! Gruppen in Dundee diesen Zug voll Liebesgaben gesandt. Ein lautes Gelächter «rscholl rings um! die peinliche Spannung hatte sich in erfreulicher Weise gelöst, und mit dem englischen Sieg« war es vorläu fig noch nichts. Ueber des Lokomotiv führers Gesicht zog di« Röthe der Be schämung. Aergerlich sagte er: „La chen Sie nicht zu früh, meine Herren! An der Waschbank - Brücke, die Ihre verdammten Reiter gesprengt hatten, hörten wir deutlich den Kanonendon ner von Dund«e. In diesem Augen blicke sind Lukas Meyers Truppen „Auf all« Fälle bleiben wir hier," entschied der Oberst. „Die Verbin dung zwischen Ladysmith und Dundee darf unter keinen Umständen wieder hergestellt werden. Die Brücke hier muß sofort gesprengt werden, und dann wollen wir dafür sorgen, daß Whisky, Cognak und Champagner flössen in Strömen in den Fluß, denn Oberst Schiel hatte den Truppen nur ein geringes Quantum freigegeben. Bald dröhnt« auch d«r furchtbare Knall der Dynamit - Explosion, als die Brücke in die Lust flog. Und nun kam die Nacht heran, die die Reiter ten. Nach einer kalten Nacht erwachte Albrecht fröstelnd, als die Sonn« eben mit den ersten Strahlen der Berg« Gipfel glühend erröthen ließ. Gras Zeppelin saß schon am verglimmenden Feuer, das man deS Nachts der em pfindlichen Kälte wegen unterhalten hatte. Lächelnd reichte «r Albrecht di« Hand. „Wir werd«n heut« die Feuertaufe erhalten," sagte «r. „Wünsche Ihnen Glück dazu, Kamerad! Und denken Sie an Ihr Versprechen, mein« arme 'Mutter zu grüßen. Denn sehen Sie, mir ist's so gewiß, wie nur eine Ueber tigen Abend nicht erlebe. Aber wir wollen unseren deutschen Soldaten- d S' w d lbe ubriz hat. ich h An senem Tage, da Walther Al wo das Hirz nach Liebe, nach Glück be gehrte! Als Albrecht damals vor ihr gestanden hatte, das Haupt gebeugt hatte ihn gehen lassen in s«in«in Schmerz. Aber Gott hatte ihr die Ruhe nicht gegeben, die das Bewußt pflegt. Und so hatte Frau Joubert, ! Leise hatte sie Elisas Blondhaar ge ! Frauen es können, wenn sie eines an deren Menschen Weh ganz verstehen und mitfühlen. Und Elisa war unt«r Erstarrung erwacht und hatte sich der Frau in die Arme geworfen und ge weint wie ein armes, verirrtes Kind. das, was ihr zu thun übrig blieb. Vor sich selbst mußte sie sich sichern, und darum wollte sie keinen Tag mehr zögern, um die Entscheidung herbeizu führen. „Willst du Ohm Ferreira i bitten lassen, daß er zu mir komme?" hatte sie die mütterliche Freundin leise > gefragt. Und diese hatte mit krästi l gem Drucke die eiskalte Mädchenhand l ergriffen undmur geantwortet: „Ich I wußte daß du den rechten Weg finden l! würdest. Elisa!" : ! Und dann war der alte Ferreira ge i kommen, der tapfere .Held vom Ama- I juba-Berge, und sie hatte ihn gebeten, i !am Tische Platz zu nehmen, wo die - Lampe stand, während sie selbst sich t weiter zurück setzte, daß ihr Antlitz be ; schattet war. Mit tonloser Stimm« r i hatte sie zu erzählen begonnen, wie si« j Albrecht kennen gelernt hatte auf der r! einsamen Farm, wie beim ersten Blicke - j die Liebe eingezogen war in ihr jun e ges unberührtes Herz. Ihr war es t gewesen, als scheine di« Sonn« Heller , und als leuchte der Himmel im strah - l«nden Blau, seit er ihren Weg ge kreuzt hatte. Wohl halte sie schwel gend gelitten, als «r von ihr gegangeit war, damals als er ihr das L«ben gerettet, doch ihres Frieden ders Krankenbette und jener Tag, da er ihr ehrlich Richtete, was zwischen ihm und Alice vorgefallen war. Da hatte. Und mitten hinein in ihres Herzens stiller Glück hatte inan Plötz alte Ferreira hatte sür seinen Sohn sollt«. Und nun sah sie sich zu einer Entscheidung gedrängt. fragst: bist du das Mädchen, das Wal würdige Gefährtin sllr's Leben sein könnte? Mit Zittern und Zagen war sie vor der Antwort zurückgebebt. Tag. da sie sich entscheiden mußte, hatte. Und sie hatte sich entschieden, hatte mit eigener Hand ihr Glück ver nichtet! spräche sie von einer Fremden und nicht von ihr selbst. Und nun erhob sie sich und trat dicht an alt«n sagt« sie ernst: „Ihr wißt nun alles, Ohm Ferreira. Nicht mit einer Lüge im Herzen wollte ich Eures Sohnes Weib werden. Die Liebe, die ich für den «inen in d«r Brust trage, kann ich dem anderen nicht schenken. Aber Treu« will ich W«ibes, wenn Ihr selbst mir sagt, daß ich recht gehandelt habe. In Eure Hände, Ohm, lege ich mein Schicksal. Was Ihr mir sagt, das will ich thun. Gott gebe, daß Ihr uns Allen zum Guten rathet." Sie war vor ihm in die Kniee ge sunken und sah dem Alten in die jugendsrisch leuchtenden, blauen Au- Elisas Scheitel. „Mein armes Mädchen," sagt« er mitleidsvoll, „du hast es schwerer, als wir Alten es zumeist hatten, denen die Väter die Wahl trafen, ohne daß die Seite jenes Mannes? Nein! Bleibe lieb hat, wie du ihn. Aber zum Leben gehört mehr als Liebe. Was habt ihr Gemeinsames, das euch den gleichen Pfad schreiten läßt? Ihn wird es hen. Denn was bietet ihm, dem ge lehrten Manne, unser Land? Und du sage, mein Kind, könntest du Berge? Nein! du !?ast das Rechte daß wohl gethan hast. Und mein Hendrik? Der Junge müßte stolz sein aus solch ein tapferes Mädchen! wehte. Sie weinte nicht. Sie starrte hinaus in die Finsterniß. Und leise flüsterten ihr« Lippen: „Nun ist alles. Am nächsten Tag« hatte sie dem jungen Hendrik ihr Jawort gege ben; und dann hatte sie vom Fenster aus noch einmal Den gesehen, den sie von sich gewiesen hatt«. Und als sein Roß ihn davongetragen hatte, den ihres Herzens innigste Gebete begleite ten. da war sie an des Alltags Arbei schehen, still und ernst. Aber nicht wie sonst so oft hatte sie leise vor sich hingesungen, nicht wie sonst hotte^si« Jugendlust, sie war eine andere ge ! Inzwischen wurde das Hauptlager »vtiter in Feindesland hinein vorge ! schoben. Die englischen Truppen wa- hatten die ihr erstes größeres ' ! kazärelh eingerichtet. Aber es gab ' z noch wenig zu thun, und Elisa sehnte ' sich nach Arbeit, die alle Gedanken in i Anspruch nahm. So hatte sie denn ' gebeten, mit d«n fliegenden Felolaza- reihen den vorrückenden Truppen fol gen zu dürfen, die sich b«i den Big um Keil zwischen die eng lischen Streitkräfte zu schieben. So war der 2V. Oktober gekommen, der selbe Tag, an dem di« deutsche Frei schar beiElandslaagte das esst« Schar mützel hatte. Das Feldlazareth, das schon am Tage vorher bei Zelting an der Landstraß« nach Ladysmith gewe sen war, hatt« Befehl bekommen, bis dicht an den Nordhang der Biggars- Elisa stand neben ihremPathenonkel Hans Albrecht, der sehr wider seinen Willen zum Commandeur des Ambu lanz - Trains gemacht worden war, vor einem der Zelte mit der Flagge des rothen Kreuzes und sah, wie die dert Mann. R«^ite^g«schwad^r kurze Worte der Begrüßung. Auch Hendrik Ferreira war unter den Vorbeireitenden. Als er Elisa erblickte, sprengte er auf si« zu und lüftete d«n Hut. „Wer wird so blaß s«in, wenn der Schatz in's Feld zieht?" rief er lustig. „Hoffentlich treffen wir nun endlich mit dem Feinde zusam men. Unsere Flinten rosten ein, wenn's nicht bald losgeht!" Er reicht« ihr vom Sattel aus die Hand. „Aus Wiedersehen, Elisa, nach dem Siege!" dann sprengte er weiter. Onkel Hans ließ «inen prüfenden Blick über Elisa gleiten. Da wandte si« sich schnell ab und eilte in's Zelt zu- Die Nacht kam. Aber Elisa fand keinen Schlaf. Ruhelos lag sie auf dem harten Stroh, das man ihr in ei ner besonderen Abtheilung des Zeltes aufgeschüttet hatte. Noch am späten Abend war die Meldung gekommen, daß Oberst Schiel bei Elandslaagte einen Eisenbahnzug genommen hatte. Würde der Feind daraufhin am fol genden Tage angreifen? Elisas fie berheiße Stirn zermarterte sich bei dem Gedanken, daß Walther Albrecht viel leicht schon am nächsten Morgen den feindlichen Kugeln entgegenging ohn« ein Zeichen der Liebe von ihr, ohne ein letztes Abfchiedswort. Und was mußt« er von ihr d«nk«n? Ob er sie für ge wissenlos hielt, für ein herzloses Weib, das mit der heiligen Liebe des Mannes sein Spiel getrieben hatte? Mit offenen Augen lag sie da, und der Schlaf floh ihre Lider. Nie vor her war ihr mit so grauenhafter Deut lichkeit der Gedanke an den Abschied aus ewig vor Augen getreten. Wenn Albrecht nun fiel, ja, wenn er vielleicht gar den Tod suchte, da sein Glück zer trümmert war. mußte sie sich nicht Vorwürfe machen ihr ganzes Leben lang, daß sie ihn in Verzweiflung hatte von sich gehen lassen? War es denn recht gewesen, wie sie gehandelt? Hatte sie sich nicht selbst gttäuscht, sich das Riesenschild einer Pflicht ausge klügelt. die ihr groß schien und die sie sich auferlegte, weil sie ihr Schmerz bereitete, und die vielleicht doch gar nicht ihre Pflicht gewesen war? Der Morgen nahte, als endlich ihre Augen sich schlössen. Aber lein erqui ckender Schlaf war ihr lxschieden. Mit einem lauten Schrei fuhr sie aus ban gen Träum«n auf. Der kalte Schweiß p«rlte ihr von der Stirn. Sie fühlte sich wie zerschlagen, und grauenhaft stand ihr das Traumbild vor der Seele, das sie zuletzt erschreckt hatte. Aus öder Wahlstatt hatte sie einen Todten liegen gesehen, einsam und oer lassen; und als sie auf ihn zugeschrit ten war, da hatte «r die Augen geöff net und si« angestarrt, und das rothe Blut aus seines Herzens Wund« hatte aus's neue zu fließen begonnen. Sie aber halte eine Stimme gehört, hohl und dumpf, als käme sie aus dem Grabe. „Ich bin dahingegangen, weil mich verstoßen hast." XXI. Es roch nach Pulverdampf im Thale ves Sonntagsslusses. Bom frühen Morgen an hatte der Kampf getobt. Die 'Buren, die unter dcm tapferen Haudegen Jan Kock den Abhang der Biggarsberge und die davor sich zu Thal senkend« Ebene besetzt gehalten hatten, sahen sich immer stärkeren her andringenden englischen Abtheilungen gegenüber. Bor Ladysmith her hatte die Eisenbahn mit zahlreichen Zügen Bataillone, Schwadronen und Batte rien gebracht, und jetzt vor Nachmittag standen dreitausend Engländer mit sechzehn Geschützen den kaum tausend Mann starken Buren gegenübe», deren zwei Kanonen unablässig de» Anstür menden entgegendonnerten. Di« Kavallerie des deutschen Frei corps unter Oberst Schiel sollte jetzt auf dem linken Flügel vorrücken, da, wo westlich von d«r Landstraße die Fußtruppen der Freischar im heftig sten Feuergefecht lagen und unter des Grafen Zeppelin und Albrechts Füh- Hoch aufgerichtet stand Zeppelin in den Reihen seiner schießenden Leute. Ihn kümmerten die Kugeln nicht, die um ihn herumsausten. Wie einer, der den Tod nicht fürchtet, stand er und wies mit dem Säbel in der Rechten nach der Richtung, aus der soeben neue Colonnen des Feindes heranstürmten. (Fortsetzung folgt.) „Wir haben unsere größte Feindin todtz«schwi«genl" Für die Küche. Citronenkaltschal«. I» 1j Plnt Wasser löst man 7 Unzen Zucker, thut Flasche leichten Weiß- Unze Mehl glatt und gibt dies nebst 4 Eigelb und einer Prise Salz dazu. Man schlägt alles bis zum Kochen, thut nun 5 Eßlöffel Citronensaft »nd Z Eßlöffel Citronenzucker daran und läßt die Kaltschal« gut ablühlen. KälberneVögel, Vom Kalbs schlegel werden handbreite und koppelt so lange fingerdicke abge schnitten, geklopft und mit Salz und Pfeffer eingerieben. Dann wird Speck, Zwiebel und Petersilie ftin gehackt, mit dieser Fülle die Flnschschnittchen be strichen, zusammengerollt, und mit einem Faden zusammengebunden. Dann werden sie in einer Kijscrolle in Butter braun gebrat-n und mit etwa» saurem Rahm und Fieischsuppe ertig Selbstverständlich muß der Löwenzahnsalat. Dieser darf nur mit Essig und Oel, etwas Salz und Pfeffer angerichtet werden, jede Salatfauce verdeckt seinen Pilan ten Geschmack. Eine ll«ine Zugabe von Estragon ist jedoch erlaubt. Das Aus lesen und Waschen der zarten gebleich ten Blätter geschieht sorgfältigst, und sind hierbei die stets härtlichen, griin gebliebenen Spitzen zu entfernen.' Ein Mischen oder Garniren mit anden Sa laten ist bei dem eigenthümlichen, fei nen Geschmack des Löwenzahns nicht Eiersauce zu kaltem Rindfleisch. Zwei harte Eier dotter werden durch ein Haarsieb ge schlagen und mit zwei rohen Dott-rn oder auch ganzen Eiern gut verrührt. Man fügt sodann einen Theelöffel voll Mostrich, etwas Zwiebel, gewiegte Ka pern, Salz, Oel und so viel Weinessig hinzu, daß es angenehm schmeckt. Das Rindfleisch wird in Scheiben oder Würfel geschnitten und sodann hinein gethan. Man kann das Gericht mit fri scher Petersilie, Endivien oder Blatt salat ausputzen. Wirsinz (Savoyenlohl). Die äußeren Blätter werden entfernt, dann Kaltes Roastbeef. Ein grö- Kohlsuppe. Man schmort zu ist'B l B fel Weinessig, Salz und Pfeffer bei Apfelllöße. Man schält Aepfel ein Viertel Pfund Semmel, eineOber tassc voll Milch, 2 Unzen geschmolzene Butter, vier bis fünf Eier, was man zu dem persönlichen Belieben. Deshalb. A.: „Sie lieben die Tage, wo Ihre Frau Wäsche hat." B.: „Ja, da bin ich ihr Gewäsche los." Aha! Sie: „Glauben Sie nicht auch, daß bei kurzen Röcken die Frauen länger ausschauen?" Er: „Schon, aber auch die Männer schauen bei kur zen Röcken länger aus." 3
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