KM MlWlllM. (3. Fortsetzung.) Der Erfinder hob zu seiner Erklä rung an: Sie wissen. Herr Bradley, daß bisher hauptsächlich zwei Arten von telegraphischen Apparaten im Ge brauch sind. Der Mörse-Apparat, der bestimmte Zeichen Punkte und Stri che in einen Papierstreifen eindrückt, überträgt. Und ziveitens der Hughes- Apparat, der den Inhalt einer Depe sche am Aufnahmeort in Typendruck wiedergiebt. ist. s las Der Kaufmann hörte mit gespann tem Interesse zu. Seine Blicke.eilten zwischen dem Sprechenden und der auf dem Tisch stehenden Erfindung hin und her. Ihre Erfindung verwirklicht nun dieses Ideal? warf er fragend ein. Telegraph? fragte er. Der Erfinder zog den auf einer Holzplatte aufgeschraubten Apparat zu sich heran. Seine Augen blickten fast liebevoll zu dem Wer! seiner Muße stunden und seiner Nächte. .in eine langsame Umdrehung gesetzt »wird. Die metallene Spitze, die, wie Sie sehen, auf dieser Trommel ruht, ist in einen Arm eingesetzt und wird durch langsam verschoben. Je ein solcher Apparat soll nun auf der absendenden und empfangenden Station aufgestellt gleichförmig laufen, daß sich die auflie genden Spitzen stets auf den entspre chenden Punkten der Trommeln befin den. Während aber in die Trommel des Senders ein dünnes Metallblait gelegt ist, auf welches die zu übermit telnden Zeichen mit einer ifolirenden Tinte geschrieben sind, liegt auf der Trommel des Empfängers ein ange feuchtetes Papierblatt, welches mit der Farben erzeugenden Lösung getränkt ist. Der Kaufmann folgte der Erklä rung mit gespanntester Aufmerksam keit. Daß er die Idee begriff, ver rieth das Ausleuchten seiner Augen .ind das lebhaste Mienenspiels seines Ge sichts. Ich verstehe das Princip Ihrer Er findung, aber ich begreife noch nicht, auf welche Weise nun auf dem Em pfänger die Schriftzüge des Senders wiederentstehen sollen? Dietrich Henning trat an einen klei nen Schreibtisch, der dem Tisch ge genüber an der Wand stand, und schloß ein Schubfach auf. Er zog eine Zeichnungen und ein Papierheft her ' l' ' d S' ' Punkt eingehend erörtert bis auf die geringste Kleinigkeit. Ich habe eher eine Erklärung zu viel, als eine zu we nig gegeben. Der Kaufmann betrachete das werthvolle Schriftstück mit begehrlichen Blicken. Und Sie wünschen nun, daß ich den Apparat sowohl wie die Beschreibung Ihrer Erfindung mit den Zeichnungen an mich nehme und aufbewahre, bis vervollkommende Hand an Ihre Erfin dung zu legen? Der Erfinder athmete tief und ent gegnete mit Wärme, seine Blicke ver trauensvoll auf seinen bisherigen Chef richtend: Ja, Mister Bradley, das wäre Meine herzliche Bitte. Es wäre ' ein« Stoße Beruhigung für mich und ick io»de mit viel l-ichterm Herzen in den Urieg gehen, wenn ich meine Er findickg in Ihren Händen wüßte. Ich wäre dann doch sicher, daß kein Unbe rufener Einblick in meine Arbeit ge wänne. Und anderseits hätte ich die Gewißheit, daß mein Werk nicht m't mir zu Grunde gehen wird, daß ich nicht ganz umsonst gearbeitet habe und daß meine Mühe nicht vergebens gewe sen sein wird, wenn ich nicht wieder zu rückkehren sollte. Du Kaufmann zog einen Stuhl zu sich heran und lud den ihm Gegen überstehenden ein, ebenfalls Platz zu was sollte dann mit Ihrer Erfindung, die Sie doch, wie Sie selbst sagen, noch nicht zu einem befriedigenden Ende gebracht haben, geschehen in ei nem solchen Fall, den Gott verhüten möge? In einem solchen Fall, erklärte der Erfinder, sich auf die Lehne des vor ihm stehenden Stuhles stützend, denn «r war viel zu erregt, als daß er daran an meiner Erfindung weiter arbeitet und sie zu Ende führt. Wem es erst gelungen ist, in die Idee meiner Er findung einzudringen, der wird a»S schließlich im Stand? sein, di- Schwierigkeit, die noch besieht, zu Über- Gang g:ftört, so erscheint die Schrift auf dem Empfänger verzerrt. Ich hibe noch die zu lösen, die Bewc ben? Sicherlich, Mister Bradley, antwor tete der Deutsche und seine Augen strahlten feste Zuversicht. Wenn nicht Nun, Mister Bradley? ja, daß ich in letzterem Falle ein gro ßes Risico liefe, Venn ohne Ihrem Scharfsinn zu nahe zu treten, Mister Wissen Sie, Mister Henning, lassen schreibt man den Betrag eben aus das Berlust-Conto. Was würden Sie denn fordern, Mister Henning, für der. Ap ist? Und wie ließe sich überhaupt ein Preis fixiren? Unmöglich! Das wäre nicht reell von mir. Sie können doch will ich mir selbstverständlich das Recht vorbehalten, mein Werk selbst zum Abschluß zu bringen. Sie können sich denken, Mister Bradley, daß der Ge danke, das Schicksal meines unvollen deten Werkes von der Geschicklichkeit oder dem Ungeschick eines andern ab hängig zu machen, mir schrecklich ist und meinen heftigsten Widerspruch her ausfordert. Und nur in dem Fall, dzß ich eben nicht wiederkehre und also nicht im Stande sein werde, selbst an meiner Erfindung weiter zu arbeiten, nur kür diesen Fall willige ich ein, die Vollen dung meiner Erfindung einem andern ganz in Eifer und Hitze geredet hatte, beschwichtigend seine Hand auf die Schulter. Wir schließen also einen Vertrag, wonach ich mich verpflichte. Ihre Arbeit in meine gewissenhafte Obhut zu nehmen und sie vor jeder mann geheim zu halten, bis Sie zu rückkehren und sich selbst wieder Ihrer Erfindung widmen können. Dagegen verpflichten Sie sich, sobald Sie mit Ihrer Arbeit fertig sind, mir die prak tische Ausführung und geschäftlich.- Ausbeutung Ihrer Erfindung zu über tragen. Einverstanden, Mister Hen ning? Mann mit einer liebenswürdig lächeln den Miene seine Hand entgegen. Einverstanden, erklärte der Erfinder ohne weitere Ueberlegung und legte seine Hand in die des Amerikaners. Und nun lassen Sie uns gleich die Bedingungen festsetzen —, suhr Mister Bradley fort, während etwas Gespann tes, Lauerndes in den Ausdruck seiner Mienen trat und während seine Augen listig, gierig funkelten, wie die eines beutespähenden Raubthiers Bedin gungen, unter denen ich die Fabrikation und den Vertrieb Ihrer Erfindung zu übernehmen haben werde, Mister Hen nig! Aber Dietrich Henning wehrte mit rückkchre, Mister Bradley. Ueber das Antlitz des Kaufmanns lief ein Schatten des Mißvergnügen». Antheil? Der Deutsche zuckte ich ja an den geschäftlichen Erträgnis sen nicht das mindeste Interesse. Für diese Eventualität genügt es mir, zu wird. Der Kaufmann mußte sich Gewalt anthun, um nicht aufzuspringen und nie gesehen. Sie vergessen Ihre Erben, Mister Ich habe keine Erben, Mister Brad- Meine Eltern sind todt und Geschwi ich nicht. Der Kaufmann stützte seine Ellen bogen auf den Tisch und sein Gesicht in reckte sich straff in die Höhe und be wältigen Gesicht einen Ausdruck von Würde zu verleihen. Ich lann mir doch von Ihnen nicht etwas schenken lassen. Jeder Arbeit gebührt ihr Lohn. Gute kommen solle. Ueber das Gesicht Dietrich Hennings ging ein Leuchten. Mister Bradley. lhren Gewinnantheil beme Ja, erklärte der Deutsche achsel zuckend. Das überlasse ich ganz Ihnen. h b sich ' st'll in sich hineinlächelnd. Wir sind also einig, Mister Henning, sagte er. Wollen Sie mir nun einen Bogen Papier geben, damit ich den Vertrag gleich zur Niederschrift bringe. Der Erfinder willfahrte. Die Ar beit erforderte kaum ein Viertelstünd chen, denn der Eontrakt bestand nur nau durchgesprochen. Während er un terzeichnete, spielte ein spöttisches Lä cheln um die Lippen des hinter ihm ste- Dann schloß er ab und reichte den Schlüssel dem Inhaber der Firma George C. Bradley. 5. Am andern Morgen um süns Uhr pochte Carrie Bradley leise an die Thür Bist du fertig, Harry? flüsterte sie. Ja, Carrie, tönte es zurück. Ich komme schon. , Fünf Minuten später trat ein jun ger Soldat in Carries Zimmer. Er trug die Uniform eines Gemeinen des De Kalb-Regiments in feldmarschmä ßiger Ausrüstung, das Gewehr in Her Hand, den Tornister auf dem Rücken. aus die Schultern legend, fügte sie hin zu: Ich bin stolz aus dich, Harry. Die Mienen des jungen Kriegers zuckten und drückten ein wunderbares Wie ist dir zu Muthe, Harry? fragte die Thut Gluth ins Gesicht schoß. Ich muß ja heimlich, hinter Papas Rücken, Uni form und Waffen besorgt, Ja, Papa weißt du, Carrie ein Lächeln hattest, mitzugehen, das war meine Pflicht als ältere Schwester und als Amerikanerin. Ich kann's verantwor fchlimmsten. Sie sprach die letzten Worte flü sternd. Auch in ihren Zügen zuckte wöhnlich ernste Gesicht sah. Aber sie Bruder! die beiden Geschwister umfaßt. Als schimmerten helle Thränen in des jun gen Kriegers Augeft. Earrie sah nur ein wenig blasser aus, sonst ruhig und gefaßt. Hast du noch eine Bitte, Liebling? fragte sie. Der junge Soldat würgte und schluckte und biß auf die Lippen. Er fürchtete sich offenbar, zu sprechen, um nicht in ein lautes Aufschluchzen aus zubrechen. Er schlich zur Thür.^Hier sterte in abgerissenen Worten zurück: Vergiß nicht Housterstreet vierzehn was du mir versprochen Mar garet Leiphold tröste! <j«oä d^e! Er öffnete und war hinaus. Sie stand einen Augenblick still, re gungslos mitten im Zimmer. Jetzt drückte sie ihre Hände an die Augen und ein schluchzender Laut drang zwi schen den aufeinandergepreßten Lippen hindurch. Ein einziger, dann hatte sie sich wieder ganz in ihrer Gewalt. Auch sie schlich nun hinaus, leise, auf den Zehenspitzen. Draußen horchte Richtung des Schlafzimmers ihres Vaters. Alles war still. Sie ging dem voraufgehenden Krieger nach. Er war schon die Treppe hinab, als sie auf den Flur hinaustrat. Sie eilte zum Fenster und lehnte sich weit hinaus. Er schritt die Straße hinunter. Nun drehte er sich noch einmal nach dem väterlichen Hause um. Er sah ein flatterndes Taschentuch und erkannte seine Schwester. Stehenbleibend winkte er mit der Hand. Darauf eilte er in beflügelten Schritten weiter und nun um die Ecke. Earrie schloß das Fenster und erst jetzt ließ das tapfere Mädchen ihren Thränen freien Laus. Harry Bradley eilte dem Sammel platz des Regiments zu. Ihm pochte das Herz bis zum Halse hinauf. Nie mand noch wußte von seinem Ent schluß. Das Regiment stand schon in Gliedern. Oberst von Galis hielt hoch zu Rosse vor der Front. An der Spitze der Eompagnieen standen mit gezogenem Säbel die Capitäne. Sein Gewehr ungeschickt auf der Schulter haltend, trat Harry Bradley vor den Oberst hin. Ich melde mich zum Regiment, sagte der junge Soldat, und bitte Sie, mich einzureihen. Der Ossicier riß seine Augen weit auf. Sie sind es, Harry Bradley? rief er erstaunt, seinen Blicken nicht trauend. Und als er den Sohn seines ehemali gen Brotherrn nun richtig erkannt hatte, sagte er: Sie wollen mit in den Krieg, junger Mann? Jawohl, Oberst. Das will ich. Bravo, junger Mann! Sie thun recht. Ein so kräftiger junger Bursche, wie Sie, darf nicht zu Hause bleiben, wenn es heißt für das Vaterland zu kämpfen. Er beugte sich herab und reichte dem vor ihm Stehenden die Hand. Aber was sagt Ihr Vater dazu? er kundigte er sich. Ich habe nicht für nöthig gehalten, ihn zu fragen, erwiderte der junge Krieger mit einem gewissen Trotz. Der Oberst lächelte. Auch ich halte die Erlaubniß Mr. Bradleys nicht gerade für unumgäng lich nöthig, sagte er. Ich nehme Sie also an. Soldaten können wir immer noch gebrauchen. Welcher Compagnie wünschen Sie zugetheilt zu werden? Der junge Soldat erröthete. Der Eapitän Leipholds, erwiderte er nach kurzem Zögern. Gut! Melden Sie sich also bei ihm. Fünfte Compagnie. Als das Regiment ausrückte, schloß sich ihm eine große Menschenmenge an. tische Märsche und Lieder. Als sie Um acht Uhr stand Mr. Bradley Wo steckt denn Harry? fragte Mr. Bradley endlich. Carrie antwortete nicht, ihr Athem Aber die Angeredete rührte sich nicht. Mr. Bradley runzelte seine Brauen. Warum gehst du nicht? Das junge Mädchen richtete sich straff in die Höhe und ihrem Vater fest Nicht da? Mr. Bradley nahm seine Tochter aufmerksam in Augenschein. Erst jetzt bemerkte er ihren eigenthümlichen Zu stand. Was hast du denn? fragte er und eine unbestimmte Unruhe regte sich in ihm. Und was ist denn mit Harry? Ist denn etwas geschehen? So ant worte doch! Ein Ruck ging durch den Körper des jungen Mädchens. Harry ist fort, erklärte sie ent schlossen. Fort? Ja, mit dem deutschen Regiment. Fort nach dem Kriegsschauplatz. Mr. Bradley saß wie ein in Stein gehauenes Bild, der Theelöffel entfiel klirrend feinen Fingern und rollte auf den dicken Teppich, mit dem das ganze Zimmer belegt war. Er sah seine Tochter mit weit aufgerissenen Augen an, zweifelnd, ungläubig. Das ist ja Unsinn, entrang es sich endlich seinen Lippen. Er war ja gar nicht Soldat. Aber er wird es werden, sagte das unerschrockene Mädchen. Der alte Herr sprang auf seine Füße. Es ist also kein Scherz? stieß er hastig hervor. Harry ist mit mit dem dem Kalb-Regiment? Ja. Papa. Eilige Geschäftigkeit kam über den Kaufmann. Er wollte zur Thür. Carrie hielt ihren Vater zurück. Es ist zu spät. Papa, sagte sie ruhig. Um sechs Uhr hat das Regiment New Nork verlassen. Jetzt ist es neun. Das Regiment ist längst unterwegs. Mr. Bradley stampfte zornig mit dem Fuß auf und seine Hände ballten sich. Die verwünschten Deutschen! stöhnte er in ohnmächtigem Grimm. Dieser meinen Sohn beschwatzt, entführt! In entschlossener Haltung stand das junge Mädchen vor ihrem Vater. Du irrst, Papa, sagte sie. Mr. Henning und Mr. von Galis kannten ebenso wenig Harrys heimlichen Ent schluß wie du. Aber du du wußtest darum! Ja, Papa! Der Alte faßte seine Tochter mit beiden Händen an den Schultern. Wie. du —du wußtest es und du hieltest ihn nicht zurück? Das junge Mädchen ergriff mit sanfter Geberde ihres Vaters Hände und zog sie von ihren Schultern herab. Nein, Papa, erklärte sie muthig. Im Gegentheil, ich redete ihm zu, ich feuerte ihn an, ich war es, die ihm vor stellte, daß er mitgehen müsse, daß er als Bürger der Vereinigten Staaten sich seiner Pflicht nicht entziehen dürfe. Der alte Herr machte hefUg sten Augenblick sank er schwach in den neben ihm stehenden Stuhl und griff sich mit einer Geberde der Verzweif lung mit beiden Händen an die Stirn. Mein Sohn! stöhnte er. Mein ein ziger Sohn! Und wenn er nun nicht nicht wieder zurückkehrt? Das tapfere junge Mädchen zuckte Dann werden wir sein Andenken in Ehren halten, Papa, sagte sie leise. Dann wird uns der Gedanke trösten, fallen ist. Mr. Bradley sprang wüthend in die Höhe. Unsinn! Verrücktheit! Ueber eigen Fleisch und Blut? Soll ich mein Kind todtschießen lassen, wie die Brut des ersten besten armen Strol ches! Wozu arbeite ich und quäle mich ausgeben." Ich "telegraphire an den Kriegsminister, an den Präsidenten. Ich muß meinen Sohn wiederhaben! Er stürzte zur Thür und alles Zu reden seiner Tochter hatte leinen Er phenamt, um die Depeschen, die dem De Kalb - Regiment nach Washington vorauseilen sollten, selbst aufzugeben. Dann lehrte er langsam nach seiner Wohnung zurück. In die Freude über die vortheilhafte Abmachung vom vori gen Abend hatte sich ein bitterer Wer muthstropfen gemischt. 6. pel, einem kleinen Ort acht Kilometer von Washington, schlug das De Kalb- Regiment seine Zelte auf. Aus die- Regimentern, deren Soldaten zum größten Theil aus Deutschen bestand, wurde eine deutsche Division unter dem Befehl des Generals Blenker, ei- Schulter in der drückenden Junihitze auf den Feldern bei Washington manövriren mußte. Aber das an- und machten ihn taub gegen alle brief lichen Bitten und Drohungen seines Baters. Er war Mitglied der daß es selbst Laien nicht verborgen bleiben konnte. Voll Begeisterung und Kampfeslust sahen die deutschen Regi entgegen. Der Feind stand nur wenige Meilen entfernt und so ließ sich erwar ten. daß es bald zum Kampfe kommen würde. Daneben fehlte es in der deutschen Division nicht an glänzenden militäri- Bewunderung erfüllten und militäri sches Gefühl und militärischen Stolz in ihm Wachriesen. General Blenker hatte sich mit einem glänzenden Stab umgeben, dessen Mitglieder, ohne Aus nahme frühere europäische Officiere, tärischen Eindruck machten neben dem oft sehr komischen Auftreten amerika nischer Officiere, in deren äußerer Er scheinung sich militärische und bürger liche Kleidung nicht selten zu ungewoll ter Earicatur vereinigten. Alltäglich fand vor dem Hauptquar tier Blenkers die Wachtparade statt und dem jungenSoldaten schlug jedes mal das Herz höher, wenn der General in glänzender Uniform, umgeben von den Officieren seines Stabes, sich der Front näherte, während die Musik spielte und die Truppen präsentirten. Die Staatsmänner in Washington drängten zum Handeln. Die Armee sollte den Feind angreifen und den Marsch nach Richmond antreten. Ber aebens waren alle Vorstellungen des commandirenden Generals McDowell, der die sechzigtausend Mann starke Armee um Washington befehligte und der sehr wohl erkannte, daß die Trup pen besser organisirt und disciplinirt werden mußten, ehe man die Offensive ergreifen konnte. Aber die Regierung wollte den Krieg womöglich in zwei oder drei Schlachten beendet sehen. Dazu kam, daß die ersten fünfundsieb zigtausend Freiwilligen, die Präsident Lincoln aufgerufen hatte, nur für ei nen Zeitraum von drei Monaten ange worben worden waren. Die Frist lies demnächst ab und die sparsamen Staatsmänner wollten, daß soviel Sold nicht umsonst hinausgeworfen (Fortsetzung folgt.) Kind, Du liest ein Buch über Kinder erziehung? Was soll denn das heißen?" Lieschen: „Weißt Du, Mama, ich lese nur nach, ob Du und der Papa mich auch richtig erziehen thut!" —lmHimmel u n d a u s E r - Jür die KWc. und pfeffert und läßt sie darin einige Minuten aufkochen. Den Rest der Sauce giebt man in der Saucicre auf 2 vßldM lich Butter und 2 Eßlöffel Weizen- Man falzt und pfeffert sie, thut in Löffel Bouillon daran. Man deckt fest schmackhaftes Gelee. Marinirtes Rindfleisch. kleinen Zwiebeln. Nun werden zwei Quart guter Essig siedend darüber ge gossen, das ganze zugedeckt und auf die Seite gestellt, täglich au>fgerllhrt und längstens 8 bis 9 Tage aufbe wahrt. Beim Gebrauch wird der Essig das Fleisch zum Abtropfen gestellt! ist letzteres besorgt, wird die Masse mit Salz in wenig heißem Fett eine Vier telstunde oder 2V Minuten lang um gerührt. Dadurch wird der eingesogene Essig in ein Zwiebeln dazu. Nun wird der zuerst abgegossene Essig an das Fleisch ge schüttet und dieses wohlverschlossen dem langsamen Kochen überlassen, und nach einer Stunde angerichtet. Als dann werden im Kochtopf 4—6 Löffel Mehl gelb geröstet und mit dem zweiten auf die Seite gestellten Essig angerührt, und das Fleisch hineinge geben, die Sauce nöthigenfalls mit Kalbszungen a la Tar tare. Die von der Haut befreiten Kalbszungen werden der Länge nach in Hälften geschnitten, mit Salz und Pfeffer bestreut, mit Ei und geriebener Semmel panirt, in Butter gebraten oder in Backbutter zu schöner goldgel ber Farbe ausgebacken, zierlich ange richtet, mit gebacken» Petersilie garnirt und mit einer Sauce tartare aufge tischt. Die Sauce tartare besteht aus naisen-Sauce mit grobkörnig gehackten Pfeffergurken, gehackten Kapern, fei nem Mostrich und feingehackter Peter silie. Um die Sauce recht pikant zu ma chen, mische man auch ein wenig Cayenne-Pfesser hinzu. Glacirte Kartoffeln. Zum Garniren von Gemüse oder Schmor braten nimmt man kleine, runde Kar toffeln, kocht dieselben mit der Schale ab, schält sie und läßt sie in einer Kas serolle mit steigender Butter, schwach gesalzen, goldgelb schmoren. Von Zeit zu Zeit gibt man einen Lössel Braten sauce und zuletzt etwas gesiebten Zucker darüber, damit die nußgroßen Kartöf selchen glänzend braun werden. Geräuchertes Fleisch auf zubewahren. Eines der besten Mittel zu diesem Zweckt sind jedenfalls grobgestoßene Holzkohlen. Sie schützen das Fleisch, das übrigens ganz trocken sein muß, nicht nur gegen das Ueberge, Heu, sondern auch gegen Schimmel, „ 3
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