2 Der Vortragsabend. Zabrze liegt in Oberschlesien und ist eine Stadt. Zaborze liegt ebenfalls in Oberschlesien, ganz dicht bei Zabrze und ist gleichfalls eine Stadt. Wenn Du längst nicht mehr sein wirst, güti ger Leser, dann prangt vielleicht über Zabrze folgende Gedenktafel: „In diesem Hause wurde Josef Gruhlemann geboren." »Wer ist Josef Gruhlemann?" So Beruf zur Schriftsteller« entdeckte und sich als Literat selbstständig machte. Noch fand sich allerdings zu Josef Gruhlemanns großem Leidwesen Nie f-tzg Da es ihm also in der Großstadt nicht so recht glücken wollte, wanderte Namen sich zu machen. Vorher jedoch destellte er sich hundert Visitenkarten: Josef Gruhlemann, Schriftsteller.^ her in Zabrze ein Leseverein, vulxo Tanzkränzchen, dessen Mitglieder gele gentlich auch für die Kunst was übrig hatten. Wenn ein Zauberkünstler nach Zabrze kam, ein« Menagerie, ein Feuer fraß und wilde Schlangen sich sitzende des Lesevereins zu Zabrze schriftlich mit dem Vorsitzenden des Lesevereins zu Zaborze in Verbindung und man entsandte an die Sehenswür digkeiten eine Deputation von drei Mitgliedern, um für die Lesevereine von Zabrze und Zaborze billigere Ein trittspreise zu erwirken. Bald nach seiner Rückkehr trat Josef noch allenfalls, solch rohe Jahrmarkts- Jnteressen aber schlechterdings durch aus nicht vereinbar seien mit den hohen Idealen der beiden Lesezirkel. Die Kartellverbände von Zabrze und Za borze seien in erster Reihe dazu beru deshalb mache er, um endlich einmal Wandel zu schaffen, den Vorschlag, man sollte den berühmten Rezitator Marcell Tontschi aus Wien kommen lassen, damit der berufene Interpret moderner Dichtung ihnen ausgewählte Stücke zeitgenössischer Autoren vor lese. Bereits Wochen vor dem betreffen den Termine war ganz Zabrze sowohl wie auch Zabroze in begreiflicher Auf regung. Alles Sinnen und Trachten conzentrirte sich auf das kommende Er «igniß, denn daß ein Mann, noch dazu «in so berühmter wie Marcell Tontschi, extra Wien verließ, um nach Zabrze zu reisen, das war überhaupt noch nicht dagewesen. Man kann sich leicht vor stellen, daß alle Privatfestlichkeiten, die zufällig mit dem denkwürdigen Vor tragsabende collidirten, auf einen an . N. und weiße Binde, besteigt soeben das Podium. Auf dem Tisch stehen zwei feierlich brennende Kerzen, eine gefüllte von seinem Freunde in der Prater straße geborgt hatte. Um zehn Uhr geht der Zug, um dreiviertel auf Zehn spätestens muß die Lektüre beendet sein, denn der Rezitator würde um alles in der Welt nicht in Zabrze noch «ödlich, Gottseidank, tritt di« Frau Schulter; „Pardon!" Es ist der Vor wenig beiseite drängt. „Pardon, nur „Als Vorsitzender des Lesevereins wollte ich mir noch erlauben zu bemer ken. daß ich Ihnen meinen herzlichsten Dank aussprechen möchte, weil Sie zur Deckung der nicht gescheuten Kosten so überaus was veranstalten können.. ." Der Rezitator lächelte abseits und schaute wieder auf die goldene Uhr des Wiener Freundes, Josef Gruhlemann aber lockerte mit dem rechten und Herren, ferner möchte ich mir noch die Bemerkung gestatten, daß es sehr hübsch ist von den Mitgliedern des Lesevereins zu Zaborze, sich hier ebe»- Platze gewesen, wo es darauf ankam, Kultur, Literatur, Bildung und so wei ter zu verpflanzen. Darum ersuchte ich die Mitglieder des Lesevereins zu Zabrze, durch Aufstehen das Andenken der Mitglieder des Lesevereins zu Za borze zu ehren." Das geschieht sehr geräuschvoll. „No, die san do net g'storben?. . . Js dös 'a Pflanz!" denkt der Wiener, während mit hastigen Schritten ein dritter befrackter Herr auf das Podium eilt, den zweiten befrackten Herrn hän dedrückend hintercomplimentirt und zu J»ses Gruhlemanns Entsetzen also spricht: „Hochzuverehrende Anwesende! Als Vorsitzender de« Lesevereins zu Dank auszudrücken. Wir sind gern der Einladung gefolgt, wir haben gern mitgeholfen, alle Kosten und Unkosten zu tragen. Daß dies auch ferner so sein möge, daß beide Vereine gedeihlich, er sprießlich und förderlich zusammen Wirten mögen, darauf erhebe ich mein Glas und " Er hatte bereits das leere Wasser- wieder h.n un „Daraufhin, meine Herrschaften, bitte ich Sie, ebenfalls sich von den Sitzen zu erheben." Man folgt der Aufforderung und der Vorsitzende des Lesevereins von Za borze steigt befriedigt wieder zumßolke Der Gast aus Wien räuspert sich abermals, schluckt eine zweite Pille und macht drei neue Verbeugungen, um endlich mit halbstündiger Verspätung definitiv mit seiner Einleitung den Vortrag zu beginnen. aus dem Publikum. „Ruhe!" tönt es von allen Seiten. „Ruhe!" „Rechnung legen! Rechnung le- K" sch st M lt mal vergebens für den Ehrenposten ei nes Kassirers im Leseverein Zabrze candidirt hatte, rächt er sich jetzt durch Obstruktionspolitik. Einige Freunde helfen ihm dabei: „Nein, heute, heute! auf der Stelle!" Es hilft nichts, es muß Rechnung gelegt werden und mit resignirtem Ach nach allen Richtungen hin wüthende Blitze schleudern. Nach der Rechnunglegung wurde Ge« ertheilt. durchdachte psycho-physiologischcNovellc fallen. .. Güter der Nation nach Zabrze zu ver pflanzen- Bin Waynwort. Wie gemeldet, hat Fräulein Dr. Mary Waller bei Oswego im Staate New S)ork «ine Besitzung von 54 Hek taren erworben, wo sie eine ausschließ lich weibliche Niederlassung „nur für Damen" gründen will. In diesem weiblichen Staate werden, selbstver ständlich von Damen, Vorträge über Politik, Literatur und sociales Wissen gehalten, nebstdcm haben sich die Colo diese Colonie werden nur Damen von 16 bis 36 Jahren aufgenommen, die sich verpflichten müssen, während der Sehr geehrte ders die Jungen, und im Wechsel aller Zeiten und Sitten «rhält si« unverän dert der Standard der weiblichen Boll tommenheit: als Mädchen liebenswür dig, reizend, brav, soll sie als Frau fä hig sein, einem Hauswesen mit Erfolg vorzustehen (sofern sie nicht »on Haus aus das bekannte „Ich Heirathe nie!" ernsthaft gelobt hat). Ader wie sieht es mit der Beruss tüchtigkeit der meisten Frauen, die leck in die Ehe treten, aus? Windig, höchst windig! Ja, gerade Ihre Lands männinnen, verehrte Miß, die Ameri kanerinnen, haben den meisten Aerger mit den Dienstboten, was daher kommt, daß si« selber gar nichts von häuslichen Dingen wissen, von der Führung «iner Wirthschaft, daß die Dienstboten die Hilflosigkeit der Gebieterin genügend durchschauen und ausnützen. Herbert Spencer spricht in seinen „Grund sätzen der Sociologie" die Worte aus: „Wenn Frauen alles, was die häus liche Sphäre in sich begreift, richtig verstünden, würden sie gar nicht nach einer anderen verlangen. Wenn sie alles das zu sehen vermöchten, was in der richtigen Erziehung der Kinder liegt, etwas, zu dessen vollem Ver ständniß sich bis jetzt noch kein Mann, viel weniger denn eine Frau erhoben einen höheren Berus zu fordern." Bravo! Die Borträge, die in Ihrer kleinen halte ich für ziemlich überflüssig. „Politik, Literatur, sociales Wissen". die Geburtslage Ihrer Dichter Emer son, Longfellow, Allan Poe, Bayard gerade nicht; ich kenne sehr reizende, sich einer gewissen Bollkommenheits- nähernde Frauen, di« k«in Welt sind es gibt elegante Weltda- Nizza, Karlsbad, Wien, Ostende usw. Mann den Kopf zu verdrehen. Ich Freude ist. Oder wollen sie sitzen blei- Frau" so wenig unterrichtet, daß ich auch irren kann. Aber Ihr Prospect Republik, Ihres Weiberparadieses, Mso der neue kleine Staat im Staate New Dort ist nur „für Da men" ! Sehr geehrte Miß, das wird sich nicht halten. Ich muß dieses Wort Recht. Aber unsere Unentbehrlichkeit ist eine Thatsache, die eines Beweises theoretisch und practisch. Ich stehe selber aus Ihrer Seite, geehrte Miß. Glückseligkeit das Mindeste beitrüge, ich begreife nicht, wie eine junge, poeti sche, zarte Mädchenblüthe einen auf sich sogar die Fingernägel, wenden die Manschetten um, wenn sie auf einer Seite nicht mehr tadellos sind, und bannen ihre Mißlaune, von der heut zutage auch schon unsere Jugend er griffen ist. Die uns Geschlechtsgenos sen ohne eine Entschuldigung aus die Füße treten, mit den Ellbogen stoßen körperlich und bildlich stimmen im Verkehr mit den Damen ihre Ge mllthsleier auf den zartesten Ton, ihr« Galanterie, ihre Rücksicht, ihre Unter haltungsgabe, ihre Harmlosigkeit, Auf merksamkeit und Generosität macht sie so angenehm, wie nur möglich. Ja, es giebt Männer, die nur im Verkehr Seiten ihres Wesens entfalten, und das sind nicht die schlechtesten, nicht die unbedeutendsten. Was kommt denn Schimpferei, Fachsimpelei und am Ende wohl gar noch eindeutige Anek doten! Ich habe auch schon von Damen ge hört, daß ihnen der Verkehr mit Per sonen ihres Geschlechts wenig Inte resse bietet, was sehr merkwürdig ist, denn viele unter uns finden die Frauen fesselnd, räthselhaft, interessant, dä monisch, fascinirend, bethörend, amü sant und reizvoll, sie leben nur in Ge danken an sie, ihre Vorstellungen be schäftigen sich mit ihnen, sie nehmen selbst den Spott der Mitwelt auf sich, wenn sie ihre weißen Haare in den hol den Minnedienst stellen, und erst mit dem letzten Athemzug, der vielleicht einen weiblichen Kosenamen haucht, endet die Verehrung des „Weiber knechts". Und die Damen finden sich untereinander nicht nett? Das ist eine höchst originelle Erscheinung, die zu tz:nken giebt, sehr geehrte Miß in Os wego. Man könnte das Beispiel in's Große übertragen. Der Kitt, den diese müde, beladen«, geängstigt«, zwecklos über einen taumelnden Ball dahinirrende Menge zusammenhält, ist die Sympa thie der Geschlechter, das ist der Motor niedrig«! und edler Thaten, fast alles Ringens, Schiebens, Treibens und Wirkens. Nehmen Sie den Männern die Frau weg, wi« Sie's ja im Kleinen eben thun wollen, und es würde eine dumpfe Trauer entstehen, eine trost lose Niedergeschlagenheit, «ine Ber zw«islung sonder Gleichen, und Tau sende würden von sich werfen, was sie heute jenen zu Liebe tragen es wäre die Auslösung, der Weltuntergang, ehe die Menschheit noch wegen des fehlen den Nachwuchses ausgestorben ist. Ihre Republik ohne Männer kann sich nicht halten. Ich spreche es zum dritten Mal aus, sehr geehrte Miß. Sie wer den es sehen. Gründen Sie einen Nachbarstaat, ein Männer - Freiland, in welchem der „moderne Mann" sich entwickeln soll, der ritterliche, harmlose, frohsin nige, vom Pessimismus freie, kräftige, genußsreudige, Sohn der Schä len Sie zwischen diesen beiden Staa ten auf diplomatischem Wege freund liche Beziehungen her. „Das wäre ein Heirathsmarkt!" ru- usw., das ist Alles unzulänglich, ungeschickt, kindisch, verlogen, ge schmacklos.^ giren, um sich eine Frau, einen Mann zu holen. Kein Mensch braucht es zu geheirathet. Basta! Lieöesgewatten. Hofrath Holscher, dirigirender Arzt des städtischen Krankenhauses in Lin den, war im Jahre 1844 auf ein Vier teljahr nach Italien gereist. Er hatte seinen Dienst in die Hände des jungen Assistenten Dr. Lebnert gelegt, eines das sich bis zur Ihme erstreckende Grundstück des Krankenhauses stieß. Dr. Lehnert hatte einen älteren Be ger Herr. Mit dem Schlag« Zehn stand er am Morgen nach des Hofrathes Abreise in strammer Haltung in dem in der ersten Etage belegenen Sprechzimmer des Krankenhauses. In der Hand hielt er eingelaufene Briefe und Meldezet tel; neben sich hatte er eine Anzahl kleiner Medicingläser aufgestellt, über ragt von zwei mächtigen Flaschen, je mit einer hellen und einer dunklen Flüssigkeit gefüllt: die täglich ge brauchten Mixturen gegen Magenbe schwerden oder gegen Erkältungen. Dr. Lehnert trat ein, durchflog die auf d«m Schreibtisch ordnete: „Nichts Besonderes vorgefallen, Battermann?" Verschiedene Meldungen erfolgten, dann fügte das Faktotum wichtig hin zu: „Der Mann auf No. 17, der vor gestern von der hellen und gestern von der dunklen Medicin erhielt, ist trotz dem heute noch nicht besser geworden." „I, der Tausend! Das ist ja uner an, Medicinalrath?" fragte der junge Arzt schelmisch, indem ein Lächeln über setn Gesicht glitt. Er kannte sei nen alten Battermann! Der räu sperte sich, legte den Zeigefinger an seine Kartoffelnase und-sragte: „Was meinen der Herr Doktor mal halb ein und halb ander?" Lehnert lachte, klopfte dem „Kollegen" auf die Schul ter und trat, ohne sich diese etwas gewagte Probe einzulassen, seinen Jn spektionsgang durch die Säle an. Eine zweisitzige Chaise hielt vor dem Krankenhause. Ein Landmann stieg ab und half einem schönen, einfach ge kleideten Mädchen herunter. Sie war die Kranke der Arzt sah es auf den ersten Blick, wie sie mit müdem Schritt und theilnahmlosem Gesichtsausdruck dem Vater die Treppe heraus folgte. Der Alte erzählte, daß seine Tochter die Sprache verloren habe, daß das sonst so fröh'icbe, fleißige Mädchen traurig und arbeitsunlustig geworden sei, daß sie schwer krank sein müsse. Die sofort vom Arzt angestellte Untersu chung ergab keinen Anhalt; es blieb nichts übrig, als die schöne Stumme zur Behandlung imKrankenhause aus zunehmen. Aber was Dr. Lehnert auch that, um ihrem Lkiden abzuhel fen, welche Mittel er auch anwandte — das Mädchen blieb sprachlos und eine stumpfe Apathie schien die Kräfte ih res jungen Körpers rasch untergraben zu wollen. Man ließ ihren Vater nochmals kommen. Die Sorge löste ihm die Zunge. Er erzählte, daß der Christian, mit dem seine Tochter ver sprochen gewesen, sich mit ihr entzweit und bald darauf mit einer Anderen verlobt habe. Als dies feine Line er fahren, sei sie bewußtlos zu Boden ge stürzt seit jener Zeit sei die Sprache Als Dr. Lehnert am Abend in ver gnügter Gesellschaft unter den mächti gen Bäumen des Egestorff'schen Parks an der Ihme saß, war er gegen seine Gewohnheit zerstreut und schweigsam in dem fröhlichen Kreise. Immer wieder kehrten seine Gedanken zu dem unglücklichen Mädchen zurück, deren erleuchtete Fenster vom Krankenhause her zu ihm herllberschiinmerten und er gelobte sich, alles daran zu setzen, um dies junge, blühende Geschöpf vom drohenden Stumpfsinn zu erretten und sie einem glücklichen Leben wiederzuge ben. Sobald er am anderen Morgen abkommen konnte, fuhr er nach Eldag sen, der Heimath seiner Kranken und ihres ehemaligen Bräutigams, des Christian Schmidt, den er nach kurzem Umherfragen pflügend auf dem Felde fand. Er theilte ihm ohne Umschweife mit, wie es mit dem hübschen Mädchen stünde, machte ihn verantwortlich für ihre Gesundheit und bat ihn schließlich mit herzlichen Worten, mit nach Han nover zu kommen und die Kranke aus zusuchen. Nur durch seinen Anblick, seinen Zuspruch sei vielleicht «ine Hei lung herbeizuführen. Der Bursche hörte zu, trieb schweigend seine Pferde in eine neue Furche um den Acker und sagte, als er wieder beim Arzt ange langt war: „Sie haben Recht, Herr Doktor! Gereut hat es mich lange schon und ich mag die Andere alle Tage weniger leiden und nun ich weiß, wie es mit der Line steht, habe ich keine Ruhe mehr. Ich fahre mit Ihnen!" „Das ist brav!" rief Lehnert glücklich. „Sie sind der Einzige, der vielleicht noch helfen kann schlägt auch das fehl, so ist das liebe Mädchen verlo haus, Herr Doktor ich bringe eben erst die Pferde heim." Dr. Lehnert lliußte Zeit warten-, sollte kommen." „Wo ist die Stumme. Battermann?" fragte Lehnert, vom Wagen absprin gend und dem vor die Thür des Kran kenhauses tretenden Diener die Zügel zuwerfend. „Im Garten sitzt sie, in der Laube und krllllt Erbsen aus, Herr Doktor," erwiderte der Gefragte; winkte einen Jungen herbei, dem^er Männern an. Unweit der Laube ließ der Arzt seine Begleiter zurücktreten und ging allein auf die Kranke zu. zu unterdrücken vermochte: „Hast Du leinen guten Tag für mich? Versuchs einmal!" Das Mädchen sah auf; ein mattes Lächeln glitt über ihr blasses Gesichtchen; sie öffnete gehorsam die Lippen, versuchte zu sprechen, aber nur ein rauher Laut kam hervor und mit stumpfem, resignirtem Ausdruck beugte sie sich wieder über ihre Arbeit. der Doktor tief aufathmend, trat zu rück und winkte Christian, gespannten Blicks die Beiden beobachtend. Erst ging Bursche zögernd den Garte^n erschrocken aus, so daß die Schale mit ihrem Inhalt zur Erde fiel und blickte auf. Ein Zittern durchlief ihre Ge stalt, als sie in das geliebte Gesicht sah ein stammelnder Laut! und Christian! rang es sich deutlich von ihren Lippen. Dann brach sie wie leb los an des Mannes Brust zusammen. Seine starken Arme umfaßten sie; un feinen arbeltsharlen Händen ihren Nacken und sein bebender, stummer Mund preßte sich auf ihr weiches Haar. So standen sie eine Weile beieinander plätschernd schlugen die Wasser der Ihme an das grüne Ufer und der junge Arzt meinte in der Stille des Som mernachmittags das laute Pochen sei liebten Gesicht. „Sei still, Herzens lannst." Sie nickte glückselig, dann trat der angstvolle Ausdruck wieder hervor. Sie löste sich auS seinen Ar lichen bei der Abreise und salutirte militärisch, als der Wagen davonfuhr. Er sah ihnen strahlend nach, wobei ein sich hin. lütte Deern wird das Reden nun woll nicht wieder verler nen!" Dann legte sich, während er halb ein und halb ander wie mit der Medicin für den Mann auf No. 17. Das hätte der Herr Doktor doch mal versuchen sollen halb ein und Holsen!" Bitter. Arzt: „Ich habe die genehmen Leiden zu heilen." Zeitgemäß. Knabe (zum Vater): „Schicke mich bald in dieLehre, lieber Vater." Vater: „Zum Arbeiten Trost. Von Wilhelm Jensen. In allen trüben Stunden, Die mir die Welt gebracht, Des nlten Wortes Macht: Du erntest Lust, du erntest Leid Und ihre Zeit die Nacht. Gehalten vor dem Sinn, Es kam und schwand das Beste Sowie das Schlimmste hin. Bis es erinnernd wiederklang. Und was da bleibt vous Reste, Der Rest bleibt doch Gewinn. Traum ich heute Nacht hatte," sagte schwer sein." „O, sehr schwer. Ich träumte nämlich, Du hättest mir einen Thaler geschenkt." „So? und was hast Du mit dem Gelde angefangen?" den Thaler wirtlich geschenkt hättest." „Aber Mädchen, was würdest Du denn damit anfangen?^' abend Mamas Geburtstag ist?" „Ach so! Du willst also das Geld, um sen?" „Ei freilich! Es soll aber Mama am Sonnabend?" „Mußt Du das wissen?" —„Natürlich, darauf kommt es sehr an." „Nun denn, Mama ist 1860 geboren. Kannst Du KV von 98 ab, da bleiben 38." „Und Blumen und bunten Bändern um» „Das ist Dein Lebenslicht, Mama," Ich zählte, konnte aber nur die An wesenheit von 28 Kerzen feststellen. „Aber Käthe," sagte ich, „mit Deiner Winkel und flüsterte mir in's Ohr: „Wie Du aber auch bist, Papa! Weißt Du denn nicht, daß Damen im« len? Das hat Onkel Gustav oft ge sagt —" «edantensplitter. An die Vergangenheit einer Frau Zukunft eines Mannes. rer, und ist doch nur ein Selbstquäler. Jede Kunstepoche hat ihre Avant- und ihre Arrit'regarde; die erstere bil ahmer. Mit Manchem steht man nur des halb gut, weil man sich hütet, schlecht mit ihm zu stehen. Der süße Kuß. Der sechs jährige Karl (bei Tisch zum Dienst mädchen, das eben die Suppe bringt): - „Anna, geben Sie mir einen Kuß!" Mama: „Aber Kind ..Karl: „Ja, ich hörte gestern, wie der Papa zur Anna sagte: Ein Kuß von Ihnen ist so Fürsorglich. Madame (zum Kindermädchen): „Minna, lassen Sie die Kinder nicht auf dem nassen Gras sitzen, sie könnten sich erkälten. Wenn sie müde sind, dann können Sie sich hinsetzen und die Kleinen auf den Schoos; nehmen." Ein echter Komiker. Komiker (noch vor dem Engagement): „Herr Direktor, ich bitte um einen Borschuß!" Direktor: „Sie sind ein komischer Kerl, Sie engagir' ich!"
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