HuropäischeAundschau. Provinz Brandenburg. Berlin. Das svjiihrige Dienst jubiläum beim Landgericht l beging der Sekretär Heine. Einer jener edlen Menschenfreunde, die in Zeiten vorübergehender Noth ihre Hilfsbereit schaft zur Geldvermittlung in den Zei tungen durch Annoncen ankündigen, der frühere Kaufmann Chr. Ganser, ist nach VerÜbung von Betrügereien und Unterschlagungen flüchtig gewor den. Von der hiesigen Staatsan waltschaft steckbrieflich verfolgt wird der Ka»fmann Max Kronheim, der nach mehrfacher Unterschlagung ge flüchtet ist. In Begleitung des etwa 35 Jahre alten Flüchtlings befindet sich seine Maitresse, die 45jährige ver ehelichte Kretschmer. Erschossek hat sich tn seiner Auguststraße 69 belegenen Wohnung der Krim hiesigen Magistrat diätarisch beschäftigte Referendar Wiesner. Fast 100 Jahre alt, -er starb die unverehelichte Wilhelmin« Geißler im städtischtn Fritdrich-Wil helms - Hospital an d«r Prenzlauer Allee. Die Verstorbene hatte bis in das späteste Alter als Dienstbote sun girt und bei einzelnen Herrschaften länger als 20 Jahre gedient. Miß liche VermögenSverhältnisse haben den Putzfedern - Fabrikanten Amandus Schaeftr aus der Elfasserstraße No. S, einen Mann von 45 Jahren, in den Tod getrieben, er erhängte sich. Auf dieselbe Weise beendete der 42 Jahre alte Färber Louii Schulze sein Leben, .weil er seiner Geliebten untreu gewor den war". Unter dem Verdacht der Brandstiftung wurde daS Ehepaar Wülfel, Waldstraße das früher theil«» Gastwirthschasten b«tri«b, ver haftet. Im Verfolgungswahn in's Wasser gegangen ist die 26jährige Kö chin Marie Jakob, die bei dem Gast- Wirth Grosser in der Wienerstraße in Stillung war. Erschossen hat sich der 41 Jahre alte Emil Waßmuth aus der Mittelstraße 39. Die Hausgenos sen führen den Selbstmord auf einen Streit Waßmuths mit seiner Frau zu rück. Wegen Unterschlagung von Streikgeldern ist gegen den ehemaligen Vertrauensmann der organisirtenHan delshilssarbeiter, Oskar Schumann, von seinen eigenen Berufsgenossen Strafanzeige erstattet worden. Die Veruntreuungen sollen von Schumann beim Ausstande der Angestellten der längst verkrachten Berliner Privatpost begangen worden sein. Provinz Ostpreußen. Königsberg. Schwere Brand wunden erlitt die Aufwärterin Wittwe Henriette Neumann infolge Explosion eines Spiritusapparats. Wegen meister Friedrich Kohl aus Adl. Me denau zu drei Monaten Gefängniß verurtheilt. Kohl ist vor mehreren Jahren bereits wegen Majestätsbelei digung mit zwei Monaten Gefängniß bestraft. sein 25jähriges Jubiläum als Dirigent der Kapelle des hiesigen Ulanen - Re giments. Memel. Nach einem Streit in einerGastwirthschast in Schmelz wurde Provinz Westprenßen. Danzig. Der Chaussee - Auf seher a. jetzig« Schlächtermeister jede Spur. Er hatte 500 Mark baareS Geld bei sich. Nach der Schweiz ent- Unvorsichtigkeit verunglückte der Mül- Stelle getödtet. Ba Idenburg. Die Altsitzerin Pahnke, geb. Gliencke, auS Hölkewiefe ist auf dem Felde erfroren. Hioviliz Pommern. Stettin. Zimmermeister C.Ger loff, «ine in weiten Kreisen bekannte Persönlichkeit, ist im 66. Lebensjahre verlief die Feier der goldenen Hochzeit des Arbeiter Thiele'fchen Ehepaares. Köslin. Mit 2 Monaten Ge fängniß belegte die Strafkammer die Fabrikarbeitersfrau Pauline Schulz, geb. Knaack, aus Zanow wegen Miß handlung ihres 8 Jahr« altcn Sohnes. Labes. Fuhrmann Feucrhcirinl von seinem Pferde so unglücklich in s Gesicht geschlagen, daß das Nasenbein zertrümmert und ein Auge verloren ist. Erst im Vorjahre wurde der Vater des Verunglückten beim Kiesfahren ijl der Kiesgrube verschüttet. Provinz Schleswig-Holstein. Altona. Die 13jährige Tochter des Kaufmanns Krüger, welche von ihrer Mutter ausgeschickt war, um Einkäufe zu besorgen, wurde auf dem Heimweg, als sie die unbebauten Plätze auf der Hamburgerstraße passirt?, von einem Strolch angefallen, zu Boden geworfen und des Portemonnaies be raubt, in welchem sich etwa 19 Mark Wechselgeld befanden. Apenrade. An der Schiff brücke gerieth der in Kolstrup woh nende Bahnarbeiter Hansen unter dix Rangirlocomotive, wobei ihm ein Bein total zermalmt wurde. Bereits in.der Nacht verstarb er. Der verunglückte hinterläßt Frau und einen 10jährizen Knaben. Provinz Schlesien. Beuthen. Zu zehn Jahren Zuchthaus verurtheilte das Schwur gericht den Schlepper Doinvek aus Jauow, welcher den Stellenbesitzer sohn Gregor Schyttko, weil ihm Ueser eine Cigarre verweigert hatte, erstochen hat. Grieshübel. Gänzlich nie dergebrannt ist die Weidner'sche Be sitzung. Ein Ivjähriger Knabe Na mens Gottwald hatte das Feuer ab sichtlich angelegt.. Löwenberg. Ruchlose Buben haben die Schutzhütte des Riesenge birgs-Vereins am .schönen Blick", in der Nähe der Löwenberger Schweiz, in Brand gesteckt und dieselbe dadurch vernichtet; auch auf dem Hospital berge versuchte man die dortige Schutz- Hütte durch Feuer zu zerstören. Martlissa. Wegen Todt schlags verhaftet wurde der Fabrik drucker Göth von Heidersdorf. Er hatte in der Trunkenheit seinen 16jäh rigen Sohn zu Tode mißhandelt. Ratibor. Eine Majestätsbelei digung brachte dem Gerber Morcinek aus Zabrze 2j Jahre Gefängniß ein. Provinz Polen- Posen. Auf drei Monat« Gefäng niß lautet« das Urtheil gegen den 20- jährigen Bureaugehilfen Gampel aus Neustadt wegen Unterschlagung. Bromberg. Näch dreitägiger Verhandlung verhängte das Schwur» gerichl über den Schuhmacher E. Kraus« aus Langenau, der in der Nacht zum 3V. Juli die 7Sjährige Hen riette Schmelzer ermordet und beraubt hatte, die Todesstrafe. Ostrowo. W«il er die Scheune seines Arbeitgebers, des Wirthes Klause in Koschmin, in Brand steckte, erhielt der Arbeiter Karl August Bier 4 Jahre Zuchthaus. Provinz Sachsen. Magdeburg. Acht Zuckerfabri ken in der Provinz Sachsen haben ihren Betrieb eingestellt, da unter den jetzigen Verhältnissen eine Aussicht aufGewinn nicht möglich war. Es sind dies je eine der in Kalbe a. S. und Langenweddin gen existirenden Fabriken, sowie dieje nigen zu Ummendorf, Quedlinburg, Neu - Beesen, Groß - Ottersleben, Athensleben und Staßfurt. Erfurt. Auf der Eisenbahn strecke Bischleben - Erfurt fand man den etwa 20 Jahre alten Ernst Dorf mann als Leiche auf. Dorfmann war vom Schaffner mit einer Fahrkarte 4. Klasse in der 3. Wagenilasse betroffen worden und würd« deshalb zur Red« gestellt. Da «r Straf« befürchtete, ver ließ er während der Fahrt das Abtheil, trat auf die Plattform und versuchte vom Zuge ersaßt und derart zur Seite geschleudert wurde, daß sein Tod er folgte. Verhaftet wurde in einem hiesigen Hotel der Kellner Friedrich Ruhberger aus Elberfeld wegen verüb ter Schwindeleien. Provinz Hannover. Hannover. Der Commandant der 20. Cavallerie - Brigade, Oberst v. Pfuel, kam bei einem Spazierritt mit das rechte Bein. A ell e. Die 16jährige Lina Stolz mann wurde Abends in der Schloßan mordet; der Mörder ist entkommen. Das Mädchen führte dem alleinstehen den Vater den Haushalt. Einbeck. Der in der hiesigen Zuckerfabrik beschäftigte Zimmermann fen mit solcher Gewalt gegen den Kör per des Kaiser geschleudert, daß dieser schwer verletzt wurde und noch an dem bekannten Palmölfabrik von Gaifer <K Co. soll eingestellt werden. Die Arbei ter haben ihre Kündigung bereits er- Provl»; Westfalen. Bielefeld. Die Strafkammer erkannte wegen Majestätsbeleidigung und Gotteslästerung gegen den Schnei der Landzinsti auf ein Jahr Gefäng niß. Breckerfeld. Das IWHrige Kind des Landwirths Reineck« fiel in ein Gefäß mit kochendem Wasser und erlitt so schwere Brühwunden, daß es starb. Dülmen. Ihr 25jähriges Amts- Jubiläum als Stadt - Secretär feierte Frl. Möllmann. Hagen. Der Bauunternehmer Sottmann, der im Herbst 1897 unter Hinterlassung bedeutender Wechsel schulden nach Holland entflohen war, ist in Groningen »«rhaftet und hier ein geliefert worden. In einem Teiche im nahen Haüpe wurde die Leiche einer Frau MartS, Mutter von mehreren Kindern, aufaesunden. Rbeinprovtiy. Aachen. Das hiesige Schwurge richt verurtheilte den früheren Bild hauer und Luftschiffer Ney aus Berlin wegen Ausgabe falschen Geldes zu 4 Jahren Zuchthaus und dessen Mutter, die Hausirerin Wittwe Ney, zu 2 Jah ren Zuchthaus, sowie beide zu 5 Jah- Essen. Der Prokurist Klemens Becker vom Rheinisch - Westphälischen Kohlen - Syndicat hat sich mit Hinter lassung von 100,000 Mark Schulden Koblenz. Mittels Revolver» machte der Hauptmann und Bezirks «in Ende. Krefeld. Der kürzlich verstor bene Stadtverordnete Pelizäus hat u. schen Waisenhaus« je die Summe von 5000 M. testamentarisch vermacht. Provinz Hessen-Nassau. Frankfurt. Im Alter von 83 urstenhag Der 24jährige Kutscher Adam Qcste von Eschenstruth war auf dem Gut Deichhof mit Mist fahren beschäftigt. Da es durch den stiche lebensgefährlich verletzt wurde Nachts ein bei Maschinenbauer Menkel in Arbeit stehender Schmiedegeselle. Der in der Mitte der 20er Jahre ste in Haft genommen. Ginseldorf. Schwere Verletzun gen erlitt der 6jährige Sohn deS WirthS Fischer durch einen Sturz von der Scheune. Mitteldeutsche Staaten. Arnstadt. Auf dem Bahnhof ge todt. Berka. Die Wittwe des berllhm felben. Gera. Josef Fisahn, seit 14 Jah ren Redakteur und Verleger des „Ge raischen Tageblattes", ist im 49. Le bensjahre einem unheilbaren Leiden er legen. Großbreitenbach. Die 29- jährige Ehefrau Frenzel, welche ihr 3 Monate altes Kind auf dem Arme trug, versuchte das Feuer durch Nach- Hierbei explodirte die Kanne und Mutter und Kind erlitten derartig schwere Brandwunden, daß sie an den Folgen derselben gestorben'sind. Eisfeld. In dem Löwenherz 'schen Dampfsägewerk gerieth der Ar dieser herumgerissen und war sofort eine Leiche. Der Verunglückte hinter läßt eine Wittwe und 4 minderjährige Sachjen. Asfalt er. Scheune und Stall der in Gemeinschaft mit dem bereits verhafteten Josef Stiepner aus Säch sifch-Ullersdorf am 16. November auf Ober-Ullersdorf den Kutscher Josef B e ieß Falschmünzer Bai aus onwa d« Blaf«witz. D«r 32 Jahr« alt« dorf bei Krippen fiel, als «r im Be griff« ivar, sich vom Lande aus über die Laufplanke an Bord der von ihm geführten, am Elbufer vertäut liegen den Zille zu begeben, infolge eines Fehltrittes in'S Wasser und ertrank. Der so jäh aus dem Leben gerissene Mann hinterläßt «ine Frau mit vier kleinen Kindern. Explosion einer Hängelampe ein unbe deutender Brand. Derselb« wurde an scheinend gelöscht, brach jedoch eine das Haus ein. Chemnitz. Ein Unglücksfall mit tödtlichem Ausgang ereignete sich in stadt. Der daselbst beschäftigte 36 Bieber aui Grüna kam in dem Nied«r lagSraum mit hinein hohen Stoß Ei sentheile in Berührung, wodurch die gegen 15 Centner schweren Eisentheile schlagen wurde. Döbeln. D«r juristische Stadt rath Eyfrig hat sich auf dem Nieder in die Brust entleibt. Eyfrig war seit 20 Jahr«n als besoldeter Stadtrath im städtischen Dienst. Als Grund zu dem bedauerlichen Schritt hat er in Frau deS Fabrikarbeiters Böhme in stark verwest«m Zustande. Die Frau, welche an Schnxrmuth litt, würd« s«it d«m 3. November vermißt. Vom Kirch«nvorstand wurde SubdiakonuS Dr. Phil. Johannes Jeremias aus Leipzig als Pfarrer einstimmig ge wählt. Hessni-DarmiMt. Darm stadt. Sein 25jähriges Jubiläum als Oberfahnenschmied der I.Abtheiluna de» F«ld-Art..Rgts. No. 24 beging Herr Eifert. Zur Nacht zeit stürzten in der Landwehrstraß« etn Neubau ein. Personen sind dabei nicht zu Schaden gekommen. Bensheim. Das Fest des SV jährigen Priesterjubiläums beging Gymnasiallehrer i. P. Professor Wil helm Kaufmann dahier. Dudenhofen. Postbote JSHann Philipp Fengel, dem man Unterschla gungen ihm amtlich anvertrauter Gel gen. Er hinterläßt Frau und 4 kleine Kinder. Friedberg. Saly Strauß Hier selbst ist wegen Wechfelfälschung ver- Grebenhain. Erhängt hat sich der 25 Jahre alte ledige Friedrich Ob nger in der Scheune seiner Eltern. Bavern. München. Die Frau des Ma hat sich dort durch einen Stich mit ei ner Schee« in's Herz getödtet. Dem Commerzienrath F. Seyboth.Vorstand des Kollegiums der Gemeindebevoll mqchtigten, ist ein schwerer Unfall zu gestoßen. Als er von einem Spaztir gange heimkehrte, befiel ihn vor feinem Wunde an der Stirne zuzog.. Augsburg. Wegen Unterschla gung verurtheilte das bi,lme Schwur von Nonnenhorn zu 3 Jahren Ge fängniß. Mah hat als Kassier der Sparkasse Nonnenhorn rund 31,000 M. unterschlagen und für sein Geschäft Gilching. Feuer zerstörte den Stadel des Oelonomen Kirmaier. Der Schaden ist sehr beträchtlich, da nicht Raub der Flammen wurde. Hösbach. Der verheirathete Fuhrmann Adam Johann Heeg stürzte mit seinem Fuhrwerk Nachts lson der Straße einen Abhang hinab und wurde am anderen Morgen todt unter den Trümmern des Fuhrwerks aufgefun den. Kulmbach. In der Wohnung des Oberbüttners Wunner explodirte die Petroleumlampe. Frau Wunner, die mit Handarbeiten beschäftigt am Tische saß, wurde arg zugerichtet. Der obere Theil des Ballons sammt dem Brenner flogen ihr in's Gesicht ud sogleich stand sie in h«llen Flam men. Der Mann, der schon im Bette lag, suchte sofort das Feuer zu loschen, indem er seine Bettdecke über die Bren nende warf, erlitt aber dabei selbst Landshut. Verhaftet wurde hier der 17jährige Buchhalter und Agent A. Schmidseder von Baumgart ten, der in den letzten Tagen in drei hiesigen Geschäften Waaren kaufte und hiefür falsche Wechsel ausstellte. Lahr a. M. Wegen epidemischen Auftretens der Wasserpocken und der Masern sind die Schulen im nahen Rieneck geschlossen worden. Württemberg. Stuttgart. Der ehemalige Fi nanzminister Renner ist hochbetagt x,e storben. Durch ein Sittlichkeitsver gehen zog sich der 55jährige, verheira thete Schreiner Karl Adolf Knobloch aus Heilbronn eine Gefängnißstrafe Dichter Pfarrer Hiller, der dieser Tage sein BV. Lebensjahr vollendete, brachte der hiesige Liederkranz aus diesem An- Eßlingen. Etwa 100 Arbeiter ner dahier, welcher seit 186 g die Stelle kurze Zeil darauf ein. Hall. Aus dem Leben geschieden ist der ehemalige Direktor des hiesigen seinerFam'ilienangehLrigen schon mehr- Johannes Wyrich, Jakobs Sohn, in Baden. Karlsruhe. Aus dem Leben schied Stadtrath Friedrich Ludwig im Alter von 53 Jahren. Gestorben ist Notariats - Inspektor Karl Schulz, geb. 1828 iu Karlsruhe, 1848 Thci- lungtcominMr, 18SL Notar in Mos bach, 1866 in Offenburg, 1870 Revi sor beim Justizministerium, 1878R-ch nungsrath, 1882 Notariats - Inspek tor. Albbruck. Nachts wurde Eisen gießer I. Banholzer von Burg von dem Fabrikarbeiter L. Leuker hi«r mit solcher Wucht angerannt, daß jener in die Straßenrinne stürzte. Er erlitt dabei eine so schwere Kopsverletzung, daß er nach kurzer Zeit starb. Durlach. Alt-Rathschreiber Karl Siegrist starb im 71. Lebensjahre. 47 Jahre lang war er hier thätig. En dingen. Feuer legte die Wohnhäuser des Seilers R. Lindner und des Küfers E. Lederle in Asche. Ersingen. Bahnarbeiter Flohr, ein 34 Jahre alier Ehemann, gerieth unter einen Eisenbahnzug und -rlag wenige Stunden später den Verletzun gen. Frei bürg. Wegen Diebstahls, Betrugs, Unterschlagung und falscher NamenSführung erhielt der 36jährige Kaufmann K. A. Zumkeller auS Atzen bach 2 Jahre 8 Monate Zuchthaus. GölShausen. Zwei junge Burschen K. Gempfer und F. Psitzen meier geriethen weg«n eines Schoppen Bier in Streli, wobei Gempfer seinem Gegner einen Stich in den Vorderarm versetzte. Da der Arm ganz durchsto chen und eine Pulsader verletzt ist, schwebt Pfitzenmeier in Lebinsgefahr. Gempfer ist verhaftet. Grötzingen. Der für sich al lein lebende Korbmacher Wilhelm Dumberth, welcher sich schon seit eini gen Jahren einen Keller als Wohnung und W«rkstätt« eingerichtet hatte, wur de todt in seinem Bette liegend aufge funden. Rbeinpsalz. bereits mehrere Opfer gefordert hat. Auf Verfügung des k. Bezirksamtes wurden einig« öffentliche Brunnen ge schlossen. Frankenthal. Der Lustmör der Weygand aus Heppenheim, der vor davon Mittheilung machte. Kaiserslautern. D«r 18jäh rige Lumpensammler Leithmann ge- Mösch. Während der Anwesen- Elsaß-Lothringen. Straßburg. ~S' Juden-Ma -76 Jahre alte Jüdin Maria Barbara Levy, die stets in den ärmlichsten Ver hältnissen lebte, starb dieser Tage. Da die Greisin keinerlei Verwandte oder Bekannte gehabt hatte, so wurde amt licherseitS die Regulirung ihres Nach lasses angeordnet, wobei es sich heraus stellte, daß die Levy keineswegs eine arme Frau war, denn man fand in sichererVerwa rung Kolm a r. Zu 300 Mark Geld 31jähr. Weinhändler Jac. Neumayr aus Ingersheim wegen Weinfälschung. Ein eigenthümliches Vergehen Hai den kommen lassen. Der Eisengießer Friedrich Riesacker hatte sein« S!i«s mutter geh«iraih«t; beid« „Eheleute" t«n Gefängniß verurtheilt. Mecklenburg. Bützow. Der Männergesangver ein .Liederkranz" feierte fein 50jähri fang.^ Gadebufch. DaS 50jährige Bürgerjubiläum feierten die Schuh- Neubrandenburg. Erschossen hat sich der 71Jahre alte Stadtkämme- Oldenburg. Bichel. Nach kurzer Krankheit starb der früher« Mühlenbesitzer und Hufner H. E. Kafch. Außer mehreren Ehrenämtern hatte der Entschlafene tage inne, das ihm wiederholt überira- Eutin. Ein Schullnabe aus Ha vekost, welcher Feuer anlegte, das in ward von d«r hiesigen Strafkammer zu einem Jahre Gefängniß verurtheilt. Freie Städte. ner im Vorort Hohenfelde gelegenen Wohnung entfernt und ist seit dieser Zeit verschwunden. Einem hinterlas senen Briese nach, hat Schröder den Tod im Wasser gesucht. Die Unier schlagungen des 36 Jahre alten, ent flohenen Buchhalters Jwerfen von den Nordd«utschen Spritwerien (vormals Höp«r) beziffern sich auf 158,000 Mk. Die Nachforschungen der Polizeibehör drn ergaben mit Sicherheit, daß Jwer sen nach Holland entflohen ist. Der in der Reginenstraße wohnend« Kauf- Kaufmann mitiels Einbruchs 1400 Mark gestohlen. De, Dieb ist in der Person eines vielbestraften Arbeiters Namens Becker aut Husum verhaftet worden. Schweiz. Aargau. Im Wettinger Wald „Tägerhard" ereignete sich ein schwerer Unglücksfall. Josef Hufer, Land- Wirth, welcher mit andern mit Holz fällen beschäftigt war, wurde von einer in einem unerwarteten Moment plötz lich stürzenden Tanne derart getrof fen, daß er nach etwa drei Stunden in- Ennetbaden. Hier verunglückte Herr Weinmann, Besitzer des Bad gasthofes „Rebstock", durch Scheuwer den eines Pferdes derart, daß sein Zu stand besorgnißerregend ist. Frauenfeld. In der Dunkel heit stürzte der Wirth des Restaurant Federal, Eglofs, eine Trepp« herab; er blieb todt liegen. Klosters. D«r Hotelier Joseph Mattli, der eigentliche Begründer des Kurortes Klosters, ist gestorben. Er baute daselbst anfangs d«r 70er Jahre das Hotel „Silvretta", das bis heute das beste der vielbesuchten Sommer station geblieben ist. Mattli hat ein Alter von 74 Jahren erreicht. Lau t e rlb runn e n. Beim Hol- Oestemich-U»««». Wien. Plötzlich infolge einer Herz lähmung starb der 61jährige, pensio nirte Opernsänger Andreas Prinz. Baronin Luise v. Jsbary, die Wittwe des verstorbenen Großindustriellen und einem Spediteurwagen überfahren und auf der Stelle getödtet. Nordbahn- Assistent Eduard Pelikan entleibte sich durch eine Kugel aus einem sechsläufi gen Revolver. Von einem Wagen überfahren und getödtet wurde der 46jährige Militär - Rechnungsoffizial Wenzel Anschlag. Mittelst Revol vers tödtete sich eines schweren Herzlei dens wegen d«r 25jährige Zollamts- Assistent Gustav Günther. Dem früheren Secretär der Schlossergenos senschaft, Georg Schmidt, der sich der Veruntreuung schuldig machte, diktirte das Gericht 2 Jahre schweren Kerkers zu. Ebenfalls wegen Unterschla gung erhielt der Sicherheitswach-Jn fpektor Johann Muckenschnabel 15 Monate schweren Kerkers. Baden. Comptoirist Joseph Un terthaler von der hiesigen Akkumulato ren - Fabrik ist mit Hinterlassung be trügerischer Schulden von hier flüch- Butfchowitz. Durch einen Re volverfchuß hat der 27jährige Weber gehilfe Anton Nowotny seine in dem selben Alter stehende Frau getödtet sich fe°bst"entl"eibt der Luxemburg. Filsdorf. Die Behausung des beträgt 2500 Francs. Tetingen. Nachts ist das Dach werk der Wohnung des Arbeiters Joh. Engels ein Raub der Flammen gewor den. Schaden ca. 3000 Francs. Aus seinem Gute Krott lowo hat sich der Rittergutsbesitzer v. Dogalinski war einst in der polnischen Gesellschaft bekannt. Er galt als Großpole und hatte als sol cher vor 20 Jahren eine polnische Jn- und Park veranstaltet, zu deren Be sichtigung eine wahre Wallfahrt aus Galizien. Russisch - Polen und aus der Provinz Posen stattfand. Ursprünglich war er ein reicher Mann, da er drei Gorkidainstie, besaß. Herr v. Roga linski heirathet« eine Gräfin Skor zewska aus Lubostron und bekam als Mitgift ein viertes Rittergut, Terzyn, mbst baar, all^ spieligeu Passionen kannte. Roga linski hat sein ganzes Geld für die Emigrirten in Paris und London ge opfert. In religiösen Wahn sinn ist der protestantische Prediger de Vries in Elberfeld verfallen. Er wurde von der Polizei ins Irrenhaus geschafft. De Vries war ehemals Pfar rer in Velbert und ist damals wegen seiner absonderlichen Ansichten aus dem Pfarramt entlassen worden. Hier suchte er nun eine eigene Gemeinde zu gründen und sammelte auch eine An zahl Gläubige um sich, entwickelte aber bald Ansichten, die jeder gesundenßer nunst widersprachen, u. a. sah er sich als Himmelskind an und verstieß als solches Frau und Kind als Teufels kinder, die schließlich der Armenverwa ltung zur Last fielen. Auch kündigte er für dieses Jahr das Ende der Welt an. Seiner Festnahme setzte er den heftig sten Widerstand entgtgen, so daß zu seiner Ueberwältigung schließlich vier Beamte nöthig waren. An der Wider standleistung betheiligten sich auch ei nige weibliche Anhänger de Vries', die bei einem der Beamten Spuren ihrer Näael hinterließen. Dieser wurde I» veuthen der Nachtwächter Nowak be erdigt. Einen eigenthümlichen Ein druck machte et, daß hinter dem Sarge der Sohn des Verstorbenen in Gefäng nißkleidung und geschlossen in Begrei fen. ' Hand eine unbedeutende Verletzung zu» schenkte ihr aber keine Beachtung. Er trug am Finger einen unechten Trau» ring. An diesem hatte sich Grünspan gebildet, der in die Wunde gelangte. ganze Hand stark geschwollen. Der Arzt konnte ein Weitergreifen der ein getretenen Blutvergiftung nur durch verhindern. Ihren eigenen Justiz minister aus der Advokatenliste z>» streichen, das ist ein Schildbürger» stückchen, das sich die Franzosen gelei stet haben. Der Grobsiegelbewahrer. Herr Trouillot.übte nämlich, ehe er sei» ne parlamentarische Laufbahn begann» in Louis de Saunier den Anwalts beruf aus, er muß es aber nicht ver standen haben, sich die Zuneigung sei ner Collegen zu erwerben. Schon als das Städtchen ihn als Deputirten ent sandte, machten die Perrücken böse Ge» sichter. Als er gar die Keckheit besaß, Minister und damit ihr höchster Vor gesetzter zu werden, da war ihre repu blikanische Schuld erschöpft. Sie gru» ben eine uralte Verordnung aus den frühesten Tagen der ersten Republik aus, worin es den Mitgliedern der Ad vokatur bei Verlust ihre« Amtes unter sagt wurde, eine „besoldete" Beschäfti gung zu übernehmen. Herr Trouillot erhielt zunächst eine Verwarnung, txr er aber auf sein Portefeuille nicht ver zichten wollte, so schritten seine ehema-- ligen Kollegen zur seierlichen Strei chung des Namens Trouillot aus dem Registern ihres Advokaturbezirks. Pergiftethatsich inß«r-< lin der 27 Jahre alte Kandidat der Medicin Karl Heuser, der aus der Ge gend von Köln am Rhein stammt. Der junge Mann stand vor der Ableguna der Staatsprüfung. Es scheint, daß körperliche Gebrechen ihn lebensüber-- drüssig gemacht haben; wenigstens hak: er öfter geklagt, daß er eines Nieren- und Beinleidens wegen die ärztliche Praxis wohl nicht werde ausüben kön nen, und davon gesprochen, daß er sich um eine feste Stellung umsehen wolle. Da das Studium fast seine ganzen Mittel in Anspruch genommen halte, so mögen wohl auch Sorgen um die Zukunft dazu gekommen sein. Er kam zu seinen Wirthsleuten und erzählte ihnen, daß er zu einem Onkel nach Westfalen reisen werde. In der Nacht gegen 1 Uhr hörte die Bermietherin den Miether an die Wand klopfen und schwer röcheln. Als sie in sein Zim mer kam, lag er schon in den letzten Zügen, und bevor arztliche Hilfe geholt werden konnte, war er todt. Er hatte Gift genommen. In Gegenwart des österreichisch - ungarischen Gesandten und seiner Beamten werden die Feile, mit der die Kaiserin ermordet wurde, und die Instrumente, die der Arzt im Hotel Beaurivage zur Feststellung des Falles brauchte, sorgfältig vernichtet werden, damit auch nicht ein Stück da von übrig bleibt. Dies geschieht doppelten Gründen. Erstens ist die Möglichkeit nicht ausgeschlossen, daß. so sorgfältig diese Sachen auch ausbe wahrt werden mögen, doch einmal Un» um die Sensationslust des Publikum» durch eine Ausstellung ditfer Gegen stände zu befriedigen. Dann besteht aber auch eine alte Sitte, die aus den» 15. Jahrhundert stammt und vor schreibt. daß derartige Mordwaffen vernichtet werden müssen. Bis zum Mordversuch auf die Königin Isabel!» von Spanien (1852) sind alle solche Mordwaffen derart vernichtet worden, daß die Holzstückc verbrannt, die Me talltheile zerschlagen wurden. Der letzte Fall betraf die Pistole, die vor ei nem Jahre auf den König von Grie- P a st e u r-J n stitut in Süd-Indien ist in Heydera bad der Grundstein gelegt worden. Für die Kranken aller Klassen wird damit ein Krankenhaus verbunden sein, da» sowohl den britischen Unterthanen al» den Unterthanen des Nizam zur Ver sllgung steht. Die Anstalt soll nicht nur allen Personen, die von giftigen Thie ren gebissen worden sind, schnelle Hilfe ermöglichen und ihnen so Verluste o» Zeit und Geld ersparen, sondern auch Gelegenheit zu gründlichen bakteriolo gischen, chemischen und pathologische» Untersuchungen geben, die zur Aufklä rung und Bekämpfung der <veil ver breiteten und gefährlichen Krankheiten des indischen Klimas beitragen können. Einer der Hauptzwecke der Anstalt wi<d außerdem in der Heranbildung tüchti ger Aerzte und Gelehrter gefunden. Die Studenten der Medicin werde» dort Unterweisung in den allerneueste» Verfahren zur Beobachtung, Behand lung und Vorbeugung von Epidemie» erhalten, und alle von der Regierung des Nizam angestellten Aerzte werden diese Schule durchzumachen haben. Ein photographisches Laboratorium wird als besonders werthvoll sür die neuen Untersuchungen über Pest und Mala ria anerkannt. Die Leitung über nimmt ein Stabsarzt in Heyderabod. der kürzlich in Edinburgh, Paris und verlin seine Ausbildung vollendet hat. 7
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