Arme Thea! (6. Fortsetzung.) VIII. hüte. Pen aus, und als schwarze, braune und gelbe Punkte wandert« das Zivil flu chend und frierend über die weiten Na rundlichen Herrn, der nebenan aus dem „Ah ... ! 'Morgen, alter Baron!" sprach Herr Steinkin gönnerhaft und ihn etwas bei Seit« zog was sätze für fremdes Gelb? .. . Sie wollen wohl von der Bahn verwiesen werden? w«rb umzusehen.. . verstanden?"' Der alte Herr blickte hilfesuchend umher. Sein Auge fiel auf Thea, in Thea!" Hut wieder auf. Alle Wetter ja . . . Wo Hatte denn der Alte das Mädel mochte wollen oder nicht, an «in ziem lich dunkles Gewölbe mit Kaffeesäcken und Heringsfässern unld an einen „Ein Hundeivetter. mein lieberHoff- An der Börse ist nichts los . . . die kleine Bluffpartie am Abend ist noch in weiter Ferne . . . 'n bißchen Aufre ges etzt" Thea schwieg. „Was wollen S«, Herr Steinlein?" fmfzte ihr Vater . . . „Sie sind frei iu.zen Paletots, mit aufgeilrämpten Beiilkleidern seines Weges und blieb dann verblüfft vor der Gruppe stehen. b'd Rd ll' sl 11. ds vor ihnen zog in feierlichem, stelzendem Gänfemavsch ein halbes Dutzend Voll blüter. von Reitburschen geführt und Bahn. Der greise Freiherr blickte ihm fin ster nach. „Verfluchter Sklavenhalter!" brummte «r halblaut vor sich hin. Dann besaun er sich plötzlich. „Jaso ... meine Einsätze!... Das ist höchste Zeit!" Durch di« Drehthüre, die der Be amte schob, stürmte der alte Herr mit G d Th. bl' b ll 'n lestaura'nts. Alles ander hatte sich nach vorne ge zogen auch der Freiherr !i->s jetzt, ein Tickets in der Westentasche ber- Scherze eines Steinlein über sich erge hen lassen . . . Wie blaß sie aussah! .. . Georg schaute sie mitleidig an . . . die letzten sechsunddreißig Stunden mochten das haben. Er mußte Gewißheit haben! „Werden Sie Berlin bald wieder „Ich bleibe hier. Bei Papa. Er hat Gott sei Dank! Es war Georg, als „... Da Sie ja jetzt mit Papa das Blatt schreiben sollen . . ." sie hob den Blick nicht von der svuchten Erde . . . „so haben Sie ja gewiß schon Manches erfahren . . . oder werden «s er weiß alles, mein gnädiges Frau'kin!" Jetzt war die Reihe an dem früheren Husaren, sich in den Anblick des seuch ten Kieses zu vertiefen. „Ich habe Ihnen gestern meine Visi tenkarte von früher gegeben," muruielt« „Ich weiß! Herr Steinlein hat es eben erzähl!!" „Sehr freundlich!" Ein bitteres Lä cheln mitspielte die glattrasierten Lip pen des Sportsman ... „und glauben Sie nun wirklich, daß Jemand, der mit Schimpf und Schande aus seinem Beruis gestoßen ist, daß der zum Sitten lichter über Ander« taugt? ... Ich glaub's nicht! Ich urtheile über Nie manden mehr ab, weder über Ihren Herrn Vater noch sonst wen!" Thea nickte, schmerzlich dre rothen Lipven zusammenpressend, und Beide schwiegen. Endlos rau'scht« und rie selte um sie der Reqen und zuweilen klang das ferne Stöhnen des Windes über die Blachfslder herüber. „Das ist alles so traurig!" sagte Thea endlich und schaute sehnsüchtig vor sich in die Weite so ganz an ders als man denkt und träumt. Mir ist, als wäre mindestens ein Jahr ver gangen, seit wir gestern zusammen nach Berlin gefahren sind." „?l« ... da.s ist nun 'mal das Men schenleben!" meinte der kleine Herren reiter brdrückt. Bas ichone Mädchen richtete sich auf und ballte in Ungeduld und Zorn die Hände . . . „Wenn das Leben so ist." sprach sie rasch und finster. .. „so ganz grau >u»d häßlich . .. dann hat es doch wirtlich keinen Zw«ck! Dann ist es schon vernünftiger,' man macht die Ofenklappe zu und legt sich schlafen . . oder kocht sich Schwefelhölzchen, wie's die verliebten Dienstinädchen thun ..." Georg erschrak. „Aber mein liebes Fräulein!" er versuchte zu lächeln . » „. . . aus Ihrem Munde solche Worte. .." dacht?" ... das kommt mir heute alles so thöricht lch bin ja so tief strick und einen Kleiderhaken zum Auf hängen schewkt, der thut ein gutes mutzte unwillkürlich qein Leut . . . Herr Textor?" „Ich nehm's schon!" sagtest! schnell rechts!" „Und Sie links!" sagte Thea hoff hen!" Mal wieder noch halb unter Thränen sen davon!" „Ich wollt', ich hätt' auch soviel!" Ihr Gesicht wurde wieder betrübt. wir, wie's in der Operette heißt: Trotz allem Pech «in lustig Lied! Drum, Schicksal, schlag' nur zu! auch gehört!" P ! Die Beiden sahen sich fröhlich an, wie zwei gut« Kameraden. „Das ist nett!" sagte Thea daß wir uns wun in dieser weiten Welt Äio sie nur blieb? Vor jedem Ren „Nicht wahr?" Georg sah ihr tief gen. weil man einen Froun'd neben sich iveiß . . ." vorn!" Weudelslohe! , . . Der Name schlug ihnen sofort entgegen, als sie in die ei len .' . Wcndelslcche! überall . . „Zu durchs Ziel. Zehn Längen dahinter der Zkiirdssier in sausendem Galopp ... dann in kurzem Peitschenllatschen und sonderlichdarauf. Aller Augen waren aus die dunkle, sich rasch vergrößernde Gruppe in der Ferne gerichtet^ aus den Freund. Der zuckte die Achseln. „Ich kann doch nicht hexen!" meinte ei kühl . . , „... wem's bestimmt ist, der fallt! . Da kam im Regenrauschen der Zug Haar »in die bleiche Stirne... Der Zug hatte «s eilig. Ueber die Bahn, über den Tribünenrasen, am ein gegangen war, frohlockend zu Thea und dem alten Herrn zurück. „Es ist nicht so schlimm!" rief er .. ganz" gut!" „Also keine Lebensgefahr?" „Nein!" „Gott sei Dank!" sagte Thea . . . hörig!" „Nein!" Sein hageres Gesicht ver zog silk in trotzige Falten ... „... ich bin doch nun 'mal kein Säulenheiliger, sonder» ein armer Teufel! Und wenn einen da so ein grasgrünes Bürsckchen über die Achsel ansieht..." wollen wir nach der Stadt zurück fahren. Ich habe argen Hunger!" Es war recht behaglich in der kleinen böscheidenen Weinstube. Wenig Gäste, gedämpft flackerndes Gasglühlicht, ein Neste des Mahles abräumte. dem dünnen Mosel aus... „aber wenn ist furchtbar! Die anderthalb Mark eben Nachsicht haben, Papa! Und Sie, morgens stehen wir rechtzeitig auf und frühstücken. Dann kommt Herr Textor und Ihr geht an die Arbeit. Ich mach' mich unterdessen im Haushalt nützlich Dann, wenn das gröbste Tagewerk ge than ist, gcht's zum Essen . . . dann gegen Abend ein Spaziergang im Thiergarten . . . und dann lesen wir bei einer Lampe zusammen ein Buch Glas Sekt ... «in letztes Glas Sekt „Ein letztes Glas Sekt!" flehte er Philisterland einleiten! . . . das miis „Sie sind ja selbst kein Philister . . . gern! ,B , "bt ' „Na . . . also!" Er rief dem Kell- Mark aus!" „Aber dafür ist's doch nett!" „Nett ist's schon!" sagte sie träu so! . . . ich hab' eigentlich gar keine Lust,»» arbeiten! Ich bin der geborene Faulpelz! Aber wie gesagt, «s muß „Jawohl, mein Kind!" Aus dem gedunsenen Gesicht des Freiherrn er schien ein kampfberriter Zug . . . ." „Morgen!" wiederholt« der Husar und lächelt« verwegen. „Morgen for- band wieder einlösen. Un!d da hab' ich heute selbst am Totalisator gesetzt und ... und es war eben ein Pechtag .. ." „Aber . . . Papa!" herrschte sich. „Und Sie, Herr Tex daß Sie StX> Marl haben . . „Ich hatte sie . . / der kleine sator heute auch verschluckt!" Jetzt aber warf Thea zornig ihren Kops zurück und ihre Augen sprühten. hier fertig werden! . . . Aber ich weiß, was dann geschieht . . ." sie legte den Kopf auf den Tisch und weinte . tung . . . wenn ich Euch nicht halte. .. Und statt mir ein bißchen dankbar zu sein, vergeudet Ihr so recht unsinnig das schöne Geld ... und lacht mich wo möglich noch aus ... da geh' ich lieber weg!" „Aber, Kind!' „Aber Fräulein Thea!" Die beiden verlorenen Männer Blick und sahen dann wieder auf Ken schluchzenden Lockenkopf zwischen ihnen. „Bleiben Sie bei uns, Fräulein Thea . . sagte Georg leise .. . „Ich schwör' Ihnen: das war das letzte Mal!" U?d der alte Herr legte ihr zögernd und furchtsam die Fingerspitzen auf die Schulter: „Bleib' bei mir, Kind! „Also das war das letzte Mal!" sagte sie rasch ... »Ich halte Euch beim Wort! Und nun wollen wir also rech nen: Sie haben noch 400 Mark, Papa hat nichts, mein Schmuck ist noch min destens 60l> werth. Da können wir also s>ür den Anfang ganz gut leben!" Georg hob sein Glas: „Also auf «inen guten Anfang!" .Und auf ein gutes Ende!" ergänzte sie. bw' d d tl'ch e arbeitet!" Der greise Freiherr ballte „Geschuftet wird! ... für Viesen Steinlein! . . rief der Sportsman finster . . . „aber heute sind wir noch freie Männer beim letzten Glase Sekt!" Die Gläser klirrten und durch ihr Schwingen klang Theas helle Stimme: .Beim letzten Glase Sekt! . . (Fortsetzung folgt.) In Luneville erschien der Wilderer Noel von Gerbweiler in Lothringen, ein schon mehrfach vorbe strafter Mensch, vor Gericht, um sich wegen Wilddieberei zu verantworten. Als der Gerichtshof das Urtheil pub licirte und Noel erfuhr, daß er zu einem Monat Gefängniß verurtheilt sei, zog er einen Revolver aus der Ta sche und zielte nach dem Präsidenten. Doch wurde er am Schießen durch die Gendarmen verhindert, die ihn sofort entwaffneten. Das Gericht verurtheilte Noel sofort zu noch einem Jahr Ge fängniß. .. -ch- d' s Tage ein Mann zur letzten Ruhe be stattet, der vor fünfzig Jahren durch eine kühne That in ganz Europa von sich reden machte. Es ist dies Herr Groß, der einstige Wirth des bekann ten Caf6 in Zürich. Es war im Jahre 1845, zu Beginn des schwei zerischen Sonderbundes. Die luzer nische Regierung hatte im Frühjahr den zweiten Freischaarenzug zer sprengt und dessen Führer, den Lu zerner Arzt, Dr. Robert «teiger ge» fangen genommen und zum Tode ver ja zu verlassen, aber >.» schien kein« Hilfe mehr für ihn. Erst portation und Einschließung Steigers in einer piemontesifchen Festung. Da verbreitete sich am Morgen des 20. A«U e?n populärer Mann, aber schließ lich gerieth er doch in Vergessenheit, und wie so vielen, die in jener beweg ten Zeit oft genannt wurden, blühte auch ihm da« Glück nicht lange. Alte Freunde, die sich seiner That erinner ten, liehen ihm ihre Unterstützung, bis «r im Altersasyl geborgen war. Jür die Küche. Tete Elite. Hat sie eine Hellgelbe Farbe Mehl in dem Fett und gießt Wasser und Pfeffer dazu und !äßt das Ganze den Tisch. Zubereitung von frischen gelocht. Nach Ablauf dieser Zeit wen^ backen, um sie dann sofort zu Tisch zu geben. Aal mitPapvika (ungarisch). Der abgezogene, ausgenommene und gewaschene Aal wird mit Salz bestreut eine Stunde zur Seite gestellt. In Butter schwitzt man zwei in dünne Scheiben geschnittene Zwiebeln, streut einen Theelöffel voll Paprika darüber und läßt ihn etwas darin schwitzen, legt nun den in Stücke zertheilten Aal darauf, gießt ein halbes Pint Rahm und kräftige Fleischbrühe dazu, dämpft den legt ihn auf er wärmt« ?>vuiseln, giebt zu der durch geseihten Sauce noch etwas Butter, 1 Gläschen Weißwein, den Saft einer Citrone und A--4 Eigelb und schlägt sie mit der Schneeruthe über dem Feuer zu Schaum, woraufman sie über den Aal, den man so lange warm stellte, giebt und die Schüssel hübsch Türkischer Eiskaffee. Der Kaffee muß sehr stark und möglichst von frisch gebrannten Bohnen bereitet werden. Er wird ganz nach indivi duellem Geschmack versüßt, dann in die Eisbüchse gethan, diese in gehacktes Eis, das jedoch nur mit wenig Salz vermischt werden darf, gesetzt und zu dicklicher Masse gefrieren gelassen. Er wird ii> Molkaschalen gefüllt und mit leicht gefrorenem, steifem Rahmschaum Kalter Citronenpudding. Sechs Unzen feiner Zucker werden mit sechs Eigelb tüchtig gerührt und die feingewiegte Schale einer, sowie der Saft zweier schöner, großen Citronen hinzugefügt. Hierauf löst man eine halbe Unze weißeGelatine in einer hal ben Tasse kochenden Wassers auf, ver mischt sie mit der Masse und giebt zu letzt den steifgeschlagenen Schnee der Eier dazu. Nun läßt man die Creme in einer hübschen Fo«n erstarren und bringt dieselbe mit irgend einer Frucht- Wiener Krapfen. Das Mehl wird einen Tag vor dem Gebrauche in die Wärme gestellt, damit es recht tro cken wird. Man nimmt dann Z Psund feingesiebtes Mehl, salzt es. und giebt einen Eßlöffel voll gestoßenen Zucker dazu, nimmt dann j Quart lauwar men Rahm, 6 Eidotter, 1 bis 3 Un zen zerlassene Butter iind 2 Eßlöffel voll gut aufgelöster Hefe, sprudelt alles gut durcheinander, nimmt soviel von dem Mehle weg. als man nöthig hat. um Krapfen herauszumachen, siebt das übrige Mehl durch, vereinigt es mit dem angemachten Teige und rührt die sen so lange ab, bis er sich vom Löffel löst. Dann wird er noch ein wenig geschlagen. Der Teig darf nicht zu fest werden, wenn er auch etwas mühsam auszumachen ist. Man besäet dann ein Brett gut mit Mehl, gibt den Teig darauf und walkt ihn messerrü ckendick aus. taucht den runden Äus stecher in Mehl ein und sticht die Krapfen damit aus, legt sie auf «in mit Mehl bestreutes Brett, bedeckt sie mit einem leichten Tuche, stellt sie an einen warmen Ort und läßt sie gut gehen. Sie müssen noch einmal so hoch werden. dem Backen darf das Schmal, nicht zu heiß sein, ferner muß die Pfanne, darin sie gebacken werden, zugleich gut zugedeckt werden, bis sie auf einer Seite goldbraun sind, dann aber nicht mehr. Will man die Krapfen füllen, so muh der Teig et was dünner ausgewalkt werden. Die Krapfen werden mit dem AuSstecher angezeigt, in die Mitte eines jeden wird ein Kaffeelöffel voll von dem Eingemachten gegeben, ein zweites Teigblatt darauf gelegt, diese bei- Au-stecher ausgestochen. Sie werden noch warm mit gestoßenem Zucker be stäubt. Zärtlich. Der Eh«mann (reibt sich das B«in): „O, weh, mein Rheumatismus stellt sich wieder ein." Die Gemahlin (vor dem Spiegel in ! lichter Toilette): Das ist gut, da werd« ich sofort eine andere Toilette nehmen, denn da? ist ein sicheres Zeichen, «s r«gnen wkd." 3
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