De vHyt des prete (11. Fortsetzung und Schluß.) Gemüth-Zeit zur Beruhigung zu ge ben. Die bew-n andern schösse» sich hinter ihr?n Papieren und Protokollen einen Blick voll Entsetzen zu. Mehr noch als das erregte Beneh- Blick wirkt« auf Währenddem ivor Don Ciccio «in-- chen ins Ohr geflüstert. Der schorfsin nige ein«» cinz!g«nlßlick entzückt, triuniphirend, li«ß der Advo kat der GeisMchleit mit nervöser Hast s«in«n Aermel im Kreise über den Hut Fcmteuil zurechtgesetzt und hob nun mit der gewohnten Leutftligkeit wieder an: „Noch ein Wort, Eccellenza. und dann lasse ich Sie in Ruhe! Es ist jetzt nicht sondern der Freund, der über einen in teressanten Fall «ine kleine Auskunft haben möchte. Wir richterlichen Perso nen sind nicht selten mit kuriakr Kurz wir suchen. Ein Weltmann dagegen pflegt sich den gesunden Blick bewahrt zu haben. Nun haben Sie," fuhr er fort, in einen lkbenswürdig-vertrauli chen Ton v«rfall«nd, „ganz richtig be merkt, daß wir hier das gräßliche Bei lager des Mörders mit feinem Opfer vor uns haben. Aber welchen Grund konnte, nach Ihrer Meinung, der Elen>- de hab««. um einen arm«» Priester zu „Der Prete war reich!" versetzte der Baron mit einer mürrischen Schulter bewegung. Auftrag irgend einer mächtigen Per sönlichkeit gehandelt?" „Für sich, versteht sich von selbst!" terem Tone fort, „hätte dieser wahre oder falsche Jäger den Prete aus der Stadt gelockt —" Der Baron erhob sich mit tragischer Miene und begleitete seine Worte mit mit ausgestrecktem Zeigefinger nach ei nem Punkte der Mauer richtete. „Genau 50!.... Und dann warf er ihn ins Meer." „Den Prete!" schrie der Nichter. „Den Prete," versetzt« der Baron, der jetzt nur mehr unbewußt sprach, wie unter der treibenden Wirkung eines in neren Uhrwerks. „Ich bitte den Herrn Kanzler, zu Protokoll zu nehmen, daß der Zeuge der Meinung ist, der Jäger hätte den Prete ins Me«r geworfen." Der schrille, autoritäre Ton, in wel chem der Richter diese Worte gespro chen, sowie die heftigen Fingerstöbe ge gen das Papier, mit denen er sie beglei tete, versetzten dem halb und halb -Schlafwandelnden einen zweiten, fürch terlichen Stoß. U Barone fuhr zusam men.... wiederholte für sich seine letzt« Antwort und s«in Blut erstarrt« bei dem Gedanke» an die fürchterlich: Blö ße, die er sich g«g«b«n. Früher hatte «, gesagt, der Jäger hätt« d«n Hut und nicht den Prete ins Meer geworfen; jetzt wor es wieder der Pr«te und nicht der Hut.... Allerdings war sein« Ur theilSfähigkeit schon nicht mehr im stande, die ganz- Tragiveite dieses Wi derspruchs zu ermessen; um so mehr, «Is er noch in der Lage zu sein ver meinte, die erste Antwort mit der zwei ten halb und halb in Einklang zu bringen; aber doch hatte der Unglückli ch« ein un'bestiinmtes Gefühl, daß das Martellini einen unerbittlichen Gegner habe. Er trachtete, so gut es ging, sein« Aussage zu modisiziren; aber es >var zu spät. Es fehlten ihm die Argumen te, di« Zeit; di« Stimm« versagt« ihm, cken. Er vermocht« es nicht mehr recht, den Jäger »nd sich selbst austinandtt- dnn einen nicht Gedan- Kops nxir ein glühend«! Die tausend Schreckgespenster, welch« seine Logik, seine Wissenschaft bis nun im mer wieder zurückzuschlagen, zu gei nat der Natur unld Gott selbst d«n Feh mit dem künstlichen Endail wissenschaft licher Ueberzeugungen, dem Ansturm der Gewissensbisse und der Verzweis- chend sich loslöst« und klaffend« Bre schrn in der Umwallung bloßlegte. Das Denkverinöge» versagte, die lo gische» Formeln barsten in Trümmer; uird der Wahnsinn senkt« sich über das Haupt des Barons von Sautafusca herab, bereit, es zu zertrümmern, wie Was von diesem Augenblick an vor ging. ivar nicht mchr ei»« Zeugenver nehmung, sondern ei» Berzn>eisl»ngz kampf zwischen einer Vernunft und ei nem Gewiss«n. hoch ausgerichtet, und perorirte, sei» Stöckchen schwingend, mit heftigen Armlwwezungen. „Ich wundere mich," sagt« er, „daß man mich abermals auf einem Wider spruch ertapp«» möchte. Di- Sache ist doch klar, bei Gott! Ich ersilche. mich nicht Dinge sag-» zu lassen, die ich nicht denke. Was weiß ich von diesem ganzen Handel? Ich sag« nur, daß der Jäger allen Grunld hatte, die Spuren des Prete, das heißt seinen Hut, verschwin den zu lassen. Der Hut wog den Mann auf, oder vielmehr, er wog schwerer. Denn einen Menschen löscht man aus wie ein Lichtstilmpfchen, ind«m man nur darauf bläst; aber die Materie" er schrie das, indem er den Stock ner vös zwischen den Händen hin und her bog „die Materie ist hart, unnach giebig. uiezerstörbar.... ihre Faser» sind von ewiger Dauer. Habe» Sie, mein« Herren, die „Abhandlung über die Din,ie" des berühmten Doktor Panterre gelesen? Soll ich Ihnen, mein« Herren, Moleschott. Hartmann, Büchner ziti ren, um diesen Fundamentalsatz zu be weisen: daß nämlich nichts Bestehendes, vernichtet werden kam,! Wenn Si« mir bedenken wollen, daß ein« Kanonenku gel mehr als eine Million Jahre brau chen würde, um vom Zentrum der Sonn« zum Zentrum der Erde zu langen, und daß diese Sonn« wieder nur ein Eidoit«r ist im Vergleich zu den 7!ebelfl«ck-n und d«m ungemessenen Verden, so wie es vor einer Stund« je rer Priesterfchädel hinter dein Gitter that. Haha! Weder diej«r Pret« noch " U Baron« verzog d«n Mund zu «i -irem unheinrkch-n Lächeln; dann that :r zwei Schritt« vorwärts und fuhr, neu in Hitz« g«rath«nd, fort: „ZXirum also tracht,!« der Jäger, den Hut des Pr«t« verschwinden zu las sen, indem «r ihn ins Meer versenkt«. Um diesen Hut sich zu verschaffen, war er in die Falda gegangen! denn «r Das d«r Grund, warum ich behauptet habe, daß der Hut ins Wasser geworfen worden ist. Wo ist da ein Widerspruch, lieber Cavaliere Mart«llim? Hätte der Jäger den Prete ersäuft: wie könnte dieser in Santafusoa vergraben liegen? Schluchze» gewaltsam Bah» brach. Der tieferschüttert« Mann hatte die Fingernägel tramphaft in di« Armleh hiiter, Don Ciccio waren förmlich ver steinert und gaben fast kein Lebenszei sch Antichrist!' Das Wort schreckte d«n Baron plötz- den Saal schweifen und sciu« verzwii f«lt« Lag- plötzlich voll «rfassend, stieß er ein Gebrüll aus und trachtete, sich Zu spät. Der Ausgang war besetzt. „Nein!" schrie er schiimnend-n Mun des. „Nein.... es ist ein Mißverständ niß! Ich kann es beweise»! Ihr seht Kops.... seht, hi«r.... im Kopf! ?<>r Ich Wollt ihr, daß ich ren, einen Baron Santafusca vor euch, der sich nicht wie der erst« beste Halunke verhaften läßt." Er bückt: sich blitzschnell, packte den Stuhl bei den Beinen, und ihn mi! all der Kraft sein«r wuthg«stählt«n Mus keln in der Lust schwingend, versuchte er es.nochinals, sich den W«g zur Freiheit zu bahnen. Di« Nichter waren schreckensbleich aufgesprungen und trachtet«», sich nach den, Hintergrund zu retten, sie gelang. S sp Z Es «rsolgte em wüthendes, verzwei feltes Ring«n, Brust an Brust, zwi schen dem Rasenden und jenen zwei den Armen umschlossen, wi« einen wil den Bären. Der Mörder rollt« zu Bo den und bis zu den Füßen des Tisches, nigen in ihren Händen. Das eigen« Äwissen hatte den Ba ron von Santasusca verrathen und be straft. 23. K a p i t e l. Ein Todter »nd ein Auf lassen will. Der Priester von San Fedkl« ist ge kommen und sitzt an seinem Bette, um stehen. Gewissens Das Alte Testament hat brechen und Blut unter dieses friedliche Dach.... Wolle Gott unsrem guten Heiligen wenigstens den Tod des Ge recht«» g«währ«n!" „Gott wolle es!" wiederholten die W«ob«r und schickten inbrünstige Ge dicht«! in Trostlosigkeit. Wählend dieses Ries«lw«ltels war es, während dieses Todeskampfes, daß Tavaliere Martellini in Begleitung des ianglerS, Don Eiccios und einiger Lachen in Santasusca «intraf, um »ach Don CirilloS Rekten zu graben. Das Bekenntniß des Barons hatte «n Deutlichkeit, wie an Furchtbarkeit mchtS zu wünschen übrig gelassen. Was !r während jenes Austritts etwa noch serschwiegen, schrie «r jetzt ohne Un ierlaß in seinen Wahnstnnsdelirien in zlle Welt hinaus, während er, gebun karten, vom Prete Cirillo, den er bei Nam«n rief, höhnte, vor d«m Jäger warnte, der ihn unibringen wollte. In dem Augenblick, wann ihm die Szene im Höschen durch den Sinn fuhr, ver tvantxlte sich txr Baron in «in«n t»agi schen Schauspieler von schauerlich großartigem Talent, der das Drama sein«? Verbr«ch«iiS mit einem Realis <nus in Wort und Geberde vortrug. Schirm duckte. „Und wie dies« Glocke zum Milieu stimmt!.... Vom Milieu spricht ja heutzutage alles!" „Heutzutage werden überhaupt zu viele Wort- gemacht. Aber ich hatte es „Was, Do» Ciccio? Daß es heute regnen würde?" „Nicht für Prete Cirillo. den Aerm- Der traurig« Zug bewegte sich gegen das Haus. der Richter. vom Dache, um spritzend auf dem schma len Pflasterstreifen zu zerstäuben. Aus Furcht vor allzu großer Durchnässung setzte rasch Don Ciccio, der auch kein« Angst durchblicken lassen wollte. Er meint« damit, daß, ob nun Hund, ob Wolf, jcdtnfalls d«r Mensch «in bös hechigte. ch D Ab liche Eintritt d«s Befürchteten mit sich Sobald es ihnen gestattet wurde, schritten sie in Prozession an seinem Lager vorbei, um seine Hände und Fuße zu küssen, mit den Fingerspitzen seine Kleider zu berühre», zerstreuten sich dann durch das Haus, die Gemä cher, das klein« Studirzimmer des Verblichenen, trachteten, sich ihn lebend vorzustellen, im Sorgenstuhl vor seinen Büchern sitzend, weiche sie eins ums andre berührten mit einer Ehrfurcht, als legten sie die Hand aufs Missale. Und da mittlerweile der Regen nach gelassen hatte und die Sonne schüchtern durch die Wollen zu brechen begann, so gingen sie auch in den Garten hinaus und brachen sich jede eine Rose, die sie an die Brust steckten, nachdem sie sie wie eine Relique an die Lippen gedrückt. Als dann Martino, die Glocke wech selnd. Mittag zu läuten begann, er- Busen. „Platz! Zurück!" schrie der Sekretär. Es Ware» Prete Cirillos Reste. die (E n d e.) schriftlicher Befehls txs alte» Blücher! ersten Uelxrschwoimniing der „Kosmo polis" Paris im Jahre 1814 durch die Horden der übrigen Welt hatten di« wie sie noch einem jeden der Kämpfer aus dem Jahre 1870/71 inErinnerung sein wird, die fremde» Offiziere nah- Abhilf« schafft«. Er ersuchte einen Ver treter der ~pir»li<l>! nntlc»,". sein Haupt zu «nt>blös»en; da er aber deutsch sprach, kam er schön an, denn derFran rnrröv" in den Bart. Und als der „Barbar" sein« Bitte in elegantem Französisch wiederholte, da druckte je ner s«in«n Hut erst r«cht in seine Den kerstirn. Der vievzehnizöllige „schöne Hülsen" gab ihm nun Zeit, bis er „drei" gezählt, und da d«r Hut dann immer noch auf dem Haupte sitzen blieb, so flog buchstäblich der Hut mit seinem Träger und dem F«nst«rkreuz «ine Treppe hoch herunter auf die Straß«! Hülsen, Onkel des jetzigen gewarnt wie er sein« That büßen mußte, davon gibt di« eingangs erwähl»!« Ordre d«s alten Blücher Ausschluß. Die Wilhelm Ttll-Sage. Im Berner „Bund" »«rösfentlicht Prof. Dr. Hidber den nachstehend«» Beitrag zur Tcll-Frage: Der Name Tell, meint- ein betreffender Forscher, g«hör« jedenfalls der griechischenMytho legie an, zu „Thallo", Göttin des Wachsens, Strotzens. also «mes unge stüm sich ErHebens, wozu die Bemer kung der Chronik: „Wäre ich witzig, so hi«ß« ich nicht der „Täll", recht gut passe. Historisch war dies begreiflicher weise nicht. Um den Nam«n für un scre Lairtxsgeschichte zu retten, brachte ich aus dem Luzerner Staaisarchw« «in« Gerichtsverhandlung vor, worin d«r Name „Jacob D«ll" vorkommt. Di« Buchstaben „D" und „T" werden im Rathsbuch« häufig verwechselt, z. B. Dulliker und Thulliker. Also war der Name „Tell" für die innere Schweiz gewonnen; auch wurde d«r Einwand, der Tausnam« Wilhelm komm« in d«r Gegend um d«n Vierivaldstätter See selten oder gar nicht vor, dadurch be seitigt, daß aus d«in Jahrz«it«nbuch der Hvfkirch« in Luztrn und dann auch Nun wurde aber, und zwar von ge wichtiger S«it« behaupt«!. Konig Al brecht aus dem Geschlechte der Habs burger sei nirgends gegen die Bolks- Besörderer der Bolksfrej'htit darstellte. Abt« Wilhelm von St. Gallen (den 24. August IÄ2) das versprochene Geleite brach, d«m Land« Striermark die feier unerträglich drückte, daß «in Ausstand ausbrach, welch«» auf des Königs Ge- Zahre Besitzung; diese verlieh Abt Konrad von Nauchenberg zu Ende des 13. Jahrhunderts dem Könige Albrecht die Vogtei über Weg alles Recht mit der Kirche Sankta Ma- Habsucht des Königs, der selbst das Kirchengut nicht schonte und dazu die nutzlos protestirte (Jahr 1306). Konn tersee bildenden Reuß stattfinden? Und thürme. Sie heben an mit der Feste Bellinzona (Bilitio) (wieder neu er baut im Jahr 1445 von Philipps Ma ria Bisconti) und den diesbezüglichen Thürmen. Sie folgten sich in Osogna, Faido, Stalvedro, Quint», Giornico, des langobardischen Königs Deside riums; in Hospenihal, Göschenen,Wal tingen, Silenen und Altdors. Lango bardisch« Geschl«chler in Tessin sind Airoldi, Pufterla. Da die geistlichen und w«ltlichen Schutzbriefe des Klo sters Pfäfers dessen Leut« in Weggis nicht vor der Gewaltthätigkeit der Habsburgischen Vögte schützten, so darf wohl angenommen werden, daß des Königs Bogt, der in seinem und des Reiches Namen am Vierwaldstätterse« und Un waltete. Aeuß«- schen Rechte freimachen. Dabei konnt« Einer statt Allen die vorgeschrieben«Be dingung erfüllen. Laut diesem Recht größere Versammlung statt. Diese er folgte durch das Aufstecken eines Hute! auf eine Stange und dann durch eine Pfeilschuß, der den Eintritt in die Fre iheit bezeichnete. Der Pfeilschuß konnte durch ein« Graus k-it erschwcrt wer- Rechte entnommenen Vorgang wird die Tcll-Erzählung im weißen Buche be stätigt, es fehlt nur der Knab« mit dem Apfel, was wohl als ausschmückende Zuthat aufgefaßt werden darf und nicht wesentlich ist. Zchumau» und Me»deltsol»s. Um den B-weis zu führe», daß zwi schen Felix Mendelssohn und Robert Schumann nicht Feindschaft, wie frü her öfters behauptet wurde, sondern warmeFreundschast bestand, veröffent licht die London „Times" einen ihr zur Beifügung gestellten Brief Men» dtlssohns. D«r Briefest m englischer Berlin, 27. Januar 1844> Geehrter Herr! Mein Freund Dr. Schumann hat den Wunsch, sein neues Werk „Das Paradies und die Peri" gelegentlich m Ihrem Lande zu veröffentlichen und er hat mich gebtttii, Ihnen den Eindruck iniizutheilen, den dieses Wert auf mich hervorgebracht. Seine Absichten inbe zug aus die Veröffentlichung, wird er Ihnen unterdessen wohl selbst bekannt geben. Ich muß Ihnen also demge mäß sagen, daß ich das neu« Wert von Dr. Schumann mit dem größten Ver eS mir «men Genuß bereitete, d«r mich den ungetheilten Beifall voraussehen ließ, nxlch« fein« zw«i Ausführung«» m Leipzig und diejenige in Dresden (di« letzten Monat stattfand.) gefunden ha ben und daß ich eS für ein bedeutend«? ragenden Schönheiten. Auch noch der Darstellung und dem dichterischen Ge halt steht es s«hr hoch. Die Chöre sind Wiedergabe d«ic erhabenen Inspiration Ihres großen Dichters Moore. Und ich glaube, daß das Gefühl der Dank barkeit gegen diesen Dichter, von dem den Komponisten zu dem Wunsche ver anlaßt hat, Ihre Landsleute mit sei nem Werl bekannt zu machen. Er be absichtigt, nächstes Jahr England zu besuchen. Ich bin sicher, daß er und sein Werl dann so feierlich aufgenom- Feli/M«ndelSsohn-Bartholdy. ist ein Brief erfüllt, in dem Schumann feinen Besuch bei Mendelssohn in Ber lin schildert. Schumann» Reise nach England kam, wie man weiß, nie zu Stande. Mir die Küche. Beignetsülu Recht frisches, festes Ochsenmark wässert man, daß es weiß wird, kocht es rasch einige Augenblicke in mit Essig und Salz vermischtem Wasser und läßt es auskühlen. Man schneidet es nun in dicke Scheiben, bestreut diese mit Salz und Pfeffer und zieht sie darauf durch Schottische Törtchen. Bon Geflügelsarce. um sie im Ofen zu backen. Indeß hat man die Gerippe des Geflügels mit etwas frischem Kalbfleisch ausgekocht und durchseiht. Bon der Brühe bereitet man mit hel man mit gewiegten Champignons ver setzt, mit Pfeffer würzt und mit eini gen Eigelb legirt. Die fertigen Tört sten stürzt man nebeneinander auf eine vertiefte Schüssel und übergießt sie mit der Sauce. Reiswürstchen. Man kocht »inen steifen Reisbrei, würzt denselben mit Zucker, Zimmet, etwas Citronen sast und schlägt einige Eier daran. Sodann formt man kleine Würstchen dreht dieselben in geschlagenem Ei und Paniermehl um und backt sie schön aelb. Sehr gut eigenen sich diese Würstchen zum Garniren eines fein durchgeschlagenen Aepfelbreis, auf wel chen man sie nicht zu dicht legt. Englische Schinken-Schnitt chen. Man schneidet dünne Brot schnitten von viereckiger Fo?in, röstet sie rasch in Butter auf einer Seite, legt auf die ungeröstete Seite eine passende Scheibe rohen Schinken, bestreut diesen mit etwas Pseffer und gen:de--em Käse »nd bäckt nun die Schnitlhen rasch im heißen Ofen, bis fie ob?n Schinken darf nur durch und durch heiß, nicht durch zu langes Backen zäh« und trocken sein. Kalbs milch -ruf Wiener Art. Zwei recht große, gewässerte und blanchirte Kalbsinilche häutet man sauber und kocht sie in fetter Fleisch brühe mit Wurzel- und Zwiebellchei ben zehn Minuten, woraus man sie in ihrer Brühe erkalten Man schneidet sie in ziemlich dicke Scheiben, marinirt diese einige Stunden in Oli venöl, Citronensaft, Salz, Pfeffer, Zwiebelscheiben und Petersilie und trocknet sie dann ab. Man taucht die Kalbsmilchscheiben in einen Ausbacke teig, bäckt sie in Schmelzbutter gold gelb, häuft sie herzförmig asf eine Schüssel und garnirt sie mit ausgeba ckener, krauser Petersilie. Gute JüS aus Fleischextract, die man mit Citro nensast etwas schärst, reicht man ne benher. Dies Vorgericht :st loch« und bekömmlich und besonserS als Eingang zu einem größeren Diner zu empfehlen. Austernpaste-tch«». Aus au tem Blätterteig bäckt man zuerst klein« Blindpasteichen mit Deckeln, die man etwas auskühlen läßt, worauf man di, Deckel abnimmt, die Erbsen, met denen beim Backen die Pastetchen gefüllt wur den. hcrausschiittet und nun di-Pastet ch-n heiß stillt, für zwölf Pastctchen nimmt man 48 Austern, löst »« auZ den Schalen, entfernt die Bärte und legt sie mit zwei Löffeln geschmolzener Butter, dem Saft einer Citrone und einem Glas guten Rheinwein in em« Kasserolle und stellt sie fa lange auf Z Feuer, bis die Austern heiß gew>cden sind, sie dürfen nicht kochen, sondern müssen innen noch roh sein. Die bei ßen Austern werden nun rasch cuf ein Sieb geschüttet, der Foird mit einer hellen Mehlschwitze schnell sämig ge kocht und mit drei Eigelb and einem Löffel Wein legirt. Die dicke Sauce wird über die Austern passirt und dies, jetzt sofort in die heißen Pastetch-n ge füllt, die sogleich aufgetragen werden müssen. , . Kaviars alat. Ein Halde». Pfund bester Kaviar wird in eine Por zellanschale gethan und mtt einerßübe gleichmäßig? grauweiße Masse HU. die man durch ein Haarsieb streicht. Man giebt drei Lössel feinstes Olivenöl, den Saft von zwei Citronen und drei ge riebene Schalotten zu der Masse, sowie einen Löff-l dicke, süße Sahne so daß, man eine dicke Sauce erhalt. Achr hartgekochte Eier, zarte GeslUgelbra tenrefte und zwei gedämpft«, erkaltete Kalbsinilche schneidet man in Stni-- seil, giebt die» in eine Krystallschüsser und füllt die Sauce darüber. Man stellt den Sakat drei Stunden kalt unl» servirt ihn dann mit Semmelcrou- Für sechs bi» acht Personen nimmt man fünf Tassew Mehl, zwei Tassen Zucker, vier Eig«lb. «in« Tass« Milch, «in Viertelpfund. Butter, Saft und Schale einer halbe,» Citrone, drei Löffel Oromor D»rt»ri. einenTheelöffel Natron und zuletzt da« zu Schaum geschlagene Eiweiß. Dies» Masse wird nach dem richtigen Verar beiten möglichst rasch in ein« gut aus gestrichen« und ausgestreute Fonn ge. th-n und ein« Stund« bei mäßiger Ausder guten alten Zeit. Major (auf einer Festung): Warum wird nicht mit d«n GeschUtzen exercirt? Hauptmann: Herr Major, ich melde gehorsamst, die Schwalben haben Nester reingebaut und Habel» jetzt gerade Junge! 3
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