Jm KWbiiHillAWlS (I. Fortsetzung.) «Giramii hatte zuerst auf ihr« lebhaft« Herausforderung hin geschwiegen und feine verschlossene Miene bewahrt, ohn« jsdvch ein Lächeln unterdrücken zu kön nen, das die Neugier seiner Freund« nur noch mehr steigerte. „Ach was, Sie mit Jhr«r Geheim nißkämerei! Ich bin überzeugt, daß Sie, Marqcris, »nt«r uns allen der Be gUwstigtste sind! So ein hübscher Kerl, wie Sie, und unabhängig und reich dazu! Sie müssen ja großen Erfolg bet den Frauen haben. Jetzt, in die sem Mvmen-t«, sehen Sie wie einer aus, der sich über etivas ganz besonders freut." Immer noch beobachtete Girani ein beharrliches Stillsc!?weigen, aber das Aufblitzen seiner Auge», das Beben seiner Lippen und das erstrahlende Ge sicht verriethen inehr, als es ein Zuge ständniß gethan haben wiilrde. DK andern, die darauf erpicht waren, fein Geheimniß zu erfahren, drangen in ihn, sich doch nicht so unerbiMich zu zeigen. Konnte er denn sein Erlebniß nicht erzählen, ohne den Namen der v«rjllhr."Mschen Heldin zu nen-nen? Denn bezaubernd war sie doch jeden zwei^ln! „Ja. bezaubernd!" entfuhr es dem Marquis. des Italieners, und langsam und un bewußt gerieth der junge Mann im mer mehr in sein« indiskreten Mitthei lungen hinein. Er begann sein ro mantisches Abenteuer zu erzählen, wäh rend ihm alle aufmerksam, gespannt und ein wenig neidisch zuhörten. In Monaco, als er das Schloß des Für sten besuchte, war es gewesen, daß er che» unter der Aussicht ihrer Anver wandten. Er hatte sich bescheiden im Hintergründe gehalten, aber sie dabei die Braune. Sie schienen seine Anwesenheit gar nicht bemerkt zu haben, und wenn er würd«. Der Zu sali hatt« sie ihm jedoch wie der in den Weg geführt und ihm dies- Tage auszufüllen, die amerikanische Fregatte zu besuchen, die jedes Jahr im Hafen von Villafranca ihr« Anker auswirft, und diesen Entschluß bald sichiigung des Schiffes hin, wobei ihm die Offiziere aufs bereitwilligste ent gegengekommen waren. Dann stieg er wieder ans Land. Während er auf sei- X nen Zug wartete, gina er in der Nähe Bucht auf und nieder, m den fchat kommen, in der das junge Mädchen «rschnxind. Er hatte, überzeugt davon, baß hier ihr Heim sei, lang« vor der Thüre gestanden, dann war er nach Monte Carlo zurückgekehrt, mit ver wundetem Herzen und ohne daß er ei nen andern Gedanken, als den an die schön« Unbekannte, fassen konnte. Diese Mittheillunge» waren erst nur flüchtig an dem Ohre des in Träume rei versunkenen Ploern« vorbeigegan gen. Dann plötzlich wurden ihm in un erklärlichem Zusammenhang die Perso nen in Giranis Erzählung zu >de» Ge stalten seines Tramnes: drei Frauen, ein« davon ailt, zwei jung, und instink tiv fühlte er, daß jene dieselben waren, die er im Geiste gesehen hatte. Warum aber sollte es so sei»? Gab es nicht noch andre, die Girani begegnet sein konnten? Wie dem auch war, eine pein volle Angst schnürte ihm di« Brust zu sammen, und ohne daß irgend etwas seine Unruhe und seine Eifersucht be rechtigt hätte, litt er grausam während der Erzählung des Italieners. Dieser schilderte weiter, wie er aus der Lauer stand, sich in der Nähe der Villa umhertrieb, um einen Blick von ihr zu erhaschen, wie er dann plötzlich kühn geworden war, bei einer Gelegen heit sie anredete und von ihr mit ge bührendem Zorne abgefertigt wurde. Dann hatte er ihr geschrieben, um sich zu entschuldigen, und hatte wieder und wieder Briefe gesandt, trotzdem sie un- Wahrheit, die Girani in ihren Einzel heiten enthüllte. Bei diesem Schisf bruch. den sein ganzes moralisches Selbst erlitt, klammerte er sich noch an eine einzige Hoffnung. Zwei junge Mädchen wohnten in dem jetzt entehr ten Hause. Welche hatte sich zu Grunde gerichtet? Die Schwester oder die Braut? Entsetzliche Wahl, die ihm das aus dem Wege gehen konnte. Und er kam dahin, zu wünsche», daß diejenige, die sich vergessen hatte, nur jene sei, die er als Freundin, als Jugendgespie lin liebte, und daß die, weiche er an betete, sich ihm rein und treu erhalten habe. In seiner Seele erhob sich der fürchterliche Zwiespalt: „Welche war es?" Aber er bebte vor der Frage zu rück, so sehr er auch unter dem Zweifel litt. In dem plötzlich in ihm aussteigen den wilden, grauenerregenden Hasse, der sein ganzes Wesen gegen den Hel den des galanten Abenteuers erfüllte, gab es jedoch kein Zögern. Erdfahl, mit zusammengepreßten Lippen und glü henden Augen stand er da, als wollte er sich auf den Italiener stürzen. Sein Herz schlug zum Zertspringen, während sein Gehirn mit unnatürlicher Ruhe Ein Durcheinander von Stimmen zeigte ihm, daß Girani mit seiner Er zählung zu Ende ivar. Um den froh „Verflixter Kerl, dieser Girani, solch blaß angehauchten Gesichtern verdrehen allen Weibern die Köpfe!" „Das ist einmal ein wirklicher Ro man, und zwar ein sehr interessanter!" „Jetzt versteht man doch auch die häusige Abwesenheit des lieben Mar quis.... Er ist öfter in der Umgegend von Villafranca, als mit sximn Freunden vom Geschwader oder als in Nizza oder Monte Car10...." Herren?" fragte der Italiener mit ei nem Anflug von Eitelkeit. „Wahrlich nicht.... Aber was wird der Ausgang der Geschichte sein? Jede Geschichte hat ihre Lösung.... Wenn Sie das junge Mädchen liebe» und sie von guter Familie und reich ist, was sie uns ja alles versichert haben, so können Sie dieselbe ja Heirathen." Der Italiener wurde einen Augen blick lang nachdenklich, und eine Wolke bald wieder der gewohnten Heiterkeit zu „Ja, Heirathen, das möchte ich schon,; was würde jedoch die Marquise Gira ni, die in Florenz lebt, dazu sagen!" „Vecheirathet! Was zum Teufel, Sie sind vecheirathet; das haben Sie uns ja noch nie erzählt. Das erschwert allerdings die Situation." „Ich lebe ziemlich schlecht »iit meiner Frau und spreche nicht gern darüber... Ueberdics ist die Marquise eine eifrige Katholikin und würde sich einem Zer reißen des ehelichen Bandes aufs hef tigste widersetzen." „Aber Sie lieben das junge Mäd chen?" „Ich liebe sie." Rauheit den Anwesenden durch alle Nerven fuhr, die Wort« aus: „Da müs sen Sie wohl, um sich so benehmen zu ne mit einem schrecklichen Lächeln auf „Ich !habe Sie wohl falsch verstan den," stammelte Girani, „oder sollten Ausdruck war doch etwas enden sollte. Lieiitenant Listel hatte sich zwischen die beiden geworfen und versuchte Bei den Worten: „Ich kenne die Da- Mittel geben, die Sache beizulegen," sagte Lieutenant Listel. „Du kennst sctzung ein. Alle Wetter! Leicht war ez seinerseits die Sache gütlich ' beilegen wird.... Es sind nur Worte gefallen... ssach einem etwa? heitern Frühstück unter Freunde» hat man sich ein wenig erhitzt; d.iS ist nichts, was nicht wieder gut zu machen wäre." Bei den Worten: „nichts, was nicht wieder gut zu machen wäre," blitzte es in den Augen PloerneZ schmerzlich auf, cber er sprach kein Wort. Die Lippen fest auseinandergepreßt, saß er da und warkte des weiter» ab, was man ihm zu sagen haben würde. „Ich werde gleich mittheilen, was wir erreicht haben," fuhr der Doktor fort. „Girani, der sich wie ein Verrück ter über die Folgen seiner Klatscherei gebürdete, halben wir zur Vernunft ge bracht. Es handelt sich nur um eine dumme Klatscherei; ich bitte, daß Sie dies wohl beachten, Ploerne; nur um ein« Klatscherei.... um nichts weiter.... Der Marquis hat uns auf feine Art ei tretenden Personen sind wahr, aber die Fabel ist erfunden.... Er hat uns diese Erklärung ausdrücklich gegeben und ist bereit, sie Ihnen zu wiederholen. Er ist dem junge» Mädchen, um die es sich handelt, in der That begegnet; er hat sich in sie verliebt, aber nie hat er ein Wort mit ihr gewechselt oder Er hat seine» Traum in die Wirtlich keit übersetzt,... Er war ein bischen an getrunken. was genau genommen doch kein so großes Verbrechen ist. Und Sie, Ploerue, sind in der That recht hart mit ihm umgesprungen." Ploerne fuhr auf. „So? Finden Sie das?" unterbrach er feinen Kameraden mit vor Erregung „Werde» Sie nur nicht gleich böse, Ploern«.... Wir erkennen das ganze ten Ihren etwas scharfen Ausfall als sich bedient haben, zurückzunehmen?" Der Kapitän blieb stumm und starr. Er gab weder durch ein Wort noch durch eine Bewegung sein Eiwverständ niß zu verstehen und schien so wenig ge neigt, auf eine Aussöhnung einzuge hen, daß sich die vier Zeugen verwirr« und beunruhigt ansahen. „Aber, Ploerne," sagte Listel, „Du kannst uns doch nicht abschlagen, die Sache uuter für Dich so günstigen Be dingungen beizulegen.... Sonst müssen wir glauben, Du suchest um jeden Preis Händel mit Girani.... Nicht wahr, Du bist einverstanden.... es ist abgemacht?" Ploerne hatte sich erhoben und war unentschlossen ein paar Schritte auf und ab gegangen; dann blieb er plötz- „Wir waren elf Personen hier," sag te er; „es ist möglich, daß der eine oder der andre nicht verschwiegen ist und daß die Angelegenheit in die Öffent lichkeit gelangt. Um die Ehre derjeni gen, z» deren Vertheidigung ich mich aufgeworfen habe, vor jedem Verdachte sicher zu stellen, wünsche ich eine schrift liche Erklärung zu haben." weit als möglich entgegenkommen, denn es scheint ihm an dem guten Ruf des Mädchens, über das er so «unüberlegt gesprochen hat, ebensoviel zu liegen als Dir." Ploerne wurde noch um einen Schat ten bleicher bei der Versicherung des Interesses, das sein Gegner trotz al ranis entfernten sich, während der Ka pitän mit seinen Freunden allein blieb. „Du ficht", sagte Lieutenant Lister, „es wird sich alles vollständig zu Dei ner Zufriedenheit ausgleichen lassen." „Bollständig," inurmelte Ploerne mit bitterer Ironie. Sie schwiege» still und warteten. Im Nebenzimmer hörte man Stim men, und nach Verlauf von nur weni gen Minuten öffnete sich die Thüre abermals, und die Zeugen erschienen und hielt ein Blatt Papier in der Hand. Er reichte es Liste! hin; dieser las es mit seinem Kameraden und gab es zwingend: „Bor allem möchte ich mit Herrn Girani selbst ei» Wort spre nant Listel aus. „Wir haben die Sache ohnehin schon in so inkorrekter Weise gefiihrt...." „Können Sie thun öder lassen," er widert- der Kavitän mit seiner schreck liche» Gelassenheit. „So werden wir also den Marquis fragen, ob es ihm reckt ist." Die Thüre zum Nebenzimmer war offen geblieben. Girani, der zweifellos zugehört hatte, erschien auf der Schwel le und trat in würdevoller Haltung auf Ploerne zu. Dieser führte ihn i» die Nische eines Fensters »nd da. iväh r:no ihm plötzlich wieder das Blut zu Kopse stieg und er den Italiener mit seinen Bicken fast durchbchrte, sragie er -mit zitternder, halb erstickter Stim me: „Welche von de» beiden.... Lydia oder Therese?" Da- Geschick feines ganzen LebenS sollte sich in einer Sekunde entscheide», und in der entsetzlichst«» Erregung harrte er der Antwort. „Welche ist eS?" wiederholte er in dumpfeni Toue. „O, antworten Sie mir! Es handelt sich bei mir um mehr, als uur um das Leben!" Der Marquis schüttelte bekümmert das Haupt. „Ich ka»» Jlmen darauf keine Antwort geben," erwiderte er fest und bestimmt. „Warum?" „Dies hieße auf Ihre Aufforderung hin eine neue Indiskretion begehen, die noch hundertmal schlimmer wäre, wem ich spreche." „Unglücklicher! Begreifen Sie denn nicht, was Sie mir damit anthun! Hü ten Sie sich!" rung hatte sich Girani wieder z» den andern gesellt. Der Kapitän folgte ihm m>it funkelnden Augen. „Nun?" fragte Hauchend, der hoffte, daß die beiden Gegner sich geeinigt hät ten. „Nun!" rief Ploerne ans; „ich habe die Erklärung des Herrn Marquis ent gegengenommen, ich habe mit ihm eine vorbereitende Auseinandersetzung ge habt, »nd nachdem ich gelesen, was er niederschrieb, gehört habe, nras er sag te, behaupte ich. daß er sich nicht da mit genügen läßt, de» Buben zu spie len, daß er setzt auch noch den Feig ling herauskehrt!" „Mein Herr!" rief Girani aus, in dem er sich auf Ploerne stürzte. Aber der Kapilä» war schneller als er, und seine erhobene Hand berührte das Gesicht des Italieners. Die vier Zeugen warfen sich zwischen die beiden. „Ploerne, Sie sind toll gewordenl Sie wissen nicht, was Sie thun! Gi rani. e»lfer»e» Sie sich!" riefe» alle durcheinander. erw oerte er: „Ich weiß nur zu wohl, wao ich thue. Keine Ausflüchte, meine Herren, wen» ich bitten darf! Wir ein Duell handeln, das der Herr Mar quis ebenso sehr wünsche» muß, wie ick selbst.... Waffen sind ja zweifelsohne im Haufe.... Wählen Sie, welche Sie w011en.... aber sofort.... ich reife mor- „Welche Waffe willst Du? Mit wel „Girani hat das Nicht der Wahl.... nicht.... um so besser!" Ploerne blickte seinem Freund »iit einem solchen Selbstvertraueu, mit ei ner solchen innere» Ueberzeugung ins Gesicht, daß er ihn aufs äußerste er schreckte. Bei eiiiem so tapfer» und ern rung, die er gab. eine Art von fatalisti scher Willenskraft liegen, mit der er das Schicksal zu bezwingen venneinte. Der K.^itäl^ „Das Wetter ist furchtbar," fuhr der lichst rasch möchte ich die Angelegenheit erledigt sehen." „Er ist wie rasend, unser Freund," „Mein Gott! Welche Verantwortung che?" che» Verhältnisse» möglich ist." „Du gibst Deine Pistolen dazu?" „Die Herren haben sie schon." „Keiner. Die Wahl der Plätze »nd fche und schrieb. Hastig und ohne Zö gern lief seine Feder übers Papier, wußte er doch ganz genau, was er nie derschreibe» wollte. Als er mit dem Briefe zu Ense war, ftr.-uk er Sand über die noch feuchte Tinte, faltete das Blatt zuscrmmen, steckte eS in ein Kou vert und aoressirte: „Herrn... Herrn..." Bürel. der ganz mechanisch darauf hin sah, konnte den Namen nicht entziffern. Dan» steckte der Marquis das Kouvert in ein zweites, und indem er sich an den jungen Offizier wanvte, sagte er: „Wenn mir nichts passirt oder wenn ich nur verwundet werde, geben Sie ruir dieise Zeilen zurück. Sollte ich je doch getövtet werden, dann Sie die Güte, sie auf das italienische Kon sulat in Toulon zu bringen, ohne das äußere Kouvert zu öffnen, ohne den Namen des Adressaten zu lesen. Wollen Sie mir dies auf Ehrenwort verspre chen?" „Sie können ruhig fein; ich verspre che es Ihnen hiermit." Im selben Augenblick erschien Listel wieder. „Meine Herren, wenn es Ihnen ge fällig ist." Die beiden Gegner erhoben sich gleichzeitig und verließen das Zimmer. Unten an der Treppe nahm der Haus herr den Vortritt, um den Weg zu weisen. Sie gingen über das Vestibül, dann durch ein Hinterziimirer, über schritten den Hof, ein Stück vom Gar ten und befanden sich schließlich in ei nem Gebäude, das, auf vier Ziegel steinpfeilern aufgerichtet, ein längli ches Vier-ck bildete und auf allen Sei ten offen war. Der Fußboden bestand aus festgestampfter Ense. In einer Ecke war Brennholz angehäuft, in einer an dern lagen einige leere Flaschen und Kisten. Nichts, was crlsMerkzeichen oder Zielpunkt für die Duellanten hätte die nen können: der Ort war wie für die Sache geschaffen. Ringsum siel der Schnee »nd in dem schon weißen Gar >en die Bäume unter dem eisigen Hauche des Nordwindes. „Hast T-u mir noch' irgend einen Auftrag zu geben?" fragte Lieutenant Listel den Kapitän, während e: ihn gewissenhaften Ausmessung der Entfer nungen für ihn bezeichnet worden war. „Keinen, außer daß Du, wenn ich umkommen sollte, nach meinem Hotel sie dem Marinepräsekten übergeben sollst. Er wird sie sichten, wird diejeni gen, die den Dienst betreffen, für sich behalten unid die andern meiner Fami lie zustellen." „Gut. Gib mir noch einmal zuvor die Hand. Da kommt Bürel mit Dei ner Pistole. Ich werde Girani die seine bringen." Der Kapitän drückte seinem Kame raden, ohne die geringste Bewegung zu eiserne Ruhe und schien in wunverbarer Weise Herr seiner Nerven zu sein, während er das Terrain mit sicheren „Du weißt, Alter," flüsterte ihm „Wie Gott will." Listels Frage durch die Stille: „Sind glücklichen sichtbar, dessen Athem sich Aber der Ausdruck seines Gesichtes strafte diese Worte so sehr Lügen, daß der Italiener den Kopf senkte und trau rig lächeind flüsterte: „Ich danke Jh wird bald Witt»? fem!" ch.iis. um zu erfahren, was die Unkr ergeiben habe. (Fortsetzung folgt.) Mr die Küche. Suppe von F ijfcht-P u re>h Man schneidet einen Hecht von etwa 2 bis L Pfund aus Haut und Gräten und schwitzt das Fleisch mit Salz und Pfeffer in Butter gar. 4 Unzen Per lgraupen Vierden mit Salz und einem Stück Butter in Wasser ausgequollen, mit einer Brühe, die man durch daS Auskochen Ver Fischgräten und Abfälle gewann, vermischt und mit dieser und dem Zusätze eines Theelöffels Fleisch extraot in zwes Stunden sämig ge kocht, durch ein Sieb geschlagen. Das inzwischen erkaltete Fischfleisch stößt man im Mörser mit einigen süßen Mandeln,, mehreren hartgekochten Ei gelben fein, verdünnt es mit guter Sahne und streicht-es durch ein Sieb. Nun macht man den Graupenschleim kochend heiß, rührt ihn mit einem Stück Butter und dem durchgestriche nen Fischsleifch klar, schnitt die Suppe mit Salz und Muskatnuß ab und richtet sie mit nachstehend ange gebenen „Fischklößchen" an: Ein ein pfiindiger Hecht wird aus den Gräten geschnitten, gewaschen, rein getrocknet und das Fleisch fein gewiegt. Hierauf bereitet man von dem dritten Theil seines Gewichtes eine Panade von But ter und Semmel, rührt diese mit dem Fisch in einem Napfe recht weiß, fügt Salz, Pfeffer und ein ganzes Ei hin zu, nach Belieben ein klein wenig ge riebene Zwiebel, streicht die Farce durch ein Sieb, formt von derselben kleine Klöße und kocht sie in Salzwasser auf. Milchreis mit Aepseln. Aus 10 bis 12 Aepseln bereitet man mit ein wenig Wasser, Zucker und der abgeriebenen Schale einer halben Ci trone ein steifes Mus. welches man durch ein Sieb streicht und in ab wechselnden Schichten mit einem aus 7 Unzen Reis, Quart Milch, etwas Butter, Zucker und Vanille bereiteten Milchreis auf einer Schüssel anrichtet. Die oberste Schicht muß aus Reis be stehen, den man dick mit Zucker be fel glasirt. . Birnen - Pudding: Recht schöne, saftige Birnen schält und hal birt man. nimmt Stiele wie Kernhaus fallen. Mit etwas von der Milch und brennt den Brei auf schwachem Feuer ab; halb erkaltet rührt man nach und »ach die Eidotter, den Zucker, die gestoßenen Nelken, Salz und zu letzt den Eierschnee dazu. Eine Pud dingsform buttert man gut, streut sie mit Krumen aus, legt auf den Boden derselben eine Schicht Gtiesmasse, dann Virnenkompott u. s. w., schließt die Form und kocht sie im Wasserbade reichlich U Stunde. Englischer Schweinsrük ke n. Sechs Pfund Schweinsrücken ohne Fett, ein Biertel Pfund Butter, ein halbes Pint Fleischbrühe, ein Vier te! Pint säuren Rahm, eine halbe Unze Weizenmehl. Salz nach Bedarf. Ein gutes Cotelettstück wird vollstandiz entfettet: das Fleisch von den Knochen gelöst, etwas geklopft, mit Salz einge rieben', die Butter gebräunt, das Fleisch hin'ingelegt; in einem sehr hei ßen Bratösen 20 25 Minuten ge saure Sahne, in die vorher das Mehk eingeauirlt wird, zugegossen wird. Die Sauce kann verändert werden durch Hinzufügen von Champions oder Morcheln. Der Braten ist hochfein. Kar t crf felkl ö ß e. Butter von der Größe einer Walnuß reibt man zu Sahne und verrührt sie mit- 2 Eidot tern. 3 4 Löffel geriebenem Weiß brot nnd ebensoviel gekochten geriebe nen Kartoffeln, Salz, Gewürz uni» endlich mit dem Schnee der 2 Eier. Die ausgerollten kleinen Klöße müs sen M Minuten in der Suppe kochen. Lebertlöße. Ein Pfd.Kalbs l'b'r wird enthäutet und geschabt; drei MNckbrode werden in einem Pint Milch geweicht und zerrührt. Hierzu k ':nmen sechs Eier, zwei i» Butter ge d''mpkte Zwiebeln. Pfeffer, Salz. Muskatnuß unk Masoran. Dann nibt man die Leber himn nnd schließ lich milcht man so viel Mehl dazu, t<"rn am besten, erst einen zu Probiren. Sie müssen ca. 13' Minuten kochen oder bis ste innen ganz trocken sind. Derber nnd kräftiger werden sie auf folgende Art: Die Leber mit den Zwiebeln und etwas Nierenfett fein gchackt. Hierzu ein Viertel Pfund cmsqebratenen Speck, kleinwürfekig ge schnitten, ein Suppenteller geriebenes Schwarzbrod, Ein. Mehl und Gewürz Sandteich zu Obstkuchen. Vier ganze Eier, so viel Zucker, But ter. Mehl, wie die Eier wiegen. Die Butter wird schaumig gerührt, die Eier hinzu, dann Butter und Mehl, das Backblech mit Speck oder Butter gestrichen, obige Masse gleichmäßig darauf vertheilt, dann dkht mit halb gespaltenen Pflaumen, auch Apsel scheibsn oder Kirschen belegt und bei mäßiger Hitze drei Biertel Stunden gebacken. Der Kuchen gelingt stets, macht wenig Mühe und ist sehr wohl- Aha! Ein Gutsbesitzer kehrt von einem Spaziergange heim und sieht seinen Kutscher betrunken aus dem Weg« liegen. Gutsbesitzer: „Aber Carl, warum liegst Du denn betrunken auf der Straße?" Kutscher: „Ach, gnä diger Herr, ich bin ja nicht so glücklich als Ew. Gnaden, ich habe doch keinen Kutscher, der mich zu Hause fährt, wtnn ich b-trunkn bin!" 3
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