Die tolle Komteß. (I. Fortsetzung.) .Das verdanke ich meinen liebens würdigen Verwandten!" erwiderte je ner mit einiger Bitterkeit: „Sie hatten Hypotheken auf dem Gute stehen. Es waren kleinliche, kurzsichtige Menschen, ohn« Sinn für meine reformatorischen Bestrebungen. Sie kündigten mir zu ungelegenster Zeit, Mißernten kamen hinzu und so " Der Diener trat ein und meldete, Thee bitten lass«. Sie erhoben sich gleichzeitig. Der Di«n«r trug die große chinesische Por mit Holzpanelen und holzähnlicher Tapete. Zwischen den beiden Fenstern stand auf einem Sockel die Figur des Fliegen geschützt. Komteß Marie goß eben den Thee auf. Die Gräfin, welche in einem gro- Runddivan an der innern Fensternische gesessen hatte, legte rasch ihre Brille ab, und kam dann mit merkwürdig zu beitragen, diesen Eindruck zu ver stärken. Sie kam also, wie gesagt, einem Missionspredigt von Pastor Bullerich kundigte sich Komteß Marie ganz ru hig vom Theetisch her. „Vermuthlich wohl," antwortete die der Hand, bereit, sich zu setzen. Da aber die gnädige Gräfin nicht dasSig nal dazu gab, so zögerte man noch und blickte einander erwartungsvoll an. Die Frau Gräfin warf «inen be deutungsvollen Blick auf ihre älteste Tochter welche leicht errötheud zur Seite sah. d ll d dann wandte sie sich mit einer stren gen Miene an den Gast und sagte würdevoll: „In unserm Hause gilt das Beten noch nicht für unschicklich, Herr von Norwig!" stumm und faltete erwartungsvoll die Hände auf seiner Stuhllehne. ' Die Frau Gräfin legte das Haupt auf die linke Schulter, hob die gefalte ten Hände an den Busen und mur melte: „Alle gute und alle volltomme dem Vater des Lichts." aus und Komteß Vicki kam, die Arme nachlässig schlenlernd, herein. „Meine Tochter Viktoria Herr von Norwig!" teren Schwester nur wenig nachgab. Man setzte sich und aß gut und reichlich, wie überall in dem gesegneten Obotritenlande. ' „Sie sind Wittwer, Herr von Nor wig?" wandte sich die Gräfin an ihren Gast.« „Nein, fast möchte ich sagen: Gott sei Dank. nein. Ich hätte sie ja doch.nur zu Erben des unglückseligen babe schon manch« betrübte' Seele gerichtet! Die Menschen gehen nur oft so blind durchs Leven und finden den Der stets, aufmerksame Norwig be? merkte, daß die Augen der Gräsin wäh rend dieser kleinen Rede mit eigen thümlichem Ausdruck auf ihrer jüng sten Tochter ruhten. Und während nun der Graf das Gespräch wieder vom geistlichen aus das weltliche Gebiet zu lenken sich bestrebte, bemühte sich seine Gattin, durch lebhaftes Zwinkern Komteß Viktoria auf etwas aufmerk sam zu machen. Herr von Norwig wei dete sich inzwischen an der reizenden Verlegenheit des lieblich drallen Mäd chens, das gar nicht wußte, was die Mutter von ihm wolle, bis jene endlich wi« unabsichtlich, aber mit bedeutungs vollem Augenwink «im Hand leicht auf die Brust legte. Da bemerkte endlich Komteß Vicki, indem sie ängstlich an sich hinunter blickte, daß sie eine beträchtliche Strecke ihrer schwarzen Trikotblouse zuzuknö pfen vergessen hatte. Das Mädchen war zu reizend in seiner Verlegenheit! Herrn von Norwig brachte es kaum über's Herz, seine Blicke eine Weile von ihr abzuwenden, um ihr mehr Zeit zur Vervollständigung ihrer Toi lette zu gewähren. Er bemerkte aber sehr wohl, wie Komteß Marie sich das Lachen verbiß und wie die alte Grä fin mißmuthig den Kopf schüttelte und dabei immer: „Tetete, tetete!" machte. Komteß Marie wußte das Gespräch bald auf ihren Lieblingsgegenstand, die Pferde, zu bringen, und Herr von Norwig folgte gern ihrer Aufforde rung, ihr etwas von den berühmten Pferdeherden in den brasilischen Pam- Bild des kühnen Pfadfinders der Zi liche Familie. Selbst Komteß Marie, von seinem Bortrag angezogen, und Komteß Vicki saß gar mit offenem Munde da und kam sich vor wie etwa Graf Pfungk pflegte solche Buchred- Pslicht des Adels, für das Reich Got tes auf Erden zu kämpfen, so wie er früher sür seine weltlichen Kaiser und Himmel einen Sohn versagt hat, so werde ich dafür sorgen, daß wenigstens eine von meinen Töchtern dem Herrn mit Werken der Liebe dienen soll. Vicki, das liebe Kind, gedenkt nämlich Diakonissin zu werden!" Weich darauf wurde die Tafel Unterhaltung. „Du, Marie," flüsterte „Das wäre gräßlich! Uebrigens ein sehr netter Mann! Findest Du nicht?" „Mir schwatzt er etwas zu viel. Wir wolle» erst einmal sehen, wie er zu Pferde sitzt," sagte Marie. „Sieh nur, er guckt immerzu hier te Vicki. Allerdings kehrte Norwigs Blick im- mer wieder zu den beiden Riesenmäd chen zurück. Sein Auge hatte ihn vor hin nicht betrogen, die Gestalt der äl letzt ausschließlich aus der jüngeren haften. Jetzt erst, wie sie da stand, be merkte er, daß diese überaus stattlich« junge Dame wohl kaum mehr als fünfzehn oder sechzehn Jahre zählen mochte. Denn der kindliche Ausdruck zu offenbarem Widerspruch mit der sonstigen Reife ihrer Gestalt. Herr von Norwig bemerkte einen auffallenden hätte. Gräfin trank hastig ein volles Glas ergriff der Diener die große chinesische hend der Gesellschaft die Treppe hin unter. Tisch in der Milte des Saales. Die dann ordnete sie ihren BUcherhaufen. Der Graf saß rechts hinter ihr, ihm zur Seite Komteß Marie. Links hinter BraMmrst. Gilead? Oder ist kein Arzt nicht da? Volles nicht geheilet? Jeremia 8, 22." des berühmten württembergischen Pfarrers Grolmus und endlich das Hauptstück des Abends- die Predigt die Epistel des folgenden Sonntags zu lesen pflege, da der Pastor in diesem Jahre nur die Evangelien vornehme. Herr von Norwig verbeugte sich höf- Vickis Profil so eingehend studiren zu können. Das große Mädchen schaute so fromm in seinen Schooß, empfand aber trotzdem den Blick seines Nach bars sehr wohl, und eine zarte Röthe bedeckte sein Gesicht wie seinen Hals. Bemerkte es doch sehr wohl, daß Nor wigs Blick wieder von seinen immer noch lose auf dem starken Knö chel lagerte. Freilich trug Komteß Vi cki Sorge, das Unglücksbändchen mit dem darüber gelegten andern Fuße zu einmal, das half alles nichts. Jedesmal, wenn die Gräfin ein neues Blatt umschlug, machte der Graf einen langen Hals und spähte'über > ihre Schulter hinweg, ob nicht die Predigt auf der nächsten S«ite endlich zu Ende ginge; aber sie währte reich lich eine halbe Stunde und vermochte trotz ihrer Eindringlichkeit und treff lichen Fassung nicht zu verhindern, daß auf der Seite desDienstpersonals meh rere Häupter bedenklich in's Schwan ken geriethen, auch gewisse Laute ver nehmbar wurden, welche dem gedämpf ten Geräusch einer Säge nicht unähn lich klangen. Als die Gräfin den drit ten und letzten Theil der Predigt in Angriff nahm, trat ein Ereigniß ein, welches sämmtliche Zuhörer erschrocken zusammenfahren machte: Der alte Hinrich, überwältigt von dem Schlafe des Gerechten, verlor nämlich das Gleichgewicht und rutschte mit gewalti gem Gepolter von seinem Stubl. Er raffte sich langsam empor und starrte, noch halb abwesend, mit seinem greu lichen Meerkatergrinsen um sich. Mit einem vernichtenden Blick durch ihre runden Brillengläser wartete die Gräfin, bis er wieder sicher auf sei nem Stuhle saß und sagte dann: „Wenn Sie sich noch ein einzigesmal erlauben, während der Andacht vom Stuhle zu fallen, Hinrich, so sind Sie sofort entlassen!" Ein zweiter vernich tender Blick traf Brinkmann, den zweiten Wirthschafter, welcher vergeb lich« Anstrengungen machte, hinter sei- Einige weitere Gesangbuchverse be schlossen endlich die Abendandacht. Das Personal wünschte einstimmig gute Nacht, und unter Borantritt des Die ners mit der bewußten Lampe stiegen die Herrschaften wieder in den ersten Stock hinauf. Komteß Bicki hatte un terwegs Gelegenheit gefunden, ihr Strumpfband in die Tasche zu Herr von Norwig sah es nebst dem Taschentuch daraus hervorlugen, als er den Damen „Wohl zu schlafen" wünschte. Der Graf bat ihn, noch ein Glas auf seinem Zimmer mit ihm zu trinken und eine Zigarre zu rauchen. Es wur de ein reizender Abend, der sich bis ge gen Mitternacht ausdehnte. Als Herr von Norwig endlich sein Schlafgemach aufsuchte, va hatte er den unterschrie benen Kontrakt in der Tasche. Der Graf aber fuhr um zwei Uhr Nachts aus dem Traume empor, setzte sich im Bett auf und lachte wohl eine Viertelstunde lang, bis er ganz außer Athem war. Die Geschichte von dem Levi, der sich wegen Frechheit scheiden lassen wollte, war doch zu brillant ge wesen! 3. Kapitel. > l Die Alpenlandschaft auf den Roll vorhängen des kleinen Fremdenzim mers leuchtete in hellen Farben, als Herr von Norwig am andern Morgen Minuten später das Fenster weit nete, da strömte ihm mit thaufrischem, wonnig belebendem Hauche die licht durchsluthete Herbstluft entgegen. Die bunten Wipfel des Parkes rauschten so leise und friedlich, wie die Kleider der Frauen in der Kirche, ehe die Predigt beginnt. Norwig sah eine lange Allee von dunklen Tannen hin unter, welche hügelab einem kleinen Teich zuführte, dessen Wasserspiegel fast ganz bodeckt war von den großen sterten Teppich überdeckt. Es war für ländliche Verhältnisse schon etwas spät geworden, und Herr die gräfliche Familie ihren Kaffee be reits getrunken, nur Komteß Vicki, welche immer und überall zu spät kam, saß noch am Frllhstückstische, stippte ihren Zwieback in den kalten Kaffee sen, Komteß?" eröffnete Norwig das Gespräch. „Ach, es ist «in reizendes Buch heißt." Er nahm ihr den schmutzigen, abge griffenen Band aus der Hand und sah „Ab«r Mama sagt doch, es wäre so christlich!" gab das große Mädchen kleinlaut zurück. „Dieses Exemplar wenigstens," lachte H«rr von Norwig, „steht schon seiner Nase. „O, Wissen Sie von Bacillen greulichster Sorte' Sie gegen sich selber loslassen, indem Sie in solchem Buche blättern? Leihbiblio thelsschmöker halten sich erfahrungs mäßig in Krankenstuben am liebsten tzige Scharteke nur anfassen." Das gescholtene Komteßchen machte ein ängstlich betrübtes Gesicht. „Aber die Bücher aus der Leihbibliothek in doch irgend ein schmutziger gar tränier Mensch g-tragen kann. lAber Ihre Lektüre beziehn Sie unbe- Komteß!" tröstete Norwig. „Vielleicht und trug die Schleppe ihres dunkelgrü nen Reitkleides über den linken Arm geschlagen. N r i !" ief „Ja, wissen Sie, wir steh'n hier höl lisch früh auf. Langes Toilettemachen und andern solchen Frauenzimmer kram kennen wir hier nicht. Wissen Sie auch, daß Sie den Morgensegen ver säumt haben? Mama zieht sich schon zur Kircke an. Ich war heute schon zu Stündchen mit Ihnen zu reiten. Wis sen Sie, es schläft sich danach besser in der Predigt." „Ach! Du!" rief Komteß Vicki mit drollig entsetztem Blick. „Na, ich habe nichts gehört!" Und dann drehte sie sich Komteß Marie lachte und klopfte den Kopf traurig hängen. Von Zeit zu Zeit stieß es ein todesbanges, kurz athmiges Gestöhn aus. D«r Graf nahm «den seine Mütze ab und trocknete sich mit seinem großen rothseidenen Tuche die Stirn. „Ent schuldigen Sie, daß ich Sie nicht er wartet habe," redete er Norwig an. „Man rief mich hierher. Da sehen Sie das Malheur! Mein schönster Ochse ist den Klee gelassen worden und na türlich frißt sich das dumme Biest todt; er tann jeden Augenblick platzen." „Ist denn kein Thierarzt in der Nähe zu beschaffen?" versetzte Norwig ziemlich rathlos. „Das Thier müßte trokarirt >Verden." die Zwinge seines derben Krückstockes gegen den Asphalt: „De? Brinkmann, der der ja redeten, hatte sich Komteß Mari« die Handschuhe ausgezogen und mit ihrer schönen großen Hand vorsichtig die Flanken des kranken Thieres befühlt. Jetzt hielt sie inne, drückte den Daumen auf eine destimmte Stcile und rief ei nen der Knechte an: .Jochen, hol mi mal dat Kleed up!" Und während der iunze Geselle mit verlegenem Grinse« ihrem Befehl nach kam und die Shv'.'pe ih:es Reitlle'ides so ungeschickt und ängstlich in seinen Fäusten hieli, wie e!w.i ein alter Jung geselle Täufling in der Kirche hantirt, rief Komt:ß Mari:! „Hat nicht jemand ein scharfes Taschenmes ser bei sich?" fuhr allen. „Na, hör' mal, Marie?, sagte der Graf und legte die Hand auf ihre bischen zu viel riskirt." „Wenn er daran verendet, kannst Du mir den Ochsen von meinem Nadel gelde abziehen!" Herr von Norwig reichte ihr sein noch ziemlich neues Taschenmesser hin. Es war ein sogenannter Genickfänger, zum Feststellen, mit Hirschhorngriff. „Komteß wollten es wirtlich wagen?" Sie ergriff rasch das Messer, rich tete, ohne ihm zu antworten, die Auf forderung an die Umstehenden, wohl achtzugeben, daß das Thier nicht um sich schlage, und dann setzte sich vor sichtig die Spitze des Messers auf die Stelle, welche sie mit dem Damnen festgehalten hatte, und trieb es durch einen wuchtigen Schlag mit geballter Faust dem Thier in die Seite. Das Blut bespritzte ihre weiße Hand und besudelte auch ihr Kleid. Der Ochse brüllte auf und machte den haltenden Männern gewaltig zu schaffen aber sie hatte die richtige Stelle getroffen. Das Gas entwich und das werthvolle Thier war gerettet. Man hielt sich noch eine ganze Zeit lang im Stalle auf, bis es den verein ten Bemühungen der Leute gelungen war, das Thier zu beruhigen und die Geschwulst vollends wegzustreichen. Dann erst verließ der Graf mit seiner Tochter und Norwig den Stall. An der Pumpe wusch sie das Blut von der Hand und dann trocknete der Vater sie ihr mit seinein seidenen Tuche und führte sie galant an seine Lippen. „Ich verdanke dieser, kühnen Hand ein theures Leben," scherzte er und streichelte sie zärtlich. Wie ihre kleinen unbedeutenden Au gen in Heller Freude blitzten, und wie das lebhafte Roth ihren rauhen Wan gen plötzlich einen fo> weichen Sammt ton zu verleihen wußte! Norwig blickte sie mit seltsamem Gefühl von der Seite an. Ja, dies Gesicht war und blieb häßlich, durchaus reizlos! und darüber ausbreiten können? Unwill kürlich drängte sich ihm die Frage auf: .Was müßte das für ein Mann sein, um den die „tolle Komteß" sich in ein liebendes Weib verwandelte!" Er selbst hatte keine geringe Meinung von sich. Seine Gefährlichkeit für die Frauen war für ihn durch zahlreiche Abenteuer bewiesen aber noch nie im Leben hatte er einem Menschen gegenüberge neben dieser derben, unschönen, weder geistreichen uoch gefallsüchtigen, jungen Gräfin. Bei ihrem weiteren Rundgang durch die Wirthschaftsgebäude gesellte' sich ih nen Inspektor Reusche zu, welcher sich schon für den Kirchenbesuch in kleine wig begrüßte seinen ersten Untergebe nen mit großer Höflichkeit aber auch Herablassung, welche jenem guten Mann zu verstimmen schien., „Ach, hören Sie, lieber Herr Reu sche," sagte Komteß Marie, „es wäre wirklich sehr nett von Ihnen, wenn Sie heute für uns drei mit andächtig sein wollten. Ich habe die größte Lust, heute die Kirche zu schwänzen und un auch, Papa?" Der Graf krchte gutlaunig und gab, gern zu, daß er kein übermäßiges Ver langen nach der Predigt des guten Pa» stors Meuset trüge. „Und Sie, Herr von Norwig?" wandte die Komteß sich an jenen. so frommer Geineinschaft ein Gottes» Haus zu betreten, nachdem ich so viele Jahre hindurch kcmm mehr das Innere einer Kirche gesehen haben." Der Gras bemühte sich, ein möglichst ernsthaftes Gesicht aufzusetzen und sagte: „Ich will nicht hoffen, Herr von, Norwig, daß Sie auch einer von dir einen Sohn hätte, und er käme mir von der Hochschule zurück mit diesen gottlosen neuen Ideen, dann würde ich d«n Jungen bei Wasser und. Brot einsperren, bis er giaubt oder ihn Frau zu sagen pflegt." »isem leichten Lächeln und erwiderte „Ich gebe Ihnen, volltommezr recht, Herr Graf: XokI«-««» Aber Steppe umheraewairdert ist. dann hat man sich dem Schöpfer weit näher ge fühlt, als jcn.i-ls in der dumpfen Kel lerluft einer Kirche. Die ehrfürchtige Bewunderung der Natu» ist auch ein Gebet, Her? Graf!" „Allerdings, allerdings!" gab der Graf zu, indem er die Augenbraue:- kritisch i'« die Höhe zog, .aber ach lieber Reusche, bitte, theilen Sie deich der Gräfin mit, daß wir zu unseMi Gottesdienste beizuwohnen." Ter Inspektor nahm militärisch die Hscken zusammen, grüßte und'ging. Sc hatte der Auseinandersetzung seines reuen Vorgesetzten mit dem Ausdruck maßlosen Staunens zugebSrt. Ja, dem beobachtenden Blicke der Komteß war es so vorgetoinmen, als hät ten sich keine steifen, aufgewichsten Schnuerbartspitzen unter dem Eindruck jener volltönenden Worte demüthig M Erde gesenkt. (Fortsetzung folgt.) Mr die Küche. deckt es mit Beize und Wasser, läßt «S auf jähem Feuer aussieden und dann bei 3 Stunden langsam dünsten. In zwischen bereitet man von Butter, et was Zucker, Mehl und geriebenem Weißbrot lichtbraune Schwitze, ver gießt sie mit der Brühe des Fleisches und «w>a ein Pint Wein, gibt Rosinen und ein Stück Zimmt mit Limonien schalen zusammengebunden, damit man es leicht entfernen kann wie etwas Rum oder Cognac dazu, ver dünnt die Sauce nach Bedarf, läßt sie in Stücke, bedeckt «s auf der Schüssel (russisches Gericht). Ein halbes Pint steife,, saure Sahne wird mit 4 Eidot tern, 4 Eßlöffeln Mehl und ein wenig Salz gut durchgerührt. Zuletzt fügt jedes mit «inigen Löffeln nachstehend beschriebener Fülle belegt, gut zusam mengeschlagen (daß die Fülle nirgends Apscl k l ö ß che n. Dieselben «ig suppen. Man bereitet dieselben, in dem man 12 —IS gute Aepsel brät und durch ein Sieb treibt, 2 1-2 Un der Masse kleine Klößchen aussticht. 12 Eiweiß geschlagen und hineinge rührtzi wenn der Schaum verkocht ist. gießt man die Masse in Formen, die zuerst mit Milch ausgeschwenkt wer den, stellt sie auf Eis und giebt sie,'mit «inem kalten Beiguß., Verfahren, Rindfleisch zu räuchern. Man bringt das Rindfleisch von frisch geschlachtetem Vieh, wenn es noch warm ist, in eine Salpeter und 32 Theilen Kochsalz, durcharbeitet die Mischung gehörig mit dem Fleische und bestreut schließ lich das Fleisch mit so viel Roggen- Bestandtheile drs Rauches ab und mäßigt so die zu starte Austrocknung des Fleisches, wodurch dasselbe einen Wt" geräucherten Lachses er Kohlsuppe. Ein Kops Welsch lich« Senf häck sich in der Regel nicht lange, auch feM er vielfach verschieden aus: wer dc:yer immer gleich guten kräftigen Senf haben will, thut am bssten, ihn M selbst zu berekten, zu 'nal er nach' folgender Vorschrift nicht erhäl>. Mau füllt den Senf in kleine »er gerArt werden. Zu empfehlen ist es. den Senf erst etwa al,t Tc:gc stehen zu lllssen, bevor man ihn braucht. Ein Schlanke!. „...Ach, Fräulein, Sie haben eimm so reizenden Kirschenmund und ich bin ein lei» deuschastlicher Vegktamiur!'' 3
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