2 „Das sih Ihm haben rausjeschmis seine Fenster capputt jernacht. davor bleiben sie jefällichst zwee Dage zu Hause." Fragment eines schriftlichen Befehls des alten Blü cher! Ueber die Veranlassung wird Folgendes mitgetheilt: „Während der ersten Ueberschwenunung der „Kosmo polis" Paris im lBl4 durch d^ie Kämpfer aus dem Jahre 1870 71 Officier« nahmen als anständige Leute im Wirthshause die Kopfbede- Fensterkreuz eine Treppe hoch hinunter auf die Straße. Herr von Hülsen, Onkel des jetzigen Flügeladjutanten, 17,160 Mal in einer Stund«, folglich 411,840 Mal in einem Tage, 150,- 321.600 Mal jährlich. B«i sorgfälti ger Behandlung geht eine Taschenuhr zuweilen 100 Jahre richtig und in die sem Falle würde sie 16,032,160,000 Mal ticken. Ein« Uhr ist aus hartem Metall gemacht; aber «s gibt eine an dere merkwürdige Maschine, die aus weichem Stoffe besteht und doch 6000 Mal in einer Stunde schlägt, 120,000 Mal in einem Tag« und 43,800,000 Jahre und würd« dann 4,380,000,000 Herz. Lieblingsgericht das Milhi. Es besteht Boar d e r. Tochter: „Bitte, Ma sten Monats." Mutter: „Wie kommst Du darauf? Er ist ja ein ganz präch tiger Mensch." Tochter: „Er ist «in Betrüger. Ich habe seinen Koffer durchsucht und Briefe einer Dame vergeuden! Wir wollen Einen, der nicht verlobt ist." Er will quitt werden. gehcirathet? Wußtest Du nicht, daß sie Dich seit Jahres bestohlen hat?" Mr. —D « r gute Ruf. A.: „Glau- N.: K«nnt «r Sie?" A.: „Nein." B.: g«b«n!" DieNoth macht die m«i- Kameradschaften. Ackanislult. Im ganzen Haufe herrschte Aufre gung, wie bei Herannahen des Fa- Papa Wallner war ausquartiert wor den aus seinem stillen Arbeitszimmer und stand nun rathlos vor einem mit Büchern und Schriften beladencnTifch, den man ihm in aller Eile in das Kin derzimmer geschoben hatte. Die Kin der selbst waren zur Großmutter ge schickt worden, man hatte keinen Platz für sie. In dem kleinen Salon wur den Verschönerungen vorgenommen, frische Blumen in die Vasen gethan, ein paar Palmwedel malerisch über die obligaten Familienbilder Oelge modernen Büchern in Papas Vorrath auftreiben konnte, auf den Tisch ge breitet so recht genial durcheinander, als ob man eines oder das andere eben zufällig aus der Hand gelegt hätte. Thatsächlich las man sehr wenig bei Wallner's den Pater samilias etwa ausgenommen, der als Censor die höher, nagelt dort einen Kranz von selhstg«pflUckten Dist«ln an die Wgnd. steckt mattrothe Kerzen in die leeren Leuchterarme der Ampel. Die meiste den sie mit frischen Blumen schmückt. Sie füllt das Tintenfaß mit frischer Tinte und über dem Todtenkopf, den lisch krönt, läßt sie absichtlich ihr muth der Erde! Weiter selbst, als die im mer kluge Mutter, die im Neb«nzim mer über einen aparten Küchenzettel brütet, der dem an Grütze und Pud ding Gewöhnten die Wiener Kochkunst in überirdischem Lichte zeigt. So nun ist sie fertig, die kleine Hex«. Bedächtig steigt si« die Leiter herab, stellt dieselbe sorglich in ihren Winkel und prüft nun mit einem ein zigen Rundblick die Wirkung ihrer Schöpfung. Sie ist zufrieden mit sich, wirklich zufrieden. Er muß sich an geheimelt fühlen. Und nun noch ihre eigene reizende Person dazu, die ihn im kleidsamsten Hauskostüm an der Schwelle empfangen wird: das müßte ja ein Ungethüm sein, wenn er nicht Feuer finge! Aber freilich, wer sagt ihr denn, ob er nicht am Ende ein recht abscheulicher, knurriger Mensch ist, der von Liebe nickts mehr wissen will!? Das wäre ja schrecklich! Sie blickt ganz verzweifelt vor sich hin und über legt einen Augenblick, ob es nicht recht thöricht war, sich so zu Plagen, in's Un gewisse hinein! Da kommt Papa zur Thüre herein und hinter ihm Mama mit einer sieg haft emporgehaltenen Karte. „Dankwart von Siegen," sagt sie „Dankwart von Siegen," wiederholt Fritzi, „das klingt ja wunderschön!" — „„Na, ob das klingt," sagt die Mutter, «man glaubt ja rein in der Oper bei den Nibelungen zu sitzen! Und Pro fessor i°t er. Du, wenn er Dich nur geben, Viktor?" fragt Mania ten wolle, aber Fritzi sagt gerade halb laut wie zu sich selber: „Professor Dankwart von Siegen"... da zieht Papa seine Brieftasche hervor und l->zt schweigend das Gewünschte in MamaZ Hand. Innerlich aber sagt er sich: Dieser verwünschte Naturforschertag! Und gleich darauf: Was thut man nicht Alles einem heirathslustigen Mä del zuliebe!... Fritzi sah entzückend aus in ihrer funkelnagelneuen Herbsttoilette. Die wie über ein« schöne Blume. Aber sie war nicht die Einzige. Ueber die Ringstraße wogte es von lebendigen Blumen, aus allen Fenstern blühte unz lachte es und die ernsthaften Gelehrten schauten gar befriedigt aus bebrillten oder vnbebrillten Augen auf diesen be wegten Garten nieder, der sich ihret halben, wie es schien, so anmuthig zwi schen den herrlichen Prachtbauten, den steinernen Gedichten der Ringstraße, hindurchschob. Fritzi musterte aufmerksam die Schaar der einziehenden Gäste. So oft ihre braunen Augen einen stattli chen, blonden Germanenkopf erspähte,!, dachte sie sehnsüchtig: „O Gott wenn er das nur wäre!" Und wenn ihr prüfender Blick über viele unbedeu tend« Gestalten, über etliche Schmeer bäuche oder aufgedunsene, welke Gesich ter hinglitt, über formlose Hüte, unter welchen sie kahle Häupter vermuthete, dann verzog sich ihr lieblicher Mund und sie seufzte leise: „Das wäre schrecklich." Aber ihr Trost blieb der schöne Nam«. Dankwart von Siegen so konnte ein häßlicher, uninteres santer Mensch unmöglich heißen das wäre himmelschreiend! Und sie hatte sich nicht getäuscht. Als sie mit «inigem Herzklopfen bei Mama an dein zierlich gedeckten Jaufentisch stand die Thüre des kleinen Bal kons stand weit offen und weiche milde H«rbstluft fluthete in's Zimmer da klingelte es draußen, Schritte wurden Urbar, die sich näherten, die Portiere, die den kleinen Salon vom Speisezim mer trennte, ward zurückgeschlagen und herein trat, von Papa gefolgt, ein schö ner, großer, blonder Mann, der sich men, fröhlichen Ton in der Stimme seine Freude über die liebenswürdige Aufnahme in diesem Hause aussprach. Mama Wallner verlor sich in unglaub- Recht der Wissenschaft, das schöne deutsche Reich und Gott weiß was noch. Zum Glück war Papa da, der in ungesuchter Gemüthlichkeit seinen Gast behandelte, und Fritzi, die, nach dem sie anfangs völlig sprachlos über die Verwirklichung ihrer Träume da gestanden, nun all' ihre reizende Mun terkeit wiederfand und lustig plaudernd den angenehm Ueberrafchten in sein Zimmer geleitete. Noch denselben Abend speiste man zusammen und unterhielt sich famos. Dankwart von Siegen entpuppte sich als ein heiterer, zu allen Scherzen auf gelegter Mensch, er sprach nur sehr we nig von Wissenschaft und Forschung, was Papa gewissermaßen enttäuschte, Mama aber einen Stein vom Herzen wälzte. Fritzi überzeugte sich mit in nerstem Wohlgefallen, daß er sie oft und mit leuchtenden Blicken ansah, und sie konnte nicht umhin, dies mit einem vielversprechenden Lächeln zu erwi dern, das ihren süßen Mund noch mehr verschönte und ihre weißen Zähne sehen ließ. Wi« all« Norddeutschen, war er entzückt von dem schmeichelnden Wohl laut des Wienir Dialekts, und wenn Fritzi irgend etwas recht „weanerisch" vorbrachte, so bat er sie, es zu wieder holen und versuchte es, denKlang nach zuahmen, Was ihm nicht gelang und. was dann jedesmal zu herzlichem Ge lächter Anlaß gab. Er empfand auch, ohn« sich darüber Rechenschaft zu geben, .den wohlthuen den Freimuth der Oesterreich»!», im Vergleich« zu dem etwas harten, eckigen Gesellschaftston draufzen, der erst dvrcki langjährigen Verkehr abgeschliffen wird, während er hier vom erste» Au genblick an so selbstverständlich und harmlos erscheint. Auch die weiche, natürliche Rundung der Linien, die elegante Schmiegsamkeit der Toiletten alles das fiel ihm angenehm auf und erhöhte feine ftstliche Stimmung, so daß er sich gewissermaßen losgelöst fühlte von allen Banden der Heimath und nur diesen Tagen der Freude leben wollte, ohne an Vergangenheit und Zu kunft zu denken. Am anderen Morgen ließ Fritzi sich dabei ertappen, als sie sein Zimmer ab staubte. Er kam eben von einem opu lenten. Frühschoppen zurück. Man hatte vielerlei dort gesprochen. Be rühmte und Unberühmte hatten über Wissenschaft und Leben, über das Ver hältniß der Thiere zu den Menscben, über Gattungswahl, Pflanzen über alles Mögliche und Unmöglich« gespro chen. Jedenfalls warAlles ausgezeich net klug gewesen, aber er hatte nicht viel Erinnerung daran, denn er hatte weidlich getrunken. Der österreichische Wein konnte wahrhaftig dem Rhein wein Concurrenz machen. Das war ein wundervoller Tropfen gewesen, aber er wollte doch nicht länger bleiben; um Drei ist das Bankett, da muß ja wieder getrunken werden und er hat sogar eine Rede im Kopf. Das summt und summt von den Frauen will er sprechen, von den schönen Wie ner Frauen. Er fühlt es selbst, ob gleich er nicht gerade eitel ist, von sei nen Lippen wird das beffkr wirken, als wenn so irgend ein kahlköpfiger Col lege nee. das wäre nichts. Er muß darüber sprechen, er beherrscht seinen Gegenstand, er weiß sehr viel darüber zu sagen. Man konnte mit Walther öon der Vogelweide anfangen, der ja auch in Wien der schönen Frauen Reiz besang... aber vor Allem muß er ein wenig ausruhen sein Kopf ist schwer - und er hat ja ein so schönes Zim mer in einem Hause, wo ein so reizen- des Haustöchterchen da ist. In diesen Gedanken kommt er heim und findet Fritzi, wie sie Ordnung macht. In vollen Halse, dem hiibschfrisirtcn Köpf chen, sieht sie allerliebst aus. Die klei nen Füße stecken in schmalen, gelben Lederschuhen, die hübschen Hände mit de°r «lwas ausgestreckten Aermeln neh men Stück für Stück, reinigen es und Sie erröthet leicht und weigert sich, ihm die bestaubten Hände zu geben, er beharrt aber darauf und schüttelt sie mit Macht in seinen großen Löwenta tzen. Er erzählt von dem Frühschop pen und verräth ihr lachend seinen Re deplan. „Da müssen Sie aber mit dabei sein, Fräulein," sagt er mit fei nem tiefen Bariton. „Hier hier hab« ich Karten für Sie und Ihre Mutter Sie sollen sehen, was ick da Alles 'rauskriege aus meiner Seele und wie ich Ihr schönes Wien feiern will." Sie lacht und nimmt die Karten und trägt sie zu Mama und kommt wieder, um ihr vergessenes Staubtuch zu holen. Da liegt Herr Dankwart aber auch schon in einem Fanteuil und macht kleine Aug«n. Er springt aus, aber sie entwischt lachend und er wirft sich von Neuem in den Faut«uil und schlummert ein und träumt von sehr verrückten und mit der ernsten Wissen schaft in keinerlei Zusammenhang ste henden Dingen. Das Bankett ist vorüber, Dankwarj von Siegen hat seine Rede geredet in mitten von tollem Gläserklingen, und das war sozusagen ein Glück für ihn, denn sie war nicht sorgsam zusammen gedrechselt, sondern Inehr srei gehalten, durchsetzt mit einer, über das Ziel «in wenig hinausschweifendenßegeisterung, die vielleicht bedenklich erschienen wäre, wenn man die Worte genau verstanden hätte. Aber so in all' dem Tumult ei ner schon durch reichlichen Champagner erhöhten Stimmung sah man nur den schönen, blonden Germanen mit dem «rhobenen Kelchglas, man hört«, daß er von den Frauen Wiens sprach, Ein zelnes, wie ein mittelhochdeutscher Vers Walthers von der Vogelweide, ein paar launige, schalkhafte Wendungen wur den verstanden und man empfand all gemein, daß er diese schönen Wiener Frauen pries und ehrte das genügte. Die anwesenden Damen lächelten sich erröthend an, die Männer schrieen: „Hoch, Hoch, Bravo, der weiß, was er lobt, Hoch die Frauen Wiens!" und so war denn Alles zu ein«m glücklichen Fritzi und ihre Mutier sprachen mit mhreren Bekannten und Frau Wallner konnt« sich nicht enthalten, mit einigem Selbstgefühl den anderen Müttern zu zuflüstern: Er wohnt bei uns! Fritzi war eitel Seligkeit, und als Dankwar: nach seiner Rede auf sie losgestürzt kam und ihre beitxn Gläser sich lieb kosten, da sah sie durch allen Glanz hindurch immer nur ein Bild: sich und ihn, Arm in Arm, einander zugeneigt Geflüster ihrer Freundinnen. Dies Bild verfolgte sie den ganzen Tag und als sie spät des Abends einschlief, nach- Ausfahrt in die schöne Umgebung Wiens unternommen hatte, umgaukelte sie beständig im Traum eine große mattweiße, goldgeränd«rt« Kart«, auf der unter einem kunstvoll verschlunge nen Monogramm zu lesen war: Fritzi Wallner, Professor Dankwart von Siegen, Verlobte. Als si« erwachte, war sie beinah« be trübt, daß dieser schöne Traum noch nicht zur Wirklichkeit geworden—noch nicht, denn Fritzi in ihrem achtzehnjäh rigen Optimismus zweifelte keinen Au- Lebhafter noch als ihre eigene Glück seligkeit malte sie sich den bewundern den Neid ihrer Freundinnen aus, ivenn es heißen würde: Fritzi hat sich mit einem der Naturforscher verlobt! Und wie hübsch würden sie sich auf der Straße nebeneinander ausnehmen, er Und wenn sie dann hinauskäme in's deutsche Reich als blutjunge Professors frau da würden ihr die Studenten am Ende alle zu Füßen liegen, wie weiland der Pfalzgräfin im „Trompe ter", und vielleicht wäre er dann so recht, recht eifersüchtig! Das wäre so hübsch ihn dann wieder gut zu ma chen, ihm ein kleines Wienerlied vor zusingen, „er mag es ja so gerne lei den", wenn sie singt. Nein, sie ertappt sich wahrhaftig schon auf einer hoch deutschen Wendung und er hat noch immer nichts vom profi tirt, der Schlimme! Heute Nachmittag hat er sich freige macht von seinen Genossen, er hat Fritzi versprechen müssen, mit ihr und Papa in den Prater zu fahren. Sie will ihm ihr lustiges Wien zeigen, daZ Wien des Wurstelpraters, das er aus allerlei Schilderungen kennt und gerne genommen, einen flotten Fiaker, und in schnellstem Tempo geht es hinab nach dem Prater. Fritzi ergötzt sich an Dankwarts staunender Anerkennung und läßt sich mit heimlichem Behagen von den Droschken erster und zweiter Güte in Tübingen erzählen, die so langsam fahren, daß ein Fußzängn immer zehn Minuten früher anlangt, als der Wage». Papa versucht das Gespräch auf die Wissenschaft zu lenken, aber Dankwart antwortet zerstreut, iveil Fritzi ihm jeden Augenblick etwas zu zeigen hat. Wien sich i/skiner ganzen archi-1 tektonischen Schönheit, von ftner sinn lich weichen Luft erfüllt, die bald Le benslust, bald melancholische Träume rei in dem Wandelnden weckt. Dankwart von Siegen ist ganz er füllt von aufrichtigem Entzücken. Da zu die Nähe Fritzi's, die in unbewußter Koketterie voll anschmiegender Grazie war er konnte gar nicht anders, als mit dem Vollklang seiner germanischen Natur auf so viel Schönheit reagiren, Während Fritzi in solchen Gedanken lächelnd zu ihm aufblickte, bedachte Pa pa, was ein Professor draußen wohl für ein Gehalt haben möge, und da er zu dem befriedigenden Resultat ge langte, daß so ein tüchtiger Gelehrter Immerhin eine recht r«spektable Partie sei, ging er geduldig mit, vom Wurstel theater zum Ringelspiel und von da wi«der nach einer Rundreise durch Me nagerien und Schießbuden hinüber zum Sacher. Mama saß inzwischen zu Hause und b«reit«te im Berein mit Mizi ein gedie genes Wiener Nachtessen, das dem Gasts zeitlebens in Erinnerung bleiben sollte. Während si« den kalten Aufschnitt ver ziert« und einen Blick auf die mit Fett gefüllte, prasselnde Pfanne warf, die dazu bestimmt war, „Jackhendeln" auf zunehmen, überlegte sie, ob er wohl Verwandte inTübingen habe oder sonst wo in Deutschland draußen. Eine Mutter hatte «r sicherlich noch er war ja gar nicht alt das war also ein wunder Punkt gewissermaßen. Na, aber ihre Fritzi war ja famos erzogen, im Kochen war ihr nicht leicht Eine über, da konnte also wohl auch eine Schwiegermutter zufrieden sein. Aus gestattet wird sie auch nett o ja, was das anbelangt, da sollen sie sich Wundern, na, und ein wenig Vermö gen hat sie auch die beiden Buben, die sollen sich nur selbst einmal durch schlagen. Also das ist alles in der Ordnung, ich muß ihn nur heute ein bißl ausfragen wegen der Verwandten und so dergleichen... von wem nur der große Brief sein mochte, der heute auS Berlin gekommen war? ES sah aus, als ob eine Photographie darin steckt«. Na, wir Werden's schon her ausbekommen «r gehört ja ohnedies bald zur Familie. Mit dieser Schluß folgerung, di« in Frau Wallner's Herz eine angenehme Erregung hervorrief, ging sie nach dem kleinen Balkon, um auszuspähen, ob die Erwarteten nicht bald kämen. Ja, da fuhr der Fiaker um die Ecke und hielt vor dem Haufe. Frau Wallner konnte ganz deutlich hö ren, daß der Professor zu Fritzi sagte: Es war zu schön! Und sie sah auch, wie die Nachbarin und deren Tochter vorübergingen und sich mit verständ nißvollem Blick nach dem schön«n, jun gen Paar umsahen. Ein stolzes Hoch gefühl kam über die Schwiegermutter in fp«. Das kleine Souper war bis zum Dessert mit Klosterneuburger Stroh wein fröhlich vorgeschritten. Die Back- Hendl halten nicht verfehlt auf den Professor den gewünschten Eindruck zu marlon und er verstieg sich in seiner Anerkennung so weit, sich von Mutter Wallner erklären zu lassen, wie man si« bereite. Diese kulinarische Wißbe gierde bestärkte die Frau des Hauses in .der Ueberzeugung, daß er Mutter und Schwestern hab«. Sie wollte nur eine passende Gelegenheit abwarten, um ihn danach zu frage». Die ergab sich bald. Dankwart von Siegen hatte sich erhoben und hielt eine kleine Ansprache. Er pries das Familien leben an sich und betonte, daß es ihn wahrhaft beglücke, auch hier in Wien ein so schönes Zusammenleben gefun d«n zu haben, ein Heim, wie es sein soll, durchstrahlt von dem Zauber hol der Weiblichkeit. Er habe in Wien mehr gefunden, als er gehofft habe zu finden er werd: sich nur schwer von dieser schönen Stadt, von diesen l'eben Menschen trennen und er trinke auf das Wohl diese« vortrefflichen Mensch«», seiner lieben, hochverehrten Gastgeber und auf den Stern dieses Hauses, ihre reizende Tochter. Fritzi erglühte über und über und ihre Augen schimmerten von Thränen, als Dankwart von Sie gen mit ihr anstieß, das Glas dann wegstellte, ihre Hände faßt- und diesel ben abwechselnd drückte und lüßte... Da hielt Mutter Wall.ier sich nicht „Ach Gott ja," ruft er lebhaft und fühlt, stürmt wieder hinaus, setzt sich zwischen Fritzi und ihre Mutter und Sehnsucht ein paar Bilder hervor, die er schweigend mit einem erwartungs vollen Lächeln vor sie hinbreitet. „Ah," sagt Frau Wallner, „Ihre derhübsche Erscheinung! Und die al lerliebsten Kinder! Sieh' nur, Fritzi!" „Ne«," sagt der Professor, mit einem Alles verstummt. Frau Wallner ließ iiber sich selbst. Was sollte er nun ihm «in rettender Gedanke! Er neigte sich zu Fritzi hinüber und ihre Hand erfassend, sagte er feierlich: „Fräulein Fritzi, ich habe auch einen Bruder, einen sehr slotten, braven Mann, der mir sehr ähnlich sieht, er ist jünger als ich, Doktor der Medizin, und möchte sich gerne »erheirathen; er hat mich gebeten, in dem an schönen Mädchen so reichen Wien für ihn «in wenig Umschau zu halten, und ich glaube, gefunden zu haben, was ihn beglücken könnte darf ich ihm schrei ben, daß er «ine freundliche Aufnahme erhoffen kann?" Da lächelte Fritzi unter Thrän«n, Mama Wallner's Miene fänftigte sich, Frau. Was doch so ein Congreß für anmuthige Folgen hat! Und zu Fritzi geneigt, sagte er: „Mein Bruder heißt Hellmuth!" „Hellmuth," flüsterte sie erfreut zu rück. „was für ein schöner Name! So hat ja Moltke auch geheißen!" Diplomatisch. Madam«: Sie waren auf Ihrer letzten Stelle dieselbe denn verlassen? Dienstmäd chen: Meine letzte Herrschaft war solch unangenehmes, altes Weib. Madame: Nun, ich könnte doch auch solch unan genehmes, altes Weib sein. Dienst könnten Si« allerdings sein, aber alt ni«. Madame: Es ist gut; ich werde es mit Ihnen versuchen. UnsereFrau.cn. Europäi scher Tourist (zu seinem» an-erikanilchen Gastgeber): „Ich habe noch nirgends in der Welt so wunderschön« Mädchen ge sehen, als gerade hier bei Ihnen in Amerika; aber die verheirathetenFrauen sehen dafür um so vergrämter und ab gearbeiteter aus." Gastgeber: „Ja, sehen Sie: ein Th»»l der Frauen hier bei uns ist so abgearbeitet, weil sie sich Reingefallen. Gatte: terworte sich getroffen fühlen sollte, meint: „Es ist doch nur «in« Fabel!" Gliver Wendet! Dölmes. Der berühmte amerikanische Dichter und Gelehrte Oliver Wendel! HolmeS ist in dtm hohen Alter von nahezu 85 Jahren in seiner Wohnung zu Boston aus dem Leben geschieden. Wie sein Leben friedvoll, war sein Tod, welchem Theilnahme hervorruft, sanft. Ein sehr starker Ansall von Asthma, an welchem Leiden er seit längerer Zeit ters ein Ende gemacht. Am 29. Okto ber 1809 in Cambridge, Mass., g:bo- Oliver Wendel! Holmes. Jahre 1836 ließ er sich in Boston als- Fächern an der Massachusetts Medical Jäher 1882 nieder. Schon im Jahre gemeine Äusnxrksamkeit auf sich, und sein Ruf als Dichter wurde durch den Vortrag eines selbstverfaßten Gedichtes DaS kleinste Baby. Die Gattin des Straßenbahn-Ange stellten From in New Orleans hat ei nem Knäblein das Leben geschenkt, welches das kleinste Baby sein dürfte, welches jemals das Licht der Welt er- LLnge; sein Fuß ist nur 2 1-2 Zoll beträgt 11 Zoll. Bei seiner Geburt schenkt. Einige der Größeren sind ge storben. Ihr ältester Sohn, Frank mit Namen, zählt jetzt 18 Jahre; ist Frank Harris als der kleinste Athlet als drei Fuß. Die Mutler dieser Gesundheit, 185 Pfund wiegt. Er hat Recht. ten?" „Warum? Was kann denn das arme Thier dafür, daß ich Dich vor 2S Jah —'Beste Zeit. Reisender (zu zeit in ein Geschäft treten will): „Bist Du aber fleißig, jetzt um zwölf Uhr Mittags besuchst Du gar Kund«»?!" College: „Was soll man machen, es ist jetzt die beste Zeit, der Hausknecht ist beim Essen!"
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