Deutsch« Lo,al»Rachrtcht«n. Provinz Brandenburg. Der älteste Bewohner von Berlin, der Uhrmacher Joh. Gottlieb. Hage mann, hat den 102. Geburtstag gefei ert. Polizeihauptmann Krause ward- vom Kaiser zum Polizeiobersten ernannt. Die Genossenschaftsbank de: Berliner Südwest-Bürgerschaft hat Bankerott gemacht, da sie durch unehrliche Geschäftsführung um 400,- 000 Mark geschädigt war.— Zwei un garische Heirathsschwindler, die sick Ajtai und Horvarth nannten, haben nach Berübung zahlreicher Betrüge reien sich heimlich aus Berlin entfernt. Der Gelbgießermeister Hermann Bi «alsli dortselbst fand einen schrecklichen Tod. indem er sich mit geschmolzenem Metall verbrannte. In Berlin be gingen Selbstmord der Buchhändler Ackermann, der Photograph Adolf Prenkler, die 17 Jahre alle Verkäufe rin Anna Ratzow. Die bisher in Berlin stationirt gewesene Leibgendar merie hat ihre Uebersiedelung nach Potsdam bewerkstelligt, wo sie in der ehemaligen Gardes-du-Corps-Kaserne am Luisenplatz ihr Standquartier er halten hat. Die Schriftsetzer Ernst Berthold und Ferdinand Tröger in Berlin haben ihr SOjähriges Berufs jubiläum gefeiert. Der 20 Jahre alte Knecht Hugo Preuß, welcher aus Rachsucht seinem eigenen Geständniß zufolge in Werder neun Brände ange legt hatte, wurde verhaftet. In der Nähe von Potsdam wurde der Kauf mann Ernst Scheuermann aus Berlin, der sich erschossen hatte, gesunden. ProvinzO st-Preußen. In Königsberg ist der General-Su perintendent Plötz gestorben. In Gumbinnen ist eine Füllen- und Roß schlächterei etablirt worden, die den Versandt von Pferdewurst im Großen betreibt. Im Austrage des Kaisers ist vom Oberhofmarschallamt das 2Z Morgen umfassende Besitzthum des Käthners Pinkow in Theerbude für IS,OOO Mark zur Umwandlung in Parkanlagen angekauft worden. In Folge eines Schlaganfalles starb in Heiligenbeil Pastor Berger wenige Tage vor seinem 2Sjähr!gen Amtsju biläum. Provinz West Preußen. Ein grauenhafter Vorgang hat sich aus der Jrrenstation zu Danzig ereig net. Eine geisteskranke Frau hat sich in ihrer Zelle mit den Fingern beide Augäpfel aus dem Kopfe gerissen und zur Erde geschleudert. An einem Augapfel hing ein großes Stück des Nervs, der das Auge mit dem Gehirn verband. Beim Abgraben der Ba stion Elisabeth dortselbst wurden durch einen Erdsturz sieben Arbeiter ver schüttet; vier sind gerettet worden, ei ner ist todt, zwei sind sckwer verletzt in das Lazareth geschafft worden. Der 23jährige Gärtner Fritz Weyer von Praust, welcher auf seinen Großvater, den Rentier Schwedland, der ihm die Thüre gewiesen, aus Rache zwei Schüsse abfeuerte, die jedoch den 76- jährigen Herrn nur leicht verletzten, wurde zu 4 Jahren Zuchthaus verur theilt. Uhrmacher Ernst Ehrenberg in Marienburg ist in Konkurs gera then. Der Mllllergestll« Max Groth kam durch das völlige Zusammenschnüren der Kleidung am Halse erwürgt. In Klein-Tuchen äscherte ein Feuer das Wohngebäude und eine Scheune des Besitzers Ad. Peitsch! vollkommen ein. Graf Douglas läßt sich am Jasmundcr Bodden «inen 400 Morgen großen Park anlegen. Provinz Schleswig - Hol st«i n. Der große Truppen-Uebungsplatz für das 9. Armeecorps soll in der Ge il» Westcr-Schnatebüll einkassirt hatte. als Leicbe hervorgeholt werden. Der sog. Posthof in Quickborn, Besitzer v. Bargen, wurde an einen Herrn Nickel Summe von 125.000 M. verkauft. In der Villa Triton« bei Rom ist tele mit Revolverschüssen seine Braut, deren Mutter und dann sich selbst. Der Beweggrund zur Tbat war Hin wegen Unterschlagung von Schuilas fengeldcrn verhaftet. Das 12. schle iche Musikfest findet in Görlitz vom 17. bis 19. Juni statt. Solisten sii^ Breslau blieb eine Lanze mit dem Schaft im Boden stecken. Gleichzeitig wich «in Pferd plötzlich zur Seite. Die Lanze drang dem Kürassier in die Brust. Der Tod erfolgte sofort. Provinz Posen. Die Strafkammer des Landgerichts in Posen verurtheilte den Subdirektor der Kasseler Viehversicherungsgesell schaft, Alwin Pantzer, wegen wissentlich falscher Anschuldigung zu 2 1-2 Jah ren Gefängniß und drei> Jahren Ehr verlust. In einem Walde bei Brom berg hat «in Duell zwischen dem Rit tergutsbesitzer Speichert-Mochel und dem Regierungsassessor von Tiirk- Bromberg stattgefunden. Letzterer hat einen Schuß in den linken Oberscheld kel erhalten. Auf der Chaussee zwi schen Usch und Uschhauland ist der Be sitzer Heinrich Arndt aus Uschhauland, welcher aus einer Sitzung der Schul deputation zurückkehrte, erschlagen wor den. Als Thäter sind der -Arbeitn Leo Labinski und der Korbmacher Gustav Schulz aus Usch ermittelt wor den. Die beiden Burschen waren eben im Begriff, an einem Mädchen einen Gewaltakt zu verüben, als ihnen Arndt hindernd in den Weg trat. Der in Berlin verstorbene Dr. med. Münk hat der Synagogen-Gemeinde zu Rawitsch 11,300 Mk. vermacht. Provinz Sachsen. Die in letzter Zeit wiederholt aufge tauchten Gerüchte von der Verlegung des Grufonwerkes, welches Tausende von Arbeitern beschäftigt, von Buckau an den Hinterkopf «geschlagen, daß der Tod sofort eintrat. In dem Dorfe Werder wurden durch eine um Mitter- Gehöfte des Tischlermeisters Cäsar liegt jetzt hofsnungslvs darnieder. In der Scheune des Einwohners Ja ritz in Horstmar brach Nachts F«uer Es liegt in der Absicht der Regie- Haltung der Domäne unter ausführli cher Angabe der Gründe ist jetzt an den König abgegangen. Das Dienst mädchen Josesiak aus Schrimm, im Dienste des Hofbesitzers Erdmann zu Rosien, sprang in Folge eines Streites Provinz Westfalen. Der frühere Stadtsecretär, jetzige Agent Wilhelm Wulff in Hamm, wur de in dem Geschäftslotale der Wittwe W .Unckenbold von einem Gehirir schlage betroffen, welcher seinen sofor tigen Tod zur Folge hatte. Zum Bürgermeister der Stadt Soest wurde Gerichts-Assessor Dr. jur. ten Dorn kat-Kolman aus Norden (z. Z. in Lü beck) gewählt. In einem Garten zu Gelsenkirchen wurden fünf Dynamit patronen nebst 14 Zündhütchen, in Pa pier eingewickelt gefunden. Ein Hund hatte sich den gefährlichen Stoff be reits zum Spielzeug gemacht. Rheinprovinz. In Krefeld erschoß sich ein 18jähri- des dortigen Gym ,.Arbeiterstimme", Albert Wilde zu haftet worden. Provinz Hessen-Nassau. Der Stadtmissionar Weil in Frank furt ist von der Strafkammer wegen Frankfurt, Geh. Oberjustizrath Frei den Ruhestand getreten. Der Mit sichtsrathes der Farbwerke in Höchst, 100,000 Mark zur Vergrößerung des „Arbeiterheims", das von Herrn Wilh. kr mit Ammoniak explodirte. Fünf Maschinisten gelang es, sich schnell vor rend der Maschinist Schinerstädt durch die Gewalt der Explosion an die Wand geschleudert wurde und einen compli cirten Schädelbruch erlitt. In Fran kenberg begingen die Privatiers Karl Böttge« und Friedrich Kluge, beide ehemals Fleischermeister die Feier ihres goldenen Biirgerjubiläutns. Aus Eifersucht erschoß der 27jährig«Dienst knecht Brede in Frankenthal den 18jäh. Arbeiter Schoich. Die Geipelburg ist an einen' Herrn Voigt aus Dres den für 262,500 M. verkauft worden. Im vergangenen Jahre sind in Plauen i. V. über 80,000 Hektoliter Vier derbraucht, woran die Stadt an Steuer 35,000 M. profitirt hat. Das macht auf jedem Bewohner, auch das Kind in der Wiege gerechnet, 400 Sei del Bier, je 0.4 Liter, auf das Jahr. In Schreiersgrün stürzte die Gattin des Mühlenbesitzers Schneider vom Scheunenboden auf die Tenne herab und starb infolge der dabei erlittenen Verletzungen. Mitteldeutsche Fiirstenthü m e r. Hauptmann von Kranach vom 1. Garde-Äiegiment zu Fuß ist zum Com mandanten der Wartburg ernannt worden. Ein Feuer legte inSchmal kalden sechs Häuser mit Nebengebäu den in Asche. Da sick Ner Ausfüh rung eines Bahnbaues Kelbra-Kyss häuser Schwierigkeiten bieten, so wird jetzt beabsichtigt, ab Roßla eineSchmal spurbahn theils Zahnradbahn nack dem Denkmal zu erbauen. Der unter dem Verdacht des Mordes ver haftete Korbflechter Stephan in Co burg ist aus der Haft entlassen worden, da er nachweisen konnte, daß er sich zur Zeit des Verbrechens nicht am That orte befinden konnte. Großherzogthum Hessen. Im Kreise ihrer 7 Kinder, 31 En kel und 3 Urenkel, sowie zahlreicher Freunde und Verwandte, feierten Herr Georg Aßmuth und seine Gattin Ka tharina, geb. Geyer, in Darmstadt die goldene Hochzeit. Dii Bürgschafts fumme für das elfte Deutsche Bmides schießen in Mainz hat den Betrag von 400,000 Mark überschritten. 700 Per sonen haben Beträge von 100 bis 10,- 000 Mark gezeichnet. Die Mainzer nicht festgestellt werden. Die Selbstmord vor. Die Polizei hatte «ine Belohnung von 200 Mark auf Auffindung der Leiche ausgesetzt. Das Gemeinderaths-Kollegium von welche das Bürgerrecht erhalten haben, ein Grundstück auf Lebenszeit zur Be wirthschaftung zuzuweisen. Zu die sem Zwecke wurden große Strecken Waldungen abgeholzt und der Boden soll auf Kosten der Gemeinde urbar ge macht werden. Der in weiteren Kreisen bekannte Stadtrechner Jakob Kipper in Seligenstadt, Besitzer des Gasthauses „Zum Hirsch".ist nach län gerem Leiden gestorben. Königreichßayern. Im Residenzschlosse zu München ist am Gründonnerstag wie alljährlich un ter großem Pomp die Ceremonie der Fußwaschung durch den Regenten voll zogen worden. Unter den zahlreichen Zuschauern befanden sich die Prinzen, die Prinzessinnen u. s. w. Anstatt der 12 alten Männer, die als Apostel be zeichnet zu werden Pflegen, hatten sich infolge eines Irrthums 13 eingefunden, Werke Peter Bischers, Albrecht Dü geschictt hatte, zu 18 Monaten Zucht ferner Gustav Winter, Maler, und Furth i. W. hat sich in einem Anfall geistiger Störung erschossen. Der vom miitelfränkifchen Schwurgerichte meier von Haag wurde zu lebensläng licher Zuchthausstrafe begnadigt. Königreich Württemberg. Es ist jetzt gerade ein halbes Jahr hundert verflossen, seitdem in Stutt gart von der Taxis'schen Postverwal .tung die drei ersten Briefkasten aufge stellt wuchen, und zwar auf dem Wil helmsplatz am Haus des Apothekers Schön, auf dem Charlottenplatz am Waisenhause und am Haus des Trai teurs Roser (jetzt Oberpollinger)., In Degerloch wurde das Wjährige Amtsjubiläum des Schultheißen Wil helm Gobl festlich begangen. Für die beabsichtigte Gründung eines evan gelischen Vereinshauses in Ludwigs burg sind dem Comite bereits 23,000 M. zur Verfügung gestellt worden, so daß das Gelingen des Werkes gesichert erscheint. Nach dem Voranschlag sind im Ganzen 80,000 M. zur Gründung des Werkes erforderlich. Der seit 18S2 im Dienste der Stadt Neuenburg stehende Stadtförster Gauß wurde zum Waldinspektor ernannt. In Nord stetten grassiren unter den Kindern Diphtheritis und Masern, aus wel chem Grunde die Schulen geschlossen wurden. David Ruoff in Ober türkhejm, seit 18S7 Gemeinderath, seil 2S Jahren Gemeindepfleger, nunmehr in den Ruhestand getreten, feierte mit seiner Gattin Friederike die goldene Hochzeit. Das Jubelpaar steht im 79. resp. 89. Lebensjahre. In Ruith brach ein Brand aus, welchem eines der ältesten Häuser, das an der Hedel finger Straße im sogenannt«» Biege! gelegene Wohn- und Oekonomiegebäu de der Magdalene Distel Wittwe, zum Opfer fiel. Die Gemeinde Zatzen haufen deren Wasserreservoir versiegte, ließ Grabungen nach Quellwasser vor nehmen, und stieß man hierbei in einer Tiefe von ca. 22 Fuß auf eine römische Wasserleitung. Diese soll nun verfolgt werden, um auf die alte römifcheßrun nenstube zu kommen. Man hofft, daß der Wassercalamität abgeholfen werden Großherzogthum Baden. Der Pianist und Tondichter Jac ques Rosenhain, geboren am 2. De cember 1813 in Mannheim, ist in Ba den-Baden gestorben. Für eine Turnhalle, die zugleich als Fest- und Ausstellungssaal beniitzt werden kann, hat die Stadt Donaueschingen 6000 M. ausgesetzt. Die Gesammtkosten der Halle mit Küche und allen nöthigen Nebenräumen werden gegen 30,000 M. betragen. Der flüchtige Theil haber der in Zahlungsunfähigkeit ge rathenen Holzhandlung Gebrüder Gehrlein in Maximiliansau erhängte sich im Heidelberger Stadtwalde. Der älteste Privat-Docent aller deut schen Universitäten, der Arzt Dr. Frit 8S Jahren gestorben. Mit ihm Vei ten süddeutschen Universitätsdocenten. Steuererheber Kopp dortselbst ist seines Dienstes enthoben. Es soll Un tersuchung gegen ihn eingeleitet sein halt von ca. 2000 Mark ab. Als der wurde, fehlten 1200 Mark. Da der an, daß er den Brief geöffnet und den fehlenden Betrag sich angeeignet hat.— In Pforzheim ist die Zahl der Er- Jnterlaken wurde ein junger Mann, der sich unter dem Namen A. v. Zedlitz- Neukirch aus Heidelberg in das Frem denbuch des dortigen „Oberländerhof" eingetragen hatte, als Leiche gefun den. Es liegt Selbstmord vor. In Mengen werden in diesem Jahre sämmtliche Erstkommunikaten in der Markgräfler Tracht erscheinen. Rheinp 112 a l z. Her 78 Jahre alte Winzer Jakob Appler in Wachenheim hat das SOjäh rige Jubiläum al« Kirchendiener der katholischen Gemeinde gefeiert. —Ge- Expedition in Frankenthal, beging die ser Tage sein 2Sjähriges Dienstjubi läum. In Katzweiler hat sich ein Liebespärchen, welches zusammen nicht weniger als 118 Jahre in die Ehe bringt, verheirathet; die Braut ist 60 Jahre 9 Monate und der Bräutigam S 7 Jahre 3 Monate alt. Der 22 Jahre alle Jakob Reis von Winnwei- Freie Städte. ser Einrichtung ihr Entstehen oder ihre Förderung. Jetzt hat die Sparkasse wieder SB.OOO Mark für solche Zwecke ausgeworfen, davon allein 30,000 Mark für stadtbremifche Kinderbe wahranstalten. Im vorigen Jahre war der Ueberschuß bedeutender, und es konnten gut 100,000 Mark zur Senat ernannte von achtzig Bewerbern Gewerbeschuldirektor Lange in Lübeck zum Direktor des in Bremen zu errich tenden Technikums, nachdem der be- kannte Kieler Professor Busley auf Wunsch des Kaisers zurückgetreten war. Der Obermaat Aug. Heinr. Reetze, welcher auf dem Kriegsschiff „Prinzeß Wilhelm" eine Arreststrase zu verbüßen hatte, machte, während das Schiff vor Cuxhasen lag, den Ver such, auszubrechen. Er sprang über Bord und versuchte schwimmend eins der vorüberfahrenden Kauffahrtei schiffe zu erreichen. Die Strömung riß ihn jedoch hinweg und der Un glückliche ertrank. Schweiz. Die überseeische Auswanderung aus der Schweiz im Jahre 1893 war mit 6177 Personen die geringste seit 1879. wie es heißt aus Geiz! In die Anstalt Kappel sind durch einen Sträfling die Pocken eingeschleppt wor den. Verwalter May selbst liegt schwer krank darnieder. Aus den Allmend Hedingen verunglückte der 27jährige Jakob Roost von Zürich Knecht bei Hrn. Jakob Frei in Fehrenbach-Assol tern beim Führen von Tannästen. Der Wagen schlug iUn, Roost kam unter denselben zu liegen und erlitt den Tod. s —ln Kloten verunglückte der 34 Jahre alte ZimmermannHtinrich Gehring von Einbrach, indem er auf dem Bau beim Abbruch eines alten Hauses herunter stürzte und so schwere Verletzungen er litt, daß er nach kaum einer Stunde starb. In Einsiedeln herrscht gegen wärtig sehr rege Nachfrage nach gutem schönem Nutzvieh. Händler aus Deutschland und Italien sind auf der Suche nach solcher Waare. Der Große Rath begnadigte den zu lebens länglicher Zuchthausstrafe verurtheil ten Mörder Tanner, nachdem er 2S Jahre Haft abgesessen und 7 Mal ver geblich um Begnadigung petitioniri hatte. In Wüstenbach bei Oberwahl wurde die Leiche eines Joh. Gerber- Schreiber aufgefunden. Der Verun glückte hinterläßt eine Frau mit 8 Kindern. DieDampsschiffgesellschast des Vierwaldstätterfees läßt bei der Firma von Gebr. Sulzer in Winter thur einen neuen Salondampfer er bauen. der den Namen „Pilatus" er halten soll. Oe st erreich - Ungarn. Baurath Stiasny in Wien wurde vom Bezirksgerichte zu zwölf Stunden Arrest verurtheilt, weil er im Gemein derathe dem Antisemiten Gregorig zu rief: „Miserabler, frecher Bube," nachdem Gregorig vorher von „jüdi schen Jnfektenknaben" gesprochen hatte. Der Lieutenant im Dragoner-Re giment Kaiser Ferdinand No. 4, Leo pold Geller, hat sich in Wien erschos sen. Der Selbstmörder war 23 Jahre alt und ein Sohn des Wiener Hof- und Gerichtsadvokaten Dr. Leo Geller; er stand zuletzt in Traiskirchen in Gar nison. Der Sohn des Wiener Re staurateurs Hauswirth hat, mit einem Revolver spielend, das Dienstmädchen todtgeschossen. Abt Zeno Müller in Admont, 76 Jahre alt, ist gestorben.— Franz Matiabek aus Wien verübte in Gloggnitz, angeblich aus unglücklicher Liebe, einen Selbstmordversuch und verletzte sich lebensgefährlich. Die technische Hochschule in Graz wird nnt im 81. Lebensjahre gestorben. Die 1846 gegründete große Konfektions handlung JacqueS Grün in Jaßbereny ist in Konkurs mit 80,000 fl. Passi- Firmen sind interessirt. Josef Pau garischer 'Forstverwalter domicilirie, im Alter von 65 Jahren gestorben. Der pensionirte Hauptmann des Eisen in der Station Prerau auf das Geleise und wurde von den rollenden Waggons eines Lastzuges zermalmt. Polizist und das Schulmadchen Kliines geb.s Wohlfeile Küsse gab es neulich in Nagyalmagy im Araber Ko mitat. Dort herrscht nämlich der «>- platze versammeln, um Herren und Bauern gleichermaßen Küsse für Geld anzubieten. Da der Preis eines Kus ses sehr bescheiden und das Aussehen der Offerentinnen sehr acceptabel war, 20 Heller je nach Alter und Aussehen fall hat Sheffield (Tasmanien) schlummert lag, konnten die Pferde nicht rasch genug angehalten werden und die Maschine schnitt dem Kinde beide entsetzte Vater trug es so rasch wie möglich zur Farm, doch starb es ihm unter den Händen. . > Wahrhaftige Räuber- Frankfurt a. M. sich zugetragen haben, j Eine Bande von Einbrechern sollte dort ihr Unwesen treiben, Nachts in ver schlossene Wohnungen eindringen und jungen Mädchen die Zöpfe abschneiden. Eines Tages erwachten die beiden ju gendlichen Töchter des Landwirthes H. in Schwanheim mit abgeschnittenem Haupthaar und erklärten sofort, daß Jemand eingestiegen sei und sie ihres Haares beraubt habe. Diese Beschul digung wurde nicht nur von ihren El tern, die im offenstehenden Nebenzim mer geschlafen hatten, gleichfalls ohne etwas zu merken, sondern auch vom ganzen Dorfe geglaubt. Die Aufre gung, welche dadurch in der ganzen Ge meinde hervorgerufen wurde, stieg noch, als einige Nächte darauf der Vorfall bei der Tochter eines Schneiders sich wiederholte. Wieder einige Nächte später sollten die Attentäter einer jung verheiratheten Frau einen Besuch abge stattet, aber derselben nur die Haare ren ihrer Anwesenheit zurückgelassen haben. Der letzte und aufregendste Fall ereignete sich bei einem erwachse nen Mädchen, welches demnächst Heira then will. Demselben wurde der Kaps fast rattenkahl geschoren. Die Aufre gung, welche sich der Schwanheimer be mächtigte, ist kaum zu beschreiben. Ganz Schwanheim schien in einKriegs laqer verwandelt, die Frauen und Mädchen fürchteten sich, Abends zu Bett zu gehen, und ein Sicherheits- Ausschuß von zwanzig Bürgern wurde gebildet, welcher Nachts mit alten Pi ken und Gewehren die Straßen abpa trouillirte. Aber kein Zopfmarder wurde erwischt. Auch der Humor be mächtigte sich der Sache. Der Vater der genannten Mädchen H. erhielt ein Schreiben, worin ihm die Zopsräuber ankündigten, daß sie ihm demnächst den Bart abschneiden würden. An die Thüre des Rathhauses wurde geschrie ben: „Wir sind unser dreißig, bei Nacht sind wir fleißig, bei Tag schauen wir zum Fenster hinaus und lachen die Leut' aus Jetzt schneiden wir Zöps' ab, später schneiden wir Köpf' ab." Diese grausige Geschichte fand indessen eine sehr einfache Aufklärung die Mädchen hatten sich ihre Zöpfe selbst Als im Jahre 1891 die eiserne Brücke bei Mönchenstein zusam menstürzte, über 70 Menschenleben zer störend, ordnete der Schweizer Bundes rath sofort die Prüfung aller eisernen Bahnbrücken der Schweiz an. Der amtliche Bericht des Eisenbahndeparte ments enthält darüber folgende Anga ben: Die Revision der bestehenden eisernen Brücken, verbunden mit Behe bung der dabei konstatirten Mängel ist nun sür die wichtigeren Bahnen fast überall durckaeführt, ebenso das Nivel lement dieser Brücken. Zur Ausfüh rung gelangten mit gutem Erfolg um tralbahn (7 Objekte) und derGotthard- Mit der Prüfung des Materials, das Interesse machen zu können, schien es dem SchweizerEisenbahn-Departement angezeigt, die bei Ersetzung der über bei Wolhusen (Linie Luzern-Bern) sich bietende Gelegenheit zu benutzen, um die alte Brücke einer Belastungsprobe bis zum Bruch derselben zu unterwer fen. Die Bahngefellschast stellte dem getroffen, sollen nächstens stattfinden. Die kosten werden vom Bund und den größeren Schweizer Bahngesellschasten bezahlt. ben Jahren nach der Fahnenflucht, in Friedrichshagen bei Berlin erfolgt. Der Fall hat einen stark romanhasten Beigeschmack. Im Februar 1887 de- Nr. 24 in Neu-Ruppin dienende Sohn einer Rentiere St. in Friedrichshagen. Nachdem ein Steckbrief hinter dem Flüchtigen erlassen worden, fand man im Juni desselben Jahres im Müggel see die Leiche eines junges Mannes, welcher als der defertirte St. recoguos zirt wurde, obgleich die Mutter densel ben nicht erkannte. Während der De serteur min in der Liste des Regiments gestrichen wurde, hielt er sich wohl und munter in der Gegend von Friedrichs hagen auf, und zwar unter dem ange nommenen Namen Friedrich Schulz. Volle sieben Jahre hat er hier unbe helligt gelebt, bis er endlich der Polizei in die Hände siel, die ihn nach Berlin an die Militärbehörde ablieferte. St. hat seiner Zeit nur vier Monate ge vient. Er benutzte den ersten Urlaub/ den er erhielt, zur Flucht, angeblich, weil er in einem Meineidsproceß als Zeuge auftreten sollte. Als der in Nizza garni sonirende Lieutenant Borreas neulich ilbends mittels Wagens nach seinem Absteigquartier im „Cercle mijitaire" zurückkehrte, rief er keuchend aus: Man hat mich vergiftet. Er verschied !rotz sofortiger ärztlicher Hilfe nach >wei Stunden. Die Obduktion der Leiche wurde angeordnet. Die Untex uchung wurde eingeleitet. Die von der tür listen Regierung gegründete Seidenbau- Gedeihens. Das Entstehen der Schule ist Mr. Vincent Caillard, dem Präsi denten des Slaatsschuldenanites, zu danken. Der einst in der Provinz Hudavendighiar blühende Seidenbau war gänzlich in Verfall gerathen. Die Seidenraupen waren erkrankt. Nie mand wußte Rath, und es kam so weit, daß die unwissenden Bauern die Maulbeerbäume aus der Erde rissen und sie als Feuerung benutzten. Das ltürkische Schatzamt bezog natürlich ! auch keine Abgaben voi» der Seiden industrie mehr. Im Fahre 1888 be gann Vincent Caillard seine Thätig keit. Es wurden Gebäulichkeiten in Brussa gemiethet und unter der Auf sicht von Torlomian Efsendi, welcher die Seidenzucht in Frankreich studirt hatte, wurde der erste Unterricht er daß jetzt 120,000 Lstrl,, die früher terwandt wurden, im Lande bleiben. Die, in der Gegend von Brussa ge wonnenen Raupeneier sind die allcrbe- Bulgarien, Ostrumelien und Griechen land ausgeführt. Ja die britische Re gierung hat Eier von Brussa vor eini gen Monaten bezogen, um die Raupen zucht in Cypern zu beginnen. Im letz ten Jahre waren die Räumlichkeiten der Anstalt nicht mehr ausreichend. Es wurden neue Gebäude auf der Anhöhe von Set Bach! unter dem kaiserlichen Kiosk errichtet, um den wie es das Gericht gethan hat, den An geklagten v. Meyerinck als Falschspieler zu verurtheilen. Insbesondere hat sein Vertheidiger, Dr. Friedmann, noch nach dem Selbstmorde des Ver stellung des Betrugs ein Zeuge erstan den, gegen dessen Klassizität wohl Nie mand Einwendungen erheben wird: des Präsidenten: „Was sind Sie^> auf den Rückseiten merken konnte. Meyerinck hat die Lichtner'sche Kunst gekannt und zunächst gegen IS pCt. des Gewinns den Schlepper gespielt. Der Gewinnantheil ist schließlich auf LS pCt. erhöht worden und daZ freundschaftliche Verhältniß soll erst dann ernstlich bedroht gewesen sein, als Meyerinck schließlich SO pCt. verlangte,' weil er es anscheinend nicht billiger ihun konnte. Vor dem Landgericht zu Plauen i. Vogtl. standen dieser Tage als Angeklagte die Inhaber der Firma Leiter des Geschäfts, betrog im Jahre einer Zeit, als das Geschäft schlecht 600 M. Geldstrafe. Der Mitange klagte Compagnon Sommers wurde freigesprochen, wxil ihm als dem kauf männischen Leiter der Firma eine Auf der finnischen Seite gab es dage gen für Rennthiere reichliche Nahrung; sie gingen daher zu Tausenden über die Grenze. Finnland hat aber seit vielen Jahren seine Grenzen gegen ein Ueberschreiten der lappländischen Heel den gesperrt; infolge dessen sollen an tausend Thiere beschlagnahmt sein. Da das Besitzthum der Lappen ausschließ lich in ihren Rennthieren besteht, sind oie Betroffenen einfach an den Bettel stab gebracht. 7
Significant historical Pennsylvania newspapers