Teutsch« Loral-Rachricht««. Provinz Brandenburg. Der Geh. Regierungs- und Pro- Vinzial-Schulrath Dr. Gustav Adolf Klix ist in Berlin gestorben. Er war 1L22 in Libbenichen in der Provinz Brandenburg geboren. Ehrenpost hörner haben sechs Postillone in Ber lin erhalten: ferner wurden zwölf Ehrenpeitschen vertheilt. Neue Grenadiermiitzen aus Aluminium hat Müden sind den Modellen aus der Zeit Friedrichs des Großen nachgebil det, die sich im Zeughause befinden. — Kürzlich wurde der Selbstmord des Schillingstr. 5, Mitinhabers der Tri kotstoff - Großhandlung von Gustav Jakoby, Adlerftr. 5, gemeldet. Jetzt ist der Mitinhaber des Geschäfts, Ja- Handlungen des Maurers 'Gustav Baum, Solrnstraße, ist dessen Ehefrau Christiane gestorben. Dessen Stief tochter Gertrud Pol?e ist geistesgestört geworden. Baum, der als Trunken bold belast ist, ist s.uchtig. Die 87 Jalire alte des früheren dä bendia verbrannt. Der Privatier Ernst Billigen aus Eharlottenburz ist mit einer Revolocrkugel in der ist unter der Anklage der Falschmün zerei verhaftet worden. In Lüb benau starb im 72. Lebensjahre der Nestor des Großhandels, der in wei ten Kreisen bekannte Großtaufmann Wilh. Grohmann, der die Liibbenauer beln von Stettin aus in alle Erdtheile versandte. Die Kaiserin Hat die Würde eines Schützenkönigs in Nauen angenommen und dem glück lichen Schützen, der für sie den Mei sterschuß gethan, dem Buchhalter Bork, ein werthvolles Andenken über senden lassen. Provinz Ost-Preußen. Eine Königsberger Stiftung hat ihre Schuldner aufgefordert, sich aus drücklich zu verpflichten, daß die Dar lehen seinerzeit in Gold zurückgezahlt werben, widrigenfalls die Darlegn so fort gekündigt werden. In Königs berg erstach bei der Rückkehr von einer Tanzlustbarkeit vor dem Tragheimer Thor auf der Chaussee ein Fußartille rist einen Pionier. Der Tod trat nach «iner halben Stunde «in. In der Tage der israelitische Kandidat an der kaiserlichen Universität St. Peters burg, Alexander Ostrogorsky, getauft. Den Taufakt vollzog Prediger Moszeik »ach vorhergegangener Prüfung. Provinz West-Preußen. In Strasburg ist der Bürgermeister Muscatc auf eine weitere 12jährige Amtsdauer wiedergewählt und bestä tigt worden. Zu Ehren des in allen Kreisen der Bürgerschaft gleich belieb ten Stadtvorstandes veranstalteten Turner und Feuerwehr einen großarti gen Fackelzug. Die verwittweteFrau Rittergutsbesitzer von Graß, geb. von Selchow, auf Starfw bei Neustadt, ist im hohen Alter von SO Jahren gestor ben. Sie war eine stets bereite Wohl thäterin der Armen unh Hilfsbedürfti gem. Bor einigen W«he,i starb plötz lich, wie der Arzt festgestellt hat am Herzschlag, der noch jugendliche Flei schermeister August Murawski in Reh waldt. Er lebte m geordneten Ver worden. Murawski sei vergiftet wor den. Die Gerichte beschäftigen sich be reits mit dieser Angelegenheit. biläum gefeiert. Prov. Schleswig-Holstein. Das Schwurgericht zu Kiel verur der Amtsunterschlagungen zu drei Jahren Gefängniß. Der Schlachter meister Reuter in Schleswig feierte sein SOjähriges Jubiläum als Amtsmeister. Manne von seinen Ämtsbrüdern und Freunden zahlreich« Beweise der Theil nahme dargebracht. Der verstorbene Stadirath G. L. Renck und seine ver storbene Mutter, Frau Agentin Katharina Renck. geb. Brey, haben der Stadtgemeinde Neumünster die Summe vcn 235,000 Mark an Legaten ver macht. In Elmshorn starb im 88. Lebensjahre d«r emeritirte Hauptpostor Veters aus Süderau, Bater des frühe ren Reichs- und Landtagsabzeordneten für den Kreis Pinneberg. Stadt rath Todsen von Feendsburg, dessen Sohn zum Bürgermeister gewählt ist, hat das seit 16 Jahren verwaltete Eh« kenamt niedergelegt. Provinz Schlesien. Im Sitzungssaale der Stadtversrd- Aeten zu Breslau wurden die von dem Bildhauer Behrens geschaffenen über lebensgroßen Standbilder der Kaiser Wilhelm des Ersten und Friedrich un ter feierlichen Ansprachen des Ober bürgermeisters Bender und des Stadt verordnetenvorstehers Freund enthüllt. In den Lehmlöchern bei Gr.-Ossig 30 Jahre alte Frau des Stellenbe vom Wagen und brach dc>s Genick, so daß der Tod auf der Stelle eintrat. — Provinz Sachsen. Die Migdeburger Liedertafel hat das Fest ihres 75jährigen Bestehens gefeiert. Bor wenigen Tagen fand man im Riethe bei Ringleben die nur nothdürftig bekleidete lOsährige Toch ter des Sattlermeisters Grassau von Artern in bewußtlosem Zustande auf. 86 Johre alte Jubilar' welcher sich seltener Rüstigkeit erfreut, bekleidete bis 1875 das Amt des Ortöschulzen. stole. An baarem Gelde wurden 112 Mark in des Todten vor- Nienburg starben an einem Tage die Riekmann'schen Eheleute, welche im vergangenen Jahre das seltene Fest Hohenbostel wurde durch ein Dyna mitat«en>tat beschädigt. Wahrschein lich liegt ein Rachsact vor. Provinz Westfalen. Geheimrath Dr. Josten, Direktor der westfälischen Provinzialaugenkli nik, in Münster gestorben. In der Gußsiahlfabrik zu Bochum fand ein: Dortmund hat 10,(XX) 2)!. zum Be- Schüchtermann u. Kremer, 12,000 M. 12,000 M. für das städtische Luisen den Tod fand. Der Geh. Sanitäts rath und Kreisphysicus a. D. Dr. med. Hellmann, dortselbst, ein im gan- Kreisphysicus, legte er erst im gen Jahres auf Zeche „Graf Moltke" Provinz Hessen-Nassau. Der älteste Frankfurter Feuerwehr mann. Ehrenreich Saal, ist gestorben. Wiesbaden bekommt eine elektrische Bahn von den Bahnhöfen durch die Bahnhofstrake, Markistraße, Mi chelsberg, Emserstraße, Wallmühl- Bank-Bachstein hat den Bau und Be trieb der Bahn übernommen! dasselbe hat sich ferne? verpflichtet, auch in der Stadt auf den bereits bestehenden Li- Wiesbaden — In dekn Dorfe Wabern (Kreis Fritzlar) be» ging der Landwirth Dielepape einen wunde beibrachte. Hierauf tödtete er sich selbst. Die Veranlassung zu der That ist in ehelichen Zwistigkeiten zu der Direktor der „Gesellschaft für Grundbesitz" Bankier Anbree wegen angeblicher Unregelmäßigkeiten in der Geschäftsführung verhaftet. Der Ge nannte ist jetzt wieder auf freien Fuß eefetzt, da sich die Grundlosigkeit der erhobenen Beschuldigung herausgestellt bat. Gegen den im 27. Lebensjahre stehenden Premierlicutenant Harry Mebius erläßt das Kommando des 1. sächsischen Feld-Artillerie Reg. No. 12 zu Dresden einen Steckbrief. Mebius hat sich aus seiner Wohnung entfernt, »hne bisher zur Truppe zurückgekehrt zu sein, er ist daher der Desertion dringend verdächtig. Dortselbst ist d«r in den Kreisen der Numismatiker als hervorragende Autorität geltende frühere Hofjuwelier Sachwall gestor ben. Der Gastwirth Mehner in Olbernhau stürzte bei einem plötzlichen Krampfanfalle so unglücklich mit der Stirn auf ein Bierglos, welches er in der Hand trug, daß er an der erlitte nen Gehirnerschütterung verstorben ist. Großherzogthum Hessen. Dir Stadt Gießen siel von einem Fräulein ein Bermächtniß von 12,000 M. mit der Bestimmung zu, eine Ver vflegungsanstalt für arme, obdachlose, kranke Thiere zu errichten und zu er übrigen Erben haben die neten beschlossen, die Zinsen dieses Ca pitals jährlich dem dortigen Thier- Dortselbst ist der Geh. Kirchenrath Fuhrmannes nicht aus dem Wege ge. gangen. Das Geschäft des Kauf manns I. Schleglmann zu Wörth a. D., seit 20 Jahren Vorstand der Post expedition, wurde kürzlich von Seiten der kgl.Postv.'rwaltung geschlossen und mit Beschlag belegt. Es soll in der Posttasse bis jetzt ein Defizit von 8000 mann war einer der angesehensten Bürger und früher 12 Jahre Bürger ster. Der Vorstand der Künstler-Genos senschaft zu München sicherte den aus der Sezession ausgetretenen sechs Ma lern einen eigenen Saal und selbststän diges Ausstellung'., rrangement im Glaspalast zu. Ein Theil der Mit glieder der Genossenschaft scheint damit unzufrirden. Anzeichen von Gruppen bestrebungen machen sich bemerklich. Dortselbst erstickte der in den Varietes austretende Kolossalmensch Loether an Fettleibigkeit. Die umfangreichen Stallungen des Schlosses Nymphen ler fließen drei Viertel Millionen Mark selbst ist der kgl. Oberbaurath Ritter v. D«nzinger, Wiederhersteller des Ri surt a. M., 73 Jahre alt, gestorben. Der Musiler Friedrich Krauß vonNeu stadt a. A. hat sich ertränkt und der Schuhmacher Lapp von dort erhängt. Im Buch bei Neuburg sind das We welcher ihn zur Ruhe mahnte, das Messer derart in d«n Hals stieß, daß der Verletzt« in kurzer Zeit verschied. Königreich Württemberg. Die drei älteren Turnvereine Stutt garts, Männerturnverein, Turnerbund und Turnv«r«in, welch« seither dem Verbend des mittleren Neckargaues un- gehörten, haben sich von diesem ge trennt und bilden nun unter sich den Gau". Die Zahl der Aerzte im Lande beträgt 739, so daß aus 10,000 Einwohner drei Aerzte kommen; die Zahl der Apotheken be trägt 264. Die Zahl der Aerzte hat um 28 zugenommen, die der Apotheken um drei abgenommen. In Geislin gen wurde Stiftungspfleger H. wegen Untreue im Amt verhaftet. Er soll 10- bis 12,000 Mark unterschlagen haben. Die Fälschungen erstrecken sich auf mehrere Jahre zurück. Er hat be reits ein Geständniß abgelegt. Der Pomologe, Gemeinderath Konrad Ströbele in Beizkofen. aß ein Stück gefrorenes Schweinefleisch und war 17 Stunden darauf eine Leiche. In wohnende hochbetagte unverheirathete Brüder, die Weingartner Wucherer,im Alter von 68, 70 und 74 Jahren, welche fast zur gleichen Zeit an In fluenza erkrankten, innerhalb zehn Ta gen. Der taubstumme Weingärtner G.Zais zu Cannstatt wurde von einem Paar scheuender Pferde überfahren und war bald daraus eine Leiche Die Anwesen des Bauern Benedikt Bord und des Matthäus Frank in Dietenheim wurden durch ein ver muthlich angelegtes Feuer vollständig eingeäschert. Buchhalter Karl Heid degger, der in Ulm bedeutender Unter schlagungen sich schuldig machte, wurde in seiner Heimath Meßkirch verhaftet. Großherzogthum Baden. Die badische Staatseifenbahnver waltung hat dem Aufsichtsrath der Heidelberg-Speyerer Eifenbahngefell schast die Absicht kundgegeben, die Bahn zu einem Preise von einer Mil lion Mark zu erwerben. — Die Mann heimer Hafenanlagen haben auch in dem Jahre 1893, so ungünstig dasselbe geschäftlich gewesen ist, doch einen-Ge sammtverkehr ermöglicht, welcher sich auf 32,393,353 Doppelcentner berech net, gegenüber 30,808,868 Doppel- Rheinpfalz. > fen zur Ermittelung der Thäter, die ! eine wohlorganisirte Diebesbande bil > beten und von dort aus ihre Raubzüge - unternahmen. Außer zahlreichen ge l stohlenen Werthgegenständen in Sil > der und Gold wurden 12 Beutel mit ! Kupfermünzen (Almosengelder), Diet > riche, Brechwerkzeuge etc. gesunden. thet. Maurer Franz P. Kleinhanz > Kinder leichtsinnigerweise durch einen Die von W. Conrad gepachtete, Kohl > in Annaberg gehörige Dorfmühle ist ' ein Raub der Flammen geworden. ' Uhrmacher Karl Roos zu Dielkirchen ' glitt aus und brach ein Bein. Der Wagner kam auf der schen Herxheim und Kallstadt unter sein Fuhrwerk und wurde derart ver letzt, daß er kurze Zeit darauf in Kall stadt verschied. In Pirmasens sind im vorigen Jahre 53 Neubauten alls ten ist die Anlage eines neuen groß artigen Güterbahnhofes zu nennen.— Elsaß - Lothringen. Die Stadt Colmar hat die reich« > Kunst- und Altcrthümersaminlung des Herrn Fleischhauer, Präsidenten der Handelskammer und des Schongauer- Venins, zum Geschenk erhalten. Herr Fleischhauer hat bei dieser Verfügung über seine Sammlung, die für eine Privatsammlung ungewöhnlich bedeu tend ist, nur ein« Bedingung gestellt: die Sammlung solle in dem Kauf hause, einem interessanten gothischen Bau aus dem 15. Jahrhundert, aufge stellt w«rden. Der Gemeinderath ist auf diese Bedingung sofort eingegan gen und hat bereits 40,000 Mark zur Restaurirung des genannten Gebäudes > aufzuwenden beschlossen. Neulich - kam der Soldat Seiffert vom 12. fächf. Artillerie-Regiment in Metz zu i dem ihm befreundeten Bruder des > Metzgermeisters Klemm. Man betrach tete ein altes Gewehr und darauf auch einen Revolver, der sich in den Händen des Klemm entlud und den Soldaten Seifiert so unglücklich in den Unterleib traf, daß er eine halbe Stunde später verstarb. Der unfreiwillige Mörder i hat sich der Polizei sofort gestellt. Mecklenburg. Der jüngst in Gadebusch verstor bene Generalkonsul von Haase hat 000 M errichtet, deren Zinsen zur Unterstützung Hilfsbedürftiger Ver wendung finden sollen. Das Dienstmädchen des Pastors Ditz dortselbst wurde des Morgens todt ' im Bette liegend aufgefunden. Koh ' lengasvergiftunq infolge zu frühen " Schließens der Ofenklappe war die Todesursache. Der Kaufmann A. Laub von Rostock wurde auf der Rück - fghrt von einer Geschäftsreise nach , Warnemünde im Coupe vom Schlage , getroffen. B«i der Ankunft in Ro , stock wer er eine Leiche. Das Ehe- xaar I. Hompsch zu Warnemünde feierte seine goldene Hochzeit. Der Großhcrzog ließ dem Jubelpaare sein Lildniß in prachtvollem Goldrahmen zugehen. Der Districts-Jngenieur, Senator a. D. Krüger von Schwaan, den man in bester Besserung von einer schweren Krankheit glaubte, ist plötz lich gestorben. Derselbe war über W Jahre Rathmann der Stadt Schwaan. Mitteldeutsche Fürstenthü terschlagung amtlicher Gelder durch die Flucht nach Amerika entzog, wird ausaeliefert und in Detmold vor Ge richt gestellt werden. Pastor Feike war mehrere Jahre Rector in Salz uflen und bis im vorigen Winter Pa- Nebel verschwand. In Eisfeld hat Freie Städte. dort «ingetrosfentn deutsch«» Schisses „Melpo", Kapitän Thebens, b«i ihrer Abmusterung verhaftet und gefesselt als das Schiff sich auf hoher See di« Meuterer bald überwältigt und in Eisen gelegt wurden. Der präsidi rende Hamburger Bürgermeister Dr. Versmann hat das Ehrenpräsidium für den im August dort stattfindenden Journalisten- und Schriftstellertag übernommen. Der Senat läßt sich in dem zu konstituirenden Hauptausschuß durch die Senatoren O'Swald, Dr. Hochmann und Dr. Predöhl vertreten, außerdem haben sich viele Mitglieder der Bürgerschaft, die Spitzen der Be hörden und angesehene Mitglieder der Kaufmannschaft bereit erklärt, dem Ausschuß beizutreten. Die kürzlich verstorbene Tochter des früheren Sena tors Weinhagen in Bremen hat ein« ganze Reihe von gemeinnützigen An stalten und Vereinen mit ansehnlichen Legaten bedacht. So erhielten u. A. das St. Petri-Waisenhaus, das Haus die St. Petri-Domkirche je 5000 Mark. Insgesammt hat die Verstorbene, so weit bekannt, 60,000 Mari zu wohl thätigen Zwecken ausgesetzt. Schweiz. Der Größe Rath von Bern setzte als Polizeistunde 12 Uhr fest; doch ist den Wirthen frei gestellt, früher zu schließen, ferner soll in das Aus- eine die Tanz- und 88,167 Gutscheine (für Mittagessen 24,909, für Nachtquartier 63,258) abgegeben worden. Im Jahr« 1892 betrug die Cefammtzahl 109,343. Bessere Zeiten! In Rüti stürzte Das Gebäude wurde vor 7 Jahren In Wien ist der Maler Georg Dei ker gestorben. Dortselbst hat sich der einem zurückgelassenen Briefe gibt er unglückliche Liebe als Motiv der That an. In Klaus«n-L«opoldsdorf starb das Amt des Bürgermeisters inne hatte, im 75. Lebensjahre. Der jetzt 87 Mitglieder zählende Wiener evan gelische Singverein feierte dieser Tage Arbeitsräumen des Bautischlers Jo -000 Gulden anrichtete, aber glückli cher Weise auf die Tischlerei beschränkt werden konnte. In Jägerndorf be- Hübner Selbstmord. Bor einigen Tagen wurde in Kostel der 85jährige Rabbiner Samson Kulte, der Nestor der mährischen Rabbiner, begraben, welcher durch volle 55 Jahre als Seel sorger in der dortigen Kultusgemeinde ?ewirtt hatt:. In Görz hat sich der Dr. Zaver Sania im de la Voste" mit Morphin vergiftet. Das Motiv der That ist unbekannt. - 55 ü rst Bis m hat den beiden Wachtmeistern der Lrib-Gen > darmerie, welche bei seiner letzten An ! Wesenheit in Berlin zu seinem persön ! lichen Dienst commandirl waren, zur ! Erinnerung an diesen Tag die Me daille. welche seinerzeit zum Jubiläum >des Fürsten geprägt wurde, zustellen lassen. Fürst Bismarck ist ein großer Mann, aber die fürstliche Freigtbig keit hat noch nie zu seinen leuchtenden Tugenden gehört. In der alten ungari schen Krönungsstadt Preßburg hat es jüngst großes Aufsehen erregt, daß einer der bekanntesten und beliebtesten unter den jungen Osficieren der Gar nison. Oberlieutenant Lorand, durch das Militärgericht verhaftet wurde. Die Ursache der Verhaftung blieb eine Weile geheim, schließlich aber verlau tete, der ungewöhnlich begabte, le bensfreudige und schmucke Ossicier habe eine Zeit hindurch Wechsel im Betrage von ungefähr 20,000 Gulden auf den Namen seiner Borgesetzten gefälscht. Oberlieutenant Lorand war dem Generalstabe zugetheilt und stand früher in dieser Eigenschaft in Wien im Dienst. Dort soll er zu ei ner ersten Kraft der Hofoper, die vor einigen Jahren aus der deutschen Reichshauptstadt nach der österreichi schen Residenz übersiedelte, in nähere Beziehungen getreten sein, und die Fama bezeichnete ihn sogar bereits als den Bräutigam der gefeierten Künstlerin. Die Verbindung kam indeß nicht zu Stande,' und seit der > ! derjenigen Kreise langweilt. Auch dem Kartenspiel soll Oberlieutenant Lorand häufig ge sröhnt haben und dabei, heißt es, sei an ihm das Sprichwort: „Glück in der Liebe, Unglück im Spiel", zum Wahrwort geworden. Durch soge nannte „Ehrenschulden" in Verlegen heit gebracht, versuchte er zuerst mit kleineren Beträgen durch unberechtigte aus der Klemme zu Helsen. Einmal bewahrte ihn die Noblesse eines Vor gesetzten vor einer Katastrophe. Man nicht er. sondern Lorand eigenmächtig mit dessen Unterschrift versehen hatte. Der höhere Officier bezahlte, zerriß rücksichtsvoll, und am Ende kam es dahin, daß die böse Geschichte nicht mehr vertuscht werden konnte. Die jungen und auf solche Abwegs gera thenen Angehörigen nichts? als sie zu ihrem Entsetzen davon erfuhr, lvar Die Familie machte den Schaden gut, leistete vollen Ersatz, aber die Anzeige war schon erstattet, die Untersuchung hatte ihren Anfang genommen, und der hoffnungsvolle Oberlieutenant, Bestrafung als Wechselfälscher ent gegen. Das Heidelberger Fatz ist nur noch ein „Fäßchen" im Vergleich mit dem Monstrum, das soeben in der Pariser Weinhalle, dem größten Sta pelplatze des Rebensaftes, fertig gestellt wurde. Dieses Riesenfaß kann 850 Hektoliter in sich aufnehmen, und seine Höh« «rreicht sieben Meter. Die Dau ben, aus einem Stück gezimmert, w«r d«n von sechzehn eisernen Reisen zu sammengehalten. Die Originalität dieses Meisterwerks der Böttcherei be steht jedoch in seiner Einrichtung. Das Faß der Pariser Weinhalle wird näm lich durchßretter in fünf ungleich große hermetisch gegen einander abgeschlosse ne Abtheilungen geschieden, welche es ermöglichen, fünf verschiedene Weinsor ten einzufüllen, ohne daß sich die ge ringste Mischung vollzieht . Diese Fül lung wird durch «ine Luftdruckma schine, ein«n neu ionstruirten Dampf heb«r vorgenommen, der den Wein in ungeheuren Schläuchen aufsaugt und in den ihm bestimmten Behälter leitet. Ein Ascenseur führt zu den kleinen Thüren, die in der Faßwand ange bracht sind und den Arbeitern Zutritt gewähren, die dieses Gefäß zu reinigen haben. Das Faß wiegt le«r 11,000 Kilogramm und SS,OOO Kilogramm, wenn es seinen Inhalt empfangen ha ben wird. Eine ' weitverzweigte Falschmünzerbande ist in Marseille entdeckt worden. Acht Männer und 2 Frauen sind verhaftet, ohne daß man damit das ganze Nest ausgehoben hätte. Die bis jetzt aufgefundenen, sehr gut gefertigten Stempel dienten für Silberstiicke von 5, 2 und 1 Fr. sowie für 10 Centimes-Kupfermünzen, wovon bedeutende Mengen geprägt zu s«in scheinen. Auch viele Goldsachen, die wahrscheinlich gestohlen sind, wur den bei der Bande entdeckt. Unter den Verhafteten befinden sich drei Ange stellte der Bank Credit Lyonnais, da runter der Chef der Comptabilität. In Kaufmannstreisen ist man über diese Aufdeckungen geradezu bestürzt. Alle Betheiligten sind Franzosen. Einer derältesten Theile der ehrwürdigen Wknoenstadt Bautzen ist ein Raub der Flammen geworden. In wenigen Stunden sind Ä Wohn- Häuser vollständig niedergebrannt und zahlreich« andere wurden beschädigt. Das Feuer ist in der Nähe des „Burg aenannktn .Mönchskirchs" verbreitet, die vollständig zerstört ist. DieLösch arbeitea wurden durch die Enge der oersichert. Die Ursache des Feuers ist nicht ermittelt. Die technische Hochschule in Graz ist geschlossen worden, weil die Studenten in ihrem Conslilte mit dem Professorcncolleqium die Grenzen der erlaubten Selbsthilfe überschritten ha ben. In ganz Oesterreich wie Deutsch land drregt die Schließung der Hoch mein ist man aus den Ausgang deS Conflicts gespannt. Im vergangenen Sommer hatte der inzwischen verstor bene Kriegsminister v. Bauer angeord net. daß Studenten, welche gewissen Grazer Techniker-Verbindungen ange hören, nicht zu Reserve-Offizieren er nannt werden sollen. Darüber ent stand eine große Bewegung unter den Technikern, und der Rektor der Hoch schule, Prof. Heyne, hatte die Polizei zur Hilfe gerufen, um den studentischen Ausschreitungen in der Aula ein Ziel -u setzen. Die Folge waren Katzen- Musiker sür den Rektor, Relegirungen einiger Techniker und die Versetzung zweier Professoren, die für sie Partei ergriffen hatten. Seither blieb das Einvernehmen zwischen dem akademi schen Senat und der Studentenschaft gestört. Letztere wollte eine Deputa tion an den Unterrichtsminister ent senden, dieser wollte die Deputation auch empfangen, jedoch nur unter der Führung eines Professors, was die Studenten ablehnten. Nun erschien eine im Auslande gedruckte Broschüre, unterzeichnet „Die Hörer der techni schen Hochschule in Graz", in der sehr scharfe und ungehörige Angriffe gegen den Rektor Heyne und den gefammten akademischen Senat enthalten sind. Die Unterrichtsverwaltung entsandte daraufhin einen Ministerialrath nach Graz, der die höheren Semester der Studentenschaft versammelte und an sie die Frage richtete, ob die Veröffent lichung der Broschüre mit ihrem Wis sen und ihrer Zustimmung erfolgt sei. Und als darauf alle Anwesenden die Frage bejahten,erfolgte die Schließung der Hochschule. Damit sind nun Schul dige und Unschuldige in gleichem Maß« getroffen, und auch die Stadt Graz erscheint geschädigt. Es wurden nun von verschiedenen Seiten Schritte unternommen, um den Untersuchungs minister zur Zurücknahme der Verfü gung zu bewegen. So stellten in einer Landtagssitzung die Abgeordneten Starke! und Genossen den dringlichen Antrag, sofort beim Unterrichtsmini sterium eine Vorstellung einzubringen, damit die Verfügung betreffend die Schließung der Technischen Hochschule so bald als möglich aufgehoben werde. In gleicher Absicht ist der Bürgermei ster von Graz beim Unterrichtsminister Im Jahre 1884 tödtete zigjährige Eiampanella einen anderen jungen Burschen Namens Carlo Fal cini. Da bewiesen wurde, daß Ciam vanella von Falcini schwer gereizt war, kam er mit einer Gefängnißstrafe von drei Monaten davon. Der Ge tödtete hinterließ einen Bruder, den 10jährigen Rodolfo Falcini. Vor sei nem Tode hatte Carlo Falcini diesem Knaben auf die Seele gebunden, ihn zu rächen, und Rodolfo hat den letzten Willen seines Bruders spät, aber ge treulich ausgeführt. Vor einigen Ta gen feierte Andra Eiampanella seine Hochzeit mit einem jungen Mädchen aus Civita Lavinia. Als er mit s«i , ner Braut das Standesamt verlassen hatte und sich zur Kirche begeben wollte, drängte sich Rodolfo Falcini an das Brautpaar heran und versetzte dem Bräutigam einen Dolchstoß in den Hals. Blutüberströmt brach der Un glückliche zusammen. Die Braut warj sich mit einem Schrei der Verzweiflung Hörde gestellt. in Belgrad der berühmteste der moder nen serbischen Dichter Voislav Jlics. d«n maik den serbischen Heine nannt«. Dichterfamili«, in der sich das Dichter erbte. Boislavs Vater war Dichter, er selbst war es, seine Brüder nicht und mit irdischen Gütern just nicht ge segvt, gleicht er ganz seinem deutschen College» und derselbe weltschmerzliche, bald sarkastische, bald tiestraurige Ton. durchzieht seine Lieder. Freund« schafften die Mittel herbei, um dem Schwerkranken den Besuch eines Kur feier hat d«r Staat auf sich genommen. Voislav Jlics war der berühmteste und gelesenste Dichter des neuen Ser- Köln) aus der Nahebrücke zurückge lassenen directen Wagen Metz-Paris vorgmetzt wird. Bei dieser Mani pulation erfolgte ein leichter Anprall gegen eine Rangirmafchine, wodurch die Packwagenthür blitzschnell zurollte und den Kops des Mannes, d«r gerade zur Thür hirausneigte, vollständig zerquetschte, so daß der Tod alsbald eintrat. Der Verunglückte war erst seit kurzer Zeit verheirathet. 7
Significant historical Pennsylvania newspapers