Deutsch« Loc«lnachri»t«Nt Provinz Brandenburg. Berlin : Ein Heim für alte invalide Schauspieler und Schauspielerinnen beabsichtigt Frau Niemann-Seebach, Mitglied des königlichen Schauspiel hauses. die kürzlich ihren einzigen Sohn verloren hat, zu errichte». Sie gedenk! ihr ganzes nicht unbedeutendes Vermö gen in den Dienst der Wohlthätigkeit für arme Eollegen zu stellen. Der Bürgermeister einer kleinen Stadt in der Näh- Berlins hat bereits für den gedachten Zweck Grund und Boden un entgeltlich zur Verfügung gestellt, für Garlen-Anlagen sollen noch einig« Morgen zugekauft werden. Die Stif terin hofft, das Heim bereits im Herbst« künftigen Jahres seiner Bestimmung übergeben zu können. Der Student der Medicin, Schweder, der in der Jn validengasse 96 wohnt, hatte bei einer Schläger-Mensur einen Schmiß erhal ten, durch welchen ihm die linle Wange völlig aufgeschlagen und der Backen knochen verletzt wurde. Obwohl der anwesende Paularzt die Wunde sofort vernähte und verband, traten später noch bedeutende Blutungen auf, so daß der Verwundete sich nach der Klinik in de? Zieg-lsiraße begeben mußte, wo eine sehr schwierige Operation vorge nommen wurde. Es ist jedoch fraglich, ob es der ärztlichen Kunst gelingen wird. Schü'eder am Leben zu erhalten, da die Blutvergiftung, um welche es sich hier handelt, zu weit vorgeschritten ist. Der auf alle» Rennplätzen des Jn „nd Auslandes bekannte Agent Roberl Herz, denen Hauptbeschäftigung darin bestand. S> orisleuien Geld auf Wechsel zu verschaffen, ist nach Verübung von W-chfelfälschungen im Betrage von 130,000 Mt. nach London entflohen. Auf der Fahrt zum Standesamt starb die 22jährige Putzmacherin Helene Gürtling; sie fiel in der Droschke plötzlich ihrem Bräutigam, einem jun gen Kaufmann, ohnmächtig in die Arme und hauchte nach wenigen Minu ten ihren letzten Athem aus. Das Hauptgebäude der Schering'schen Fa brik ist niedergebrannt. Bei den Lösch arbeiten wurden mehrere Feuerwehr leute schwer verwundet. Mit durch schnittenen Pulsadern wurde der Kott buser Damm 38 wohnhafte Restaura teur Gustav Schulz von seiner Ehefrau aufgefunden. Provinz Pommern. Dem Obertertianer Hüttmann von Lauenburg wurde vom Kaiser die Erinnerungsmedaille verliehen. Der selbe hatte im vorigen Jahre den Sohn des Kreissecretärs Waesemann vom Tode des Ertrinkens unter Ein setzung feines eigenen Lebens gerettet. Gestorben: In Miihlenbeck Forst meister Carl Ludwig Gene. Dach deckermeister Carl Stanz in Pölitz war damit beschäftigt, das Dach eines fünfstöckigen Hauses in der Bachstraße in Ziillchow zu theeren, stürzte in die Tiefe und lag zerschmettert seiner Frau, die ihm bei der Arbeit behilf lich gewesen, todt vor den Füßen. Schleswig- H o I st e i n. s In Barl! der Landcslicvollmäch ligte und Mitglied de» süderdithmar fchen KreiSauSschusses, Rentier Her mann Lelerich. Der Maler Sander freiem Heide vom Ali» getrosten und getödtet wo.den. Das HanS N. Andersen <>. S. in Flensburg, dessen T. Burmeister ist, seierte sein 50jähri ges Bestehen. i Der Geschäftsführer der Flensburg» Tampfschissfahrtsge sellschast von lKi>N, Peter Friedrich Fra», Gutsbesitzer Wilhelm Volk- Schweidnitz verurtheilte den Biirger l>k>i Unterschlagung von 5600 Mk. Sprau, Gassen, Görlitz. Malwitz, sen. Buchvruckcreibesitzer Elsner Die Festrede auf dem Festplahe hielt in Woklau seierte das Fest des 500- jc.!iriqen Bestehens ihres Gottes hauses. Provinz Hannover, j Sämmtliche 20 Logger der Enidener Häringsfischereigesellschcift sind von der ersten Fangreise zurückgekehrt. trägt reichlich 6100 Kantjes. Die Mehrzahl der Logger befindet sich be reits auf der zweiten Reise. Auch di« beidzn Logger der Norder-Gesellschaf! sind mit recht gutem Fange von dei ersten Reise zurück. Bei den Durch stichsarbeiten 'der Ilmenau stießen dn Arbeiter auf ein altes S<s'>". Da dasselbe quer im Durchstich lag, so wurden die über die Breite des Durch hauen. Der Kajütenraum liegt noch in der Erde. Die Bohlen und Nlan ken waren noch gut erhalten und haben eine Länge von 16 bis 17 Metern, Das Schiff lag etwa SV Meter von, jetzigen Jlmenaubett entfernt und soll nach dem Urtheil Sachverständiger mehrere hundert Jahre in der Erde ge legen haben. Provinz Westfalen. Neustädtcr Kirche feierte kürzlich ihr 600 jähriges Jubiläum. In der am Asche legte.— Gestorben Probst Kö- Zwei Pläne sind lUr eine Verbindung der Nubr von Witten aus mit dem Dortmunder Hafen und ein dritter ist für eine Verbindung der Ruhr ober halb Witten, und ?,war so, tv.sz der Kanal die industriereichen Dörfer Langendreer, Lütgendortmund und Martern berührt. — Aus Anlaß der 350 jährigen Jubelfeier des Gymna siums zuDortmund fanden große Fes tlichkeiten statt. Alpenprovinzen. In Innsbruck tödtcte der Holzhänd ler Alois Bader sein? Frau durch einen Stich mit einem Küchenmesser in die Brust. Sich selbst brachte der Mörder hierauf drei Stiche mit einem stumpfen Tifchmesser bei, ohne sich gefährlich zu verwunden. Grußes Aufsehen er regte in Salzburg die Verhaftung des praktischen ÄrzleS Dr. Josef Nieder hofer. welcher wegen BerbrechcnS des Betruges durch Bewerbung von falschen Zeugenausfachen und wegen Ver gehens gegen die Sicherheit des Lebens in strajgerichtlichcr Untersuchung steht. In der letzten Zeit feierten in Walsch-Tirol drei Jubelpaare die gol dene Hochzeit; es waren dies (sristosoro cher das Heft der goldenen Hochzeit. Provinz Hessen-Nassau. In der Kreistagssitzung zu Fran kenberg wurde beschlossen, zur Linde vvn Viehfutter) eineAnleihe von 100,- 000 Mark zu einem Zinsfuß bis vier Procent auszunehmen und die Zinsen In Kötschenbrsda ist Musikdirektor 25jährigen Bestehens? Alle WLands 300jähriges Bestehen. Die nun seit 300 Jahren von Bürgern, Studenten und Bauern stark frequentirte Gohli ser Oberschänke ist auch von den ber vorragendsten Dichtern, von Lessing, Göthe und Schiller besucht worden und hat bis zu seinem Tode auch einem unserer besten Lustspieldichter, den bie deren, unvergeßlichen Roderich Bene dix als Stammkneipe gedient; der von Roderich Benedix allabendlich benutzte Stuhl in der Gohliser Oberschänke wird noch heute von den Freunden des Heimgegangenen Dichters, der Benedix- Gesellschast „Humor", in Ehren gehal ten. Seit 21 Jahren ist die Ober schänke in dem Besitz des Gastwirths Friedrich Lehmann. Der Bankier Karl Weiß in Leiozig war in den Leipziger SittlichkeilSskandal verwik kelt und wurde wegen Beihilfe zur Kuppelei vom, Landgericht zu 14 Ta- gen Gefängniß verurtheilt. Du Ge fängnißstrafe ist durch königlicheGnad« in eine Geldstrafe in der Höhe von 3000 Mark verwandelt worden, Das Albrechtskreuz wurde dem Lehrer und Kantor Friedrich Schulze in Löb tau verliehen. Königreich Bayern. Der Badbefitzer Jos. Wolf in Neu- Ulm hatte Kartoffeln angepflanzt, die ihm von einem Freunde aus Ka merun iibersandt worden waren. Die Kartoffeln gedeihen ganz gut, haben aber durch und durch eine violette Farbe und sind weniger schmackhaft, als unsere einheimischen Producte. Der Gymnasial - Professor Fink aus Wiirzburg macht auf der sogenannten Biburg (Flur bei der Biburg) auf Kosten und im Auftrage der „Limes- Commission" Ausgrabungen, um das altrömische Kastell aufzudecken. Bis jetzt ist es bereits gelnngen, es Vorschrift ist, auf dem Rentamte Der Wittwer Kaspar Steffi in We- Königreich Württemberg. Stuttgart: Gestorben: Der Pro fessor am Konservatorium Carl De- Ulrich Vollenweider. Tapezierer Chri stian Braun, Apotheker Moritz Reih ten, Staatscommandant a, D. Karl Christof Frau Louis? Mück, Am Jalobi - Feiertage d. I. wur den es 200 Jahre, daß Baknang durch die Franzosen fast gänzlich einge diese schwere Heimsuchung in dem UnglückSjahre 1693, in welchem auch die Städte Marbach, Beilstein, Win- Dr. Paret eine ergreifende Predig! hielt. Gestorben: In Epsendorf Kaufmann Eugen Lemperle. 3000 Männer, welche im 2. bad. Gre sriihere Officiere, so die Generäle v, Arndt, v. Böckkin und v. Janfon. Fuhrmann Bal. Roßbach in Mann heim beging Selbstmord, Gestorben in Mannheim : Carl Bischoff, Veteran Jakob Krebs, Zimmermeister Paul Ruf, Moses Frey, Val. Roßbach. Landwirth Georg Thum in Mühlingen wurde von seinem eigenen Gespann Überfahren und war sofort todt. Rheinp s a l z. Gestorben: In Insheim Gemeinde rath und Presbyter Johannes Hoff- Schuctmann; in Kreimbach Bürger meister Joh. Jung. Der Verstorbene war 30 Jahre Presbyter, 7 Jahre Bruder mit Messerstichen schwer ver letzt hat. Adjunkt Bäckermeister Süß in Neuleiningen wurde zum Bürge,meister, Mal, Fabrikant Adam Rippgen zum Adjunkten gewählt. Der wiederholt in Konkurs befindliche Wesen des Jakob Steiner in Rhein zabern wurde einNaub der Flammen. Der eigene 6jährige Sohn hatte das Feuer durch Spielen mit Ziinvhölz-- chen angelegt.— Der Winzer Heinrich Auslingen in St. Martin Hot sich in einem Anfall von geistiger Störung erhängt. Das Anwesen des Zini m'ermeisiers Heinrich Bolldors in Win nersbach ist abgebrannt. Elsaß-Lothringen. Vier llnterosficiere des 5. <<hevaur leger- l'egimenls in Saargemünd wur den wegen Haserdesraudation verhaftet u»d in das Gefängniß abgeliefert. s In Schirme,! Holzhändler Anthym Sayer. Im Haute des Ackerers Hu bert Saint Martin in Schirmeck brach Feuer aus, das so rasch um sich griff, daß in kurzer Zeit sechs Häuser der meistens von Fabrikarbeitern bewohn ten Gasse niederbrannten. Für Re staurirung der Hohlönigsbnrg, der größten Burgruine in den Bogesen, hat die Stadt Schletlstadt als Eigen» thümerin des Riefcndenlmals : 000 Mark ausgeworfen. Weißenburg läßt ihrem ehemaligen Kreisdirector Stichaner. der später als Bezirks präsident des Unterelsaß starb, ein Machtvolles Denkmal errichten. Die ses besteht aus einem fünf Meter ho hen und über 200 Centner schweren Felsblock, in welche» das Porträt medaillon des Verstorbenen eingelas sen wird. —Am neuen Postgebäude zu Weißenbura ist ein Denkmal Ott sried's von Weißenburg, des gelehr ten Verfassers der Evangelienhar monie. welche das älteste deutsche Ge dicht mit Endreimen ist, angebrach! worden. Der blutarme Hoteldiener Jnninger zu Weißenburg hat von ei ner Tante in Amerika, die er früher in einer gefährlichen Krankheit allein pflegte, unerwarteter Weise 75,000 Mk. geerbt.— Als Urheber der ver schiedenen Waldbrände beim Odilien berg zu Zabern wurde ein Forsteleve, der 18 Jahre alte Sohn des Privat försters Dolder. ermittelt. Mecklenburg. Ein Maurer hat den See vom Wer der bis zur Stadt in voller Kleidung durchschwömmen und damit die von mehreren Herren veranstaltete Wette von 50 Mark gewonnen. Die durch schwömmen! Strecke läßt sich im Boote kaum in 35 Minuten zurücklegen. Oldenburg. Prag: s Buchdruckereibcsitzer Karl Bellmann: Amtsvollzieher Vincenj Müller: Schloßhanvtmann Josef Bar — Bcrqverwaller hat dem Stadtmuseiim in Brüx, das nächstens eröffne! werden wird, neun Stllc! stammen dem K. mmarner S'cngebiele, i In Budweis der fürstlich Schwarzen bcrg'sche Lbersorstmeister Franz Hoy dar. In Gablcnz wurde um Ge schäftshaufe der Fabrikssirin» Mahl« ein Bvüibenattentat verübt, das Menschcnlebc» zu beklagen. Am Ge denltage des Treffens bei Jicin im Jahre 1866, wurden das vom Jicinei male und Gräber auf dem Jicinei Schlachtfelde auf dem höchsten Punktl der Brada-Höhe (460 Meter) aufge ben daselbst: Statthaltereirath Joses Schneider. Gestorben: Kaufmani' Julius Schreiber in Leipzig. Ge storben in Mies : Volksschul-Directoi Wenzel Haupt. In Wißkirchen feierte die freiwillige Feuerwehr und darf, Ketten, Wetzwalde, Machendors Görsdorf, Pankraz, Ullersdorf. Ueber ein Attentat, das in der Kirch« zu Einsiedeln (Kanton Schwyz) wäh rend des Gottesdienstes ausgeführt wurde, erfahren die „Basl. Nachr." folgendes Nähere: Der Attentäter heißt Schäubly, ist aus dem Badischen zehn Jahren trat e>- in der hiesigen Klosterschusterei in Arbeit. Nachher betrieb er das Gesehnt auf eigene Rech nung in Einsiedeln. Da es ihm nichl recht glücken wollte, wanderte er nach Zeit im Filialkloster Meinrad. Er Schuß drang Kälin mitten in den Riik ken, prallte jedoch ab und schürfte blos die Haut. Das Projektil wurde dann in der sogenannten Alba (weißer Talar des Priesters bei Mefselesen) aufgefun den. Der Regierungsrath in Bern hat eine Verordnung erlassen, nach wel cher das Tragen oder Aufpflanzen der rothen Fahne an öffentliches Orten im ganzen Kanton unter Androhung einer Gefängnisstrafe von 48 Tagen oder einer Buße von 100 bis 500 Francs, von Jent <k Co. find seit Kurzem Göschencn etwa eine Viertelstunde un terhalb dieses Dorfes gegen Massen zu eine sehr ergiebige Kristallhöhle entd.'ckt. Aus dieser Kristallhöhle förderte Jn ler Steine; sie sind wässeriggriin, einige mit Eifenglanzsplitterchen präch tig betupft und dabei alle in einer so oder nie vorkommt. Die Schwyzer Braunviehrasse steht laut Urtheil der deutschen landwirtschaftlichen Ausstel viehrassen voran. Die Firma U, Nietmann <8: Co. inNetstal hat sämmt lichen Arbeiter» auf die gesetzliche Frist gekündet/ Dieses Etablissement be schäftigte den „Glarner Nachrichten" zufolge früher zeitweise MO bis 30L Arbeiter und bot diesen einen erträg lichen Verdienst. Es war hauptsäch lich zu der Zeit, als dort mechanisch! Stickstühle sabrizirt wurden. Mi! dem Niedergang dieses Zweiges wurde» Anläufe gemach! zur Einführung neue, hofften Erfolge. Die Geschworener von Neuenbürg verurtheilten den Leh rer Müller wegen Polygamie zu zwe Jahren Gefängniß. Er verlieh 188 c seine Frau in Neuenbürg, ging als Hauslehrer nach Rußland, heirathet« in Nischni Nowgorod eine junge Rus sin und dann eine zweite. Er floh hierauf nach Paris und war hier eben daran, eine Marquise zu ehelichen, als die Polizei störend dazwischen kam. In der neue st enN ummer des „Photlgraphischcn Wochenblattes" wird die interessante Frage behandelt, wie man sich dagegen schützen kann, von Unbefugten gegen feinen Willen pholographirt zu werden. Auloh hier zu bietet die Thatsache, daß z. B. in Ostende zahlreiche Amateure den geist- Ostcndcr Behörden ein Ende gemacht. Ein weiteres drastisches Beispiel erlebte der Verfasser auf einer Dampferfahrt unter den Reisenden nicht weniger als fünfzehn, welche mit Hand-Kameras ausgerüstet waren. Von diesen wurden die seekranken Damen gerade während phsfch fixirt! In Berlin ist es vorge kommen. daß das Mitglied eines Ania teurvereins über die Straße hinweg eine Dame hatte, als willen aller Mitglieder unterdrück! Es ist bekannt, bis zu welcher außerordentlichen Schärfe stck gewöhnliche Licht, eine Kerze, oder auch die Lichtstärke des Vollmondes M Lichteinheit an, so hat Aubert als wahrnehmbares Minimum eine Licht stärke nachgewiesen, die dem ÜOO. Theil der Intensität des Mondlichtes gleich kommt, was ungefähr dem Theil des Lichtes einer Kerze entspre chen würde. Nach Eh. Henrvs Unter suchungen jedoch scheint diese Zifser noch viel zu hoch. Heury sucht die Größe des dem bloßen Auge wahrnehmbaren das bekanntlich schwach pboSphores.irt, festzustellen. Seine sorgfältigen Un tersuchungen lieferten ihm das Ergeb steriuin des Innern übernommen. Er stand noch im rüstigsten Alter und war unverheirathet. Voneiners lirchterlichen chinesischen TodeSmärter erzählt dcr .Ostasiatische Lloyd": Am 3. d. Mts. wurde ein Mann in dem Tangtsehasen Tschingkiang zu einer schrecklichen Straie verurtheilt. Er stahl vor eini gen Monaten ei» kleines Kind iMäd che») und vertausle es in Schenüchu (Provinz Anhui) für 80 Toll. Da rauf kehrte er nach Tschingkiang zurück und bot den Ettern an. ihnen für 20' fen. Sie gingen daraus ein, und der Kinderdieb begleitete den Vater nach Schentschn, wo er ih n das Haus zeigte, er vorsichtig genug, selbst nicht hi ein zugehen. Da die Eigenthümer des KindeS sich weigerten, dasselbe auszu liefern, wurde die Sache beim Nichter anhängig gemacht. Dies führte zur Entdeckung des Verkäufers, der festge nommen und »ach Tschinkiang zur Un tersuchung abgeführt wurde. Die ge wöhnliche Strafe sür Kinderdiebüahl ist Erdrosseln, doch wurde der Schulzige zur Einterterung in den „Käsig des welche da- Gesetz allerdings nicht aner kennt. Dieser Käsig ist etwa sechs bis sieben Fuß hoch und einige Fuß breit. Sein oberer Theil ähnelt dem unter dem Namen „Eangue" (Holzkragenj! bekannten Strasinstrumente. Der j Hals gelegt, und er hängt an seinein > Kopfe. Ter Tod ist aber langsam.! denn mehrere Ziegelsteine werden unter die Füße des Verurtheilten gelegt. Am ! zweiten Tage nimmt man einige dieser i Steine weg. so daß der Gefangene nur noch mit ausgestreckten Füßen seinen Kopf von dein Gewichte, daß er tragen muß, besrcientann, undam dritten oder fortgenommen, und er hängt jettt an seinem Kopfe im Käsig. Gewöhnlich wird abec dann barmherzigerweise ein Stück Holz unter sein Kinn derart' ge schoben, daß es ihn sehr bald erwürgt. Der in Frage stehende Verbrecher stier aber schon am folgenden Nachmiüagi um 4 Uhr die Siegel unter seinen Fü ßen fort, in dcr Hosfnnng bald zu ster ben: doch er lebte noch bis zum folgen den Morgen. Im Allgemeinen Kra nkenhause zu Wie» starb die Uijähng« Köchin Josefine Balnetzhoser, welch« sich am 20. August mittels eine, Phosphorlösung vergiftete. Die Un glückliche hat nn Tagebuch zurückgr lassen, in welchem sie Aufschluß gib! über die Beweggründe des Selbstmor des und ihr unglückliches Dasein er zählt. Die interessanteste Enthüllung i in dem Schriftstücke ist wohl die. daß! die Acrmste die Tochter einer einst ge ! feierten Schauspielerin ist. Von de« j Mutter aber ward sie verleugnet, weil, diese die Braut eines Grafen gewesen, I den sie später auch geheirathet hat, Mit siebzehn Jahren verliebte sich d>< j Balnetzhoser sie lebte damals bei ihren Pflegeeltern in Ungarn —in einen jungen Jiger; aber obwohl auch dieser das hübsche Mädchen in sei» Herz geschlossen, ward nichts aus dem Glück de'r beiden Leute. Die Pflege eltern verweigerten die Zustimmung zur Verehelichung; der Jäger ging nach Siebenbürgen, um sic» dort ein« Stellung zu schassen und wurde im Walde von Wölien gefressen. Nach diesem Schicksalsschlage kam das Mäd chen nach Wien als Dienstmagd, ob wohl sie bereits wußte, daß ihr« Mutter einen hohen Rang in de, Gesellichast einnehme. Sie macht« die Bekanntichast eines Mannes, der ihr die Ehe versprach und sie ver führte. Darauf verließ er sie, uni sie, in ihrer Verzweiflung, verüble de» Selbstmord, welchem sie erlegen ist. Das Tagebuch der Armen ist in eine, für ihren Stand und ihre Bildung Versen, in denen sie demselben trotz feiner Untreue, ewige Treue verspricht. Erwähnt mag noch werden, baß di> Mutter der Selbstmörderin 10,000 st. dasür zahlte, damit der Tochter ihr wahre Abstammung verborgen bleibe. verrieth dem Madchen das Geheimniß ihrer Herkunst, und später nahm sict ein Förster in Ungarn derselbe, i» dessen Hause die Balnetzhoser die Be-, kanntfchaft des Jägers machte dn Verlassenen an und behielt sie bei sich, bis sie nach Wien ging, wo sie nun ein so trauriges Ende gefunden hat. Man schreibt aus Pa ris: Wer hat den Kapellmeisterstock er lunden? Einem hiesigen Blatte zu folge wäre Lulli der Ersiiider. Frühei während mit dem Fuße auf de» Boden zu treten und statt dessen zuerst mit ei uem nicht weniger als sechs Fuß lan- ! mit dieser seiner neuen Ers ndnng kein > Glück. Eines Tages schlug er sich mit dem Stock aus den Fnß und bracht« sich dadurch eine so schwere Wunde bei, daß diese seinen Tod herbeijühite. Das k. k. Landesgerich!^ wegen Wahnsinns die Kuratel ver- ! hängt. Nastran hatte im Frühjahr« 1889 mit Theiß-Loose den Haupttreffe, , im von tet, schwand sehr'rasch, und iiun hg! der Wahnsinn seinen Geist umnachtet. Ueber Adelina Patti Iritt die holde Adelina seit zehn Jah sang um so höhere Preise zahlen läßt, je älter sie wird. Für vierzig Vorstel lungen soll sie diesmal die Kleinigkeit von 800,000 Mark erhallen, macht 20,000 Mark für den Abend i früher sang, kostete ein Parguet-Stehplatz achtzig Mark. Was thaten die Dan kees? Sie bildeten Actiengesellschuf-- eine Einlaßkarte erwarben. Wenn ! nun der große Tag bezw. Abend her l ankam, ging ein ! in's Theater, um sür seine acht Mark eine Viertelstunde l?.ng Palticolorat»-- i ren zu hören, dann übergab er seine Eontremarke dem zweikenAntheilschein ! bcsitzer und so ging es fort, bis sämmt ! Gesang gehört hatte». Diese sinnreiche Methode wird jedenfalls auch bei der diesmaligen Pattitournee zur Anwen dung kommen, Das ältesteßuchdtr Welt dürfte der „Papyrus Prisje" sein, der " einen der werthvollsten Schatze der Nalionalbibliolhet in Paris bildet. Der Papyrus wurde von Prist'e in ei nen, thebanischen Grabe, das außer dcns und Südens lebte." Und d.tser Afja lebte 3350 Jahre v, <sHr., anf i Ter Präiekt in dem allen Egypten war der Repräsentant der höchsten Macht > des Königs, der zweite Mann im fugnisse vereinigte, die jetzt auf die Minister für Ackerbau. Justiz, Finan zen und auswärtige Angelegenheiten vertheilt sind. Das Buch des Präsek ten Ptah-Hotep ist in 44 Kapitel ge tbeilt und in der hieratilch-rlmthmischen die höheren Beobachtungen, welche die heutigen Moralisten gern unterschrei be» lönnen. Die Rathschläge, die er sind über allen Tadel erhaben. Er empfiehlt ihnen, sich beständig zu be fleißigen, in ihren Handlungen die nung muß ei» hoher Beamter nach sei nem Ideal Wissenschaft und Weisheit ehren und deren Rath genau befolgen ; er soll in allem gemäßigt sein, nicht seine Macht mißbrauchen und sich be fleißigen, eher Liebe als Furcht zu er regen, denn nur auf diese Weiße könne man eine günstige Beurtheilung von der Nachwelt erwarten. Aus seinen Bemerkungen über Gott ergibt sich, daß der Monotheismus mit den religiösen Vorstellungen des alten Egyptens gut übereinstimmte. Das Geschick erwies sich günstig gegen diesen edlen Mann» der in seinem vortrefflichen Buch er zählt, daß er 110 Jcchre alt geworden und alle die Gunst und Würden erfah der Geschworenen genannt. Am 13. November 1877 wurde eine Frau Bruaux von den Geschworenen der ! Art des Giftes keine näheren Aus ! fchlüsse ertheilen. Frau Bruaur leug- nete beharrlich, aber vergebens : die ! Geschworene» sprachen sie schuldig, und der Gerichtshof verurtheilte sie zu ! lebenslänglicher Zwangsarbeit. Einige ! abgetragen und die Zöohnung wieder ! gesund wurde. Der Gnadenciüsschuß des Justizministeriums hat nun die pfehlen beschlossen. 7
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