2 «chtlu,cnstreick»e eine« B»ren. Schon darnni, weil die Menagen» im Wurstelprater (Wien, stcht, glaubte der in dcrsell'en bcsindliche „Meister Petz", sich etwas zu Gute hallen »ii» sich i» tollen Streichen ergehen zu dnr- j sen. So wenigstens glaubt es das Wiener «Jll. E trabl." aussassen zu' müssen. Sein Logement hatte er in > «inem und denselben Käsig mit drei! Wolscn: nur durch ei» sogenanntes' Schubbrett waren zwei geschaffen, so daß der Bär mit seinen Nachbarn nicht unmilteltxire Belannt- schast machen tonnte. Troßdem gelang es ihm, de» Wolfe» mehrmals durch i die zwischen dem Schubbiett und Boden des Käsigs Spalte - einige Stückchen Fleisch zu entwenden,! und einmal kam ihm der Umstand zu gute, daß besagtes Brett nicht sestgeket-! tet war. und er überfiel die Wölfe bai der Fütterung, rante mit beiden Pso-! ten das ganze Fleisch an sich, legte sich, daraus und ließ sich vo» den darob grimmteil Wölsen gteichmüthig das> dicke Fell zerbeißen. Aber seine Beute brachte er in Sicherheit. Diese Bisse! tonnte Meister Petz' seinen Nachbarn nicht verzeihen. Cr grollte lies und! sann aiis Rache. Jede Gelegenheit, benützend, biß er ans einmal einem Wolse de» unvorsichtigerweise durch den Spalt gesteckte» Voroersnß üb und riß einem andere» Jsegrimm buch haurten Schweis ans. Da mischte sich der Menagerie BesiM Herr Wolsinger in dic darin gegeben worden. Durch ein Stückchen Fleisch, welches der Spalte zu nahe lag, verlockt, langte der Bari Haare» und funkelnden Augen gegen tiber. Das Brett Ilappte zur rcchlei: führen, ja, er legt sich nicht eininal mehr in der Nähe des Schubdrettes nieder, da er mit seiner jetzigen Nach barin nicht mehr in Berührung kom men will. Tlstanzrttt vor 14« Jahr««». Von einem Distanzvitt vor 140 Jah ren erzählt ein sächsischer Gelehrter in seinem Tagebuche, welches er Mitte des vorigen Jahrhunderts während seines Ausenthaltes in Hamburg schrieb. Dieser „Tistanzritl" kann auch heute und edleres Pjerdematerial haben: „Diesen Monat ApriliS 1752 geschah hier in Hamburg ein Wettreite», wo reiten wolle, welches zwei gute deutsche Meilen von hier liegt. Die Wette wurde schristlich aufgesetzt -und im Bei fiin Notariens und Zeugeri unterschrie ben. Man stellte hieraus zwei Uhren ganz accurat überein: eine wurde unter Thor mit Notarien und Zeugen und die andere mit ebensolcher Sicherheit nach Bergedorf geschickt. Der junge Syling reitet also unters Thor, kriegt da er nach Bergedorf kommt, ist es just 31 Minuten, welches gewiß ein Ritt ist, darüber hundert den Hals brechen sollen. Syling hatte die Präcau tion gebraucht, daß er sein Pferd acht Tage vorher warm reiten und ihm hernach Anis, Knoblauch und Hafer geben ließ. Und ehe er sich aufsetzt«, ließ er es ebenfalls vorher warm rei ten, damit das Pferd sozusagen schon im Laufen war, und auf diese Weise lam er noch neun Minuten eher nach Bergedorf, als er gewettet hatte. Er ritt ohne Steigbügel, im Falle er ja stürzen sollte, so daß er nicht so leicht zu schaden kommen könne." Angepaßt. Junge Frau Professor (zu ihrem Mann): „Du, Alfred, nimm doch einen Augenblick unsere Edith, ich lomme gleich wieder; suche sie zu beruhigen und gieb ihr dann zu trinlen," Professor (nach vergeblichemßemühen, dasKind zu be ruhigen, zur wiederlehrenden Gattin): »Du, Edith schreit immerfort und will auch die Flasche nicht nehmen." Frau Professor: „Nun, so singe ihr etwas vor." Professor: „Ach so (nach kurzem Besinnen) Edite, bibite u. s. w." In der Markthalle. Dame: „Da, liebe Frau, Sie sind aber heule wieder fürchterlich theuer." „Hökerin: „Na so wat! Na, ver steh'» Se, «venn Jhn'n meine juti Waare zu theier is, denn jeh'n Se man zu Hause im essen Se Ihre Luft llöke mit Wilwsauce un drinten Se Jhr'n Phanlasie-Chlampagner dazu aus de Wasserflasche." Umget.ehrt. Onkel: .We gen Dir habe ich im letzten lah« manche schlaflofeNacht gehabt, Junge!" Student: „Und mir ging's umge« Selbstkritik. Mann <nach «mein ehelichen Zani>: warum muß!« ich auch Dich gerade heirathen!" —Frau (erbost): greisere Dich nicht, Dich kenne ich. Wem, ich heute die Augen schließe, morgc» Mst Du wieder rem." Sine EommerzestWch»«. Die rothe Fahne des Auktionators wehte von „Eddas Gr»«" und eine Anzahl kauflustiger Bieter füllten den den Parlors führte. Di: Herrschaft selbst aber war bereits abgereist. Zei tungen hotten der Lesrrwelt verkündet, daß Mr. und Mrs. Lantorp, sowie deren Tochter Edda während des Sommers nach Newport und von da nach Europa gehen würden. Natür lich würden die reichen Leute vor Be ginn der Wintersaison ihr palastähn lickes Haus neu ausstafsiren lassen, man fand daher die Auktion ganz in der Ordnung. Wer vortrefflich er haltene, elegante Möbel, Teppiche, Thürbehänge und dergleichen billig er stehen wollte, der fand hier eine Gele genheit und an Käufern fehlte es auch in der That nicht. Aber am folgen den Tage schon ruhte das Haus mit geschlossenen Thüren und Fensterläden in tiefem Sommerschlaf. Die hohen Bäume deS „Grobes" spendeten ihren Schatten an einige kleine, zierliche Blumenbeete und an ein Wasserbasin, dessen Fontaine man abgedacht hatte. Nur in einem, ganz versteckt liegenden, kleinen Nebenhaus regte sich etwas Menschliches, das gegen Abend in Ge stalt eines alten Negers mit einem große» Wasserschlauch zum Vorschein kam und das Grundstück bewässerte. Seine Frau wirthschaftete während dem in der kleinen Küche, um dem Er schöpften, »ach gethaner Arbeit, mit Speise und Trank zu erquicken, denn obgleich Beide den ganzen Tag so gut wie nichts thaten, so klagten sie doch am Abend über die Folgen körperlicher Ueberanstrengung, die eine Stärkung, bestehend aus Thee, mit nicht zu wenig Rum, und aus Weizenkuchen mit einer Molnssesdccke dringend erforderte. Wenn sie sich endlich vollauf gesättigt fühlten, so setzten sie sich mit ihren > Thoi»'keisen auf die Stufen des gro- ßen Wohnhauses, schauten, behaglich leben und nichts zu thun zu haben, als das „Property" zu überwachen, gefiel den alten Leuten nur zu wohl, indessen wußten sie auch, daß ihre goldenen Tage gezählt waren und es bald an ders kommen mußte. In der That fuhr schon in der fol genden Woche eines Nachts ein Wagen durch eine Seitengasse, die hinter Eddas Grove lag, direkt in eine Allee hinein, um daselbst zwei Damen abzu , setzen, die von dem bereit stehenden alten Negerpaare begrüßt und in das nur spärlich beleuchtete Häuschen gelei . tet wurden. j Das Innere desselben enthielt nun -allerdings eine bedeutend bessere Ein ' richtung, als stin äußerer Anblick erra i then ließ, zwar waren die Zimmer -klein, aber an Teppichen, bequemen - Sofas, Sesseln und Ruhebetten fehlte ' es nicht, eine Masse Luxusgegenftiinde > waren vorhanden und Bücher, Maga j zine und Zeitungen lagen auf einem Tische bereit, gleichsam der Leser har rend. Die beiden Damen wechselten nur wenige Worte mit den farbigen Dienst leuten, die sich schläfrig in ihre, im Bafement befindliche Kammer zurück zogen. „Ach, liebe, liebe Mama, dcis wird ! chen, von kaum siebzehn Jahren an, indem sie sich in dem kleinen Schlaf zimmer, daz sie gemeinsam betreten hatten, auszukleiden begann. „Wir müssen uns fügen, mein-armes Kind," versetzte seufzend die andere Dame, die, ebenfalls schön und blü hend, kaum mehr als fiinfunddreißig Jahre alt war. „Die Welt darf nicht wird ja nicht von langer Dauer sein, Papa bringt uns sicherlich bald wieder auf einen qriinen Zweig. Indessen ist es unsere Pflicht, ruhig auszuhar ren und den Schein zu hüten die Welt will leider betrogen sein." „Ich will ja gern das Meinige-thim," versicherte das junge Mädchen n> hrrz- Papa schwimmt jetzt auf dem weiten Ocean und hcrt sicherlich sein ganzes Herz voll Sorgen. Mir ist es übri gens ein RätZsel, Mamie dear, wie reiche Leute auf einmal kein Geld mehr haben können." Mrs. Lantorp, die vor einem Toilet tenspiegel Platz genommen hatte, be kämmen. „Ach Gott," klagte sie, ,we«n wir wenigstens Lison hätten behalten können, sich so allein aus und schrecklich." „Warte, ich helfe Dir," rief gutmii 'thig die Kleine, rasch neben ihre Mut ter tretend und ihr den Kamm aus der Hand nehmend. „Ich niufe Dich gar nicht, Du wirst sehen, daß ich ebenso geschickt wie Lison bin, dann ziehe ich Dir auch Dein Nachtkleid an und bringe Dich zu Bett, wie ei« Baby mein Mamie-Baby." Der älteren Dame stürzte» plötzlich Thränen aus den Augen und schluch zend zog sie ihr Kind an sich. Eine halbe Stunde später lagen Mutter und Tochter in dem breiten Bett, welches fast das ganze Zimmer ausfüllte, bei einander und schliefen. Ein kurzer Ausenthalt in Newport, ein etwas längerer in New Jork, «m Abschied von dem, sich nach England einschiffenden Gatten und Vaier und dann die geheim zu haltende Rücklehr in ihre Heimath, das war der J-.ihalt der letztvergangenen Zeit. Bor «och nicht ganz zwei Wochen hatten üe sich von Nachbarn. Urkunden und Bekannten verabschiedet, nachdem man sich übereinander seine Reisepläne Es verstand sich ja von selbst, daß die reichen Lantorps von Eddas Grove nach Newport oder Bar Harbor gingen und darin eine Oceansahrt antraten, segeln und in Paris ihre Einkäufe für die nächste Wintersaison zu machen. Wer weiß, was für prachtvolle Toilet ten die Damen bei Worth oder Felix kostspieligsten Geschmacks. Allerdings hatte der männliche Theil ihres Bekanntenkreises schon vor eini tirte sie um so höher. Die Wahrheit enthielt nun aller dings ganz andere Thatsachen, aber land, die Mr. Lantorps glückliche An kunft daselbst und sein Zusammentref fen mit seinen Geschäftsverbündeten mit einem großen Sonnenschirm von in einander sich verschlingendem Gezweig überdachte. Aus letzterem brachen des Abends Millionen von Muskitos her vor, die sich summend ihre Beute such die Tage zu verschlafen, das Beste, was sie in ihrer seltsamen Lage thun konn ten. So 'saß eines Nrrchts Mrs. Lantorp einen ncuerschienenen Roman zu lesen. Trotz der Drahtgewebe, welche Fenster und Thüren überzogen, drangen den noch einige jener kleinen, blutgierigen Musikanten, in Begleitung von Motten und fliegen herein und umschwirrten den Lain-pencykinder sowohl, als das zarte, weiße Angesicht der Lesenden. Selbst eine Fledermaus, die wiederholt Lichtschein zu sehnen, ohne indessen einen Durchschlupf gewinne»! zu kön nen. Mrs. Lantorp mußte ihre Lektüre sehr fesselnd finden, denn sie vergaß darüber auf Augenblicke ihr Töchter schwarzen Strümpfen. Sie kniete und lächelte, wobei sie zwei Reihen wunderschöner Zähne zeigte, dabei fragte sie im besten Negerdialekt, ob Madame ihr nicht einen Platz verschos- sen könne, da l>e «egenw-rrng oyne Stelluna sei. „Edda. Du bist es'." ffchrie Mrs. Löntrop auf, indein sie ha'b dachend, halb zürnend hinzu setzte : „Bahnest Du etwa unsere Zukunft an? Du Host Muth, das muß man Dir lassen!" „Ach nein, Mamir.dear," siel die Kleine hastig «in, „es ist nur ein Scherz. Aunty Hirt mir geholfen, meine Haut ist gefärbt und die Wolle ist nur Ui mein Haar eingewickelt. Fürchte nicht, daß ich mich wirtlich in «in Negermädche» verwandeln würde. Aber unkenntlich bin ich doch, meinst Du nicht, daß die Berkleidung ausge zeichnet ist?" „Das ist sie," versicherte die Mutter, die jetzt den Scherz unterhaltend fand und ihre Tochter von allen Seiten be trachtete. „Eine ganz gute Maske, Edda !" gestand sie zu. daher, liebste Mama, gehe ich nun ein Weilchen auf die Straße, das mukt Du mir erlauben. Es ist erst elf Uhr, also noch gar nicht spät. Uncle Dan kann mich begleiten, er mag als mein Großvater gelten, wir fahren in der Kabelcar ein Stück in die Welt hinaus, nach deren Anblick ich mich so schrecklich sehne. Nach Mitternacht schon bin ich wieder bei Dir und erzähle Dir, was ich gesehen." „Aber Edda!" dear," schmeichelte das in seiner Verkleidung immer noch reizende Mädchen, „Du mußt mich lassen, Dan steht schon bereit in seinem langen Kirckenrock und wartet auf mich. Du glaubst nicht, was für einen ehrbaren Großvater er vorstellt. Ich vergehe vor Langeweile, wenn ich nicht ein ein ziges Mal wenigstens bei Nacht hinaus kann, um andere Menschen zu sehen." So bat und flehte sie, bis endlich die Mutter nachgab und selbst mit hinun ter ging, um „Großvater Dan" mit seiner Enkelin abmarfchiren zu sehen. Sie folgte ihnen bis an die Garten thür, wo sie sich hinter dem dichten Neger einsteigen und abfqhren sah. Jetzt wünschte sie plötzlich, auch mit bei der Partie zu sein, eine heftige zu derselben Gesellschaftsklasse, in wel- Verstohlen streifte ihr Blick fein hüb sches, männliches Gesicht, dessen selbst cmr verfehlte. „Willst Du stil/ sein, Baby Pschah don't cry, don't lly„!" beskräften, so daß in? Umsitzendcn sich „Nicht, Sir?" fragte sofort auf's „Das sieht man, Sir/ stimmte die Dame bei. „jedenfalls hat das Kind Schinerzen, oder es dürftet, vielleicht steckt eine Stecknadel in seiner Windel, fühlen Sie doch einmal nach. Sir." Wenn sie ihm gerathen hätte, den Mond vom Himmel herabzuholen, würde er sie nicht verblüffter ange schaut haben. , ..Ich soll die Windel unmög lich —" murmelte er fassungslos. „Mn aood girl". bemerkte die Dame, indem sie Edda'S Schulter berührte, „kannst Du nicht hilfreiche Hand lel> sten? Es gehört in Dein Fach, sollte Edda fuhr wie auS einem Traum erwachned auf, unwillkürlich erinnerte sie sich noch rechtzeitig ihrer Rolle, und der Schalk lachte aus ihren dunklen Augen, als sie sich dem schreienden Kinde zuwendete und in verstelltem English sagte: „Geben Sie her, ich will nachsehen, lvas dem Darling fehlt." Obgleich sie, seit sie aufgehört hatte ihre Puppen zu pflegen, nie wieder derartiges in dem Arm gehalten, so bewährte sich doch ihre natürliche Ge schicklichkeit, und mit einem zärtliche,. Mitleid für „die kleine Schreipuppe", !suchte sie dieselbe zu besänftige». Jedenfalls empfand daZ Kind die Be rührung einer sanften, weiblichen Hand als eine Wendung zum Besseren, denn es wurde bald ruhig, legte sein kleines Köpfchen auf die Seite und schlief in Edda's Armen ein. Der junge Herr beobachtete dieses mit großer Genugthuung, er zog sen, Portemonnaie, um dem guten farbigen Hand zu drücken. „Nimm es nur," raunte er ihr zu, „Du thust mir den größten Gefallen, sei so gut und steige Waaen zerbrochen, in welchem Wärterin mit dem Kinde gegesessen," wendete er sich an die Dame, die sich so tbeilnehmend gezeigt. „Das Kind und seine Pflegerin befanden sich seit gestern in der, im Grünen gelegene» hatte. Ich eilte sofort zur Stelle und selbst auf und wählte die Kabelcar, da sie viel schneller fährt, als ein Wa gen." test Du gleich bei meiner Schwester eintreten. Nun, was meinst Du?" „Well, Sir," antwortete Edda, still „Aber das Kind trägst Du mir doch „,,O yes, Sir," das will ich schon thun. Großvater, Du gehst auch mit, wir können dann in einer anderen Ear unseren Weg fortsetzen." Der alte Neger blickte mit Angst und Unruhe bald den Fremden, bald seine junge Herrin an und murmelte Letzte rer zu: ..Was wird Mrs. Lantorp da zu sogen. Miß!" „Schweig' still," gab Edda flüsternd zurück, „ich gebe Dir auch das Geld, volle Geberde, als er seine Schutzbe> sohlene mit dem Kinde herabspringen und dem Fremden voran eilen sah. Mit knurrendem Stöhnen stieg auch er aus und hielt Letzteren am Arme zu rück. „Ein Wort, Sir. ein Wort", mur melte er. „sie ist nämlich gar kein „co einen Scherz aus Langeweile." Der junge Mann fuhr überrascht auf. „Ist das möglich! Nun, ich hätte theil." dem hellerleuchteten, ihr wohlbekann tem Hotel stehen. Der Fremde war sosorj an ihrer Seite, ein heiterer als —" „Als was?" forschte er, während sie in den Hallengang eintraten. „Als die schönste Lieblingsspuppe," kam es unbewuß ihren Lippen, den habe!" wendete sie sich an der, jungen Herrn. „Die Wärterin ist also wirklich ernstlich verletzt und mußte zu rückbleiben? Wie gut, daß Du gleich der Bruder, und indem er sich Edda zuwendete, sagte er mit einer Ver beugung: „Gestatten Sie mir, Miß, daß ich Sie zurückgeleite und Ihnen zugleich meinen tiefgefühlten Dank kopfschüttelnd ab, und Edda nahm er bebend den ihr dargebotenen Arm. „Sie haben mich also erkannt?' fragte sie ängstlich, wahrend sie mit dem jungen Herrn das Hotel verließ. „Ach, um meiner armen Eltern willen, verrathen Sie mich nicht." „Dieselben wissen also nichts von dem Scherz?" fragte er, indem er mit ihr auf die Straße trat. Mama weiß es wohl," gestand sie flüsternd, „Papa freilich nicht, er ist ja in England. und Mama und ich soll ten. Miß Edda," siel Uncle Dan ein. worden und nichts mehr zurück zu hal ten sei. „Was Lantrop?" fragte über» rascht der junge Mann, »doch nicht C. G. Lantrop ck Co.?" „Wer sonst?" „O. ich kenne das Hans nur zu gut, es steht mit uns seit Jahren in ge schäftlicher Verbindung. Vielleicht haben Sie schon die Namen Stanton das Haus Stanton Weaver von ih rem Vater in letzter Zeit oft mit Be forgniß erwähnt worden war. Was muth anaerichiet? „Ich verstehe ja nichts von Geschäf ten," entschuldigte sie sich, „ich weiß sen. Daß man so etwas vor Bekann ten und isreundenuierbirgt, versteht sich ja von selbst, und daher verstecken wir uns in unserem Nebenhäuschen aus Sie dachten nicht daran, die Kabel car zum zweiten Male zu benutzen, sondern wandelten langsam neben ein- Uncle Dan schritt hinterdrein, bald stöhnend, bald seufzend, bald mit sich selbst redend. „Leichter ist es," mur- Vor der Gartenthür wollte sich Edda Hälfte vorüber, als Mrs. und Miß fsreund -» der Noth bewährt hatte eine Reise nach England antraten. Die Gefchäftsverältnisse hatten sich auf Henry Stanton's Verwendung zum Besseren gewendet. In England woll ten die Drei mit Mr. Lantrop zusam mentreffen und in seiner Begleitung nach Frankreich hinüber segeln, um in Paris zahlreiche Einkäufe zu machen, denn im Herbst schon sollte eine groß» Hochzeit aus Edda's Grove gefeiert werden. Henri, Stanton nannte seine Braut das muthigste kleine Mädchen, das er je gesehen, und seine Schwester legte bei der ersten Verwandtschaftsvisite ihr Baby in die reizenden Arme feiner künftigen Tante, wobei sie in wecken der Weise flüsterte: „Du versteht Dich so gut auf dergleichen, ich wünsche Dir ein halbes Dutzend von der Sorte." I. Wackwitz - Busch. Falsch aufgefaßt. Der regierende Fürst von Dingelsingen. Pützlingen, der sich lange im Ausland aufgehalten hat, besucht bei der Rück kehr eine seiner Städte und in dieser zunächst die Gemäldegalerie. Er schrei tet mit seinem Gefolge die Bilderreihe ab. bleibt von Zeit zu Zeit an einen, Kunstwerk stehen und äußert dann re» gelmäßig: „Sehr gut, bloß die Suppe iaucht immer mit der Suppe?" -- „Ach, das ist eine Verwechslung!" er klärte der Gefragte, „Durchlaucht wollte »uerst ins Krankenkau? sab?«,.» Von einer «ildei» Ncsite aber» falle». „Obwohl ick an dem bewußten Tage Ichon um viere Nachmittags cencn janz samosc» Rausch hatte," beginnt der der Körperverletzung angeklagte Bnchbin der Julius Mohrmann vor dem Ge richtshöfe in Berlin seine Bertheidi g mg. „io war ick doch noch janz wi der die alte Entschuldigung. Sie wollen die Zhat in der Trunkenheit verübt haben." Angell.- „Ree, Herr Jerichtshos, wat ick jethan habe, hab' ick jethan, un det mit dem Viausch iS nur so nebenbei, indem unser Meefer seine silberne Hochzeit >efeiert un uns ir paar Marler jejcden hatte, wofür wir uns us sein Wohl wat anduhn sollten, wat denn orch m der „Fidelen Nagel iiste" in der Kovenickerstraßc jeschehen is. Uni vier lhr verließ ick dieses Lo kal, in Anbetracht dessen, det mir der Wirth vor die Zhüre jeworfen hatte... Vors.: So. da scheinen Sie schon in der richtigen Bersasjung gewesen zu sein. Angeld Aber llar bei Kopp, Herr Je- Hund Molly mit einem wahrhaft dämo nischen Haß verfolgt hat." Wau, Wau! lönt es in diesem Augenblick durch den Saal. Wer ist das! ruft der Vorsitzende. „Wer erlaubt sich diesen Unsug?" „Entschuldigen Sie, Herr Präsident", sagte der Zeug« Lang, „es ist Molly, mein Hündchen, das ich gewissermaßen als Zeugen mit gebracht habe." Vors.: „Die Bestie, von welcher der Angeklagte sprach?" Zeuge Lang! „Die Bestie? O Gott, mein Molly eine Bestie?" ruft er ent setzt, „bitte, meine Herren, überzeugen Sie sich!" Mit den Worten greift Her« Lang nach seiner Ueberziehertasche uni bringt ein kleines zappelndes Lebewesen zum Vorschein, das sich bei nähern Besichtigung als ein zartes Schoßhünd chen ausweist. „Das ist also das blutgierige, rasende Thier, das Ihnen nach dem Leben getrachtet hat?" wendet sich der Borsitzende an den Angeklagten. „Nun sehen wie Ihre Uebertrei bungen ausgedeckt sind." Kleen, abe, oho!" sucht sich der Angeklagte zu recht fertigen. „Tet Biest hat mehr Jift im Leide, als zehn Hyänen zusammenje nommen, det jloobe» Sie man, mit dem is nich gut Kirschen essen." De, Zeuge erzählt, daß der Angeklagte den verseKt. Der Gerichtshof d.r»riheill de» Angeklagten zu ö Tagen Gefäng niß. Herr Lang steckt sein Hündchen wieder in die Ueberziehertasche und ver läßt mit den Morien den Gerichtshof „Siehst Du, Molly, es gibt noch Rich ter in Berlin." Ein Doppelgänger. Ei nem kommandirenden General, der erst kurzer Zeit in einem Korpsbefehl den Officieren das Tragen von Civil kleidern untersagt hat, begegnet es,daß ihm eines Sonntags früh sein eigene, Adjutant, ein Rittmeister von Z**, in einem engen Gäßchen in Civilklei dung entgegenkommt. Der Rittmei fter, dem es ganz klar ist, daß ein Ausweichen unmöglich, denkt, hin nützt nur Unverfrorenheit; er tritt, sein Hütchen ein wenig lüftend, a» Excel lenz heran und fragt den General, „ob er nicht wisse, wo hier Rittmeister von Z*« wohne, er sei sein Bruder." Ex cellenz bedeutet etwas verblüfft den Fragenden, daß Rittmeister von Z*» gleich am Ausgange des Gäßchens an. Markte wohne, und geht, den Dan! des Fragenden kaum hörend, weiter. Als am nächsten Morgen der Adjutanl Rittmeister von Z** dem General den üblichen Ravvort gemacht hat und sich entfernt, ruft ihn Excellenz mit den Worten: „Herr Rittmeister, noch einen Augenblick!" nochmals zu sich sagt ihm: „Was ich Ihnen übrigens noch mittheilen wollte. Herr Rittmeister, wenn Ihr Herr Bruder Sie Sonntags Morgens noch einmal besucht, dann gehen Sie drei Tage in Arrest!" drohende Gewit ter. Frau: „Diesen Nachmittag wird meine Mama zum Besuch kommen!" Mann: „Ich dachte mir's doch gleich: der Laubfrosch hockt schon den ganzen Morgen unten im Glas!" Ein Schwerenöther. „Ah, was seh' ich! Fräulein haben ja zwei ungleiche Füße!" —.„Aber mein Herr!" „Der eine ist nämlich
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