6 i>ür unser« Zsrauen. DieHeirathSsrage vom weib lichen Standpunkt. sage» daz Ehegluck hange niemals von Titel, Name» oder Geldbeutel des zu lünsnge» Mannes ab, und es sei tau alücklichen Ehe. also »»geliebt, durch s Leb?» zu gehen. Das treuherzige Klee blatt verlangt nicht nach Reichthum, nach keinem müßigen, luxuriösen Le ben, sondern will zu allererst geliebt sei». Eine andere selbstständige junge Dame behauptet, daß Berussthätigkeit die Mädchen an Entbehrungen gewöhne, zur Genügsamkeit erziehe, so daß ihnen die treue Liebe des Mannes, der Ge danke an ein trautes, einfaches Heim! an dessen Seite köstlicher dünke, als Ju-! »veten und Reichthümer. Ein frisches Heideröslein glaubt daran, daß das! liebende Herz im Ehestand stets seine Fröhlichkeil bewahren, die gegenseitige, zärtliche Aussprache alle lärmenden Ver gnügungen außer Haus übertreffen müsse. Unsere kluge, später oft genannte Malerstochter, weiß aus eigener Beobach tung, daß die Jagd nach dem allmäch tigen Dollar Herz und Gemüth ver flache und eS nur ein wahres Glück gäbe, das Jenen gewährt würde, denen «S beschieden, ihr Ideal anzutreffen und das Schönste und Edelste, ei» glückliches Familienleben, zu begrün den. Hoffentlich hat das Fräulein, nachdem die Heiruthsdebatte ihr das Ideal in erreichbare Nahe gerückt. Veranlassung, ihren Ansichie» auch im praktische» Lebe» treu zu bleibe». beste Mittel eines dauernden, sicheren Liebesgliickes und schildern den Platz an eines Mannes Seite als ein rei lassen. zu vermindern, das Eheglück zu unter- Das urwüchsige Psälzer-Mädel er- Liebe stets bestrebt ist, dem anderen Theile das Eheleben so glücklich und angenehm zu machen, als nur immer in seinen Kräfte» steht, sie will alle weiblichen Tugenden, besonders Ord nung und Sparsamkeit, in den Dienst Heim begründen, wo nur Frieden und liebevolle Eintracht herrschen. Eine andere resolute Frau geht in ihrem Feucreiier für die ideale Ehe so weit, wen» man aus reiner Liebe heirathet, kann man doch Alles sür den Geliebten thun". Eine erfahrene, sicherlich im Leben bewährte biedere Frau schildert uns das «chte deutsche Weib, wie es, gestählt von der Krast der Liebe, den Muth und die Ausdauer besitzt, alle hasten Schicksals schläge zu ertragen, tödtliche Krankhei ten zu bekämpfe», um nur den geliebten Mann sich und ihrer Liebe zu erhalten. Nach zwölfjähriger Ehe gestattet eine andere zärtliche Gattin uns einen Blick in ihr Eheleben; sie hat die Ueberzeu gung gewonnen, daß trotz der Enttäu schung. Kummer und Sorge», jene Menfche», die sich in Liebe gefunden, der selige Sonnenschein des Glückes niemals verläßt. Echte treue Liebe ge nügt sich selbst, sie spendet Glück und fragt nicht, wie viel sie dasür wieder er halt, je mehr die Frau beglückt, desto glücklicher wird sie selbst sein. Die lirdeutsche Tbusnelda hält all jene» Mannern, welche nur Geld oder sucht, Eigendünkel und Streberthum, und weist darauf hin. daß selbst die biedere Hand des einfachen Arbeiters Elend gefunden habe. Noch eine bis jetzt „Sitzengebliebene" (wie sie sich selbst nennt) spricht die Er wartung a»S, daß heutzutage bei einer Verheirathmig aus des Mannes Seite hoffentlich nicht zuerst an Kochen und Backen .'c.. oder auf Seiten der Frau nur an neue Kleider. Hüte und ele gante Möbel gedacht werde, sondern daß Beide hauptsächlich bestrebt sind. Einer de» Andern glücklich zu machen! Dieses Ideal solle wirklich leben »nd nicht sterben! Ebenso wollen wir einer selbst sriedlichste Ehe einem Kampfe gegen Schicksal, eigene Wim che oder gegenseitige Fehler gleiche. Doch könn ten wir Frauen siegreich aus diesem die strategische Eroberungstallil heiße eigene Kochkunst. Zum Schluß ergreift eine denkende Fran das Wort und brich! eine Lanze für das ganze weibliche Geschlecht. Sie liesert den Beweis, baß deutsche Mäd chen im Allgemeinen weder aiispruchS- Eiser der Häuslichkeit, der Erziehung ihrer Kinder und dem Behagen des Gatten leben, daß sie in der Pflichter füllung ihren Frohsinn, -in der Liebe ihr Lebenselenicnt erblicken. Sie sügt Mannes, den sie wahrhaft liebt, mit ihm getreulich schaffen und streben wird. Ausgeklungen ist nun das vielstim mige Liebeslied! So verschieden das Haupt-Heirathsthema varürt und phra tönte stets mit neuer Begeisterung: .Liebe allein adelt die Ehe!" Und wenn auch das Echo die letzten Spuren des Gesanges sorigetragen haben wird nach Herz gelegt, um daS Leben des Lebens werth zu machen. Das ist der weibliche Theil der Heiraths- und Ehesrage; die flößen und stets treu und rein bewah ren, sonst zerfließt das Eheleben in ein triviales Vegetriren, wenn dessen Seele, ten. Möchten die deutschen Frauen diesen Kultus der reinen Liebe nicht nur selbst sen!" Gegen schlechten Geruch aus dem Munde wird unter vielen an deren als einfaches Mittel empsohle«: etwas Holzkohle zu kauen und zu ver schlucken. Die „Volksbildungsbtätter", das Organ des Allgemeinen nieder österreichischen Volksbildungsvereins, machen aber darauf aufmerksam, daß Pastille» als Geheimmittel um hohen Preis verkauft werden, welche nichts Anderes enthalten, als Zucker und Holzlohleiipulver. Wäre nun auch Kohlenpulver wegeu seiner fäulnißwi drigen Wirkungen sür den obigen Zweck zu empfehlen, so darf man es doch darum nicht verwenden, weil sich die Kohletheilchen unter dem Zahn fleisch sestsetzen und weil die Kohle nach und nach die Glasur des Zahnes an greist, was übrigens der Fall ist bei allen Zahnpulvern, welche die Zähne schnell weiß machen. Die Bestandtheile guter Zahnpulver sind Magnesia, Kreide, Kalmuswurzel (namentlich von wohlthätiger Wirkung aus das Zahn fleisch) mit einem kleinen Zusätze äthe rischen OelS. Rührt der üble Geruch aber von Erkrankungen des Mundes Ausspülungen mit verdünnten Chlor i Wasser zu empschlen. j Ä»s ei ne mCu r ox t. Di« Z?. ?. Kurgäste werden gebeten, wäh- rend der l>urmusik Hunde an der Leine I >m Parke herum, »führen. Jn»l«neri<»,«r.B,idtr. Um den Vollblut-Indianer in seiner obachten, schreibt neuerdings der be kannte Reisecorreipondent Miller Hage man. Mag er sich aus den Straßen und geselliger Fröhlichkeit. Tanz und Spiele aller Art, Whisky und Liebe, Abenteuer- und Legenden-Erzählunge» terhaltungen giebt, das hingt viel von der Gegend »nd anderen Umständen ab. Greisen wir einige Scenen her aus. . Die Nacht ist eingebrochen und das Tam-Ttim erklingt. Die Hausen grup piren sich nach Lust und Neigung. Da und dort erschallen Salven von Ge lächter, welche- dem Homexijche» nichis nachgeben würde, sei es über eine pan tomimische Vorstellung, oder über eine lustige lagdgeschichte, oder über einen Liebes-Tuett-Tanz. Nicht alle Unter haltungen sind geräuschvoll; irgendwo wird vielleicht mittels Bilder, die in den Sand gezeichnet werden, Erdkunde gelehrt. In der Ferne.hört man das Wild durch das Gestrüpp rauschen oder die Vögel zwitschern. Da. was ist das? Die Erde unter den Husen unserer Rosse erllingt hohl. .Still!" slüstert »lein Führer, ein altec Späher, den jede Rotthaut kennt, „wir gestoßen; da wollen wir auch einmal hinuiiterlugen." Er stieg ab, kniete aus den Boden; tauchte seine Finger spitze» in den Sand, hielt das Ohr an die Erde, klopsle dann und ries laut: „Hallo, alter Junge, mach' auf!" Man hörte vermischte Stimmen unter dem Loden, endlich öffnete sich die Erde fast unmittelbar unter den Füßen des SpaherS, und ein dunkelrother India ner mit langem, fch.varzem Haar guckte erst argwöhnisch mit seinen sunkeljiden Augen heraus, schlug aber, als er den Führer erlannte, die Fallthüre vollends zurück. Ein breiter Lichtstrahl drang durch die Oessnnng, und ich konnte von meinem Pserde aus das Bild drunten völlig überschauen. In der Mitte stand ein kleiner, mit Karten und Würfelbechern bedeckter, auch mit der Schnapsflasche gezierter Tisch. An der einen Seite desselben saßen drei halbbetrunkene Indianer, und hinter ihnen standen zwei, eben falls halbbetrunkene SquawS, von de nen dje eine einen Säugling trug, und welche das lebhafteste Interesse an dem Spielchen zeigten. An der entgegenge setzten Seite des Tisches saß, auf seinen Ellbogen gelehnt, ein hünenhafter Weißer, mit desperatem Gesichtsaus druck. Er war der berüchtigste Monte- Spieler der Gegend und legte die In dianer stets rein. Sine Art indiani »ieder stieß einer der rothhäutigen Spielsklaven einen gräßlichen Fluch aus. Mit Mühe drang das Laternen licht durch die von Cigarrenrauch-Rin geln erfüllte Atmosphäre. Wenn der Indianer all sein Geld verloren halte, verpsändete er nach und nach alle seine Habseligkeiten, seinen Schmuck, ja schließlich sich selber Glied für Glied, und die Indianerinnen tha ten das Gleiche! Zu der Indianerin mit dem Säugling, der im Tragkorb über ihren Rücken guckte, sagte ihr Gatte, nachdem er alles Andere im Spiel eingesetzt und verloren, aus In dianisch: „Gib das Kind auf eine Woche her! Dann kommt wieder Zahl tag." Und es geschah. Es war ein erschütternder Anblick siir mich. Das ist es, was die Civilisation sür die In dianer gethan hat; nur ihre Laster hat sie ihm eingeimpft! Und das Glücks spiel ist eines der vuhüngnißvollsten dieser Laster. Schon die kleinen Kinder der Rothhäute fassen durch Zuschauen eine heftige Leidenschast für das Gäm beln und lernen bald genug ihre jünge ren Kameraden betrugen. Gäinbeln ist die Hauptunterhaltung im Lager während des WinterS; es Nacht und de» anderen Morgen hinein getrieben! Di« Musik hört dabei nie aus, und in den Zwischenpausen singen sämmtliche Spieler. Bald wird mit Knochen gespielt, bald mit trockenen Pflaumenlernen, auf denen geheimniß volle Zeichen eingeritzt sind, bald mit gewöhnlichen Karten und Würfeln. Und zum Spielteufel gesellt sich auch beständig der Alkoholteufel. filier bei ohrenzerreißendem Trom nelschlag um einen hohen brennenden, iondere Stäbe, welche sie unter grotes ken Sprüngen schwingen und zuletzt i» zie Flamme stoßen. Das Ganze macht si»druck. ,Liebst D i mich nicht? Bin ich nicht reizend >iwn?" Sehr belustigend und die feinsten Züze des Indianer - Humors zeigend, ist der „Zeickientanz.". ein Contretanz :iner Schönen und eines von ihr ge wählten Mannes, wobei eine stumme, alle Phasen der Liebe darstellende Zeichensprache geführt wird. Die Zu schauer lachen und kichern beständig und das Tam-Tom erllingt dazu. Beim Tänzen tragen beide Geschlechter stets ihren schönsten Schmuck und behängen Zu den interessantes!«» Lagerstunden gehört auch die wirkliche Liedeswerbung. Die Leser werde» vielleicht schon manch mal bei Bilder» oder Musikdichtuiigen, welche aus das Jndianerleben Bezug haben, auf de» Titel „Liebe unter der Decke" gestoßen sein. Damit hat es folgende Bewandtniß: Im alten Stam mesleben, und noch jetzt vielfach, stellt sich ein junger Indianer, wenn er eine Schöne sreien will, eines schönen Tages an die Thüre seiner Loge macht den Gegenstand seiner Anbetung durch irgend ein Zeichen, z. B. indem er im Sonnenschein einen Lichtsirahl mit dem BrennglaS aus die Schöne sollen läßt, auf sich ausinerksain. Die Maid weiß, was das zu bedeuten hat und geht dem Strahl nach. Bald treffen dießeiden zusammen, und zwar Jedes uuier einer Decke. Sie nähern sich, stehen eine Weile lang nebenein ander. ohne ein Wort zu sprechen und gehen schweigend wieder von einander. Das wiederholt sich längere Zeit tag täglich. Endlich, in einer günstigen Nacht, kommt der Indianer vor die Loge seiner Herzenskönigin, wiederum eine Decke über sich geschlagen. Das Mädchen kommt heraus und setzt sich neben ihn auf den Boden nieder. Noch immer tieieS Schweigen! Schließlich steht sie aus; er thut das Gleiche, tritt nahe vor sie hin und wirst seine Decke über Beide. Läßt sie nun ihre Decke zu Boden fal len so erklärt sie damit daß sie ihn liebt und ihn als ihren künstigen Herrn an erkennen will. Am anderen Tag kommen die „Alten"'und ihre Freunde zusam men und halten Rath. Eine der er sten Fragen, welche dabei ausgeworfen werden, ist: „Wie viele Ponies kann er für sie zahlen?" und die Antwort ist oft enticheidend für die Annahme der Bewerbung. Am Abend bringt der Freier seine Ausstattungsartikel vor die Thüre der Liebsten; sind sie am näch sten Morgen noch dort, so ist er abge lehnt; im andern ssall ist er in Gnaden angenommen. Eine förmliche Trau- Stammesbrauch nicht; der .Große Geist" ist der Priester, und das Herz der Trauschein. Freund: „Ich hatte D ch wohl du. ch meinen Besuch g stört?" Manu: „Mich nicht! Aber zum G ück meine Frau, die mir gerade et> Auch,ein Mitarbeiter. brillanter Mitarbeiter des „Schalk" Sprechen Sie mit meinem Papa! j Student- Ach, du liebe Zeit, d«r pumpt mir schon lange nichts mehr! vi««» Judttaum«f«ftmain. „O, es war ein herrliches Diner, das man mir zur fünfundzwanzig jährige» Wiederkehr der Premiere mei nes ersten Stückes „Almanior" gabl Alle Spitzen der Stadt waren zugegen; man überhäufte mich mit Liebeiis löstlicher Hecht ist's gewesen! über wimdern und mir etwas Sinniges darüber zu sagen. Ich viele von den Blüihen nach allen 'Seiten hin spenden. l»S mir selbst säst nichts davon blieb und der Kellner meine rere vorzügliche Braten, aber auch die Toaste. Was man Alles an gedankenlosen Sprüchen gesammelt hatte, um sie jetzt aus mich auszubringen eS ist un glaublich! Mir that schon nach kurzer Zeit das Genick weh, da ich bald nach endlich wieder setzen durfle, trug man die letzte Brateuschüsjel durch die Thüre und nun kam von denen, die nicht ge der». um mir zu sagen, wie gleichwohl auch er eine solche Verehrung für mich besäße so daß mir von der süßen Speise, dem Dessert und Käse nichts zu Theil wurde. Ich vergaß sörmlich, daß ich eigentlich heute das schönste Mal nieiiies Lebens hätte genießen sol len, und hatte, als endlich die Gesell schaft aufbrach, thatsächlich nichts als einige Schluck Wein zu mir genommen und daraus gehörig Appetit gelrjegt. Mit den Allerletzten erst durfte auch ich gehen. Ich verabichiedete mich an .Kellner, haben Sie vielleicht noch was zu essen?" »I« verunglückt« Li«b«Pw«rbung, ?in« Schltttenparti« mit Hindcr» «lfs«n. I. -- 11. 111. IV. V. Zweifelhasteßürgsch'llft. Fremder (bei m Abschied): Ob ich nächsten Sommer bestimmt wieder lich!.. ~ Schauen S', damit Sie dar über ruhig sein können, will ich Ihnen gleich von der heurigen Rechnung UiZ Mark schuldig bleiben dann muß ich ja nächstes Jahr wiederkommen uns zahlen!" Zerstreut. Vorsitzender: Nun, Angeklagter, Sie sind zum Tode verunheill, ich hoste, daß Ihnen dies eine Warnung für Ihre Zutunst sein wird! Aus einem Testament. .. .Mein treuer Diener Johann erhält 2VW leere Weinflaschen, deren Inhalt er ku meinen Lebzeiten auSaetrunlen. «prttscher»«. E:ner der geistvollsten Aprilscherze ivar, wohl der, welchen die dritte Ge mahlin des berühmten Staatskanzlers bürsten Metternich eines Tages in ihr Vater Beamter an einem Hose war. Als sie elf Jahre zählte, würd» ihr Ba terland mit Krieg überzogen, Vater und Brüder getödtet und sie mit einer ältesten Schwester gefangen. Letztere verkauften die Sieger an einem Skla geführt wurde, kaufte im Jahre 1835 Fürst Pückler i» einer kleinen Stadt in Ober-Egypten. Machbuba hing mit unverdorbenem kindlichem Sinn, mit Treue, Anhäng lichkeit und rührender Liebe an ihrem neuen Gebieter. Dieser sührte sie stet« Wesenheit in Wien (1839 —4V) einem wollte. Fürst Pückler selbst wohnte im Hotel »eben dem Fürsten in der Loge erregte stets allgemeine Aufmerksamleit und Bewunderung. Fürst Pückler hatte die ausgespro chenste Abneigung gegen alle Damen, welch« Schriststellerei trieben. Als geistreicher Schriftsteller, als Mann von Welt, war er wohl stets artig auch ge gen diese seine weiblichen Feinde, aber gegen dieselben dergestalt aus. daß sein Schnurrbart, der bereits starl ins Grane spielte, sich sörmlich empor siräubte, wenn er eine dieser Blau- Manen, die noch überdies den Fürsten bei jeder Gelegenheit erwähnte. Es genügte die Nennung ihres Namens, um Aerger und Spotilust in ihm wach inahlin des Staalskanzlers Fürsten Metternich. Etwa drei Wochen vor dein ominösen .«rsten April" des Jahres lBtv kam im >i-alon der Fürstin Melanie Metter nich die Sprache aus den ersten April „Mich hat man noch nie in den April geschickt," bemerkte Fürst Pückler. „und es wird solches auch Niemanden „Glauben Sie, lieber Fürst fragte Melanie. „NOi, was gilt die Wette?" „Was Sie wollen, Durchlaucht." .Gut denn mein Album, dessen reizende Abessinierin." „Abgemacht, schöne Fürstin. Ihnen die Abessinierin, mir das herrliche Album mit den Portraits Ihrer Freund« in Aquarell." mehr die Rede. Am Morgen d«s verhangnißvollen Tages saß Fürst Pückler in seinem Boudoir im „Hotel Lamm" und klin gelte seinem Kammerdiener. Dieser wußte, was dies zu bedeulen habe und brachte die Ehocolade nebst den Jour nalen. Der Fürst las die „Times", das „Journal des Debats", die Augs burger Allgemeine" und Bäueries „Theater-Zeilung." Zuerst durchflog er die politischen Blätter, dann nahm er die ~THea:er-Zeiiung" zur Hand. Sogleich sesjelte sei» Name jeine Auf merksamkeit. war das?! Welcher Dämon hatte den mit seiner Todieiiwi» zusam mengewürfelt?! Und doch stand solches höchst leserlich da. Die Notiz lautete: Ter berühmte Schriftsteller, Fürst Vückler-Muskau, bai an die in Berlin lebende Romaii-Schrislslellerin Regine Frohberg kürzlich Wien folgendes schmeichelhafte Schreiben grrichtei; „Verehrte Frau! Mit großem Vergnügen habe ich Ihr neuestes Werk: „Die Abreise" gclcjen und spreche Ihnen hiermit den wärmsten Dank aus für den seltenen Genuß, den mir Ihr herrliches Talent bereitete. In Bezug aus üharacterzeichuung und Coniequeuz der Durchsührung stelle ich Madame Girardin errungen, nur in der Gesüklsinnigkeit, in der Zartheit der Empfindungen erkannte ich in Ihnen die deutsche, die edle, unvergleichliche Fürst Pückler-MuSkau." sprang der Fürst, nachdem er die Noliz gelesen, von seinem Sitze aus. Er läutete neuerdings dem Tiener und zer riß fast die Klingelschnur. „Rasch meinen Wagen!" Bevor der Fürst ausfuhr, mußte sein Sekretär eiligst zu dem Herausgeber und Redakteur Adolf Bäuerle, um »ach den« Ursprünge des dlamirenden Arti kels zu fragen. Bäuerle gab eine aus weichende Antwort; er deutete -in, der Brief sei wohl einem Berlin«? Jour nal entnommen und das Original noch in der Druckerei, er werde Austrag geben, daß man es suche. Der Fürst suhr noch bei mehreren Bekannten vor überall grinste ihm die „Theater- Zeitung" mit dem ominösen Briese Fürstin Metternich. Er wollte bei deren Gemahl Klage führen, oder dieser so hieß es wenigstens war eben bei .Pose. Der Fürst erzählte Melanie in höchster Auslegung «ein Leid und schloß »lii den erbitterten Worten: „Ich schwöre es, Durchlaucht, ich habe nie an die Frohberg-geschrieben!" „Ich habt dkn Bries schon gelesen," irwiderte lächelnd die Fürstin. „Ein müßiger Kopf hat sich den Spaß gedacht, an diese unglückliche Person in meinem Name» zu schrei ben, um sie zu dupiren und mich zu blamiren. Der Brief wird sicher durch! alle deutschen Blätter die Rundi machen, dasür wird der eitle Blaustrumps schon sorgen." Ter Fürst war wie vernichtet. Endlich ries er verzweifelt aus: „Welch' grenzenloser Geschmacklosig keit wird man mich künsiig für fähig halten!" „Aber, lieber Fürst, wer sagt Ihnen denn, daß dieser Bries in alle deutscheni Blätter übergehen wird? Wer<ann be haupten. dag er auch nur in Wiew überall bekannt wird?" „Nicht überall belannt? Bei der gro ßen Verbreitung der Theater-Zeitung? Ich war heilte schon bei mehreren Freunde», selbst bei Baron Canitz, dem preußischen Gesandten überall fand sich der entsetzliche Brief! Ich fordere Genugthuung, Bäuerle muß wider rufe». ich dulde nicht, daß man die Frohberg auf meine Kosten inystisizirt." „Regina Frohberg ist's ja gar nicht, die myjtisizirt wurde." erwiderte mit und spielte mit dem verhängnißvollen Blälte. „Bon welchem Datum ist doch die unglückliche Nummer?" fuhr sie mit mühsam unterdrückter Heiterkeit sort. „Ah vom erste» April!" Ter Fürst stutzte plötzlich schoß ihm das Biut in s Gesicht. „Meine Wette ist verloren!" rief er plötzlich, von einem neuen Gedanken „lch fürcht« meinte die Für vom nämlichen Datum, und in dieser steht kein Wortchen von jenem seltsa men Brief." »Und jene airdere?" „Ist nur in sechs Exemplaren zogen worden ich stelle sie Ihnen spater, mit Ihrer gütigen Erlaubniß, sämmtlich zur beliebigen Verfügung." „Durchlaucht, ich bin besiegt mein Abisijnierkind gehört Ihnen." „Daß Gott verhüte! viel Kum mer will ich der schönen Machbuba nicht bereiten. Die Porträts von Ihnen Beiden aber sollen Sie mir für mein Album geben, tamn sind wir quitt." ES geschah, wie die Fürstin es ge wünscht hatte der berühmte Daffin ger malte die Bilder. Es war am l. April 1805, daß die beiden französische» StaatSräthe Reg nault de dAngely und! Cairon de Nisas ein gefälschtes mini sterielles Schreiben erhielten, durch welches sie aufgefordert wurden, sofort sich nach Fontainedleau zu begeben und bei Kaiser Napoleon 1., der von dort^ tc, zu erscheinen. Regnault, welcher, sich aus dem Lande besand, erhielt das Schreiben nachgesandt, nahm äugen «hm, daß er rlm nicht erwartet habe. Regnault gerieth über den dummen Aprilspaß in Kroße AusregiiTig und bot Alles aus, um den Schuldigen zu pras«lt war nicht glücklicher. Carton de Nisas benahm-sich jedoch klüger. Er sagte zu Napoleon: .Sire, ich beklage zeigen". Napoleon lächelte und l'ario« erzählte selbst überall sein Abenteuer, welches man nun allerliebst sand. Wege ist keineswegs erfolglos ; nur ge hör! dazu sehr viel Geduld. In einer der vorjährigen Sitzungen der Societe darf, wenn nicht sehr entstellend« Nor-, den übrig bleiben sollen. Ferner dür fen in einer Sitzung nur wenige, weih von einander entfernte Haare beseitigt werden. Infolge dessen vergehen di» zur völligen Entfernung eines Bartes einschließlich der Heilung mindesten» zwei Jahre; für dje Oberlippe oder daS Kinn allein kommt man mit vier, beziehungsweise sechs Monaten davon. Das hiezu erforderliche Opfer an Zeit und Geld ist also lein geringes. Beim Wort genommen., .Ist es auch wahr, mein Robert, daßj Tu mich so grenzenlos, liebst?" ,O, mit Dir gehe ich bis an s Ende der Welt!" .Nicht wahr, Robert, dann gehen wir im Sommer auch nach Ost ende!" —-»M iß ve rstä nd ni ß. A,- Sie verkehren ja wohl im „Adler", ist Küche denn dort gut? B.: Bedaure, in der ttüche bin ich noch nicht gewesen,! aber die Köchin ist en janz famose» Madel! Wer kann mehr, al» Adam? Ein Defraudant! Denn der macht sich selbst aus dein Staub was Adam nicht gekonnt hat.
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