6 «i» AuSslug in den brasilianischen Urwald. Auf unserer Erde lastet ein alter Aluch: je schöner eine Landschaft, je üppiger ihre Natur, um so ungenieß barer und fauler sind ihre Bewohner. Ausnahmen von dieser traurigen Regel sind selten; jedensalls gehört Brasilien nicht dazu. Die europäischen Ansiedler nennen eS daher „das Land der Hinder nisse" und behaupten, daß' man sich dort, um dem Gallenfieber zu entgehen, nie ärgern, sondern nur wunder? dürfe. Indessen wir Erdengäste können an diesen Gesetzen nicht rütteln, und so werden wir klug daran thun, die trübe Seite des Landes die dortigen Men schen mit ihren unerquicklichen socialen Verhältnissen zu ignoriren und uns , lieber mit der Natur zu beschäftigen. Der Ausflüge in den brasilianischen Urwald wird man nicht müde, und wenn sie auch monatelang zu den täg lichen Ereignissen gehören. Der Reich thum der Pflanzenwelt scheint uner schöpflich; die Scenerie wechselt mit jeder Meile, und unausgesetzt treten uns neue Thiergestalten entgegen. Die Mühseligkeiten des Marsches sind bekannt und so oft und beredt ge schildert, daß sie hier füglich übergan gen werden können. Zwei Erforder nisse nur sind zu erwähnen, die von angehenden „Waldläufern" in unge rechtfertigtem Vertrauen auf die eigene Kraft immer und immer wieder ver säumt werden: eS sind ausreichender Proviant und zuverlässige, eingeborene Begleiter. Gar Mancher, der sich die Bilderbücher angesehen hat, in denen ie Wunder des brasilianischen Ur aldcS geschickt aus den Raum eines OuadratblatteS conccntrirt sind. glaubt dort um einen Braten nicht verlegen zu sein, und erkennt nur zu spät, daß er die Rechnung ohne den Wirth gemacht hat. Denn daß die Vögel, welche den Menschen nicht kennen, bei seinem Herannahe» ruhig sitzen bleibe», scheint nach Chamisso zwar aus Salas y Gomez der Fall zu sein; sür Brasi lien aber hat dies keine Giltigkeit. Im Gegentheil, die Thiere des Urwaldes sind zumeist ganz außerordentlich scheu und ganz und gar nicht neugierig, die ihnen ungewohnte Menschengestalt in der Nähe zu sehen. ES gibt also dort ebenso gut unglückliche Jagden, als be' uns zu Lande. Ersordert schon das Auftreiben von Nahrungsmitteln im Urwald eine große Lokalkenntniß und Erfahrung, so ist die Zubereitung nicht minder schwierig. Ein zäher Papagei läßt sich nicht >o so leicht für den Gaumen Herrichten,. als ein Kapaun, und. wer auf feinem Ausflüge in de» Wald das Salz ver gißt, wird dieses ost gering geschützte Genuß- oder richtiger NahrungSmittcl erst würdigen lernen; weder Pfeffer - noch Vanille oder ein sonstiges dort i wildwachsendes Gewürz vermag dasjelb' z» ersetzen. Alle diese Calamitäten gefährde» im Allgemeine» nur den Neuling; dem Klugen pafsire» sie nur einmal; wer ihre Lehre beherzigt, dem erschließt dann' die Tropenivelt ihre Wunder und unbe helligt von den unaufhörlichen Chicanen des alltägliche»' Lebens, dars sich der Geist ganz jenem uubeschreiblichen Ge nusse hingeben, den der unmittelbare Wertehr mit der Natur einem empfang' lichen Gemüthe bereitet. Wo ih» nicht die Bahnlinie durch schneidet, hat der Urwald natürlich keine Wege. Man folgt daherkam Besten einer i>er Wasserstraßen, an de nen eS im flußrcichtn Südamerika nir-- gends fehlt. Fast llnharbar gleitet das schmale Canoe über die spiegelglatte Fläche; geräuschlos tauche» die Ruder ei» und ui gleichmäßiger Bewegung ziehen die dicht überwachsenen Ufer an dem Aug' vorüber. Die Ruderer sind Halbindianer. Ernst und schweigsam, fast verdrossen fitzen sie da; aber nichts entgeht ihrem wachsamen Blicke. So bieten sie ein Achtung einflößen des Bild und stehen in scharfem Gegen satz zu den läppischen, ewig plappern den Negern und Mulatten, die sich dem Fremdling so gerne als Führer auf drängen und ihn oft zu spät erkennen lassen, daß sie mit ihrer Trägheit', Un gcwandthcit u>id Geschwätzigkeit mehr Hindernisse und Aerger schassen, aIS sie zu nützen vermögen. Das Rudern und Fahren in einem indianischen Canoe erfordert Aufmerk samkeit und Geschick. Um überall an die seichten Ufer heranzukommen, find die Fahrzeuge kielloS und sehr schmal: sie schlagen daher bei jeder ungleichmä ßigen Belastung um, und oft leistet die Büchse als Balaneirstange gute Dunste, um den bei jeder unbedachten Bewe gung in's Schwanken gerathenen Kahn zur Ruhe zu bringen. - Die Ruder selbst sind kaum meter lange, löffelförmige Instrumente, mit henen mehr in das Wasser gestochen, als dessen Oberfläche geschlagen wird; daher das geräuschlose Dahingleiten dieser Boote'. Nichts unterbricht die Stille,, als hie und da der rauschende Flügelschlag eines aufgescheuchten Vogels, der sich am UseP erhebt und schnell über den Kronen der Bäume ve/schwindet. Aber hoch über unseren Häuptern schweben Geier; sie gehören der schwarzen Rasse der „Hühnergeier" an, deren Name von der Gestalt des sitzenden Vogels genommen ist. Im Fluge hat das Thier nicht die entfernteste Aehnlichkeit mit einem Huhne; ohne einen Flügel schlag, die Schwingen mächtig ausge breitet, verfolgt eS, unermüdlich krei send unseren Weg; wir wissen wohl, worauf die ewig hungrigen Vögel war ten; das unerwartete Kentern des Boo tes. das Niederstürzen eines morschen Baumriesen oder ein Ähnliches Unglück soll ihnen unsere Cadaver überliefern Deswegen halten sie sich senkrecht über unseren Scheiteln und folgen jeder Flußbiegung, die unserem Fahrzeuge den Weg vorschreibt. So länge dje flachen Ufer die- Fahr straße mit einer undurchdringlichen Wand von Gestrüpp und Schling pflanzen bekleideten, war ein Linden unmöglich. An einer Stelle aber, wo eine niedere Hügelkette an den Fluß herantritt, erscheint rother, lehmiger Untergrund, und verwitterte Granit selsen bieten dem Fuß einen sicheren Halt. Hier ist auf eine kleine Streck« ein Ueberblick möglich. Blumen, die im dichten Urwald fasl vollständig fehlten, überdecken die Berg hänge. umgaukelt von zahllosen Schmet terlingen. Ein spitzflügliger, feuer rother Perlmuttersalter wiegt sich aus den unscheinbaren weißen Blüthen eine- Besuches in so ungeheurer Anzahl, Vax dieser roth zu blühen scheint. Mil langsamen Flügelschlage rudern übe, handgroße, azurblaue Falter heran, deren Flügel'wie Seide schimmern. Diese Thiere setzen sich nie an Blumen, zuweilen aber lassen sie sich aus den Erdboden nieder, um dort den Thau zu trinken. Nichts ist unrichtiger, als die Be> Häuptling, daß die Blume» in den Tropen nicht duften. Im Gegentheil, oft weht uus ein so intensiver Wohlge ruch entgegen, daß er uuS sür dieDauei zu stark wird, gleich einem kräftigen Parsüm. Gerade darin, daß die Blu men auch in der Einsamkeit ihre Düfti ausstreuen, liegt der Beweis, daß sii nicht der eingebildeten Menschheit zu Liebe, sondern nur im eigenen Inte resse ihren Wohlgeruch produziren: dei Dust zieht da» Insekt an, und dieses befruchtet die Blüthe. Die Färbung der Blüthen ist ein« äußerst mannigfaltige. Ueberall. von Büschen und Bäumen her»b. hängen Zweige der Passionsblume mit zarten, rosenrothcn und himmelblauen Blü then; aus dm Astgabeln schauen scheckige, zum Theil prächtige Orchideen von oft so sonderbarer Gestalt, daß man nicht weiß, wo bei der Blume oben und unten ist; und hier, auf einem Sandplätzchen, steht gar eine alte Be kannte aus der Heimath eine Son nenblume! Um die duukelrothe» Blü then wilder Bananen schwirren die immer munteren Kolibri. Sie gleichen genau uiisere» „Taubenschwänzchen", jenen schnurrenden Schmetterlingen, deren Spiel uns in unseren heimischen Gärten so oft ergötzt. Wie diese, setzt sich der Kolibri niemals, wenn er den Honig aus einer Blüthe saugt, sondern t.'hält sich stets schwebend vor derselben. Ich habe oft Colibri mit dem Schmetterlingsnetz gefangen, aber eZ gelang mir nie. ein gefangenes Thier am Leben zu erhalten. Sie sunim ten ln dem übersponnenen Raum, den ich ihnen zur Herberge angewiesen, zwei liZ drei Stunden lang herum und fielen daun todt zur Erde. Da derart g Versuche bisher stets fehl schlug n scheint der Genuß, die rei zenden T!)ierche» lebend zu sehen, dem Europäer im Hiimathlande sür im mer versagt zu sein. Während es im nun Innern deZ Urwaldes oft so stille >yar, daß man das eigene Herz klopfen hören konnte, drangen auf der Lichtung häufiger Geräusche au das . Hie und da tappt ein Krokodil, erschreckt durch de» nahenden Tritt, in den Fluß, oder raschelt scheu eine Eidechse zur Seite. AuS dem Walde tönt in gleichmäßigen Intervallen der Schrei des „Hämmer lingS" herüber, wie der Hammerschlag aus einer sernen Schmiede, und da, halb unterdrückt, ertönt der gedehnte Ruf eines Faußhiers. Ganz richtig, wie Scheffel singt, hängt eS da: „zum Knäul zusammengeballt", und es scheint aus das stumpfsinnige Geschöpf wenig Eindruck zu macheu, daß feine seitherige Herberge, das Embanba- Bäumchen (Lseropii») gekappt und mit sammt seinem Bewohner in das Boot gelegt wird. Die Uebersührung der Faulthiere nach Europa, die noch vor Kurzem nur mit großen Schwierigkeiten gelang, ist ziemlich leicht, wenn man gewisse Re geln inne hält. Beim Verlasjen der seuchtwarmkn Niederungen Süd-Amc rikaS wird das Faulthier empfindlich und eS bedarf dann einer Ausmerlsam keitl die man anderen Thieren nicht zu erweisen gewohnt ist. Man rüst dann . seinen Schneider, Der Schneider kommt heran; Da, miß dem Junker Kleider. Und miß ihm Hosen an!" Nun wird das Faulthier znsar nicht in Sammt und Seid?, wieder „König liche Hofgymnastiker" im Faust, aber gut in Wolle gekleidet, und übersteht in einem solchen kostüm" zumeist die Reise leicht. Von den so oft als Schrecken d?S Urwaldes hingestellten Raubthiere» ist nichts zu sehen. Auch in Brasilien bestätigt sich die Ersahrutig, die ich früher schon in Indien gemacht habe: Unter gewöhnlichen Umständen und ohne daß es in die Enge getrieben wird, greift kein Thier den Menschen an, im Gegentheil, alle weichen'ihm vorsichtig aus. In stetem Anschauen und Genießen, bei Jagen und Sammeln ist vergangen. Präzis 6 Uhr geht die Sonne unter und die Nacht zündet ihre Lichter an; nicht nur am Himmel, son dern auch auf der Erde. An den Bü fchen und Baumzweigen wird es leben dig. und zahllose Leuchtkäfer glitzern durch das Dunkel. Manche von ihnen haben Blinklichter, und beim Dahinflie gen wechselt Licht und Dunkel von Se kunde zu Sekunde ab: verfolgt nian sie, so lösche» sie ganz aus. Da. wo beim Canoe die Halbindia. ner Wache hielten, wird der Ruheplatz gewählt.- Am nächsten Tag soll eS wei ter gehen, der Wasserscheide zwischen dem seither befahrenen Fluß und dem Parahybe zu. Aber der Urwald ver läßt jetzt die Ufer, und freundlichere Buschwälder, wechselnd mit grasigen Ebenen, werden uns begleiten; mit dem Hochwalde aber schwindet auch die Groß artigkeit der Scenerie. DaS deutsch« Dorf der Weitaus, stellung» Der deutsche Leser, welcher den Titel unseres Artikels liest und dann das beigegeben? Bild mit seinen heimath lichen Erinnerungen vergleicht, wird allerdings überrascht, vielleicht ent täuscht sein. Aber er mag bedenken, wie außerordentlich verschieden gestaltet sich der Begriff des Dorfes in den man nigfaltigen deutschen Gauen ausprägt, verschieden, wie die Stammeseigen thümlichkeiten sich in dem deutschen Vaterlande von einander absondern. Man nehme nur einmal beispielsweise ein norddeutsches niedersächsisches und ein thüringisches fränkisches Dorf zum Vergleich! Dort 'einzeln liegende GeHöste, die in Westphalen und einzelnen Theilen Pommerns so gar zur, völligen einsamen Zerstreuung der sogen. Abbauten und Ausbauten auf der ganzen Feldmark ausarten. Die Wohnhäuser selbst sind niedrig, mit der Front nicht nach der Straße, scndern nach dem Wirthschaftshofe z». Wie «nderS dagegen in Sachsen! Jn der Anlage selbst unterscheidet sich hier das Dorf in nichts von der Stadt. Die Häuser drängen sich wie ängstlich Schul ter an Schulter. Die Stryßen sind sorgfältig gepflastert; die Häuser sauber geweißt und meist mit Kalkbewurf ver sehen. Auch ist das sächsische Bauern haus sehr geräumig, hat ausnahmslos mehrere Stockwerke. Davon dient der unlere als Familienwohnung, die obe ren stets als Borrathsspeicher für daK aiisgedroschene Getreide. Kartoffeln. Sämereien u. f. w. Der norddeutsche Bauer wird nie daran denken, sein Haus als Scheune zu benutzen; höchstens ver wahrt er seine Kartoffeln im Keller. « DaS Rittergut liegt in Sachsen und überhaupt in Mittel- und Süddeutsch land mitten im.Dors oder in der Stadt. Im Norden liegt es weitab, ganz isolirt und nur von den Kathen seiner Tage löhner, der ehemaligen Hörigen, um geben. Von alledem wird man aus unserem Ehicagoer deutschen Dors nicht viel er blicken. Es soll aber auch ein Jdeal dors sein, es soll den Zweck verfolgen, die historische Entwickelung d»S platten Landes in den verschiedenen deutschen Gauen vor Augen zu führen und außer dem die berechtigten Eigenthümlichkeiten der verschiedenartigen Bauarten in Nord und Süd. in West und Ost dem Besu cher klar zu machen. Der Vorläufer der Heuligen Ritter güter, als Vertreter der Landwirthschaft im großen Stil und nach den verschie denartigsten Zweigen, ist die deutsche Burg. Jn der Mitte des 775 engl. Fuß langen Platzes im Jackson Park erhebt sich stolz ei»e im Stile des Jahres 1500 erbaute Burg, umgeben von ei nem 5 Meler breiten Graben,' hinter dem als weitere Schutzwehr Pallisaden emporragen. Ueber eine Zugbrücke führt der Weg durch ein mächtiges Sandsteinportal in das Innere Baues. In den Zimmern, Sälen und Hallen finden wir die berühmteste Was fensammtung Deutschlands, Eigenthum des StadtrathZ - Mitgliedes, Richard Xschille in Grose-ib-iin. Gegen sechzig Eisenmänner in voller Rüstung geben «in vollständiges und treues Bild der Waffenschmiedekunst, die ja stets eine hervorragende deutsche Kunst gewesen ist. An den Wänden hängen und an Stützen stehen zahlreiche Einzelstücke: Schwerter und Lanzen, Helme und Panzer. Armbrüste und Jagdhörner. Zaumzeug und Sporen, und was sonst zu einein Waffenarsenal gehört. Diese Wafsenfammlung hat einen bedeutende» geschichtlichen Werth, denn sie enthält steinerne, bronzene und ei serne Reliquien aus der alten Zeit. Waffen aus der gothischen, merovingi» schen und carolinische» Zeit, aus der Zeit der Kreuzte u. s. w. Jn dem Hauptsaale erblicken wir eine Apotheose des Deutschen Reiches. Aus einem Podium steh» Germania, umgeben von Arminius, Karl Barbarossa, Maximilian, dem Hten Ritter, 'Wil helm I.; sämmtkche Gaue Deutsch lands, vertreten lurch je einen Bauer und eine Bäuerin in ihrer Festtracht. bringen ihnen ihre Huldigungen dar. Die Kapelle der Burg birgt in sich die prähistorische ,Sammlung. Zur Rechten und zur Litzten der Psorte ste hen der römische und der fränkische Krieger des röiiiifch-acrmanischen Cen tral-Mliscums in Mainz, welches sich außerdem noch durch die Ausstellung römischer, keltischer und alemannischer Trophäen, sowie einer Mustersammlung seiner Imitationen aus der Völker wanderuugszeit an dem Unternehmen betheiligt hat. Schön durchgeführte Modelle der verschiedenen in Tentsch land bräuchlichcn prähistorischen Grab formen, Burgwälle u. f. w. von dem Conservator am Museum für Völter tunde. Eduard Krause, scrncr die Imitationen prähistorischer Schmuck sachen und Geräthe, in Edelmetall durch den Goldschmied Telge, in Bronze durch den Erfinder der echten Platina, Fritze, vervollständigen, zu sammen mit einer Mustersammlung von Originalen da? Bild der deutsche,' vorgeschichtlichen Vergangenheit. In dieser Dorsanloge sind alle deut schen Häuserti)pen vertreten, also das fränkische und altfriesische HauS, die schlesische Baude, das allemannische, hessisch.', schwäbische Haus, ein Spree waldbäu u. s. w. Hierzu hat der mit der technischen Leitung betraute Dr. Ullrich Jahn schon bedeutende Ankäufe gemacht. So hat er eine alle Lüne burger Trinkstube (gegen 1560) mit prachtvollem Holzgetäsel und allem voll ständigem Inventar erworben, ebenso ein Zimmer von den Halligen, eine vollständige Stubeneinrichtung aus der alte» Zeit, an die sich sogar eine be stimmte Sage knüpft ?c. , Das Rathhaus bildet eine Ausstel lung im Kleine». Denn es enthält eine Anzahl vollständig eingerichteter Bauernstuben, sowie die oben erwähnte alte Tri» st >be. Weiter finden sich in dem Ralyhause Sammlungen von Schmucksachen. Schnitzarbeilen, Sticke reien. spitze» und wie die Gebiete des bäuerlichen Hausgewerbes, sonst noch heißen mögen. Das Ganze wird durch Trachtcniiguren belebt. Unter dem Schutze des Burgsriedens, als dessen Symbol der Roland dasteht, findet ein Markt statt. Jn de» Pri vilegien. welche dem deutschen Dorfe von dem Directoriuni der Weltaus stellung gegeben sind, geHort nämlich auch die, daß sämmtliche Industrie!- erzeiignisscdeutscher Prsvenienzaus dem Terrain verkaust werden dürfen. Dem Marktplatze ist eine Fortsetzung nach der linken Seite der Burg gegeben: der Concertgarten mit seinen Restaurants. Hier können 8000 Personen zugleich sich an den Klängen deutscher Musik er freuen. Jn den Colonnaden der einen Längsmauer sind ebenfalls Verkauf» stände errichtet. Hier befinden wir uns gleichsam mit ten in Deutschland. Hier vernehmen wir die Lieder des Dresdener Lehrer vereinS, des Berliner Zonkünstler- BereinS, des Kölner Männer-Gesang vereins. Hier concertiren die unisor mirten preußischen Musikkapelle,». Aus Besehl des Deutschen Kaisers ist das Directoriuni des deutschen Dorfes be reits benachrichtigt, daß ein MiMcorps von vierzig Mann und ein zweites von 26 Mann, und zwar ersteres iir der Uniform eines Garde-Regimentes und das zweite in der Uniform der Garde l»u Corps, unter Leitung des Pre»ßischen Kapellmeisters Ruschewenh, eines Vete ranen der Kriegsjahre 1865,. 1866 und 1870—71, und des Kapellmeisters Herold, nach Chicago kommen werden. Die Garde du Corps-Kapelle bedient sich auch jener alte» römischen Tuben, welche auf Befehl des KaiferS kürzlich wieder für die Reiterei eingesühr' wurden. Die musikalische Leitung im deutschen Dorfe hat Hermann Wolf aus Berlin. Die Proben werden demnächst beginnen. Täglich wollen die beiden MusikcorpS eine Parade abhalten. Peary's Geführten. Alle Forscher, welche in Gegenden um den Nordpol sich längere Zeit aus halten mußten, sind einig in dem un bedingten Lobe der Eskimo-Hunde. Naturwissenschaftlich und nur nach ih rem anatomischen Vau betrachtet, ist es allerdings zweifelhaft, ob diese treuen Thiere eine andere Bezeichnung, als die einer bloßen Spielart, vielleicht des Schäferhundes. oder des Spitzes, oder beider zugleich, beanspruche» diirsen. Aber lange Gewöhnung und Vererbung von Generation zu Generation unter dem eisigen Norden haben Eigenschaf, ten in diesen Hunden zur Reife gebracht, welche sie zu unersetzlichen Gefährten des Polarmenschen mache». Ohne sie wä ren Reise» in Nordsibirien eine Unmög- im entsetzlichsten Schnee sturm weiß sich das tluge Geschöpf zurechtzufinden und den Weg nach menschlichen Wohnungen zu erreichen. Dabei sind sie außerordentlich genüg sam und können tagelang saften, ohne zu ermüden. Dafür find sie dann auch im Ucberfluß von einer kaum glaublichen Freßsucht und entsprechen der Verdauuugskrast. Bekanntlich war das nächste Ziel Pearys der berühmte Humboldt - Glet scher im nordwestlichen Grönland. Entsprechend dem extremen Polar charakter des Landes präsentirt sich uns der ungeheure Eisstrom, de» dieser Kömg der' Gletscher zum Meere entsen det. in einer solchen Mächtigkeit, daß die gewaltigsten Gletscher der europäi schen Alpenwelt daneben zu völliger Unbedeuteiidhcit.hiiiadsinten. Der! Winter naht. Im Sommer wenn man über Haupt von einem Sommer sprechest lann, m welchem ka«m kümmerliche Gräser gedeihen plätschern milch w.'iße Gletscherbäche Mischen den gra nitenen Moränen, am Fuße des Glet schers sich zu einem gewaltigen Becken vereinigend. «ine französische Erinnerung. vos clarnsg?" So pflegte der Bürgerkönig' LouiS Philippe seinen Minister Thiers nach seinen Lieben da heim zu fragen; denn Monsieur Thiers hatte man erzählte eS sich lächelnd bei Hose zwei Herrinnen: seine Frau und seine Schwägerin Fräulein Dosne. Von den Dreien starb Monsieur zuerst (1377), dann Madame (1380); Made moiselle blieb als Universalerbin zurück. S e war im ersten Augenblick verlegen, was sie mit den Schätzen anlangen sollte, welche Herr Thiers mit fleißigen Händen zusammengetragen und Frau Thiers mit peinlicher Genauigkeit zu sammengehalten hatte. Die sogen. Kiinstsamnilung des Ex - Präsidenten der Republik wurde im Louvre unter gebracht, wo sie jetzt zur Erheiterung ihrer seltenen Besucher dient. Sie besteht hauptsächlich aus bemäl cem Porzellangeschirr in Biedermaier form, Aquarellkopien, Rafael'fchen Ma donnen und allerlei unechten Alterthü mern. die der alte,s>«rr auf seinen Rei sen von Trödlern verschiedener Lander als Rathläuse erstanden hat. Was sollte aber Fräulei» Dosne mit all dem Geld anfangen, das der selige Mon sieur mit seiner „Geschichte des Consu lats" verdient und durch geschickte An lage in Kohlengrubenactien von Anzin verhundertsältigt hatte? ES waren volle 26 Millionen. Die Erbin ging zu Jules Simon, dem guten Freunde der verstorbenen Thiers, und bat ihn um die Idee einer Stiftung, durch welche das Andenken des Hingeschiede nen würdig fortgepflanzt werde» könnte. Es käme ihr auf einige Millionen nicht an. Jules Simon ersann eine Studien pension für junge Leute, die sich der Volks- und Staatswissenschaft rühmlich befleißigen. Aber es sollte keine kärg liche Pension sein: Ein Palast mit stattlichen Wohnräumen und umfang reicher Bibliothek, allem modernen Comsort nnd einer prächtigen Behau sung fiir den Director, dies alles nur sür vier bis süns hoffnungsvolle Jünglinge, die je zwei bis drei Jahre lang da frei von allen materiellen Sor gen sreie Station geweßen und über dies noch ein gutes Taschengeld erhal ten sollten. Jules Simon arbeitete Plan der Stiftung aus und erhielt selber die Tirectorstellc mit 30,000 Francs Gehalt. An der Avenue Victor Hugo wurde der Palast in einem rei zenden Park erbaut. Jn dem Maße aber, wie der Plan seiner Ausführung näherrückte, verbitterte» sich die Bezie hungen zwischen Fräulein Dosne und dem Director. Mademoiselle, die An fangs versprochen hatte, sich in alle Bestimmungen zu fügen, welche JuleS Simon treffen würde, versuchte mehr und mehr ihren eigenen Kops durchzu setzen, durchkreuzte die Absichten des Organisators und gab auch nicht nach, als JuleS Simon ihr erklärte, daß er sein Amt nur dann bewahren könne, wenn er mit der Verantwortung zu gleich auch die thatsächliche Leitung habe. Schließlich bli'b ihm nichts übrig, als seine» Rücktritt zu nehmen. Fräulein DoSiie soll allerdings unter dessen schon einen anderen Director ge funden haben, einen gefügigeren, bei dem sie, wie weiland im ThierS'schen Hause, das Entscheidende Wörtchen reden kann. Enttäuscht. Herr (auf ei ner nach dem Orte B. führenden Land partie zu seiner Dame): „Mein Fräu lein wollen Sie mir eine Herzens srage beantworten?"— Fräulein (einen Antrag erwartend): „Bitte!" —Herr: „Bekommen wir wohl in B. ein gutes Bier?" «in Dickkopf. Die allerältesten Leute, soweit sie bisher noch nicht das Zeitliche gesegnet haben, werden sich der schönen Zeit wohl noch erinnern. Ich meine nämlich die herrliche, un vergeßliche Zeit der alten X'schen Bür gerwehr. Ein preußisches Unterofsi ciersherz darf man allerdings nicht im Leibe haben, wenn man sich jener köst liche» Episoden entsinnen will, die sich in diesem Truppentörper abspielten, der aus den unglaublichsten Elementen zusammengesetzt war. turz und lang, dick und dünn, bucklig und grad«, Alles einträchtigtich dicht nebeneinander im Gliede stehend, der Eine betrunken, der Andere angefänselt, jener mit einer giößeren Neigung für RechtSumwen dungeii, dieser ein entschiedener Anhän ger des LinlZumdrehens, ganz gleichgil tig, wie immer das Commando laut«»' mochte. Und wenn sie dann erst im Sommer hinauszogen aus das Feld zum Exerzie ren! Wenn Mutter das Essen hinterher trug und der älteste. Sohn den Schieß prügel. de» sreien Bürgerwehrmannes tragen mußte. Ja, eSlvar wahrhastig eine schöne', eine freie, eine liebe, gute, alte Zeit, in der man Freude am Sol' datfpiel haben tonnte. ..Kreuz und Dunnerflag, wo f-teckl denn heutz der Scherschaut Sauerland wieder ? Ich hab'ihm doch vorhin noch geseh n, as wir vun'n RödingSmark» abrückten?" Mit diesen Worten inlerpellirte also eines Morgens der alte Major Voß, welcher das zweite ~Bürgerwehr-Batall ljohn" kommandirte, feinen Haupt mann Paulsen, bei dessen Kompagnie der sragliche Sauerland zu stehen da» unzweifelhafte Vergnügen hatte. ~Dja, Herr Madjor!" meinte Paul sen geinüHlich, ..wer weiß, Ivo der woll wieder s-tecken mag, gesehen hab' ich ihm auch vorher noch, aberS nu iS er »ich hier! Na, er wird sich ja woll Wied»'- einfinden!" Mit dieser letzteren tröstlichen Aus sicht wollte Paulsen soeben wieder ruhig in seine Compagnie zurücktreten, aus welcher der „Scherschaut" Sauerland so spurlos verschwunden war, als auch bereits der alte 65jährige Feldwebel Grotjohann vom linken Flügel aiige laufe» odei" vielmehr augetorkelt kam, denn er befand sich andauernd unter dem Einfluß der stärksten geistigen Ge tränke, «und mit einer bürenmäßigen, heiseren SchnapSstimme zwischen seine gestrengen Vorgesetzten fuhr: „Was is denn nu schon wieder los?" schnauzte der alte bewährte Krieger die beiden Offiziere an, grade als wenn diese irgend ei» todeswürdiges Verbrechen begangen hätten; „is schon wieder wa? nich in Ordnung?" „ „Na, das nu grade nich," " meinte ziemlich Ileinlant der Herr Hauptmann zu seinem allmächtigen Feldwebel, „aber Sauerland is nich da! Er wird aber woll blos mal wieder en Kit schen desertirt sein," fügteer gutmüthig entschuldigend hinzu, „länger als drei bis vier Tage pflegt er ja immer nich' auszubleiben!" Diese milde hauptmännische Beur theilung schien aber diesmal auf den empörten Herrn Feldwebel gar keinen indruck weiter zu machen, denn mit wüthend - rothem Schnapsgesicht erwi derte er: „Was? So'n Sweinhund läuft mir grade heute wieder weg, pio ich ihm so Gothwendig brauchen thu? Wer soll denn heute Abend die Com pagnie »ach der Stadt zurücksühre», wenn wir Andern alle in die Droschke fahren? Diesmal muß er entschied??' bestraft werden. Da hatte nuu der brave und kluge Feldwebel zweifellos Recht, eS war ge radezu unverantwortlich von dem Ser geanten Sauerland, gerade heute wie der zu defertiren, denn es stand erfah rungsmäßig fest, daß sämmtliche Offi ciere incl. Feldwebel nach solchen anstrengenden Exerzierübungen Abends regelmäßig total betrunken ivaren iznd per Droschke »ach Hause gefahren wer den mußten. Das Vergehen Sauer landS war daher ein überaus strafbares und dies Mal würde er wohl kaum so davon kommen, das leuchtete auch je dem Mann aus der Compagnie sosor' ein.— Der Exerziertag verlief normal. Am Abend war alles schwer bezecht, wie sich das gehörte, und da kein ordentlicher Führer in Gestalt des garnicht mehr betrunken werden könnenden Sergean en da war, so zerstreute sich die ganze jesellschaft bereits aus dem Felde und suchte auf eigene Hand sein Quartier auf. Nach wenigen Tagen war der Serge ant Sauerland also richtig wieder zur Stelle, wie sein Hauptmann prophezeit hatte und meldete sich gleichmiithig als ..von Urlaub zurück" bei seinem sontz so milden Compagnieführer Paulsen. Obgleich er nun aber dasselbe Manöver schon zu verschiedenen Malen mit gro ßem Erfolg gemacht hatte, so verun glückte ihm die Geschichte dies Mal doch gründlich, denn der Feldwebel hatte ja mit Entschiedenheit erklärt, daß er dieses Mal bestraft werden müsse. Sauer land wurde, ein damals unerhörte» Fall in der X'schen Bürgerwehr-Praxis, vor ein Kriegsgericht gestellt, be stehend aus so und so vielen Officierei' und Unteroffieieren. Nachdem diese ganze Gefellschckft sich nun gemüthlich plaeirt und constitnirt hatte, führte man also den „Deserteur", einen hahnebiichenen Riesen mit einem ellenlangen Umhüngebart vor und das Verhör begann, wobei aber selbstredend das geistige Getränk in Gestalt von allerlei Schnäpsen und Bieren keines wegs sehlen durfte. „Also!" meinte der Vorsitzende, jener oben erwähnte Major Voß, nachdem er sich vorher noch durch einen kräftigen Schluck gestärkt hatte, „was haben Sie denn nu zu Ih rer Entschuldigung anzuführen, daß Sie Wieder mal drei Tage den Dienst geswänzt haken?" Sauerland lachte über sein ganzes breites Gesicht und guckte den alten Major augenscheinlich höchlichst amü sirt an. »Min Gott, dat weiten Sei doch, Herr Madjor," entgegnete er im brei testen Plattdeutsch, „ick b'ün wedder mol bi min Brud in de Veerlanden west. dat arme Mäten harr doch gor so'n grot Verlangen nach mi!" ,Hm! So? Also bei Ihre Braut in die Vierlanden sünd Sie gewesen?" „Djowull, Herr Madjor, bi de dicke Trine, Sei kennen ehr jo ok noch, de fröher bi Sei deint hatt!" „Hm. hm! Bei die also? Na und was habW Sie da denn gemacht?" Sauerland grinste geheimnißvoll. „Dje, Herr Madjor," meinte er dann mit den Augen zwinkernd, „dat es hier doch wollen Beten widlüstig tau verteilen! Dat geiht ja awer ok eigent lich keinen Menschen wider wat an!" „Hm, hm. hm! Dja, hatte das denn aber nich Zeit bis wenigstens der Erer ziertag vorbei war? Es thut mich unge heuer leid, Sauerland. aber wir werden Ihne» wenigstens zu vier Wochen stren gen Arrest verurtheilen müssen, denn Sie haben die Compagnie von Haupt ivann Paulsen gar zu sehr in Ver legenheit gehracht!" Jetzt wurde Sauerland aber grob, ordentlich hahnebüchen grob : „Wat?" donnerte er durchs Lolal, „„wat? Beer Wochen strengen Arrest, wil ick de besapene Räuwerband det Abend nich nach HiiS bracht heff? Det nehm ick mch an!"" . „Aber Sauerland, so sein Sie doch oernünstig," siel in diesem Augenblick der alte gutmüthige Hauptmann Paul sen ein, „das wird ja Alles nich so heiß ausgegessen, als es aufgefüllt wird! Wir werden schon davor sorgen, daß Sie in Ihren strengen Arrest auch en Bett und ordentlich was zu essen und zu trinken kriegen ! Nich wahr, meine Herren?" wandte er sich an das übrige Kriegsgericht," welches auch natürlich bestimmend mit dem Kopfe nickte. Aber der „Deserteur" blieb unerbitt lich. „„Nee!"" schrie er abermals, ick dauh't »ich ! Ick nehm't nich an !"" Da war denn nun allerdings guter Nath theuer. Man berieth leise hin und her und schließlich meinte der altj Major Voß: „Na, was Sie uns denn für Vorschläge machen, Sauerland?" „Füsilirt will ick werden! Dodtschei ten sali man mi! Ao as sick dat sör en richtigen, anständigen Desertär ge hören deiht! So steht dat in de Kriegs-- gesetzt!" Alle Wetter! Das war aber wirtlich denn doch ein bischen unverschämt. .Aber Sauerland," tönte es von al len Seiten, .„nehmen Sie doch Vernunst an, seien Sie doch gemüthlich, das geht ja doch gar nicht." Der tapfere Sergeant ließ sich aber nicht verblüffen. Er wollte absolut todtgeschossen werden. Entweder todtgeschossen oder gänzlich freigesprochen. Aus vierzehn Tage, acht Tage, drei Tage Arrest, die man ihm schließlich anbot, ließ er sich par tout nicht ein. „Ick lat nich mit mi handeln!" war seine seste Entgegnung. Daß man unter solchen Umständen schließlich auf feine Bestrafung verzich tete. leuchtete wohl ein. Nach meiner Ansicht konnte das X'sche Kriegsgericht überhaupt nur froh fein, dax'er für feine Defertation nicht noch eine Geld entschädigung verlangte, die man ihm auch am Ende noch zugebilligt hätte! Eduard lürgensen. Gedanke n s pahn. Was nützt einer Künstlerin all' ihr Ta lent, Wenn kein Verehrer es anerkennt! Ueber listet. Herr Pri oatier Stampfer, der draußen jn der Gartenvorstadt wohnt, geht spät Nachts hei«. In seiner Briestasche trägt er eine größere Snmme. Seine Gedanken beschäftigen sich eben mit einem Raub mord. der vor wenigen Tagen in dieser einsamen Gegend verübt worden war da sieht er im Schatten einer Baum gruppe zwei verdächtige Kerle vor sich stehen! Was thun?... Umkehren?... Die Beiden haben ihn sicher schon ge sehen und würden ihm nacheilen also frisch d raus los! „Dars ich Sie um Ihre Begleitung bitten?" spricht er die beiden Gauner mit freundlichem Gruße an. „Ich hübe da bei mei nem Schwager »och meine Hand tasche zu holen, denn ich will mit dem nächsten Zuge fort. Es ist viel Geld in dieser Handtasche, und so allein in einer fremden Stadl Sie werden begreifen, daß es nicht sehr rath sam ist. Wenn Sie mich zur Woh nung meines Schwagers und da»» zum Bahnhof begleiten und mir die Tasche tragen wollen, würde ich mich gern er kenntlich zeigen!" Die Beiden schinun zeln und gehen mit. An seinem Hause angekommen, sperrt Herr Stampfer das Hausthor auf und schließt es sofort hinter sich. Die beiden Gauner war ten und warten. Endlich öffnet sich im drktten Stock ein Fenster und Herr Stampfer ruft hinab: „Meine Herreü, schönsten DankfürJhrefreund liche Begleitung!.... Recht angenehme Ruhe!" Die Gauner schau n sich ge genseitig an. und jeder flüstert dem an, dern zu: „Ich Dummkopf!.. .'.So auf den Leim zu gehen!" Auch eine Entschuldi gung. Richter: Sie sollen Ihren Nachbar Pflaum ohne jede Veranlas, sung, wie derselbe angiebt, einen Schuft gencmut haben. Was können Sie zu Ihrer Entschuldigung anführen? An geklagter: Daß ich ihn schon früher so genannt habe und er mir dies früher niemals übel genommen hat? Das ist schlimm. —A. „Wissen Sie, mein Lieber, wir wolleir das Geschäft man lassen. Sie haben doch kein Zutrauen zu mir." B.; „Aber ich bitte Sie, ich traue Ihnen— g'rade Ihnen—alles zu!"
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