SiuNch« L»ca»«<»«rtchttu. Provinz Brandenburg. Wegen 28 Pfennige wurde vom Schöffengericht in Drossen der Handels mann Briesemann von hier zu 1 Tag Hast und die Gerichtskosten verurtheilt, weil er eine Laterne, die er in der Nacht aus der Chaussee gesunden, nicht als Fund angemeldet, fondern sür obigen Preis verkauft hatte. Oberforstmei ster v. Dankelmann in Eberswalde fei erte das 25jährige Jubiläum als Di rektor der Forstakqdemie. An den großen Krachs der letzten Tage sind Firmen in Forst mit über 200,000 M. betheiligt. Da das Geschäft ohnehin flau ist, befürchtet man, daß einzelne Firmen diesen neuen Schlag nicht wer- Adel" in Potsdam ist durch dos Fallisse ment der Berliner Firma Hirfchfeld u. Wolfs in hohem Grade in Mitleiden schaft gezogen. Man schätzt den Ver lust, den die Potsdamer Aristokratie erleidet, auf eiwa 3 Mill. Mark. Die Wittwe des Generals v. Gröben hat 180,000 M. verloren. Die Zucker rafinerie von L. Jacobs foll eingehen. Die Geschäftslage derselben war in letzter Zeit so schlecht, daß wöchentlich im Durchschnitt 1000 M. zugesetzt wurden. Provinz Ostpreußen. Seit Mitte Oktober wird der Besitzer George Wilhelm Arndt aus Kahlwalde vermißt. Der Regimentsschreiber des 41. Regiments, Hennig in Jnster burg, hat sich aus unbekannten Gründen erschossen. Im Dorfe Pagelienen er schoß zweisfellos in einem Anfalle von Geistesstörung, der Lehrer Mertens mitelst eines Revolvers seine junge Gat tin und dann sich selbst. M. stand im Alter von 34 Jahren und hatte erst vor vier Wochen feine 18jährige Lebensge sährtin heimgeführt.—Die goldene Hoc hzeit feierten die Eheleute Jnstmann Krause Georgenau, Jontostohn Pr. Holland und KoslowSkyStobrigkehlen. Provinz We st Preußen. Ein Festcomite für eine 300 jährige Conieninsfeier ist in Elbing zusammen getreten. ComeniuS, der Vater des modernen Schulwesens, ließ sich auf den Rath des Kanzlers Oxenstierna im Jahre 1642 in Elbing nieder. 1648 kehrte C. von Elbing nach Lissa zurück. Wege» Gattenmordes wurde der Schornsteinfeger Julius Biedermann aus Baldenburg, welcher im August seine Ehesran erschlagen hatte, zu acht Jahren Zuchthaus verurtheilt. Die AnsiedlungS - Commission erstand im Zwangsversteigerungstermine das im Kreise Löben belegene Rittergut Gryz-- lin, 2300 Morgen groß, sür 268,00? Mark. Wegen eines Sittlichkeitsver gehens, das er im Jahre IÜ7B began gen haben soll, ist der 61jährige Oeko nom Ebers in Rundewiese, dessen Fa milie vor Jahren zu den größten Grund besitzern dieser Gegend gehörte und dessen Brüder in anderen Provinzen noch reich begütert sind, verhastet wor den. Am Herzberger Wege, welcher nach Schönau führt, fand man den Post boten Gringel aus Wotzlaff, welchem in Kürze eine Versetzung bevorstand, an einer Weide hängend todt vor. Provinz Schlesien. len wurde in Benthe», O. S., der N aufmann Emil Feige aus Katlowitz zu zwei Jahre» Zuchthaus, 5 Jahren Ebrverlust und 600 Mark Geldstrafe theilt. Im Fnrstenschloß Carolrath wurde eine Erinnerungsseier an die vor 1.10 Jahren von Friedrich 11., König von Preußen, vollzogene Er hebung des Reichsgrasen Carl Hans von Schönaich und seiner Nachkom men in den Fürstenstand, begangen. Anläßlich des Jubiläums erhielt der Fürst Carolath - Benthe» den Glück wunsch des Kaisers, sowie die Städte Feystadt, Beulhen und Neusalz. Nach den vorläufigen Feststellungen be läuft sich die Schuldsumme in dem Bankier Thiel'schen Konkurse in Hayna» aus 1,00 >.OOO Mark. Dem gegenüber besteht eine Aktivmasse in Höhe von 400,000 M.- Beim Tanzen irrsinnig geworden ist die 25jährige Tochter einer Familie zu Klein-Pohlitz. —Ans offener Promenade ist der Förder-Jnspeklor Breitscheidel in Königshütte von rach süchtigen Bergleuten der Gräfin-Laura- Grube ermordet worden,—lhr 50jäh rigcs Edeinbiläum begingen in Lauban am gleichen Tage der Strumpfwirker Julius Nixdorf und die Weber Carl August Schmidt'schen Eheleute. Provinz Pose». Ein Opfer des Bankkrachs ist auch die Firma N. Segall (Inhaber Dr. Abraham Rabmer) Breitestraße 1 in Posen geworden. Stürmisch wurden von vielen Personen die Depots zurück verlangt und gar bald t»ar elne.Zah lungsslockung ein. so daß der Konkurs der Firma unmittelbar bevorsteht. Die Jnsluenza greist in Posen immer mehr um sich und endet mehrfach mit tödilichem Ausgang. In deu Schulen fehlt eine Anzahl erkrankter Kinder. Viele Lehrer sind ebensalls leidend. Die Influenza herrscht auch inArgenan und in der Umgegend in ungewöhnlich hohem Grade. ES sind nur wenige Häuser vorhanden, in denen nichi ein oder niedrere Kranke liegen. Das Rittergut Brahnau ist in den Besitz der Bromberger Schleppfchifffahrt-Gesell sch»it übergegangen. Provinz Hannover. Im Kreist Neustadt gibt es noch Ort schasten, in welchen vier größere Knaben der Oberabtheilung einer Schule, be waffnet mit einer verschlossenen Blech- Sammelbüchie, am Marienslage begin nen, von Haus zu Haus unter Absin gung der Liederstrophen: „Eine feste Burg ist unser Gott" Scherslein einzu sammeln. Stellenweise sind drei Tage ersordeNich, um den Turnus zu beendi ge. Ter seit ca. vier Monaten ver mißte Holzbesiyer Osterhaus von Powe wurde als Leiche im Kleeberger Forst aufgefunden. Aussehen erregt in Stade die Zahlungseinstellung der hie sigen Bankfirma NordmeyerMichael fen. Auch bei diesem Zusammenbruch handelt e« sich um die Veruntreuung von Depots in hohem Betrage. Auf dem Bahnhof in Wilhelmsburg sollen für eventuelle Kriegszwecke eine Ver pflegungSstalion für 3000 Mann und sür 10,000 Mann Schlasstätten errich- Provinz Westfalen. Auf Antrag der Sparkasse in Olpi ist über das Vermögen des früheren Stadtverordneten Eng. Liefe der Eon cur« eröffnet worden. 112 Lehrer Fran? Steinhagen in Helmern. Bergmann Wilh. Otting in Recklinghausen, welche« aus Eifersucht feinen Bruder erstochen hatte, wurde zu 6jähriger Zuchthaus strafe verurtheilt. Der nahe Wanne gelegene neuelchacht der ZecheShamror! ist im Begriffe, gegen 60 Häuser zu er richten. um sür die Arbeiter gute Woh nungen bereit zu stellen. Es nimml täglich mehr den Anschein, daß die Ort« Bickern und Eickel durch die sehr zahl reichen Bauten sich zu einem großer Stadtwefen verbauen und verschmelzen werden. Fast unterscheidet man die Grenze nicht mehr. Königreich Sachsen. 's In Bautzen dcr Bezirks-Schulin spektor. Schulrath Dr. Wild, der Ei. genthümer der „Bautzener Nachrichten", Buchdruckereibesitzer E. M. Monse. An einem kleinen Orte in der Nähe von Bautzen starb kürzlich die Kramladen besitzeriu Seisert. Bei Durchsicht ihrer Wohnung sand man einen Sack Poll Geldes; es waren über 90,000 Mark Von diesem Reichthum hatte der noch lebende Sohn keine Kenntniß. —Zucker bäcker Schelle seierte in Berggießbübel mit seiner Gattin das Fest der silbernen Hochzeit. Mit einer würdigen Feier wurden dieser Tage die neuerbauten, nach allen Ersordernissen der Jetztzeit in zweckmäßigster Weise eingerichtete» Fabrik- und Lagergebäude der seit 33 Jahren in Brunndöbra aus kleinen Ansängen zu einem großartigen Etab lissement emporgedrachten Musikinstru mente-Fabrik von Ernst Leitend emge weiht. Die Nachrichten über dii Lage der Wirkwaarenindustrie ir Cbemnitz lauten jetzt etwas ersreulicher, als wädrend der letzten Sommermo nate. Besonders herrscht in der Hand schuhbranche reges Leben. Die Strumpf industrie bat zwar noch nicht einen gro ßen, aber doch einen kleinen Aufschwung zu verzeichnen, und es treffen auch Käu fer ein, welche Bestellungen machen. großen Versammlung haben die fächsi fchen Textilindustrie!!«» beschlossen, sick zur Veranstaltung einer Kollektivaus stellung der Textil-Jndnstrie Sachsens in großem Maßstabe in Chicago zu vereinigen. Es wurden die Organ, der sächsischen Textilberufsgenossenschajl >n das Comite gewählt. Thüringische Staaten. Der Geheimrath LanrentiS, Ober bürgermeiste«' der Stadt A tnburg. DaS Friedrichs-Gymnasium in Altcn bnrg feierte den 50jährigen Gedenktag der Einweihung des neuen Gvmnasial gebäudes. Die Exportbrauerei Klo sterlangiam gerieth in letzter Zeit in Zahlstockungen und hat den Konkurs angemeldet. Wie verlautet, sollen verichiedene kleinere Amtsgerichte des Herzogthums Gotha aufgehoben, res», verlegt und mit denen anderer Orte verschmolzen werden. In Betracht kom men zunächst die Amtsgerichte Fried richswerth, Liebenstein, Zella und Thal, die nach Gotha resp. Ohrdruf und Wal schailen eine erträgliche Existenz zu ver schaffen helfen will. Der Viehhänd ler Lazarus Friedman» von Berkach ist wegen Vergehens gegen die Konkurs ordnung zu 6 Monaten und sein Bru der zu 4 Monaten Gefängniß verur theilt worden' Der Kaisirer der geworden und wird jetzt steckbrieflich verfolgt. Die Unterbilanz der Ban! beträgt mehr als 100,000 Mk.: Schornsteinfegermeister Karl Bauer Schalkau beging sein s>ojährigeS Jubi I. E. Weiß in Glücksbrunn ließ sü» Mehl kommen, damit die Arbeiter aus diese Weise ihren Bedarf an Mehl mög lichst billig decken können. Der seit Monaten steckbrieflich verfolgte Nestau rateur Trenner ans Sonnebera ist in der abgefaßt worden. Reuß. ders der hiesigen Webwaaren - Jndu strie, des am .">. November 1541 zu Doornik in Flandern geborenen Niko auf demselbe i. fowie durch einen Fest gottesdienst in der St. Trinitatiskirche festlich begangen. Der betrügerisch! Director der früheren Geraer Handels und Gewerbebank. Roßbach, welcher zu 8 wahren Zuchthaus und 17,800 M. Geldstrafe verurtheilt wurde, ist bereits zur Berbüßung seiner Strafe nach Un termaßfeld bei Meiningen transportirl worden. Auch die „Gera er Bant", deren Fusion mit der Weimarer Ban! seilens der '.Tctionäre im vergangenen Sommer beschlossen wurde, wird dem nächst eingeyen. Sämmtlichen Beam ten ist für den 1. Januar 1802 gekün digt worden. Ueberdies soll auch den Beamten der Filiale in Pößneck und denjenigen der Weimarer Bank selbst gekündigt worden sein. Es scheint demnach, daß auch die Weimarer Ban! als solche aushören werde. Wegen grober Thierquälerei beim Einfahren eines Pferdes und wegen gewaltthäligen Benehmens gegen die ihn arretlrenven Schutzleute ist der Pferdehändler Kelle, in Greiz zu Monaten Gefängniß verurtheilt worden. Vom Schwur gerichte zu Gera wurde der Lederfabrik kant Heinrich Knoch von Hirschberg wegen Veruntreuung von Summen lm Betrage von 540,000 Mark zum Nach theil der Commandit? Knoch k Co. zu 2 Jahren 10 Monaten Gefängniß und 2000 Mark Geldstrafe, ev. 5 Monate Gefängniß verurtheilt. 112 In Tanna Gerbermeister Gustav Zeh infolge einer Blutvergiftung. Hessen Darm stadt. -f- In Darmstadt: Mmeralwassersa brikant Dr. Rnd. Schäser. Gegen den Inhaber des großen Mannfactur waaren-GeschästS Oppenheim«, Her mann und Mayer Ovvenheimer, ist we-l gen großartiger Wechselfälschungen die Untersuchung eingeleitet worden. Her man wurde in seinem Comtoir verhaf tet. Mayer, welcher „verreist" war. wurde durch einen Gendarmen in Bir kenau festgenommen und der Staatsan waltschaft zugeführt. Großes Auf sehen erregte in Darmstadt die Verbastuug des praktischen Arztes Dr. Mayer. Derselbe ist beschuldigt, feiner jungen Frau durch eine zu große Dosis von Morphiumeinspritzung einen früh zeitigen Tod bereitet zu haben. Man vermuthet, daß er solches in unzurech nungSkäbigem Znstande gethan.—Ueber das Vermögen der Modistin Frau Su sanna Keller in Darmstadt ist das Kon kursveriahrcn erklärt worden. Wegen zahlreicher Wechselfälschungen ist der Weißbinder Mecke in Auerbach verhaf tet und nach Darmstadt abgeliefert wor den. Die bekannten Inhaber der Getreidehandlung, Joseph Stern Söbne, Jsaac Stern und David Stern in Bin gen sind bei Nebel und Nacht, ohne Ab schied zu nehmen, über das große Was ser verduftet, — Der Briefträger Trumm in Birkenfeld wurde auf der Straße zwischen Türkismühle und Sötern als Leiche am Wege aufgefunden. i In Bosenheim der pensionirte Lebrer von der Au, langjähriges Vorstandsmit glied des hessischen Landes Lehrerver eins. Königreich Bayern. Die 70jährige Mutter des Gastwirths Kastl „Zum Neugarten" in Ingolstadt wurde von der noch nicht zwanzigjähri gen Magd und Anverwandten Fran ziska Riedel im Streit erstochen. Der Restanrationsiohn Müller in Ketter schwang. welcher seinen 29 Jahre alten kranken Vetter Nachts bewachte, wurde von dem Irren erdrosselt. Der frü here städtische Turnlehrer Pavpermann, der s. Zt. bei Nacht und Nebel aus Kempten verschwunden und alsdann wegen SitllichkeitSverbrechens steckbrief lich verfolgt worden war, hat sich jetzt freiwillig gestellt. 112 Advokat I. B. Weixler, ein eifriger Anhänger der libe ralen Partei in Kempten. Der ver storbene Privatmann Anton Bauer in Kissingen, welcher nahezu eine Million Mark hinterließ, vermachte den 7. Theil hiervon Woblthätigkeitsanstalten; so er hielt allein der Knabenhort 75,000 M. Wegen eines Verbrechens wider die Sittlichkeit wurde der Maurer Fischer in Kitzingen zu 2 Jahren Zuchthans verurtheilt. Nachdem erst vor Kur zem der Viehhändler Lehmann Rein hold von Kleineibstadt mit Hinter lassnna von ca. 70,000 Mi. Schulden ein besseres Klima ausgesucht, ist ihm jetzt ein Nachbar, der Handelsmann Säckel Kohl, nachgefolgt. Dieser, an fänglich Weber, machte in den letzten Jahren bauptsächlich Geldgeschäfte nach Art der Adele Spitzeder und soll jetzt mehr als 150,000 Mk. Reifegeld mit genommen haben. Bürgermeister Naser von Leuchau. welcher wegen Sitt lichkeitsverbrecher in Untersuchung war, hat sich erkängt. Bürgermeister Schwarz in Lauben feierte sein 25jähri ges Amtsjubiläum. Huldigungen aller Art und Ehrengeschenke wurden dem Jubilar dargebracht. Welch' gewal tige Durchschlagskraft das neue deutsche Gewehr hat, zeigte sich jüngst in Laufen, als sich Sergeant Hermann in der Ka serne mit seinem Dienstgewehr entleibte. Die Kugel drang durch den Körper, dann durch ein Federkissen und von da noch 11 Centimeter tief in die Mauer- Wand. Postexpeditor Metzger in Marktbreit ist wegen Unterschlagung verhaftet worden. Den Gastwirths Eheleuten Riedl in Altenstadt sind innerhalb 4 Tagen 3 Kinder im Alter von 3i, 2 und Jahren am Scharlach gestorben. Feuerwehr-Commandant Greß aus Oberelchingen wurde als Leiche beim hohen Steg aus der Donau gezogen. Königreich Württemberg, 112 In Aalen Kausmann Herm. San waldt. Die Tuchhändlerin Katha rine Dürr von Bernhausen wurde in Göppingen auf der Treppe eines Pri vathauies vom Schlage getroffen, der den sofortigen Tod zur Folge hatte. s- In Besigheim der Oberlehrer Wil helm Späth. Der evangelische Obcr sein 25jährigeS Jubiläum als städtischer Lehrer. 112 Daselbst Faßfabrikant Konrad Güettler. 112 In Cannstatt Hermann Paul Zöppritz. In Ober glashütte fiel der 33jährige Bürger Stephan Unger in seinen eigen?» Zister nenbruunen und ertrank. -s Der als Pomologe weithin bekannte Stadtrath A. Jobler in Edingen. Der gräslich v. Ouand'jche Forstgebilse Georg Lvh sichtigkeit die Schrotladung seines Ge Wehres in die linke Achselhöhle und ist unter großen Schmerzen gestorben. 112 In Ellwangen LandgerichtSrath Ger ber. 112 In Heilbronn der Privatier Louis HentgeS, srüher Besitzer der Bierbrauerei zum Löwen, der 1848 in die erste deutsche Nationalversammlung nach Franksurt a. M. gewählt worden war. Großherzogthum Baden. Der 68jährige A. Hupfer in Lörsch hat sich erhängt. —l° In Meßkirch der Besitzer des Gasthofs zum „Rappen", Thadä Blerich. - Der Mitbesitzer der Fisen- und Gelbgießerei Mack <k Cap« pallo, Fabrikant Heinrich Mack in Og gerSheim, Hai in feiner Wohnnng aus bis jetzt noch unbekannten Gründen feinem Leben ein Ende gemacht. DaS neue Kinderkrankenhaus „Ziloah" in Pforzheim, mit dem. ein Diaconissen hanS verbunden ist. wnrde durch Decan GehreS eingeweiht. Der stellenlose Lehrer Bösch in Staufen hat seinen Schwager, den Kausmann Kiefer, und sich selbst erschossen. Die alte Dienst maqd deS Kiefer wurde von Bösch eben falls angeschossen, sie dürfte jedoch mit dem Li»e« davonkommen.—Der IS jährige Postgehilfe Friedrich Mint von Stetten wurde wegen schwerer Unter schlagung im Amte 1031 Mk. Poft linweifungSgelder —zu 9 Monaten Ge fängniß verurtheilt. Stockach strebt zum Fabrikstädtchen empor. Dieser Tage wurde die neuerbaute Schießer'sche Fabrik bezogen und in Betrieb genom men, und damit hielt gleichzeitig der erste elektrische Lichtstrahl seinen Einzug in Stadt und Bezirk Stockach. Bis Neu>ahr soll auch die Fahr sche Gießerei bezogen, werden können, und schon tauchte in den letzten Tagen daS Pro ject einer neuen Fabrik auf, während wohl die bisher von Schießer gepachte ten Räumlichkeiten wieder industriell verwerthet werden. Amtsrevident Richard Hock in Ueberlingen ist zum Bürgermeister oer Stadt Trieberg ge wählt worden. Der 21jährige Sohn Paul des Landwirths Peter Kuppel iu Grasbeuren wurde von einem Pferde derart gegen den Leib geschlagen, daß er infolge innerer Verletzungen starb, In Osterdingen haben die Bürger den Gemeinderath H. Fischer zum Bür germeister gewählt. Im Schraten walde wurde der Gasthosbesitzer Dümig aus Boxthal ermordet und beraubt. Der Mörder Wagner aus Innsbruck, ist in Aschaffenburg verhaftet worden. Dcr Reisende Jacob Becher von Darmstadt hatte den Kaufmann Jos. PH, Fuchs vo» Weinheim < Manusaclur Waaren Geschäsl), bei welchem er sieben Jahre in Ilellung war, in den Jahren 1890 —91 Um die Summe von K 27.000 Mark betrogen und zwar dnrch Unter schlagung von Waaren und Nicht avlieiernng eingezogener Gelder. Be cher wurde zu einer Gefängnißstrafe von 2 Jahren und 10 Monaten verur theilt. Aus der Rhein Pfalz. Der in der Nähe der Mutterstadter Eisenbahnstation wohnhaste Bäcker Cron wurde in seiner Oberstube, an einen Tisch anlehnend, mit eingeschlage nem Schädel entseelt aufgesunden. Der That verdächtig, wurde ein Sohn des Ermordeten verhastet. Cron lebte mit seiner Familie in stetem Unfrieden und hatte bis vor wenigen Jahren, wo er nach Amerika auswanderte, in unserer Gemeinde selbst eine Wirthschaft nebst Bäckerei betrieben. Vor einiger Zeit kehrte er aus Amerika zurück und über nahm hier wieder eine Bäckerei. Ein ans dem neuen Güterbahnhofe in Neu stadt abgesandter Personenzug fuhr in einen Güterzug hinein. Lokomotivfüh fen. Der Subrector dcr Latein schule in Pirmasens, Georg Schmid. Der Schnster Georg Peter in Pirma sens wars die brennende Petroleum lampe um. Bei den Versuchen, das Brandwunden, daß er bereits am näch sten Tage starb. 112 In Zweibrücken Freifrau Louise de Lasalle v. Louisen lhal. Der in Zweibrücken wohnende Schirmfabrikant Lehmann, früher in Kaiserslautern, der von feiner Frau, geb. Scdwerlfeger. mit welcher er sich erst im Januar verheirathet hatte, ge trennt lebte und über dessen Vermögen der Concurs eröffnet war, lauerte seiner Frau in der Allee gegenüber der katho lischen Kirche auf und feuerte, hinter einem Banme stehend, zwei Schüsse auf dieselbe ab, als sie mit ihrer Mutter and ihren Schwestern von einem Spa ziergange zurückkam. Darauf gab er einen tödtlichen Schuß gegen sich selbst ib. Beide waren nach kurzer Zeit lodt. Elsaß-Lothringen. In Colmar erhängte sich der Bau maler Hellich. Als des Raubmordes an dem Ackerer Busch in Enzheim drin gend verdächtig, wurde in Geispolds heiin der Karioffelhändler Obser ver> haftet und in das UntersuchungS Ge neuer Garnisonkirchen in Elsaß in Aus sicht genommen und zwar soll eine evan gelische Garnisonkirche in Hagenau, werden. Die verstorbene Rentnerm Ohl in ManrSmünster hat ihr Haus mit Garten und einigen Grundstücke» Oldenburg. Das großhcrzoglich- Theater ist ein Raub der Flammen geworden. Eine Stunde nach Beendigung der Vorstel lung von Körners „Zrmy", in dessen Schlußakt bekanntlich die Burg in Flammen aufgeht, brach das Fener in dem Hinteren Theil des Theaters, in welchem die Bühne lag, aus und griff so schnell um sich, daß »och im Thealer keller anwesende Gäste das Feuer erst Tdeaterrequisilen ist der größte Theil niedergebrannt.—f Der Direktor A, Rösike, welcher das Bremer Stadtthea ter in früheren Jahren geleitet und sich in Oldenburg seit kurzer Zeit als Pri vatmann niedergelassen hat. Die K'ronbesitzung auf dem Elsflether Sande ist vollständig niedergebrannt.— Auf der Bahnstrecke Delmenhorst B»e men wurde ein Brautpaar, der Maler Hunger und seine Braut Namens Fischer, Beide von hier, welche in der ! Dunkelheit den Bahndamm entlang ge gangen waren, von einem Zuge über fahren und aus der Stelle getödlet. Braunschweig. -s In Braunfchweig OberlandeSge richts - Präsident, f. Z. Mitglied des Regentschaftsrathes, Dr. jnr. Albert Schmidt. Wegen Mordversuchs und Raubes wurie der Maurer Treulieb von Hasselselde, welchck.- in einer Bau bude den Wegewärter Steiner niederge schlagen und ihn« 1145 Mk., die ausge gelohnl werden sollten, geraubt hatte, vom Schwurgericht zu löjähriger Zucht hausstrafe verurtheilt. i In Lauter berg a. H. Badewärter Konrad Küne mund, welcher seit Decennien unzählige Badegäste „abgerieben" und noch im vorigen Jahr das 50järige Jubiläum unseres Bades mitfeiern konnte. Im Pfarrdorse Woltwiesche ermordet« der' Schlächter Hartmann seinen Schwie gervater Frau und Sohn und wars dann die schrecklich zugerichteten drei Leichen in eine Jauchengrube. Darauf ließ der Mörder sich von dem von Hil desheim kommenden Eisenbahnzug« Übersahren. Er war seit längerer Zelt vielfacher Diebstähle verdächtigt und wurde kürzlich von seinem Schwiegerva ter, dem er sich entzweit hatte, beim OrtSvorsteher zur Anzeige gebracht. Anhalt. Un!er sehr auffälligen Umständen starb in Jeßnitz plötzlich die geistig etwas gestörte, sei- Jahren kranke Frau eines Webermeisters. Der Ehe mann der Verstorbenen wurde verhaf tet unter dem Verdacht, seine Frau er drosselt zu haben. Der in Köthen im Ruhestand lebende Lehrer F. Nau mann feierte mil seiner Gattin die dia mantene Hochzeit. —In den Ronnebnr ger Wollwaarenfabriken ist dcr Ge schäftsgang so schlecht, daß dir Arbeits zeit verkürzt wurde und nur noch von früh j7 Uhr bis Abends 5 Uhr gear bellet wird. In einer Fabrik sind von mehr als 200 aufgestellten Stühlen nur 98 im Betrieb. Schweiz. Im Bezirk Einsiedeln wird die Ein sührung der unentgeltlichen Beerdigung besprochen. Die dadurch entstehenden Kosten gedenkt man aus dem Alkohol- Geld zu decken. Für die gewerbliche ten sich sür'S Semester 1891j92 bereits 80 Schüler. 112 In Jngenbohl bei Senior der Gemeinde, Anton Moos, früher als Holzhändler und Gülerbe sitzer in weiteren Kreisen bekannt. In Arth hat sich ein Männerchor ge bildet; Dirigent ist Lehrer Furrer. s- In Stans, Dr. Konstantin von De schwanden. —fJn Luzern Herr Oberst, lienlenant Reding von Biberegg, In struktionslieutenant I. Klasse bei der IV. Division,—f In Meggen Wiltwe amtlich ermittelte Schaden an Gebäu den in Meiringen beträgt bei 176 ver brannten Gebäuden die Summe von 1,- 496,467 Fr. Ueberdi-s wurden noch 16 Gebäude beschädigt, Schadensumme L 246 Kr. Total-Brandschaden 1,498,- 713 Franken. —Die Kirchen- und Schul pflege Schlatt hat ihrem Seelsorger Pfarrer Wirz aus Anlaß feines jäh rigen Aintsjubiläuins verbunden mil geben, daß das Feuer infolge unverant wörtlicher Fahrlässigkeit der Wittw- Brügger entstanden ist. Frau Brügge» wurde verhastet. Eine gemeinsame Küche für alle, die sich nicht selbst zu beHelsen vermögen, ist in Meiringen Innern stellte sür dieselbe eine Köchin, Fräulein Minder von der Haushal tnngsschule in Word, unentgeltlich zur Versügung. Das Hllfscoimte in Meiringen hat eine Liste von Durstigen ausgestellt, die nicht brandbeschäsigt sind, aber durch den Brand ihre Ein nahmSquellen verloren haben. Die Liste enthält 36 Familien mit ca. 70 Personen. Der Spendpräsident ist an gewiesen, den Berechtigten AuSweiskar ten zuzustellen und die Verthellnng von Suppe und Kaffee regeln. In Mei ringen brach im Hause einer Wittwe Wiedmer neben dem Gasthaus zum „Hirschen" ein Kaminbrand aus, der hätte, den noch übrig gebliebenen Rest des Dorfes zu vernichten, w-nn zuMig wieder starker Föhn gerast hälte; glück licherweise herrschte Windstille. 112 In Neuenburg Herr August Samuel Biol- Der Sohn eines Neger königs ist am 18. Nov. im Dorfe Kla dow bei Spandau als evangelischer Christ getaust worden. Vor S Mona ten brachte der Liemenant Morgen aus dem K ameruner Gebiet einen IBjährig> n Neger Namens Zamva, den Sohn des King Ewe, mit nach Deutschland. Diese Ue.eriührung war ein Akt der Dank barkeit gegen den jungen Afrikaner, welcher seinen jetzigen Gönner, der am Fieber erkrankt war, sorgsam gepflegi halte. Zamva wurde hier dem Lehrer Hoffmaun in Kladow übergeben und in der Zwischenzeit von diesem in der deutschen Sprache, in unseren Sitten und Gebräuchen, sowie in der christli chen Religion unterwiesen. Er zeigte sich sehr anstellig und lernte mit stau nenswerlher Leichtigkeit. Das Deut sche spricht, liest und schreibt er jetzt ziemlich geläufig. An einem Mittwoch fand in Anwesenheit des Lieutenants Morgen, dessen Gattin, so wie zahlreicher Dorfbewohner die Taufe des schwarzen Landmannes durch den OrtSgeistUchen statt. Alsbald würd« der Negerjüngling auch eingesegnet. Er erhielt bei der Taufe die Name» Martin Paul Ewe. Sein Aufenthalt in Deutschland soll noch diS zum näch sten Frühjahr dauern; sodann kehrt der inzwischen civilifiric asrikanische Kö niySsoyn nach seiner Heimath zurück. In Kladow hat er sich die Zuneigung der gejammten Einwohnerschaft zu er werben aewußt. Ans Wiesbaden, 16. No vember, wird geschrieben: Der 23 Jahre alle Geschästsreisende Christian Reinin zer von bier, der seit mehreren Jahren ichon verheiralhet und Vater eines Kin des ist, gegenwärtig aber im ersten Jahre seiner Militärpflicht beim 87. Samstag Abend auS einem Revolver vier Schüsse auf seine Frau ab, die alle trafen, ohne deren Tod herbeizuführen, und machte dann einen Selbstmordver such. DaS Motiv der That ist Eifer sucht. ReiningerS Familie hat hier Goldgasse 3 eine Wohnung inne. Dort hin war er am Samstag besuchsweise gekommen. Als er nun Abends nach der Eisenbahn ging, um nach Mainz zurückzukehren, begleitete ihn seine Frau und ein guter Bekannter. Als sie un weit der Wohnung unter einer Laterne vorbeikamen, bemerkte Reininger, wie der gute Bekannte einen Brief in den Schirm seiner (ReiningerS) Frau glei ten ließ. Er griff ivsort nach dem Schreiben, öffnete eS und san> aus des sen Inhalt, daß die Beiden in sedr in timem Verkehr standen. Reininger, anlaßte darauf seine Fran, mit ihm nach der Metzgergaffe 85 belegenen Wohnung seines Vaters, deS Obsthänd lers Reininger, zurückzugehen. Kaum dort angekommen, ergriff er cinen gela denen Revolver »nd feuerte vier Schüsse auf seine Frau und einen aus sich selbst ab. Die Frau ist im städtischen Kran kenhause, der Mann im Militärlazareth untergebracht. Die Verletzungen sind nicht gesährlich. Der in Mainz erschei nende „Israelit", Zeitschrift zur Ver tretung ver Interessen des orthodoxen Judenthums, brachte am 5. October v. I. einen gegen die Reform - Juden gerichteten Artikel aus Alzey, worin dem 74jährigen Rabbiner Dr. Roth schild, damals in Alzey, jetzt in Burt scheid, vorgeworfen wurde, daß er am Sabbatb rauche, mit der Eisenbahn fahre, daß er sich rasire und einen jährigen, des Hebräischen unkundigen Lumpensammler Berger aus BenderS heim als Schächtcr bestellt habe. Der Unwille über den Rabbiner fei so groß, daß er seiii Entlassungsgesuch emge reicht habe. Wegen dieses Angriffs hat das Kreisamt Alzey, als vorgesetzte Behörde des Rabbiners, gegen den verantwortlichen Redacteur des „Israe lit", Oskar Lehmann, Strafantrag ge stellt. Dieser Klage hat der Schächter Berger als Nebenkläger sich angeschlof fen und zugleich den Handelsmann Na than Löwenstein als angeblichen Ver fasser mitverklagt. Bei der commissi»- rischen Vernehmung bat Rothschild be stritten, daß er am Sabbath rauche, sich rasire und mit dcr Eisenbahn führe. Dagegen bekundete bei der Verhandlung vor dem Schössengericht ein Zenge, da? Dr. Rothschild an sechs Personen in Bendersheim die Schächt-Erlanbniß er theilt und sür jedes Zeugniß 12 Mark erhalten habe, obgleich nur acht jüdische Familien im Orte wohnte». Ferner behauptete auch der Zeuge, daß sich dcr Rabbiner am Samstag rasiren lasse, rauche und mit der Eisenbahn fabre. Rabbiner Dr, Marx-Darmstadt erklärte, das Schächten fei eine heilige und wich sche» Gebete kenne; schon die Behand lung des Messers sei so schwer, daß dies kaum einer von hundert verstehe. Wer schwere Arbeit verrichte, bald heiß, bald kalt werde, könne das Schächtmesssr nicht führen. Der Berger fei des Hebräischen unkundig, ihn zum Zckäch ter zu machen, verstoße gegen das Gs fetz. Das Gericht sprach beide Ange klagte srei, da eine sörmliche Beleidi Verrheidigung derjenigen Jnrere'sen, denen der „Israelit" diene. Ein G e r i ch t s a s s e s s o » Forstreuter ist in Königsberg als Staatsaiiwallsgehilfe thälig. Derselbe schickt« sein Dienstmädchen, sür 10 Ps, selben hierzu einen Fünfzigmarkichein mit. Nachher behauptete das Dienst mädchen, nnr 4,90 Mk. von der Ve: käuserin herausbekommen zu haben Herr Forstrevier begab sich zu dein Besitzer des Geschäfts, welcher bestrci daß eine unzureichende Summe herau? ein Goldstück herausbekommen bive Die Verkäuferin betheuerte in jeb.-r Weise ihre Unschuld. Herr Forstrevier war gleichwohl von der Schuld der Verkäuferin überzeugt. Er ließ Slunden darauf bei der Mutter der Verkäuferin, einer Lehrerwittwe, Haus suchnng hallen. Dort fanden fiä> 4>, t 5 Mk. baares Geld vor, welches die Leb rerwittwe als den Rest ihres Monal,- einkommens bezeichnete und als solche? ließ hieraus die Verkäuferin ungecich ei aller Belheuerungen verhaften. Die selbe mußle eine Nacht im Gesängii sz Herr Forslreuter sandle auch die nii Beschlag belegten 45,18 Mark wiedei zurück. Der Arbeiter Johann Kockert aus Oliva hatte am 15. Sepl, d. I. in Neufahrwasser in einem jhm das Dienstmädchen, das er um armte und zu küssen versuchte. Als aus deren Geschrei daS Bnsfetmädchen herbeieilte, umarmte er auch dieses Benehmen des ihnen gänzlich unbekann ten Arbeiters aus das Höchste entrüstet und brachten die Sache zur Anzeige. In der Verhandlung des Schöffenge richt am 14. v. M. entschuldigte sich Kockert damit, daß er damals betrunken geweien sei. Der Gerichtshof verur theilt« ihn. der „Dan,;. Ztg." zufolge, wegen öffentlicher Beleidigung der bei den Mädchen zu vier Wochen Gefänz niß. Zu «unfte« der Puppen. Etwas für Kinder. Weihnachtsabend! Lichter flimmern, prachtvoll »st der Baum geschmückt, Bold und Silber sieht man schimmern, and die Kinder steh'n entzückt. irst nicht, was sie machen, mit den vie len schönen Sachen, die man i-hnen ein bescheert, und es will durchaus nicht glücken, Alles gleich zu überblicken ; nach and nach sich's endlich klärt. Und mit staunenden Gesichtern ziehen anfangs sie noch schüchtern ein'« und'S andere in Betracht, bis zum Jhr'gen sie geführt sind und sie völlig orientirl find; aber dann gehl's los mit Macht. Sieh nur Dieses, sieh nur Jenes, ruft es durch einander laut, nein, wahrhastig, so was Schönes ward noch nie mir aufgebaut! WaS sich nun auch da zur Hand aus )em Weihnachtstische besand: Apothe ken, Kochniaschinchen, echte Thorne, .ratharinchen, Seifen-, Wurst- und kkaufmaniiSlüden, Häkelknäule, Wunder fäden, prächtige Obskura - Kammer, Zahlenlotto, Glock' und Hammer, gro ßen Wäschetrockenplatz, Zauderbecher, Hund und Katz', Vögel, Mäuse, Frösche, Leiern, Pserde und Soldaten, bleiern, Automaten und Atrappen, Möbel zum Zusammenklappen, Musikanten mit Trara, Schaukeln, Wild-Amerika, Pho tograph jche Avparate, Abziehbilder und Oblale, Tisch Krokelt und Klapp trompetc, Jäger, Hirten, Dörfer, Städle, Schlittschuh, Stereoskop und Puff, Jacke, Hose, Mantel. Muff Lob erringt, doch die Puppe un bedingt. Wahrlich, wahre Prachtgestalien sind's, die ibren Glanz entfalten: Kleine Puppen, große Puppen, Puppen ein zeln und in Gruppen, Puppenmültcr, Puppenbräute, bürgerliche Puppenleute, Pupp i, die vom Adel stammen, Pup pen Mägde, Puppen-Ammen. Puppen hoch mit Banernmiedern, Puppen.ganz mit Menjchengliedern, stolze Mode pnppendamcn, Puppen mit und ohne pern, Puppenbaby's, Puppenboiincn, Puppen noch in Backfischwonncn. Pup pen mit bewegten Augen, Puppen, die am s,läfchchen fangen, Puppen Weit'res fci gefpart, kurzum Puppen jeder Art. Zu der Puppe nun voll Jubel, drängt das Kind mit fecl gen» Blick, und es zieht sich aus dem Trubel, allsogleich nit ihr zurück. In die Ecke ungestört hin fetzt es sich sodann geschwind; theils behandelt als Gesährtin es die Puppe, theils als Kind. Hält sie auf dem Schooß voll Sorgen, spricht mit ihr so lieb und nett, und nimmt sie dann bis zum Morgen, geht's zum Schlafen, mit in's Bett. , Soviel Sorgfalt, Lieb' und Güte hat Mama ganz stolz gemacht, und so denkt sie im Gemüthe: Diese nimmt sie wohl in Acht!> Doch die Puppe wacht voll Kuminer, denn sie kennt ihr künftig Weh', darum wendet sie mit stummer Bi'.te sich zur Puppense.'. Und die Puppensee wird heftig, und mit Schrillen, groß und kräftig, steigt hernieder sie vom Thron: schreibt ein Brieslein voller Verve, ja, sogar mit ein'ger Schärfe, an dies Blattes Redak tion. bittet zelb ge, ihre Zeilen tob den Kinder» müzulheilcn auf dcr Slelle llc»ni»s i> kiiul. Redaktion, die, wie bekannt ist. gegen Fceen steiS galant ist, druckt de» Brief. Er lautet so: Kinderchen, seid doch vernün-tig und Erde fallen, denn, fürwahr, sonst werd' ich wild. Puppen sind gar zarte We-ieu, Euch zur Freude auserlesen, kosten Geld und viele Müh n. Mütterchen—dürft'S nie vergessen bat oft Nuchte durch gesessen, um sür Euch sie anzuzich'n. Dieses mögt Ihr stets bedenken und sie nie mit Vorsatz kränke»! quält die Pupve nicht zum Scherz; zu erforschen ist sie schwierig, darum seid nicht ncube gierig, denn sie sühlt wie Ihr den Schoerz, In den Kopf ein Loch ge schlagen, kann die zehnte nicht vertragen zum Skandal dann 'rum. Auch das Beul ihr auszureißen, kann ich nich: sür passend heißen, denn das schicke sich wirklich nicht. Ihr die Arme auszu renken, wird die Puppe ernstlich krän ken, dies zu meiden sei Euch Pflicht. Und nach Lunge, Herz und Magen sollt Ihr ebensalls nicht fragen, weil ihr dies gar wehe thut; ihr ins Innere ein zudringen, wird Euch nur sehr schwer Illingen. denn davon geht kaput. Zenn Ihr nun sie schlecht behandelt, ich die blcsse Wuth anwandelt, und ich ,teig herab, die Fee! Reiß sie slugZ aus Euren Armen, nehm' sie von Euch ohn' Erbarmen. So! Nun wüßt Jhr'S. Jetzt adjei S. H. Wirksam? ei t des An noncirens. 1. Juwelier: „Ich habe die sichersten Beweise, daß man durch Anzeigen sehr schnell Resnliate erzielt!" 2. Juwelier: „Sie: Haben Sie einen besonderen Fall?" 1. Juwelier: «Ja. Vorgestern annoncirte ich: daß ich für mein Geschäft einen Nachtwäch ter suche, und noch in derselben Nacht wurde in meinem Laden eingebrochen." Nüchterne Anschauung. Lehrer: „Wir haben soeben übersetzt: Epaminondas war so wahrheitsliebend, daß er nicht einmal im Scherze log: was schließen Sie daraus, Schulze?" Schulze: „Daß er wahrscheinlich in seiner Jugend wegen Lügen orbenilichs Prügel bekommen hat". Seine Freude. Als ich zum erstenmal den Gang aufs Leihamt inachte, weinte ich, und wenn ich jetzt hingehe, lache ich. Wieso? Ja, weil ich mich jetzt allemal freue, wenn ich überhaupt noch etwas zu versetzen habe 7
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