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Das „Scranton Wochenblatt" ver» tritt und reprasentirt vor Allem zuerst das Deutschthum, und erst in zweiter Linie folgen andere Rücksichten. Lo gisch gefolgert, entsteht daraus für uns die Pflicht, jede Zurücksetzung der Deut schen aus dem politischen undjjedem an deren Gebiete peremtorisch zurückzuwei sen. Das von den Republikanern kürzlich nominirte County Ticket unterstützen zu wollen, wäre gleichbedeutend mit oem Eingeständniß, daß die Deutschen sei tens der Republikaner zu nichts berech tigt sind, daß..sie. keine, Anerkennung verdienen—und einer solchen Auffassung müssen, wir ganz.entschieden entgegen treten. Unter der Führung des „Wochen blatt" haben die deutschen Republikaner in den zwei letzten Campagnen wacker für den Erfolg der Partei gearbeitet. Sie haben Mayor Fellows, Schatzmei ster Brooks und Kontrolleur Eisele mit hübschen Majoritäten erwählen helfen und zwar, nebenbei gesagt, ohne daß die Anwendung von „Boodle" nöthig war. Die deutschen Republikaner haben letz leS Spätjahr wiederum einen entschei denden Sieg erkämpfen helfen, und zwar in gleich uneigennütziger Weise. Und welche Antwort ward den Deut schen seitens des letzten republikanischen Convente« für ihre Pflichttreue, für ihie Anhänglichkeit an die Partei? Trotz dem man acht Aemter zu vergeben hatte, wurden die Deutschen keiner Nomina tion werth erachtet—man schob sie ein fach bei Seite. Allerdings hat man mehrere Wochen vor dem Zusammentritt des Conventes verschiedenen Deutschen die eine oder andere Nomination angeboten was wahr ist, muß wahr bleiben. Wenn nun auch die meisten eine Nomination ablehnten, so waren doch bis zu dem Schluß des Conventes zwei Deutsche als Kandidaten im Felde, gegen deren Charakter sich.bis jetzt kein Einwand erhoben, und die füglich als Repräsen tanten des Deutschthums acceptirt wor den wären. Wer für die Unterlass ungssünde verantwortlich, ist gleichgül tig und nicht unsere Sache zu unter suchen. Daß man sich des Fehlers klar bewußt war, zeigten nach Vertagung des ConventS .die verblüfften Mienen, welche zu fragen schienen: Von einzelnen der republikanischen Kandidaten wissen wir, und von den anderen nehmen wir an, daß es ehren werthe Männer sind, welche diese Zu rücksetzung des deutschen Elementes von Herzen bedauern. Die Thatsache aber erleidet dadurch.keine Veränderung. Der demokratische County Convent hat durch die Nomination deS Deutschen George Kinback für Schatzmei ster, und des Deutsch-Amerikaners Henry T. Köhler für Register die Bedeutung des deutschen Votums anerkannt und gebührend berücksichtigt, und es ist nicht mehr als billig, daß die Deutschen sich dafür durch eine Unter stützung des demokratischen Tickets er kenntlich zeigen. In Obigem findet der Leser die Er klärung, warum das „Wochenblatt" das demokratische Ticket unterstützt; denn mit einer passiven Jgnorirung deS republikanischen Tickets allein ist der Sache der Deutschen nicht geholfen. Nur wenn sie beweisen, daß sie ihre Gegner zu schlagen bereit sind, mögen diese nun aus der einen oder anderen Seite zu finden sein, wird ihnen in der Zukunft die verdiente Anerkennung zu theil werden. Mit dem Mundspitzen ist hier nichts gethan, es muß gepfiffen werden! Der deutsche Tag. Es weht eine mehr erfrischende At mosphäre durch die Verhandlungen über die Feier des deutschen Tages und man scheint aus dem Stadium der Kopflosig keit in das der praktischen Ideen über gegangen zu sein, so daß es nur noch einer oder zwei kräftigen Anstrengungen bedarf, um das Gelingen der Feier über allen Zweifel zu erheben. Die Versammlung in Natter's Halle am Sonntag Abend war zahlreich be sucht und die Anwesenden vom besten Geiste beseelt. Von neuen Delegaten waren die Herren Geo. Wahl, I. Aman» und Lorenz Zeidler, jr., vom LiederkMnz anwesend. Herr John Lentes berichtete namens des Arrangements Comites und Dank seiner Beredsamkeit vereinbarte man sich auf ein ganz neues Programm. Die Parade am Tage und das Pic Nic fallen weg; an deren Stelle treten ein Fackelzug am Abend, der am Court hause vor Mayor Fellows Revue pas siren wird, und wo auch einige Anspra chen gehalten werden ; und dann eine Feier in der Liederkranz Halle. Diese besteht aus Ansprachen, Ge sangsvorträgen, Musik, Deklamationen und zwanglosen Vorträgen überhaupt. Als Festredner soll Herr Wilhelm Ro senthal von Reading, Herausgeber der „Post" und „Deutschen Eiche", beru fen werden. Für den Fackelzug wurde folgendes Comite ernannt: I. Amann, Charles Scheuch und Frank Möller. Von den Pastoren Wißwässer und Lang waren Zuschriften eingegangen, in welchen sie sich mit der Bewegung auf das Herzlichste einverstanden erklä ren und ihre Mitwirkung freundlichst zusagen. Auch Pastor Rudolph von Archbald wird nicht fehlen. Eine weitere Versammlung wird am nächsten Sonntag Abend 8 Uhr in der Liederkranz Halle stattfinden und es sind alle deutschen Vereine und Gemeinden ersucht, sich durch Delegaten repräsenti ren zu lasten, wenn solches nicht bereits geschehen ist. Stadtratb. Der Common Council ließ am Donnerstag Abend wieder sein Licht leuchten, wobei vierzehn Mitglieder be hülflich waren. DaS Straßen und Brücken Comite empfahl, den Contrakt für die Swet land Alley Brücke an die Doungstown Brücken Co. für Z 2640 zu vergeben. Einstimmig genehmigt. Den Contrakt für die Nivellirung von Zwölfter Straße erhielt Richard T. Harvey für <393. Auch ward eine Verordnung für das Setzen von Rinn steinen zum Druck beordert. Die Verordnung, die städtische Schuld zum Behuf von Brückenbauten zu ver größern, wurde günstig berichtet und zum Druck beordert. (Will man nicht erst das Stadtgebäude fertig werden lassen, ehe man sich in neue Schulden stürzt?) Der Contrakt für Vollendung des Franklin Spritzenhauses wurde an W. R. Williams durch Resolution vergeben, anstatt durch Verordnung. Moir drang auf den schleunigen Neu bau des östlichen Theiles der Lacka- Wanna Avenue Brücke, und Vorsitzer Duhigg meinte, wenn der Stadtgeome ter keine Zeit habe, die Pläne und Voranschläge auszuarbeiten, so könnte man vielleicht die Pläne des Herrn Kupp benutzen, die er für den westlichen Theil gebrauchte. Eine Verordnung für einen Haupt sewer im zehnten Distrikt wurde einge reicht. Der Stadtschxeiber wurde instruirt, zu Angeboten für die Vollendung des Stadtgebäudes auffordern. McWilliams reichte eine Verordnung ein, daß die zuständige Behörde einen Contrarl mit Daniel Hays abschließe zur „Pflasterung" der mit Asphalt, Holz oder Steinen gepflasterten Stra ßen, laut Angebot von Daniel Hays. Di.' Schund passirte auch richtig und ein anwesender Reporter mußte die weisen Herren darauf aufmerksam ma chen, daß es anstatt „Pflasterung" wohl „Reinigung" heißen sollte. Erste und zweite Lesung passirten fol gende Verordnungen: Die Art und Weise der Auffüllung von Gräben an öffentlichen Straßen festsetzend; den Stadtschatzmeister anweisend, Land für unbezahlte Steuern zu verkaufen. Eine Verordnung für die Reparatur von Seitenwegen, und eine andere für die Ausgabe von Schuldscheinen für allgemeine städtische Verbesserungen paffirten dritte Lesung. (Eingesandt.) Dem Eingesandt, unterschrieben „Ein Deutscher, der nicht im Interesse der Bierfrage spricht," diene folgende Ant wort : „Die Heimath zum Guten Hirten in Scranton ist für Alle, ohne Unterschied von nationaler Herkunft und verschie dener Religion, davon kann sich ein Jeder persönlich an Ort und Stelle überzeugen ; und daß die meisten Deut schen und Nichtkatholiken ebenfalls da von überzeugt sind, das beweisen die vielen Wohlthäter von deutscher und auch von nichtkatholischer Seite. Der Vorschlag in dem Eingesandt war recht gut, doch zuerst das „Noth wendige", d. i. die Unterstützung der Heimath zum Guten Hirten; alsdann das „Nützliche", nämlich die Gründung einer deutschen Gesellschaft; und zuletzt kommt das „Angenehme", das wäre allenfalls das Interesse der Bierfrage. Nichts für ungut!" Ein neuer Abonnent. Die County Fair. Die Lackawanna County Fair wird am 22. Sept. eröffnet und es sind be reits zahlreiche Einträge für alle De partements gemacht worden. Die Aus stellung von Früchten und Obst, Rind vieh und Hausthieren verspricht besser zu werden, als je zuvor. An der Renn bahn und den Gebäulichkeiten werden vielfache Verbesserungen und Reparatu ren gemacht. Katarrh kann nicht kurirt werden durch lokale Applikationen, da sie den Sitz der ist eine Blut- oder EonstitutionS-Krankhei», und heiles, Ihr innerliche und die schleimige Oberflälve. Hall'S Katarrh Kur . Ehenev >d To.,' Eigenth., To ledo, O. Verkauft von Apothekern, Preis 75 EentS. vitt«tou. Unsere Stadt soll 6V lizensirte und 100 unlizensirte Wirthschaften ha ben. Hier bietet sich Arbeit für die Temperenzler. Die Scheuer von W. R. Saxe in West Pittston brannte am Freitag Morgen nieder und die Flammen fügten auch dem neuen Schulgebäude erhebli chen Schaden zu. John Hoffmann und Lizzie Adrian, zwei wohlbekannte junge Leute, wurden am Samstag Abend durch Rev. Parke getraut. Die neugebackenen Eheleute haben sich in Hamptown niedergelassen. Die Versicherungsagenten Edmund Roderick, Henry McDonnell, Lewis P. Williams und Thomas Richards wur den am Freitag hier auf Betreiben der Staatsbehörde verhaftet. Sie betrie ben ein schwunghaftes Geschäft für die „People's Mutual Benefit Society" von Elkhardt, Ind., ohne vom Staate Pennsylvanien Autorität zu haben. Die von der genannten Gesellschaft Policien sind vollständig werthlos. Wayn« Eonnty. HoncSdalr, —Der hiesige Stadtrath hat beschlossen, eine zweistöckige Stadt halle zu errichten, anstatt der ursprüng lich geplanten dreistöckigen. Mit dem Bau soll im Frühjahre begonnen wer den. Der County Convent der Repub likaner von Wahne tritt am 30. Sept. in Honesdale zusammen. Louis I. Dörflinger hat sich von seiner neulichen schweren Krankheit wie der erholt. Die Aepfelernte im ganzen County wird Heuer eine außerordentlich reiche sein. Die Wahne County Ackerbau Ausstellung ist am 29. und 30. Sept. und 1. Oktober und verspricht interessant zu werden. Dunmore. Der früher in den hiesigen Werk stätten als Hammerschied angestellte Jakob Keiner starb vorletzten Dienstag in Chicago. . Ein Wortgefecht zwischen den Slowacken John Bonuch und George Honco an Riley's Patch am Freitag Abend artete in Thätlichkeiten aus und Honco versetzte dem Bonuch einen Mes serstich in den Kopf. Der Thäter wurde Verhaftet. Von PeterSbura. Am Montag wurde Herrmann Wagner mit der Schwester der Frauen Baustian und Bielefeld! getraut. Montag war der Storch bei den Eheleuten John Stark und hinterließ eine Tochter: und bei den Eheleuten Willie Hoffmann einen kleinen Sohn. Dora, die Ehefrau unseres be kannten Mitbürgers Jakob Schäfer, starb am Montag im Alter von 37 Jahren und wird heute (Donnerstag) zur letzten Ruhe beigesetzt. Sie hinter läßt ihrem Gatten drei Kinder und auch ihre Mutter überlebt sie. Fred. Heinz, der allem Anscheine nach in bester Gesundheit war, verschied am Sonntag Morgen plötzlich an einem Herzfehler. Er hatte sein Grundstück an Straße gekreuzt und war im Gespräch mit Fritz Teufet wegen ei ner Scheuer, die dieser auf der ansto ßenden Lot errichtete. Plötzlich hörte Heinz zu sprechen auf, griff krampfhaft mit den Händen in die Luft, stürzte vornüber und verschied, ohne einen Laut auszustoßen. Der Verstorbene arbeitete in den Del. L. ck W. Werkstätten, war etwa 42 Jahre alt und hinterläßt eine Wittwe mit mehreren Kindern. das „Wochenblatt"—es enthält alle Nachrichten —nur t 2.00. Nene Anzeigen. LMmmmi! Flttbtü FaZmk, 1033 Capouse Avenue, und 424 Spruce Farben, Bleiweih, Firniß, Oel etc. Brown s Ver Mkve. Putzwaaren, Pntzwaaren, Pntzwaaren. All die neuesten und hübschesten Novitäten und stets zu den niedrigsten Preisen. Eloakt und Zacket« für Damen, Jungfrauen und «inder. Hüte und Halsbekleidung für Herren, Koffer und Handkoffer, die größte «»«wähl in der Stadt. Webster'« Diclionarv, enthaltend ZO,<XX) Worte, werth t» Ee»i«, für nur S Cent», Browu's Bee Hive. Die Fair der Lackawanna County Ackerbau Ge sellschaft wird am 22., 23., 24. und 25. Sept. in dem Scranton Diiving Park abgehalten werden und die Gesellschaft wird sich bestreben, den Bemchlrn Unterhaltung »er schiede»« Art zu bieten. Die AnSstellung Ackerbauprodukte, Früchte und Blumen, Bauereimaschinen, Pferde, Rindvieh, Schafe, Geflügel, etc. Interessante Wettrennen werden jeden Tag gair Stadt- n»» Schulsteuern. Die Duplikate für die Stadt- und Schul steuern für tB9t find jetzt in meinen Hände» zur Collektiou. Alle am l. November tB3l unbezahlt blei geben uud ein Slrafaufschlag darauf gemacht, wie das Gesetz »orschreib!. R. G. Brook», 35,9 Schakmeister. Ofsüestunden z g Morgen« bis S Nachm. Hotel-Uebernahme. »er Freunden'erlaube ich mir hiermit anzuzei gen, daß ich die Wirthschaft »on H'» Eonrad, No. 323 Penn Avenue, übernommen habe. Ich werde nur die besten Speisen, Getränk und Eigarren haltt»'und Henr /» /» Weisenfluh. Mein Geschäft al« Schieferdecker führe ich wie bisher fort. Benefit Ball Ausspielung eines Schweines, Frank Mechler'« Halle, Petersburg, - Dienstag, 20. Okt. 18S1, Zum Benefiz von Wyand Destler, Tickets, - - - 2-Eent«. GeschäftS-Anzetger. T. B. McElintock, Sarg- und Grä berschmückung, 3N N Washington Ave. und am Eingang des Forest Hill Friedhofes. Fred. Wagner, Druckarbeit jeder Art, in englischer und deutscher Sprachest lLacka- und Eigarren Sorten^Ta- Bechtold, Brand»« >d E»., (Nach folger «on Beadle Si Steell), tlk Penn A»e. Ave., ?a« berühmte White Sponge Mehl. Fred. I. Widmaper, Delikatesse», SZt) Lackawanna Avenue. Der „Deutsche Tag." Die Feter gesichert. Die Bewegung gewinnt an Um fang und kein deutscher Verein von Bedeutung wird fehlen. Wir wollen sein ein einig Volk »on Brü dar! (Offizieller Bericht der Verhandlungen »om letzten Sonntag.) Verflossenen Sonntag Abend um 8 Uhr fand die General - Versammlung der Delegaten für die Feier deS „deut schen Tages" am 6. Oktbr. statt. Die selbe war trotz des Regenwetters sehr stark besucht. Nachdem die Versamm iung eröffnet und das Protokoll von der vorhergehenden Versammlung verlesen war. wurde auf Antrag des Delegaten John LenteS der Beschluß in Wieder erwägung gezogen, welcher heißt: „Die Parade soll am Tage stattfinden und nach derselben kann ein jeder Verein hingehen, wohin er will." Nachdem der Vorsitzende des Anord' nungs Committees, Herr John Lentes, in einer längeren, ernsten Rede bewie sen hatte, wie unzweckmäßig und nichtsbedeutend die Parade am Tage sei, und seine Worte mit großem Beifall aufgenommen wurden, entschied man sich für einen Fackelzug am Abend. Am RathhauS soll eine Rede in eng lischer Sprache von feiten unseres ge ehrten Herrn Bürgermeisters gehalten werden, für die deutsche Festrede ist der Herausgeber der „Reading Post", Herr Rosenthal, engagirt. Ferner soll ein patriotisches Lied von dem ganzen anwesenden deutschen Pu blikum mit Musikbegleitung gesungen werden. Nach der Parade versammeln sich alle Deutsche in der Musik Halle, woselbst ein deutsches Familien- resp. Volksfest gefeiert wird. Dort werden verschiedene Reden gehalten, ernste und heitere Deklamationen, Musik- und Ge sangsvorträge u. s. w. gegeben. Sowie der 17. März der Festtag der Jrländer, der 4. Juli der Feiertag ver Amerikaner und der 4. August der der Franzosen ist, so soll der 6. Oktober der Feier- und Festtag der Deutschen sein und bleiben. (Brief des Herrn Pastor E. L. Wißwässer.) Mein lieber Herr Lentes ! Aus den öffentlichen Tagesblättern erfahre ich, daß Sie die Ehre haben, Vorsitzender der „Anordnungs-Perso nen" (Arrangement Comite) zu sein, und da einer Bestimmung derselben hin sichtlich der etwaigen Mehreinnahmen diese dem „guten Hirten" zufallen sol len, kann ich nicht unterlassen, mein Erstaunen darüber auszudrücken. Ich bedaure diese Maßnahmen sehr. So weit wie ich die Feier des „deut schen Tages" auffasse, soll dieselbe eine Erinnerungsfeier und Darstellung deut schen Geistes, deutscher Kraft, deutscher Gesinnung, deutscher Frömmigkeit sein, denn wir Deutsche fürchten Gott und sonst Niemand, ganz gleich, ob wir nun Israeliten, Römische Katholiken oder wer weiß was für den Protestan ten Zugehörige sind; ganz gleich, ob wir Adoptivbürger oder Geborene in diesem Lande sind, ohne Unterschied der Stellung im Arbeitsgebiet des Lebens, auch ohne Unterschied der kleinstaat lichen Ideen, wir kommen am deutschen Tag nicht als Bayern, Schwaben, Ba denser, Preußen muß oder ohne nicht als Süd- und Norddeutsche, son dern als Deutsche zusammen, von denen es heißen soll : So weit die deutsche Zunge klingt Und Gott im Himmel Lieder singt. Das ist des Deutschen Vaterland, Wo Eide schwört der Druck der Hand, Wo Treue hell vom Auge blitzt Und Liebe warm im Herzen sitzt. Das und nur das ist für mich das Ideal des deutschen Tages, dies Blut soll durch unsere Adern fließen es ist Germanenblut, das mitgeholfen hat frisch, fromm und frei auch zu dieses Landes Größe und Macht. Warum also nicht den etwaigeu Rein ertrag der deutschen Sache widmen? Wir haben Vereine und Vereinlein ge nug und übergenug, die sich oft um un tergeordneter Dinge wegen todtfeind in den Haaren liegen, warum nicht einen großen, über allen stehenden Verein gründen unter dem Namen „Deutsche Gesellschaft," deren Zweck die Unter stützung der und des Deutschen auf verschiedenartigen Gebieten zur Folge hätte. Jede deutsche Kirchengemeinde, jeder sonstige Verein könnte durch Ver treter diese Gesellschaft ausmachen, die dann durch einen Ausschuß ihre, resp, der Gesellschaft Vortheile wahrnehmen könnte. Vorbild dazu wäre und könn ten die deutschen Unterstützungs-Gesell schasten in New York, Philadelphia und andern Städten sein, die durch ihr hun dertjähriges Bestehen den Beweis ihrer Nützlichkeit geliefert haben. Jetzt ist meines Erachtens der Zeit punkt dafür gekommen, darum Michel, du Deutscher, auf und ans Werk; die Kraft hast Du dazu, werde sie Deiner nur bewußt und Du leistest Großes. In der Hoffnung daß Sie, Herr Len tes, meine dona fiele gemeinten Worte nicht verargen, zeichnet Mit Hochachtung C. L. Wißwäffer, Pfr. (Brief »on He.v» g, S. Kopss. Wie er sich die Feier de« deutjchen Tage« denkt.) Geehrter Herr Lentis! In Erwiderung Ihrer freundlichen Zeilen erlaube ich mir, Ihnen Folgen des mitzutheilen: Soll die Feier des Deutschen Tages eine allgemeine werden, d. h. unter Betheiligung des gesammten Deutsch thum« stattfinden und den gewünschten Eindruck erzielen, so würde ich die zu wählenden Massenchöre auf patriotische Lieder beschränken. Mit einem Chor von vielleicht 50—7 S Sängern läßt sich keine imponirende Wirkung erzielen, und der eigentliche Zweck einer Volks- Feier, einer nationalen Verherrlichung unter Theilnahme des ganzen gro ßen Publikums würde nicht erreicht. Um nun beiden Theilen, dem Deutsch thum sowohl als auch dem specifisch amerikanischen Publikum Rechnung zu tragen, würde ich empfehlen, am Court haus das von Dudley Buck arrangirte und für Orchester instrumentirte „Ster nenbanner" unter Musikbegleitung zu singen. Der Text ist deutfch, und die Melodie, die unisono und in Terzen gesungen wird, ja allgemein bekannt. Wann mit dem Text versehene Exem plare vorher unter die Anwesenden ver theilt würden, könnten alle Deutschen am Gesänge theilnehmen. Die Sänger würde ich nicht als Chor, sondern unter das Publikum vertheilt singen lassen, um obigen Zweck zu erreichen. Wenn der Dirigent des Orchesters (Herr Guth?) den Tactstock ein wenig hoch schwingen, oder nur den Anwesenden das Zeichen zum Einsetzen geben würde, wäre ein besonderer Dirigent natürlich überflüssig, und ich würde auf die mir angebotene Leitung dankend Verzicht leisten. Ebenso allgemein würde ich die Feier in der Halle veranstalten, zwei deutsch patriot. Lieder (Deutschland, Deutsch land über Alles, Die Wacht am Rhein) und zum Schlüsse in englisch: "IckX country 'lis ok tkee", alles mit Musikbegleitung natürlich, singen lassen. Von allen Liedern müßten genügende Text-Abdrücke vorhanden sein, so daß ein Jeder und eine Jede am Gesang theilnehmen kann. Wenn Sie nun be absichtigen, außerdem noch Ein zelnchöre singen zu lassen, so steht dem ja nichts im Wege. Aber nach den einzelnen Ansprachen, die doch an alle Anwesenden gerichtet sind, würde ich auch Alle auffordern, ein patriotisches Lied anzustimmen, und nicht nur die Sänger. Dadurch wird die ganze Feier zu einem Volksfest und nicht zu einem Sängerfest gestem pelt. Natürlich bin ich mit den entworfenen Festarrangements zu wenig vertraut, um zu wissen, ob meine Borschläge nicht einseitige sind. Sollten Sie daher vielleicht eine mündliche Besprechung vorziehen, so bin ich gerne bereit, am Sonnabend Abend bei Zenke, oder Sonntag Nachmittag in der Liederkranz Halle (um 3 Uhr haben wir Bersamm lung) mit Ihnen näher zu vereinbaren, und in diesem Falle ersuche ich S»e, mir Zeit und Ort freundlichst mittheilen zu wollen. Mit besten Grüßen verbleibe ich Ihr Fred. F. Kopff. Ich möchte nicht unrerlassen, zu be merken, daß meiner Ansicht sowie der Ansicht vieler Deutschen entsprechend, die Abhaltung der Feier und der Parade ei»schließlich amAbend, anstatt am Tage, eine ungleich wir kungsvollere sein würde, da dann Nie mand verhindert wäre, daran theilzu nehmen. Offen gesagt, heg« ich große Bedenken hinsichtlich einer imponirenden Veranstaltung am Tage.—Jeden falls werden in unsererSpezialverfamm lung am Sonntag Nachmittag Delega ten ernannt werden, die den Verein in Ihrer Versammlung am Abend ver treten. D. O. Au« dem oberen Tbale. * Der Bergmann John C. Griffiths wurde am Mittwoch in dem O. S. Johnson Kohlenwerk in Olyphant durch einen Kohlenfall so schwer verletzt, daß er am folgenden Tage starb. Er war 48 Jahre alt und hinterläßt eme Frau und zwölf Kinder. Ein Staatsconvent der Loyal Knights of America findet diese Woche hier statt und es find etwa 15V Dele gaten anwesend. Eine Epidemie, welche der Grippe ähnelt, ist hier aufgetreten. Das Lei den beginnt mit Kopfweh, Nießen und Augenwässern und setzt sich schließlich auf der Brust fest. Die Werke des Herrn Hendrick haben in den letzten zwei Jahren einen großen Aufschwung genommen. Die alten Bauten sind durch neue ersetzt und die Zahl der Angestellten ist von 17 auf 200 erhöht worden. Der Evllektor kömmt! Nach den Zahltagen dieses Monats, also etwa am 23. oder 24. Sept., wird der Kollektor des „Wochenblatt" auf der Südseite die Runde machen, und die verehrten Kunden sind freundlichst gebeten, die bei den meisten geringe Summe in Bereitschaft zu halten, da wir unser Geld nöthig haben und mit Ausreden keine Schulden bezahlt wer den. Der zentrale Stadttheil wird hierauf an die Reihe kommen. In Hyde Park werden die Collektionen nach den Grubenzahltagen beginnen und fortgesetzt werden, bis jeder ein zelne Abonnent aufgesucht ist. Wir bitten also nochmals um pünkt liche Bezahlung, da uns, wie gesagt, mit Entschuldigungen nicht gedient ist— denn man kann weder davon leben, noch Arbeitslohn, Papier, Miethe u. s. w. bezahlen. Der Herausgeber. Danksagung. wie auch Herrn Ed. Lang für geistlichen Trost heriliche» Dank. Nachruf. HoideS Kind ! Wo Todtenkränze wehen, Ruhe sanft bis zum Gericht! Neugedildet wirft Du auferstehen. Herrlich, ader unschuldsvoller nicht. Ueberschwebt'st Du'ja in bess're Zone», Engeln, Deinen Brüdern, zu ! lind beneidend wünschen Millionen: „Hätten wir so kurz gelebt, wie Du !" Druck Arbeiten jeder Art in de, „Wochenblatt" Office. Weitere« Lokal»«. Wm. C. Schönfeldt und Elisabeth C. Koch wurden Dienstag Abend durch Herrn Pastor Zizelmann getraut. Das demokratische Comite hatte am Montag Abend eine Sitzung, um einen Plan für die Campagne auszuar beiten. Ein Exekutiv Comite wird die ser Tage ernannt. Die deutschen Turner soll ten im vordersten Gliede stehen bei der Feier des „deutschen Tages", wenn sie nicht die Lehren von Vater Jahn vergessen haben. Rüstet euch, ihr wacke ren Recken, zum Sprunge! Die kommende Woche wird für Scranton eine sehr lebhafte werden: County Fair, Feuermannsparade, Zu sammenlunft der Staatsliga der repu blikanischen Clubs und —Körnerfeier. Die Verordnung der Straßen bahn Companie, welche die Condukteure verpflichtete, von Paffagieren sofort beim At-gehen von Wagen das Fahr geld zu kollektiren und auf der Uhr an zuzeigen, ist als unpraktisch widerrufen worden. Herr Doltor G. E. Roos und Frau wurden am Dienstag Abend von der Sängerrunde mit einer Serenade bedacht. Die Neuvermählten kehrten Sam>tag Nacht von ihrer Hochzeitsreise zurück. Die am nächsten Mittwoch statt findende Feuermannsparade verspricht von mehr als gewöhnlichem Interesse zu sein und es werden etwa achtzehn Com panien daran theilnehmen, unter diesen vier oder fünf von auswärts. «S- Fred. G. Schwenker hat die Generalagentur für die „N. A. Staats zeitung" übernommen und besorgt auch andere Zeitungen uud Zeitschriften. No. 316 Centre Straße, oder No. 832 Beech Straße. 35,4 Das gemeinschaftliche Brücken Comite empfahl am Montag die Schlie ßung der Lackawanna Avenue Brücke für Fuhrwerke, da dieselbe völlig un sicher sei! tritt der Stadtrath dieser Auffassung bei, so werden für Monate nur Fußgänger die Brücke Paffiren kön nen.—Der Stadtrath allein ist für den traurig-n Zustand der Brücke verant wortlich ; die N. I. C. Eisenbahn Co. hatte sich seinerzeit erboten, zugleich mit dem westlichen den östlichen Flügel der Brücke für SBOOV zu bauen, aber es ge schah nichts, um die Offerte zu ver wirklichen. Dann hing man die Ver willigung für einen Neubau dem Pro jekt zum allgemeinen Brückenbau an, welches bekanntlich niedergestimmt wur de ; ein Jahr ist seitdem verflossen und es wurde kein Schritt in der Angelegen heit gethan, und jetzt findet man, waS Jedermann schon vor zwei Jahren wußte, daß die Brücke völlig unsicher und das Gebälk verfault ist. Durch das Schlie ßen der Brücke will man die Steuer zahler zwingen, für das 8500,000 Brü ckcnvrojekt zu stimmen, damit gewisse Leute ihr Land zu hohen Preisen ver kaufen und sich die Taschen füllen kön nen. John I. Rutledge von Duryea ließ am Samstag den Wilson DeLong auf die Anschuldigung verhaften, den Ruin seiner 16jährigen Tochter Harriet veranlaßt zu haben. Die Zeugener mittelungen ergaben, daß die „tugend hafte" Harriet mit dem DeLong nach Hyde Park ging und bei einer Frau Stone daselbst ohne Zwang mehrere Wochen mit ihm lebte. Wenn man das schamlose Gebahren vieler unserer soge nannten jungen Damen heutzutage be obachtet, so kann man sich der Ueber zeugung nicht verschließen, daß sie mit raffinirter Berechnung alle erlaubten und unerlaubten Künste in Anwendung bringen, um junge und alte Gimpel in ihr Garn zu locken. So lange sie dann im Wohlleben und Nichtsthun ein Leben der Schande führen können, machen sie keinen Versuch, auf ehrliche und anstän dige Weise sich durchzuschlagen. Wer den aber die Folgen ihrer schamlosen Lebensweise sichtbar und der Mann hei rathet sie nicht oder trifft sonst ein Ab kommen, dann wird er plötzlich als „Verführer" verklagt und an den Pran ger gestellt, die Schanddirne aber pro minirt als unschuldiges Lamm vor dem Publikum. Wir machen diese Bemerk ungen nur im Allgemeinen und hoffen, den Tag kommen zu sehen, wo beide Theile gleichermaßen bestraft werden. Da« Tbal abwärt«. Taylorville. Jakob Stump hat eine Reise nach der Schweiz angetreten. Das Fuhrwerk des Bäckers Archie Boyd wurde am Mittwoch Nachmittag an der Minooka D. ck H. Kreuzung von der Lokomotive des Passagierzuges ge troffen und demolirt. Boyd und das Pferd entkamen unverletzt. Ein Wunder. Abonnirt auf das »Wochenblatt" K 2.00 per 3ahr
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