'« Lebensdeleuchtuneea. Zuweilen, wenn man des Morgen» erwacht, kann es geschehen, daß man etwas in sich zu tragen glaubt, man weiß nicht recht, was, aber am meisten gleicht eS einem heimlichen Glück. ES ist nicht das bloße Ausklingen eines gu ten Traumes, eine Empfindung, die ver schwindet im selben Augenblick, wo sie über die Schwelle des Bewnßtseins tritt, wie eine farbenschöne Seifenblase aufsteigt und zerspringt. Es ist auch nicht die ruhende Erinnerung an einen bestimmten, glücklichen Vorgang des gestrigen TageS oder die schlummernde Gewißheit einer bevorstehenden Freude. Verfolgt man diesen Gemüthszustand rückwärts, so findet man nichts, waS ihn hervorgerufen haben köuute und wes halb man unverhofft so froh erwacht; sucht man vorwärts, so findet man auch nichts. Es fehlt jeder äußere, sichtbare Grund zu der glücklichen Stimmung, in der man sich befindet; sie lag aus dem Bett, als man erwachte; man bekam sie geschenkt auf dieselbe unergründliche Art, wie man als Kind die guten Dinge, die der große Hahn des ABC-Buchs warf, wenn man fleißig gewesen, mor gens zwischen dem Teckel und der ersten Seite fand. Man steht auf: das Licht im Zimmer erscheint einem Heller, hei terer als sonst; man kleidet sich an: jede kleine Einzelheit geht einem so merk würdig leicht von der Hand; es ist, als wäre alles für einen zurechtgelegt und man ist mit allem so außerordentlich zu frieden. Man geht aus: die Natur ist so frisch, als wäre sie erst heute Morgen geschaffen worden, rein, wie ein Kör per, der eben aus dem Bade gestiegen, und die Menschen sehen so sroh aus, als hätten sie ein- sür allemal jedcn Alpdruck von sich abgeworfen, und so gut, daß man ihnen allen die Hand geben und ihnen danken und mit ihnen lachen möchte. Aber das allerwunder lichste ist, daß alles zusammen, Natur und Menschen, nicht mehr dieselben sind, die sie noch gestern gewesen, son dern etwas ganz anderes, etwas, das man nie vorher gekannt und dessen tau send ungeahnte, kleine Geheimnisse man nun entdeckt und genießt. Diese Welt, von der man noch vor zwölf Stunden wußte, daß sie alles eher als die beste aller Welten war, ist auf einmal zum Paradiese geworden; und selber lust wandelt man in ihm, wie ein Kind mit neue», ungebrauchten Sinnen. Man ist aufgewacht zu einem unserer „glück lichen Tage". Dieser ganze Proceß ist vollständig ungreisbar, unbekaunt in seinem Wesen und Verlauf. Er entspringt und ver läuft so tief im Unglauben, daß auch seine Ergebnisse uns nicht in anderer Form zugänglich werden denn die all gemeine, unaufgelöste Empfindung so allgemein und unaufgelöst, daß wir nicht einmal zu sagen vermögen, inwie weit sie seelisch oder körperlich ist. Zu anderer Gelegenheit kann es aber auch anders verlaufen. Es ging mir immer so, soweit ich mich zurückerinnern kann, bis in meine ersten Schuljahre im Gymnasium der kleinen Schonen'schen Universitätsstadt, unfehlbar immer so, wenn ich mich eine Zeitlang in einer Stadt aufgehalten hatte, daß ich anfing, mich nicht wohl zn fühlen, ohne zu wissen, warum oder wie. Es war ein Gefühl von Schwere, von Unlust, von Niedergeschlagenheit. Meinen Augen fehlte etwas, mein Ge hör war nicht gesund, meine Sinne schienen sich krank zu suhlen, meine Seele glaubte nicht athmen zu können, mein ganze? Wesen schlug gleichsam mit müden Flügeln in einem Käfig. Die Straßen wurden zu langen Höhlen, Sinnbildern von Leere, von Enge, von UnreinliHkeit, und der An blick der Menschen füllte mich bis an den Rand mit Verstimmung. Dann, aus einmal, in einem secundenschnellen Augenblick, verwandelte sich alles, außer nur in mir, die Umwelt und ich selbst. Ich war plötzlich aus meinem lethargi schen Schlummer erwacht; ich richtete mich auf, ganz körperlich mechanisch, wie ein Mensch, der allzulange gekrümmt gesessen; es kam Glanz in meinen Blick und meine Seele; es fiel eine andere, eine neue, eine ungekannte Beleuchtung über alles, und alles verwandelte darin völlig seine äußere und seine innere Art; eS ging durch mich hindurch wie eine lange, breite Frühlingswoge; die Umgebung, die eben noch fo überwältigend gewesen, schruuipste ein, während ich selbst, kürz lich noch so klein, im selben Maße wuchs; und dieses neue Ich ließ diese neue Umgebung dicnstthun als Reso nanzboden sür seine eigenen, gelösten Lieder. Und die Ursache? Ja, hier ließ sich der ursprüngliche priiuus i»o -tor wahrnehmen es war zumeist der concrete Anblick meines ländliche« Heimorls: das Flachland am Mcer, das Flachland in seiner kornreichen Eommernllle, das Flachland im Herbst wetter und Winterschnee, Krähenge kräckz in den Ulmengipseln, Kiebitzschrei über sumpfigen Wiesen, ein halbsauler, geschwärzter Weidenbaum, ein weißes Dorf im Septembermondschei», die Heimstätte als voll.-S Bild oder kleiner Ausschnitt, als Gesicht oder Ton, als Erinnerung, die noch in meiner Seele nachzitterte, oder als Mahnung, die sie liebkoste, wie der Lockrus des Weibes. Die erste treibende Kraft konnte ich «lso fassen, durchschauen und deuten: es war das Wiederwachen einer entschwun denen, anscheinend dahingestorbenen Umgebung, die irgendeinmal vor mir und um mich gelegen in der Beleuch tung, worin mein innerer Menich ge dieh, und die jetzt noch, in der Erinne rung wieder auierstaiiden, die Fähigkeit besaß, über meine nächste unerquicklich« Wirklichkeit zu siegen. Was dazwischen lag, zwischen Ursache und Wirkung, verblieb allerdings ein undurchdring liches Dunkel und ein unlösbares Räth sel für mich. ES gibt genug Parallelen zu diejen, im Leben der meisten Menschen ge wöhnlichen Lebensereignissen, Er eignisse ohne Ursachen und Folgen und Aeußerungen in der äußern Welt, be schränkt auf eine rein fubjective Verän derung in dcr Beleuchtung, in dem Licht, in welchem die Umgebung sich der Persönlichkeit darstellt, eine Verände rung, die aus einem allen andern un merkbaren Lichtwechsel in unserm eige nen Ich entspringt, und doch Ereig nisse von bedeutendem Einfluß, die wohl im Stande sind, auf dauernde Weise in das Schicksal eines Menschen einzugreifen. Wir erwachsene, skeptische, abgenutzt« Menschen können uns ja nicht den Be griff „Weihnachten" denken, ohne daß das Wort gleich Fleisch wird, Bild wird und ohne daß unsere Gefühle und die Welt um uns herum gleich von der Wcihnachtsstimmung unserer Kindheit durchdrungen werden. Ich selbst muß z. B. gleich das Lied aus dem schwedi schen Gesangbuch hersagen, das wir Kinder in der Volksschule zu jeder Weihnachtsfeier auswendig zu lernen halten; ich spreche inwendig den feier lichen Vers: „Wach auf, du heil gl Morgenstund'", ich höre den Choral von der Orgel in der Kirche anstimmen, in mir und um mich erwacht etwas, das zusammenhängt mit Gottesdienststille, mit Sonntagskleidern, mit srischze scheuerten, fand- und tannenre»sbestreu ten Dielen, mit dem Licht von dreiarmi gen Leuchtern über einem schneewcißcn Tischtuch: ich fühle mich gut, rein, ruhig; ich bin wieder zum Kinde gewor den, daß das Lied No. 49 auswendig lernte und das dreiarmige Licht aus dem großen Tische der Leutestube be wunderte; die allereinfachsten Dinge, die seit langer Zeit ihr Relitf sür mich ver loren hatten, stehen auf einmal wieder so unentdeckt neu, so inhaltsreich, so stimmungsvoll vor mir, wie das Weih nachtssest einst für den Knaben gewesen; und das Leben, das eben noch einem Flusse glich, der im Sande verläuft, strömt plötzlich auf's neue hervor, wie ein klarer, mächtiger Springquell. Dieselbe Wirkung, welche die der Zeit nach entlegene, liebe Kindheitser innerung gehabt, hat auch das dem Raum nach entlegene liebe Heimathbild. Jeder, der lange abwesend in fremden Ländern war, weiß das. Ich ging eines Wintervormittags und führte meine Melancholie auf den Höhen über Vevey spazieren. Es war Schnee wäh rend der Nacht gefallen, neblige Luft und Thauwetter. Unter mir schim merte der Geiifersee und die savoyischen Alpen schienen durch als das eintönige, schwermüthige Grau wie ein Stück einer anderen Welt, in einem warmen, leich ten, reichen Spiel zugleich nuancirter und klarer Farben, wie sie dem Süden eigen sind. Als ich mich wieder um wandte, hatte ich lauter Weiden und Wälder, schwer und dunkel von Feuch tigkeit, vor mir. Das eine langweilte mich wie das andere; alles langweilte mich; einiges ärgerte mich, das meiste war mir gleich giltig ; diese Umgebung hatte, nachdem ich fünf Monate in ihr gefangen gewe sen, Linie, Farbe, Relief, Sinn für mich verloren; die Alpen konnten mei nen Blick nicht mehr festhalten, die schö nen Naturschauspiele mit den wunder baren optischen Täuschungen ließen mich kalt; ich ging seit Wochen in meinem eigenen Eirkel in die Runde. Ebenso heute: ich sehe das Farbenspiel über dem See an, aber es kommt mir vor, als befände es sich in einer andern Welt, mit der ich nichts zu schaffen habe; während ich mich auf einem Stein Haufen an der Kluft niederlasse, in der die Veveyse rauscht, wende ich ihm den Rücken zu; aber die neue Landschaft, die ich dabei sehe, ist mir nicht bloß gleichgiltig, sie erfüllt mich mit Schwer Muth, mit Reue, als hätte sie die Macht, mich an etwas zu erinnern, was ich mir aus den Händen gleiten lassen und wo nach ich nun suchen muß. Ich suche unbewußt, spüre mit mei nem Instinkt, forsche mit meinen Sin nen und meiner Seele, sehe und sehe. Plötzlich bleibt der Blick hängen, ohne daß der Inhalt des Geschehene» im ersten Augenblick zun, Bewußtsein kommt; und nachdem eine Weile ver gangen, nehme ich wahr, daß ich sitze und auf eine Nalurgruppe, eine Strecke entfernt von mir, starre: eine Natur gruppe, die direct aus meiner Heimath Schweden hier hinüberversetzt scheint: ein einsanier Baum am Wege, dessen schwarzes Netzgezweig sich in zarter Zeichnung vom grauen Hintergrund abhebt und in dessem höchstem Gipfel eine einsame, unbewegliche Saatkrähe fitzt. Und darauf fallen die Schuppen von meinen Augen, die Schwere von meinen Schultern, der Alp von meiner Brust. ES quilt warni in mir, und die Beleuchtung der Landschaft geht plötz lich in einen Hellern Ton über, unge fähr wie wenn die Sonne anfängt her vorzukommen, nachdem es ganz bewölkt gewesen. Ich finde wieder Ausbeute darin, auf den Wegen uniherzustreichen, die Wäldcr rechts und links sind plötz lich voll von Erinnerungen, die an al len Gebüschpfaden hängen, aus allen Verstecke» locken, der See mit feinem Farbenspiel ist ein Kon plus ultra, die zackige Gipsellinic des Dent du Midi ein Meisterstück, das mir eine Ueber fülle von Bildern zur Charakterifirung von Conrad Ferdinand Meyers Stil eingibt, die Wolkenbildungen über dem Rhonethal schieben sich plötzlich zu einem Böcklein zusammen. Auf einmal bin ich stark und produc tiv, voller Einfälle und Bilder, die Ge süyle gehen in Schwingungen, wie breite, volle Bogenstriche, und die Ge dinkcn spielen Haschen miteinander, schlagen Purzelbäume übereinander, ringen miteinander wie eine Schaar unregierlicher Buben. Ich habe plötz lich ungeheuer viel zu thun und Lust > anzugreifen, gründlich und alle- mög liche ; ich gehe an den täglichen kleine» ! Widerwärtigkeiten vorbei, wie ein Herr an seinen Knechten, und ich trinke den kalten, sauren Schiveizerwein, der mir sonst in den Tod zuwider gewesen, als wäre er die Quintessenz alle» Trink baren. Von derselben Art ist die Wirkung, die gewisse Dichterwerke auf uns aus üben. Es gibt Bücher, aus denen man selbst ein anderer und besserer hervorgeht in eine andere und bessere Welt, als die, welche man vorher und tagtäglich um sich gehabt. ES gibt andere Bücher, in die man buchstäblich versinkt wie in einen wei chen Stuhl in der Ofenecke, fodaß man während des Lesens alles aus dem Gesichtswinkel dieser Stimmung sieht, ob man auch in Wirklichkeit ganz und gar keinen Grund zum Wohlbe finden hat. Das alte Wort, daß die Dichtung die Leidenschaften läu tern, erhebend wirken solle u. s. w., ist ein Wort mit tiefem Sinn, es ist nur dumm, seinen Stachel des wegen gegen eine Zeitrichtung wenden zu wollen; die vielen Worte eines blos schwebenden Ausdrucks für verschieden artige Oberflächencrjcheinungen, die alle wieder iu den centralen, schwer greif baren Mittelpunkt zusammenlaufen, Wirkungen, die in Radien nach der Pe ripherie ausstrahlen von einem und demfelbek Centrum. ES ist der subjec tive Gcsammtblick auf das Dasein, das instinctive Verhältniß des Individuums den Dingen, was sich verwandelt, es ist um mit dem berühmten Psychia ter Ribot zu reden die eigentliche, ursprüngliche, animalische Lebensbasis, die den »ern des Ichs, der Persönlich keit bildet, die geheime Saite, die durch zlle und unter allen menschlichen Em pfindungen, Gefühlen, Bildern und Ideen klingt es ist die LebenSbasis und diese Saite, welche zu einem seiner», vollern und beseeltern Klingen gebracht Verden als gewöhnlich. Was in diesen Worten gesagt ist, dürfte sür alle vorhergehenden Fälle gelten. Alle diese Erscheinungen sind in ihrem Wesen eine und dieselbe Er scheinung, und dieses Wesen ist in den »»geführten Worten ausgesprochen. Man ruft in diesem Jahrhundert des Ipleens und Pessimismus, der Nervo sität und des Verfalls bald diese, bald >ene Seite des modernen Menschen als seinen rettenden Engel au; man räth ans, den Willen iiitact zu erhalten: es sei der Wille, aus den alles ankomme; nan weist auf das bestimmt inS Auge zefaßte Lebensziel und die unverdrossene Slrbeit als die einzigen wirklichen Glück bringer im Leben hin; man verordnet sie Befreiung des Fleisches und die ikasteiung des Fleisches, man redet von Ueberzeugung, Wahrheitsmartyrium, Weltanschauungen als den besten Ankern des Lebensschiffes im aufgeregten Meer. Man sollte indessen, dünkt mich, in die sem Jahrhundert, das ja auch das der psycho physiologischen Mystik und der individuellen Sensibilität ist, beim Spüren nach der Grundlage des mensch lichen Glücks eine größere Tiefe und seinere Nuancirung zu erreiche» suchen. Das Wesen des modernen Menschen ist wie eine äußerst seine Wage mit em pfindlichem, zitterndem Zünglein, das aie ganz zum Stehe» zu bringen ist: es zleicht darin einer jener unruhigen Landschaftendes Vorfrühlings oder des Spätherbstes, über die unaufhörlich eilendes Licht und eilender Schatten hinstreicht. Und es ist die Eigenthüm lichkeit des modernen Menschen, daß sich sein Wesen in und mit seiner Ver feinerung auch vertieft, daß seine Seele sich veredelt mit feinen Sinnen, daß er in der Tiefe feiner Physis die aller sublimste Mystik gesunden. Er wirft nicht nur die großen, allgemeinen Werthe über Bord, von denen die Men schen vor hundert Jahren und ihre Ab leger in der Gegenwart sich hinreißen lassen; er ist auch mißtrauisch gegen diese großmustrigen Schablonen gewor den, mit denen die abstracte Psycholo gie etwas so Fliehendes, Fließendes, »rganisch Wachsendes, und organisch Lariirendes, wie die Menschennatur es ist, einzusaugen sucht. Er fragt sich, ob die Begriffe „Wille", „Moral", „Le bensziel", „Ueberzeugung" einen grö ßern praktischen Werth für die Lebens führung der Persönlichkeit besitzen als die ehemaligen Bannerinschriften „Frei hat", „Gleichheit", Brüderlichkeit"; er fühlt, daß das in letzter Hand Aus schlaggebende, das, was Lebenslust oder Lebensüberdruß, geistige Kraft oder Unfruchtbarkeit, die gewandte Hand, die m»t allem fertig wird, oder die plumpen die über alles fallen, gibt, sich nicht im groben Netz allgemeiner Be griffe und Vorschriften sangen läßt. Die sind alle nichts als reine Ver standesabstractioncn oder auch bloße Oberflächen-Erscheinungen der künstlich isolirlen menschlichen Psyche. ES Han selt sich im Grunde gar nicht um einen Kampf zwischen dem Pessimismus als Doctrin und dem Optimismus als Toctrin, denn alle Lehrmeinuiigen sind bloße Einseitigkeiten, durch Vcrcinsa chung des vollen Lebens genominen und Ii» absoluter Pessimismus ist ebenso un denkbar wie ein absoluter Optimismus. Hs handelt sich eher um einen Kampf zwischen einer Verstimmung, die über ans hinweht wie ein treibender grauer Kebel, und dünn, was ich die Sonnen scheinbeleuchtung nennen möchte; ein Kampf, der nicht weniger im Leben der Völker wie in dem der einzelnen Men schen vor sich gegangen ist, was vor sich geht mit eilendem Licht und eilen dem Schatten, mit Uebcrgäugen in bald rascherm, bald langsamerm Tempo, sich an den Jahrhunderten in seltsamem Farbenspiel brechend oder durch dieselben sich in breiten Streisen, der eine ganz hell, der andere ganz fin ster, hinziehend: das Dunkel unv die Sonne» scheinbeleuchtung, Verstimmung und Lebeiissreude beide sich hervor wälzend aus demselben geheminißvollen Allschoß, den Unbewußten des Men schengeschlechts. Man könnte auf dieser Grundlage eine Werthscala des menschlichen Gemüths errichten. DiePers u.ichleit oder dieNarion, in deren Unbewußtem alle Sonnen er loschen uns alle die magischen Saiten verrostet, schlaff und stumm sind, in denen all?; in einem ew'grn ill- Grau liegt, die haben ihre Rolle ausge spielt. Wo dagegen das Unbewußte im einzelnen oder in einer Generation noch die Selbsterschaffung des Kosmos aus dem ChaoS im Bilde des primitiv sten aller Kämpfe dem Kampf zwi schen Dunkel und Licht wiederholen kann, da ist noch Neufchöpfung, indi viduelle LebcnSgestaltung, culturelle Entwicklung möglich. Chaotischer Reichthum des Unbewußten, die unab genutzten Sinne des Kindes lauter im Relief stehenden Gegenständen gegen über, junge Erinnerungsrüstigkeit, tha tenschwangere Sehnsucht, Zusammen hangsgefühl mit dem Nabelstrang des Alles, — das alles zusammen ist eine Einheit, die vorhanden ist oder nicht vorhanden ist. Und auf derselben Grundlage ließe sich auch der Anfang für eine Hygiene des Gemüths ausrichten, die von größe rer Tragweite und größerer praktischer Bedeutung wäre, als alle Weltanschau ungen nnd ethischen Systeme es für die Lebensführung sind, —eine Wissenschaft über die Beförderung des Hervortre ten? der Sonnenscheinmomente, über ihr Festhalte», wenn sie sich gezeigt ha ben, ihre Verlängerung und Ver knüpfung untereinander und die tausend fältigen Ernten an Lebensertrag, die sie bringen könnten. oc«okis7n/mo »o 0cu1.03. Botanikprofessor (der einen Vortrag über die Flora Italiens hält): „.. Vor Allem charakteristisch für die italienische Landschaft, meine Herren, sind Cypresse, Palme und Pinie, deren Formen ich Ihnen am besten durch folgendes dell oor Augen führe: < lN So habe ich nämlich die Form dcr Cyprefse, so ist die Gestalt der Palme, und endlich so die der Pinie!" Aus dem A rn st ä d tische n .Nachrichten- und Jntelligenzblatt" wird folgende Stilprobe eingesandt: „Zur Warnung! Jeder verlustige Vieh- Eigenthümer im Weichbild Arnstadt, welcher im Besitz von Cadavern kommt, der die Anmeldung, sowie die Be seitigung meinerseits, unterschlägt, bat sich im kleinsten wie im größten Maßstab bei Gericht zu verantworten. Wilhelm Röder, Eaviller, Arnstadt." Und von demselben tapferen „Eaviller" : „Zur Nachricht! Alle außer Weichbild Arnstadts vorkommenden Eadaversälle von Pferden, Kühen, Scheinen u. f. w. sowie halbe Cadaver wie oben genannt, kauft sür annehmbar und sofort befe ti gend aus, Wilhelm Röder, Arnstadt." Unter Unzufriedenen. Ein stellungsloser Arbeiter verbringt einen Nachmittag im Abgcordnelcn- Hause. Als er herauskommt, fragt ihn ein Genosse: „Nun, wa« haben sie heute gethan, die Ausbeuter des Volkes?" „Sie haben zweimalhunderttausend Frauken votirt, zu Linsen für die Stern warte." „Linsen sür zweimalhundert tausend Franken! Und sie würden nicht drei Sons hergeben, um uns Bohnen zu kaufen." Ter Z>»,namith««d. Do steht er wie er leibt un lebt; ja werklich, er lebt noch, er lebt noch un wackelt mit em Schwees, nämlich de Hektor odder wie er seit ene gewisse Zeit heeßt: „De Dynamithund vun Mannem"; die G'schicht muscht emol höre. Der Hund g'hört nämlich em Noch ber; sei Handwerk verrath ich nit, denn er werd so vun seine Gäscht viel gc next, weil er im Verdacht schteht, sein Wein mit Wasser zu verschneide. Wer also der Nochber is, werd nit g'sagt, nee aba awer die G'schicht werd ver zählt: Also daß ich emol in Fluß kumm: Der Hektor is alt und bissig worre, un mei Nochber Hot de Entschluß g'faßt, ihn abzufchaffe. Er macht sich also ame schöne Tag uf un will en zum Schinner bringe. Unnerwegs denkt er „Gottfried, du brauchfcht nit's ganz Johr dein Wein zu trinke, Du derfscht ach emol en annere Werth lewe losse", un geht nci in die „Arch Noah", um uff den Schrecke hin eens zu petze. Wie er nei kummt, sitze do e Poor Be kannte, zufällig lauter so Dicke, wie er eener »S. So, secht er dort zum Kellner un setzt sich dabei zu seine Bekannte hin, bringe Semer e Berdels un e Bifsteckche. Mei Hektor kricht en Brocke unner de Disch g'schmisse un de Nochber secht dcbci: „So, Hektor, des iS dei Gnadebrocke, dann 'S längscht hoscht jetzt gelebt." No, secht drnsf de Worschtler, was hoscht dann mit ein vor; unde Nachber verzählt d'ruf, daß der Hektor e gud's trei's Dhier gewest wär, daß er jetzt awer'kriLdlich un bissig werrc dhät un daß er vorhätt, ihn zum Schinner zu bringe; der mißt en awer vorher, eh er ihn abmorxe dhät, kloreformire, dann des Dhierle dhät em doch leed. Weescht was, secht der Worschtler drus, zum Schinner dhät ich en nit an Deiner Schtell; mir mache das Ding eefacher. Ich hab deheem Vinn Bricke bau noch e halb Pfund Dynamit, do fchbreiige mer Dein Hektor in die Luft, do Hot er nit lang zu leide, un eh de uf drei zählfcht, is er in mehr als 10M0 Schticker Verrisse. Des hol mei'm Nochber eingeleicht; er gibt fei Zuschtimmung, muß awer nowlenz kowlenz noch e paar Flasche zum Beschte gewe, aach de Hektor krischt noch e Worscht gekaaft. De Worfchller geht dann heem, bringt des Dynamit, un die ganze Gesellschaft geht dann naus us die „FettviebwieS". um dem arm? Hektor fei LewcnSlicht auszublose. Daß die Fünfe, wie ma so secht, en kleene „Horwel" ghatt hawe, will ich norr ncwebei erwähne. Sie hawe all e bissel owe g'hatte un der Hektor is ganz fideel hinne noch gedrottelt als Gotlesschbrich, macht was er wollt, mir is alles worscht. Drauß hawe sc dann mein Hektor mit ere Kordel an en Baam angebunne. Vorher hat awer de Worschtler zu de annere viere gsagt, geht nor weg, min deschtens IVO Meter, daß euch nix basfirt, dann ich garantir vor nix. Nv, ma kann sich denke, daß die in sicherer Entfernung sich uffgestellt hawe. De Worschtler is dann Hingange, Hot ein Hektor des Dynamit an en Schwanz gebunne, mit ere lange Zindfchnur dra un is a abseits gange, awer noch ene annere Richtung. No, des Ding geht soweit ganz bro gramnimäßig. Solang de Worschtler bei 'm war, is mei Hektor ganz ruhig sitze geblime un Hot alles mit sich mache losse, dann er Hot den Worfchller schun aus Symbadie for sein schöne Name gut leide könne; wie awer der a fort iS, do denkt er, no, was soll denn des bedeite, un wie er rum guckt, merkt er, daß an seim Schwanz etwas brcnzelt Jetzt iS dem scheint uf eemol en See fesieder nfgange, die Siduazion erscheint sm höckscht bedenklich, er fangt an zu heile un rennt mit seiner Dynamitpa tron verzweiflungsvoll um de Baam rum. Ach Gott, denkt der Nochber, wie sich des arm Dhierle um sei Lewe wehrt. Nee, wann ich's noch emol zu dhun hätt', dhät ich's nimmer. Kaum Hot er's ans gedenkt g'hatt, Jefses, was g'schieht? Vun dem Hin- un Herrenne reißt die Kordel un der gcdreie Hektor kummt us sein Herr zug'schbruuge nül de Dyna mitbatron am Schwanz un dem bren nende Zundfade. Jetzert hätt' er awer emol sehe könne, wie in die vier Dicksäck Lewe iieikumme iS. Ich bin schun bei Schtibbels-tiäS wettrenne gcwcsl un hab schun viel Leut renne sehe, awer so wie die viere g'feicrt sinn, haw' ich noch nix g'sehe. Un 's 'önfchte war noch, daß de Hektor mi'm >röschte Eifer immer hinne noch is. Bleib mer doch vun de Seit mit deim Lumbevieh, secht der eene, ich bin Fa milievatter, awer mei Nochber >S der in seiner Dodesangscht ball riwer un ball niwer; er »s vor seim Hund durchgange un sei Freund sinn vor ihm durch, weil se gewißt hawe, daß wo er hinschbringt, de Hektor a »nit gebt. Endlich kummt die ganze G'sellschaft keuchend un außer Odem am „Hafe grawe" an. Des sehe un een Gedanke kriche, war eens. Kladeradatsch, Hot mer die vier Dicksäck een noch em andere ins Wasser blumse höre, was dhut ma nit, um sei Lewe zu rette, un so sinn se drin gschiannc bis an die Naseschbitz. Awer de Hektor ist Haus gebliwe. Der Hot gedenkt, „nee, so dumm bin ich nit, do geh ich nit nci in den schmutziche schlammische Hasegrawc," un setzt sich ganz gemidlich an de Rand und wedelt vergingt mit cm Schwanz, dann die Siduazion vun dene viere Hot em große Schbaß gemacht. Die viere warte un warte, aber die Kaddaschtrof kümmt nit. Endlich sieht oe Nochber, daß em Hektor sei Schwanz in's Wasser henkt. De Zundsade is ausgange, ruft er, Victoria, mir sinn gcrett', und die viere krawle aus dem Wasser raus, awer srogt mich norr nit wie. De Nochber geht hin un macht seim Hektor die Patron los un will se unschädlich mache, des heeßt in's Was ser schmeise. Wie e guckt, was sieht er? e Päckel Cickorie, un do war e Papier drum gewickelt, wo druff gfchriwe war: „Rache ist süß" Worschtler. No de Gsichter vun dene viere hätt er jetztert sehe solle; ich glaab, wann de Worschtler do gewest wär, er wär ohne Dynamit in IW.OO0 —Schtickcr Ver risse worre. Der Hot sich awer, wie er sein Schtrccch geliffert ghatt »n noch dem er den Hektor mit ere merbe Kor del an de Baam gebunne ghat Hot, schleunig aus cm Schtaab gemacht. Die viere hawen ein eemol en Posse gschbielt, wo der Nochber de Anschtifter gewest is, un jetzt hott er's wettgemacht. So Hot der Hektor de Name kricht »Dynamithund", im de Nochber Hot en Widder mit heem genumme un Hot sich vorgenumme, ihm 's Gnadebrod zu gewe, bis er vun selwer schterbt. Awer vun Cickori oder Dynamit derf ma in seiner Werthschaft nit redde, sonscht werd er nngemiedlich, un erscht unlängfcht Hot er een nausgschmifse, der en gfrogt Hot, ob's dann wohr wär, daß er vor cm Cickori durch brenne dhät. Un de Worschtler? na vor dem sei Lewe garantir ich nit. Verrothe werd nix, Hot de Nochber unlängscht zu mer gsagt, un so Hot er's schun zu e paar gsagt, verrothe werd nix und drohe dhu ich a nit, awer wann ich cm bezechen un des derf uff cm Baradeblatz sei, do hau ich em eni in sei Schbitzbuwephisiono mini, dag er all sei Backezee zamine suche kann. Vielsagende Anschriften. Im Laufe eineS Jahres, so schreibt man aus Memel, sind viele Hundert mark-Scheine durch meine Hände ge gangen, auf welchen sich frühere Besitzer durch Inschriften verewigt hatten. So stand, von zarter Hand geschrieben, auf dem einen: „Ach, wie ist's möglich dann, Daß ich Dich lassen kann?" Noch rühreiider sind die Worte, welche ein Freund der blauen Scheine auf ei nen derselben, vermuthlich den letzten, geschrieben hat; sie lauten: »Mein Einzig, mein Alles, mein Lieb stes bist Du! Was half's? Auch er mußte den Weg allen Papiergeldes gehen." Auf einem dritten Schein las ich feuchten Auges den resignirten Ab schiedsgruß des Trompeiers von Söl lingen : .Behüt' Dich Gott, eS wär' so schön gewesen " Hofsnungsfreudiger klingen die Zei ten, welche ein vierter Inhaber eines in meiner Kasse gelangten Hundertmark' Scheins auf oenselbcn gesetzt hat: „Wenn Freunde auseinandergeh'n, So sagen sie: auf Wiederseh n!" Die Hoffnung des Schreibers, einen Hundertmarkschein wiederzusehen, dürfte sich eriüllt haben; ob er „seinen" je wiedersieht, erscheint zweifelhaft, da nahezu acht Millionen Stück jener be liebten blauen Papierchen circuliren. In der modernen fran zösischen Schule. Bei einer öffentlichen Prüfung fragt der Lehrer: „Falempin, fagen Sie uns, welcher König hat Frank reich am meisten geschadet?"—„Ludwig XIV." „Warum?" „Weil er am längsten regierte."—„Und welcher Herr scher war der verdienstvollste?" —„Lud- wig XVII., weil er gar nicht regiert hat!" Eine Naive. Fräulein: „Nun, Lieschen, Sie sehen ja recht vergnügt aus. Unsere Gäste haben wohl reichlich Trinkgelder gespendet?" Zose: „Ja, Fräulein, nur Ihr Herr Bräutigam scheint mir sehr sparsam zu sei», denn beim Abschied gab er mir nur drei küsse." I« ZRasure«. Dahin, „Wo aushört die Kultur Und sich anfängt der Mafur* führt uns eine ansprechende Plauderei von A. Härder in der „Deutschen R»- manzeitung''. Gastfrei öffnet Dir da» Städtchen seine Ttiore, in wenigen Ta gen bist Du heimüch und eingebürgert, vorausgesetzt natürlich, daß Du den dritten Mann zum Skat lieferst, nicht über Politik sprichst und unbedenklich auch einmal bei einer frischen, frohen Kneiperei eine Nacht um die Ohren schlägst. Antwortete doch dcr Kellner eines jener berühmten „Krüge" aus die Frage nach dem frisch zugezogencn Amtsrichter: „Es scheint ein sehr ge müthlicher Herr zu sein, wenigstens ist er beute Nacht nicht in's Bett ge gangen". Das Kneipenleben spielt nämlich in Masuren eine große Rolle. Schon der Name „Krug" bezeichnet zur Genüge, daß die modernen Biertempel der gro ßen Städte mit ihrer künstlerischen Pracht ihren SicgeSzng nach dem Osten noch nicht angetreten haben. Aler von jeher war es ja dem Deutschen im en gen, raucherigen, gemüthlichen Raum am wohlsten — und so ist der Krug immer gefüllt mit lustigen, singenden, trinkenden Honoratioren. Und keines wegs nur die Junggesellen vereinigen sich hier zu o»t sebr ausgedehnten Früh schoppen und geselligen Abenden auch ehrbare Ehemänner finden ihren Wcz immer wieder zu diesem Mognetenberg. Kein Wunder, daß mancher jnugen Frau das Sicheinleben in diese Zustände heiße Thränen kostet, während die geborene Masurin nichts natürlicher findet, als die einsamen Abende. Erzählt man sich doch von einem alten Ehepaar, des sen stärkere Hälfte nach 30jührigem Zu sammenleben einmal anf die Idee kam, einen Abend an der häuslichen Hänge lampe zu verleben und durch diesen nie dagewesenen Fall die arme Frau in die größte Unruhe und Bestürzung ver setzte. Das einfachste Hilfsmittel für die in ihren Rechten verkürzte Frau bleibt die gemeinsame Geselligkeit. Fast täglich ist man in größerem Kreise zusammen, und im Erfinden von Anlässen besitzt man ein bcwundcrungswürdiges Ge schick. Heute ist's eine Wette, morgen eine gemeinsame Schlittenfahrt, ein Ge burtstag, wobei sich die Höflichkeit beider Geschlechter bis auf die jüngsten Sprößlinge erstreckt ein Frühkaffee, ein Krebsessen, nun sind die ersten wil den Enten geschossen und nun die letzten Hasen. Ja, sie sind BergnügungSvir tuosen, die Masuren, und der Fremd ling streckt bald die Waffen. Es gehört aber auch eine ostpreußische Constitution dazu, um in diesem Trubel seinen Pflichten treu zu sein, einem Dezernat vorzustehen, in dem die Actenstöße Einem bis an den Hals gehen, oder sich auf dem Doctorwagen nach einer durch tanzten Nacht sechs Stnnden auf Land wegen schütteln zu lassen. Zwei Mal haben die kleinen Städte Markttag, und dieser bringt dann die masurischen Banern herein. Eine ein zige Wagenburg bildet der Marktplatz. Der Bauer sucht bald den Schenktisch mit dem geliebten Branntwein aus, den Handel führen die Weiber, die von Haus ju Haus gehen. Für die deutsche Haus frau ist das Handeln mit diesen Baner irauen, die häusig noch kein Wort deutsch oerstehen und unglaublich mißtrauisch sind, gar nicht leicht. Das Mädchen macht den Dolmetscher und oft dauert der Einkauf einer Mandel Eier längere Zeit, als die Berliner Hausfrau an wendet, um sich in der Markthalle für »ie ganze Woche zu versehen. FolgendeSsalamonifche Urtheil Friedrichs des Großen dürste noch Vielen unbekannt sein. In einer kleinen schleichen Stadt, deren Kapelle der heiligen Jungfrau geweiht war, vermißte man seit einiger Zeit verschie dene der Schutzheiligen dargebrachte goldene und silberne Kleinodien. Der Verdacht, diese Gegenstände weggesin. Gert zn haben, lenkte sich auf einen Sol daten der preußischen Besatzungsiruppe, welcher das Gotteshaus fleißig be suchte. Man beobachtete den MarS sohn, durchsuchte ilin und fand in seinen Taschen zwei silberne Herzen. Er wurde in Arrest gebracht und, obgleich er sein« Unschuld betheuerte und ver sicherte, die Herzen nicht gestohlen, son dern von der heiligen Jungfrau zum Geschenk erhalten zu haben, zum Tode verurtheilt. Bevor das Urtheil an dem Kirchenräuber vollstreckt werden konnte, mußte eS dem König zur Bestätigung vorgelegt werden. Friedrich der Große ließ einige Geistliche in fein Feldlager kommen und fragte sie, ob es wohl möglich fei, daß die heilige Jungfrau dem Soldaitn die fraglichen beiden Herzen geschenkt haben tönne. „Der Fall ist allerdings außerordentlich sel ten, aber Gottes Güte und Barmher zigkeit ist nichts unmöglich", antworte len d>e Priester dem Fürsten. Nach diesem Gutachten schrieb der Philosoph von Sanssouci unter das Todesurtheil: „Wir lassen dem Beklagten Gnade wi derfahren, weil er den Diebstahl durch aus nicht hat an sich kommen lassen, und die liovtcirs» seiner Rcligiim die Gunstbezeugung, deren er sich rühmt, aicht sür unmöglich erachtet haben: aber wir verbieten ihm bei LebenSstrafe, künftighin Geschenke von irgend einem Heiligen anzunehmen. Friedrich Rex." Reisender: „I wa?, unser Einer bringt Alles an den Mann!" Gast (Vater vieler Töchter): „50!... Haben Sie schon 'mal 'ne Tochter an den Mann gebracht?" Reisender: „'Tochter? Nee..."— Gast: „Nu', dann renominiren Sie nicht so!" Abwehr. Baron: „Sie werden mir hoffentlich diese Summe leihen mein alter Name dürste Ihnen Bürge zenng sein!"— Bankier: „Herr Baron, Ahr Name ist alt. Ihr Name ist sehr >lt, aber es thut mir leid, auf alte Sa lben kann ich nichts geben."
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