» «ch. Du lieber «««»stink / So allgemein gang und gäbe überall k Deutschland Text und Melod,e die se» volkSthümlichen Musikstückes, wel che» bis vor Kurzem noch aus keinem Repertoire eines Tanzbodenorchester» fehlte, auch sein mag, so wenig bekannt dürste den weiteren Kreisen der Ur sprung und der Verfasser des mehr al» zwei Jahrhunderte alten Gassenhauer» sein. Der Name de» Komponisten und Dichters ist Augustiii Marx, geboren zu Wien 1643, gestorben daselbst am Schlagfluß den 10. Oktober 170 S. Als Sohn eine» SchankwirthS hatte er sich neben der Pflege der Musik reckt leicht sinnigen, dem Trünke nicht abholden Leben ergeben; er war eine echte feucht fröhliche SpielmannSnatur. Eines Abend» so erzählt Otto Benecke, der kürzlich verstorbene Verfasser Hambur ger Geschichten war unser Augustin wie gewöhnlich mit guten Gesellen in einer Vorstadt Wiens bei Spiel, Ge sang und Becherklang so lustig gewesen, als wären die gerade obschwebenden, höchst betrüblichen Zeitläufte der bösen Pestilenz vom Jahre 1579 für ihn gar nicht vorhanden. Beim Bezahlen der Zeche stellte es sich heraus daß An gustin» Geldbeutel nichts reichte, weS halb der Wirth seines Gastes WammS «US »»fand zurückbehielt. AtS der lustige Musikante sodann durch Sturm und Wetter heimwärts schwankte, verlor cr sowohl Stock wie Hut, und behielt nur seine sorgsam um klammerte Geige. In seiner Weinse ligkeit gerieth Augustin obendrein auf einen Abweg, schwankte zum Thore hinau» und gelangte in die Nähe der Pest grube, in welcher sämmtlicher Kummer und Abfall der Stadt abgeladen wurde, und wo auch zu damaliger Pestzeit di« an dieser schrecklichen Seuche Verschie denen eingescharrt wurden. AhnungS lo» marschirte der seiner Sinne nicht mehr mächtige diesem entsetzlichen Loche »u; da» Wetter war neblig und feucht, die Nach» stockfinster, nur wenig, Schritte noch, und Augustin stürzte in die jähe Tiefe hinab. Zwar kam er unversehrt unten an, mußte aber beim Erwachen aus seiner ersten Betäubung erkennen, daß er im widrigsten Morast saß und an eine Selbstbefreiung aus der mit steilen Wänden versehenen Grube nicht zu denken war. In dieser häßli chen Situation tröstete den humorvollen Musikanten der Gedanke an seine ge rettete Geige. Ton- und taktfest ergriff er das Instrument, entlockte ihm an fangs einige wehmüthige Klagetöne, welche aber alsbald in ein munteres Scherzo übergingen. Mit Hellem Bän telfängerton, seine eigene Lage parodi rend, begleitet von den Tönen seine» .Violine, sang er das bekannte Lied: Ach, du lieber Augustin, Alles ist weg, weg, weg, Ach, du lieber Angnstin, Alles ist weg, Kock ist weg, Stock ist weg. Augustin liegt im Dreck, vch, du lieber Augustin, Alles ist weg. Spiel und Sang wurden seine Ret tnng. Früh Morgens Vorübergehende hörten die Musik aus der Unterwelt «nd entrissen den Spielmann seiner ver derblichen Situation. Die unter so sonderbaren Verhältnissen entstandene Melodie sammt Text hat ihren Verfas ser um Jahrhunderte überlebt, und noch heute gibt es kein Kind, das die lustig wehmüthige Weise nicht kennt. Gt«e Ja«d«eschtchte. „Eine niederträchtige Geschichte Pas sirte mir, als ich noch Unlersörster war —" erzählte am Stammtisch der alte Oberster Wahrmund. „und sch will gleich Kraut und Loih für alle Zeiten abschwören, wenn sie nicht wahr ist. Hatte ich da in meinem Revier einen feisten Hirsch, der längst schon zum Abschießen reis war. Endlich kriegte ich die Ordre, ihn wegznpseffcrn. Na, ich nehme meine Doppelbüchse und geh' aus den Anstand. Richtig, bald kommt mein Bursche, auf einer Geweih spitze ein Blättchen Papier tragend, daß er sich Gott weiß wo daraufgefpießt hat. Ich knalle IoS Donnerwetter, gefehlt! Mit eiuem Satze ist mein Hirsch aus und davon. Der konimt heute nicht wieder, denk' ich, und geh heim, in vollster Wuth über den Fehl schuß. Am andern Morgen bin ich wieder da. Kommt da mein Geweih träger so ruhig angeäst, als ob ich kei nen Zwilling in den Hände» und nicht in jedem Rohre eine Kugel hätte. Auf der Geweihspitze hing noch imnter das Stückchen Papier. Bums, krachte mein Schuß. Meine Herren, iu dem Momente glaubte ich wirklich an Zauberei, denn ich hatte ihn wieder gefehlt. Das war mir »och nie passirt. Am dritte» Tage das nämlicke Pech! Der Kerl schüttelt« sein Geweih mit dem Papiersetzen or dentlich 'öhnisch, als er aus und davon ging, war völlig rabiat geworden. Am vierten Morgen kommt mein Hirsch wieder angeschlendert, immer noch mit der verteuselten Papierzierdc. Kein« vierzig Schritte vor mir wetzt cr scin Geweih an einrm jungcn Baume, da geht der Papiersetzen ab und im nächste» Augenblick bricht der Hirsch in meinem Feuer zusammen. Diesmal war'S ein Kernschuß. Na, ich war doch neugierig, was der Bursche auf dem Geweih ge habt und hob den Fetzen aus. WaS war'S? Ein altes, längst gezogene» Braunschweiger LotterielooS. Nun ward mir'S klar, warum ich keinen Treffer machen konnte! Guten Abend, merni Herren!" C. Crome-Schwiening. Milderung. ...Wie, Jlma, Du hast Dich von dem Lieutenant küs sen lassen?" „Aber, mei» Gott —er war ja nur in Civil!" Beruhigung. Wirth (zum Fremden, dem er soeben die Recknung überreicht hat): „Wie, die finden Sic unverschämt Da hätt' Sie ja der Schlag getroffen, wenn jetzt g'rad' Sai son wär I" „Ein «ck»l»g." Die Ferien neigten sich dem Ende zu. Der letzte freie Sonntag war angebro chen; morgen sollten die Schulen wieder beginnen, die Züge waren überfüllt, und schwerbepackte Droschken rasselten über die Ströhen. Guirlanden von grünen Zweigen und Stockrosen prang' ten an den Thüren, die Köchinnen hat ten ihre vergnügten Mienen aufgesetzt, um erst nach der Taxirung der mitge brachten »Robe- endgiltig ihre Mei nung zu äußern. Mitten in die aufregenden Stunden dieses Sonntags kam wie ein Blitz aus heiterem Himmel eine Nachricht, welch« die Bewohner des Städtchens in größte Aufregung versetzte. Am Marktplatze stand eine Gruppe „Großes Unglück, schreckliches Un glück; haben Sie schon gehört? Kannten Sie den alten Fassenhagen, den Jung gesellen ?" „Meinen Sie den Oberlehrer, das Mitglied des Sänger-Vereins?" „Ja, ja wohl, natürlich, keinen An. deren." „Um Gotteswillen, was ist denn, ist er todt?" Ho schwirrte es von allen Seiten. „Können sich darauf verlassen," be> stätigte der Barbier Schäumig; „ich fuhr soeben mit zwei Herren im Omni bus von der Bahn. Was sagen Sie nur zu Fassenhagen? sagte der Eine, ist es nicht entsetzlich? Gewiß, ich sprach ihn ja auch noch in Seeburg am Strande, schaltete der Andere ein. Und nun Abends ohne Besinnen kopfüber sich hineingestürzt, rettungslos verloren. Ich sage Ihnen, lieber Freund, ganz Seeberg stand auf Stützen. So hörte ich s von den beiden Herren, die dabei auch noch lackten! Gefühllose Welt!" Der Schuldirektor Kahlbaum wollte sich Gewißheit verschaffen: er war ein pedantischer Herr und erklärte den Um stehende», daß er selbst in Fassenha gen's Wohnung gehen würde, um Er kundigungen einzuziehen. Er traf auf Fassenhagen's Treppe den Vorsteher des Gesangvereins, der leise „Es ist be stimmt in Gottes Rath" gleichsam wie zur Probe zwischen den Zähnen summte. „Was sagen Sie nur?" sprach tief bekümmert Herr Kahlbaum und zog die Augenbrauen dabei fo hoch, daß von der Stirn fast nichts mehr zu seben war; „nun soll morgen der Unterricht begin nen, da muß ich gleich, wenn es sich be stätigt, Ersatz besorgen und an eine stimmungsvolle Trauerseierlichkeit den ken." „Gewiß, gewiß,' brummte der Oberste der Sänger, „na uns an uns soll es auch nicht fehlen." „Daß man vom Liebsten, was man hat, muß scheiden," ließ er sich dabei summenden Tones vernehmen. Ein verstört aussehendes Dienstmäd chen öffnete die Thüre. „Können wir das alte Fräulein, die Schwester des" „Ach, Herrje, nein," wehrte das Mädchen ab, „das Fräulein hat sich zu Bett gelegt und hat die Kolik vor Auf regung über die Nachricht; na, die jam mert. Herr Gott, wie die Depesche kam, da schrie sie auf und fiel um." „Also wirklich todt?" fragte der Sänger Anführer. „Ne, es muß noch ärger sein. Das Fräulein rief ja immer: „Schlimmer als todt, schlimmer als todt," und dann jammerte sie: „Ach, Gott, der Schlag." »nd fing an zu weinen nud klagte, wie sie gedacht, mit ihm ihr Leben zu be schließen, und nun muß eS noch so kommen." Die bestürzten Herren entfernten sich. Vor der Thüre blieben sie stehen und sahen sich ernst fragend an. „Noch schlimmer als der Tod. Sollte am Ende der arme, unselige Mensch.. oder beim Baden in der See? Nun, man wird ja hören." „Aus Wiedersehen!" sang der Vor steher mit so gefühlvollem Ausdruck, daß ihm selbst die Thränen kamen, und er beim letzt» hohen Ton über schnappte. Vor der Hausthüre trafen sie den Lithographen Michels, der eiligst nach Hause lies. „Wohin so schnell, Michels?" „Habe keine Zeit, Herr Direelor; soeben Auftrag bekommen, die Karten zu drucken für den Oberlehrer Fassen hagen." „So wissen schon?" „Nanu, ich weiß es doch gewöhnlich zuerst, das ist doch 'mal so. Adieu, meine Herren,und nun gerade amSonn tag", rief er im Davonlaufen, „gerade am Sonntag—hundert Stück doch we nigstens." Der Stadtverordnete und Apotheker Berghold stand vor der Thüre und lud die Herren zu einem Tranerschnäpschen ein. „Also d«ch, also doch", sagte er und wackelte mit dem kahlen Kops hin und her, „hab' ihn gern gehabt, den seli gen Fassenhagen; was mag's gewesen sein?" „Ein Schlag war'S", erwiderte der Direktor. „Wir waren oben in der Wohnung, da sagt» es uns das Mäd chen, die Schwester soll untröstlich sein." „Wer mag sich der Sache nur so an nehmen?" sorschte der Apotheker. „Was meinen Sie, wollen wir nicht an die Reffendes Verstorbenen depeschiren? Ich glaubt, das sind die einzigen Ver wandten, die müssen ohnehin bei See berg vorbei/' Vom Postamte sandten sie die De pesche ab: „Spiritushandler Fassenha gen, Neustadt. Kommt möglichst schnell. Onkel plötzlich gestorben." „So baben wir ivenigstens unser« Schuldigkeit gethan", sagten die Drei und schüttelten sich die Hände. Nach einer Stunde ging der VereinS diener eiligst durch die Straßen, mit einer großen Liste bewaffnet, durch welche die Mitglieder de» Vereins .Sangeslust" aufgefordert wurden, »m 11 Uhr und dann wieder am andere» Tage um 9 Uhr im VereinSlocale zu Ehren des Sangesbruders Fassenhagen einige Gesänge zu üben. Der Gymnasial-Director ging in Auf regung in den Hemdärmeln in seinem Privatzimmer aus und ab und memorirte mit umwölkter Stirne und drohender Grabesstimme eine Trauerrede, die cr morgen bei Beginn des Unterrichts in der Aula halten wollte. Der Schuldiener mußte schwarzen Flor besorgen, um das Bild des seligen Fassenhagen, das daselbst am Tage seines fünsundjwanzigjährigen Dienst jubiläumS ausgehängt worden war, zu verhängen. „Wie gut ist'S nun, daß er nicht ge heirathet hat!" sagten die Damen beim Kaffeekränzchen, das Nachmittags bei Sanitätsrath Reumüller stattfand; „nun säße die arme Wittwe da mit den Kin dern und der schmalen Pension." „Na, über die Jahre war er doch wohl hinaus," sagten die Einen. „Ach, den hätte noch heute manches Mädchen genommen," meinten die Anderen. „Und was wird nun die alte Schwe ster sagen i nun hätte sie ihm schon ehe» das Heirathen gönnen können." „Er sah noch sehr gut aus." „Und so schöne blaue Augen hatt« er!" „Und besonder? jetzt, wo cr den Vollbart trug, war cr noch einmal so hübsch!" „Die Schwester des Hauptmannes Earlsen, das blonde Fräulein Hedwig, soll ihn sehr umschwärmt haben", meint« ein Backfisch. „Na, das hat sie jetzt bequem gehabt, sie war ja auch in Seeberg," klatscht« eine alte Jungfer. „Wie lange werden wir frei haben?" kalknlirten die Knaben unten auf dem Platze mit nichts weniger denn traun gen Mienen. „Jedenfalls brauchen wir für Dien stag nicht den Ovid zu übersetzen," triumphirte der Faulste. „Paßt auf, Jungens, was wir für ein Pech haben; er wird gerade am Mittwoch Nachmittag beerdigt werden, wo ohnehin keine Schule ist." Das stimmte die Knaben bedeutend herab. Der Morgen brach an, der eine neue Woche einläuten sollte. Durch die grünen Wiesen und Felder sauste der Courierzug in früher Stunde dem Städtchen entgegen. In eineni Coupee der zweiten Klasse saßen drei Herren, die schon die halbe Nacht mit einander gefahren waren. Der Eine, ein anscheinend gut conser oirter älterer Herr, hatte die Reisemütze lies über das Gesicht gezogen, das von einem dunkeln Vollbart fast bedeckt war, und schien zu schlafen. Die Beiden auf der andern Seite Sitzenden hatten sich anfangs leise, dann aber verständlicher unterhalten. „Das war 'mal eine Ueberraschung, Karl, als gestern die Depesche kam; ich kaun mich noch gar nicht beruhigen." „Ja, ja, lieber Franz, unverhofft kommt ost; aber wär's nicht richtiger gewesen, wenn wir in Seeberg ange halten und uns ein bischen um den gu ten alten Onkel bekümmert hätten?" „Wäre ein rechter Unsinn gewesen," brummte der Erste; „jetzt haben wir doch nicht mehr nöthig, vor ihm zu katzcnbuckeln, ist mir manchmal bei dem alten Pedanten höllig schwer ge worden." > „Mir wär'S nur angenehm, wenn wir bis nächsten Mittwoch auf die Ge schichte warten niüßten, da ist gerade großes Dejeuner beim Stadtrath; das könnte ich doch nicht mitmachen." „Na, im Hinblick aus die Erbschaft, d», —da könnte man schon ein Uebri ges thun." Der in der Ecke regte sich und zog wie im Schlafe die Mütze tiefer herab. „Weißt du was Genaue» über feine Verhältnisse?" fragte der Erste nach einem Weilchen. „Er hat gut gespart, der Alte, das kann ich Dir sagen: cr hat sich wohl je eine Flasche Cliqnot gegönnt? Ehe er das thut, kommt das Ende seiner Tage. Na, an die alte Scharteke, unsere lieb« Cousine, muß er ja zuerst denken Uebrigens, da sind wir, Gottlob." Der Zug hielt. Die beiden Herren beeilten sich, das Coupe zu verlassen. Nun erst raffte sich der Dritte auf, ord nete seine Sachen und ging langsam kopfschüttelnd vavon. „Fast möchte ich wünschen, nur ge träumt zu haben. Meine abscheulichen Herren Neffen, die mich bei der Dunkel heit in meinem Vollbarte nicht erkann ten, haben sich ja in einem netten Licht« gezeigt. Na, die sollen sich wundern, wenn ich ihnen begegne!" Verdrossen verließ er den Bahnhos, sein Gepäck einstweilen dortlassend, und ging nach seiner nahegelegenen Woh nung. Dort klingelte er mehrere Male, ehe des Mädchens schlürfende Schritte erschallten. „Wer da?" rief eS und der klein« Schieber an der Thür wurde znrückge schoben. Ein Auge blickte heraus, aber im selben Moment, ertönte aus dem Innern des CorridorS ein entsetzlicher Schrei. Fassenhagen. Oberlehrer Fassenha gen, denn er war eS, blieb wie erstarrt stehen. „Ist die Alte verrückt geworden?" murmelte er und zog wieder und wieder erfolglos an der Glocke. Hat vielleicht meine Schwester di« Sache tragisch genommen und will mich nun strafen und nicht hereinlassen? Nun, mit der werde ich schon fertig wer den Da bleibt mir ja nichts übrig, als direct nach der Schule zu gehen. Freilich ist'S noch früh, die Knaben werden noch alle beim Morgengesang sein." Still war'S in dem düsteren Gymna sium; der Unterricht schien bereits be gonnen zu haben. Oberlehrer Fassen hagen stieg langsam die ersten Stufen hinauf; der Schuldiener stand auf sei nem Posten, aber kein Wo« der Be qrüßung ertönte. Geisterbleich, mit schlotternden Knieen, mit allen Zeichen des Entsetzens starrte er den Ankom menden an und wich dann immer mehr vor ihm zurück, mit bebendem Munde lallend: „Alle guten Geister loben Gott den Herrn." „Der scheint den Sonnenstich gehabt zu haben," meinte der erstaun'e Fassen hagen und schritt nach der Aula. Eine laute, salbungsvolle Stimme idar zu vernehmen eS w.-.r die des DirectorS. Einen Augenblick hielt der Oberlehrer an der Thüre an, dann öffnete er sie leise, fast unhörbar, um nicht zu stören und tritt hinter die zahlreich Versam melten. Die geschulte Stimme des Direktors! hatte soeben ihre Schuldigkeit getban und war, wie von Rührung übermannt, gebrochen, das weiße Taschentuch irrte über die trockenen Augen; dann begann er von Neuem: „Und so hat ihn der unerforschliche Rathschluß des Höchsten in dem Augenblicke von uns genommen, wo er, gestärkt durch das erfrischende Bad, sich feiner fcgensreichen Thätig keit wieder widmen wollte. Ja, du edler, dahingeschiedener Genosse, du treuer Fassenhagen " „Wie beliebt?" erscholl eS aus der letzten Reihe oer Trauer-Versammlung, und mit sesten Schritten durchbrach der als todt beweinte die dichte Schaa und eilte zu dem wie ein Stein erstarr ten Direktor. Hätte ein Erdbeben in diesem Mo ment die Stätte heimgesucht, wären die Mauern eingestürzt, hätte eine Granate in den Erdboden eingeschlagen die Bestürzung, der nameulose Schrecken, das Entsetzen hätte nicht anders sein können. Jetzt wischte der Direktor sich wirk lich den Schweiß von der Stirne. „Aber Mensch, Freund, Oberlehrer, wie ist es denn möglich, dieser entsetz liche Irrthum! Sind Sie es denn wirk lich, oder ist es Ihr Geist?" Er schüttelte ihm die Hände, er strei chelte ihm die Backen, er bot ihm eine Prise, die Kollegen umringten freudig den Wiedergefchenkten, nur Doktor Schwieter, der nächste zum Oberlehrer, brummte enttäuscht: „Also wieder 'mal Essig.« ' „O weh, nun muß der Ovid doch für Morgen gelernt werden", fazte verdrieß lich der bewußte Faulpelz. „Heute ist frei, der Tag soll gefeiert werden", bestimmte der Direktor. „Hurrah!" riefen die JungenS. „Kommen Sie, Fassenhagen, und Sie, meine Herren, auf den Schrecken müssen wir uns stärke», die Gambrinus Halle ist nicht weit; unterwegs müssen Sie ans erzählen." In der Gambrinus - Halle, dem Stammlokal der „Sangeslust", war es trotz der frühen Stunde fchon recht leb haft. Im großen Saale wer große Probe: „ —daß man vom Liebsten, wäS man hat, muß scheiden, ja scheiden", so klang es bis auf die Straße hinaüs. „Der zweite Tenor singt immer zu tief", rief der Dirigent ärgerlich und klopfte mit dem Taktstock auf; „wenn das der selige Fass»nhagen hört, so dreht er sich im Grabe um." Der lebendige Fassenhagen aber machte die Thüre weit auf und trat ein. „Muß scheiden", sang eben der Diri gent vor, „b-a-A, b-a-A." „Muß scheiden", erklang da ein kräf tiger Baß von der Thüre und: „Ob wohl doch nichts im Lauf der Welt, dem Herzen, ach so sauer fällt", sang Fassen hagen wohlgemuth weiter, mit festen Schritten der verblüfft und entsetzt da stehenden Sängerschaar entgegengehend. Dem Dirigenten war der Taktstock in der erhobenen Rechten stecken geblieben, den Sängern die falschen und die rich tigen Töne in der Kehle. „Der selige Fassenhagen!" zitterte eS von den Lippen des Apothekers. „Ja, der selige Fassenhagen," ries derDirector, „der uns, Gottlob, wieder geschenkt ist, und den wir...." „Herr Oberlehrer! Herr Oberleh. rer!" rief'S in den Saal hinein, und Lithograph Michels stürzte herzu, ein Päckchen in der Hand schwingend. „End lich hab' ich Sie gesunden. Hier bin ich mit Ihren hundert Anzeigen. Na, bin ich nicht pünktlich? Trotz der kur zen Zeit alle fertig gemacht, nicht aus der Thür gewesen." „Hebt ihn auf den Tisch," befahl Fassenhagen; „er soll zum Lohn dasür auch sein Machwerk vorlesen." Mit pathetischer Stimme klang eS in die aufgeregte Versammlung hinein. „Ruhe, meine Herren! Die Verlobung seiner Schwester Hedwig mit dem Ober lehrer Claudius Fassenhagen beehrt sich ergebenst anzuzeigen Carlsen, Haupt mann im .... Regiment. Zur Zeit Bad Seeberg. Als Verlrtbte empfehlen sich: Hedwig Carlsen, Claudius Fassen hagen." Wie ein verschämtes, glückliches Mädchen stand der Oberlehrer da. „Hurrah hoch!" riefen die Sänger, oer Dirigent kommandirte einen alle Befangenheit lösenden Tusch, und die ganze Schaar brüllte darauf los. AuS dem Nebenzimmer kamen er staunte Gäste herbei, auch die zwei Rei segefährten des Oberlehrers, die Ge brüder Fassenhagen jun., welche sich erst etwas stärken wollten, ehe sie den Gang ins TrauerhauS antraten. „Na, gestorben oder verlobt!" sagt« gerade der Oberste der Sänger, ein eingefleischter alter Junggeselle: eS fragt sich nur, welches Unglück größer ist, ich condolire, Bruderherz." Und er umarmte den Oberlehrer. „Nein, welche frohe Ueberraschung, theurer Onkel!" stimmten die Neffen in den Chor mit ein. „Empfangen Sie unsere herzlichsten Glückwünsche, seien sie überzeugt " „Ja, das bin ich, Ihr beiden Ge müthsmenschen und daraus werde ich gleich Das thun, auf WaS ihr warten zu müssen glaubtet, bis mein letzter Tag gekommen ist. He, Kellner, Sect her, Vsuvs vliyuot, damit Ihr Alle mil mir anstoßen möget aus da» Wohl mei- »er schönen, liebenswürdigen Braut; denn daß Jhr'S nur Alle wißt und meine Schwester soll eS noch in der nächsten Stunde erfahren, ja, ich bin Der, wofür Ihr mich gehalten habt, ich bin nicht allein der — nein, ich bin auch der selige Fassenhagen!" Der Ein Ehepaar, nicht jung mehr, fuhr Einstmal in einem Bummelzug; Sie sah beständig nach der Uhr, Er las in seinem Taschenbuch. „Wie langsam," rief sie, „geht e» heut'!" „„Mein Weib"", sagt schelmisch er zv ihr, „„Des Zuges Fahrgeschwindigkeit Hängt ganz nlleine ab von mir!"" „Wie man nur so 'was sagen kann!... Von Dir? Ha, ha, wie lächerlich!" „„Du zweifelst glaubst, ich spräch' im Wahn? Nun gut, so überzeuge Dich!"" D'raus fing der bied're Ehemann Mit einer wahren Herzensfreud' Begeistert zu erzählen an V v seiner allerschönsten Zeit «Ser Zeit, wo er sein Ideal In ihr, in ihr allein nur fand. Wo ihm der Liebe süße Qual Zuweilen raubte den Verstand Wo sie, als Bräutigam und Braute Zur Frühlingszeit im grünen Hain Ties in die Augen sich geschaut Und sich geküßt im Mondenscheii«. Als er so sprach von seinem Glück, Da wurde ihr das Herz so weit, Sie träumte selig sich zurück In ihrer ersten Liebe Zeit. Bor Lust fing sie zu weinen an Und glaubte wieder 'inig zu scin; Er rückte dicht an e >eran Und stellte das Erzählen ei». Er brückte sie an seine Brust; Sie herzten und sie küßten sich, Und sie in heißer Liebeslust Frug selig lächelnd: „Liebst Du mich?" Es pfiff der Zug hielt endlich an; „„Steig aus"", ries er, „„mein liebe» Kind!"" „Ach!" seufzte sie, „mein süßer Mann, Wie fuhr der Bummelzug geschwind!" Der Wahrheit gemSß. „Sie haben schon einen Krieg mitge macht?" „Allerdings, schon in meiner Jugend sind die Kugeln ost genug hart an mir das war mir das reinste Vergnügen". IlevertriedeneS Ehrgefühl. I M ? Student Schmiß nannte sich neu lich, wäbrend er mit sich selbst sprach, einen Esel. DaS konnte er nicht auf sich sitzen lassen, und am anderen Morgen ging er mit sich IoS und brachte sich eine Der große Chirurg K. ist Hypochonder. „Mir macht nichts mehr Freude," sagte er eines Tages zu einem Berussgenossen: „nicht einmal mehr das Abschneiden eines Armes oder Beines. Junggesellen - Jargon. Alter Junggeselle: „Warum stehen denn hier so viele Leute? Ist irgend was loS?" „Ja, hier in der Kirche ist eine Trauung!" „I was! Wie heißt denn der Delinquent?" TeufelSweta. Wißt ihr auch, daß der Champagner früher TeuselSwein geheißen hat? Die» hat folgenden Grund: Der Erfinder des Champagners war der Kellermei ster in einem .Vt loster der Champagne. In einem Herbst, als der Wein sehr gut gerathen war, kam eS dem Pater Kel lermeister in den Sinn, einen Versuch mit Most zu machen, indem er solchen in Flaschen füllte. Diese Flaschen stellte er gut verkorkt aus den Kopf an der Wand des Kellers entlang. Nun hatte der Kellermeister einen Kater, der ihm stets auf dem Fuße folgte und ihn auch bei seinen Versuchen im Keller beglei tete. Nach Verlauf einiger Zeit, als der Kellermeister wieder dort hinab stieg, legab sich folgendes: Er setzte sich an seinen Versuchstisch und nahm aus dem Schrank irgend ein« Flasche, in welcher er eine Mischung von verschiedenen Weinen gemacht hatte. Sein Kater machte sich inzwischen im Keller herum zu schaffen und strich an Wänden und Gerätschaften herum. Da plötzlich ein dumpfer Fall, gefolgt von einem scharfen Knalle und begleitet von dem kläglichen Miauen des Katers. Höchst erschrocken sprang der Kellermei ster mit einem „Alle gute» Geister loben Gott!" in die Höhe. Doch mit einem Blick hatte er die Sachlage be griffen. Er sprang auf und griff die am Boden liegende Flasche, welche ihren Inhalt zischend von sich sprühte, am Halse, verstopfte die Mündung mit dem Daumen und ergriff ein Glas, welches er mir dem Safte füllte. Wenn es nun auch kein Mumm oder Veuve Cliquot war, was der Kellermeister zu kosten be kam, so war er doch anss Höchste er staunt über den prickelnden Wohlge schmack des Trankes. Er hielt sich am Posten und als cr nun nochmals die Flasche hob, war sie leer. Nun aber kam ihm das Komische des Vorfalls erst zum Bewußtsein. Lachend rief cr seinen Kater, denn dieser war es gewesen, der die Flasche umgeworfen und 112» die Ex plosion verursacht hatte. Natürlich brachte der Kellermeister die übrigen Flaschen an einen Ort, wo sie vor des Katers zartem Felle sicher waren. Als nun der Kellermeister nach einigen Tagen dem Prior, der gerade Besuch hatte, einige Flaschen zur Probe vorsetzte und er, während sie den ! Wein kosteten, die Anekdote mit dem ! Kater erzählte, geriethen sie alle in ein unbändiges Lachen und nannten den Wein Katerwein. Als aber nach einiger Zeit der Uater spurlos verschwand, munkelten einige von deu Mönchen, die dem Kellermeister gram waren, mit der Erfindung des neuen Weins müsse eS mit richtigen Dingen doch nicht zuge gangen sein, und der Kater wäre jeden falls der Teufel gewesen. In Wahrheit aber hatte einer von den Brüdern den Kater abgemurkst. Diese Nach rede verbreiteten jene nun mit solchem Eiser, daß sie schließlich geglaubt wurde, und so erhielt der Champagner den Namen TeuselSwein. Ganz ungerecht fertigt ist dieser Name nun auch nicht. Und wenn man Champagner getrunken hat, so ist man zu allerlei Tollheiten ausgelegt. Der Luxn« in Krantreich. Paris ist meistens ein heißer Boden für fremde Herrscher geweien, kaum mehr als zwei glänzende Ausnahmen lassen sich feststellen. Einen großartigen und volkSthümlichen Empfang fand. Josef 11. von Oesterreich, als er zum Besuch seiner Schwester Maria Antoi nette in der Seinestadt anlangte. Die Verschwendung des Versailler Hofes feierte damals ihre Orgien; aber auch das Grollen der Revolution war bereits vernehmbar. Unter den Höflingen war es der neueste Modewahnsinn, statt der Kilöpse lauter kleine Golduhren an Rock und Gilet, die alle genau die Stunde zelten, zu tragen. So ein Rock kostete llatürlich ein Vermögen. Als nun Joses II- in seinem schlichten schwarzen Tuchrock mit eben solchen Knöpsen aus trat, sagte -hm bei einer öffentlichen Festlichkeit einer der Stadtväter von Paris mit einem Anflug von Bitterkeit das Volk, das Ihre Knöpfe bezahlt!") ein Wort, das feither in Frankreich zu den geflügelten zählt. Noch lebhaf tere Freude aber und reicherer Glanz begrüßten in Paris im Jahre 18SS die Königin Vi tiria von England. In Boiilogne erwartete Napoleon Ul. seine hohe Verbündete, die er mit über schwäiiglichcr Liebenswürdigkeit empfing und nach Paris geleitete. Ohne Auf enthalt ging die Reise von Paris nach Saim-Cloud. Dort war sür die Köni gin von England ein „Appartement" hergerichtet worden, das ihre LieblingS ziminer im Schlosse von Windsor bis in die kleinste Einzelheit täuschend wie dergab. Nur eine Abweichung vom Original sand statt und die war wahr haft kaiserlich. Älian hatte die kostbar sten Gemälde aus den« Louvre entlehnt und mit ihnen die Gemächer der Köni gin geschmückt. Die Sache gab Anlaß zu mehrfachen Auseinandersetzungen, da die Künstler und Kunstsreunde der un maßgeblichen Meinung waren, die Kunstschätze seien nationales Eigenthum und der Kaiser habe kein Recht, sie fort zunehmen und zur Verschönerung von St. Cloud zu verwenden. Aber der Kaiser war damals allmächtig und ließ sich durch solche Rücksichten am wenig sten aushalten, wie er ja Zeit seines Lebens den Unterschied zwischen Privat kasse und Staatskasse nicht begreifen konnte. Den Glanzpunkt erreichten die zu Ehren der Königin Victoria gegebe nen Feste in Versailles, wo die Aus stattung des Schlosses, ein Ball und ein feeuhaftes Feuerwerk weit über eine Million Franken verschlangen. Nach allen diesen Herrlichkeiten reiste die Kö nigin ab und ließ sich von ihren Wirthen versprechen, den Besuch bald zu erwi dern. Der Gegenbesuch fand auch statt —im Spätherbst 1870, nachdem du ganze Napoleonische Herrlichkeit zusa»- menaebrochen warl Hör', Lorle, sell ischt nix, Du bleibscht mer hier! Sunscht schnal' i 'S Bündele und gang mit Dir, Wohin D' uur magscht, meintweg in'» Pfefferland! WaS hob' i g'sagt? Bin ino bei Be» stand? Sie merkt'S am End, wo'S ranS will. und wird taub! Denn leide kann'S mi nit, so viel t glaub'. Und wär's a Wunder? So viel groß« Herrn Mit Frack und Uniform und Ordestern, Die habet's ir scho mengmol g'sagt, i wett', Sie sei zum Fresse schön und duderS nettl Und WaS bin i? A bettelarme Trops Mit leerer Tasche und mit vollem Kops, A Skribifax, a Liederfabrikant So An und '» Lorle! —'S isch , wahriSchand! Und doch es kommt mer oft so när risch Zeug In Sinn, so schön 'S isch besser, wenn i schweig'! Und dann dann mein i, daß am End die Sach' . Sich besser, als i ebe 'dacht hab', mah' I Denn 'S Lorle hat nit blos a liebU G ficht, Au drin im Köpfle fehlt cr 's Bescht« nicht, Der Schmetterling mit weichem Flügel- Paar, Dem jede? Bliemli dient als Betaltar, Der über Rosebluost und Duft vergißt. Wie kurz der Frühling und der Som mer ist. Kenn'scht Du de Vogel? Freud' am Schöne heißt er. Und wer den hat, ist in der Kunst eu Meister! Drum, Lorle, wirfcht mer's au nit übel» nehme, Daß i eS wag' i sollt mi wohrll schäme I hab' an Dich a große, große Bitt' Versprich mer'S glei I Du thuoscht eS Z Over nit? Ich hätt' vo Dir so gern a Daß, wenn i schreib', Du immer wärjcht derbei, Grad wie lebendig, wie a Baum iu Säst, Das Dirnle, drein i mi scho lang ver gafft. Wenn denn der Vers amol nit weiter ka. So schau i blos Dei herzig's Bildle a. Da fallen mir so viel schiine Sachen ei. Daß i net z' Schlag komm mit der Schreiberei! Gelt? thuoscht merS z' lieb? Am Bescht« wär's am End, Wenn i das Bildle selber hole könnt'! Wenn Dumir'S thätschtmit Deine eigne Hände Als FriedeStänble für mei Arche spende! Ufld bei der Gelegeheit sah' i 's so nett, Ob Dir der Photograf net gschmeichelt hat! Doch nix für unguot! Mach'was d' willscht, doch bald Der arme Sünder mag kei Aufenthalt; Biel lieber sei ihm glei das Urtheil gsproche. Und über seinem Kops das Stäble broche.' Am Bergesgipfel. Wie liegt die Welt so jung und schön. > So neu gebacken, frisch gebuttert, so frei und spiegelklar die Höh'n, Die Thäler so entjchwiegermuttert. Johannistrieb, Eine» Serliner Berichl erstatter geht folgend« Nachricht zu: Standesamtlich ansgeb»- !en wurde in diesen Tagen in Berlin !in Paar, welches länger als SU Jahre nit einander verlobt gewesen ist, und ivird die Trauung dieser beiden „LiebeS- Leteranen" —er ist 79, sie 73 Jahr» ilt—.Mitte nächsten MonatS stattfin den. Sehr interessant ist die LiebeS jeschichte des zukünftigen PaareS. Im Zahre 184» verlobte sich der Gutsin lpektor eines bei Berlin belegenen Gu tes, Herr R., mit der Tochter eines dort vohncnden Beamten F., die Verlobung vurde jedoch in Folge eines Streites, >en der Bräutigam mit seinem Schmie zervater hatte, rückgängig gemacht und Seide sahen sich sünsJahrzehnte hindurch ,icht wieder. Kurz darauf wanderte K. nach Amerika aus und sollte wie e» hieß, hier gestorben sein. Die Braut war «ach dem Ableben ihrer Eltern von Lerlin verzogen und als der todtgesagte Anfang der 80er Jahre als wohl habender Mann in die alte Heimath >urücklchrte, hörte er, daß seine Ver lobte, die cr noch immer nicht hatte ver gessen können, glücklich mit einem An zeren verheirathet sei. Dies war aber licht der Fall, Fräulein F. lebte in de? Tbat bei einer dort wohnenden Schwester and verkehrte in letzter Zeit viel in der Zamilie des in der Königgrätzerstraße vohnenden Professors L., mit welcher lie befreundet war. Durch Zufall traf iie dort vor einigen Monaten mit ihrem irüheren Verlobten, der in Potsdam »ls Rentier lebt, zusammen; Beiden ichienen die. gegenseitigen Namen nicht »nbekannt zu sein, denn nach einigen Zragen entwickelte sich zwischen den bei >en alten Leuten ein so intimes Ge ipräch, als wenn sie sich schon seit Jahr zehnten gekannt hätten. Und dies war luch so; Braut und Bräutigam hatten ich wiedergefunden, und die Folge des Wiedersehens wird die Vermählung des ireifen Paares sein. Aus der Wahlzeit. Nach, »ar (zum Laiidtagscandidaten des k'schen Pommerschen Wahlkreises): l!u, der Bauer Jahnsen wurde eben rwischt, wie er Dir einen Sack Kartof eln stehlen wollte. Um Himmels villen, lass' ihn ungeschoren I Sonst oählt er mich nicht. Bevorzugung. Wirth: .Johann, schmeiß' die drei Kerl' dort »iuauS Aber den an der Wand zu etzt da'> ist ein Stammgast!" . ,
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