4 Srranton Wochenblatt, Wochen-Rundschau. Aus den Verhandlungen des Con gresses ist zu erwähnen, daß der Senat die Sllberbill mit dem die Freiprägung betreffenden Zusätze angenommen hat. Die Wahlbill wird noch unausgesetzt de battirt, und Senator Quav hat sogar eine neue Wahlzwangsbill vorgelegt. Der Stimmkasten- Schwindel im Staat Ohio ist von dem UntersuchungSkomite des Congresses eingehend geprüft und der Urheber R. G. Wood als der einzige direkt Schuldige gebrandmarkt worden. Von Halstead wird angenommen, daß er sich hat anführen lassen, während dem Ex-Gouverneur Foraker der Vorwurf der Indiskretion gemacht wird. Die Beringsmeer-Frage ist noch nicht zur Ruhe gekommen. Staatssekretär Blaine hat dem Gesandten Lincoln in London energische Instruktionen zur Verhandlung mit dem Marquis von Salisbury erlheilt. Andererseits ist die Beschlagnahme eines Robbenkreuzers als Testsall vor das Oberbundesgericht gebracht worden, dessen Entscheidung je doch noch aussteht. Der Streit zwischen den drei Gou verneuren Powers, Thayer und Boyd des Staates Nebraska um die Giltig keit ihrer Wahl hat sich zu Gunsten des Letzteren entschieden, da die sämmtlichen Staatsbehörden sich zu seinen Gunsten erklärt haben. Der Jndianeraussiand scheint nun doch ohne Blutvergießen abgehen zu sollen. Bekanntlich haben sich die feind lichen Sioux mit den befreundeten OgallalaS und Cheyennes in Süd- Dakota in einem Theile der Bad Lands zwischen dem Cheyenneflusse oder viel mehr dem sogenannten Ssuth Fork des selben und dem White River verschanzt, einem Gebiet, in dessen westlicher Ecke die Pine Ridge Agentur liegt. Nach dem General MileS durch die Generäle Brooke und Carr den militärischen Cor don immer enger gezogen hatte und den Indianern bis auf sechs Meilen nahe gekommen war, haben diese endlich sich zur Uedergabe bereit gezeigt. Der Häuptling Noung-man-asraid of'his-horse hat mit seinen Mithäupt lingen Little - Wound, Little - Hawk, Crow-Dog und Old-Calico in Pine Ridge die Entwaffnung ihrer Krieger angeboten. Diese ist denn auch vor sich gegangen, doch scheint es, als ob die schlauen Rothhäute den größten Theil ihrer Gewehre versteckt halten. Die Kirchen der Agentur sind von Verwun deten, darunter auch viele Squaws und Kinder, angefüllt. Am Snake Creek (einem der zahlreichen Zuflüsse des White River von Süden her) soll eine Bande von 250 berittenen Sioux die Ansiedlungen geplündert und verbrannt haben. Die Untersuchung gegen Oberst Forsythe, der für das Blutbad am Wounded Knee verantwortlich gemacht wird, soll erst beginnen, nachdem sein nisterium geprüft worden ist. Der Handel ist in Folge der im All gemeinen nicht besonders günstigen in ternationalen Finanzlage nicht sehr zu friedenstellend, und auch zahlreiche Ban kerotte werden noch aus allen Landcs- Westinghouse-Gesellschast in PittSburg, Conkursverw.rlters drängen. Der Bankerott des großen Bankhauses De» lamater scheint durch die Verhaftung seiner drei Inhaber in Meadville, Pa., ein kriminelles Nachspiel haben zu sollen. Die niedrigen Preise, zu denen jetzt So hat sich der berüchtigte Zuckertrust, welcher im Staate New Hork gerichtlich aufgelöst wurde, mit nominell fünfzig City neu organisirt. Auch sind Trusts für Hafermehl und Anthracitkohle im Werden begriffen. Aufgelöst hat sich der Trust der Fabriken sür landwirth schaftliche Maschinen. Im ganzen Norden und den mittleren in Texas die Ueberschwemmung des Red River viele Verwüstungen angerichtet hat. Auf der Hochbahn der 3. Avenue in New Z)ork hat sich eine Collision zweier Züge ereignet. In Folge dessen stürzte die eine Maschine auf die Straße hinab und der Heizer ward schwer ver letzt. In San Francisco cxplodirte ein Pulvermagazin, wobei zwei Arbeiter getödtet wurden. In Bradner bei Findlay, 0., flog die Nitroglycerin sabrik in die Lust. Getödtet wurde Niemand. Ein Getreidespeicher mit 50,000 Bushel Kleesamen stürzte in Toledo zusammen. Durch Feuer zer stört wurde ein Circus in Chicago, wo bei dreißig Pferde verbrannten. In Mount Vernon, Mo., brannten zwei Zeitungsdruckereien und mehrere ansto ßende Gebäude ab; der angerichtete Schaden wird auf ?50,000 geschätzt. Großartige Unterschlagungen bis zum Betrage von KlOO,OOO wurden in der Kaste des Staatsschatzmeisters Wood ruff von Arkansas in Little Rock ent deckt. Von einer Einbrecherbande wurde j>er Geldschrank der Pacific Expreß Gesellschaft in Jacksonville, Jll., ge plündert. Sie sollen viele Tausende erbeutet haben. Entführt von Unbe. kannten wurde die 13jährige Lulu Da vidson aus Berlin bei Aoungstown, O. Ein indianischer Mörder wurde in Ottonogan Co., Washington, gelyncht. Von seinem 18jährigen Schüler Fred. Cauble ward der Lehrer John I. Finch zu Elco, Jll., erstochen. Nach allen Regeln der Kunst verhieb der Klopf fechter Fitzsimmons aus Australien den amerikanischen Kämpfer Dempfey zu Brei, während ein Ex - Mayor der Halbmondstadt als Sachverständiger sungirte. In Europa herrscht der Winter mit unerhörter Strenge, und verursacht na mentlich in den Ländern des Südens Jammer und Elend. Mit der Kälte treten schwere Schneestürme auf, na mentlich in England, Belgien. Holland und Norddeutschland. In Antwerpen sind gegen 10,000 Arbeiter brodlos. Noch schlimmer steht es in Hamburg, wo 30,000 Arbeiter feiern müssen, wäh rend aus Berlin von über 100,000 dar benden Arbeitern berichtet wird. In Wien hat man Wärmestuben für die Arbeiter errichtet. Vier Kinder sind unweit Wien auf dem Schulwege erfro ren. Im Eulengebirge, wo in Wüste waltersdorf eine reiche Industrie blüht, ist Hungersnoth ausgebrochen. Auch das Elend der in Folge des amerikani schen Schutzzolles brotlos gewordenen Perlmutterarbeiter in Wien dauert noch fort. In Italien, Frankreich und Spanien herrscht gleichfalls strenge Kälte, und selbst Algier in Afrika ist von Schnee- Jn Florenz grassirt der Typhus. In Bosnien ist die Ortschaft Livno durch eine von den Karpathen niedergehende Lawine verschüttet worden. Gegenüber der in Berlin und über haupt in den größeren Städten ausbre chenden Fleischtheuerung hat die libe rale Partei im Abgeordnetenhause die Aushebung der Fleischeinsuhr-Verbote verlangt. Die Regierung hofft den Conflikt mit der conservativen Partei über die Communalgesetze durch einen Vergleich gütlich zu beenden. Fürst Bismarck hat sich bereit erklärt, seinen Namen für die Bildung einer neuen auf der alten Kartellpartei errichteten Par tei herzugeben, lehnt jedoch die Führer schaft ab. Vom Kaiser werden abfäl lige Aeußerungen über Bismarck mitge theilt. Eugen Richter wirst Bismarck vor, er greise die Regierung aus dem Hinterhalte an. Der Kaiser soll mit den auswärtigen Mächten über eine allgemeine europäische Abrüstung ver handeln, doch ist die Nachricht bereits widerrufen. Breslau soll zu einer Fest ung ersten Ranges im Osten, wie Metz im Westen, erhoben werden. In letzte rer Festung hat übrigens der Brand der großen Kaiser Wilhelm Kaserne bedeu tenden Schaden verursacht. Robert Koch hat jetzt das Geheimniß der Bereitung seiner Lymphe enthüllt. Dieselbe besteht aus einer Glycerinlö sung, abgezogen auf Reinkulturen von Tuberkelbacillen. Wegen der noch nicht genau festgestellten Heilkraft der Lymphe hat Cultusminister von Goßler den Gesetzentwurf über den Ankaus der Lymphe durch den preußischen Staat verschoben. An Beweisen der Anerkennung für Professor Koch fehlt es nicht. Die Re gierung hat für die Errichtung geeig neter Laboratorien zur Herstellung der Lymphe im Großen Sorge getragen. Der Sultan der Türkei Abdul Hannd hat Koch das Großkreuz des Medfchidje- Ordens verliehen. Die Colonialsrage ist nunmehr durch die endlich erfolgte Ernennung Emin Paschas (Dr. Schnitzler) zum Stalt halter des westlichen Theils des Deutsch ostafrikanischen Gebiets einschließlich der Ländereten nach dem Victoria Nyanza zu in ein neues Stadium getreten. Wißmann, welcher nach Bismarcks An sicht Emin bei weitem überlegen sein soll, hat dadurch eine empfindliche Nie derlage erlitten, weil nicht nur sein Gegner Emin, sondern auch sein Ne benbuhler Frhr. von Soden Letzterer durch Ernennung zum Statthalter des übrigen Ostafrika—ihn überflügelt hat. In Frankreich wurde das Leichenbe gängniß des zu Paris verstorbenen Vetters des Zaren, Herzogs Maximi lianowitsch von Leuchtenberg-Beanhar nais durch das Erscheinen sämmtlicher Minister im Leichengefolge zu einer großartigen russenfreundlichen Kundgeb. ung ausgebeutet. Der Mörder des russischen Generals Seliverstow, Päd lewski, ist noch immer nicht gefunden. Der in Olat (Spanien) verhaftete an gebliche Padlewski hat sich als ein irr sinniger Journalist Namens Heim vom Pariser „TempS" entpuppt. Der Skandalprozeß in Toulon hat mit der Verurtheilung des Maires Fouroux we gen Abtreibung zu S Jahren Zuchthaus, seiner Mitschuldigen Frau Jonquieres zu zwei Jahren, der Hebamme Laure zu dre, Jahren und der Kupplerin Audi, bert zu l j Jahren geendet. Die sran» zösischen Truppen unter General Archi» nard haben am Senegal den Sultan Ahmad» in einer blutigen Schlacht be. siegt. Der Ex-Präfekt der Seine, Baron Haußmann nap.oleoinschen Angeden, kens, ist gestorben. In England tobt der widerliche Kampf der Anti-Parnelliten gegen den tief gesunkenen „ungekrönten König" weiter. Im Firth of Förth stießen die beiden englischen Dampfer „Britannia" und „Bear" hart zusammen. Beide sanken i zehn Matrosen der „Bear" ertranken, während 4S Passagiere der „Britannia" gerettet wurden. In Spanien hat der kleine König durch Mißhandlungen den Tod seiner Gouvernante herbeigeführt. Bei der Explosion des Torpedobootes „Vesuvio" im Genueser Hafen wurden fünf Mann getödtet, zwei schwer ver letzt. Der König von Dohomey läßt in Deutschland für I!ö5,000 Frcs. Zünd nadelgewehre gegen Frankreich anferti gen. In Bombay (Indien) sind durch eine Fcuersbrunst 200 Häuser zerstört. Der amerikanische Dampfer „Mo moa" wurde aus der Höhe von Hong kong von chinesischen Seeräubern über. fallen, welche den Capitän Pocock und mehrere Deckoffiziere erschossen und 830,000 erbeuteten. Advnnirt auf das ' »Wochenblatt" H 2.00 per Jahr. Südfeite Anzeigen. Südseite Schuh-Laden. 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Der hohe Preis einiger Handelsgewächse, Oelfrüchte und Färbepslanzen z. 8., würde sich nicht halten können, wenn diese Sämereien in großen Mengen in den Markt ge. worfen würden und mit dem Anbau der Gespinnslpflanzen ist es eine eigene Sache, da Klima und Bodenart eine zu große Nolle dabei spielt. Anders ist es mit dem Bau der Zuckerrüben, dem jedenfalls in unserm Staate eine große Zukunft aufbewahrt ist. Ueber dessen Anbau wird in unserer Legislatur ver handelt werden und wir werden oft Ge legenheit haben, auf denselben in erschö pfender Weise zurückzukommen. Da aber auch bei den Rüben die Boden mischung eine Hauptrolle spielt und auf die urwüchsig« Humusschicht nicht mehr viel zu rechnen ist, so ist es nöthig, daß der Farmer seinen Boden genau kennt. Daß reiner Thon oder Lehm ebenso un fruchtbar ist, wie reiner Sand, das weiß Jeder. Um aber festzustellen, wie sich die Mischung von Lehm und Sand ver hält und danach zu bestimmen, ob sich der Boden zum Anbau für Pflanzen eignet, die besondere Ansprüche an eine gute Mischling stellen, so wollen wir ein einfaches Mittel an die Hand geben, dessen sich jeder Farmer bedienen kann, ohne besondere Instrumente in die Hand zu nehmen, oder chemische Kenntnisse zu besitzen. Es ist sozusagen ein einfaches Hausmittel. Um eine Ackererde auf ihren Gehalt an Lchm und Sand zu untersuchen, kocht man 1 Loth davon in einem Por. zellanschälchen mit etwas Wasser eine kurze Zeit und reibt sie dann mit einer gleichförmiger Brei entstanden ist. Rö chet die Masse eingetauchtes blaues 'Lackmuspapier, so ist dies ein Zeichen, und entweder der Entwässerung (Drai nage) oder der Zufuhr von Kalk oder Mergel bedürftig ist. Lackmuspapier ist in jeder Apotheke zu bekommen, man hat rothes und blaues; daS rothe hat die Eigenschaft, in Lösungen, in denen Kalk oder Kali, Natron oder andere Alkalien vorhanden sind, blau zu wer den ; das blaue Lackmuspapier wird Wasser und schüttet die trübe Flüssigkeit eignet sich ganz gut dazu; was im Schälchen zurückbleibt, wird mit etwas Wasser nachge>pült. Bei ruhigem Ste hen setzen sich die aufgeschwemmten Erd theile nach ihren spezifischen Gewichten und ihrem Zertheilungsgrade zu Boden, der grobe Sand zuerst, dann der seine, zuletzt der Thon oder Lehm, und eS läßt sich schon aus der verschiedenen Höhe der Sand- und Thonschichten ein unge machen. Em Theil getrocknete, gewogene Ak kererde wird in einem geräumigen Koch fläschchen mit 0 Gewichtstheilen Wasser, und dann nach und nach mit j Gewichts theil Salzsäure Übergossen und einige Stunden an einen warmen Ort gestellt. Tritt bei dem Zusatz der Säure ein merkliches Brausen ein, so ist dies ein Zeichen, daß der Boden reich an Kalk ist. Wenn dasselbe aufgehört hat, gießt man die Flüssigkeit auf ein Filter und spühlt das Fläschchen dem Filter mit einigen Gewichtslheilen warmen Wassers nach. Die durchgelaufene, gelbliche Flüssigkeit wird solange mit Ammoniak versetzt, bis sie deutlich danach riecht; die brau nen Flocken, die sich hierbei abscheiden, sind Eisenoxidrat und Thonerde, die man durch abermaliges Filtriren ent» fernt. Die erhaltene wasserhelle Flüs sigkeit wird nun in einem Kochfläschchen bis zum Kochen erhitzt und so lange mit einer konzentrirten Lösung von kohlen saurem Ammoniak (oder Pottasche) ver setzt, als noch ein Niederschlag entsteht. Dieser ist kohlensaurer Kalk, den man auf einem Filter sammelt, auswäscht, trocknet und wiegt. Solche Kochfläsch chen, Salzsäure, Ammoniak und kohlen saures Ammoniak, sowie Filter und Filterpapier sind in jeder Apotheke bil lig zu haben und diese einfache Unter« suchung ist von Jedem leicht auszu führen. Diese einfachen Proben verdienten wohl häufiger von dem Farmer ange stellt zu werden ; kann er doch durch sie, und zwar ohne kostspielige Apparate und großem Aufwand an Zeit, sich selbst einigen Ausschluß über die Haupt sächliche, oft sehr wechselnde Zusam mensetzung deS verschiedenen BodenS seiner Felder verschaffen. Die Stammpflanz« de« Roggens. In der letzten Sitzung des botanischen Vereins der Provinz Brandenburg be richtete Professor Wittmack über eine Arbeit des russischen Forschers Batalin über das Perenniren des Roggens. Von den Landleuten im südlichen Ruß land wurde schon lange behauptet, daß der Roggen ausdauere, doch hat man dies meist sür eine Fabel gehalten. An Roggenpflanzen aus dem Gebiet der donischen Kosaken konnte nun Prof. Ba talin die Entwickelung von Schößlingen aus verschiedenen Jahren nachweisen und damit das Vorkommen einer aus dauernden Form des Roggens außer Zweifel stellen. Durch diese Entdeckung dürfte die Frage nach der Starnmpfl'anz« de« Roggens so gut wie entschieden sein. Schon 1854 äußerte Ascherson in seiner bekannten „Flora von Brandenburg zc." die Vermuthung, daß das sizi lische Lecale montanum die Stainm pflanze des Roggens sei und bemerkte! dazu, daß sich dasselbe nur durch das j Ausdauern von unserem Roggen unter» schnde. In der That bezeichnet jetzt auch Batalin diese Pflanze als die Stamm form des Roggens. Herr Ascherson bemerkt hierzu, daß die südrussische Roggensorte, welche durch das Ausdau ern der Stammpflanze näher steht, wahrscheinlich auch geographisch dem Orte der ältesten Roggenkultur näher sei, als welchen man jetzt übereinstim mend die Balkanländer betrachte. Herr Rittergutsbesitzer Paleske machte in der Sitzung darauf aufmerksam, daß auch das Verhalte» unseres Johannisroggens aus die Fähigkeit des Ausdauerns hin zuweisen scheine. Dieser Roggen wird im Juli gesäet, entwickelt im Herbst starke Triebe, liefert im nächsten Früh, jähr einen grünen Futterschnitt und dann im August die Ernte. Im En gadin, wo der Roggen in einem Som mer nicht zur Reife kommen würde, säet man. wie Herr Ascherson mittheilte, im ersten Jahre Erbsen, erntet diese ab und läßt den Roggen mit dem Erbsen stroh abweiden ; erst im nächsten Jahre kommt dann der Roggen zur Reife. Farm-Hypotheken. Nach den Censusberichten soll sich die gesammte Hypothekenschuld aus Farmen in den Ver. Staaten aus 850 Millionen Dollars belaufen. Das scheint eine geringere Summe zu sein, als man nach den vielen Berichten über die stark zu nehmende Verpfändung der Farmen, namentlich in den westlichen Staaten hätte erwarten sollen. Es kämen da nach 813.60 Hypothekenschuld auf jeden Einwohner der Ver. Staaten oder un gefähr K6B auf jede Familie. Welche Summe an Zinsen für Hypothekenschuld aufgebracht werden muß, wird nicht ge sagt ; da jedoch in den am meisten ver schuldeten Staaten eine sehr hohe Zins rate besteht und da die Schuldner häu fig hohe Opfer bringen müssen, um die Wucyerergefetze zu umgehen, so kann Durchschnitt bezahlt werden. Das würde einen Zinsertrag von K 59,500,- 000 per Jahr ergeben. Die Hypothe kenschuld ist sehr ungleichmäßig über das Land vertheilt. In Alabama be lauft sie sich auf <lO7 per Kopf der Be den neun Staaten, welche wesentlich Industriestaaten sind, ist die Hypolhe kenschuld eine außerordentlich geringe. VUnfluß dcS MondlichtS auf die Pflanzen. Interessante Beobachtungen der Ein wirkung des Mondlichts auf Pflanzen, deren Richtigkeit unsere Leser leicht prüfen können, hat, dem „Landwirth" zufolge, der französische Botaniker Mus set gemacht. Bekanntlich versteht man unier Hrliotropismus die Eigenschaft grüner Pflanzentheile, sich gegen das Sonnenlicht zu beugen, so daß ihre Längsachse parallel zur Richtung der Strahlen steht. Mussets Versuche über die Einwirkung des Mondlichts auf Pflanzen wurden zur Zeit des Vollmon des angestellt und erstreckten sich auf eine Reihe bekannter Pflanzen, wie ?irpavero lilroes und andere. Sie wurden in der Weise ins Werk gesetzt, daß Abends bei Mondauf gang die Richtung der Pflanze durch eingesteckte Stäbe festgestellt und zu ge eigneten Stunden in der Nacht der ver änderte Winkel durch neue Stäbe mar kirt wurde. Die Beobachtungen lassen keinen Zweifel an dem Einfluß des Mondlichtes auf die Bewegung der Pflanze bestehen. Welches Thier findet wohl die man nigfachsten Verwendungen? Der Ochse! Sein Fleisch dient als Nahrung, das Blut zum Klaren des Weines, des Zuk kers zo.,' ferner zur Düngung und an manchen Orten als Futter. Die Hör ner verwendet man bei Laternen statt der Glasscheiben, zu Kämmen, Schirm griffen, Trinkgesäßen, -c., die Hufe zu Knöpfen, wiezur Leimbereitung, bei der Abfälle werden zu Goldschlägerhäut chen, zu Blasen, Wursthüllen zc. ver werthet ; die Haare zu Mörtel, zu Fllz decken, zur Umhüllung von Dampfkes seln und Röhren; Herz, Kopf, Lunge und Leber finden stets schnell Käufer; das Fett liefert den Talg und dient zur Bereitung der Margarige. « Win neuer Wetterprophet. Als ein natürliches Wetterglas em. pfiehlt daS „Gewerbeblatt" einen Blut» egel in einer j Liter haltenden Glas flasche. Die Flasche ist Dreiviertel mit dem Wasser im Sommer alle acht Tage, im Winter alle vierzehn Tage gewechselt; sie hat ihren Platz am Fenster. Die Oeffnung der Flasche ist mit einem Stückchen grober Leinwand überdeckt. Liegt der Blutegel früh ohne Bewegung auf dem Boden des Glases und rollt sich wie eine Schnecke zusam men, jo tritt anhaltend schönes und hei teres Weter, sowohl heiteres Sonnen weiter, als heileres Frostwetter ein. Ereignet sich Regen oder Schnee, so kriecht der Blutegel bis in den Hals der Flasche und bleibt daselbst so lange sitzen, bis die Witterung sich wieder än dert. Damit die Hühner im Winter Eier legen, soll man den Boden eines schon Sitzstangen der Huhner l bi« Fuß über dem Pferdedünger anbringen. Gleichzeitig ist es auch nöthig, kräftiges Futter zu reichen, vornehmlich Getreide (Gerste) und, wo man es haben kann, Fleischabfälle. Es würde sich empfeh len, sen Pserdedung zeitweise durch fri schen zu ersehen. «M. Das „Wochenblatt" enthält den besten Lokal-Bericht und alle sonstigen Neuigkeiten von Interesse.—Nur t 2.00. VrClarke sichere .«»«ran»-» «»» 18k eouth Heilung. < am--«». II«. > Slart Street. 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