»-«tsche Lolawachricht««. Provinz Brandenburg. Berlin; Aus unbekannten Motiven bat die Gattin des OberregierungsrathS v. Friedheim. des stellvertrelcndcn Po lizeipräsideiiten, Selbstmord begangen. —ln Friedrichshain brachte der Schrift setzer Otto Rieger der unverehelichten Martha Hönicke im EinVerständniß mit derselben einen Revolverschuß bei und versuchte darauf sich selbst zu erschießen. Im Proceß Marggras und Genosse» wegen MünjverbrechenS, (Fälschung fchl-fischer Pfandbrief Coupons) ist der Kaufmann M-rggraf in Guben zu Jahre» Gefängniß, der Laufburfche Strietzel zu Z Jahren Zuchthaus und der Steinträger Krüger zu 2 Jahren Gefängniß verurlheilt worden; der Buchdrucker Will wurde freigesprochen. -Unter der Firma „Militärgruß" hat sich in Havelberg ein Verein gebildet, dessen Mitglieder sich verpflichte», fort a» nur durch Erheben der rechten Hand an die Kopibedeckung zu grüben.- Der nach Verödung mehrfacher Betrüge reien von Teltow flüchtig gewordene Weber Rud. Zänger wurde in Ham bürg, aus einem nach Amerika bestimm ten Dampfer, aus dem er sich mit Frau und drei Rindern eingeschifft hatte, ver kästet. —Es seierten: die goldene Hoch zeit die Eheleute Arb. Haveustein-Ärns walde, Röhl in Büssow bei Friedeberg, Rentier Carl Bieske-Landsberg a. W., Peglow - Lichtenow. Kürschner Louis Hartwich - Lnckau und Bettichora-Rix dorf; in Brandenburg die Wirthschas terin Carol. Zander ihr k>ojährigeS Dienst, i» Spandau der Seiler Her mann sein övjähriges Bürgerjubiläum. Provinz Ostpreußen. Eine Svar- nnd DarlehnSkasse für hie Lehrer Ostpreußens ist in Jnster bnrg in's Leben getreten. Die Fische rei an der ostpreußifchen Ostseeküste und in den beiden Hafen hat im Zeitraum I. April 1389—1890 einen Ertrag von ca. 1.362,000 M. geliefert. Es kommt davon nahezu eine Million aus die Haf üscherei und nur etwa ein Drittel ans die Seefischerei. Gegen das Vorjahr hat sich der Jahresertrag der Fifcherei um etwa '208,000 M. gesteigert.— Das Fest der eiserne» Hochzeit begingen die Lieutenant a. D. Gnabs'sche» Eheleute >n Tilsit, und die goldene Hochzeit feier ten: die Eheleute Gutsbesitzer Wenk in Hohendorf, Rittergutsbesitzer Dr. Ben der in Katharinenhof und Lehrer Jajch in Königsberg. Provinz Pommern. Ueber dos Vermögen des flüchtigen Bankiers Albert Jungklans in Stettin ist der Konkurs eingeleitet worden. Außer vielen kleinen Leuten, welche demselben ihre Ersparnisse anvertraut yaben, sollen ein Rechtsanwalt eine be deutende Summe, ein Zimmermann ! 20,000 M., die Direetrice eines Con sectionsgeschästcs ihr ganzes erspartes Vermögen von 8,000 M- verlieren. In Groß-PomeiSke fand die Einwei hung der neuerbauten Kirche statt. Der Eisenbahnbeamte Knbik in Pafe walk, der mit feiner Frau Nachts von einem Besuch heimkehrte, wurde auf offener Straße von zwei Arbeitern über fallen und lebensgefährlich durch Messer stiche verletzt. Das Fest der goldenen Hochzeit feierten: die Eheleute Maurer Element in Bergen, Thees daselbst, Lehrer cm. in Elmenhorst, Hypenbecker iu Frauzbnrg, Friedrich Daugs in Pol ;iu, Justizrath Kempe in Slargard und lientier E. Ton» in Zanow: das fünf zigjährige Amtsjubiläum beging Kassen-- diener Jahnke in Stettin. Provinz Schlesien. Die Frau der Staatsanwaltsgehilfen Ohlenfchläger in Glogan wurde von ihrem Stiefsohn Wilhelm, einem viel fach vorbestraften Sattler, erstochen. Der mit Hinterlassung namhafter Schul de» und zahlreicher Gläubiger nnläiigst von Dt. Ossig verschwundene Mühlen befitzer Stcincrt ist in Montevideo ver haftet worden, und steht feine Auslie ferung bevor. Die bei ihm vvrgcfmi dene Baarfumnie von 150.«»00 M. haben die Gläubiger mit Beschlag be legen lassen. —In der Nähe der Lnd wigsbaude wurde der Förster Weniger bei einem Renkonire mit Wilddieben von einem der Letzteren erschossen. 112 In Woifchnik 0.-S. im Alter von beinahe >OO Jahren der Freiheitskäuipfer Bla Hochzeit die Eheleute Kreisbauiufpector Reumann in Reichenbach 0.-S-. Schuh machermstr. Sommer in Roswitz und Bauerauszüglcr Anton Körner iu Tur uiv: das 50jährige Amtsjudiläum Förster Hirnschal in Sabinietz. Provinz Sachsen. Der durch die letzte Hochfluth der Elbe angerichtete Schaden im Kreise Torgau wird «ach Zusammenstellung aus 1,700,000 M. geschätzt, während oie Kosten der Ausbesserung und Ver stärluug der Elbdämme auf ca. -1,000,- >OO M. veranschlagt find. Tie iu Lölleda verstorbene vcrwittwctc Frau ,ireisgerichtsrath a. D. Wunderlich hat 7er Stadt letztwillig JOOO M. überwie -n.— Bei der Universität in Halle sind «»her 444 Studirende neu immatriku «rt. ES feierten: die goldene Hochzeit »ic Eheleute Neidhardt in Gcnthin und >iöbl in Querfurt; das 50jährige Dicnstjubilättm der Schleuscrineister Mennig in Freyburg. Provinz Hannover. Iu Großsander hat vor einiger Zeit ein »och nicht achtjähriger Knabe seinen vierjährigen Spielkameraden, einen Sohn des LandwirthS Heeren in Groß fandcr. mit ani das Moor genommen und dort iu einen mehrere Fuß tiefen Graben geworfen. Nachdem der Un hold seinem Opser mit einem Stock dann »och mehrere Verletzungen am Kopfe beigebracht nnd auf dasselbe Torffodeu geworfen bat, ist er ganz »nbcsangen «ach Haufe zurückgekehrt. Das ver wißle >!'ind wurde nach längerem Su- chen als Leiche in dem Graben aufge fundeu. Laut Bekanntmachung des Landrathsamts wird zur Deckung des Svarcasseudeficits der AmtS-Sparcafse in Verden, entstanden durch die Voß scheu Veruntreuungen, ein Betrag von 70 pCt. nach dem Fuße der direkten Staatssteuerii erhoben. —In Wageufeld ist die mit Staats- nnd KreiSunter stützung neu in's Lebe» gerufene Webe rei-Lehrwerkstätte im Beisein des Re gierungspräsidenten Grasen Bismarck aus Hannover eröffnet worden. Die goldei?« Hochzeit feierten: die Eheleute Rentier F. Ch- Luchmaun in Ebstorf, Rentier Herm. Kamp in Osnabrück und Joachim Christoph Praeger in Wiltin gen. Es tödteten sich: durch Erfchie Ben Restaurateur Otto R. in Celle nnd durch Erhängen Schmiedegefell Huck in Lebenstedt (Motiv in beiden Fällen un bekannt). Um's Leben kamen: Zim meryäuer Habichthorst in Barsinghau sen, indem er verschüttet wurde, sowie Holzhauer Küfe auS Mellinghausen und Zimmermann Seinecke iu Wittingen durch unglücklichen Sturz. Rheinprovinz. Dem Wunsche der Landgemeinde Forst, mit der Stadtgemeinde Burtscheid sich zu vereinigen, haben die Stadtver ordneten Folge gegeben. Die in der Webefchule in Crefeld durch Direktor Lembcke angestellten Versuche, Web stühle durch elektrische Motoren gleich mäßig zu treiben, sind überraschend gelungen. Während Ausstellungen meist mit Fehlbeträgen abschließ:n, hat die im vorigen Jahre in Trier statt gehabte Kunst und Gewerbe-Ausstel- M. erzielt. —Es Meierten: die goldene Hochzeit die Eheleute Jakob Breuer in Elfenborn und Berginvalide Anton Layer in Drüpe; sein 50jähr. Dienst jnbiläuni beging Superintendent Dr. Bartelheim in Köln. In Neuwied ertränkten sich Rentamtsassistent L. W. Richter und Frau (Motiv Ueberschul dung und Eingriffe in die Amtskasse). Provinz Hessen-Naffau. Lehrer Trandt in Rauschenberg hat ein Drama „Bonifacius" verfaßt, das sehr günstig beurtheilt wird. Selbst mord begingen: durch Erhänge» Phi lipp Kohl aus Flörsheim aus Furcht vor Strafe, durch Erschießen Sind, pharm. Curt Colberg in Marburg, durch Erhängen Schmitz aus Nieder- Mendig und durch Sturz aus dem Fen ster die Dicnstmagd Auguste Lenz iu Wiesbaden (Motiv in den drei letzten Fällen unbekannt.) Um's Leben kam der Ackermann F. Fieseheim in Hom bressen durch unglücklichen Sturz. Königreich Sachsen. Der Superintendent Dr. theol. Rich er in Freiberg wurde während einer im Rathhaus abgehaltenen Sitzung des schulauSschusseS todtlich vom Herz schlgge getroffen. Ueber das Ver mögen des bekannten Kartellagitators und Führers der nalionalliberalen Par !ei, Bruno Sparig sin Firma: Richter k Sparig) in Leipzig, ist der Konkurs !röffnet worden. Wegen Brandstif !ung in betrügerischer Absicht wurde der söhn des Fabrikanten LouiS Schön feld in Leitelshain, der Gcschäftsge hilfe Paul Schön'eld, zu 6 Monaten Nefängniß verurtheilt. Schönfeld fen. hat sich seiner Bestrafung durch die Flucht entzogen. Sieben Monate Ge fängniß erhielt der Soldat Lindner, ivelch.'r zur Manövcrzeit von dem Lieu tenant Lachner v. Hüttenrauch in Lim bach wegen nächtlichen Ausbleibens mit sein Säbel niedergeschlagen worden mar und infolge der dabei erhaltenen Wunden lange Zeit im Lazareth liegen mußte. 112 In der Privatheilanstalt oo» Dr. Pierson in Pirna an Alters schwäche der österreichisch ungarische staatsminister und Botschafter a. D. Nraf Moritz Nic. v, Estherhazy. Der Hausbesitzer Hübner in Striesen, ein sehr sroinmer Mann, wurde wegen schwerer Sittlichkeitsverbrechen, began zeu an Kindern, zu 5 Jahren Zuchthaus oerurtheilt. Iu Tharandt vollzog sich die Einweihung des Denkmals für sen Geh. Hofrath Prof. Dr. Preßler, velcheS feine Schüler und Freunde fei lem segensreichen Wirken stiftete». Thüringische Staaten. Wegen Brandstiftung wurde der Wir !er Bruno Schönau aus Apolda zu fünf fahren Zuchthaus und fünfjährigem Ehrverlust verurlheilt. Neber das Lermöge» der Firma N. Missclwitz in Ältenburg, deren alleiniger Inhaber, Theodor Misselwitz, geflüchtet ist, ist der üoncurs eröffnet. - Der Leichnam der seit Wochen verschwundenen Wittwe Liefert in Eisenach ist bei Stedtfeld aus »er Hörfel gezogen worden. Aus Zurckt vor einer Operation suchte und fand die Ehefrau des LandwirthS Keß lsr von Ningleben i» der Unftrut den Tod. Da» Rathskeller-Restaurant in Hiera, welches im November 1887 das 1000 Mark wurde derFleifckermcistcr schecr in Gera verurlheilt, weil er nachgewiesenermaßen iunerhalb der letz !en fünf Jahre die Wagfchale, in welche Zett, kleine Knochen ». f. w. gelegt wa rcn, beschwert hotte. Der Glaser lueister Uhrlau von Jena ist seit einiger spiclivaareuiudustrie iu Waltersliausen befindet sich in Flor und gehen viele itusträge aus Amerika hier ein. ES feierten: die goldene Hochzeit die Ehe leute Wollwaarenhändler Karl Zimmer in Buttstädt und GutsauSzügler Trau" zott Elauß in Schmörfchwitz. K öuigreich Bayern. Eine goldene VercinSdenkmünzk ist vem Bezirksaintmann Mayer inAltöt lingen vom Generalcomite des land ivirthfchaftlichcn Vereins für seine nsprießlichen Leistungen zur Empor bringung der Landwirthschaft zuerkannt r>»rden. Das Landgericht Aschaffen- bürg vernrtheilte den vormaligen katho lischen Pfarrer Schröder zu Erlenbach zur Zahlung von 500 Mark an den Bauer» Waigand von dort und zur Tragung der Kosten. Der Proceß bi! dete ei» Nachspiel zu der schon frühe, abgeurtheilten Skandalasfaire (Verbre che» wider die Sittlichkeit). —Der Mü tzenfabrikant K. S. Rauh in Bamberg ist flüchtig, nachdem gegen dciifelbeii gerichtliche Untersuchung wegen Wech felfälfchung eingeleitet worden war. Die in Frage stehende Summe foll sich in die 100,000 Mark belaufen. Der verheirathete Specereihändler Gareis in Euchenreuth ist von daselbst ver fchwundtn. Feine Gläubiger sind übe« die unaugemeldete Abreise nicht sehr erbaut. Im Keller der evangelischen Kinderbewahranstalt in Kitzingen sind die Vorsteherin der Anstalt, Schweste, Emilie Rieß, und ein Zögling, Babett« Dörer. durch Mostdünste erstickt. Di« starken Gase waren aus dem angrenzen de» Keller des WeinhändlerS Fromm eingedrungen. Eine zweite Schwester, die zur Rettung herbeigeeilt war. konnte nur mit Mühe lebend aus Hein Keller geschafft werden.—ln Löpfingen kam der I6jährige Sohn des Söldners Schmidt mit seinem 13jährigen Bruder aus dem Felde in Streit. Der jüngere schlug mit einem Haselnnßstecken zu und traf den älteren Bruder so unglücklich in das Auge, daß die Spitze des Stek kens bis in's Gehirn drang. Eine hierdurch veranlaßte Gehirnlähmung machte dem jungen Leben ein Ende. Nachdem seit fast 200 Jahren keine evangelische Kirche in Nürnberg gebaut worden war, fand dieser Tage die Ein weihung der Martinskirche dieser Tage statt. Der Privatier Schein in West heim schnitt Coupons von seinen Papie ren ab. packte dieselben zusammen und brachte sie in feinem Feuersichern wieder in gute Verwahrung. Als er gelegent lich wieder nachsah, fand er statt der Obligationen ein Häufchen Asche vor; er hatte beim P'eifenanzünden glühen den Feuerschwamm zwischen die Papiere gebracht, der dann fortglühend diese» Schaden angerichtet hat. An der in Folge Herzlähmung gestorbenen Be sitzerin des Pummerer'schen Bankhauses in Passau, Fräulein Marie Pummerer, verlieren die Armen eine große Wohl thäten». Wegen Unterschlagung im Amte verurtheilte das Landgericht den Postaspiranten Alb. Hann von Wey hern zu dreimonatlicher und dessen Brnder, den Brauereleven Fritz Hann zu Weyhern, Hehlerei zu neun monatlicher Gesängnißstrase. 112 In Torz der Besitzer des Kohlenbrän-An Wesens Roth. Der Gütler Georg Gras von Wagnerhäusl, der vor einigen Ta gen meuchlings erschossen wurde, ist von seinem 16jährigen Pflegesohn Friedrich Schmöller ermordet worden. Die Ehefrau des kürzlich verstorbe nen Gg. Haeusler von Schönberg würd, wegen dringenden Verdachts, ihren Gatten durch Gift ermordet zu haben, in Haft genommen. 112 In Warneck in der Kreisirrenanstalt nach 6jährigem Aufenthalt der Fürst Edmund von Wrede. Der Verlebte, ein Enkel des Feldmarschalls, war Stabs-Officier im 1. Schwere» Reiterregimente in München und Adjutant des Prinzen Arnulf gewesen. KönigreichWu r t t e m b e r g. Zur Hebung der Pferdezucht in unfe rer Gegend haben die landwirthfchaft lichen Vereine von Blaubenren-Geis lingen und Heidenheini in der Norman die eine größere Anzahl Normänner Pferde (Perchsrons) aufgekauft, welche hier jetzt zur Versteigerung gelangten. Der Pferdeaufkauf soll jedes Jahr wie verholt werden. Eannstatt veranstal tete anläßlich des 25jährigen Dienst jubiläumS der beiden Oberlehrer Saut ter und Sartor eine öffentliche Feier im Kursaal. Ein beneidenswerthes Städtchen ist Dornstetten. Von einem Gemeinfchaden weiß man nichts; dage gen werden in diesem Jahr an jeden Bürger 80 M. baar Geld ausbezahlt. Mit der Holzgabe und den Almandlän dern erhöht sich der Bürgernutzeu aus 110 M. Die vo» Dorilstette» eiilber»- senen Soldaten erhalten das baare Geld ebenfalls. Dornstetten hat einen etwa 2000 Morgen großen, sehr schön be- j stockten Taiinenwa.'o. In Altcnstadl ist eine kath. Schule in'S Leben getre tei«. Ter unlängst verstorbene Fa brikant Friedrich v. Rauch in Heilbronn hat der Stadt 200,000 M. Vennacht, die eine Hälfte als Beitrag zur Erbau ung der neuen evangelischen Kirche, die andere zur Unterstützung armer Fort bildungsschüler; weiter»' 5000 M. sind Wolhthätigkeitsanstalten zugewiefen. Der Bierbrauer Straßer von Balingen, der im Verdacht steht, den Kaufmann Josef Büß vou Rottenburg in Mühn» gen am 8. November 1882 durcd Mef serstiche ermordet zu habe», ist jetzt an geblich iu der Schweiz festgenommen worden. In Backnang hat sich die 73jährige Frau B. in einem Anfalle von Geistesstörung ertränkt.—ln Aus Übung ihres Berufes kamen zu Tode: die Maurer Jos. Bauer in Sontheim b. H. und Will). Siegler in Wendlin gen, der Heizer Jak. Mauch in Feuervach und der Steinbrecher Lor. Weber in Gaildorf. Großherzogthum Baden. 112 In Doiianeschingen der Galerie Jnfpector Heinrich Frank. Vor weni gen Woche» hatte derselbe seine goldene Hochzeit gefeiert. -s- In Herbolzheim Frau Schindle-. —5 In Rastatt Major v. Roou vom 24. Infanterieregiment, der jüngste Sohn des ehemaligenKriegS ministers nnd Feldmarschalls. —Es fei erten: die goldene Hochzeit die Eheleute Schuhm. Andr. Koch Lahr, Landw. Leoiih. Haas Mingolsheim, Kaufmann Heinr. Engelhard Pforzheim, Rentner Jak. Walter Rastatt, Joh. Phil. Kle stnz Raueiiburg bei Wiesloch und Satt ler Ferd. Meier Nothenfels; das 50- jährige Dienstjubiläum in Heidelberg OberamtSrichter Koch, in Wertheim Ka binetsrath Eitel.—Geschossen haben sich: aus Liebeskummer der Schreiber Fr Gaum aus Mannheim und auf dem Grabe seiner Frau m Wertheim dei Gärtner Heitzinann: die geistesgestört« Wittwe Schwanz m Stockach hat sich ertränkt. Aus der Rhein Pfalz. In feiner Wohnung in AlberSweilei wurde der Schreiner Abrah. Driimni von dem Steinhauer Johs. Sold über fallen und durch Messerstiche aus Räch« ermordet, weil sich jener von Drumni übervortheilt glaubte. Als der krank« Bater des Mörders von der That feines Sohnes erfuhr, traf ihn ein Herzschlag, auch er war alsbald eine Leiche. In Deidesheim stellt sich der Herbstmittel preiS, aus den hin von den kleiner Winzern am meisten verkauft worde« ist, auf 22 M. für 40 Liter. De> Säuregehalt beträgt bei Mittelwein 5,? pro Tausend nnd das Gewicht steigt au! 125 Grad nach Oechsle. Aus dein Fas verkauft stellt sich das Fuder ini Durch schnitt auf 800 M. Der Metzgei Jean Metz in Kandel, welcher ein fehl gutes Geschäft befaß, hat feinem Leber durch Erhängen ein Ende gemacht. In der Nähe von Kirchheimbolanden find mächtige und ausgedehnte Quecksil ber- und Kupferlager aufgedeckt und durch Unternehmer Sander von Sprend lingen und Eichin von Eifenberg gemie thet worden. Die Reichhaltigkeit der Kupfererze soll denen der Ma'achitgrube Wissokoja Gora im Ural nicht nachste hen. In Grünstadt feierten die Ehe leute Jak. Hering die goldene Hochzeit; in Speier beging der Steuereinnehmer Jos. Hartman» das 50jährige DienstjU' biläum. Elfaß-L othringen. Wegen Körperverletzung, seinem Va ter zugefügt, wurde der Ackerer Jo hann Baptist Masson zu Stoßweier zu zwei Jahren Gefängniß verurtheilt. Der frühere Notaritäts - Sekretär Wei ler in Hayingcn, ein geborener Luxem burger, ist mit Hinterlassung eines be trächtlichen Deficits verschwunden. De» Kronenorden IV. Klasse verlieh der Kaiser den beiden Lehrern an dei Elementarschule in Saargemünd, An ton Wirz und Peter Eyles. De> Wcinhäi'dler Lebo» in Vic. (Seille), der infolge von Eifersucht seit langer Zeit mit feiner Frau in Unfrieder lebte, ermordete dieselbe, steckte de« Leichnam in ein Faß mit SpiritnS unt entleibte sich selbst, als er verhafte! werde» sollte. Die goldene Hoch>eil feierten: in Wolfisheim die Eheleut« Gaflwirth I. Mathis und Landwirth G. Lobstein. —Es erhängte sich di> Ehefrau des Lederhändlers Straumann iu Kaisersberg. Ein Raub der Flam men wurde in Festing das Aiiwese» des Seilers Fischer. Brau» schweig. Anhalt. Lippe. W a l d eck. Ter frühere Bürgermeister RingS dorf aus Salzuflen ist wegen Urkunden fälschung zu acht Jahren Zuchthaus ver urtheilt worden - Die diamanten« Hochzeit feierten die Eheleute Guts besitzer Friedrich Wiechmann in Drohn dorf. Ter Buchhalter Kemsis in Schöppenstedt erschoß sich. (Motiv u:i bekaunt.) Mecklenburg. Ter Großherzog ist aus Gesundheits rücksichten nach Cannes in Frankreich abgereist. Der Kassier Lübbert dei Sparbank in Schwerin wurde wegen Unterschlagung von 55,000 Marl Mündelgeldern verhaftet. An der Familie des in Neuhof ansässigen Schulzen Meyer ist ein schrecklicher Mord, wie man vermuthet aus Rache, verübt worden. Der Schulze, dessen Ehefrau und 4jährige Tochter wurden in ihren Betten durch Beilhiebe er schlagen aufgefunden. Die Thäter, zwei Brüder Namens Koch aus Blüthe» b. Berleberg, von denen der eine früher Knecht deS Ermordeten war, find er mittel! nnd dem Amtsgericht in Grabow eingeliefert worden. Dem Dorfe Zierke sind von einem in Baden bei Wien im Oktober d. I. verstorbenen Rentier Weber ca. 400,000 M. testa mentarisch vermacht worden. Das Feierabendhaus für Lehrerinnen- ist in Waren eingeweiht worden. Die gol dene Hochzeit seierten: in Schwerin di« Eheleute Rentier Gramm und in Vor bei! die Eheleute Erbpächter Johann Heisst. Schweiz. Au der Waidgasse in Ober Endiugen sind drei Häuser abgebrannt. Ein wahnsinniger Sohn, den man frei um hergehen ließ, hat den Brand verur sacht. Schon seit vier Monaten herrscht in Herisa» die Diphtheritis, und bereits sind daselbst über 50 Ki» der dieser Krankheit zum Opfer ge fallen. —In Liestal fordert der Typhus immer noch feine Opfer und zwar ist der beliebte Tr. med. Frey selbst ein Opfer feiner Pflichttreue geworden. s- In Maieiifeld Alt Poftdiiector Atä ier. Der jüugst verstorbene Alt .«tativualralh Obcrstßenziger in Schwyj hat zu gemeinnüHigen Zwecken 1!>,000 Frc. vermacht.. In Dornach fand iniierung des SonderbundseidzugeS vom Jahre 1847 statt. Der zweite be trügerische Schütze vom eidgenössischen hielt 5 Monate Arbeitshaus. Oesterrei ch. Wien: Zur Feier des hundertjähri gen GebnrtsfesteS Grillparzers werden die größieu Vorbereitungen getroffen; reren Sonntagen bei freiem Eintritt ein GriUparzer Cyklus stattfinden, wofür die Stadt die Kosten trägt. Ter frühere Herausgeber der antiiemitischen „Tagespost", Spiridon Gopcivic, wurde wegen Beleidigung von Mitglieder» des »raiserhaujes verhaftet. 112 In Sechs hauS der Bürgermeister dieses Vor vrtes, Josef Ullmann. Im Hose des Strafgerichts in Graz wurde der vier- fache MörSer Franz Nabel durch de« Wiener Schirfrichler hingerichtet. i Bei einer im Revier Röckersberg abge haltenen TreibjagVwurdc der Gastwirth Baumgartuer von Hart, einer Halte stelle der Salzkamniergitt-Bahu, von ei nem anderen Schützen, de»! Gruberbauer auS Grub, infolge eines unglückliche» Zufalles erschossen. In Sarntheim wurde der Weber Alois Oberlofler zu Grabe getragen. Ter junge Mann war in Nabensteiii von einem Penser Bur schen bei einer Rauferei erstochen wor den. cko» Soisnes» hat am 10. November eine Juwelen - Ausstellung stattge funden. Tie ernsten Gelehrten dräng tcn sich »m einen Glaskasten, in welchem Taufende von rosa- und granatrotken Rubinen funkelten. Die Akademiker ließen die Rubinen, kleinere, mittlere und große, die bis H Karat wogen, aus den Schalen und Vasen durch ihre Hände gleiten und bewunderten den Glanz, mehr aber noch die Kunst dessen, der sie geschaffen hatte; denu die Steine sind ein Erzeugniß deS Chemikers Fremy, Directots des »aturhistorifchen Mufeums. Der Verfasser der „Revne des Sci'nces" im „Journal deS De bats" berichtet nun über die Versuche Fremys, über die chemischen Mifchun gen, welche dabei verwendet wurden, und die Einzelheiten der sorgfältigen Operationen, die zuerst bei viernnd zwanzigftündigein, endlich aber bei acht tägigem ununterbrochenen Feuer vor sich gingen. Die unzähligcnMuster,fährt er fort, welche der Akademie der Wissen schaft vorgelegt wurden, waren in der Farbe verschieden, bald rofa, bald feuer roth, bald granatroth. DaS hängt offenbar von der Dosis Chrom ab, das dem Aluminium beigemischt ist. Die Forschungen deS Chemikers Fremy sind von hohem wissenschaftlichenWerthe. Selbstverständlich wurde die Frage anf geworfen, ob die so gewonnenen Steine alle Merkmale der echten Rubinen ha ben nnd störend in den Edelsteinhandcl eingreifen könnten. Herr Taub hat mehrere Rubinen des Herrn Fremy als Rofen schneiden lassen und andere Stein- Händler erkannten, daß deren Härte de nen der natürlichen Rubine» nicht nach stehe. Wenn man aber erwägt, wie viele kleine Steine gefunden werden und wie verhältnißmäßig billig sie sich im Han del stellen, so ist, Herr Fremy gibt es selbst zu, noch keine Gefahr vorhanden, daß die künstliche» Steine den »atür lichen schaden. Eine sehr interessante Rechtsfrage hat demnächst das Ober landeSgericht zu Breslau zu entscheiden, und zwar handelt eS sich darum: Wer ist beleidigt, wenn eine Zeitung be- I schimpft w.rd, der verantwortliche Re dacteur oder der Herausgeber derselben oder sind es Beide'? Mit dieser Frage hatte sich bereits das Schöffengericht und die Strafkammer zu Görlitz zu be schäftigen aus Anlaß einer Beleidignngs klage, die gegen den Stadtgartenbesitzcr Schubert ans Görlitz vom „Neuen Gör litzer Anzeiger" angestrengt worden >var. Schubert hatte als politischer Aeguer dieses Blattes iu der Zeit der Reichstagswahl, um feinem Aerger darüber, daß der freisinnige Eandidat Erwin Lüders als gewählt aus der Wahlurne hervorging, Lnft zu machen und seinem Mißbehagen über die frei sinnige Partei Ausdruck zu verleihe«, sich Schmähungen gegen den „Neuen Rörl. Anz." erlaubt, die den verant wörtliche« Redacteur der betr. Zeitung und die Verleger zur Stellung desStraf intrags veranlaßten. Die Sache kam vor dasSchöffengericht, welches entschied, daß die Antragsteller sehr wohl berechtigt seien, eine Bestrafung der Verklagten, in dessen Ausdrücken Beleidigung ent halten seien, zu verlangen, und verur theilte Schubert in Folge dessen zu einer Aeldstrafe. Anderer Meinung war die Strafkammer des Landgerichts; sie hob das Urtheil des Schöffengerichts auf und sprach den Angeklagten frei, weil nicht angenommen werden könne, daß dnrch die Aeußerung Schuberts, welcher mehr die Tendenz des Blattes durch diese habe treffen wollen, der verant wörtliche Redakteur und die Verleger beleidigt worden feien, und weil aus dem Berufe Schuberts als Stadtgärt ner zu schließen wäre, daß ihm das Be wußtfein der Beleidigung gefehlt! DaS Oberlandesgericht zu Breslau, bei dem seitens der Kläger Revision eingelegt Vörden ist, wird sich nun mit der Sache beschäftigen, und man ist auf seine Ent scheidung gespannt. Der in letzter Zeit schon -odt geglaubte frauzöfiscke Chauviuis iluS giebt noch immer wieder LebenS ,eichen von sich. In Dünkirchen wur >e dieser Tage eine Vorstellung der sZper „Faust" durch die stürmische Kund iebnngen unterbrochen. Das Publi Ai» hatte, wie die „Voss. Ztg." meldet, erfahren, daß eiuer der beiden Leiter >es Stadttheaters, Mertel, Deutfcher ei und schrie. „Nieder mit dem Prüf »e»! Nieder mit dem Deutsche»! Z» mcktreten!" Es forderte die Marieil .life und beruhigte sich nicht eher, als heilt wurde, man werde sich »nverzüg ich mit seinen Beschwerden beschästigen. Nertel ist übrigens keineswegs „Prüf ien", sonder Elsässern. en Sonntage war auf dein Rennplätze >on Saint Ouen der Besitzer eines der >erü hui testen Renuställe.MorizEplirusii, Schwiegersohn des Baron Rothschild, nit dem Sportredakteur des „Echo de ikelS in einen Wortwechsel gerathen. !phrufii hob den Spazierstock, der Journalist parirte jedoch den Streich ind schlug Epdrufsi mittelst eines Faust chlageS in's Gesicht zu Boden. Ein lluell war die Folge dieser Scene. Das ribe fand statt und wurde Treille au »er linken Seite verwundet. Elberfeld, 26. vi o v Krauer Nebel hängt düster übe« den« ganzen Wupperthal; Rezei- und Schneegestöber leiteten den Tag ein. In Elberfeld läßt sich jetzi das ganze örtliche Ueberfchwem mungSgebiet übersehen. Alle Straßen in der Nähe der Wupper waren meisi unter Waffer gesetzt. Schlammmassel bedecken jetzt die Straßen nnd die grau schwarze» Breimassen werden noch ver mehrt durch den aus den Läden und Hausfluren gekehrten Unrath, den die Fluthen dorthin getragen. In Dützen den von Städten sind die Lebensmittel vorräthe in allen Kellern verdorben nnd überall begegnet man den bekümmerten Mienen der Frauen. Zahlreiche Ge werbetreibende, die ihre Vorräthe im Untergeschoß gelagert, haben »amhafte Verluste erlitten. In den betroffene« Ladengeschäften konnte vielfach nichl alles vor den plötzlich hereinbrechenden Wajb.'rinasfen geborgen werden, auch hier fiüd große Verluste zu verzeichnen. Der Schade», welcher der Stadt er wächst, läßt sich noch gar nicht über fehen. Ein Beispiel von der greuliche» Verwüstung bietet die Auerstraße. Gehl man von der Mauerchenstraße, in der i« einem großen See ein todtes Pfert liegt, nach der Auerstraße, so stößt mail auf ein Gewirr von Maschinen, Förder kästen. Schienen, Brettern, Balken und Baumstämmen, alles von Geröll uud Sand durchzogen. In dieser Straß« war man mit der Canalifation befchäf tigt. Denkt man sich alles, was zu eine, Canalifation gehört, von einem halben Dutzend Punipmaschiuen bis zum Hui des Arbeiters, gehörig durcheinander gemengt, versandet und zertrümmert, dann hat man eine Vorstellung von dein wirren Hausen, der sich durch die Auer straße zieht. Die Fluthen der Wuppei schössen mit solcher Gewalt durch di> Straßen, daß sie ganze Strecken Cement trottoir wie ein Kartenblatt aufrollten. An der Alexanderbrücke haben sich ganz« Berge von Brettern, Pfählen, Bänken, Wurzelstöcken u. f. w. gestaut. Daz Gerüst zum Erweiterungsbau der Brück« am Döppersberg haben die Fluthen mitfortgeschwemmt kurz, überall Verwüstung und unberechenbarer Scha den. Diefe Hochfluth, welche die größt« im Wupperthal seit Menschengedenken ist, hat Elberfeld und Barmen fchwer getroffen. Vlbgesehen von dein unge Heuren materiellen Schaden, den dir Gemeinden und Hunderte von Familien theilen, kommt bei der jetzigen Jahres zeit noch der Umstand hinzu, daß bei der Unterwassersetzung fo vieler Unter Häuser auch eine gesundheitliche Gefahr erwächst. DaS unschöne, ungesunde, c>lte und banfällige Barackenvicrtel zwi fchen Fiihrstraßc und Kölnerstraße, dessen Bewohner nur mit Mühe gerettet werden konnten, wird hoffentlich jctzl bald verschwinden. Es ist geradezu er staunlich, daß in diesen halb im Wasser stehenden, vorsündsluthlichcn Höhlen Meilschcn wohnen könncn und dürfen. Die Meinung aller Elberfelder, dir heute diese Stätte betrachteten, stimm! darin überein. —Vo mV erlob u n g s f est ins Irrenhaus. Dieses tragische Geschick traf in Berlin die LZjährige Tochter Frida des an der Frankfurter Ehaussee No. 6 wohnhaften Formers B. Dieselbe hatte vor etwa Z Jahren die Bekannt scdaft des Ingenieurs St. in Sarnow gemacht, welcher als Ober-Bagger uieister am Oderkanal thätig ist. Aus dieser Bekanntschaft entspann sich ein ernsthaftes Liebesverhältniß, das durch die Verlobung officiclle Weihe erhalten sollte. Die Familie mit ihren Gästen war fröhlich vereint, die Verlobung be reits proklamirt, und Alles war iu fröhlicher Stimmung, als plötzlich der Braut ein Brief überbracht wurde, welcher der Festlichkeit ein tragisches Ende bereitete. Nachdem die Braut den Brief geöffnet und von dem Inhalt Kenntniß genommen hatte, sprang sie plötzlich aus und warf das Schreiben milden Worten: „Hier, Elender, hast Du Deine Schande!" ihrem Bräutigam vor die Füße und eilte unter deni Aus ruf „O Gott, ich bin betrogen" in ihr Schlafzimmer. Tort warf sich das Mädchen auf sei» Lager, raufte sich die Haare und phantafirte von Verrath, verlorener Liebe nnd dergl. Dann schlug die Unglückliche so wüthend um sich, daß die Angehörigen, die ihr ge folgt waren, sie nicht zu bändigen ver mochten. Da die Situation sich immer bedenklicher gestaltete, so wurde ein Arzt hinzugeholt, der den plötzlichen Ausbruch des Wahnsinns bei dem armen Mädchen konstatirte nnd dessen Zustand für fo bedenklich erklärte, daß er die Ueberführung der Geisteskranken »ach Charite anordnete. Eine „gute Freun din" hatte es für angezeigt gehalten, der Braut au ihrem Ehrentag von einer angeblichen Treulosigkeit des Bräuti gams Kenntniß zu geben, und das junge, blühende Mädchen wurde über diese Mittheilung so erregt, daß fich itir Geist plötzlich umnachtete. Das erst e G el t u n g s j a h r oeS ungarischen Zonentarifs hat zu fol gendcn, soeben vom Handelsmiiiisterium in Budapest veröffentlichten ziffermäßi gen ErgevnUe» gefübrt. Die Zahl der Reifenden hat sich um 7,771,467, die Zahl der aufgegebene» Gepäckstücke Hin 135,92!« vermehrt, die Einnahme ergeb eine Steigerung gegen das Vorjahr um 2,028,160 Guldcn, In dem Rechnung« jähre vom I. August 1886 bis 31. Juli 1889 wurden 5,684,845 Fahrscheine a>«sgegeben, während in dem folgendeu gleichen Zeitraum die Zahl der Reisen den 13,456,.112 betrug, wovon 7,629,- 158 auf den Naheverkehr und 5,8??,154 aus den Fernverkehr entsielen. Erwäh nen, das; die Eisenbahn Einnahmen im Vergleich zum Vorjahre, laut dem Mo natSauoweife, in der zweiten Hälfte des Rechnungsjahre» eine progressive Stei gerung bekunden, was ungarische Poli tiker zu dem Schlüsse führt, daß der Zonentarif in Zukunft »och günstigere sinancielle Ergebnisse zeitigen werde. 7 Im NeAerschw«»« „Ausgezeichnet! Ganz famos! Mustev» hastl Geradezu hinreißend I" „Meine schlimme Hand! WaS mach» ich den» da? Es ist zu fatal!' „Was kann da sein I Bravo! Yravos 'raus I" ««» »er Deschichte de» »weit«» »atserreich«. Die Enthüllungen des einstigen Or» bonnanzosficierS Napoleons 111., des- Nrafen Heriffon, .Memoiren" aus der Geschichte des zweiten Kaiserreichs, sin!» nunmehr bis zum 15. Baude gediehen. Hier tritt Prinz Lulu mit in den Vor dergrund, dem der Kaiser in größter Liebe zugethan war. Diese Liebe ver rieth sich in einer fast mütterlichen Zorgfalt für das Wohl des Kindes. Der Kaiser fei, so sagt Herisson, Vat:r ind Mutter desselben gewesen. Von der Kaiserin meint er blos, sie habe jeno gärtlichkeit gezeigt, deren jedes Mutter herz fähig ist. Mit großer Aufmerk. samkeit folgt der Kaiser den ersten Stu dien deS Prinzen das Buch bringt das Facsimile deS Brieses, den der sie benjährige Knabe an Bazaine geschrie ben, um ihm zur Einnahme von Pnebl« >u gratuliren und einiger recht gelun zenen Zeichnungen desselben und be lchäftigt sich auch angelegentlich damit, vinen Charakter zu bilden. Der Kaiser wollte, er solle sanft und discret, geduldig, refiguirt und muthig Verden, wie er, der Kaiser, es selbst var. Wenn nur möglich, unterhielt er sich täglich mit feinem Sohne, und diese Unterredungen nahmen, als der Brinz heranwuchs, den innigsten Charakter an; inbefchrünktes Vertrauen herrschte zwi schen den Beiden, und der Prinz lebte lind dachte nur in seinem Vater. Air fesselnden Einzelheiten aus der Zeit des ikrieges ist der Baud überreich. S» erzählt der Versasser, wie es der Kaise rin in de» letzten Stunden des Kaiser reichs nahegelegt worden, zu Pferde zu steigen, sich dem Volke zu zeigen und 112» sich an die Spitze der Organisation der Vertheidigung von Paris zu stellen. Dieses Schauspiel >oar bei de» Parisern der größte» Wirkung gewiß, die Kaise rin begriff es und ging mit Feuereifer darauf em, denn an Muth und Ent schlossenheit fehlte es ihr nicht. Da» Pferd war da, aber kein Reitkleid für die Kaiserin zu finden unter den 400 skleidern, welche die Toilettekästen der Kaiserin füllten! Man wollte um eins »ach Compiegne schicken oder schnell eins jurechtfchneidern, aber dazu fehlte es an Zeit, neue Ereignisse drängten zu neuen Tutschlüssen, der günstigste Augenblick vor dabin und das Gewollte blieb un »cfchehen. Neue uud „sensationelle" Ausschlüsse zibt der Band endlich über das Ende «apoleons. Der Kaiser war steinlei >end, wie bekannt. Im Januar 1875 ließ er sich in England operiren; eine Ziestauration des Kaiserreiches und seine Rückkehr nach Frankreich waren in naher Zicht. Die Operation gelang auch »ollkommen - eS handelte sich um eine rinsache Strinzertrümmerung; aber der »eben dem Specialisten Sir Henry Thompson den Kaiser behandelnde Arzt vir W. Gull gab deni Kaiser allabend lich Chloral, das dieser nicht besonder» zut vertrug. Am Abend des zwölften Fannar wollte es denn der Kranke auch ncht mehr nehme», ließ sich aber doch »on der Kaiserin überreden. Um nenn ilhr Abends schlief er ein, erwachte nur loch für einige Augenblicke um zehn Uhr srüh und starb darauf, vergiftet durch riue für seine Constitution zu gr?ße Nabe jenes Schlafmittels, das Opfer rines englischen Arztes. In weilere Ureife war diese Thatsache wenig ge drungen, aber der vertraute Raihgeoer des Kaisers, Gras La Chapcll?, wußte zleich davon; er war unfreiwilliger Ohrenzeug? eines Streites der beiden mglischen Aerzte an der Bahie des Kaisers geworden. Aehnlich. Die alten Heiden betten doch recht abciiteuerliche Vor stellungen von der Gottheit. So sa halten fie von einem Gotte, der feine Kiuder verschlang. Nun, und Sie selbst nennen die Menschen K inder Got tes, und ivcun eins stirbt, so sagen Sie» Sott >»vc es zu sich genommen.
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