2 Mt« »ais«r*eis der Bettler Gauner. Ein ganz absonderliches Vermächtniß lbes Mittelalters hatte der Flecken Ger sau am Vierwaldstädter See, einst ein Freistaat, und zwar wohl dcr kleinste der Erde, im Jahre 18lS aber dem Kanton Schwyz einverleibt, bis in die neuere Zeit hinübergcrcttct: Eine „Kirchweih der Bettler und Gauner", oder, wie man in Gersau sagte, die „Feckerkilbe". wnrde dort alljährlich in hergebrachten Formen gefeiert. Am ersten Sonntag nach Himmelfahrt Christi strömten sie zu Hunderten daher, die Landstreicher nnd Ganner jeden Schla ges des heiligen römischen Reiches deut scher Nation, um am Fnße des lieblichen Rigi mit Weib und Kind den großen Tag in allgeheiligter Feier zn begehen. Die Mehrzahl des leichtlebigen, lusti gen Bagabuudenvölkchens war, so er zählt Jacob Heinrich in dcr „N- Zürch. Ztg.", indeß meistens schon am Freitag erschienen, nahm seine Herberge in den Scheune» und Ställen der Bauernhöfe oder schlug am liebsten sein Lager bei Mutter Grün unter sreiein Himmel auf. Kam nun dcr ersehnte Morgen des Kirchweihtages endlich selbst heran, so besuchte der gesammte Vagabunden schwärm vorerst die Messe oder stand doch, wenn die Kirche die Menge nicht zu fassen vermochte, andächtig zuhörend an den offenen Thüren des schönen Gotteshauses. Her Geistliche soll wie dcr Chro .nist glaubwürdig versichert der Ver sammlung manches liebe Mal ganz ge hörig den Text gelesen haben, ob und mit welchem Nutzen, davou weiß dcr ehrwürdige Gewährsmann leider nichts zu berichten. Nach beendigtem Gottes dienst nahm nun das eigentliche Fecker seft seinen Ansang. Angesührt von einen« von Landamtmann und Rath der Republik zu diesem Geschäfte eigens er nannten Bettelvogt, zog nuik dcr Land streicherhaufen. so armselig und dürftig wie nnr immer möglich gekleidet, die Fronen mit ihren Kindern auf den Ar men und anf dem Rücken, vou Hans zu Haus des Fleckens, um die Gcfchenke in Empfang zu nehmen, die ihnen, oft fehr reichlich, an den Thüren verabreicht oder von Fenstern aus zugeworfen wurden. War diese große, staatlich autorisirte Bettelsahrt aber vorüber, so zog sich die Gesellschaft zurück, um nun Toilette zu machen. Eine halbe Stunde später erschien » das Völklein in dem besten Putze und manch' Vagabnndcnmädchen erschien mit schwerem Putze geziert, der vielleicht vor kurzer Zeit den schneeigen Hals irgend eines Bnrgsrünleins oder einer stol zen Patrizierin geschmückt hat. Ans dem freien Platze unweit der Kirche den Crdboden, zündeten ihre Feuer an nnd „küchelten" nach Herzenslust. Da bei herrschte eine ganz eigenthümliche Sitte, die allen Vaganten gemeinsam gewesen zn sein scheint. Man zog nämlich die Zweige der um gehenden Sträucher und Büsche in die über dem Fener brodelnden Psannen und Kessel hernieder und schnellte dann die also in Kuchenteig uud Fett gebacke nen Blätter wieder iu die Höhe ein Zugestäuduiß an die neugierig herum stehenden Kinder, das mit Jubel auf genommen wurde. Am folgenden Mon tag folgte ein äußerst lebhafter Jahr markt. Da ließen die schon lange aus „ihren Tag" sparenden Flecker, die auch ausnahmslos alle wohl mit Geld ver sehen waren, manchcn Batzen d'rauf gehen nnd waren den in den hellen Hau fen crschicnenen Händlern die besten Kunden. Schon am Nachmittag wnrde von der tanzlustigen Gesellschaft in irgend einer geräumige» Scheune ein flotter Ball veranstaltet, bei welchem die jungen Mädchen uud Burschen sich in ihrem reichsten Schmuck zeigten. Auch hier wurde nicht gespart; so lange noch ein los getrunken, denn ein richtiger Fecker verzelirte, was er mitgebracht und ver ließ sich im Uebrigeu auf fciueu Schutz Patron, der ihm scholl wieder Helsen würde. Es wirft ei» eigenthümliches Licht ans die Lcntchen, daß sie, die ja sonst Jahr ans Jahr ein in stete!» er biltertcn Kampfe mit jeder gcscllschast lichcn Ordnttiig leblen, an diesen Tagen geradezu musterhaft strenge Ordnung dielten; ein von ihnen selbst erwählter „Allvater" hatt? darüber zn wachen, daß nichts Ungebührliches vorkam, und wirklich weiß der Chronist weder von Händeln und Streitigkeiten, noch was gewiß seltsam genug ist von einem auch »och so unbedeutenden Diebstahl während der „Feckerkilbe" zu berichten. Mit Sonnemiutergang hatte das selt saine Fest sein Ende erreicm; am Diens tag durfte keiner der fahrenden Gesellen mehr auf dem Boden der Republik Ger sau weilen. Die Matronen. Grauer Scheitel und Falte, Hin ist der Jugend Glanz, Doch den Hnmor Dir erhalte. Alles ersetzen kam.'s. Besser eine ganz Alle, Als eine alte GanS. - Berliner Ha ns Wirth- Miether: Und für diese Wohnung wol len Sie zweitausend Mark haben? Da läuft ja »och das Wasser von de» Wä» dcu heräb! Wirth: Nun, natürlich! Dachten Sie etwa, für Ihr Lumpengeld sollte auch noch Wein von der Wank herunterträuselii?! Doppelsinnig. Hausherr: Sie werden zugeben, Johann, daß ich mein Mögliches! gethan, um Sie ordent lich zu erziehen nnd Ihnen Kenntnisse beizubringen.—Johann: Ja, gnädiger Herr, das sehe ich auch vollkommen ei». Wenn Sie nicht wären, wär' ich der dümmste Kerl von dcr Welt. ~The Patent. Potket-Gutllotin«." Ein Phantasie st ückchen au» dem Wild-West. Ganz Moppletown befand sich tu Aufregung. Auf den Straßen standen die Leute und verkündeten einander die srohe Botschaft und in den Bar Rooms rissen die Gäste einander das Morgen blatt des „Moppletown Kicker" aus de Hand. Da stand schwarz auf weiß: 24. August 1890. Mopple ,vwn kor svsr, nieder mit Chicago. Chicago, das Krähwinkel der Brntalitäl und die Schandstätte der elektrischer Hinrichtlingen Moppletown, du Metropole dcr Humanität nnd dii Wiege von Scalpings Patented Pocket Gnillotine! Wir brauchen keine elek irische Hinrichtung mehr, keine Men schcnqnälcrei, keine Interpellation i> Washington seitdem Moppletown« Sheriff Hon. lowa B. Scalpings d!> antoinatische Taschen Guillotine ersnn den hat! Nicht größer, als eine vier eckige Kragenschachtkl. zusammenlegbar wie ein Taschenmesser, kann man si> lieg nein in einer Handtasche trausporti rcn. Die Patcntcd Pockct Guillotine isi ein Automat; sie wird ausgezogen unt snnktiouirt: der Delinquent berührt den Kops nur mit der Stirn uud erhält in dcinselbeu Moment eine Ladung in den Schädel. Leser, kannst Du Dir einer sansleren Tod wünschen? Möge sick dem ehreilwcrthen Vir. Scalpings balk Gclegcnhcit bieten, seine segensreich, Erfindung zu erproben! Wir kennen viele fchäbige Gentlemen in Mopple town, die nur deshalb noch ungefanger heriimlansen, weil sie nicht einmal der Strick werth sind. Wir wünschen ilmer aber den ergnickenden, schmerzlosen Tot durch Scalpings Pocket Gnillotine <ber so wenig wie jenen Pferdedieben »nt Lumpen, die mit der Bezahlung des letzten Abonneincutöguartals im Rück stände sind n. s. w. „llurruh lc>r ricfen du Patrioten von Moppletown, una du Wohnung des Sheriffs wurde nicht leei von Neiißierigen nnd Freunden, welch« sali sür eine Pocket Guillotine doch gai zu harmlos aus. Aber Scalpings er klärte ihnen den SchießmechaniSmu-: Er deckte ein schwarzes Tnch über das Eäslche'.. „Der arme Sünder wird anfgefor verborgen fei," erklärte er. „Ahnungs los steckt er den Kopf darunter, bei der leisesten Berührung des Kaslens aber erhält er sechs Revolverkugeln in die Stirn und bricht leblos zusammen. Nur muß man den Apparat zehn Stun den vorher ausziehen." Der Sheriff'hatte eben die Maschine zusammengeklappt und znr großen Ver wunderung der Zuhörer in ein gewöhn liches Reiseplaid eingeschnallt, als sein schwarzer R utscher hereinstürzt« u»d ihm ein Telegramm überreichte. „Von Omaha City nach Moppletown an Sheriff Scalpings hon. Sofort mit Pocket Guillotine nach Omaha reifen, um morgen dort todt vernrtheiltcn Nig gerdieb Blue Jack hinzurichten. Eilig, da sonst Offerte nicht ausrecht erhalten können, da bereits Coneurrent von der Eleetrie Execntion Company und Er getroffen " , Der Sheriff wäre vor Freude bei nahe ohnmächtig geworden, die Freunde beglückwünschten den rnhmgekrönten Er finder, und als Scalpings mit dem Nachtzug nach Omaha City abreiste, strahlte die Stadt in einem Lichtermeer. Moppletown hatte zu Ehren der Patcn ted Pockct Gnillotine illuminirt! * . Die Fahrt von Moppletown nach Omaha Citn war recht langweilig. Scalpings hatte sich in eine Ecke des Cnpees gedrückt nnd versuchte einzu schlummern. Nebe» ihm lag sein Reise plaid, in welches die Maschine einge schnallt war. In dem Cnpee befand sich nnr noch ein Engländer, ein lang ansgcschossener, worlkarg?r Mensch. Es schien ein Geschäftsreisender zu sein; das Plaid, welches neben ihm lag, ent hielt wahrscheinlich seine Muster Col leetin. Er hatte Mr. Scalpings auf dessen Frage nur erzählt, daß er über Omaha City nach Springsield reise. Dann hatte er ihm noch eine gute Nacht ge wünscht und war eingeschlasen. I» der Nacht war es Mr. ScalpingS, als ob ihn Jemand weckte. Es war der Engländer. „Wollen wir nicht die Plätze tauschen, Sir?" bat er. „Ich kann das Rück wärtsfahren nicht vertragen." Ter wie er wir, Es war ungefähr 4 Uhr Morgens, als ihn der Ruf des Schaffners „Omaha Citn" aus seiner Ruhe schreckte Schnell ergriff er fein Handgepäck nn> sprang aus dem Euper. Der Engländer schlies noch immer. Aber der erste Sonnenstrahl, der durch die Borhänge drang, weckte auch ihn endlich. Schlaftrunken rieb er sich Augen und starrte hinaus i» die Morgendämmerung. Das Innere des Cnpee war noch in Halbdunkel gehüllt, aber draußen war bereits Alles hell nnd klar. In der sah man schon die Umrisse deß Glockei.thurmes von Springsield aus dem duukleu Grün des Waldes hervorschimmern. Es war civ liebliches LandschastSbild. „Goddam, das nehm' ich aus!" rief der Amateur - Photograph denn ein solcher war der Engländer. „Welch smartes Motiv!" Mit Blitzesschnelle hatte er sein Plaid geöffnet, das Stativ aufgekappt und a» das Fenster gestellt. Ebenso schnell setzte er, irotz der Dunkelheit, die Ca mera ans, warf das Tuch darüber und beugte sich Der Lokomotivführer gab sofort Contredanipf uud zog aus Leibeskräften an der Carpenter-Bremse, um den Zug zum Stehen zu bringen. Aus einem Cnpee war wiederholt das Nothsignal gegeben worden. Tie Schaffner rissen die Wagenlhüre» aus. „Im Cupee ne benan!" riefen die Insassen des vorletz ten Wagens. „O Gott, sechs Schüsft hintereinander, wir haben es deutlich gehört!" Ter Lokomotivführer öffnete vorsich tig die Thüre des Cnpees. Am Boden lag röchelnd der Englän der, nebe» ihm seine Nase! „Ein Selbstmord, aber es scheint beim Versuch geblieben zn sein," meinte de: Zugführer achselzuckend. „Ist kein Arzt im Train?" Ein Kurpfuscher aus Missouri wai schon um dcu Verwundeten bemüht in Missouri ist jeder dritte Mann Knr pfnfcher. „Es hat weiter keine Gefahr", er klärte er, „die Nase ist abgeschossen, die kann er sich wieder anheile» lassen. Glück hat der Bursche übrigens gehabt, nur eine Kugel h-it ihn getroffen, die andern sind in die Cupeewand gegan gen. „Wir finden aber keine Waffe", er klärte der Schaffner. „Außer dem Photographen - Apparat schsint dcr Mann nichts mit sich geführt zn ha den." „Verrückter Selbstmörder!" brummt« dcr Zugführer und lüftete das Tnch, das über dem Apparat hing. Da prallte ei entsetzt zurück. bleiben znr Bewachung bei ihm, vor wärts mit vollem Dnmps, daß wir den Hallunken noch lcbcnd nach Springfiel' dringen. Acht Tag? später meldeten sämmtli che europäische Zeitungen von einem anarchistischen Attentat in Nord - Ame rika. Ter Nachtzug zwischen Mopple town nnd Springsield sollte mittelst ei wurde Niemand verletzt. Ter Engländer, den man zuerst füi einen Mitschuldigen de« Com'.'Kits hielt, kvnnlv feine Unfchnkd beiveisen. schine, welche einem Ap parat zum Verwechseln ähnlich sah, in das Conpce geschmuggelt haben. uuter der Spinmarke: Der Henker in dcr Westentasche. Es heißt darin u. A.: „Bruder Jonathan ist in Verlegenheit wegen einer neueu praktischen und hu manen Hinrichtungs-Methode. Seitdem das Experiment einer elektrischen Hin richtung ein so Fiasko ge macht hat, vergeht kein Tag, an dem nicht ein neuer Köpf- oder Hänge Appa rat erfunden wird, um „einem längst gefühlt?» Bedürfniß" abzuhelfen. Tai Originellste iu dieser Beziehung aber hat dcr geniale Sheriff von Mopple town, ein gewisser Scalpings, geleistet. Hinrichtungszwecke erfunden zu haben, de» er, weil derselbe zusammenlegbar war, Pockct Guillotine (Taschen Guillo tine) nannte. Die Munieipalbehörde von Omaha City, die von der Erfindung gehört hatte, lnd Scalpings ein, seine Maschine an einem zn Tode vernrtheil ten Neger zu erproben. Der ehren werthe Sheriff erschien auch pünktlich. Wer kann aber das Erstaune» und die beschreiben, als sie merkten, daß sie von einem schlimmen Spaßvogel gefoppl worden waren! Tie neue Hinrichtungsmaschine er wies sich als ein ganz genTvhnlicher Photographen Apparat, mit dem mal wohl Köpfe abnehmen aber nicht ab hacken knin. Die Bürger waren wü thend, als Skalpings mit der frechsten Miene von der Welt die sogenannte Pocket Guillotine ausstellte. Nur Einer schon lauge war, einmal gratis phvto graphirt zu werden. Die gesoppten Bürger von Omaha aber nähme» den gelnngenen Scherz nicht so frenndlich auf; sie prügelten den Sheriff von Moppletown trotz seiner Unfchuldsbe theucrungen windelweich und pfändeten ihn, da die verhinderte Hinrichtung mancherlei Kosten verursacht hatte. Die lustige Episode ereignete sich an dem Tage nach der Schreckensnacht, in wel cher die Anarchisten den Eisenbahnzug zwischen Moppletown nnd Omaha i» die Lust zu sprengen versuchten. Der Pslizei-CommissK» einer größeren Stadt hotte die Em quartierungskisten während der Ma növerzeit auszufertigen und zu diesem Zwecke die Runde in den Häusern seines Bezirks zu machen. Er gelangle unter Anderem auch zu einer adeligen Fa milie. Die Mitglieder der Familie lagen noch in Morpliens' Armey und daher mußte er sich die Angabe» von der Wirthfchafterin des Hanse» erbitten. ES entspann sich nun folgendes Ge spräch: „Polizei Eommissär: „Wie steht es mit den Militäroerhältnisscn hier im Hause?" Wirthschasterin: „Ja, ich hab'n Trompeter von de Dra goner, wie's aber mit unseren zwei gnädigen Fräuleins steht, das weeß ich nich» genau; da kommen die Herren Officiere von den Kürassir'n, von den Husar'n, von de Infanterie, von de Artillerie, von de Cavallerie und von'S Scheine in's HanS l" Die Ulhambr», „Wehe, meine Alhama!".... Die Worte, die einst der letzte Moh ttnsürst Boabdil -el Chica wehklagend ausrief, als feine herrliche Burg den Feinden in die Hände fiel, schallten jüngst wieder durch die alte Stadt am Darro Feuer züngelte über die Wuilderbauten und schlich sich, gierig nach Vernichtung strebend, in alle Win kel, umhüllte die stolzen Arkaden und Bogengänge, die Prachtsäle nnd Stie gen nnd Alabastersäulen mit Rauch und Asche, leckte au den seltsamen Jnschris ten nnd Arabesken empor, durchsluthcte dic Höse u»d spiegelte sich i» de» Kaska de» wieder.... Dcr letzte Rest dcr einst so zahlrcichen Araberbauten in Hespcricn, welcher der Wuth dcr Jn guisitorcu, dem Ansturm der Jahrhun derte siegreich gctrotzt, drohte dem Feuer zum Opser zu salle». Welche» lwisang der Brand erreichte, ist noch nicht sest gestellt; er scheint ziemlich verheerend gewesen zn sein, jedoch nicht so arg, als die ersten Schreckensnachrichten besürch tcn ließen. Wären diese wahr gewor den, so hätte Granada seinen schönsten Schmuck vcrlorcn. Was würde dau» der Reichthum dcr Vcgctatiou, dcr um dic Stadt am Darro blüht, bedeutet haben? Inmitten dcr Naturpracht hälte das Auge nur dic Trümmer dcr Burg erblickt, die bisher die Krone dieser Herrlichkeit gewesen! Dic Erwähnung der Alhambra er nächtliches Lustwandeln bei Brunnen geplätscher, während Myrthendust die Lust dnrchwallt und sanstgedämpkter Schall von Serenaden und Roinauzeu tönt- dann aber erwacht auch die Vor stellung von dem wnuderbar traurigen Untergang dcr Maurcu, vou ihrcn iiämpscn gcgcn dic Christen, von de» sanatischc» Verfolgungen, die sie ihres Glanbens wegen erlitten.... Welche wunderbare Natnr! Unter halb dcr Sierra del Sol, eines Berg rückens, zif dessen beide» Seiten dir Flüsse Jenil nnd Darro hervorbreche» und zu Thal stürzen, liegt Granada, allen Scitcn steigen die schnccflammcrn dcu Knpven der Sierra Nevada cmpor. Die Thäler und Wiesen prangen in Ueppigkeit. Was sich sonst nnr zerstreut findet, ist liier vereinigt, was Natnr Bäume des Nordens drängen sich die Bälline des Südens. Nehen Ulmen und Eichen glühen Pomeranzen, winken Cypressc» und P'.nieu, und aus den Grüften und Klüften sprossen Lorbeer keln Grauateu. Und zwischen dem Grün der Wiesen und Bäume, zwischen dem Roth und Gran dcr Felsen riesclt das Silber der Flüsse und Kaska den .... In dieser zauberisch schönen Gegend liegt die Alhambra oder Rothe Burg. In der zweiten Hälfte des 9. Jahrh»» dertS wurde sie zuerst erwähnt. Wäh rend blutiger Kriege, welche dazumal Araber und Spanier mit einander führ ten, war diese Beste ein Zufluchtsort bald für die Einen, bald für die An dern. Einst, als die Mauren in ihr Schutz gesucht, flog bei Nacht eiu Stein in die Burg, au dem ein Zettel befestigt war, mit folgender Jufchnft; „Verödung lagert nun und düst'res Grauen Ans Stadt und Torf in allen ihre» Gauen: Ans die Alhambra flohen sie umsonst Und denken ihre Mauern nen zu bauen; Bald werden wir mit »ns'reu Schwer hauen." Entsetzen bemächtigte sich der Araber. Viele glaubten, der Stein fei vom Him mel gefallen nnd bedeute Böses; aber 'Andere versuchten die Verzweifelten zu beruhig!'» nnd ineinien, es sei dies eine List der Feinde, die Belagerten zn schrecken und man sollte den Christen auf gleiche Weiie antworten. Tie letz lere Meinung brach sich Bahn und der Tichter Afadi übernahm es, dies zu thun. Er improvisirte sofort: „Verödet ist von unfern Dörfern keins, Nicht wankt in unsrer Burg »us das Vertrauen; Bald werden wir im Glanz des Sieges uns, Und euch zu Boden hingefchmettert schauen...." Doch die Aufregung, die sein Herz erfüllte, war io groß, daß er nicht loci ler konnte; er brachte das noch fehlende Verspaar nicht zn Stande. Ta plötz lich rief eine unbekannte Stimme: „Ergrauen wird v»r Schreck bei unfrei» Angriff Das Haupthaar eurer Kindcr, eurer Frauen." Ta der Sprecher dieser Verse nicht 5n finden war, glaubten die Araber, Hott hätte zu ihnen gesprochen und schenken. Von irischem Muth wurden sie ersüllt. Sie schrieben die Verse auf ein Blatt Papier, befestigte» dies an ger ihrer Feinde. Hierauf unternah men sie einen kühnen Aussall, siegten uud gründete» an Stelle der alten, schwachen Beste die „Rothe Burg", welche im Laufe der Jahrhunderte immer stolzer nnd machtvoller ward, die nicht nur als Eitadelle, sondern luch als Lustschloß poetischer Herrscher diente, welche ficti mit einem Kreise nnd in ihr erblühte wundervolle Ar chiteknn. großartige Industrie und leb haitcv Handel. Eine hohe, schön ausgeführte Maner umgibt das Gebäude, oder richtiger die Gruppe von Gebäuden, in die man dnrch eiserne, früher von Häuptlingen ältesten Geschlechts überwachte Pforten gelangt und wo 4V.OM» streitbare Män nt? bequem Platz hatten. Als Male rial sür die Bauten wurden kleineren lHeils Steine und Ziegel, in Mörtel eingebettet, verwendet; größcrcntheils Ter Haupteingaiig in's Innere der Festung geht durch das Thor des Ge fetzes, Bab ufch Scheria, eine weite thurni erhebt. Hier wurde öffentlich, möglicherweise vor den Königen selbst, Recht gesprochen, lieber dem Portal Wohlthun. Wallfahrt nach Mekka und Glaubenskrieg. Aus einer Inschrift erhellt, daß dies Thor im Jahre 74!> oder bis IZ4B errichtet worden. schritte», so gelange» wir bald aus den Platz der Algibes oder Cisterue». Zur eine» Seile liegt die Aleazaba oder Ci tadelle, zur aiidcren befand sich ehemals eine Moschee hente steht hier eine christliche Kirche. Tanebe» erhebt sich gcn sür die königliche Familie, für die Weiber, sür das Gesolgc und sür die Eunuchen. Tic Haupttheile der Alhambra be stehen aus zwei großen Höseu, dem des Wasserbeckens mit dem EomareSthurm und dem d?S Löwenlirunnens. Jeder der beiden Höse führte den Namen Kaßr oder Palast. Die Inschriften weisen »ach Ansicht dcs berühmtesten Pcrjvden, wo nicht der Entstehung, so doch der Ausschmückung. Aeußerlich lassen die Baute» nicht viel Besonderes erwarte». Wer aber das Innere be tritt, sühlt sich wie durch Zauber plötz lich iu ungeahnte Wunderwelten ver llinraujcht von Wasscrstür;en, umdnstct von Myrthen und Orangen! Leichtge schwniigene Bogcnseuster mit dcr Aus sicht aus schuceige Berge, auf grüne Thäter, ans filberschiinmcrnde Flüsse. Halle an Halle, Saal an Saal, durch dus Hineinfallen der Sonne in das ge heimnißvollc Düster der Höfe entsteht! Und die seinen. Wanke» Seiulen, wie »IS Lust nnd Wasser geschaffen! Und dazu die Melodien, die der Wind, von den Trepisteindäckirrn herniedersöuselnd, in den Urkadcn entfesselt, die sich von Lustwelle zn Luftwclle schwingen, das Herz des Wanderers mächtig ergreisen vielen Jahrhunderten der arabische Weltreisende Ilm Batuta gesehen und geschildert Den Fußboden bedeckten danrals Plat ten weißen Marmors. Längs des un teren Theils der Wände lies bis zur Höhe von ungefähr vier Fnß eine Ber täfelnng von AzulejaS, farbige» Fayence stücken. Weiter nach oben kam Stuck lage der Bedachung und über diesem, bisweilen noch von kleinen Halbsänlen getragen, ruhte die Tecks, welche, bald aus Holztheilen, bald aus kleinen stnck gcictzt, in Tropistcinsorm hcriiiederhing. Zierliche Marmorsäulen und abwechs lnngsreiche Kapitäler trugen Konsolen und Manerstreifen, auf denen das Dach gebälk ruhte und zwiiche» welchen die Arkadcnbogcn, aus einem mit Gyps überkleideten Zinimerwerk bestehend, ein gefügt waren. Die vorherrschende Form dieser Bogen war die des erhöhten Halbkreis s mit leisester Andeutung der Huseiseugestalt: zuweilen erhielten sie dnrch den über sie vcrbrcitetcn Stuck ein -Nauciii hatte iiian allerlei Nischen an gebracht, welche theils mit Polstern und Kissen als Ruhestätten, theils zum Aus stelle» sür Wasserlriige nnd Speise ge chirre dienten. I» reicher Menge ivaren prachtvoll« Arabesken nnd Or namente über alle Theile des Gebäudes verilrent, und zahlreiche Inschriften be deckten die Wände, die Friesen, die Ni scheu, Bogen, Tcckcn. Der Marmor war zu de» verschiedensten Gestalten gemei aberlauicnd Linienwindungen ansgear beilct, welche kaleidoskopische Figuren aller Art, Sterne nnd Achtecke, Pflan zen nnd Steinbilder darstellen. Eine» eigene» Reiz bildete die Bemalung der Räume, welche reich und geschmackvoll war. In der Höhe herrschte wegen de» kräftigeren Wirkung Carmiuroth, Gold und Blau vor, weit» unten sah mal mehr Violett, Purpur, Orange. Von de» früheren Bauten der Alhambra bliebe» bis aus uufere Tage nur die beiden großen Höfe, das Was »erbecken und der Löwcnbruimen, ziem lich gnt erhalten. Der erstere, auch MiMheuhof geuaunt, empfängt die Ein tretenden mit den Segeusspriichen: „Gluck". „Ewiges Heil", „Gelobt sei Gott sür die Wohlthat des Islam". In seiner Mitte befindet sich ein großes, von einer Myrihenliecke eingeschlossenes Bassin. An den schmalen Seiten des scite liegt der Coinareslhurm, in welchen man du ich ein mit Nische» durchbräche nes Portal gelangt. Einige behaupten, daß diese Nissen nach orientalischer Eilte dazu bestimmt waren, die Schuhe der Besucher auszunehmen, ehe die Letz teren in die Gemächer traten. Schaci dagegen weist nach, daß sie zufolge der sie umgebenden Inschriften, in denen vielfach von Vasen nno vom Stillen des Durstes die Rede ist, einfach zum Auf stellen von Wasferkrügen dienten. Den vorderen Raum des Thurmes nimmt die „Halle des Segens" ein, ein wun derbar geschmückter Saal, ein lebendig gewordenes Märchen: dann treten wi, in die „Kubba", ein mit einer Kuppel überwölbtes Gemach. Dies war die eigentllchk Thronhalle. Die Balkon senster schweben über dem steilen Fluß thal de» Darro und schaut mau durch cheS Licht hernlederzittert. Der Plasond besteht ayS Cedernholz, ist in zahllose Gewölbe und Gewölbchen zertheilt und a» den Ränden nächst den Wänden mit herabhängenden Stuckgewinden ver ziert. Noch gefeierter und berühmter als ver Myrthenhof mit dem Wasserbecken ist der Löwcnbrunnen mit den anstoßen den Sälen und Hallen. Der Löwenhos ist ein längliches, von einer Säulenhalle llmgebcnes Viereck. Der Farbenschmuck uud die Goldvcrzicruiigen, welche früher an Wändcn, Friesen »ud Decken ge prangt, sind allerdings fast ganz vcrlo reu gegangen, allein die Schönheit des Palastes ist doch noch imir.er berückdnd genug. Iu dcr Mitte des Hofes ruht ein großes Marmorbecken aus zwöls niarmoriieii Löwen. Aus dein Becken steigt eine Fontaine cmpor, deren hohe Strahlen beim Niedersturz in die Ra chen der LPwen sollen. Eine blninen reiche Inschrift: „Unvergleichlich ist dies Beckcn! Der erhabene Allah wünschte, daß es Alles überstrahle! Schaut deu Fries an seinem Rande! Im Schmuck der Perlen und Edelsteine glänzte er slaminengleich, wenn die Sonne ihn bestrahlt. Blitzend, wie in« Wettstreit mit diesem Diamantschmuck, fallen Tropfen flüssigen Silbers von dem Wasserstaube der Fontaine nieder. Von« Schimmer geblendet, weiß der Blick nicht mehr, ob dcr Fries oder das Wasser rinnt und sluthet. Bon dem Strahle gießt das Naß sich in die Mar inorschale und verschwindet dann in den , eheriic» Röhren wieder; also sucht, wenn Sehusuchtsthräncn seine Wangen überschwemmen, der Verliebte vor den Freunden schüchtern den Thränenstrov zu tlnterdrücken " Ten Hof umgeben zierliche Arkaden, in denen sich die Kunst der Architekten in immer neuen, abwechslungsreichen Formen erging. Die Arkaden lausen an beiden Seiten zu Pavillons mit eryöhten Decken aus. Tie Stuckatur ist hier wo möglich noch reizender, als in den übn gen srüher. geschilderten Hallen. Die Wände gleichen häufig gewirkte» Tep pichen, so sei» sind die Verzierungen. In allen Anlagen glaubt man Reminis cenzen an das Beduinenleben der Er baner zu erkennen. Die Hallen gleichen zu Stein gewordenen Zelte«, statt der Stangen sehen wir zierliche Säulen, statt der Teppiche auf dem Boden sein geformte Friese, die wie Teppiche erschei nen, statt der Quellen in den Oasen rauschende Fontainen. Tic Perle des ganzen Palastes ist die Kubba im Lö wenhos, welche den Ramcn „Saal der zwei Schwestern" führt. In einer In schrist sagt diessr Saal Vvn sich: „Ich bin ein Garten voll von Zier, bekleidet mit jeglichem Schmuck. Durch Allah allein lind nicht dnrch Menschen konnte ich so herrlich werden. Ich bin an Glücksverheißnngen reich, wie sonst kein Bau der ganzen Welt. Allnächtlich be suchen mich als Gäste die Plejaden, all morgendlich koinmt der Ost zu mir. Je der, dcr dies Gebäude sieht, fühlt sich entzückt. Ich habe verborgene und un verhüllte Reize in Menge. Mir naht der Mond, ein LiebeSwort mir in das Ohr zu flüstern; und die Sterne steigen vom Himmel hernieder und statt droben wünsche» sie lieber hier zu wohnen. Kann sich diese Halle nicht der schim mernden Milchstraße an die Seite stel len? Glaubst du nicht, es rollten u»> dich her die Himmelssphärcn, von Son n »strahlen durchleuchtet?...'." Unt diese prunkvolle Inschrift rühmt nicht zu viel. Schon die Thüren aus Cederu holz sind entzückend. Und dann das Innere des Saales mit seinem Mosaik schmuck uud seiner Waiidvcrtäselnng, sei nein wuudervolleii Fries nnd Oberdeck! Und die reizende» Säulen und Säul che», strotzeud von seltsamen S:ernge bilden, marmornen Blumen und Fign zu cijiein Achteck und über diesem schwebt in Staliktitensorm ein Gewölbe Hernie der, versehen init Knppelfcnstcrn, durch welche zauberisches Zwitterlicht Eingang findet. Unwillkürlich möchte man hier die Augen schließen und nichts mehr sühlen und denken und in süßen Träu inen hillübcrschluminern iu eine andere genden Gärten durch die Balcone und Bogenfenster herein und frische Kühlung weht aus den Fonta neu empor und eiu Duften und Summen riu.gsnm und Friede und Freude und Herrlichkeit... Ein Märchen, ein Märchen! flüstert es. Ein Märchen, ein Märchen! tönt es im Echo zurück, und nur schwer ver mag man sich dem Wunderzauber zu es. Dem „Saal der zwei Schwestern' gegenüber befindet sich der ähnlich er wo an dem weißen Marmor röthliche Flecke zu sehen sind, welche Reste des vergossenen Blutes sein sollen. Südlich vom Löwenhos liegen die Grabstätte» Alkovc» dcs Hintergrundes schmückend Das eine stellt aus goldenem Grund zehn männliche Gestalten in weiten Gewän dern und mit Kopsbinden dar, welche mit Schwertern bewaffnet auf gestickte» ° Polstern sitzen. D'e beiden anderen Bilder enthalten interessante Darstel lungen von Jagd uird Liebesabenteuern, deren aulführliche Beschreibung hier indeß zu weit führen würde. Eine eigene Pracht bieten die Wun der der Alhambra an Neujahrstagen, an welchen alle Fontainen in Bewegung gesetzt werden. Ta fließen die krystalle nen Fluthen in die Lüste und ihre Tro pfen fallen im Lichte der Sonne regen bogenfchimmernd wieder nieder.... Schier wären alle diese Wunder ein Raub der Flammen geworden. Feu rige Garben züngelten durch die Arka de». schliche» sich. Verwüstung stre bend, in alle Winkel, hüllten die Bo gengänge, die Säle, die Stiegen in Rauch und Gluth Glücklicherweise aber wurde das rasende Elcmeut bald besiegt, das Schönste blieb unversehrt, und was zerstört ist, wird von kundiger Hand bald wieder nach bestem Können errichtet werden nnd das Wunderwerk arabischer Architektur noch manchen Gast begrüße» und entzücke». Bernhard Stern. Eine Diagnose Professor Noth» Vor einem Jahr erschien ein Leiden oer bei Pros. Nothnagel in Wien, holte sich ärztliche» Rath nnd überreichte gleichzeitig cin versiegeltes Schreiben. Ter Professor las den vom Hausarzt des Patienteu geschriebenen Brief, er stattete sofort eüie schristlick» Antwort, welche er dem Kranken ebenfalls in einem versiegelten Couvert zur Ueber gabe au den Hausarzt einhändigte. Erst zwölf Monate später wurde der Brief, wie das W. Extrablatt schreibt, des berühmten Klinikers eröffnet, und zwar von dem Kranken selbst, der zugleich auch dcr Adressat des Schreibens nnd selbst Arzt war. Dr. Vajhassy, ein Arzt in Ujhely in Ungarn, bemerkte nämlich vor einem Jahr an sich die Symptome einer beginnenden Rücken markschwindsucht. Nicht klar über den Umfang dcr Krankheit nnd von trüben Ahnungen erfüllt, wollte der Arzt genau und ohne jede Rücksichtnahme über sei nen Zustand informirt fein. Er schrieb einen Brief an Prof. Nothnagel, worin er ersuchte, über die Krankheit des von ihm, dem Dr. Vajhassy, an die medici nifche Autorität gesandten Batienten, die Tauer und den Ausgang derselben ge naue schriftliche Mittheilung zu machen, da ihm an dem Parienten sehr viel ge legen sei. Mit diesem Briese reiste der Arzt n«ch Wien und gab sich dem Pro fessor geg«uüber für eine» Oekonomcn Als der kranke Arzt im B»sitze des über „Sein oder Nichtsein" Ausschluß ertheilenden Briese? war, wagte er es lange nicht, ihn zu öffnen. Sein letzter Blick vor der Nachtruhe, sein erster beim Erwachen am Morgen galt dem unheimlichen Briefe, den er oftmals in seinen zitternden Händen hielt, ohne den Muth zu jiuden, dessen Inhalt kennen zn lernen. Dcr Zuswnd des Leidenden verschlimmerte «ich indeß stetig und ein-- mat, nach einer schlaflos "erbrachten NacÄ, öffnete endlich der Arzt das Schreihen. Er fand seine düsteren Ahnungen bestätigt, denn es hieß in dem Briese, daß das Leiden eine wirk liche unheilbare Rückenmarkschwindsucht sei und in einem Jahre wahrscheinlich der Tod eintreten dürfte. Ter Unglück-- liche nahm Abschied von all' seinen Verwandten und Bekannten und wurde zwei Wochen später zu Grabe getra gen, Tragisch. Die Hügel tragen Trauben, Die Felder tragmi Korn, Gensdarmen Pickelhauben Und Kürassiere Spor'n. Der Dornenstrauch trägt Rosen Und Psirschen das Spalier, DaS Gigerl lange Hosen Die Damen die Tonrnür'. Die Meere tragen Masten, Die Wolken trägt der Wind, Der Vater trägt die Lasten, Die Mutter trägt das Kind. Goldhaare trägt die Jugend. Das Alter trägt Geduld, Bedenken trägt die Jugend, Das Laster trägt die Schuld. Die Flinte trägt der Jäger. Kanonen tragen weit, Schwer trägt der Steuerträger, Das Herz trägt manches Leid. Wohin den Blick wir tragen. Trägt Alles klein und groß, Auf Erde» ist das Tragen DaS allgemeine Loos. Doch eine Ausnahm nenn' ich Zum Schlüsse des Gedichts, Und das sind meine Verse, Denn diese tragen nichts. Die Karte von Europa. Fn ein kleines Dorf des Schwaben missen. weshalb er sich an den befrackten Schullehrer wandte: Ich sehe hier Kar ten des Oberamts, von Württemberg alsbald mit flehentlicher Stimme: „Herr Schnlinspector, die Karten kosten ein Heldengeld und unsere Gemeinde ist so arm. Erlassen Sie uns also doch die Karte von Europa, denn wer weiß, ob je eininal Jemand von unserer arme» Aemcinde dorthin kommt."
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