2 «in« «ltmtntarratastropye. Ueber eine Katastrophe im Soolbad« Vizakna (Salzburg) bei Hermannstcdt in Siebenbürgen, wird von dort be richtet: Am 3. Juli, zwischen 2 und 3 Uhr Nachmittags, thürmtcn sich dichte Ge witterwolken über Salzburg und Klcin icheuern auf; bald ging ein furchtbarer Wolkenbrnch nieder, masjenhastc Hagel schlössen bis zur Größr eines Hühnereies sielen nieder, und die Ernte der beide» Gemeinden war in wenigen Minuten vernichtet. Während des Niederganges des Unwetters durchzuckten häufig Blitze, von mächtigen Donnerschlägen degleitet, die schwüle Luft, und bor sich dem Be obachter in einem längst ausge asscnen Salzschachte eine der interessantesten Naturerscheinungen dar. Es erhob sich aus dieser, durch eine etwa !>V Meter dicke Erdschicht vom sogenannten „Echo schachte" getrennten Grube aus der Tiefe «ine ca. IS Meter hohe, etwa H Meter im Durchmesser haltende Salzwasser säule, die ihren schäumenden und zischen den Gischt garbenähnlich nach allen Seiten weithin verspritzte. Etwa j Stunde dauerte dieser imposante Anblick, während welcher Zeit ein Brausen, To sen, Dröhnen und unterirdisches Rau schen unheimlich an's Ohr drang; es sah aus, als ob ein scuerspeiender Berg zum Ausbruch gekommen, der statt Feuer, Lava und Äsche—Salzwasser in die Lust schleudere. Während dieses hochinteres santen Phänomens süllte sich der etwa «0 Meter von dieser Stelle gelegene, ein lösaches Echo bis dabin gebende, etwa 200 !tl,eter tiefe „Echoschaft" unter deut lich vernehmbarem unterirdischen Brau sen und Tosen rapid an, —es hatte offen bar ein unterirdischer Durchbruch zwi schen jenem und diesem Schachte stattge funden und wurden aus dem lebhast bewegten, wogenden und schäumenden Wasserspiegel neben reichlichem Gebälk« und Bretterwerk, Kadaver von Schwei ne», Hunden, Katzen, einer Kuh u. dgl. m. auch mehrere menschliche Leichen sicht bar. Es wollen, mehrere in dieser Zeit im »Tökeliteiche" badende Kurgäste eine solche Steigerung der Wassertemperatur dieser stärksten Sohle der Welt die selbe enthält V 7 Procent Kochsalz in Lö sung verspürt haben, daß dieselben, weil das Wasser immer wärmer und wär mer, ja fast heiß wurde und sie eine Ka tastrophe befürchteten, schleunigst das Bad verließen. Auf Veranlassung des BergwerkSver u:alters Kremnitzki, welcher dieses groß artige Naturereigniß genau beobachtet hatte, machten sich zwei beherzte Männer unter eigener Lebensgefahr daran, die Leichen, sünf an der Zahl, herauszufi schen. Das Vorhaben glückte vollstän dig. Die Obduktion der Leichen wurde königlichen Dr^ lichen Geschlechts lind so gut erhalten, daß an einer derselben die Identität so fort sicher sestgestillt werden konnte; dieser Kadaver besaß sein Kopshaar, Bart, Augenbrauen und Wimpern und wurde als der einstige Vcttelvoigt in Hermannstadt Matyas agnoscirt; dieser war mit einem Hemd bekleidet, die übri gen vier zweisellos den am 4. Februar in der Schlacht Hierselbst gefalle nen HonvedS angehörend, waren nackt Muskulatur wie an frisch eingesalzenem Fleische, das Muskelfleisch schon rosen roth, die inneren Organe alle frisch und fchen Leichen)^Leber, Nieren, Netz, Bauchhöhle des Selbstmörders hasteten viele solcher Krystalle fest an. Ein amsterdamer Blatt macht darauf ausmerksam, daß in diesem mußten, weil sie wegen durch Aderbrüche herbeigeführter Blutflecken an den Bei nen^^i^ Maßregeln gegen die durch Mißbrauch des Radfahrens herbeigeführte Unficher machung des Verkehrs auf öffentlichen Wegen aetrvffen; in der Umgebung der königlichen Schlösser Loa und Socstdyk ist das Radfahren sogar verboten wor den. Der syr«»d«ch»r. Kling! Kling! Entreeglocke gezogen. Guste, die in zarte Erinnerungen an ihren „Maikäser" versunken eben eifrigst damit beschäf tigt ist, den Schmorbraten verbrennen zu lassen, fährt erschrocken zusammen. „Jott bewahre —hat's der aber eilig!" Sie össnet phlegmatisch die Thüre und zeigt dem ungeduldigen Ankömmling ein hochrothes Gesicht, von dem die ganze Gluth ihres blitzblanken Herdes wider strahlt. Draußen steht ein junger Mann in schmuckem Schützenhabit, schlank, son nenverbrannt, dunkle Angcn, braunen Spitzbart. „Sehr nett," denkt Guste, „aber gar nichts gegen meinen Mai käfer!" „Sie wünschen?" „Herr Lehmann ist wohl momentai. noch im Bureau?" lauste macht auf dem Absätz kehrt und össnet die Thür zur guten Stube. „ Fräu lein ein fremder Herr!" „LieSl!" (lch ck d sehen! ist, daß die Sonne in hellen blitzenden Lichtern daraus zurückstrahlt. Endlich, endlich löst sich das lange, selige Schwei gen. jer?^ „Direkt aus Amerika, Liesl, als Ab gesandter zum Schützenfest! Mädel was sagst Du dazu?" Und er weist stolz auf dos buute Abzeichen im Knopfloch. „Ich bin nur neugierig auf das lange Gesicht von Papa Lehmann boun Wie dersehen mit dem geliebten Nesse». Als er mich vor zwei Jahren freudige» Her zens davon gehen sah, da ahme er nicht, daß man mich ihm so bald als Schiitzen brnder wieder über den Hals senden würde. Er will einen fremden Schützen bei sich aufnehmen? Well! ich habe mich von der Commission ihm zutheilen lassen hier ist mein Quartierzettel." Aengstlich schmiegt sich das Mädchen an den jungen Mann. „Heinz, fast sürchte ich mich! Wird er Dir die Scene schon vergeben haben, die sich hier, hier iil demselben Zimmer vor zwei Jahren abspielte noch heut sang ich zu zittern an und das Herz will mir fast stillstehen, wenn ich daran denke!" „A bah, Liesl! Was ist da zu ver geben? Ungerechter Zorn verraucht schnell. Was hab' ich denn gethan? Mit dem amerikanischen Anerbiete» in hab' ihm gestanden, daß wir uns lieb:». Wär' seine Antwort „Ja" gewesen, so hätt' ich das Anerbieten zerrissen er hat „Nein" gesagt und ich bin hinüber gesegelt in die neue Welt. Daß dieses „Nein" ein bischeu derb und zornig aus gefallen ist ich vergeb's ihm! Kein Later entdeckt mit Vergnügen, daß man ihn, Monate lang ein X für ein U ge macht hat." Lies! wurde roth bis über beide Oh ren. „Ja wird er mir's dann verzeihen, daß ich den Betrug fortgesetzt und weiter gesponnen habe? Man hat nur verheim licht, wo Du lebst, was Du treibst, nicht !i»e armselige Zeile konnte ich Dir schrei ben, ich wußt' uicht einmal, ob Du mir !>och gut bist, ob Du noch daran veiitst, je wiederzukommen aber ich hab' all' sie bitteren Pillen heruntergeschluckt und zethan, als ob ich mit keinem Gedanken mehr an Dich dächte sonst wär's für mich hier ein Leben gewesen, wie in der Hölle. Dabei hab' ich auf Dich gewar tet, Tag und N?cht, bis Du endlich, Heinz preßt sein Liebchen fest an sich und drückt einen Kuß auf das dichte, ischblonde Haar. „Weißt Du, Liesl, was das Schwerste bei der Sache gewesen ist?" »Daß ich nicht einmal gewußt habe, ob Du auf mich warten willst. Daß ich fort mußte, ohne «in letztes Wort, shnc eine Abschiedszeile von Dir!" „Ohne eine Abschiedszeile?" sie horcht irstauiit auf. „Und der Brief, den ich Dir am letzten Tage geschrieben und in unser altes Briesversteck ge'egt habe Ziaußeil im Vorzimmer i»i Schützcn- »Wie sollt' ich zu dem gelangen, Zryatz? Glaubst Du, dag mich Dein ,ic!'cn-,würdiger Papa da ».als eine» höhe. 22 5 Ich ,en>!" ö ch ß Jctzt fährt auch Heinz wie elektrisirt von seinem Stuhle empor. »Komm, Schatz, rasch wir «ollen «achsehen I" Und nun stehen sie draußen im Vorzimmer vor dem altmodischen Schrinkchen, auf dem der silbern« Ehrenbecher prangt, den sich Vater Lehmann vor fünfzig Jahren bei irgend einer großen Schützenseier erschos sen hat. Kein Dienstbote durste jemals mit täppischen Händen dem Prachtstück nahen, Lehmann berührte eS selbst nie mals aus Furcht, sein Heiligthum fallen zu lassen und durch einen Riß, eine Beu le zu verunzieren. Nur Liesl durfte das Kleinod herun ternehmen, abstauben und an hohen Fei ertagen zur Wahrung des väterlichen Schützenruhmes hin und wieder einmal blank zu putzen. Und Liesl verstand ihr Ehrenamt in genialer Weise auszunützen. Sie machte aus dem Ehrenbecher einen Liebesbrief kasten. In seine blinkende Höhlung mußte Heinz beim Gehen und Kommen wenn er allein in Vorzimmer den Mantel ablegte oder anzog die zärt lichen Brieschen werfen, die er aus ir gend einem Grunde dem allzugut behüte ten Schätzchcn nicht in die Hand geben konnte, dort holte sich Liesl die beglük kenden Zeilen, dort ja dort mußte auch noch der Abschiedsbrief liegen, den LieSl vor vollen zwei Jahren dem auswandern den Liebsten mit zitternder Hand, Thrä nen in den Augen, geschrieben hatte. Jetzt wird sie sich auf einmal der l schweren Schuld bewußt, den „Schützen preis" in all' der Zeit nur oberflächlich abgestaubt, den Deckel niemals abge nommen zu haben seit Heinz übers Meer gegangen war, hatte der Becher eben keine Rolle mehr in ihrem Leben gespielt. Schon hebt sie ihre zierliche Gestalt auf den Fußspitzen, schon reckt sie den Arm, um den Deckel zu heben, da knarrt ein Schlüssel in der Entreethür! Papa Lehmann! Beide schlüpften in das Zimmer zu rück, ohne den Becher berührt zu haben. Dann tritt Papa Lehmann über die „Was der Teufel, Junge, Dur hier?" Etwas verlegen wird er nun doch der junge Herr aus Amerika. „Jawohl, Onkel, erschreck nur nicht zu sehr! Sogar —er holt den Zettel aus der Tasche »sogar bei Dir ein quartiert." Erst stutzt Lehmann ein wenig, dann denkt er sich: „Ach was! Die alten Dummheiten sind längst vergessen und Lieslist schon wer weiß wie ia»ge über die Sache hinaus." Er streck' dem Gast beide Hände ent gegen: Onkel Hans, Lehmanns Truder, ein jovialer alter Herr mit freundlichem Nothspohngesicht, hat sich zum Essen ein. gesunden, und alle vier sitzen vergnügt um den appetitlich gedeckten Tisch und lassen sich den verbrannten Schmorbraten schmecken. Heinz und Liesl thun so fromm, als könnten sie kein Wässerchen trübe», Lehmann erzählt von seinen Schützenthaten lange Renommirgeschich ten, Onkel Hans aber schüttelt ungläubig den Kopf dazu. „Na, warte Du, ich hab' Dir auch eine Schützen-Reminiscenz mitgebracht—zur Abkühlung! Die zeig' ich Dir nachher, wenn wir allein find!" Und dabei schmunzelt er, wie ei» Kobold. Aber Lehmann läßt sich nicht irre machen. „Beim Bundesschießen wird sich's ja uusweisen," spricht er weiter, „ob meine alten Augen noch so klar sind, wie da mals vor sünfzehn Jahren. Wo ist mein Ehrenbecher?" Heinz verfärbten sich—Onkel Hau? lacht, daß tue Thräne» aus daraus lii»°en auf dasGelinzen'unjcres Buirdesschicß^i?!" „Aber der Becher ist ja so verstaubtl" wirst ein, während ihr alle Glieder zitteiii. „Einßries?!" Die jungen Leute fassen sich kampfbe reit bei den Hände». Lehmann besinnt zu lesen: „Geliebter! ' »en haitnäckigen griiiidloie» Tr/itz ab legst und die prächtigen Leute glücklich urachii, so untergrabe ich Deine ganze Jahren »»mittelbar »ach der Preisver theilung auf der Festwiese geschrieben hast, Du —Du —Schützenkönig, Du!" Vor Lehmann'« Augen tauchen die Er eignisse jenes Schützenfeste» von damals, die im Nebel seiner Prahlsucht und Groß sprecherei nach und nach immer mehr vor ihm verschwunden waren, wieder „Liebster Ich, der ich nie eine Flirrte losgedrückt habe! Mehr todt als lebendig lasseich mich auj den Festplatz schleppen, an den den in die Seile, mein Gewehr geht los Krach! Centrum! Ich hatte den Preis! Ohne den nachbarliche» Kolben stoß hätte ich «her den Mvnd getrosten, als die Scheibe." Tief gedemüthigt starrt Lehmann auf dies verjährte Selbstbekenntniß; Onkel HauS lachte ironisch: „lind in diesem Ruhme hast Du Dich iüns;ehn Jahre lang gesonnt! Du Tu- Zur tSeschicht« de« Branntweins. Die ersten Alkoholerzeuger waren un streitig die Araber, denn Alkohol ist ein arabijchcs Wort. Sie bereiteten ein de rer einem Drcisuß, aufweichender mit saurer Milch gefüllte Kessel gestellt wurde. A»r diesem Kessel wurde ein hölzerner, ausgehöhlter, rvohlpassender Dickel beseitigt, in welchem zwei vier eckige Oesjiiuiigen angebracht waren. Der Rand des Kessels wurde meist mit Leder überzogen und auf beide Dcckel össnringen gesetzt und verschmiert. Das Feuer wurde eröffnet und »ach air- KI "' n verv llk t d' taren, die Alkoholerzeuguiig. In der ersten Hälfte des IS. Jahr- der Branntwein am russi vien und dann erst nach Frankreich und Deutschland. In Deutschland durste derselbe zuerst nur als Medicin verlaust Tropseu" verabreicht. In Italien Frankreich und Deutsch land wurden im Jahre t-tt)!) Branirl- Ger liebenswürdig, wenn sie gewisse Feh ler nickt besäßen. L«r Schützen . ZselNug in Berlin. In der Stadt Berlin vollzog sich an. Sonntag Mittag ein Fest, welches in Bezug ani Großartigkeit und Schönheit nicht mehr auf dem Boden der iairdigc» Mark, sondern am Fuße des Vesuvs, in Neapel, ru sein. Gewiß wirkte das d "i Der stur »zersetzte Planwagen mit den ruppigen Ziigpserden deren G-schirri mit Stroh »»icrlegt waren, die oerdäch dein Fuhrryerk hertroiienden Rüde», voi alle» Dingen aber jene Burscheu, welche nebenher licseir, ließe» erkennen, Gestalt der Siuttgartia ist durch Frau Bildhauer Nick sehr gefällig dargestellt. Götz von Berlichingtir und Eberhard der Ladenser, Elsässer und Wurttem- Vor dieser stand Hermann der Cherusker, hinter dem Felsen strebte eine reich be laubte Eiche auf. Germania erhob d>« Krone, als wolle sie den zu ihren Füßen Eine romantische Entführung. ein reicher irrsinniger Herr ist. Das Weitere entzieht sich norläusig der Ver öffentlichung. Eingegangen. „Ich liebe Ihre jüngste Tochter nur wegen Ihrer Bescheidenheit!" »Ah, dann nehmen Sie lieber die Aeltesti —die ist noch viel bescheidener!"
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