Teutsche xoeal - Nachrichten» Familieiiverhällnissen lebend. 112 Dcr Gcncral der Jnsanlerie z. B. v. Nächti gn!.— In Kilnitz wurde der Schneider tödlet. Provinz Ostpreußen. Wegen Wechselfälschung ist der Ge trcidchändler Viklor in Haliguebeil in Haft genommen worden.—ln Allga wischkeu hat die LoSfrau Kairis nach einem heftigen Wortwechsel ihren Mann mit einem Hack- oder Stoßeisen erschla gen.— Am Sonntage vor Ostern war die ISjährige Tochter des Kaufmanns MeyrowSki aus Gutlstadt in Osterode eingetrossen, um in das Putzgeschäst der Geschwister Herrmann als Directriee einzutreten. Am nächsten Tage ging sie angeblich nach dem Herrmann'schen Ge schäft, tras daselbst jedoch nicht cin und war seitdem spurlos verschwunden. Jetzt hat man die Leichc dcs jungen Mädchens im Drcivenz-See gesunden. —lm Lauf« der Jahre sind drei Dörfer, welche am Rande der Nominier Heide in, Kirchspiel tollmingkehme» gelegen haben sollen, 00m Erdboden vollständig verschwunden. Es sind dies die Dörfer Salgirren, Molgirren und Moskau. Von den bei den erfteien kennt man die Stelle nicht mehr und findet man nur in sehr alten Aufzeichnungen resp. Akten die Größe dcr Dörfer angegeben. Das Dorf Mos kau soll auf einer Anhöhe an, Rande der liominter Heide, rechlS von der großen t'andstraße, die von Tollmingkehnici, nach Nominten führt, hinter dem Banern- Sorfe Makunischke» gelegen haben. Noch heute erzählt der VolkSmnnd von dcm Herrschsüchtigen, tyrannischen Amtmann Krasft, der die ScharwerkSbauern so »rückte, daß dieselben au» Rache das Dorf anzündeten und d«m Erdboden gleich machten. Provinz Westpreußen. s Dcr srrihcre Kommandant von Danzig, Gciierallientcnant z. D. v. Alten, in Vilz in Mecklenburg. Von, Schwurgericht in Elbing wurden verur theilt: wegen Brandstiflunz der Besitzer Mich. Schcsfler ans Braunswalde und dessen Sohn zu 4 resp. 2 Jahren, dcr Arbeiter Joh. Nikodemus aus Nosenort lii t! Jähren Zuchthaus; wegen eines Ztaubes, den sie im Dezember 1888 bei drin Besitzer Ncuseld iu Trampenau aus -esllhrt, dcr Zimmermann Mart. Mu kowski aus Dirschau und dcr Arbeiter jZet. Sommer zu 15 resp. 8 Jahren Zuchthaus. In einem Anfalle von Wahnsinn, wie man annimmt, versuchte ver Schuhmacher Polzow, in Jaslrow. welcher kürzlich eine Wittwe mit süns Kinder geheirathet hatte, in Abwesenheit seiner Frau, diese seine Pflegekinder zu ermorden. Der öjährigen Anna Pem mering durchschnitt cr die Kehle und auch deren zweijährige» Brüderchen sügte er schwere Verletzungen zu, während es den älteren Kindern gelang, sich durch die Flucht zu rette». Der Thäter ist in hast. —ln Kartowo, Kr. Bereut, hat >ich die LedrerSfraii Krüger in einen, An fall vo» Geistesstörung ertränkt und in Thorn der Lieulenanz W. vom Jnf.- tiegt. v. d. Marwitz sich erschossen. Prosinz Schlesien. Das in, vorigen Jahre »euerbaut« Nathhaus in Dyhernfurth wurde letzter tage feierlich eingeweiht. Ueber den Nachlaß des ermordeten Flachshändlers hoffm-im, in Laiiterseissen ist der Con iurs eröffnet worden. Diese Maßregel väre nicht nöthig gewesen, wäre Hosf »lann am Leben geblieben und mit den zeraubten 1400 Mark zu den Seinigen zurückgekehrt. Der Mörder ist noch nicht -rmiltelt. Neisse soll als Festung, ein zehen und nur den Charakter eines W«f senplotzeS und Stützpunktes im KriegS all behalten. P rovinz Sachsen. Aus dem zwischen Bitterfeld und Delitzsch gelegenen Vorwerk „Zscherne" ist ei» bedeutendes Thon- und Kohlen -7 Meler tief, die Kohle 30 Meter. Letz tere hat eine Mächtigkeit von 8 Meter. Kohlen wie Thon sollen vorzüglicher Art 'ein. Bei dcm achlcn Sohne des Müh '.enkcmirolleurs Heinrich in Döllnitz hat 'er Kaiser cine Palhenstelle angenommen vird die erste Stadt :n velche ein vollständiges System elektri cher, anstatt der bisherigen Pserdebah prünglich beabsichtigt war, z» Pfingsten '»thüllt. An der Chaussee vo» Lützen ,ach Leipzig, in der Nähe der beiden historischen Windmühlen, stieß man beim Hrabeii eines Brunnens auf ein Massen- Vienichenschädel, auch eine Kanonenkugel, »loSgelegt wurden. Wahrscheinlich st,m „en die Gebeine «on Gefallenen der Schlacht vom «. November 1532, die ge ade auf dieser Stelle sehr viele Opfer orderte. Bon der Strafkammer in ttordhausen wurde der Commisstonär IlndreaS Friedr. Wagner, welcher seine ügene noch nicht lojährige Enkelin ver kuppelt hat, zu 0 Monaten Gesängniß «erurlheilt. 112 Der letzte Veteran im Kreise Weener >iesland. der Hosbesitzer H. D. H-yke». —ln Hannover hat sich der Polizei- Ikommissarius Fuch», der den Bezirk Nrupenstraße - Emmerberg verwaltete, >errütteter Vermögensverhältnisse wegen, trschossen, in Gr.-Lobke, au» Furcht vor »ein Militärdienst, der Sohn des Oeko »omen H. In Esens ist die Frau de» Vtatrosen Franzen ertrunken, in Ost- Rhauderfehn die Ikjährige Tochter der Wittwe Hensmann; in Hemcliiigen kam der Arbeiter Weinecke einem Magncsinin feuer zu nahe und erlitt tödtliche Verle tzungen; in Lammertsfehn fand dcr ! Eigenthüm« de Jung mit seinem er j wachsen«» Sohn beim Brande seines Hauses den Tod in den Flamme». Provinz Westfalen. Der NegierungSkasseiibot- Müller, cin sonst pflichttreuer Bcamler, hat sich wahr scheinlich aus Furcht vor einer ihin dro ! henden Untersuchung erhängt. Dcr Werkmeister G. Hageböck aus ist iusolgc eines Trunkes aus seiner Kassceflasche, welche cr über Nacht in dcr Fabrik gelassen hatte, einer Vergiftung erlegen. Es wird vcrmulhet, daß mau ihm Cyankali in die Flasche gethan habe. -7° s I» Paderborn der frühere Gemral vikar Domdechant Berhorst. Mille Juni wird Schweiin sein 300jährigcs Bestehen als Stadt gleichzeitig mit der Enthüllung des Kiicger - Denkmals feiern; auch soll mit dcr Feier eine Ge werbe- und Alterthums-AuSstclluiig ver bunden werden. Das Kvjährige Dicnstjubiläum feierten: in Ahaus dcr in der Firma Oldenkott und Söhne cngestellte Werkmeister KlüseSamp, in Burgsteinfurt der Aints gerichtsrath Geißler, in Enniger der Ehreiiamtmann Brüning und in Oelde > der Gerichtsdiener Franz Menke. Rheinprovinz. Für das Bismarck - Denkmal ha, dcr Hüttcnakiienverciil „Roche Erde" 10,000 M. gespendet. Für das Kai ser Wilhelms-Miiseum haben die Stadt oerordnelen den Karliplatz auserjehen. 112 Auf feinem Gute Lauersfort das Mitglied des Herrenhauses, Ritterguts besitzer vom Rath. —Der znm Tode ver urtheilte Handelsmann FriedrichSchmidt aus Bulmke, welcher im März v. I! den Handelsmann Alihoss beraubte und er mordete, um,de in Düsseldorf hingerich tet. Die Ortschaften Neuhof (dieser Name kommt in Deutschland 57 mal vor), Kirchheide, Weg und Linden haben den gemeinsamen Namen „Höhscheid", die Ortschaft Höhe den Namen „Ausder höhe" erhalten. Königreich Sachsen. In der Sitzung der erste» Straskam wer i» Freiberg wurde der Gcschäsis- Obergruna bei Nossen, wegen Rückfall betrugS in 0 Fällen zu 2 Jahren Gesäng niß und 3 Jahren Ehrenrechtsvcrlust verurtheilt. —j In Geyer Thürmer Zim mermann.—f In Neugernsdorf dcr Ge ! Bräunlich an einei ! aufgeklärte Weife gelangt ist. De, i Bruder des Mädchens Karl Rolle wurde 'ebc^>^ weiteres Umsichgreifen dcs FcucrS.—ln Hohenstein-Ernstthal hat sich der Rentier Hermann Hietzschold das Leben genom- Liebe ertränkt.—ln Bosewitz bei Dohna wurde der Gutsbesitzer Büttuer vom Blitze erschlagen. Thüringische Staate». Wohl kann, hat in Gera ein Leichen Belheiligung eine stärkere war, als bei der Beerdigung der kürzlich verstorbenen Webersrau Körner. Erwa 1000 Leid tragende solglen dcm Sarge. Die Ver storbene wurde in der Fabrik plötzlich vom Schlage getroffen, nachdem sie sich geweigert hatte, eine ihr von einem Be amte» vorgelegte Fabrikordnuug zu un terzeichnen.—Ein Radikalmittel, um auS dem Dienst zu kommen, wandte die erst 15jährige Magd Anna Büttner in Teich röda an. Sie steckte am dritten Oster seiertage die Futtervorrüthe in der Scheu ne ihrer Dienstherrin mit einen, Slreich holz an und wusch dam, in größler Ge mülhsruh« das Geschirr in der Küche aus. Das Feuer legte außer dem Nticherl'schen noch ein anderes großes Bauerngehöft völlig in Asche. Die in's Uiilersuchungsgesängniß eingelieferte Brandstifterin wußte keinen anderen Be weggrund anzugeben, als daß sie über ihreDienslherrin unwillig war, weil diese sie nichl ohne die (versäumte) Kündigung ziehen lassen wollte.—Die Frau eines Fleischermeisters in Allenburg fand kürz lich beim Reinigen einer Bodenkammer eine alte, unscheinbare Lade. Bei nähe rer Besichtigung derselbtn entdeckte sie ein geheimes Fach, in welchem sich sünf Lidcrbculelchen, zu», Theil noch recht gut erhallen, mit Münzen gefüllt vorfanden. Es waren vv Silbermünzen und 14 Goldmünzen. Der Z«it nach stammen diese Münzen au» dem Anfang des IS. bis in das dritte Viertel des vorigen Jahrhunder» und gehören den verschie dentsten Lindern, w,e Frankreich, Schwe din, O«st«rreich, srührren und noch jetzt bestehenden deutschen Staaten ?c. an. Hess«n-Darmstadt. s In Leehtim der frühere Bürgermeis ter Johs. Dörr V. In der sogenann ten Schützenhalle in Mainz, einem frü her sehr beliebten Vergnügungsorte, der letzt als Wohnstätte für ärmere Leute dient, brach ein Feuer au», welches da» Gebäude vollständig in Asche legte und dem auch da» Besitzthum der verschiedenen Bewohner zum Opfer siel. Auf dem Terrain zwischen der Liebenauer und der Hochheimerstraße wird die SchiU »engesellschast in Worm« «in allen mo dernen Anforderungen entsprechende» Echützenhau» errichten. In der Aus übung ihre» Berufe» kamen um'» Lek^n: in Trockhausen der Bergmann Bernhard Schneider, in Wald-Erl«nbach der Stein bracher Lorenz Jakob, in Worms der Dachdecker Gerhard. Königreich Bayern. Der Oekonom Eberl vo» Hirschdnhl zerielh mil seinem Sohne i» Streit. Es entspann sich eine Nauserei, bei welche, der Sohn seinem Vater einen Beilhieb versetzte, der den Tod alsbald herbel sührle. Der Vatermörder befindet sich in Haft. —Valentin Schmitt ans Theil heini, dcr die Feldzüge 180,! und 1870 — 71 initinachle, dann nach Ostindien aus wanderte nnd doli seit vielen Jahren als Untcrofsizicr diente, ist zur Freude Aller wieder hierher zurückgekehrt. Dem tapfe klosters in Vilsbibnrg. Er hat nämlich während des WiulerS öfters bei 13 Grad Kälte in der Vits gebadet, ost mit ten. Erbängt haben sich i» Münner stadl dcr unv. Müllcr Georg F. Endriß, in Nuhpolding der Dienstkiiccht I. Hcu bacher, i» Traunstein dcr Schncidcrge- der Lehrer RaSp, in Pasjau der Sergeant Lechenbauer der S. Koinp. des dortigen Infanterie - Regiments, in Schwabmünche» erhängte sich die Händ lerin Maria Wörle, in Selb die Dienst magd Magdalena Bezold. In Ebels- Geisenseld erlitt der Huber durch eine» Sturz tödtlich« Vrrletzungen ; in Hof wurde die veiwillwet« Wäscherin Knops überfahren und gelödtet; in Neu brun wurde der Sleinhauer A. Albrecht von einem niederfallenden Schleifsteir erdrückt. Königreich Württemberg. fJn Stuttgart: Dr. Otto Seyffer, Ehrenvorstand der Staatssanimlung va terländischer Kunst- und AlterlhumSdenk mäler, der junge Schrislsteller Eduard Oehmkc und der Schulrath Mosapp. Die bürg. Kollegien in Mergentheim ha ben beschlossen, eine Turnhalle erbauen zu lassen. Dieselbe wird so eingerichlet, daß sie als Wollhalle benützt werden kann und damit die Abhaltung vou Woll niärktiii in unserer Stadt e,möglicht wird. In Rietheim starb dcr «jährige Knabe dcs Michael Haller, nachdem er mehrere Tage erst ununterbrochen ge schlafen halte, ohne sich im geringsten zn rühren oder dnrch Rufen wecken zu las sen. Der Knade sühlle sich schon etwa drei Wochen unwohl, war aber den größ ten Theil des TageS außer Bett. —Das schlafende Mädchen, die Itijährige Ban erstochter Tettling in Salzstctte», welche nun schon bald t! Wochen an der „Nona" darniederliegt, zieht noch immer die all gemeine Ausmcrksainkeit auf sich. Seil einigen Wochen schlägt ihr Puls schnell und kräslig, während cr vorher langsam und malt war. Vielleicht' kommt dies vo» der nahrhaften Kost, welche man ihr beibringt. Es zeigt sich bei ihr in hohem ! Grade Verdaiiniigsstöruiig. I» den letzten Tagen bemerkten die Eltern, daß das Mädchen auf bestimmte Fragen zcil wcilig weinte. In cincr Sitzung des Schössengcrichts wurde Oekonomieralh und LaiidlagSabg. Schosser in Sulz we gen Beschimpfung dcs RcichslagSabge ordnetcn v. Münch zu einer Geldstrafe ! von 20 M. und in die Kosten veruilheilt. Die SlislSkirche, in welcher bekannt lich viele Grabdenkmäler ven Ahne» dcs kgl. Hauses enthalte» sind,'soll icnovirt werden. Die Koste» sind aus ca. 40,000 M. veranschlagt.—f Prof. Dr. Weber, früherer Landlagsabgcordiieter für Tü bingen und Dozent dcr staatswissen schafilichen Fakultät. —In Aretzseld hat sich dcr geistesgestörte Restaurateur O. Kirchner crlränkt; in Ulm hat sich der Waacnwärter Wurst erhängt.— denstadt kam der 00jährige Gregorius Weiß dnrch einen Sturz um s Leben; in Ulm wurde dcr Ankuppier Pankr. Blersch überfahren und gclödlet. Großherzogthum Baden. Rechtsanwalt Stabcl und dcssen Gat tin in Freiburg haben der Stadt 5000 Mark sür das Gemeinwohl sörderndc Zwecke überwiesen. 112 Buchhändler Ernst Mohr in Heidelberg. Der Schlosser Karl Schreiber in Konstanz hat sich, unter Zurücklassuiig von Frau sind Kind, von hier entfernt, ohne daß man bis jetzt weiß, wohin er sich begeben hat. s Der Begründer der welt berannlenEngclhard'schcnTapctensabrik, Hcrm. Engclhard, in Mannheim. Bäcker Leininzer ans dcm Würltember gischen, der mehrere Jahre als Gehilf in Freiburg gearbeilet, verschwand spur los vo» Freiburg und ließ Frau und Kind zurück. Die össentliche Schule in Schweigern mußle wegen Ausbruchs der Diphlheritis geschlossen werde».—Di- Ehesrau des Karl Hafner in Werbach hanscn ging kürzlich fort, um Wasser zu holen, und ließ ihre drei kleinen Kinder unbeaufsichtigt zurück. Eines derjelb-n, ein vierjähriges Mädchen, kam dem Herd fcuer zu nahe, sodaß die Kleider in Flammen gcricthcn. Auf das laute Hilsegeschrei der Kleine» eilte ei» Nach bar herbei, der erst eine Leiter holen mußte, um in das Haus zu kommen. Das Mädchen wurde in schrecklich ver branntem Zustande vorgesunden und starb nach kurzer Zeit. Auch ei» Brü derchen der arme» Kleinen» hat einige lchivere Brandwunde» davongetragen.— In Au bei Freiburg hat sich der Ba «erS sohn Joseph Frei erhängt; in Neckarelz ertränkte sich der Conditor K. Leitz; in Konstanz hat sich der Schlossermeister Kegele erschossen.—Der 49jährige Jos. Senk au» Heidelberg wurde von einem Zuge üb-rfahr-n und getödtet: in Krautheim erstickte der Wittwer I. A. Herrmann durch Einathmen von Kohlen aa»; bei Mannheim stürzt« der Heizer Ouester von einem Gülerboot und er trank. Aus der Rbeinpfalz. Neunzig Familien sind während der letzten süns Jahre von Bierbach nach tinierika ausgewandert. Ueber da» Vermögen dcr Ehcleute B«rthold Vttter, herdsadrikant und Rosine, geb. Buhl in Kaiserslautern wurde der Concur« eröff net und der Geschäftsmann Friedrichßeb inann zum Concursverwaller «rnannt. Wegen Verbrecht»? gegen die Sitt lichkeit wurde d«r Ackerer Georg Becker »on NammelZhaufe» zu ein«r Gesing- vißstrase von 7 Monaten venirtheilt. — Adolph Brand von Kriegsseld wurde wegen Verdachts des betrügerische» Ban kerotts verhaftet und in Untersuchungs haft gebracht. Auf den, Paradeplatz in Landau wird ein Reiterstandbild des Prinzregente» aufgestellt werden. In Wochenheim a. H. erhängte sich der Winzer Joh. Geibcl. Die Leiche des G. TrLminel I. von Waldfee wurde bei Worms gelandet.—Der Kaiifinanii Jfi fchwunden. Er bal vermuthlich das Feld seiner fernere» Thätigkeit »ach Amerika verlegt. Die Eheleute Philipp Hagen feierten im engeren Fre»»deSkreise das Fest der silbernen Hpchzeit.— Thierarzt Holderbach wurde wegen 2 Vergehen des Betrugsversuchs zu 1 Jahr 3 Monalen Gefängniß und Friedrich Mayer, Kauf mann vo» Blieskastel wegen Bankerotts zu vierzehn Tagen Gefängniß verur- theilt. Elsaß-Lothringen. Die Wittwe Josesine Manfredini in Colmar wurde wegen ihres Aergerniß erregenden Lebenswandels aus den Rtichslanden ausgewiesen.—Der Haupt- S. bayer. Jnf.-Negts. in sich erschossen. Der Bürgermeister Victor Eloy in Bingen wurde seines Amtes ent hoben, weil er der deutschen Sprache nicht mächtig ist. Infolge dessen haben auch sämmtliche Mitglieder der Ge meindevertretung dem Bezirkspräsidium ihre Demission angezeigt. ? raun schweig. Anhalt. Lippe. Wald«ck. Die Bevölkerung der Stadt Braun ichweig belrägt nach den neuesten Zäh lungen einschließlich Mililär 100,000 Einwohneer. fln Halchter der Eantor I. C. Mingram. Der Dreschmaschi nenbesitzer Fr. Schütze in Helmstedt ist vom Schwurgericht wegen Meineids in eine Zuchlhausstrafe von 3 Jahren ver urtheilt wordcn. Demnächst wird der Männergcsangvcrein in Hoiersdorf sein Ivjähriges Slistungsscst fciern, wozu bereils zahlreiche Einladungen 'an aus wärtige Vereine ergangen find. —112 In Meerbeck dieWittwePock, welche das selle ne Lebensalter von 101 Jahren erreichte. Die neue nunmehr vollendete Bahn strecke nach Marburg wird Anfangs Mai dem Verkehr übergebeen werde». des neue» Gymnasiums statt 112 Die Gräfin v. Voß auf Schorfsow. Oldenburg. Ter Gecichlsvollzieher Uhlenbrock in Birkenseld ist plötzlich verschwunden. Z)cr Grund Verschwiiidens soll erscheinenden socialdeiiiokralischen „Nord deulschen VolkSbl.", E. Fischer, jetzt in der Strafanstalt zu Vechta, wurde wegen Zschäge zu einer Geldstrafe von 100 M. und zur Tragung der Kosten verurtheilt. —Der Stadtkäminerer Treuten in Varel hat sich erhängt, nachdem er auf de» Die unterschlagenen Gelder belaufen sich auf ca. M. Freie Städte. Der Senat i» Hamburg beantragte für die Errichtling eines VolkS-Brause büttel Die habsüchtiger Absicht ermordet zu haben. Ihren Ivrjährigen Geburtstag feierte die im Allgemeinen K»ankeiihauie zu Slisler'deS PaulinenstisteS Jsaac Jass6. Der Kasstrer des KriegervereinS Kaufmann A. Müller in Biemerhaven befindet sich wegen dringenden Verdachts der Brandstiftung in Untersuchungshaft. Schweiz. Das Bezirksgericht Zofingen verur licheu Forlbildungsichule wegen Fäl schung vo» Abstliz-Zeiignissen zu drei Tagen Gesängniß. AlphonS Jaeckle, welcher letzten Winter das Unglück hatte, »us der Jard bei Niederhausen seinen Jagdgesährlrii Alphons Favarger von vadenweiler dnrch uugeschickle Manipu lationen des Gewehrs :u erschießen, wurde der sahrlässigen Tidtung schuldig erklärt und zu einer Geldbuße von 400 Kr. o-runheilt. —Gendarmerie-Sergeant Weber in Freiburg hat das Waisenhaus zu seinem Erben eingesetzt; 15,000 Fr. wurden zu besonderen wohlthätigen Zwecken bestimmt. Eine kürzlich ver storbene Frl. Chassot hat ihr vermögen der Armen- und Waisenanstalt in Bil lens vermacht. Der Schäfer Michel Oswald von Strada warf zwei Knaben, »uf deren Väter er einen Groll hatte, in ten Rhein. Glücklicherweise wurden teide gerettet; der Verbrecher befindet Bch in Hast. —ln Genf bildete sich ein Oamenverein zum Rolhen Kreuz. Seine kwecke stnd: 1. die Sorge sür »erwun me und kranke Soldaten in Krlegljei- ten und zwar unter Oberaufsicht des Ceiitralcomite vom Schweiz. Verein des Rothen Kreuzes; 2. die Vorbereitung des hierzu nöthigen Personals und Ma terials in Fricdenszeiten. Evcniueg wird auch Hilfeleistung bei großem öf fentlichen Unglück in Aussicht genommen, sei's durch Sendung von Krankenwär tern oder andere Hilst. Ein Herr I. A. Symoiids, der dem Turnvereiii DavoS schon srüher einmal eine Scheu- kung von 10,000 Fr. verabfolgen ließ, hat demselben letzthin vor sei- j ner Abreise nach Italien eine wei tere Vergabung von 2000 Fr. gemacht.— Der Postaspirant Schärli in Luzer» ist seit dem 20. April flüchtig; er soll für 2000 Fr. Unterschlagungen begangen habe». — s Der Chorherr und Kämme rcr Thomas Slockcr, ein bedeulcndcr Kanzclredner. — 112 Der bekannle Besitzer des Badehotels „Rößli" in Seewen, Jos. Beeler-Stapser. Hr. Samuel Vache ron-Enlcr in Pvcrdon hat dcr Gründung eincs Asyls sür unheilbare Kranke in Uverdon 20,000 Fr. ausgesetzt, für ver lassene und verwahrloste Kinder in Lau sanne 5000, dem Blindcninstitut in Lau sanne 4000, dem Krankenhaus in Aver don 2000, sowie verschiedenen gemein nützige» Anstalten zusammen 75,000 Fr Oesterreich. Wien: Der verstorbene Bankier An j !on Schcy, der ein Vermögen von vier j Millionen hinterließ, hat in seinem Te ! stanient 300,000 fl. zu wohlthätigen Zwecken bestimmt. Im Museum sür i Kunst und Industrie findet z. Zt. die erste internationale Postwerthzeichen - Ausstellung statt. Gegen den Univer siiäts-Prosessor Brühl, der seit 27 Jah ! rcn allsonntäglich populär-wissenschaft ! liche Vorträge hielt, ist wegen eines ! darwinistischen, üngeblich irreligösen Vortrags, vom Untcrrichtsminister i Gautsch das Disziplinarverfahren ein geleitet worden. Erschossen haben sich: sinanzicllcr Kalamitäten wegen, der Pri- vatier Mauthner und aus Liebe zu einem 13jährigen Schulmädchen der Buchhalter ! Karl Stepanick. In Klobenstein am Ritte» hat sich die Frau des Oberlieute- nants Doinani, in einem Ansall der Geistesstörung, mit ihren beiden kleinen Kinder» ertränkt. 43 Tuchsabrikan ! ten in Jägerndors schlössen ein Kartell > strikcs. —Einschliin in e S E » de n a hm cine von Kapitän Wolsf aus Köln uu lernommene Fahrt mit feinem Luftballon „Stollwerck" in M.-Gladbach. Der Ballon, rou Wolsf selbst erbaut, hatte cine» Inhalt von >.»00 Kubikmeter». An ! der Fahrt, die zu einem wissen>chasllicheir Zwecke stattsand, bctheiligle sich außer Wolsf cin Herr und eine Dame von M.- Gladbach. Mit einem Ballast von drei Centnern außer den drei Insassen stieg der Ballon z» einer Höhe vo» ungcsähr I3SO Metern, von einem leichten Winde nach getrieben. Die Temperatur sank bis 3 Grad unter Null, und der Ballon wurde, in einer Wolke, angekom men, von zahllosen Schneeflocken um weht. Plötzlich befand sich der Ballon mit seinen Insasse» inmitten eines hefti gen Gewitters, und um einer möglichen Sturmfahrt zu entgehen, wurde der so fortige Abstieg vvrbereilet. Alles gelang auf das voizüglichste; die Landung ging glaubte man, aus ebener Erde wieder'ail gelangt, jeder Gefahr entronnen zu fei», da strömte, durch das seltene Schau spiel angelockt, eine Menschenmenge nach der Landuiigsstelle zu, qualmende Psei se» und brennende Cigarrenstummel im Munde. Vergebens rief Kapilän Wolff den Leuten zu, zurückzubleiben oder we nigstens ihren brennenden Tabak wegzu thun, aber wer vermochte den andringen den Menschenschwarm zurückzuhalten. So geschah denn das Unausbleibliche: ein besonders übermüthiger Bursche zün dete sich ganz in der Nähe des Ballons seine Pscise an, der Wind wehte das dem Ballon entströmende Gas ihm zu, und mit donnerartigem Knall erplodirte das Gas, den Ballon in Brand setzend. ?!un stob Alles auseinander, und einer siel über den andern. Viele Personen trugen Brandwunden davon, nnd na- Gclandete» Helsen wollten, und Herr Wolsf hat durch die Katastrophe eiuen bedutenden Schaden erlitten. Als die Cholera ihren Umzug durch Deutschland hielt, gerieth der Doktor Brüggeinann eines-Lages in einen großen Korb herbei, in dem sich zwei Schüsseln Gurkensalat und zwölf unreife Aepfel befanden. „Ich bestimme Giirkenfalet," sagte der Arzt kalt und /artementS von Frankreich strikt» nicht wenizer als 120,000 Arbeiter, über deren Verhalten die beunruhigendsten „In einer Nacht machten »»000 Meuterer lenbczirkt des Hennegau hinübergegriffen habe und daß in Nordfrankrtich die llnkuust des belgischen Sozialisten An stel« erwartet werde. Ein KorpSbruder bei Fürsten v. Bismarck, der Amtsgerichts rath Fritz Kein in Hameln, ist im Alte, von 77 Jahren verschieden. Eine groß, Freude war dcm Verstorbenen in seine» seines alten Korpsbruders von der Han »overa zu Güttingen, des Fürsten Bis, maick, zn dessen parlamentarische» Früh erzählt der „Haiin. Courier", i» Mai 1880 zum ersten Male in seine» Leben nach der ReichShauplstadt gckom. Morgen klingelt ein Bote des Reichs hatte dem Geheimen Rath v. Rotte» bürg geschrieben, daß dem Fürsten Gele geiiheir gegeben sei, einem trefsliche» reiten. Mit den Worten: „Aus Wie dersehen!" schüttelte der Reichskanzlei »ach dcm Frühschoppen zum Abschied, dem alte» Geiiosse» die Hand. „Ja aber 57 Jahre darf es nicht Wiedel dauern, Durchlaucht", erwiderte Kern. chendeii Honorars zum Gegenstand halte, eine in zwiefacher Hinsicht interessant, Entscheidung gesällt. Einmal wird ir der Entscheidung die Ansicht vertrete» daß für die Beme»ung des zu zahlender ! ärztlichen Honorars unter gewissen Be l diiigungen die Vermögenslage des Pa tieiite» von Belang ist und zwar in de» Bemittelte auch ein höheres Honorar zr zahlen imstande sei. Auf der anderer Seite wird das Urtheil dadurch inte ressant.daß das Oberlandesgericht in sei ner Entscheidung nicht unbedeutend übe, die Höhe des Honorars hinausgeht, welche das Medicinal-Eollegium, vo« dein ei» Gutachten in dieser Sache ein gefordert worden war, dem College« seinerseits zuevkauute. Der Sachverhalt ist in Kürze solgeuder: Ein hiesiger Arz, hatte im Verlauf von dreiviertel Jahre» einer hiesigen Wittwe 147 Besuche abge Mark liquidirr. Der Daine erschien diese Forderung zu hoch und sie zahlt, nur 150 Mark. Das Landgericht, vo> dem die Angelegenheit »uilinehr zu, Verhandlung kam, holte ein Gut achten des Medicinal-Collegiuins ei». Dieses erkannte den gezahlte» Betrag von IS» M. sür hinreichend, gleichwohl verurtheilte das Landgericht die Dann zur Zahlung von weiteren 200 M. Di« Beklagte legte gegen dieses Urtheil Be- I rufung ein und die Folge war, daß da- Oberlandesgericht, de», jetzt die Sach, I zur Entscheidung vorlag, den gezahlte« j Betrag von 150 M. in Uebercinstiiw mung mit dcm Urtheil des Landgerichti aus Gründen der Vermögenslage dei Beklagten sür ungenügend erklärte, di, Höhe des noch zn zahlenden Betrage aber in Widerspruch mit dcm Landgerich! auf 100 M. festsetzte. In den Gründer ! der Entscheidung wird ausgeführt, daj i die Beklagte, wie sie selber zugibt, ei« Grundstück im Werthe von 10,000 besitzt. Auf diesen Punkt stützt sich auH ! das Gutachten des Medic>nal - Colli; giums, aber es gehe darin fehl, daß ei annimmt, dieses Vermöge» gebe, zu 3j , Procent gerechnet, nur eine Rente voii beziffern, aber doch nicht ?o daß daraus eine Mehrzahlung von 200 M, gerechtfertigt erscheine. Das Oberlan desgericht sei daher in seinen Erwägun gen zu der Ansicht gekommen, daß uute, den gegebenen Verhältnissen eine Nach zahlung von 100 M. genüge. In Mainz soll das 450jäh cige Jubiläum der Erfindung der Buch druckerkunst in diesem Jahre besonders begangen werde:,. Auf Einladung des Stadtbibliothekars Dr. Belke fand des halb nach Angabe des „Rh. Kur." zwischen den Buchdruckern und Buch händlern eine Besprechung über die Art der Feier statt. Eine entgiltige Festord nung wurde noch nicht aufgestellt, doch einigte man sich dahin, daß an dem Sonntage, welcher dem Johannistag! vorausgeht, also am 22. Juni, als Mit telpunkt der Feier eine Festvcrsaminlung im Akademiesaale des kurfürstlichen Schlosses stattfinden soll, verbünde» mit einer Ausstellung vo» Druckwerke» vom Beginne der Buchdruckerkunst bis herab «us unsere Zeit, unter besonderer Berück sichtigung der Mainzer Druckwerke. Ein ladungen zn diese» Versammlungen wer de» an die Notabilitäten ergehe» und der Eintritt zu der Ausstellung und Ver sammlung wird für Jedermann frei fein. „Ist denn Schnarchen ei» Verbrechen! Darf man denn nicht schläfrig sein?" Also frugen in Helsing sorS zwei Arbeiter und die Polizei a»l -wortete: !" Immerhin dürfte es ein Schläfchen, dem man während einer Theatervorstellung zum Opfer fällt, amt lich al« ein Vergehen gestempelt wird; es beweist jedensallS die Fürsorge der Polizei auch sür das ästhetische Wvhl der Mitbürger. DaZ Malheur war, wie gesagt, in Helsingfors zwei Arbeitern passirt, die kürzlich während der Vorstel lung im finnischen Theater einschliefen und dadurch dem Polizeibericht gemäß „öffentliches Aergerniß" verursachten. In dem in'S Gericht eingereichten Poli zeireierat wird das „Verbrechen" als „mangelnder Kunstsinn" charakterifirt. Der Ein- versuchte sich der ihm drohen den Strafe dadurch zu entziehen, daß er die Schuld auf „einschläfernde Tropfen" schob, die er als Heilmittel gegen die ihn i plagende Influenza eingenommen zu ha ben behauptete. Der Andere suchte zu! beweisen, daß er ebenso aufmerksam wie die anderen Zuschauer im Parterre ge- «esen. Der öffentliche Ankläger ver- > zichtet« auf eine Verurtheilung wegen „mangelnden Kunstsinns", der Jnflu- enza-Kranke mußte aber seinen energi- ! sehen Heilmittelversuch mit einer Geld strafe abbüßen, da sich die geheimniß vollen Tropfen als Branntwein ent, ! puppten. Scharfrichter Krauts auf der Bühne. Selbst der frühere Scharfrichter den. Der K, itiker der „Voss. gibt seinem Ekel über das Machwerk und die bei der Vorstellung desselben zu Tage tretende Verrohung des Publikums den folgenden gewiß gerechten Ausdruck: „Im Ostcnd-Thkaler in Berlin wird seit einigen Wochen das Scusaticmsschau spiel „der Scharfrichter von Berlin" ge geben. welches ein Herr Bollen „nach den Auszeichnungen, Handschriften und per sönlichen Mittheilungen des Scharslich ters Julius Krauts" zusaininengestellt hat. Wenn man nachsichtig genug sein wollte, das Treiben des Ostend-Theaters überhaupt von dem Standpunkte der Kunst aus zu betrachten, so müßte man seMellcn, daß die deutsche Bühne wohl in unsere» Lesern durch di« Erzählung dieser Erbärmlichkeiten den selben physischen Ekel wachzurufen, mit dein ich während der vierthalbstündigen Vorstellung zu kämpfen halte; ich will nicht die Scenen im „Verbrecherkeller" erwähne», wo eine arme Wahnsinnig» von betrunkene» Strolche» überfallen wird, oder die Mordthaten und grauen haften Masken, diese jämmerlichen, jede» künstlerischen Zweck verhöhnenden Bru talitäten von Neuein in die Erinnerung rufen. Man mag über die Ziele des Dramas die absurdesten Theorie» auf stellen; darin wird aber wohl noch das Urtheil aller anständigen Leute überein stimmen, daß die Bühne nicht dazu be stimmt sei, der Bestialisirung der breiten Massen Vorschub zu leisten. Was wi, jüngst im Ostend-Theater gesehen haben, entzieht sich der literarischen Kritik und dürste eher das Jntere»« der Justiz erre gen. Wir rusen in keinem Falle »ach de« Polizei, weil wir die Gesundung de, Bühne nur von der völligen Befreiung derselben erwarten. Wenn sich aber ein Publikum findet, welches solchen Geschmacklosigkeiten zu johlt, so beweist dies, daß die bisher an gewendeten Mittel, das Gemüth deß Volk.S zu veredeln, gründlich versagt haben. Man sollte wenigstens die Kna ben und Mädchen, welche recht zahlreich der Ausführung beiwohnten, vor dem Kunstsinn ihrer Eltern beschützen und von dem Besuche dieser Vorstellungen ausschließen. Die Spekulation aus di« Bestie im Menschen, diese viehische» Triebe und bejubelte» Vcrbrechcn müssen Begeisterung, mit welcher das Publikum den Haupttrunlpf des Stückes begrüßte. Das letzte BUd zeigt uns alle Giäßlich k-innlen, wegen seiner Nohhlit entlassenen ExscharsrichterJulius Krauts dargestellt. Als dieser Mensch die Bühne betrat, und durch das Ostend-Theater in den Schat ten gestellt worden, Vielleicht findet sich noch ein „Gast", der sich wirklich ent haupte» läßt. Dann haben wir ja den Gipfel der .Naturwahrheit" erklommen und können niit gerechtem Stolz aus rufen: „Kunst und Natur sind Eine» nur!" An Melanie! (Sächsisch.) Schdeckdest in de Dasche sacht? De Mama rief qrad: .Ich bitte, Gäb'n Se mir ä Bämmchen Und ich reicht' de greeßle Schnidde Iber'S Wetter wollt', weeß Knebbchenl Und de Mutter gam kleich mit. Darum denk' ich, sißes Läminchcn, Egal an de Landbardhie! Dich erhield o Melanie! Sonderbar« Eifersucht, Aeltere Dame: „Ich rathe Ihnen nicht, heule Abend in s Theater zu gehen, Ich war über dieses Stück geradezu empört.* —Jüngere Dame: .Und da «einen Sie, ich stehe hinter Ihnen zurück? O, ich »erde mich auch empören! * Onkel: .Denke Dir, ich bin durch meine Cur so heruntergekommen, daß ich die Knöpfe meine» Winterrockes habe ver sehen müssen!'—Nesse: .Das ist noch garnicht«! Ich bin so heruntergekom men, daß ich den ganzen Nock habe »er setzen müssen!" nichts mehr zu thun habe!" Hartnäckig. .Ich beneide Dich ordentlich nm dein HS.'SlicheS Glück!"— 7
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