6 Hans Huckebei«, »er Unglücksrabe. Hin sieht man Fritz, den muntern Kna ben, Nebst Huckebein, dem jungen Naben. Dnd dieser Fritz, wie alle Knaben, Will einen Raben gerne haben. Schon rutscht er auf dein Ast daher, Der Bogel, der mißtraut ihm sehr. Schlapp! macht der Fritz von seiner Kappe Mit Listen eine Vogelklappe. Beinahe hätt' er ihn! Doch ach! Der Ast zerbricht mit einem Krach. In schwarzen Beeren sitzt der Fritze, Der schwarze Vogel in der Mütze. Der Knabe Fritz ist schwarz betupft; Der Nabe ist in Angst und hupft. Der schwarz« Digel ist gefangen, Er bleibt im Unterfutter hangen. Die Tante kommt aus ihrer Thür; ,Ei!" spricht sie «welch' ein guicz Thier!" Kaum ist das Wort dem Mund entfloh',». Schnapp! hat er ihren Finger schon. .Ach!" ruft sie „er ist doch nichl gut! Weil er mir was zu Leide thut!!" Hans Huckebein, die schwarze Seele. Den Knochen, den der Spitz gestohlen, Will dieser setzt sich wieder holen. Sie »ieh'n mit Knurren und Gekrächz, Ter Eine links, der Andre rechis. Schon denkt der Spitz, daß er gewinnt Da zwickt der Nabe ihn von hint'. O «eh! Er springt «uf Spitzen» i Um ihm die Haare »uSzuzwacken. Derweil springt mit dem Schinkenbem Der Kater in den Topf hinein. Da sitzen sie und schau'n und schau'n. Dem Kater ist nicht recht zu trau'». X Der Kater hackt den Spitz, der schreit, Der Nabe ist voll Freudigkeit. Es rollt der Topf. Es krümmt voll Quäle Nnd Spitz und Kater flieh'n im Lauf. Der größte Lump bleibt oben auf 11 -- (Schluß folgt.) Sine franzSfische Schauspielcrtn. AuS Paris wird geschrieben: Edmond be Goncourt hat seinen interessanten Studien über das Leben des achtzehnten Jahrhunderts eine Biograph«» der be- ! rühmten Schauspielerin Clairon folgen , lassen, welche in der Tragödie das autile Kostüm nnd ein gemäßigtes natürliche- res Spiel eingesührt hat. Voltaire schrieb sür sie seine wichtigsten Rollen nud Diderot stellte sie im Paradoron über die Schauspieler als Muster des nichts der augenblicklichen Laune über lassende», sondern jeden Essect und jedes Wort vorher berechnenden Bühnen künstlers dar. Wenn uian aber nach Goneonrt sich die Figur der Clairon re eonstruirt, so wird man bald einer schwachen Seite in der Ercmplisicirung Diderots gewahr. Die Clairon war nämlich im Leben gerade so, wie auf der Bühne, berechnete alle ihre Essecte und verleugnete in keiner Situation die Büh- > nenprinzessin. Eine Anekdote erzählt z. 8., daß die Clairon einmal krank im Lehnstuhl saß und von einer vornehmen Dame des Hofes einen Besuch erhielt. „Wo leiden Sie, Fräulein Clairon?" jragte dieft theilnehmend, und die Schau spielerin antwortete: „Am H....N, Prinzessin," trug aber diese verfänglichen Worte mit einem so königlichen Anstand« vor, daß weder die Prinzessin noch di« anvern Anwesenden sie übel nehme« So hat also im Grunde die Clairon zoch auch nur ihre eigene Natur auf die Bühne gebracht, da es in ihrer Natur lag, sich w jedem Moment zu beherrschen und auch im Leben immer eine bestimmte Nolle zu spielen. Goncourt hat auch nachgewiesen, daß sie in ihren Memoiren ganz das gleiche Princip versolgt hat und daß dieselben daher voll von Tendenz lügen sind. Um sich schon von Geburt an interessant zu machen, erzählt die Clairon, sie habe während des Carne vals von einem als Harlekin oerkleide ten Priester die Nolhtaufe erhalten; Goncourt weist nach, daß sie gar nicht während des Carnevals geboren wurde und ihr Tausakt keine Ungewöhnlichkeit ausweist. Er verräth bloß, was die Clairon verschweigt, daß sie das unehe liche Kind eines Wachtmeisters und einer Nähterin gewesen ist. Für Deutsche ist besonders die 17jährige Periode im Leben der Clairon interessant, wo sie, schon überdie Vierziger hinaus, an dem kleinen deutschen Hose zu Anspach bei dem um zehn Jahre jüngeren Markgrafen die Nolle der Pompadour mit solcher feier licher Würde spielte, daß der Monarch schließlich ihrer überdrüssig wurde und sie durch eine muntere Engländerin er aus noch fort, in breitspurigen Evisteln politische Rathschläge sür das Wohl des Anspacher Ländchens zu geben, um die Abtretung au Preußen zu verhindern, freilich ohne Erfolg. Merkwürdig ist, daß die bei einer sehr schwache^ Al?er von 80 Jahren erreichen koiinle. Bis in die letzten Jahre ihres Lebens nahm sie ein geradezu leidenschasiliches Interesse an den Crsolgen ihres Schü lers Larive, wobei die mütterlichen Ge scheinen. Schwan oder Ente? Durch die italienischen Blätter ging kürzlich die Nachricht, daß in Venedig seltensten Pögel sich schließlich als Eulen 1715 gejangen wurde und dort schon etliche Jahre alt war, erst 181 g, also Il) 4 Jahre später, gestorben. Ein weiß- Schlosses Schonbrunn bei Wien, wo er 18 Jahre in der Gefangenschaft zuge bracht hatte. 15 bis 5» Jahre, die Taube 10 Jahre. Die Nachtigall stirbt im Käsig iiach 10 Ter SitttungSauker. segegnct man alten Freunden ja lieber ,ls in Zeilen der Noth. Ja, wahrhaftig, es geht uns gut. Wir essen zu unseren Kanosseln nun sogar zweiiiial die Woche von Ankern Anker ans der Mütze, Anker auf der Blouse, Anker auf dem Beinkleid. Er sieht prächtig aus, der i schmerzlicher, als sie ein recht wchmüthi ! ges Sireislichr aus diese beste aller Wel» leu warf. Ein kleines, ganz kleines „und so wei ter", alt! —eS zählte sechs Köpfe. Es begann mit dem Alter von drei Jahren und endigte mir dem Alter von zehn Jahren. Sechs blonde Köpfe, aussteigend, wir ! Netteste. Plötzlich aber teäs sie ein schwerer Schlag. Der Besitzer des Geschäftes ben erfolglos. Das sechste Kind Ersparnisse ausgezehrt. Friy gerieth in düsteres Brüte». Sollte doch die Pro der Mangel an Protektion ihm im Weg« stand. ES waren nun.ojt aenua Unter- bestehlen oder durch »Nebenarbeit" zu schädigen. „Nein, nein—sechs Kinder—daS geht nicht. Am Ende gibt es noch Scandal —Bettelei—Mordgeschichten." Ja, Fritz habe auch solch einen Platz kenne» gelernt, der ihm hart und trocken wenn man seine Familienverhältnisse nicht niit dein Geldsäckel in Einklang bringe. „lind doch braucht mancher „junger Mann", mancher Junggeselle für Cravat ten, Bnsennadeln, Bartwichse, echtes AN"" Famill'nva Aber darauf hat man nur Achselzucken oder Schweigen. Manchmal auch eine ist bei uns dringend nöthig." Im zweiten Jahre lernte Fritz auch n och SienograpHi^e ivas^e natürlich, lieber Freund. Sie siuo frei sür heute. Bei Ihnen weiß man ja auch, daß «sie morgen doppelt „Teufel", sagte ich, „Du hast Dich ! »Ja» >»", erwiderte er. „Aber Du I solltest nur länger hier sein. Ich bin nicht blos im Geschäste die rechie Hand des Chefs, ich bin auch sonst eine allge mein geachtete und beliebte Persönlichkeit. Obwohl ich eigentlich außerhalb des Ge schäftes keinen Verkehr habe und immer in meinem Schneckcnhause stecke .... Der Man», der mich eben so freundlich gegrüßt hat. ist Herr Pflnumenbaum, der Bankier uiifcrer Stadt .... Bei bem habe ich freilich auch mein Depot liegen es ist also ein kleines egoisti sches Interesse dabei. „Dein Depot?" fragte ich erstaunt. „Ja, sage mir nur hast Du eine Erb schaft gemacht —" „Aber bei Pslaumenbaum habe ich ein sogenanntes „verschlossenes „Depot" lie gen, sür das ich pro Jahr 25 Mark be zahlen muß — ei» Kästchen mit Werth papieren." „Ein Kästchen mit Werthpapieren?" „Ja. Das war mein Rettungsan ker." „Ich verstehe Dich nicht." Ein eigenthümliches Lächeln glitt über seir.« Züge. „Eines Tages las ich wieder ein höchst verführerisches Inserat." „Correspon dent sür eine chemische Fabrik gesucht. tig sei» und gute Zeugnisse besitzen. An fangsgehalt L4l)v Mark, Stellung dau ernd bei steigendem Salair." Als ich lind seit ein paar Tagen litten wir Roth, wie nie zuvor. Allerlei Mißgeschick war znsammeiigetrossen, wir hungerten, „Du machst mich wirklich neugierig/ sagte ich, als er schwieg. »Was hast Du i^gksangkn." machte ich dann noch ein Posiscriptni» mit der Bitte, mir gefälligst mitzuthei len. ob in M. sich ein solides Bankhaus könnte." Ich blieb stehen und sah ihn lacheni an. nach meinen Fainilicnveryälinisfen zv fragen. Ich hätte ein ganzes Dutzend Kittoer haben können! llnd ich hätt« sogar die L 5 Mark siir das Depot bei Pflaumenbaum und die zwei Mark sü, das verschließbare Kästchen sparen kön, »lütze schrie laut: „Papa!" „Wir sind zu Hanse," sagte Fritz. „Gottlob, daß ich diesen Rettungsanker entdeckt habe." Vine tunesische Prinzessin vor Gericht. Identität beneiden. Auf der anderen Seite des Porhangs stellte der Unter suchungsrichter nnier Assistenz der Par- Vcriuitllung des lshemanns sich unter halten konnte, ist dies da? erste mal, daß eine Prinzessin von der Fami lie deS Bey vor Gericht zu erscheinen hat. Aus den Ausgang des Prozesses ist man weit über Tunis hinaus sehr „Tonst und So könnte man die lannigen Verslein überschr-iben, welche dieser Tage der ehe malige .fahrende Gesell", nunmehr wohldestalller und wolilbeleibler sachseu nieiningischer Hosrath Dr Nudoli Vaum, dach aus deni Frühlingsglauze SicilienS an eine» Freund in Königsberg i. Pr. geschickt hat. Die bclrcfjendt Postkart« lautet nach der „Königsb. Allgemeinen Zeitung": Messina, 12. April I3SO. ' Im Winter in der Stadt; Gespickt mit Geld die Katze Und aus der hohen Glatz: Mit frohem W«ndergruj^ In der Künstlerinnen. Fremder: „Wie theuer ist dieses Gemälde?* Gallerie — Lob. Sie: Reizend! Du hast ja einen schönen Rausch! Er: Na, Gott sei Dank, da» er zu Deiner Zufrieden heit ausgesallen ist!
Significant historical Pennsylvania newspapers