PfrUgitt. (S. Fortsetzung.) 0. Schon nach Verlauf von ungefähr einer Stunde fuhr der Ilntersiichniitzs richter Liiidemaiin vor dem Hause des Bankiers vor. In seiner Begleitung be fanden sich ein Polizeieominissar, der wegen seiner Geschicklichkeit sich eines besoiideren Rufes ersreute,' und zweiGe, Heimpolizisten. Spindler empfing die Eintretenden in hochgradiger Ecregung schon an der Ein gangslhür des Bauklocals, das sür die Atwöhiilichc Kundschaft heute nicht ge öffnet war. Er »ahm sich kaum die Mühe, die Herren zu begrüßen. „Ohne Zweifel, mein Herr," begann er, Umschweife sich dc^ Kopse. „Meines Wissens handelt es sich um einen Diebstahl ..." Der Bankier bejahte erregt. „Gewiß, ein ui^gla^b^er^ie^ Vahl, eine» Schlüssel besitzt." Lindemann verneigte sich wiederum leichthin und schritt nach dein Schranke zu, diesen mit prüfenden Blicken be „Ein Kunstwerk," sagte er. „Man sollte eS nicht sür möglich hallen, daß ein solcher Schrank die ihm «»vertranken suchuiigsrichter, wenn ich Ihnen mit theile, daß es ein Ade'sches Buchstaben schloß ist, welches der Schrank enthält; nur mein Kassirer wußte außer mir um das Stichwort, welches znm Ueberfluß »on mir dazu noch tagtäglich verändert Kassirer Befehl, dieselbe gestern Abend an. „Ist dies auch Ihre Ansicht?" „Bitte!" Rechten ans ein ledernes Schlassopha, welches im Hintergrund an der znm obe- Ren Stockwerk führenden Wendeltreppe der entgegengesetzten Wand sich befand. »Befindet er sich zusällig zu Hause?" Spindler nickte mit dem Kopse. Dann gab er einem Angestellten Austrag, den Diener herbeizurufen. Schon eine Minute später erschien die ser und verbeugte sich linkisch vor dem Richter. „Haben Sie beute Nacht auf jenem Sopha dort geschlafen?" frug ihn der Richter. „Wie immer!" „Um welche Zeit gingen Sie zu Bette?" „Es mag gegen halb elf Uhr gewesen sein." „Haben Sie kein Geräusch die Nacht gehört?" Der Diener schüttelte den Kopf. „Hier Zögern mit eincin verlegenen Seitenblick auf seinen Herrn. „Freilich in derPri vatwohnuug des Herrn Spindler oben ging es heute Nacht um die elfte Stunde etwas laut her... .ich glaubte sogar die gnädige Frau schluchzen zu hören aber da ich meinte, es sei vielleicht ein kleines eheliches Zerwürfniß, legte ich mich auf's Ohr uud schlief gleich fest ein." „Was sagen Sie da, Rösner?" un terbrach ihn der Bankier kopfschüttelnd. keit." frug er den Diener. Dieser schaute betroffen auf seinen Herrn. „Mir war's wenigstens so, als ob ich die gnädige Frau laut hätte wei nen hören " „Haben Sie einen leichten Schlaf?" „Das kann ich nicht gerade sagen manchmal freilich wache ich schon bei dem geringsten Geräusch auf, wenn znm Bei spiel Herr Spindler herunterkommt und nach dem Verschlusse der Kasse sieht." „Ereignet sich das öster?" „Aeußerft selten." „War er diese letzte Nacht auch hier unten?" Der Diener schüttelte eifrig verneinend den Kopf. „Oh nein ganz gewiß nicht!" „Der Fall wird immer räthselhaster," begann der Beamte mit einem durchboh renden Blick auf den Bankier. „Wie kam es aber, daß Sie eine verhäliniß mäßig so große Summe über Stacht im Hause behielten?" „Wir pslegen nie weniger Baarvor rath zu haben wie Ihne» übrigens auch mein Kassirer bestätigen wird...." Abermals sah Lindemann mit seltsam ausleuchtendem Blick aus de» Bankier und räusperte sich. Dann deutete er auf die Wendeltreppe. „Wohin führt jene Treppe?" „In inezn Privatkabinet .... aitßer dem noch nach meiner im ersten Slock belegenen Wohnung." Eben zupstc der Eommissar Lindemann verstohlen beim Aermel. „ES sind Stearinflccle ans dem Boden und einige Spritzer befinden sich sogar ans der stäh lernen Innenseite des Schrankes," flü sterte er in leisem, nur dem Richter ver ständlichem Tone. Dieser hatte die Stearinflecke ebenfalls bemerkt, und als er nun verstohlen ihre Spur ans dem Boden verfolgte, nahm er zu seinem Besremden wahr, daß dieselben sich unverkennbar nach der Richtung der Wendeltreppe hin bewegten. Wieder schaute er mit seltsam fragendem Blick den Bankier an. „Ist es Sitte bei Ihnen, daß im' Geschäftslokale hier Stearinkerzen gebrannt werden?" Spindler schüttelte den Kops. „Nie mals," sagte er. „Ich habe es sür alle Mal auf das Strengste verboten." „Vielleicht gebraucht der Diener vor dem Schlafengehen eine brennende Kerze?" „Nicht doch .... er hat zu diesem Gemahlin meiner Anwesen heit halber zu entschuldigen," siel ihm oer UiitersttchungSrichter in's Wort, wäh rend er sich anschickte, dem Bankier un mittelbar zu solgen. Dieser ihn erstaunt und ver- Treppe nach mciiicr Privatwohuung wei tersührt...." ~Jn welches Zimmer mündet sie ~Wir wollen un« zuerst nach dem Cabinet begeben," entschied der Unt«r- suchungsrichter und klinkte auch sogleich die betreffende Thür auf. Die Herren traten ein. Aber schon der erste Anblick belehrte sie darüber, daß sie in diesen: Raume keine Spuren ent decken würde», welche die Aufsindung des Schuldigen erleichterten. Alles befand sich in geradezu peinlich zu nennender kurzen. Verweilen sich weiter begaben. Nur Vahl blieb zurück. Die furchtbare Erregung, in der er sich naturgemäß be- Wendeltrcppe entgegengesetzt war. Ossen bar hatte Jemand in höchster Eile sich eines Stearinittlichtes bedient uud ver zürnie er. „Aber «S ist doch 50... .fragen Sie nur das guädige Fräulein," berichtete wesen ist, der bei Ihrer G-bi-terin einen Besuch abgestattet hatte?" frug er in er sichtlicher Erregung. Z. V. Johnson ck Brothers im Gesammt betrage von 50,0 g » Dollars " Llndeiiian» setzte sich aus de» nächste« von seinem Sitze ans. „50,W0 Dollars!" schrie er, „vo» einem amerikanischen Bankhaus ausze stellt wisse» Sie nicht, Herr, daj dieser Baron vor Schulden kaum Niehl sich zu Helsen gewußt hat?! " „Ich wunderte mich auch darüber.... ich zum Uebersliiß auch schon von niei nen New Yorker Geschastsfreunder ihretwegen benachrichtigt worden war mit mir in einem s»lch kritischen Augenblicke durchaus keine Blöße vor jenem verächt lichen Mensche» geben durste, ertheilt, ich eine Anweisung aus Blcichröder...." „Sie haben einen verhängnißvollen Fehler begangen!" versetzte Lindelirann ungehalten. „Es wäre Ihre Pflicht ge weieu, den nolorisch vermögenSloieii „Dazn hatte ich kein Recht...» Es „Das ließ sick nicht ausführen,, da ja dei Verstorbene sich dieser Checks, salls er solche überhaupt besessen, ;» seinen Leb- Lindemann war tiescrnst geworden. „Es ist bedauerlich, daß Ihre Frau Ge mahlin abwesend ist," meinte er. daß seine Frage, ob sie ihren Bräutigam gestern Abend ebenfalls im Hause ange troffen habe, bei der jungen Dame einen Schlafgemach des Ehepaare». Auch hier liehen sich in der Nähe der Thür einige Slearinspritzen aus dem Bo gebrannte Stearinkerzen in den Leuchter» steckte». Auf dem einen Tischchen stand außerdem noch eine kleine, zierlich gear beitete Sicherheitslaterne. Spindler nickte. „Ich war im Club . Sie sind ja auch Mitglieds Herr dieses BaronS von Seucke».. stritt über Schuld und Unschuld desselben.... einige besrenndete Juristen erzählten mir, daß die Enthastung hätte verfügt werden müssen, weil ans die energische, durch eine» der ersten hiesigen Rechtsan wälte eingereichte Beschwerde Scnckens sich kein einziger directer Berdachtspunkt als stichhaltig erwies...." Lindemann hatte die Stirn« gerunzelt. .DaZ mag wohl alles ganz richtig sein", brummte er unwirsch. .Aber ich hätt« die Enlhastmiz trotzdem nicht »erfüllt. muthlich schlafen.... vorher bemerkten Sie nichts Verdächtiges?" Der Bankier schüttelte den Kops. „Nicht daß ich wüßte," sagte er. „Ich ben?" „Nein". ~Dm» begeben wir uns auch in das Gcschästslokal zurück," cntschieo Linde inann. „Ich sehe zu meinem Erstaune», hat." 10. Nbgrnnde stand. Mit bleicher, verstörter Miene brütete -r vor sich hin, als sich plötzlich die Erschreckens nicht zurückhalte». Wie elektrisirt sprang Ernst auf. seine» erloschenen Blicke» erwachte Ernst?" „Wie, Sie sollten noch nicht wissen, was hier vorgeht?.... Hat Ihr Onkel wißheit!" Ernst hielt an sich. Es hatte den Anschein, als ob er Dora irgend etwas, waS er aus dem Herzen trug, halte mit tdeileu w011en.... Doch gleich daraus schüttelte er resignirt wieder den Kops und sagte traurig: danke berde, „Sie sollen mir Alles sagen .... ich will es Hören Sie?" sagte sie in bestimmt klingendem Ton. „Ihr Onkel ist ganz in der Nähe mit den Gericht»beamtt» .... ich böre scho» ihre Schrille.... sie müsse» sofort hier erscheinen .... Ziehen Sie sich bitte, schnell zurück, damit man Sie hier nicht Dabei drängte er mit sanfter Gewalt Dora dem Thürauszange und schloß dieselbe wieder hinter ihr. Gleich daraus traten die drei Herren an, daß er sich schon über den vorliegen den Fall im Klaren befand. Nur hielt er offenbar mit einem endgiltigen Be schlusse noch zurück. „Unsere Nachforschungen haben kein anderes Resultat ergeben," sagte der Bankier in scharfem Tone zu Vahl. „Wir beharren deshalb aus unserer ersten gendem Blick in die Augen. „Ich zweiselt« nicht daran," sagte er ein sach. ai diese en ß er^ ng Metern Länge »»mittelbar über dem Schlüsselloch sich befand. „Ich sehe es genau ... .abcr was soll das beweisen?" frug er. , „Ich stehe ganz zu Ihrer Verfügung," aen sage», daß meine Untersuchung ein sehr seltsames Resultat gezeitigt hat." „Und das wäre?" „Ich glaube nicht daran, daß Jlir kassirer, de» Sie offenbar im Verdacht bk' U 'd^ Lercheilung der Kraftmaschinen auf die hauptsächlichsten Länder gestaltet sich der maßen, daß aus die Ver. Staate» von Nordamerika 7j, auf England 7, auf Deutschland <5, auf Frankreich 3 und iuf Oesterreich Millionen Pfcrde kräfte entfallen. 3 «in s«ltk»««r Im Jahre 1827 unternahmen einig« Schüler der Klosterschul« Roßleben b«t daS am südlichen Frche der Schmücke ge» legen« Dorf Gorschleben. Es wird urkundlich bereits im ». Jahrhundert ge nannt und ist der Geburtsort des be rühmte» Seth CalvisiilS, welcher al« Leipziger Kantor einen entschiedenen Ein fluß auf die Musik der Deutschen im IV. Jahrhundert gewann. Ein Porträt von ihm hängt in der Gorschlebener Kirche. Die alterthümliche Gestalt dieser Kirche bestimmte die genannte» Rqßlebener , darin befindliche» Merkwürdigkeiten an zusehen. Bei dieser Gelegenheit geschah nun der oben angedeutete seltsame Fund. Im Thurmgemäuer, hinter einem Ge mälde, nach einer Oesfnnng suchend» und Kleinode zu vergraben bis z« siche rer Zeit. Sollte er vorher sterben, so möge der Finder den auf dem Perga- ' h riliig. --DaSßäthsel sollte sich erst »ach kannte, hatte die Schrift fabricirt und dergestalt in der Kirche versteckt, daß sie bald aufgefunden werde» mußte. Sein» Schlimme Weihnächte« hat ei» deutscher Ingenieur aus eine, Reise nach Italien geseiert. Herr E., technischer Beamter einer großen Ma schiucnsabrik, hatte auf seiner Römersahrt einen ersten Halt in Tricnt gemacht und wollte am Tage vor dem Feste die auf dir Straße nach Pergine befindliche Wasserspcrre mit dem großen Wasserfall bei Ponlalto besichtigen, ließ sich voii der Kelliierin des Gasthauses am ihm Gedanke, daß »ian im Gasthauj» seine mit Goldstücken gesüllte Börse ge sehen haben konnte und ihn in dieser stille» Schlucht berauben wolle. Vo» dieser Wahnvorstellung erhitzt, zog e, seinen Revolver hervor und gab, in» etwa in der Nähe befindliche Leute auf sich aufmerksam zu machen, eine» Schuß ab. lind schrie in wahnsinniger Angst: „Hilfe! Räuber! Mörder!" Auf diese« SchsrckenSruf eilte der Wirth herbei, er- Sachverhalt in glaubwürdiger Weise dar» gestellt, aus der Hast entlassen, muß sich aber "°ch. wegen Tragens einer Wasf» Beamte» noch lauge au dieses tragikomi — Ein Mißtrauischer. Kar?, che»: Papa, wieviel ist 5 und 4) Vater: 9. Karlchen: Dann hatt« mein Lehrer also doch recht! Ich sagt« nämlich S, er behauptete aber steif uu» fest, es wäre» S.
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