2 Wilhelm Z>?avre üd<r die Heuew«. stattung. Au die Nachricht ankiiüpfend., daß im Münchener Gci»einderath.em Tntrag aus Zulaffung der fakultativen Feuerbestat tung ge'lcllt worden, sormulirt W. Lübke in der Allgemeine» Zeitung seine Ansicht über diefcßeforin des Beerdigungswesens wie folgt: „Daß unsere jetzige Art der Beerdigung eine der rohesten, abscheu lichsten, unerträglichsten ist, die man sich irgend vorstellen kann,,vird jedem vorur im Hergebrachten, AUgemeingiltigen uns weiter schleppen, läßt es erklärlich er scheine», nur wäre» vo» eincr besonderen Vorliebe für das scheußliche Geschäft der Wür mer beseelt, und trügen Bedenken, ihnen Italiens stolz heräbschaucii zu dürfen!" Tas Erdbeben tm Theater. Am 14. laiiliar Abends halb i> Uhr, Reiter trat aui die Bühne heraus und rief gleichfalls berlihigeiide Worte in das Parterre. Die Bühne füllte sich mir der im Theater miwesenden Mannschaft der Fettelivehr, den Statisten u. s. >v. Alles dies beruhigte das Publikum, dasselbe kehrte auf seine Plätze zurück, und daS Slück wurde zu Ende gespielt. Aus der Bühne selbst verspürie man das Beben kaum, die auf der Scene Bc g»»g im Parterre und den Feuerruf in Eine neue G e >v e b e pstan ze ist a» dcS^Sec^ Red' was Gescheidtes oder saus! Vtaggte» Verehrung. .Maggie, Du brauchst heute nicht mit tem Frühstück auf mich zu warten, ich komme ein wenig später nach Hause." D.'r Kommerzienrath Wulff war im Be griff, auSzngehen, uud rief diese Worte zu schlecht."' „Ach, ich kenne Dich! Selbst wenn Du jetzt sagst, daß Du nichts kaufen wi'lst, bleibst Du sicher bei dem einen geduldig im Zimincr auf und nieder. „Hier ist z. B. Dein Lehnstuhl, das alte gräßliche Ungeheuer, das nuu schon zwei Ihr Man» lächelte. „Es ist doch bei Seite. „Aber Maggie, Du bist die tüchtigste kleine Frau, die beste, sorgfältigste HauS- Tische stehen, eS war kalt geworden, »iid kalt sollte es bleiben. Dann kleidete sie sich iiin uud ging in ihre gemütliche blieb mit besonderer Hartnäckigkeit an allen Mängeln hängen.. Die Tischdecke vo» gepreßtem Sammet, wo die lliiter koiinte. Von seinem Play ans dem Lehnstuhl hatte er eine herrliche Ailssicht auf alle Laiidschasle» an der Wa»d, die großen Stapel vo» Bücher» und Zeit schriften. Frau Wulfs hatte sich jcho» längst eiiie» Bücherschrank gewünscht, ihr wiekr ein Gemilde ins Hau» Sie fühlte sich Unglück^ ten, wo mai! gern weilte. Rur schade, daß Frau Maggie Wulff so entsetzlich praktisch war. Woge» ihrer Brust bekundete jedoch, daß Es s^c Di?^mal^bl^ glich- h d d t „Mein Mann ist Maler; er ist krank sorgt-" U B „Es ist nur ein kleines Bild, und lehr billig, es kostet nur 40 Mark!" Die Komuierzicnräthin würdigte es keines Blickes. Sie war ungeduldig, „Weshalb schickt Ihr Man» seine Bilder nicht aus die Aliklion? Wie ich höre, so daß der Maler seine Arbeit selbst behalten muß." Die Eottimerzitiirälhin machte eine ab- Bild, das nach der Wand zugekehrt stand. Die junge Frau sah eS inuthlos an. stellt?" fragte sie. .Bitte!" der Ucdtrrajchttng. „Mein Gott! Das ist ja meines Mannes Arbeit! Die Noroseepartie! und das Bild hat Ihr Herr Gemahl gekaust? Ach, daui, hat es keine 'Noth! Es ist sicher gut bezahlt worden, der Edle von dannen. Mein Herz ist von Dank erfüllt. Wollen Sie Ihren Herrn Gemahl grüben u»d »itiiien Dank nicht iminer begegnet man so guten Men schen!" Sie vackte ihr Haidebild ein ; aber Frau Wnlss hielt sie zurück. „Ich habe Lust, Ihr kleines Bild zu M. habe»!" „Nein, nein, nicht unterm Preis!" „Es ist hübsch, nicht wahr? Die Haben Kinder!" „Drei süße kleine Wesen!" „Und wir habeil gar keine!" erwiderte rje' ' noch jugendliches Antlitz bezaubernd kleidete, eine zarte Rothe lag auf ihren als all das Alltägliche, Materielle, an des das Leid widerstehen'!" Maggie hatte ihm den Rücken zuge wendet. „Sie ist natürlich böse," sagte aber plötzlich starr vor Staune» still. „Mein Gott, was ist denn das?" Nie in seinem Leben vorgekommen, daß am beste» hier ausnehmen würde, das Bild ist sehr hübsch, Pa»l, ich danke Dir vo» ganzem Herzen dafür!" Dich erlebe!" Gemälde» ei» gutes Werk thut? Daß die Bilder wirklich Nutzen stifte»?'' „Aber liebes Ki»d, das konntest Du Dir doch selbst denke»!" „Du hättest mir die Augen öffnen sol- Geld, welches ich als vergeudet ansah, Lust und Freude in eine bedürstige Fami lie bringen könnte." aus. „Ich hätte Dich bei Deinem wunden P»?ikte, Deinem gute», v^rtress „Uild ich hosse doch, daß D» eine» guten Preis für dies letzte Bild bezahlt hast?" seiner Frau etwas ins Ohr, wozii diese sehr befriedigt nickte. „Und darf ich nun fragen, woher Du die Mittel hat test. ein ganzes Slück Haideland zu kau fen?" Maggie lächelte: „Ja, das ist mein Maggie warf eine» Blick aus de» Lehn stuhl. „Mein Geheimniß besteht ganz einfach Nähtisch so hin, daß sie von ihrem Platz ! aus das Nordseebild stets vor Augen hatte, >»« d Mann und Frau waren sich völlig darüber einig, daß noch ein Paar Plätze an der Wand des Bilderschmuckes bedursten. Eine solche Veränderung hatte da>Z Nordseebild hervorgerufen, kein Wun der, daß es einen Ehrenplatz in de? Koimnerzicnrathz Gemälde-Sammlung einnahm. „Das Bild hat seine Geschichte," sagt er bedeutungsvoll zu seinen Freunden, wenn diese sich voller Bewunderung um das Gemälde schaaren. „Den Tag, an welchem wir es beka men, vergesse ich mein Leben lang nicht,' fügt dann seine Frau hinzu; wenn dann aber Jemand näbere Äuskuust haben will, bricht das Ehepaar kurz ab und lächelt einander verständnißinnig zu Frau Maggie aber tritt an eine jung, Dame heran, die bescheiden im Hinter gründe steht, uud drückt ihr die Hand. Es ist des Malers Gattin, n»d sie ist mit im Complott, sie und das Gemälde sint gute Haussreunde in dem Heim des Koni Es ist für Viele von Werth, sich zu Gemüthe »u führen, wii große Weise des Ostens über die Frauen dachten. Ihr Urtheil ist das weiß um» im Voraus in unserem Sinn« nicht „galant", auch nicht unbefangen und frei, dafür aber geiväbrt es Allen, Icr dem Pantosscl stehen, ein Behagen sie fühlen sich so gewisser maßen gerächt, und uuseren Frauen selbst kann dieses Urtheil hier und da zu innerer Einkehr und zur Scldslprüjuiig wirksamer Aulaß werde». Der „Ostas. Lloyd" veröffentlicht in feiner neuesten Nummer Dogmen des großen Consuciu« über die Stellung des Weibes, Sähe, in der Hauswirthschaft. Lj ! In der zukünftigen Welt ist der Stand des Weibes ganz derselbe, denn dort ob walten dieselben Naturgesetze. Die Frau ist nicht gleichberechtigt mit ihrem Manne, sie gehört ihm und ihr Glücl hängt davon ab, welches Opfer sie durch ihre Nachkommen bringt." Während des dreißig! «ih rige» Kiieges verbrachte, wie das „Leipz. I. vo» Sachsen seine Zeit aus dem kur fürstlichen Weinberge der Hoslößnitz. Steine Vorliebe für dcii gen der Schwelgerei uud Trunksucht und schloß mit de» Worten: „ltnser gnä digster Herr» trinkt zwar auch, aber ei Kursürst aber begann erst gegen de» Schluß der Tasel: „Herr Pastor, heut hat Er mir aber Eins aus den Pelz ge ilem Wirth die beste» Bissen wegißt. „Aber Levi," sagt dieser endlich, „vorhin erzähltet Ihr mir, daß Ihr einen Magen wie ein kleines Kind habt, und jetzt eßt Ihr wie ein Scheunendrescher?" —„Hab' ich doch die Wahrheit gesagt," meint der Schnorrer frech, „ein kleines Kind >S 112 o groß!" Die beruhigende Diag »ose. Backfisch: Herr Doktor, ich habe gehört, daß so viele Leute am Herz schlag sterben, mir schlägt das Herz auch Serliner GerichtSsc«ue. Sowar'trichtig. ' „Mit die Häuserbarvnc is daZ j« kleine, freilildlich dleinschaueude Manu, welcher als Drehorgelspieler Will»ia»n vor dem Beriisiiiigsgcrichte stand. Präs.: Was sind las für thöricht« Rede»? Sie sind zn einer Woche Ge sätzlich durch Hiueingieße» von Wasser zerstört habeil sollen. Ist das nicht richtig? Angckl.: Ick lade die jeehrten Herren janz erjebenst in meine Salönger in, un bringe», da»» kinnten wir am End« eenen Haifisch oder sonst 'nen Jklei u»S bezäkmen. Präs.: Was wollen Si« mit diesem Unsinn sage«? Augekl.: Ick sage ja jar nischt, ick meene man blos, det Se sich blos zum Spaß mal meinen BummSaniehen sollten. Da merkt man jleich, det Berlin Seestadt wird, UN ick fühle mir alle Dage janz jehörig seekrank, u» wenn ick mir die Decke über die Ohren ziehe, den» schun kelt es oriidilich hi» uu her, uu et kommt nicht früher een Korn Schlaf in mein« Oogen, bis mir meine Aujuste noch eencu Schwatzen Sie nicht soviel uiiüüyeS Zeug und hüten Sie sich ja vor allen Äb- und Ausschweifungen! Was ist mit der Drehorgel pajsirl? Angckl.: Det iS mir 'ne wahre Pret zel, Herr lerichtshos. Ick kann blos sa ge» : De Rässigkeit komnir allemal von können, wie oft ick ihr bei's Mittagbrod sage. Mutter, hole de Musspritze, et drippt schon wieder? Ick habe mir schon Der Präsident, welcher vergeblich ver sucht, die Zunge des Angeklagten zu zügeln, läßt denselben schließlich lächelnd seine Vertheidigmigsrede zu Ende führe». SluS der Beweisaufnahme erhielt der Gerichtshof doch nicht die Uebezeuznng, ! daß die Drehorgel gerade mit Vorsatz ! zerstört sein müsse, und er sprach deshalb den Angeklagten frei. Die sr:undlichcii ! Züge desselben bekamen noch eine fröh lichere Färbung, er legte die Hand mit ! militärischen, Gruße an den Kops und drückie seine Zufriedenheit durch di« Aus Wien meldet daS .Jllustr. Extrablatt": „Vor kaum vier zehn Tagen war Fräulein Hermine?t., orte eiiicm jungen Manne, dem Ver» waltungsbeainten Sch., als Braut zum Altare "gefolgt. Unmittelbar nach der kirchlichen Trauung des Paares begab ! sich dasselbe auf die Hochzeitsreise. Jüngst waren die jungen Eheleute, nachdem sie mehrere Städte Preußens besucht hatten, in Berlin angelangt. Bo» dort tras ein Telegramm in Berlin ein, welches die erschütternde Nachricht enthielt, daß Her miiie während eines mit ihrem Gatten »ntcrnoininenen Ausfluges nach einem nächst Berlin gelegenen Orte mittels des dem Herrn Sch. gehörigen Revolvers ihrem Leben ein Ende gemacht habe, lieber das Motiv und die näheren Um» stände des Selbstmordes enthielt die Depesche nichts. Was Fron Sch. zu dieser Verzweislungsthat getrieben haben mochte, ist hiernach immer nicht bekannt. I» eingeweihten Kreisen wird vermuthet, daß das Selbstmordinotio in dem Um stände zu suchen sei, daß die im 21. Le bensjahre stehende Dame früher mit einem junge» Medicin» ein Liebesver hältniß unterhalten hatte, dasselbe jedoch auf Veranlasjuiig ihrer Eltern aufgab, lim dein von ihrem Vater erwählten Manne die Hand zum ehelichen Bund zu reichen. Es war dies wider ihren Wil le» und gegen die Stimme ihres Herzens. kurz vor ihrer Trauung gerichteten Schreib?» soll Hermine eine auf selbst mörderische Aeußerung gethan haben. Die Leiche der Unglücklichen wird »ach Wien befördert werden." Die verleumdete Juris prudenz. Stud. jur.: „Da sagt man immer, die Jurisprudenz sei ein sehr trockiies Studium! Und ich hab' doch, soeben z'sainmen g'rechnet, daß ich im letzten Seinester UVV Mark für Bier ge« braucht habe!" »Der Gefcheidtere gibt nach," pslegt man gewöhnlich zum Dümmere» zweier sich Streitenden zu sagen.
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