PsrUgift. verstört ans?" Naneite schüttelte den Kopf. „Im Gegentheil.... er lachte sogar öfter laut lich zufrieden?" „So ist es." „Das Zimmer betraten Sie dann erst heute Morgen wieder?" „Jawohl." „Angerührt haben Si: heute in dem „Nicht das Geringste.... Herr Schu- bereits unterwegs die nöthigen Bestellun gen gemacht Nun denken Ä>ie sich meine» Schrecken, als ich nnicn vomPor chende Antwort erhielt. Mister Brown befinde sich nicht recht wohl und dann aus »rein eindringliches Befragen mit leiser, stockender Stimme den Nach satz hervorgebracht höre, vaß ein Unglück geschehen sei und Mister Brown sich ver giftet habe. „Sagte das der Portier?" fragte Littvemaiin, der sich gleichfalls gesetzt Witte, einen scharfen, dulchdriugendc» Blick auf das Gesicht des Barons wer fend. „Der Mann mnß ein seltsames herbeigeführter Todesfall vorliegt!" „Also doch doch!" hastete Arno von Sencken, während es blitzschnell sahl über sein Gesicht huschle. „Nun soll mir Einer sagen, daß es jiicht Ahnnngen leichthin: „Je nun, dann bin ich überflüssig ge worden muß überhaupt um Ent in der Nähe der AnsgangSthür aufzu stellen. „Ich habe einige belangreiche Fragen an Sie zu richten ich wäre, falls nicht ein dankenswerther Zufall Sie hie,her geführt, genöthigt gewesen, lassen Nu» können wir ja das sicher auch Ihne» »»angenehme Geschäft sofort erledigen. „Ich erklärte Ihnen ja schon vorhi», daß es ei»e oberflächliche Wirthshausbe- ist, welche...." lachen, ei» Bei» über das andere schla gend. „Das Wort „Freundschaft" eristirt überhaupt nicht in meinem mein Himmel, man macht bei einem Glase Wein viele solcher Bekanntschaf ten im i!eben man amüsirt sich eine H h Liiidemann sah ihn an,ohne daß auch nur eine Muskel in seinem Gcsichte zuck te. „Sie beharren also bei Ihrer Be hauptung, durchaus nicht intim mit dem Verblichenen gewesen zu sein auch »ich! auf dem Dttzfuße mit ihm gestanden zu haben?" „Wie kommen Sie mir eigentlich vor, verehrter Herr!" rief Arno, jäh zusam menzuckend, einen stechenden Blick auf sein Gegenüber werfend. „Nach meiner gegebenen Erklärung ist es eigentlich eine Beleidigung." „Bitte, beantworten Sie meine Frage ohne >ede Umschweife schon in Ihre», eigendsteil Interesse muß ich auf eine entschiedene, Erklärung dringen!" Der Baron schob leicht den Stuhl, ain dem er saß. zurück und erhob sich sodann Untersuchungsrichter, zu dem Sie weder unser oberflächlicher gesellschaftlicher Ver kehr, den wir bisher gepflogen, noch a»ch Blicke an. „Mit dem Rechte des Untersnchnngs richlers, Herr^Barcn!" sagte er kurz und Platz Er setzte sich und zögernd folgte Arno feinem Beispiele. Inelle der Letztere von Neuem, einen un sicheren Blick auf den Untersuchlliigsrich ter werfend. reue!...." 2 i H „Wie hieß Mister Brown doch gleich ner?". .. mann au den Hotelier, der mit dein KreisphysikuS beim Eintritt des Barons i» eine Fcnstcrnische sich zurückgezoge» Wahrheit a»s;nsazen.... ich mache Sie darauf rusmerksam, daß Sie Ihre Aus sage ohnehin werden beschwören müsse» !" Der Kellner war bleich im Gesicht ge worden, aber die wegwerfende BeHand - de» müsse», niochte auch feinen Tro!? wachgerufen haben. „Ich habe vorhin die volle Wahrheit gesagt," entgegnet? er jetzt, unverwandt den Untersuchung' richter anschauend. „Die Herren tc», wenn Sie mich nicht in der Nähe glaubten, sehr vertraut mit einander Sie nannte» sich nicht nur Du ... da ist es mir weiter aufgefallen, daß d> r Herr Baron hier den Mister Leu' ! Brown so hatte er sich wenigst,/ sell>!t in's Fremdenbuch eingetragen thend auf den Bode» stampfie. „Sie beharre» also endgiltigbei Ihrer Behauplung, daß Sie durchaus nicht in näherem und vertrautem Verkehr mit Mister Brown gestanden haben, der Sie berechtigt hätte, den erwähnten Borna inen zu gebrauchen?" warf Lindemunn kurz und streng ein. h-' °', n '°lr A,/ ge öder sonst etwas?" „Nicht das ich wüßte ... Die Fenster waren zwar geschlossen aber die Lufi der mit seii'em leichten Spazierstöckche» sich uninuthig auf die Siiefelspitzen schlug und meinte: „Was sagen Sie nun zu der ersichtlich wahrheitsgetreuen Aus sage des Kellners?" Hochinüthig zog Arno die Achseln in ! die Höhe. „Ich kann nur nochmals l ist, irgend etwas darauf zu antwortcn!" stieß er rauh hervor. ~Jm Uebrigeij muß ich aber wirklich bitten, dieses er ! müdende, fast einem Verhör gleichkam i zu Ende zu bringen—meine Zeit ist ohne hin gemei'se» !"—Er zog die goldene Uh, hervor und schauie flüchtig auf das Zif ferblatt. „Mein Himmel, schon drei viertel ei» Uhr ich muß mich beeilen, um noch rechizeilig zu Dressel zu kom „O, bitte, die Freunde werde» mit de, Suppe schon noch einen Augenblick war ein fast unheimliches, höhnisches Lächeln um seine fest aufeinander gepreßten Lip pen zuckte. „Sie beharren also wirklich bei Ihre, Aussage? Ich muß Ihnen aber zu be denken geben, daß dadurch ein eigen thümliches Streiflicht auf Sie selbst ge worfen wird!" fetzte Sencken hochfahrend, der seine Selbstbeherrschung zurückgefunden zu ha ben schien. „Verbiannte gestern Abend Mister Brown in Ihrer Gegenwart Papiere?" fragte Lindemai», plötzlich ganz unver mittelt. Arno zuckte leicht zusammen. „Nichi daß ich wüßte!" stammelte er nervös, besann sich aber, als er den forschenden Blick Lindemanns mit eigenthümlichem Ausdruck auf sich gerichtet sah und setzt« hastig hinzu: „Doch.... doch ich entsinne mich! Ach ja, das war ein« ganz eigenthümliche Geschichte sogar 1... jetzt wird mir auch das Räthsel des so plötzlich durch eigene Hand herbeigeführ ten Todes des Unglücklichen verständli cher und einer Lösung näher gebracht!" setzte er hinzu, sich mit der flachen Rech ten leicht vor die Stirn schlagend. „Er war gestern nämlich in einer ganz ab scheulich sentimentalen Stimmung.... er erzählte mir von seiner Jugend.... kurzum von lauter Einzelnheite», denen ich lelbstoerständlich gar kein Interesse ent gegenbringen konnte.... und da zeigte er mir unter anderem auch ein ganzes Lündel zusammengebundene.. .Papiere er sagt« mir,das seien Liebesbriefe vo» einem Mä dchen an ihn gerichtet, das er über alles geliebt, und dessen plötzlicher Tod ihm sein eigenes Lebensglück verbittert und ihn überhaupt zu dem Entschluß bewo gen habe, sich in den uneultivirten fernen Westen Amerikas zurückzuziehen!" „Und nannte er Ihnen den Namen des von ihm so heiß geliebten Mäd« chens?" „Wie seltsam Sie fragen Herr Un tersuchungsrichter!" lachte Sencken kurz auf, der ersichtlich feine gute Laune wie der zurückgewonnen hatte und nun, sich leicht im Fauteuil zurücklehnend.ein Bein über das andere schlug. „Ich weiß wirklich nicht, was ich Ihnen darauf antworten soll wenn ich mich aber recht besinne, nannte er den Mädchen namen richtig, die Angebetete hieß ... .Hortense...." „Wissen Sie das genau?" „Ganz genau, .ich könnte es »öthigen- also nicht... Angelika?" santen Erzählung lNister auch! Aber ich sehe jetzt wie schon vorhin angedeutet, den Schlüssel zu dem Räthsel des plötz lichen Todes deS Unglücklichen eine tiefe Melancholie hatte ihn er faßt, welche sich bis zur Geistesnm nachiung steigerte sein plötzliches Auf springen und sein Verbrennen der Briefe und einer Menge anderer Papiere, deren ! Inhalt ich natürlich nicht kannte, in's FeuerDas heißt ..." verbesserte sich Arno, „er warf sie auf den Rost und entzündete sie alsdann!" „Natürlich, im Juli unterhält man im Ösen kein Feuer.. .das ist selbstredend!" fiel Lindeinann Uhr iruiik, denn sonst würde er doch nicht »och eine Wcin^l>eftcUl l „Und geschah die Verbrennung der Z Papiere vorher oder nachher?" fragt, ! Lindcmann scheinbar absichtslos. „Vorher.. ..aber nicht doch!" verbep z serte Arno sich gleich darauf, als er plötz ! lich das triumphiiende Aufleuchten in ! den Augen Lindemanns bemerkte. „Ei > ist lruch möglich, daß es nachher geschah ! mein Himmel, —wer achtet auf solch, Kleinigkeilen !^^ ! storben ist!" sagte jetzt Lindemann fchari und nachdrücklich. In nervöser Hast schnellte Arno vor ! seine», Sessel in die Höhe und starrt, ! einige Sekunden lang fein Gegenübei i thümlich Sie sprechen " brachte e> köstlich! Welcher Fremde sollte siH Bedaiieriis^ver^ Sein dachen klang seltsam Hölzer» ! und unbeholfen. Der Untersuchungsl r^ier^ch mit Mr. Brown auf sehr gutem Fuß, standen, denn je besferJhr Verhältniß zi dem Verblichenen gewesen ist, desto wem spielte. Ausdruck fein Gesicht erstarren machte. „Ich schwöre es Ihnen bei meiner Ehre! e« fchlechts aus dem Steine eingegraben e»t> hält, in den Besitz jenes Mister Lewi« Brown gekommen, de» Sie angeblich erst vor vierzehn Tagen kenne» gelernt und mit dem Sie nur eine ganz oberflächlich, Bekannischast unterhalten haben ?" fragt« lauten, zündenden Tones der Unter suchungsrichter, während er hastig von seinem Stuhle aufstand und, einig« Schritte auf Arno zutretend, diesem das Juwel, welches ihm vorhin der Arzt ein gehändigt halte, dicht vor die Augen hielt. „Dieser Ring mein Himmel, die ser Ring! " mnrinellc Sencken völ lig sasjungslos und consteriiirt. „Was soll es mit diesem Ringe eine Bcwandt- Aber ehe er »och ein Wort der Recht fertigung hinzufügen konnte, stieß Linde inann elnen kurzen Ausruf höchster lleberraschung aus. Er hatte prüfend eben auch Innenscitc des Ringes be „Wollen Sie »och leugnen, Her» Baron, daß jener angebliche Mister ikrown Ihr todtgeglaubter Brnder Werner war?" fragte Lindenian» plötz lich mit Donnerstimme, während er den völlig bestürzt Dastehenden mit flam mendem Blicke maß. „Mein Brnder Werner.... wie.... oie komme» Sie auf diesen selt samen Gedanken!" murmelte Arno, der den Blick des Untersuchungsrichters nicht zu ertragen vermochte, sonder», einem ertappten Schiilknabe» gleich, zur Erde schaute. „Mein Bruder Werner ....ist todt!.... Sie selbst sollten wissen, daß derselbe gelegentlich eines Verbrechens, durch das er Schande aus unseren Namen gehäuft, in den Finthen eines Flusses bei feiner tollkühne» Flucht Verblichene dort im Nebenzimrner kein anderer ist, als Ihr todtgeglaubter Bru der Werner!.... Die cingravirte In schrift dieses Ringes bestätigt es bis zur »»»mstößliche» Gewißheit! Den» was könneii diese Buchstaben anders be deuten, als: Angelika ihrem geliebten Werner Ich entsinne mich jetzt aber ganz genau Angelika von Wal de» hieß die junge Dame, welcher ein inniges Verhältniß zu Ihrem Brude, »achgesagt wurde!" Eiiiige Minuten hindurch herrscht» drückendes Stillschweigen in dem Gemach. Dann stampfte mit erwachendem Trotz einem nnheimliche» wolssähnliche» Blick. „Ich bille, mich jetzt zu entlassen—ich bin es müde, mich mit derartige» Kinde reien aufziehen zu lassen!" zischte er. ~Nein, Herr Baron, Sie werden jetzt noch nicht gehen!" entgegnete Linde mann scharf. ~Zum letzte» Mal frage ich Sie vielmehr: Wollen Sie sich »lin herbeilassen, mir Ansklärung in dieser mehr als seltsamen Angelegenheit zu ge ben—ja oder »ei»?!" anders höre» wollen!" schrie Sencken u, maßloser Wuth, wiederholt mit dem Fuß auf den Boden stampfend. „Mäßigen Sie sich, Herr Baron!" verwies ihn in zürnendem Ton der Un tersuchungsrichter, während er sich in die Höhe reckte und mit strafende». Blick in das zornerglühte Angesicht schaute. „Stören Sie nichi die Ruhe jenes stillen Schläfers dort im Nebeiizinimcr, welcher jetzt laiig auf seinem letzten Lager ausge streckt liegt!" Der Arzt und der Hotelier hatten mit ziiiiehmender Bestürzung die Eiilwickluug Bavo»!" > Ein haßgesättigter, trotziger Blick war ! (Fortsetzung folgt.) Nun, mächt er ordentlich Fortschritte? Bemaostes Haus: Und ob? Neulich mich beinahe im Bicrjuiige» besiegt. — Triftiger Grund. Karl: krank. Herr Müller: Was fehlt ihm benn? Karl: Geld. 3 «in Geschichtlein Ztzrievrichs de» wrosie«. Wenn Friedrich der Große im Stadt» und dann rechts herum an der Havel entlang, wo sich jetzt die Leipzigcrstraß« und die große Hoffmannschc Brauerei befinden. An Stelle der letzteren befand sich damals eine Lohgerberei, und so oft der König diesen Weg kam, fand er den Lohgerber mnnter bei der Arbeit. Er freute sich der regen Thätigkeit des Mannes und unterhielt sich oft mit ihm. So ritt Friedrich in der Frühe eines schönen Augttstmorgens wieder seinen ge wohnten Weg über die Brück« »nh »ach den, Tornow zu, und fand auch heute den fleißigen Lohgerber rüstig bei der Arbeit. „Guten Morgen, Alter," rief ihm der König zu, „schon wieder so fleißig?" „Ja, man muß schon, Majestät, wenn man so eben durchkommen will," ver setzte der Lohgerber. „Jh, bei Ihm hat's doch keine Noth," sagte Friedrich, „wer so wacker arbeitet, der kann's schon zu etwas bringe»." „Es ginge wohl ganz gut, Majestät, wenn nur die Zweiunddrcißiz nicht so viel brauchten." „Die Zweinnddreißig, was ineint er damit?" ' Der Lohgerber wies lachend ans sein kräftiges, weißes Gebiß im Munde. .Die »erlangen viel, Majestät." „Da hat Er recht. Ist aber ein när rischer Einfall von Ihm mit den Zwei unddreißig. Hör' Er mal, erzähl' Er keinem Menschen davon, bevor Er mich nicht wiedergesehen hat. Versteht Er?" Der Lohgerber verfprachs und der König ritt von dannen. Als der König beim Mittagslisch mit seinen Gcneräle» und seinein Adjutan geleert hatte, sagte er: „Nun will ich den Herren doch noch ein Räthsel z» lösen geben," und erzählte von dein Einfall auch wohl ohne den genossene» Wein die Lösung des Räthsels nicht gefunden, aber den jugendlichen Adjutanten ärgerte „Jawohl!" „Ja." - anredete. „Kerl, Er hat sein Wort nicht gehal ten ! Hatte ich Ihm nicht gestern befoh len, keine Silbe von unsere»! Gespräch zu erzählen?" „Ja aber doch nur, ehe ich Eure Majestät nicht wiedergesehen hätte." der!" „Nein, Majestät," versetzte der gerber, „ich habe Sie inzwischen fünf Mal wiedergesehen." Mit so schelmischem Blick holte der diesem entgegen. „Er ist ja ein ganz verfluchter Kerl," sagte Friedrich, „nun weiß ich Bescheid." Lachend ritt er von dannen. Am Abend drohte er seinem Adjutan ten mit dem Finger und sagte: „Hör' Er mal, inein Lieber, hinter Seine Schliche bin ich gekommen; hätte kommt, einen Bauern vor demselben stehen. —Was wollt Ihr denn ? fragt er. Schauen's, antwortet der Bauer ver legen, ich bin der Geigeiistesfel. Wie! ruft der Herr Secrelär entrüstet, Ihr hättet ja schon am Mittwoch hier snil sollen!-Bin schon dag'wesen, cntgrgiiet der Bauer, und alle Tag seitdem —aber, da derfst sa nit '»eingehen! Wer sagt denn das? autivoriel der Herr Secrelär erstaunt. —Da schaun's nur g'rad! sagt der Bauer eifrig und deutet auf das Schild an der Thür: „Nicht an» klopfen!" Nichter: „Der Angeklagte be streitet, in der Nacht ruhestörenden Lärm verursacht z» haben!" Zeuge (Nacht loächter): „Aber i bitt' die Herrn wi»
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