Scranton Wochenblatt. Office: 321 Tprnee Straße. Rmnvff. Am IZ. Januar Abends zwischen 7j und " Uhr wurde bekanntlich der könig liche Polizeirath Dr. Rumpfs in Frank furt a. M, durch einen Stich durch's Herz meuchlerisch ermordet in dem Gar ten feinerßehausung.Sachsenlaaer R 0.5, ausgefunden, Noch an demselben Tage setzte der Polizeipräsident eine Belohnung von !jOM> Ä». für die Feststellung und Ueberführung des Thäters aus» den man allgemein in den Reihen der Anarchisten suchte. Inzwischen sind zwei der Thal verdächtige Personen verhaftet worden. BemerkcnSwerth ist es, daß trotz der Be lebtheit der Straße um jene Stunde das Verbrechen erst um Mitternacht bekam» wurde. Noch spät am Abend erzählten die im gegenüberliege,,' den Rumpf s-i am Schlagfluß gestorben. Ueber das Verbrechen äußer, sich die radical demokratische„Franksurtei Zeit."vom 14. Januar folgendermaßen Der Mord, dessen Schauplatz gestern in Abendstunde unsere Stadt war, wird weit über das Weichbild derselben, ja über die Grenzen Deutschlands hin aus Aufsehen und Entsetzen erregen; Schreckenskunden dieser Art hat bisher wohl Rußland, nicht aber unser Land de> Welt mitzutheilen gehabt. Zieht man die Umstände der That und die Person des dem meuchlerischen Stahl Erlegenen in Betracht, so ergiebt sich zunächst zur Evidenz, daß wir es mit ei »ein vorbedachten verbrecherischen Alt zr thun haben. Der Ermordete war eine, der höheren Polizeibeamten, der in de. Ausspürung und Entdeckung von Ver brechen glänzte; außer den Elementen, mit denen ihn diese Thätigkeit in bindung brachte, wird er schwerlich einen Feind gehabt haben. Er lebti eingezogen, sein öffentliches Auftreter beschränkte sich aus sein amtliches Wirken. Daß den Mörder keine andere Absicht leitete, als Herrn Dr. Rumpfs das Leben zu nehmen.liegt nach der Art und Weise, wie die Tbat verübt worden ist, auf de, Hand , man braucht nicht Criniinalisl von Aach zu sein, um sofort zu dein Schluß zu gelangen: der mörderisch« Anschlag galt dem Beamten de, Polizei, ihm allein und ausschließlich. Das führt nun aber unwillkürlich aus die Thätigkeit, die der Ermordete mehr fach gegen die anarchistischen Elemente deren verbrecherische Umtriebe ent wickelt hat. Man erinnert sick de» vcrrathSprocesses, der Ende Ivtzt Breuder und Genossen vor dein Reichs gericht verhandelt wurde; die Entdeckung der anarchistischen Verbindungen, die da bei zur Aburthcilung kamen, war we sentlich das Werk Rumpfs's gewesen, der sich dabei, um zu seinem Ziele zu gelan gen, einer fragwürdigen Per sönlichkeit, Namens Horsch, als Agenten bedient hatte. Die öffentliche Meinung war damals der Ansicht, daß Rumpfs in der Benutzung dieses Spions z!gc/Re?chsgericht neigte derselben eini germaßen zu, indem es einmal dem als Zeugen austretenden Horsch die Glaub Würdigkeit absprach und ferner in seinem Urtheil aussprach : „ob das Thun dieses Horsch sich aus ethischen Gründen recht fertigen läßt, oder ob eS sich verbietet, das gehört vor den Richterstuhl der Mo ral, nicht vor diesen Gerichtshof." Schon in jenem Proceß spielte der Plan eines Attentates gegen Rumpfs eine Nolle, Horsch erklärte es zwar füi unwahr, daß er durch Beschimpfung des Rumpfs die Breuder und Genossen zu einem solchen Attentat provocirt habe, mußte aber später auf Vorhalten de« Präsidenten eingestehen, es sei schon möglich, daß er die Angeklagten durch gehässige Reden über den Polizeirath ge reizt habe. Bekanntlich war Horsch auch an der Herbeischaffn»« von Chemikalien, die Herrn Rumpfs in's Gesicht gespritzt »verde» sollte», persönlich betheiligt. In dem Urtheil des Reichsgerichts hieß es über diesen Punkt : „Daß ein Attentat auf Polizeirath Dr. Rumpfs bereits be schloffen gewesen ist, hält der Gerichts hof nicht für erwiesen; dagegen ist fü> erwiesen erachtet worden, daß die Che mikalien dazu dienen sollten, de», Poli zeirath Rumpfs und anderen Polizeibe amtcn in die Augen gespritzt zu werden/ Die Angeklagten wurden damals »u Sj jahriger Zuchthausstrafe verurtheilt, du inzwischen verbüßt worden ist; Horsch starb nicht lange nach der Verhandlung des Processes. Der Gedanke, daß hier ein Rache act vorliegt, der anarchistischen Ur sprungs ist, läßt sich schwer abweisen, alle Umstände der That verstärken ihn Es ist bekannt, daß dem Ermordeten in Laufe der letzen Jahre wiederholt Droh bliese» darunter solche mit der Erklärung, daß sein Leben verwirkt sei, zugegange, sind; er selbst machte kein Hehl daraus, legte ihnen aber so wenig Bedeutung bei daß er von besonderen polizeilichen Maß regeln zu seinem Schutz, deren Nothwen digkeit ihm öfters von bcfrcundetci Seite nah« gelegt wurde, nichts wisse, wollte. Die gesainmte Bürgerschaft ist vo, Entsetzen über die Frevelthat erfüllt, si wird, davon sind wir überzeugt, mit dei Polizei in Aussuchung von Spuren wett eisern, die zur Entdeckung des Thäter! führen können. Sie wird an aus einem Verbrechen» noch ehe daSfelb enthüllt ist, Konsequenzen ziehe, die au anderem Gebiete, als dem criminalisti fchen liegen, daß man ihm eine Deutum gebe, die zu einer politischen Actio, herausfordern muß. Der Niederwald Proceß in Leipzig hat klar dargethan, das das anarchistische Verbrecherthum ein politische Basis nicht hat» daß, Ma ina» über seine Entstehung und Natu denken, wie man will, sein« Thaten kei ncr Partei als solcher ju leger sind. So unerhört die That se,n mag sie ist und bleibt ein gemeines Verbrecher und kein Motiv wird ihr diesen Charak ter nehmen können. Es ist gewissermaßen eine Jroni« de> Geschichte, daß gerade das Parlament das Palladium der britischen Freiheit wiederholt von Fanatikern ein« mißver standenen Freiheit bedroht wurde. Dat bekannteste und noch jetzt in der Erinne rung des englischen Volkes fortlebend Attentat dieser Art fand am s.Novembe 1605 statt. Guv Fawkes, der aus eine protenantifchen Familie geboren, ab«! schon in seiner Jugend zum Katholicis mus übergetreten war und für die Un tcrdrückung der Niederländer in de, Reihe» der Spanier mitgesocht«» hatte betheiligte sich nach seiner Rückkehr nach England an einer Pulververschwörunj gegen den protestantischen GlaubenSeis« rer Jakob l. und das ebenfalls sanatisch protestantische Parlament. Er über nahm eS, die Pulvermine anzuzünden, durch welche bei der Eröffnung de» Par lamenls. welch« gewöhnlich der «ön>c lung in die Luft ««sprengt werd«n sollte Einer der Allwissenden verrieth j«doch den Plan, und so wurde Fawke» mit d«, brennenden Lunte in der Hand abgefaßt, grausam gesoltert und endlich hingerich tet. Eine Strohpuppe, die den Fawkes vorstellen soll, wird noch heutzutage in vielen Städten Englands am 5». Novem ber durch die Straßen getragen den dabei zu Verhöhnungen der Katholiken und zu blutige» Prügeleien. Das heutige Parlamentsgebäud« ist freilich nicht mehr dasselbe, welches Guy zu vernichte» suchte. Im Jahre IBZ4 wurde der alte Palast von Westminster durch Feuer zerstört und an seiner Stelle erhob sich der größte gothische Bau der Neuzeit Von l">7 bis lUVB dauerte der Bau, der von Charles Barry geplant war und dessen Arußeres allein lu Mil lionen gelostet hat. Glicht weniger als 1,100 Räume enthalt das Riesengebäude. darunter manche von großartigen Ver hältnissen. Die Hauptsa</ade ist dem Flusse zugekehrt und Us<) Fuß lang, aber ziemlich einsörmig. An der nordwestli che» Ecke steht der 2!>5 Fuß hohe Thurm, der die 280 Centner schwere Stephans glocke enthält. Auch in der Mitte und an der südwestlichen Ecke des Gebäudes befindet sich je ein Thurm. Letzterer, der 31» Fuß hoch ist, enthält den Thorbo gen, durch welchen bei der Eröffnung des Parlaments die Königin einfährt. Die Westminster»Hall, die schon I-W7 erbaut wurde, ist dem Parlaincntsgebäu de einverleibt worden. Von ihr gelangt man in die unterirdisch« St. Stephans kapelle, einen Rest des alten Palastes, der I2!>0 bis 1345 erbaut wurde. Durch Westminster Hall gelangt man zunächst in die Stephans-Hall und durch diese in die achteckige Haupthall«, an deren linker Seite das Haus der Gemei nen lagt, während sich zur Rechten der prunkvoll ausgestattete Sitzungssaal der Lords befindet. Das ganze Gebäude ist im Innern reich ausgestattet, mit vie len Bildsäulen und Gemälden geschmückt, aber trotz seiner Großartigkeit kein des neunzehnten Jahrhunderts und des bri tischen Volkes würdiges Nationalmonu ment. Weit merkwürdiger als der neueWest minster-Palast ist der Tower, an dem die Dynamiterich« ebenfalls ihre Kunst ver suchten. Der Sage nach hatten schon die Römer aus der Stätte des Towers «me Münzstätte oder eine Festung, doch wurde das erste namhafte Gebäude an dieser Stelle jedenfalls erst von Wilhelm dem Eroberer im Jahre 1078 errichtet. Es ist der noch beute stehende Palast, der den Namen „Weißer Thurm" führt und eins der schönsten Baudenkmäler aus der Normannenzeit bildet. Die Normannen könige sowohl wie später die Plantage nets und die TudorS reihten an diesen Palast noch mehrere andere an, von de d«n >i»i>/ Viele der schaurigsten tiapuet der blutigen englischen Geschichte spielten sich in diesen Thürinen ab. Im Beau champ Tower, der im 13. Jahrhundert erbaut wurde, saßen die beiden Grasen Marwick bis zu ihrem Tode gefangen, im Bloody Tower wurden die Kinder Ed wards IV. im Auftrage ihres «igenen Oheims hingerichtet, des durch Shak speare unsterblich gemachten Scheusals Richard 111. Auf dem inneren Hos raume sielen die Köpf« zweier Gemahlin nen Heinrichs Vlll., der Königin Jan« Gray und des Grafen Essex, des ver rätherifchen Günstlings der Königin Eli sabeth. Im Ganzen bedecken die ver schiedenen Paläste, die unter dem Sam melnamen „Tower" zusammengefaßt als 5» Hektaren. Sie sind abwechselnd als Konigswohnungen, Festungen und Gesängnisse benutzt worden. Mit teuflischer Bosheit haben sich die „Freiheitskämpfer" gerade den White Tower zum Operationsfeld« auserkoren, den glänzendsten von allen, der sich hoch über seine Umgebung erhebt und maje stätisch über der Themse thront. Dieser Palast ist vielleicht das bezeichnendste Bauwerk aus der Zeit des Faustrechts. Er mißt von Norden nach Süden Il<> Fuß und von Osten nach Westen Sk Fuß, während seine Höhe l»S zu de» Zinnen 92 Fuß beträgt. An allen vier Ecken sind Wachtthürme angebracht. Die Wände haben durchschnittlich die riesige Dicke von 15 Fuß und sind in den Gewölben noch dicker. Es würde also eine sehr be deutende Menge von Dynamit ersorder lich sein, um dem Gebäude wirklichen Schaden zuzufügen, und die Narren, welche mit Lebensgefahr höchstens «inig« Psund von d«m Sprengstoff« einschlepp ten, konnten sich nicht einmal nachhalti gen Erfolg versprechen. Sie haben ei nige prachtvoll gemalte Fensterscheiben zerbrochen, die im Tower befindliche Wafsensammlung und das G«wehrlag«r in Unordnung gebracht und den Haß der ganzen Bevölkerung nicht nur aus die „Fenier", sondern aus die Jrländer über haupt herabbeschworen. Der „Weiße Thurm", der schon so viele Verbrechen und Verbrecher gesehen hat, in dessen Räumen sich noch heute eine Folterkam mer mit den schrecklichsten Werkzeugen der Barbarei befindet, hat sicher nie zu vor solche närrische Scheusale in seinen Mauern umschlossen, wie am 24. Januai 1885. Landwirthschaftliche«. Fütterung mit Schlempe, Wir haben küHltch schon mitgetheilt, das nach d«n Beobachtungen praktische, Landwirth-, Viehmäst«c und Thicrärzt, srische Brauereiabfälle und frisch, Schlempe ohne 'Nachtheil als Futtei Kleien, Heu, Wurzelge wächse u. dergl. verabreicht wird. Jetzt finden wir einen Aussatz des Pros. Dr Zürn, Direktor der Veterinärklinik dei Universität Leipzig, welcher nachweist daß nur in der Schlempe sich bildend, Spaltpilze Kranlheits«rsch«inungen a> den Thieren erzeugen. Er dringt da rauf, daß nur möglichst srische Brauerei absälle und Schlempe verfüttert, daß du Bottiche, in denen eine kurze Ausbewah rung stattfindet, peinlich sauber aehal ten werden und empfiehlt zu jenen beider Futtermitteln einen Zusatz von eine»' Ouart doppelt-fchwefligsauren Kalks au 500 Quart Brauerciabsälle. Gurk«n. Die Besitzer kleinere, Landgüter haben längst erkannt, daß ei sich für sie empfiehlt, mit dem eigcntli che» Getreidebau eine mehr intensive Be wirthfchastung, also z. B. nainentliil Gartenwirthschaft zu verbinden. »Z> den Früchten, die im Garten oder auck auf dem Felde sehr hohe Erträge bringen gehören die Gurken. Sehr verfchiedenl Samensorten werden von den Samen bandlungen angepriesen, doch sind di, gewöhnliche grüne Schlangengurk« unl die mittellange grüne Gurke am empseh lenswerthesten. Letztere giebt durch schnittlich höhere Erträge als letztere Die Früchte beider können zu Salz. Essig-, Salat-, Zucker-, Senf- und Pfef ker Gurten vortheilhaft benutzt werden Die Gurke gedeiht am besten in einen warmen, tiefgründigen, humusreichen sandigen Lehmboden. Mit zunehmen dem Thongebalte verliert der Bode» mehr die Fähigkeit, Gurken zu tragen als mit zunehmendem Sandgehalt«, d«s halb kann man auch noch in einem hu musreichen Sandboden lohnend« Gur lenkultur treib««, nur darf ein Bodei letzterer Art durch viele Bearbeitung „ich lose gemacht werden, sondern er muß im ner einen gewissen Grad von B>ndigk«i biHalten. Die. Nachtheile ein«r lose. Seschaffenh«>t des Lande« zeige» sich schon bei der Keimung und ersten B«- ourzelung der jungen Gurkenpflänzchcn. Baumschulen. Jeder Gärtner -der Landwirth, der ein- Baumschul« betreibt, kann sich sehr viel Arbeit er sparen und trotzdem seine Pflanzungen im besten Stand« halten, wenn «r d«n Loden mit ei»« Decke von Säaespahnen. gebrauchter Gerberlohe, Tors, Äladelstreu s oder Moos versteht. Der natürlich- Waid lehrt uns, daß seine Decke den Loden seucht und bis zu bedeutender liese locker erhält. Wer eine Baum schule anzul«gen gedenkt, sollte schon ein Zahr vorher den Boden in dieser We>i mindestens zwei Zoll hoch bedecken und er wird ibn alsdann gut sür die Aus nahme der Pflanzen oder Stecklinge vor bereitet finden. Wer bestehend« ««umschule in derselben Weise behan delt, erspart sich hierdurch die Arbeit des liajolenS oder Rigolens, des Auf- und llmgrabens, Umstürzen« der Erde, die lußerdem alljährlich vorgenommen Wer sen muß. Die ristigt, wie >m da« Anwachsen der Bäume oder Gesträu che, erhält ohne Begießen durch Aussau gen aus der Lust die erforderliche Feuch .igkeit, verhindert das Wachsthum von Quecken, Gräsern und ander«n Unkräu tern, erspart daher auch die sehr in's Gewicht fallende wiederholte Arbeit des Zätens und BeHackens, erleichtert in Baumschulen beim Umpflanzen der Säm linge und Setzlinge, sowie beim Ver pflanzen der Stämme und Sträucher we zzn d«r ausgezeichnet erhaltenen Locker heit des Bodens die Arbeit des Ausneh raens und bewirkt zugleich eine denkbar lichtn wichtigen se?ncren Wurzeln. Die Schutzdecke, mit einem Worte, erspart Menschenarbeit ohne Zahl und End« und desbalb di« Hauptanlag«- und Betriebs losten, während weder ihre eigen« An lchasfung noch Erhaltung besonders kost spielig und mühsam ist. Mit ihrer Hilfe würden sich folglich die B-rkaufsartikel der Baumschulen nicht nur mindestens am die Hälfte billiger, sondern auch schneller, kräftiger, schöner, gesünder und >ukunftssicherer erzeugen lassen. Flach«. Im ganzen Nordwesten ist der Anbau von Flachs seit einigen lah ren in Ausschwung gekommen und die Landwirthe haben mit demselben ein gu tes Geschäft gemacht. Sie bedürfen einer lZulturpslanze neben dem Getreid«, na mentlich dem Weizen, dessen Anbau sich sast nur noch bei dein Großbetriebe be fahlt. Wenigstens ist dies seit dem Jahre I «80 der Fall gewesen. Einzelne Land wirthe sprechen die Befürchtung aus, daß auch im Anbau des Flachses bereits des Guten zu viel geschehen fei und führen l--,r > -.i, >,>->.«lnkich, namentlich folgende In unfcrem Lande wird der Flachs bekanntlich bloß seines Samens wegen ingebaut. Aus dem Same» wird das Leinöl gewonnen, die Rückstände werden in Oelkuchen verwandelt. Der Bedarf in Leinöl nimmt ab, denn viele Farmer sind zur Zeit nicht im Stande, Be streiche». Die Oelkuchen sind weniger begehrt, denn große Mengen Getieide werden als Futter verwendet. Unter diesen Umständen wird d«r Bedarf an Oel und Oelkuchen sehr bequem durch die gleichen Erzeugnisse aus Baumwollsamen zedeckt und letztere können in beliebig vergrößertem Maßstabe hergestellt wer oen, da bekanntlich noch lange nickt der oierte Theil des hier gebauten Paum ivollsainens in Oel und Oelkuchen ver wandelt wird. Der letztere Grund ist nicht ohne Be rechtigung, aber im Uebrigen reden fol gende Gründe einein noch vermehrten Anbau von Flachs im Nordwesten das Wort: Im vorigen Jahre sind 7,SVO,MV Nushels hier gebauten Leinsamens durch den Markt gegangen; dieselben haben dem inländischen Bedarfe nicht genügt, sonder» es find noch 2,84!»,52V Bnfhels Klachsfamen aus Ostindien eingesührt und hier in Leinöl verwandelt worden, und dies trotz eines Schutzzolles von 20 Zents sür den Bushel. Auch der Preis »es SamenS — in New ?>ork iI.W pro Lushel spricht nicht dasür, daß schon Unsere Landwirthe wissen recht Wohl, daß der O«lanstrich, den sie ihren Gebäu den und sonstigem Holzwert« geben, kein der Sparsamkeit ist. Die größere Dauer haftigkeit, die ein solcher Anstrich ver leiht, ist von höherem Werthe als die Koste» desselben. Unser Bedars an Leinöl wird daher aus die Dauer nicht abnehmen und in Ansehung der Oel kuchen haben wir einen Kunden an Eu iopa, der uns im vorigen Jahre 524,- 847,331 Pfund im Werthe von 87,> 15, Als ist der ostindische jedem andern vorzuziehen. Dort wird Flach« lediglich des isamens wegen gebaut unt trägt letzteren bei spärlicher Stengelent Wickelung reichlich. Hier giebt es noil Flachssamen, der aus den Landestheiler an der Rüst« des atlantischen Ocean« stammt, in denen früher Flachs der Fa fern wegen gezogen wurde. Der letzter, liefert wenig Samen. Ein Yen». Kürzlich beklagte sich -in B«ttl«r bitte über das Geschäft. ~Man muß sich jetz beinahe schämen, ein Bettler zu sein Was geben Einem jetzt die L«ute? Eine, sent. Früher habe ich fast nie wenige uls fünf Cent« erhalten und jetzt fast im mer blos einen. Ich habe in Deutsch land beffere Tage gesehen, zwar ni selbst einen Pfennig verdient, hätte m»I aber sür einen Lumpen gehalten, wem ich einem Bettler jemals weniger ab einen Silbergrosche» gegeben hätte Fünfmal muß ich jetzt „Gott vergelt s' sage», ehe ich soviel zusammen hab«, da! ich mich mit einem Pony Schnaps stär ken kann. Was kann man denn sü einen Cent kaufen? So gut wi« nichts Sogar sür di« B«ttl«r sind di« Z«»-' schlecht." Mitaesühl vorenthal ten können, so ist derselbe doch über di Kauskrast eine« Cent nicht ganz gut u» terrichtet. Abgesehen davon, daß unier Kinder sehr Wohl wisien, ihre Cent« > schlechtem, mitunter schädlichem Eon secte anzulegen, giebt es in allen große Städten des Landes, wenigstens ii Osten. Geschäfte, in denen der größt Theil des Umsatzes in EinkSusen su einen Cent gemacht wird. In einer solchen „Laden für Alle«" kann man sü so einen Obolus kaufen: «inen kleine! Laib Brot, eine große Semmel oder eine „Wasserweck", ein- Handvoll kleine ode >wei große tasrlsörmig« Crack«rs, eine Krautkops, ein Stück stinkiger Seife, ei paar Prisen Schnupf-, Rauch- oder Kau iabak, eine Spule Zwirn, zwei Rahna deln, eine saure Gurke, eine Zwiebe! einen Apfel, fünf Stück- Holz zum Fcu rranmachen, ein kleine« Talglicht, e> Papier Stecknadeln, zwei Unzen Sieh! Ptlroleui», um ein« Lampe sür 7 Stu» den sp«isen zu können, etwas Essig, zw, Vrieseouv«rts, zwei Blatt Schreibpapier ein Schächtelchen Streichhölzer. Confee! >wei Schuhsenk«l, ein« kl«>ne Düte Pse> ker oder Stärke, ein« größere Salz od« Soda u. f. w. Es ist merkwürdig, daß man bisher i leiner Stadt unsere« Landes daran g< »acht hat, Speisen in großen Mengen z weiten und billig. aber immer noch zu inem Preist »u verkaufen, daß der Un ernehmer etwas daran veidient. 'ondon z. B. kann man sich für einen lZennv oder ungesähr zwei Cents lausen inen großen Teller krästig-r Erbssupp«, in Stück gebratenen Aals oder sonstiger iisches, ein SchüMchen gebratener Kar offeln, ein halbe« Pint Lagerbier oder IZoiter, eine tüchtige Portion „Jrift Ztcw". welches aus Kartoffeln und lustralischem Schasfleische hergestelll oird, eine Schnitte gebratenen Schiw ens. eine saure Schaszunge, ein-Sch->l» .üumpudding oder Erbsenpuddlng, Äu ;er diesen den Unternehmern zur Er oerbsquelle dienenden Geschäften beste .» natürlich in London auch zahlreich lnstalten, in denen die Speisen zu noch jlligercn Preisen oder unentgeltlich vir lbreicht und die Kosten ganz oder zum theile von der Wohlthätigkeit bestritte" Im Walde. Obgleich die Holzhändler in Maine in 'öligen Jahre durchschnittlich schlecht« Yeschäfte gemacht, haben sie doch au« Lanzor und dessen weiter Umgebung icuer mehr Holzfäller in die Wälder ge chickt, als in irgend einem Jahre vor ,er. Der Mangel an Arbeit hat Hun >erte von Männern veranlaßt, sich um Anstellungen als Holzfäller zu bewerben. >ie hieran früher gar nicht gedacht ha ,en. So ist z. «, beinahe die gesammK nännliche Bevölkerung der Insel Princ, Edward i» die ZUälder gezogen, Diese« »ngebot von Arbeit hat die Löhne so ge rückt, daß gegenwärtig blos Slv ov bi« »ochsten« S>5.«W, letzterer Beiray nui in Holzfällen besonders bekannt sind, nonatlich bezahlt werden. Ferner sint ,ie Äb-nsinitt-lpreise jetzt so billig, das »e Holzhändler die Beköstigung, die s» hren Arbeitern zu liefern haben, durch chnittlich 25 Procent weniger kostet, al« >or einem Jahre. Diese Umstände ha >en die Unternehmer bewogen, ihre frü »rre Absicht, den Holzschlag in diesen Winter einzuschränken, auszugeben uni .z werden iin Gegentheile mehr Bäum, icsällt. obgleich die Aussichten aus schnei eii Absatz das Holzes und aus gut. preise nichts weniger als glänzend sind DaS Leben der Leute im Walde unt n den Blockhäusern bietet ein sreindarti ,es und, wenigstens für den flüchtige» öeschauer, anziehendes Bild. Sobalt >ie Arbeiter in dem ihnen zugewiesene! öezirke angekommen sind, wird entwedei sin bereits in der Nähe befindliche« »lockhaus in wohnlichen Zustand Verses ?der ein neues errichtet. Letztere Arben ,immt selten mehr als einen Tag in An 'pruch. Baumstämme werden gesalli ind nur so roh behauen, daß sie, indcir sie übereinander geschichtet werden, »ich rllzu breite Spalten und Ritzen lassen DaS HauS erhält die Foim eines längli chen Vierecks, die Wände sind niedrig. >aS Dach ist steil und läuft spitz zu. Diese Form ist erforderlich, damit sich licht zu große Schneeniassen auf dem Dache ansammeln, welche sonst ein häu -iges Säubern nöthig machen würden, Die Zwischenräume zwischen den einzel ,en Stämmen werden mit Erd«, am liebsten Lehm, ausgefüllt und die Längs seilen der Wände entlang werden Erd sder Schneedämme errichtet, welche bis mm Dache reichen. In der schmale» Lorderwand befindet sich die Thüre, ihi zegenüber in der ihr entsprechendenßück vand das Fenster. Unter letzterem be sindet sich der aus starken Brettern ge siinnierte Küchentisch, der dem Koch unt eventuell dessen Gehilsen nicht nur zun gubereiten. Zerlegen und Vertheilen de' Speisen, sondern auch zum Reinigen de« Aeschirrs und der Küchenhandtüchei dient. Links und rechts von der Thür, sind Verschlüge, in denen die Vorräth, and das Brennholz aufbewahrt werden RechtS von der Thüre ist der schmal, Lpeisetisch errichtet, und zwar so nahe ,n der Wand, daß ihn nur eine schmal, Holzbank von derselben trennt; eine sol che laust auch die andere Seite des Tr sches entlang. An der Wand gegenübei befindet sich eine lange Pritsche, aus wel cher Heu, Stroh oder klein gehackte Fich teil- oder Tannenzweige einen Fuß hoch ausgeschichtet und durch einen Rand von entsprechender Höhe gegen das Hinab gleiten geschützt sind. Aus diesem ziem lich weichen und elastischenLager schlafen die Holzfäller aus und unter ihren Decken, mit denen sie sich selbst ausrüsten müssen In der Milte ist der Feuerplatz und übe, ihm im Dache -in Loch von sechs Fuß m Gevierte, durch welches Rauch und Fun Die Holzfäller sind in starkes wollene« Unterzeug gekleidet und tragen über sol chem bequeme Arbeitskleider aus festen Baumwollstoffe, die bekannten Overalls, meist braun oder blau von Farbe. Di, Füße sind mit wenigstens zwei Paar dik ken wollenen Strümpfen geschützt, dani kommen Schnürschuhe, die mehr Aehn lichkeit mit Moccasins aus Pelzwerk, al< mit unseren Schuhen oder Stiefeln ha ben, und zuletzt werden Füße und Bein, bis unter das Knie mit festem Zeuge meist Packleinwand, mit Stricken um schnürt. Der Kops ist durch eine gestrickt! Mutze aus starkem wollenen Garne ge schützt, die ganz über die Ohren herab gezogen wird. Derbe Fausthandschuhe vollenden de, Anzug dieser Männer, die ost eine, grimmigen Kälte ausgesetzt und in sol cher vom ersten Lichtstrahl- bis zur Dun kelheit mit kaum cinstündiger Mittags pause angestrengt thätig sind. Ist dei Arbeitsplatz nicht ganz in der Nähe dei Hauses, so nehmen die Leute ihr Mittag essen mit aus die Arbeit und Wärmen e an dem großen Feuer, das sie immer ii ihrer Nähe anzünden und untcrhaltcn. Früh, eine Stunde bevor es Tag wird weckt der Koch durch einige Schläge ge gen «ine Schüssel oder Bratpsanne Toilette ist schnell gemacht, der Früh stückStisch ist mit Brot, Pfannkuchen ode, Biseuits, Bohnen und Salzfleisch Schweinefleisch, Sirup, schlechtem The> und braunem Zucker besetzt. Schlechte, Thee bildet das einzig- Getränk, da« verabreicht wird. Mittags giebt es ab wechselnd Bohnen- oder Erbsensuppe iniiner gebacken« Bohnen mit Salzfleisch abwechselnd Pfannkuchen mit gebrate nem Speck oder irgend welchen gesalzener Fischen. Das Nachtmahl ist wie da, Frühstück beschaffen, nur treten gekocht, Aepselspalten an die Stell- d«s Sirups Die Leute werden trotz ihrer anstren g-nden Arbeit bei dieser Lebensweise diö und sett. Sie sind zwischen 1« und W Jahr- alt. Haben sie F-i-rab-nd ge macht, so trägt jeder einen Knorren Holz mit sich heim, so schwer er ihn nur fort schleppen kann. Den Tag über kauen die Holzsäller Tabak, aber sparsam, nach dem Abendessen hat jeder sein Pfeifchen Indem si« aus der inneren Bank, sowi« auf Kisten od-r Holzblöcken um das F-u-r sitzen, entspinnt sich eine ost leb haste Unterhaltung, aber schon nach e> »er Stunde wird da« Lager gesucht. An Sonntagen wird nie gearbeitet und die Uebertr-tung dieser wohlthätigen Sitte würde sicki schnell an der Gesundheit der Leute rächen. Di- Unterhaltung füllt den ganzen Tag ausxmd wird nur durch die Mahlzeiten, ein geiegentlichesSchlaf chen und Kartenspiel unterbrochen. Meist wird um Rauch- oderltautabak g-spielt, den der Koches««'. di« hierdurch «nt stehenden Mhulden der Leute werden ihnen der Löhne am Schluss« d«r meist vier Monate währen- S den Saison zerstreuen 2 wnlen Beschäftigungen meist nicht eher - zu, als bis de, letzte Cent des sauer ver< <Z dienten Lohne« durch die Gurgel gejagt l k vom Island«. Der Goldvorrath in den i Ver. Staaten wird auf k!« N,000,000 > geschätzt. . Massachusetts hat >m vor». Z gen Jahre nicht mehr als 20 Meilen El , enbahn gebaut. Ein Bohrloch im Territo- . rium Wyoming ist nur IS Fuß tief und - liefert täglich sech« Barrel« Petroleum Ein Mann in MechanicSburg. , Pa., trägt eine Angströhre. die 21 Jahre , und ein Paar Schuh«, da« 52 Jahre , alt ist. l Di« Stadt St. Augustinc in Florida wird d«n 320. Jahrestag ihrer > Gründung am 27. und 2U. März festlich , Merkwürdiger Weise ist die Rollschuhbah», welche zur Zeit in Wash ington, D. <!., errichtet wird, die erste in dieser Stadt. Der Staat New Hampshire vertheilt an seine mittellosen Staat«- , angehörigen, welche die Universität Dart niouth besuchen, alljährlich an Stipendien. Aus Schissen, die Ladungen von rassinirtem Petroleum in Zinnkistcn befördern, hat man beobachtet, dah diese die Magnetnadel ganz in dersel ben Weise beeinflußt, wie Eisen oder Stahl. Zwei Schäferhund«, die b«i Guelph. Eon., eine H-erd« von 52 Scha fen zu bewache» hatten, haben in einer der letzten Nächte 26 todt gebissen. Also gerade die Hälft« d«r ihnen anvertrauten Thiere. DieCunard-Dampsergefell schast läßt die Sprachrohre, welch« jetzt den Verlehr zwischen dem Officier auf der Coinmandobrücke und dem Mann« am Steuerruder vermitteln, durch Tele phon« ersetzen. EinKastanienbaum in Clacke ma« Co., Or.> hat vorige« Jahr 5,00, ein solcher in East Portland. Or., 300 Pfd. Kastanien getragen, und zwar Früchte, die an Größe den italienischen Maronen kaum nachstehen. Im Landbureau der V«r. Staat«» in H-lena, Mont.. wurden 12,000 Acker Land unter der Rubrik „öf fentlich« Ländereien" gebucht. E« ist ! dies eine Folge der Aufhebung des die „Wüstenländereien" betr. Gesetze«. Harvard hat zur Z e i t 1,5«6 Sludirende, Columbia 1.458, Oberlin 1,458, Michigan 1.271, M« l.v»», Cornell 534. Princeton 505, Dartmouth 402, Vermont 34«, Amherst 334. Lihigh 307, John Hopkin« 273. William« 253. Brown 24». In Atlanta waren, um ein große Ausschachtung mitten in der Stadt zu bezeichnen, eine Anzahl Warnung« lampen angebracht worden. Ein Schust hat dieselben gestohlen und viel« Vor übergehende sind in da« Loch gestürzt; mehrere Personen haben sich schwer, glücklicherweise keine lebensgefährlich verletzt. Die Zeitungen in Montreal enthalten folgende Vermählungsanzeige: Von Herrn Pastor William MeLeod wurden in der St. Peters Kirche hiesiger Stadt ehelich verbunden Herr D. D'En termont, elfte« Kind des Herrn D. D'Entcrmont, mit Frl. Sarah D'Enter mont, elftem Kinde de« Herrn F. D'En- Bei Gardenville inErieCo., N. N>, wurde soeben eine Salzquelle ent deckt, deren Wasser eine Unze Salz aus da« Quart enthält. E« ist die« einer der stärksten Salzgehalte, die in den Solen unsere« Landes vorkommen; ein« Compagnie zur Salzgewinnung hat sich gebildet, und die Actlen gehen ab, w>- warme Semmeln. Frau Dora Deutsch wurde in New Jork von ihrer Mutter Chaye Marschek, welche sie während ihrer Krankheit pflegte, aus Versehen vergif tet. Der Arzt hatte ihr zwei M«dizin«n für äußerlichen und inneren Gebrauch verschrieben, und die alte Frau verwech selte die Flaschen und ließ ihre Tochter Karbolsäure trinken. B«i dem Durchbohren des Tunnel«, welcher jetzt für die Oregon Line im Territorium Wyoming gebaut wird, ist man auf vier Kohlen adern gestoßen, welche bi« zu 20 Fuß Mächtigkeit zeigen. Die Kohle brennt lebhaft, hinterläßt eine fein« weiß« Asche, hat aber die Eigenthümlichkeit, daß sie an der Luft sehr schnell zu Staub zer bröckelt und schmierig wird. Die „Loui«ville Time«" sagt, daß in Loui«ville mindesten« 5,000 Personen an der Krätze leiden, die durch Tramps eingeschleppt worden. Das Blatt empfiehlt al« beste« Mittel dage gen häufige Einreibungen mit Schw e sel säure. Wir gratuliren denen, die diesen Ratb befolgen, würden aber, wenn wir selber die Kräde hätt«», Schwe selsalbe oder noch lieber Perubalsam EinAstrologinLondon kün digt an, daß nächsten April verheerend« Erdbeben in Amerika stattfinden werden. Derselbe weis- Mann, sagt für Februar und für die Zeit vom 16. bi« 22. März Explosionen vorau«. deren jede sich ge waltsamer äußern wird, al« die letzten in der Westmins»er-Abt«i und im Tonxr, und wciß endlich ganz genau, daß nicht nur der deutsch« Kaiser, sondern auch da« deutsche Reich da« Jahr 1 »«5 nicht über- Der r« ich « Pflanz«r Nich ii la« Van Horn, Wittwer und Vater zweier Kinder im Alter von mehr al« 30 Jahren in Habershaw, Ga., hat sich mit der 12jährigen Emily Jvh verheirathet. Während der TrauungSc«rrmoni« fing da« Kind bitterlich an zu w«in«n und der zukünstige Gemahl wischte ihm mit sei nein Rockzipfel die Thränen yon den Wangen und tätschelte e« mit d«r Hand aus dem Kopse, wie man Wohl thut, um schreiend« Kinder zu beschwichtigen. Die öffentlich« Bibliothel in Boston hat soeben «in- w«rthvoll< Handschrift erhalten : da« G-schäftsjour nal der Leibschneiden» der unglücklicher «önigin Maria Antoinette. Dasselbe ciitbalt die Aufträge und die an der KS nigin für der«n Kleider genommener Maße. Ferner sind d«r Handschrift all, die Modebilder beigefügt, nach denen du Garde,»bestücke der Königin bearbeite! worden sind. Letztere liefern einen in teressanten Ueberblick üb«r di« Damen moden vor hundert Jahren. Aus unsern Ltb«nsr«ttungs- Station«» sollen neue Sianallichter ein geführt werden, um bei Unglückssällei ,ur Nachtzeit die Rettung d«r nn Wasiei befindlichen Personen zu erleichtern. Ar den bekannten Ringen, welche solchen Per lonen zugewors«» w«rd«n und eine groß Tragkraft besitzen, werden Hülsen befe stigt, die «in« Mischung enthalt«,,, du sich entzündet, sowi« die dai Wasser Grüble« - Ächt Slunde und mehrere derartige Appatab erleucht«» s«lbst b«i hoh«m S««gang« lasier in weitem Umkreise mit großer eutlichkeit. Noch vor 15 Jahren war der olländer Lcndar de Bra»an ein armer ärtner bei Kalamazoo, Mich. Er ver gte sich nach mehreren fehlgesthwge^en ginnt im Juli, steigt bis Weihnachten orräthe im Mai meist gänzlich er )öpft sind. 188« hat Brazan s,l>o<i onnen Sellerie gebaut. Der Acker trägt 1,000 Stengel; im Sommer sind mit iter bis zu 2,000 m den ellerie beschäftigt. Ein Beispiel fürdieFrucht^ »ikeit der deutschen Karpfen hat sich bei >r kürzlich vorgenommen?» Reinigung sogenannte» unteren See's im „Cew al Park" zu New Aork ergeben. Ä!an >nd in dem Schlamme des Teiches ein« rvße Anzahl von Karpsen, von denen iele 12 bis 15 Psund wogen und ein« änge von 2V bis 25 Zoll hatten, ußerdei» sand man Tausende von Ell tzen zur Länge von 10 bis IS Zoll. )>e Karpfen stammen von 15 aus leutfchland importirten und im Jahr« 87» vom StaatS-Fischerei Commissäi >lacksord im unteren See deS „Central .arkS" ausgesetzten» damals j« einen 01l langen Fischen ab. Im südlichen Theile vor )eS Moines Townlhip, Ja., ist, wie de, eosauqua „Republiean" berichtet, ei», rankheit unter dem Vieh ausgebrochen, n welcher kürzlich an einer einziger -telle 25 Stück starben. Das erste A» ichen ist eine eintretende Steifheit i> -n Beinen, da« Vieh weigert sich dann, utter anzunehmen und ist in zwölf bis infzehn Stunden todt. Es ist kein, rfache für die gefährliche Krankheit be mnt. Das Vieh, das bis jetzt erlag. >ar meistentheils jung, gut gesüttert un> atte warme Ställe. Man fand be em crepirten Vieh direkt unter der Hau! roß- Blutansammlungen. Die Thier rzte suchen der Krankheitsursache au In derselben Weise wie die >r Tage zwischen New Dort und Cleve ind, O„ hat sich das von Webster <>>, l -tt hergestellte Telephon für große Ent irnungen, der „Telephonograph", zw, hen dem Bureau des Postal Telegra hen am Broadway in New Dort un> »eadville, Pa., eine Entfernung vor ber i»> Meilen bewährt. Ein Her, Kall in Meadville, der eine hübsche Tc orstimme hat, sang das Lied: «Den Vöhl mein Liebchen" und jeder Ton -des Wort, jede Vibration seiner Stim ie wurde ,n New Avrk auf's Deutlichst ckört. Der dort am Apparate Stehendl ieß eine Flasche goldenen Weines holen in den Inhalt de» Liedes wenigste»' am Theil wahr machen zu können. Ueber die Thätigkeit de ftauen in Wisconsin enthält der Berich es SlaatS-Commistärs für ZrbeitSstati ik interessante Ausschlüsse. In jenen Staate giebt es ungefähr 50,000 Frauen ie ihren Unterhalt selbst verdienen. Di. lälste davon verrichtet Hausarbeiten !on den übrigen sind !»000 Schneiderin en und Putzmacherinnen, 6500 sind al, ehrerinnen thätig. 1750 befinden sick aHotels und Restaurants, 75« sind Wä cherinnen, 1000 Clerks und «500 Fabrik lrbeiterinnen. In Milwaukee giebt ei !>76 Frauen und Mädchen, welche einen igenen Berus obliegen, worunter 2< Zarbiere und Friseureder Journalist, aben sich 2 gewidmet, der Heilkunde 4 Lirthinnen giebt es 17. Bäckerinnen 8 ichuhmacherinnen 50, Brauer 2, Schrift etzerinnen 21. Frau Dr. Anna Daniel >i iew Jork hat eine Anzahl Miethkaser en in Betreff des Gesundheitszustände, hrer Bewohner untersucht und gesunden aß von 48 Wöchnerinnen 40, von l>! Whlennnen 56, von 10» verheirathetei xrauen 7U, von 75 in Hinterhäuser, wohnenden Frauen und Mädchen s!>, voi 22 jüdischen Kindern 115, von 81 in chen 76, von I!» 4 deutschen 27 kränkliei md leidend waren. Von 535 Kinder, lnter 12 Jahren waren 475 Bilder de, rlends. Das ist die Wirkung der Not! md der Armuth auf die Leiber, ihr Ein luß auf die Seelen ist ein ähnlicher, - en größten Theil der Vergehen unl verbrechen müssen wir aus das Conti er Noth setzen. Hilfe, ausgiebige Hilf st heutzutage allerwegen mehr von Nv hen, als jemals vorher. ES soll unter den junge, Rädchen und Frauen unseres Lande ine weit verbreitete Sitte sein, aus di öriescouverts ein paar ganz kurze Zeilen >anz klein zu schreiben und dieselben mi »er Briefmarke zu überkleben. So kam >as Töchterlein den Brief, den es ge chrieben, der guten Mama zum Durchle en übergeben, ihn vor ihren Äuge chließen und dem Dienstmädchen zur Be örderung in den Brieskasten übergeben md der Brief enthält unter der Mark >och ein Dutzend dem Empfänger oder de Empfängerin recht Wohl verständlich Worte, die nicht für das Mutterauge be rechnet waren. Di« Marke wird vor ichtig gelöst und: „Sage Deinem Bru >er, daß er mich heute Abend an der be vußten Ecke erwartet," liest die Freun »in. die den Brief erhielt. Di Postmeisterin einer kleinen Stadt ha >aS Geheimniß früher ebenfalls ge annt und von demselben Gebrauö ,-macht; sie löst jetzt von allen a> hr b-kannte Damen bestimmten Brie en vorsichtig die Marken, die si >ann natürlich durch neue ersetzt und ab tempelt. Sie war so hinter d>» Schlich hrer besten Freundin, diese war Hinte hr Verfahren gekommen und hat di Postmeisterin wegen Verletzung des Brief lekeimnisseS verklagt. Ob in dem Ver ahren der letzteren wirklich - ne Vei etzung des Briefgeheimnisses begründe st, kann, wie alles in der Welt, eben all« als Rechtsfrage behandelt werden Seit dein Jahre 1840 hat un er Patentamt gegen l(X1 Patente a» Naschinen zum Pflücken reifer Bau», volle ertheilt. Von ihnen ist nur ein inzige in weiteren «reisen bekannt ge vi 'den. und zwar die in Texas herge lellt«, deren Leistungsfähigkeit wir kurz ich beschrieben haben. Als eine vir >ollendetere Maschine wird jetzt der söge ,annte Mason-Pflücker bezeichnet, welche, Zharles T. Mason au ! Süd Carolina etzt in New ?>vrk. und für dei r sich den Patentschutz in allen Ländern n denen Baumwolle gebaut wird, sowi n England gesichert hat. Mason ver ichcrt, seine Maschine leiste so vie ilrbeit als bisher dreißig b,S vierz,. vienschen. Jetzt kostet es durchschnitt ich tzu, einen Ballen Baumwolle z, »stücken, Mason S Maschine soll dies mi inem Kostenaufwande von 51.50 be verkstelligen können. Berücksichtigt man >aß das Einbringen der Baumwollernt n 1882 ungefähr »50.0V0.000 gekoste »at, so muß man zugeben, daß die Ma chine. wenn Mason'« Angaben begrün et sind, eine Umwälzung aus dem Ge nete der BaumwoVü»dustr,e bewirke, oird. Für Süd-Carolina verspricht siel »er Erfinder für den Anfang wenig voi einem Pflücker; dort ist der Baumwoll rtrag de« Bodens verhältnißmäßig ge ing, sind billige ArbeilSträst« im Ueber lusie vorhanden, sehr schnell daaege, oird nach Mason'« Ansicht die Maschin. n Texas in Ausnahme kommen, wo de, Saumwollertrag groß, und Mangel ai lrbeitSbckften vorhanden / / Deutsche Local - Machricht«,, D«n Zöglingen des Potsdamer Mili tärwailenhausis ist das Reisen anSon^- antreten. Bon wem diese christliche Verordnung ausging, entzieht sich der öffentlichen Kenntniß. Zwischen Erk ner und Alt-Buchhzrst ist der Viehhändler W. von Kleindölle von Räubern über sallen, halbtodt geschlagen und ausge raubt worden. In Harzseld« feierten der Schmied Schultz« und Frau die dia mantene Hochzeit. In Luckenwalde stürzte der Husner Müller vom Scheunen bodcn und brach das Genick. In de», Dorfe Ellernbruch wurde die Frau eines Bauern in einem Wassersaß todt aufgefunden. Am Halse zeigten sich Strangulationsmerkmale. Beim Ken tern eines Fischerbootes ertranken in der Nähe von Heiligenlind« zwei Männer und eine Frau. Durch Feuersbrünste wurden eingeäschert: zu Neuhos-Tabiau in Folge böswilliger Brandstistuna zwei dem Rittmeister Gallandi gehörige Wohn- Bestehen«?—Aus^-iner Jagd in der Nähe der Dorfes Orlick wurde durch Zufall ein Sohn des Gutsbesitzers v. Grabowski erfchossen. —In Elbing ist der Bau eine« neuen Post- und Teligra pheiigebäudeS in Angriff genommen wor den.—Selbstmord« und Unfälle: Durch Selbstmord haben ihr Leben geendet zu Elbing der Kaufmann E. Entz und der 72jährige Arbeiter Gottfried Lerbs (er tränkt) und in Stuhm der 18 Jahre alte Schneiderlehrling LenaarSki (erschossen). Ersroren ist in der Nähe von Buchholz der Oekonom Anton Burdzik aus Rud> nik, Kreis Ratibor. Der Trunksucht fie len zum Opser in Dragaß der Drescher A. M.ntz und in Saloppe der 42 Jahre alte Arbeiter August Müller. Ertrunken ist der Ortsarme Görke auS Kieseling. Von einem Eisen bahnzuge wurden Über sahren auf Bahnhos Nikolaiken dcrKäth ner Kuczinski au« Bonhof und der Ar beiter Kottschewski auS Nikolaiken, in Gr.-Mcnlau wurde der dortige Besitzer Kaminski und in Könitz d«r bei dem Mi neralwasser-Fabrikanten Nickau bedien stete Kutscher Dobbeck durch ihr umstür zendes Gesährt erschlagen, in der Bären wald«r Forst erschlug ein fallender Baum den Arbeiter Friedrich Fehmer aus Bi schosswald« und in Polixen wurde der Arbeiter Grundmann durch «ine umstür zend« L«it«r erschlagen. zum Nathsherrn der Stadt gewählt und sein« Wahl von d«r Regierung bestätigt worden. Zwischen Belgard und Brük k«nkrug wird gegenwärtig eine Chaussee gebaut. In Sarbske bei Leba ist die Wirthschasterin Neitzke wegen KindSmor des verhaftet worden. 112 zu Pasewall der Bürgermeister Streuber, 87 I. alt. In Nord-Schleswig dauern die Aus weisungen fort. —In Altona machte ein gewisser Dellessen die unsinnige Wette, SV Apfelpfanntuchen und ein Liter Nun, verzehren zu wollen. Nachdem er 20 Kuchen und die Hälfte de« Schnapse« consumirt hatte, siel «r bewußtlos um. — Di- Rhederei des Kieler Bezirk« zählte am Jahresschluß 70 Schiff-, davon «ZI Dampser, gegen KK Schiffe am Schlüsse de« Vorjahrs. Gestorben: Zu Lunde» !>>-. moä. Huwald, !,'i I. a., zuLügum- Iloster AmtSgerichtSrath Sarauw, 70 I. alt. DaS Bahnprojekt Rendsburg- Friedrichstadt schreitet jetzt seiner Ver wirklichung entgegen. In Kiel stürzte der Heizer Behren« der chinesischen Pan zercorvette „Ting Auen" über Bord und Die beiden ca. 17jährigen Handlungs lehrkinge Neinhold Schubert und Emil KneiS, die im September vor. I. nach Unterschlagung von 1200 M.^von^es auf «iner Bummeltour verjuckt hatten, sind zu 8 bez. 4 Monaten verurtheilt worden. Vor einiger Zeit starb in Breslau in einer Kellerwohnung der Alte» Kirchstraße der hochbetagte Pri vatlehrer Andreas Gotter, alia« Langer. Neulich fand man in seinem Nachlas unverniuthet »000 M. Wnthpapiere lon» fehlten. Spättr fand man untei den Effecten d-r Wirthin. d«r 7Njähri gen Wittwe Maria Grkither, für ca. »000 Mark Werthpapiere au« dem Göt tlichen Nachlaß. Im Frühjahr will in Glogau im neuen Stadttheil dei Kaufmann E. Steulmann «in großes Fabrikgebäude errichten, in dem bei An sertigung von Strickwaaren eine groß! Anzahl Arbeitskräfte Verwendung fin den soll. In GotteSb-rg «rschos sich d«r Bahnhofs . Restaurateur M (wer ist der M? Namen!) nach Unterfchlagung von 20,000 Mk. - Der Entwurf d«S Haushalte« dei Ttadtgemeinde Posen balancirt in Ein »ahme und Ausgab« mit 1,37-i,KBt>M gegen 1,312,70!» M. im Vorjahr«. - Die Haushälterin Apollonia Grätz de« zleischermeisterS Sadkowski in Bojanvwi hatte heimlich entbunden und da« Kint m einem Düngerhausen versteckt. Di> Leiche wurde nachher von Schweinen her sorgewühlt und gesr«ss«n. Di« Frau is oerhastet. In Sulmierzyce hat de. Lauer Boleslaw Stybaniewicz sein> Zrau sowie sein Kind v«rgist«t. Die Studiosen der Medizin Otto R< recke, Ferdinand, Karl, Juliu«, Ahlhorn. Ulbert Schaper und Karl Lühr« aui Nöttingen und der Studiosu« Jur. Ar iold Raapke au« Berlin, dt« am .eich«- cldischen Grenzdorf Bischhagen aus dei Zcheunentenne des Ackermanns Rohdi >rei Zweikämpfe au«gcfocht«n hatte, sint ,on der Strafkammer in Nordhausen zr - Z Monat«n Feswngshast verurtheil! vord«n. In Jerichow hat die Dienst nagd Minna Reinard sich und da« Kint hrer Dienstherrschast vergiftet. ind«m si< hrem und dem Kaffee de« Kinde« aus Zersehen Arsenik statt gest. Zucker beigab. V«S Kind starb bald nach d«m Genuß. Ninna liegt hoffnungslos darnieder. Der Handelsmann August Hanke au jellerseld bei Nordhausen, ist wegen B rugs in Ii Fällen zu Jahren Zucht aus und 1800 Mark G-Idstras-verur k-ilt word-n. In B-ntcndorf b«i Zalzw-d-l erschlug dcr Ackermann Jaz.l ian» au« geringfügiger Ursach- seine liagd mit einem Dreschflegel und hielt ie Leiche einige Tage versteck». Bald doch wurde di« That ruchbar und sind er Bauer und dessen Knecht bereits dem i-sig-n Gericht«gcsängniß eingkliisert In °'?bUdet" hat der »jährige Müllerlehrjung- Ernst Gnev ow seinem Lehrh«rrn au« Rache Ars«nil > d«n«aff«t g-than.-D-r Lehrer B«rg old«r in Tündern b«i Hameln feierte unlängst sein 50jährige« Lehrerjubiläum. Wegen fahrlässiger Tödtung ist in Hildesheim der Inspektor der dortigen Actie» Zuckerraffinerie zu k Tagen Ge fängniß verurtheilt worden. Bei einer Benzinenplosion zog sich der Kaufmann Kagenah in schwere Ber letzunqen zu. — Ueber da« Vermögen des verbastelen Sparkassendirektors Voß in Verden ist der Concur« eröffnet worden. 112 In München Sanitätsrath Dr. Cruse im Alter von 73 Jahren. Der I'»jährige Stationsgehilse v. d. Tweer aus Gronau wurde von einem seandali renden Trunkenbold, den er zur Ruhe wies, erstochen. In einer Straße zu Hanover hat man in einer Tiefe von ca. 2,500 Fuß Kohlen erbohrt. Der Ort G locker hat bei l,i>oo Einwohnern 1«! Schnapsschänken, also aus je 81 Seelen eine Schänke. Die Bergmannssrau Al-isia Schmitz aus Bochum ist mit einem Marinesoldaten durchgebrannt und hat alle Werthsachen und 300 M. mitge nommen. Unna hat nach der neuesten Zählung 45« Einwohner. Aus Zeche „Fröhliche Morgensonne" bei Watten scheid ist der Abnehmer Paul Blasch kowskh, als das Bremsseil riß, von dem Contregewicht erschlagen worden und bei Bielefeld ist in der Lutter die Ehefrau des Hutmachers Berg ertrunken. In Gevelsberg brannte das Krankenhaus bis auf die Umfassungsmauern niedei und in Bövinghausen bei Kastrop wur den Wohnhaus und Oekonomiegebäud« des Landwirths Witte ein Raub de. In Wetzlar fand die ofsieielle Ueber nahme des neuen Postgebäudes statt. I» Deutz ist man einer weitverztveiglen Falschmünzcrbaiide auf die Spur gekom men. In Wesel wurde der 5« »jährig« Arbeiter Wolff alias Neumann wegen eines an einem 7jährigen Mädchen »er übten Berbrechens verhaftet. Ebenda selbst wurde ein Arbeiter festgenommen, der sich an einem blödsinnigen Mädchen vergangen hatte. Das Felsengebirgi zwischen Rheinbrohl und Niederhammer stein droht einzustürzen und wird deshalt abgeräumt werden. —Bon dem 43 Mit lionen betragenden Nachlaß des in Dürer verstorbenen Commernenraths Düren enlsällt ein Sechstel aus den italienischen Konsul Emil Peil in München. Das Gymnasium in Neuwied ist jetzt aus den Besitz der Stadt in den de» Staate« übergegangen. Bom Frankfurter Polizeigericht wurd> der „Baron" v. Drach aus Hanau wegen Vagabundage zu 14 Tagen Haft verur theilt. In Meerholz ist der Bürger meister Paul plötzlich gestorben. i zr Frankfurt a. M. Jaeob Ludwig Bolen garo-Crevenna, 7t> Jahre alt. In der Nähe der Elsterbrücke be Grieschwitz tddtete der «us Urlaub in Plauen gewesene Soldat Hantel der !1, Compagnie des 104. Inf. Regts. den ihn verfolgenden Knecht Tröger. Hantel hatte gewildert und war, von Tröge, entdeckt, geflohen, wurde jedoch beim Durchschwimmen der Elster von dem letz teren eingeholt. Tröger wurde mit den, Kolben der Jagdflinte niedergeschlagen. —ln einer Wirthschaft in der Gerberstr, zu Leipzig wurde das Dienstmädchen Anna Krabbe todt in ihrem Bette gefun den. Vor dem Bette stand -in Becken mit noch glimmenden Kohlen, das dichten Kohlendunst verbreitet hatte, durch dessen Einathmung das Dienstmädchen erstickt war. Unzweifelhaft liegt Selbstentlei bung vor. Die Verstorbene war 18 Jahre alt und aus Wunsiedel gebürtig. Der ll jährige Sohn der Wittwe Stößel in Oberpöllnitz ertrank. Sein« 14jährige Schwester, welche ihn retten wollte, fand ebenfalls ihren Tod in den Wellen—f Professor Dr. Ludwig Bohn stedt und Lehrer Hermann Heyer. beide in Gotha. In Nörditz hat sich der Dienstknecht Herm. Sebastian erhangt. -Die verstorbene Wittwe Zabel, welche der Töchterschule in Gera 500,000 M. hinterließ, hat auch der dritten Bürger schule daselbst 75.000 M. vermacht.—ln Schönbach wurde der Weber Kraut über fallen und lebensgefährlich verletzt. Die Brauerei der Frau Schweiler» in Auerbach kaufte Heinrich Böttinger in Darmstadt um!»,VW M—Großes Auf sehen erregt in Mainz das Falliment der Mctallsirma Bondy k Lob mit 1,K00,M0 Mark Verbindlichkeiten. Rentner Leo Reinach und Frau in Mainz feierten >hr diamantenes Hochzeitssest. — Dekan Karl Bombard in Offenbach feiert- sein 50- jähriges Dienstjubiläum. L, Kehr in Ober-Ramstadt ertrank.-Gestorben Alt bürgermeister Walldorf in Nieder-Saul f Maschinenfabrikant Fr. Ungern in München. Wegen Berkaufs arfenit haltender Kränze und Sträuße wurden >n Amberg die Kaufleute Jos. Endler von Thomasdorf und Jul. Striegl und Alsr. Hantsch aus Sebnitz m Wachsn, strafe°beleg!'. —"Der wegen Mord zum Tode verurtheilte SchweizerNikol, Busch! von Dillishausen ist zu lebenslänglicher Zuchthausstrafe begnadigt worden—De, lujährige Schuhmachergehilfe Wilm >n Freising vergiftete feine Mu"er, Schwe ster und sich selbst— Der Redakteur We ber in Fürth und sein Töchterlein wer den sich wegen Vergehens gegen die Sitt lichkeit zu verantworten haben. Der Präsekt des Schullehrerseminars in Lau ingen, Priester M. Egelhoser, befindet sich wegen Sittlichkeitsverbrechens in Un tersuchungshaft.—Die in Rosenheim ver mißte Schneidersfrau Theres« Niagl wurde als Leiche ausgesunden. Die Sackträger Metz und Kirchner wurden zu Jahren Zuchthau« resp, zu ein Jahr z Monate Gefängniß verurtheilt, weil sie bei der Kirchweih in Dittelbrunn mit tel« Einbruch« zwei Schinken und eine Tonne Häring stahlen. Universitats proseffor Dr. WiSlicenu« in Würzburg feierte sein Lsjährige« Doktorjubiläum. Zn Erlangen hat sich der «oldat And. Pickel erschossen. In Frauenbera bei «iandshut erschoß ein Uijähriger Knabe 'ieiin Spielen mit einem Gewehr einen I7jährigen Bauernknecht.—lm Langen illheimer Wald- bei Pappenheim wurde >er Oekonom Sauer von einem stürzen >en Baumstamm erschlagen.—ln Nürn -erg stürzte bei einem Neubau ein schwe rer' Eckstein aus das Baugerüst, aus wei hen, acht Arbeiter beschäftigt waren. Üier derselben wurden auf den Boden und zwar mit solcher Wucht. >aß zwei sofort todt waren, einer »ach urzer Zeit starb; der vierte trug schwere Verletzungen davon. In Folge einer 'uetschung mit dem Gewehrhahn und .araus folgender Blutvergiftung starb zu NünchSmünster der Bräuerssohn Eduard — In Daiting brachte der «jährige Johann Heckl die Hand in die iäckselmaschine, Blutvergiftung u»d folgte.—Durch Erplosion einer über itzten SMrmflasche erlitt die Frau de« jabnverwalterS Poland in Gunzenhau .n tödtliche Brandwunden an Brust und lrmen. In Stoffen« bei Niedersont osen ist da« Lichtenftaiger'sche L^kono ,ainbach, wo der Herr Nachtwächter sich as ,A,gabundenbett" mit heißen Stri en mollig zu machen gedachte, das I Rathhaus n«bft Arreststube, und in T>e ! fenbach, wo nn Sylvesterrausch ein Ar menhäusler auf dem Dachboden Feuer machte, da» dortige Gemeinde-Arme»- Durch ein« Explosion der Petroleum lampe wurden in Eßlingen drei Kinder , des Weingärtners Silberhorn schwer ve». letzt.— Wagnermeister Franz Schmitt»» M ! Großallmerspann fiel in seinen Michel D> i und erlag den Verletzungen. Der Un- M terkäufl» Fr. Reichert in KornwesthelM - beging Selbstmord durch Erhängen.— M Der „Schwarzwakder Bote" m Ovendorf feierte fein 50jährige« Jubiläum.—»« Wundarzt und Geburtshelfer M. Frank furter in Oberndorf wurde wegen »ner unberechtigt vorgenommenen Operation, die den Tod einer Wöchnerin zur Folge hatte, zu Monaten Gefängniß ver urtheilt. Der Poslmarder, welcher Weibnachten quf dem Postainte zu Ulm «inen Werthbrief mit >4,000 M. Inhalt gemaust halte, ist jetzt in der Person dcs Sergeant Sauter vom «>. Inf. Reg. «r -mittelt und verhaftet worden. Der Schneiderges-lle Joh. Walder von Sal mendingen in Hohenzollern, welcher m betrunkenem Zustande in Wangen bei«,- - digende Aeußerungen gegen den Kaiser » ausgestoßen hatt«, erhielt Jahr Ge fängniß. Bataillonstambour Daigler in Weingarten stürzte über das Trep- Der Socialdemokrat Schuhmacher N«- stelbresch in Baden-Baden wurde wegen Beleidigung eine« Districtsvorsl-Her» (er hatte diesen einen „Kerl" genannt) zu 10 Tagen Gefängniß verurtheilt. — Der Mechaniker Fr. Erb in Bruchsal brannte mit Hinterlassung beträchtlicher Schulden durch, nachdem er noch an fein« Gläubi- . ger po«tifch« Neujahrsglückwunsch« v«r- B sandt hatte. Der Gasthof „Hur golde- M nen Gans" in Mannheim ist w«g«n M Ausbruchs der schwarzen Blattern poli- > zeilich geschlossrn word«n. D«r B«sitz«r d«s Gasthofs ist dir Kranlh«it «rl-gen; ferner starb daselbst Max DinkelspielW» jun.—Bei Hochhausen wurde «in große» GypSlag» entdeckt. — Der in d«r Fabrik ? zu Rheinau beiSchw«tzingen verunglückte Heizer G. Jung erlag seinen Leiden. I In Triberg liegen 23 Thphuslranke. H In Gerlachsheun hat fich der Landwnth V Zlilol. Schwab erhängt, in W-mhenn ein Bürger Namen» Pflästerer. In Untergrombach ist da» Bnlvesen de« Landwirth» Franz Schleicher niederge brannt, i.i Ettlingen in Folge von Brandstiftung die Zimmerwerkstätte de« verstorbenen Zimmermeister« Franz und das Faßlag-r das"A»wisen''des °Landwirth« Ritter neben dem Adlerwirthshause und in Eu> lersbach, Gemeinde Lehengericht, da« Gasthau» „Zum Gow- Schäfer. Wegen Mordverfuchs auf ? der ist in Herxheim a. B. Phil. Sieginaver verhaftet Der vor zwei Monaten zum Militär ein gezogene Karl Maurer von B«chtrlibach hat sich ertränkt. Das Born'sch« Hau« in Edenkoben ging für 16.200 Mark an Herrn Chr. Niedhammer über. D«r Redakteur der „Speyer» Zeitung . A. v. Vangerow, ist von der Leitung zurück getreten. Au« Unvorsichtigkeit erschoß d«r Wirth Acker in Straßburg den Photographen Käßler. 112 Bürgermeister Clement in Großtännchen. Da« Bäckerm«ist«r Sch«idecker'fche Ehepaar in Mülhausen feierte seine goldene Hochzeit. Wegen Unterschlaguug bedeutend«! Summen würd« d» Postverwalter in Pfaffenhofen verhaftet. 5 Bürgermeister Heimbur ger in Ruffach. 112 In Loirh Pfarrer Abb« Christof R«my. D«r Herzog von Cumb«rland hat die ererbten, in,H«rzogthum li«g«nd«nSiblös fer abschätzen lasf«n. um sie in der Lan d-sbrandcasse versichern zu lassen. —ln Ermsleben schoß ein Jäger d«n Sta tionsdiätar Wilg«rt. den «r für «in Stück Wild kielt, in den Kopf und verwundet« ihn tödtlich.—Der Holzarbeiter Fiedler au« Trautenstein wurde von einem fal lenden Baum erschlagen. Rentier Friedrich Könnecko. sen., au« Bernburg hat sich au« unbekannten Gründen er hängt. Weißgerbermeister Kotsch au« KoSwig hat wegen zerrütteter Familien verhältnisse zuerst sein «jähriges Kind und dann sich selbst vergiftet. Aus dem Rittergute Braunenbruch wurde der Ver walter Steter yon einer umstürzenden Locomobite erschlagen. Der Butter händl«r Ri«n«ck« aus Günter«berg a. A. hat sich «rhängt, w«il f«in« Frau fich von ihm scheid«« lassen wollt«. 112 m Klütz der auch al« medicinischer Schriftsteller bekannt« Arzt Dr. Kne busch. In Neubrandenburg wird ein neues Postgebäudc erbaut, da» «>ne, Zierde der Stadt zu werd«n verspricht.— . Der Kricgcrverei» von Schw«rm hat Herzog Johann Albrecht zum sidenten erwählt. Derselbe hat dt« Wahl In Delin«nhorst würd« «in jung» Ar heiter aus von zivel Derlen angesallen und schwer verwundet. - Ein Mann vom oldenburgischen Drago nerregiment hat von «in«in Onkel 80,000 Mark und ein« vollständig Ziegelei geerbt. - Das «lte R»lorat«-1 hau« in Eutin, in dem Johann Hcmr«? Voß 20 Jahre geltbt hat. soll in cm« Restauration umgeändert und im näch sten Frühjahr als „VMaus" eröffnet Der Mitredakteur der „Hamburger Nachrichten", Dr. Polaczel. übernimmt da« Nordseebad Westerland aus Sylt für »65,000 M. Privatdozent Dr. Hertz in Kiel, «in geboren» Hamburger, ist al« ordentlich» Profefsor an das Poly- Bremer Güterbahnhofe ist ein Eifenbahnwaggon mit 4S Ballen Baumwolle im Werthe von l 5,000 M. vollständig v»brannt. Da« Jahr 1884 hat d«m Kant«, «a -selstadt einen BcvdlkerungSmwach» von lSvo Seelen gebracht.—Au» den Kanto» ien St. Gallen, Appenzell und Thurgau ommen üb»einfiimmendt Bericht« Üb» >ie B»armung der Stickerei-Arbeit» in Holge von Ueberproduktion. Metzger schubiger in Naaatz hat da« Weit« ze ucht, 50,000 Fr. Schulden zurücklassend. - Fabrikant Henggel» in Landquart. Sruder de« Obersten Henggel», würd« .vi, einer Turbine ersaßt und getödtet.— üor ungefähr einem Jahre wurde der uw » dem Namen „Fischerkonrädle" de annte «onrad Ott au« Ermatingen au! » Landstraße ermordet aufgefunden, hne daß man den Thäter hätte iuisfin ig machen können. Durch Zufall >s »selbe nun in der Perfon eine« Bru «.-» des Ermordeten entdeckt worden i,n an desien Haufe orte, wie bei einem Streite fein« Ar<n iervon Ameig« und b«i f«m» Berhas i,ng gestand der Mörder di« That «,q
Significant historical Pennsylvania newspapers