Scranton Wochenblatt. 8. lahlganq. Dr. F. Bodeman, Lfncc-Tlu,it»n, Morgens von B—9 AbeudS " 3—9 In Adivchnheitvird gcbrt-n, Nachricht ,u bin lassen. 7 m >7 vr llr Ill^Iikit!«!, dcutsclit'r Ärzt. ??>> Lackawannr Asenue, Gcr -> nton zwtite Thüre »on ter neuen 2. National i>a>lk. Deutsche Apotheke, 4l 8 Lackawani! a Nve » ue, «tcn Hantlep'S MerchaniS u. Mechan rZ L.'.nk. 9.,p8 H. F. Lobcck. lj (?. L. tltnttenclon, DculschcApöthckk, ZI« Lackwanra ?lvcnne. Dr. C. H. Fi jeher, Arzt und Wundarzt, Vuqeii- und Ohren - .«rmkiieitcii wird spezielle Aufmerksimkei! Con su liirl deutsch und englisch. 57ificc »ber Ma thews Apoihcke, Lacka. Avenue. R>72 IMUM. WfUM A ! narzt, rirfcrtigt künstliche welch ! >e natürlichen Sleaan, dieser Zädne zu überzeugen. L.cuisch wird in der i7lficc gesprochen nud un . e obcrbalb MathewS Apotheke. tto9 Dr. S. W. 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(Tchluß) dsh ich die Gute fragte, ob ste Fräulein meincm Munde eigentlich höchst seltsam klingen mußte, welche aber das gute Mäd chen mit Ja beantwortete. Dann, glaube ich, fragte ich in toller Weise:-Wie heißt denn Ihre... wie ich sie genannt, weiß ich auch nicht mehr, aber meine Frage mußte ist meine Cousine Laure, meines Vaters Bruders Tochter, beide Eltern find ihr schon lange gestorben, und seitdem wohnt ste bei uns. Darauf, glaube ich, versank ich in ein verzweifeltes, hartnäckiges ! Schweigen. Meine arme Mathilde mochte in diesen Augenblicken nicht wenig unter meiner Verlegenheit leiden. Die Stille wurde immer peinlicher, immerentseplicher. Da erbarmte sich die Gute, und fing an und fragte mich, ich denke (gewiß weiß ich's nicht, tenn dle ersten Stunden un seres Beisammenseins liegen mir in der Erinnerung wie ein böser Traum) wie es mir in Arnsdorf gefallen habe, und fragte so weiter, während ich in meiner Verzweif lung n»r abgerissene gedankenlose Ant woit.'n gab und an nichts anderes dachte, ais wie sich dieses Mißverständniß lösen sollte. A!S mein guter Schwiegervater glaubte, die Herzensergießungen, die, wie er meinte, zwischen uns staNfinden würden, könnten nun zu Ende sein, trat er in das Zimmer und —o Dual! hinter ihm dle wirkliche Waise, die vermeinlliche Mathilde, das niedliche frische Mädchen, auf das Ich es ja eigentlich abgesehen hatte. Er eilte aus uns zu, legte unsere Hände zusammen, und umschloß uns beide in einer Umarm ung, während sich seine Vaterfreude in manchen Segenswünschen Lust machte; und ich Unseliger schaute aus der Umarm ung heraus, tie mich immer fester an die jenige k.'.üpfte, die Ich gar nicht wollte, herüber nach dem schönen Kinde, dem ei gentlichen Ziele mctaer Sehnsucht, und Jammer uno Verzweiflung wuchsen im mer höher In meiner Brust empor. Jetzt kam auch sie heran und gratullrte uns; freilich sah Ich dabei, wie Ihr der Umstand, daß ich ihre Cousine und nicht sie gewählt hatte, offenbar keine tiefe Wunde geschlagen haben mochte, und daß sie also, wie ich mir doch zuweilen vorge fchmelchel« haite, mich nicht gerade zärt lich In Ihr Herz geschlossen haben mochte, denn sie gratulirte mit ungemeinem Mun terkeit, ja, wie es mir scheinen wollte, mit einem mühsam unterdrücklen Lachen. Ich habe es hinterdrein wohl erfahren, daß Ich mich in Betreff des Lachens nicht ge täuscht hatte, denn Ich will dlr's nur ge stehen, ich war, seit mich das Donner mädel gesehen, stets ler Gegenstand ihres Spottes und Ibres Leichtsinnes gewesen. Aber damals wußte Ich das ja noch nicht. Vergeblich rang Ich nach Kraft und Mulh, aufzuspringen und den Leuten al len kurz und deutlich zu eiklären, daß hier leider ein Mißverständniß obwalte, daß ich die Tochter gar nicht haben wolle, son dern die Cousine; aber konnte ich denn das de.n glücklichen Valer gegenüber, konnte ich eS Im Angesicht des sanften Mädchens, das—so viel mußte ich mir bei aller Wuth und Verzweiflung geste hen —eine so liebe milde Sllmine habe, das so freundlich mit mir gesprochen und Alles versucht hatte, mir aus meiner gro- j Ben 'Verlegenheit zu helfen. Mein Schwiegervater, in feiner mich zur Verzweiflung bringenden Freud?, war unermüdlich, unsere Hände iminer wieder In einander zu legen und aus fein Gebot hi« mußten wir uns gar den ersten Kuß geben. Himmel und Erde! und j-der Augenblick drehte die verhaßten Fäden, die mich an die falsche Braut f-sselien, immer fester und unauflöslicher, und das Ge webe, in dem ich mich selbst gefangen durch meine unbedachtsame Thorheit, wurde von Minute zu Minute immer unzerreiß barer. Auch mit „Du" mußten wir u»S an reden auf die Anordnung und das Zu reden des feelenrergnügten Vaters hin, der mir durch seine unermüdliche Eifin düngen immer neuerer Beweise gegensel tlger Vertraulichkeit geradezu ent etzlich wurde. Er selbst erbat sich ebenfalls von mir das Du und zugleich die Erlaubniß, auch mich auf diese vertrauliche Art auzu reden. Es war ein kleines Abendessen zubereitet Worten, an dem ich theilnehmen mußte. Heir Werner hatte dem frohen Tag zu Ehren sogar eine Flasche Wein aufgesetzt. In der That, es gehörte die Anspruchslosigkeit und Bescheidenheit mei ner guten Mathilde dazu, daß sie mir nicht nach dem eisten Besuch einen Korb nachschickte mit dem Bemerken, sie danke für einen solchen Mann. Ich muß fabelhaft unliebenswürdig gt wesen sein, hölzerner als hölzern!— Meine tage war freilich auch verziveifeit. In der Angst meines Herzens trank ich meh rere Gläser Wein mit der v.rrätberischen Absicht, mir am Tisch.» meiner Braut und im Weine meines Schwiegervaters den erforderlichen Muth zuzutrinken, um ih nen sagen zu können, daß ich diese Braut gar nicht möchte; aber «S zog nicht, ick fühlte wohl den Wein, aber der Mulh wollte deshalb doch nicht kommen. Dazu halte sich der nüchtern gewöhnte Papa, der feit langen Jahren keinen Wein ge trunken haben mochte, einen kleinen Spitz mußten wir uns auf sein Zureden den zweiten Kuß geben. Konnte Ich denn sagen: Nein, ich mag wieder ein neues Band in den ohnehin bereits schwer zu lösenden Fesseln. Aber was Hals's! der Kuß ging vor sich. Es mag toll genug ausgesehen haben. Sobald es nur irgend möglich war, verabschiedete ich mich; ,S mußte auf dringendes Verlangen des begeisterten Papas noch ein Kuß vor sich gehen, und mit dem trostlos-n Versprechen, morgen sobald ich könnte, wieder zu kommen, ver ließ lch zerknirscht, Im wilkest-n Ingrimme gegen mich selbst und voll maßloser Ver zweiflung das Haus. Aber dieser Abend, diese Nacht, dle nun folgte, als Ich so reibt wieder zu mir selbst kam, um die ganz- Giöß- meines Mißge schicks und Unglücks zu fühlen und zu be greifen! Das erste war, als ich mein ten lang stumm hinbrütend da saß. Doch ter Ingrimm gegen mich selbst, die Ver zwelslung und die Wuth über mein Miß geschick ließen mich nicht lange ruhig sitzen, ich rannte im Zimmer auf und ab und machte mich selbst so schlecht, als es über haupt nur möglich ist und überhäufte mich mit den ehrenrührigsten Vorwürfen. We ber, du Rindvieh! rief ich und stieß mir tie Faust vor die Stirne, wie kann aber und Alles verloren! Und nun mag ich auch die Pfarre nicht und es kann Alles zur Hölle fahren, und ich voran! Und Ich wollte doch, ich zerstieße mir den dummen Kopf an ten Höllenpforten! Und nun war meine Wulh Im vollsten Zuge, Ich stieß mich wiederholt vor die Stirne, ich rannte zu meinem Büchergestell, und in dem Ich wuthschnaubend keuchte: Alles, Alles mag zum Teufel fahren, Pfarre und Alles hinterdrein, fort mit Allem! flogen meine sauer erworbenen Bücher hierhin und dorthin, fuhren mit schrillem Zischen an dem Boden hin, dort an die Wand, Ecken In dem Zimmer zeistreut. Hier flo gen Stier'S Reden Jef», dort Lütkes Her ineneulik, hier lag mit gebrochene» Ecken fendem Einband die Wette „Ueber die Psalmen" und gegen den Ofen sausten des alten Nosenmüllers Scholien. Als auf solche Weise alle meine Ge inehr darboten, rannt: Ich in blinder Wuth wieder hin und her und trat schonungs los aus die Bücher. Der blinden Wuth folgte die Periode der festen Entschlüsse. Nein, rief ich, es mein ganzes LebenSglück steht auf dem Spiele, ich muß de» Schritt zurück thun! und mit einem Male schien mir die ganze Erklärung des Mißverständnisses! Ich auf meinen Bücherbrettern und zündete fotann die Lampe an. Ich fehle mich an den Tisch, nahm einen Bogen Briefpapier vor; was ich schreiben mußte und wollte, stand mir ganz klar vor der Seele, aber leider nur so lange, bis ich die Feder ein tunkte. Denn nun trat mir auf einmal der alte Werner mit seinem sreudenstrah lenden Gesichte vor's Gemüth, wie er mich umarmt, wie er mich unzählige Male Herr Schwiegersohn genannt, da hörte ich die milde Stimme ter geduldige» Ma thilde, da siel mir ei», wie weit schon Alles gewesen sei, und weg war aller Mutb, weg Alle?, was mir vorder so klar vor der Seele gcstrnden, ich konnte an nichts lenken, als an die unsägliche Be stürzung, den Schreck und die Beschämung, die mein Brief bei den guten Leuten her- Ts Hilst nichts! der erste Verdruß ist besser, denn der letzte! bist du so dumm gewesen, hast du einen so albernen Streich gespielt, so magst du's nun auch ausba den, geschrieben muß werden, Weberl rief ich in mich hinein und begann. Mit dem ersten Brief« war eS nichts, ich strich aus, schrieb von neuem, strich wieder ans uud zrrriß das Ganze, da lch den Brief »mmözlich so abgeben konnte. Ein neuer Bogen wurde genommen, es ging wieder nicht, auch er wurde zerrissen. I-tzt nahm lch meine Zuflucht zum Con ceptpapier, um nicht ein RieS Postpapier zu vernichten. Ich wollte erst einen Ent wurf verfertigen, und nachdem derselbe geprüft und gebilligt, die Reinschrift be ginnen. Wie viel Bogen Papier ich aber verschrieben, wie viel Federn ich zerstampft in dieser Nacht, wie viel Tintenkleckse es Götter! Tie verschiedenen Stadien der Ver zweiflung, jetzt heftige Wuth, verbunden mit den gröbsten Real- und Verbalinju rien gegen mich selbst, als Schimpfwörter, Fauststöße und Ohrfeigen, jetzt dun.pseS Hinbrüten, j?tzl weichmütbige Klagen über mein unseliges Schicksal, wechselten in der Nacht mannigfach ab. Ich habe—da ich Millincr 33. einmal Im Beichten bin, will ich dir auch das nicht verschweigen—ich habe einmal ganz bitterlich geweint, ich kam mir so un- Pech. Endlich warf ich mich erschöpft auf das Bett und schlief glücklicherweise ein, es war schon xegen Morgen. Aber dann das Erwachn! als die ganze Trostlosigkeit meiner Lage am nüchternen klaren Mor gen entsetzlich deutlich und doch unüber sehbar vor mir lag! Aber ich will dich nicht ermüden mit der Schilderung dieser Tage. Es ist in weni gen Worten gesagt: ich kam zu meiner Braut »n? ging wieder und war unlic benSwürdig nach Möglichkeit. Jedesmal hatle ich einen Brief in der Tasche, den ich beim Abschied abgeben wollte, in wel chem ich die Verwechslung der beiden Mädchen erklärte und mir Laura's statt Mathilden'S Hand ausbat, und jedesmal knifiel mir der Muth in dem entfchelden ten Augenblicke, und jedesmal trug ich ihn verzweifelter wieder heim ml» der Ueberzeugung, daß ich nie den Muth finte» würde, Ihn abzugebe». Und mit jedem Tage, den ich verstreiche» ließ, war der Bruch immer unmöglicher, denn Immer weiter breitete sich die Kunde von unserer Verlobung aus, Immer mehr theilnehmende und neugierige Freundlr- N!i> kamen, uns zu gratulircn. Du kannst dir denken, mit welchen Ge fühle.' ich solche Gratulationen entgegen nahm! und immer öffentlicher also war der Eelat, wen» ich, meinen Irrthum er klärend, zuiücktrat. La ich zu schwach war, einfach und fest eine offene Erklärung abzugebe», was unstreitig das Edelste ge wesen wäre, benahm Ich mich I» feiger Weise absichtlich so unliebenswürdig, so »Ni>usstchlich und abstoßend wie möglich, In der abscheulichen Hoffnung, die arme Braut zu ermüden, und sie endlich dahin zu bringen, daß sie mir nachträglich den ersehnten Korb gäbe. Gott weiß, was »och geschehen wäre, denn mein skandalö ses Benehme» konnte nicht unbemerkt bleiben, des arme» Vaters frohes Gesicht hatte sich längst bewölkt, und schweigend und sorgenvoll sah er mich kommen und geben, selbst meine gute Mathilde war stiller geworden und kummervoller, aber sich gleich bleibend In freundlicher gedul diger Liebe, intessen hätte auch das ein Ende nehmen ütüssen, denn meine Auf führung mußte auch die Geduld eines Engels erschöpf.», da kam meinem ver störten Sinn ein Ereignlß zu Hälfe und bewog mich, meine unzezogene Weife we nigstens etwas zu ändern. Ich war eines Tages, es war, glauke ich, der vierte meines unselige» Bräuii-- g imsstandes, in den Garten hinter dem Haus- bestellt woiden. dort sollte der Kaf fee littgenomme» werden. Die guten Leu!e gnügens zu gehen. Mißmuthig und machtlos gegen die in - mer fester werdenden Fesseln kniifchend, schlich ich den schmalen Weg zwischen de» Gartenbeet:» hiirnb und fand am Ente des GärtchenS in jeder Ecke eine Laube, aber keine war beseht, auch waren keine Vorbereitungen zum Kaffee getroffen; ich mußte seltsamer Weise diesmal zu früh gekommen sein. Ich trat In die Laube zur rechten Hand, welche, dicht verwachsen, kühlen Schatten gewährte und setzte mich dort zu stummen. Hinbrüten nieder. Nicht lange hatte Ich so gefissen, da hörte ich die Stimmen der beiden Mädchen, die mir so viel L)ual be reiteten, die eine weil Ich sie haben, die andere weil Ich sie nicht haben wollte. Mir fehlte Muth und Lust, ihnen entgegen zu gehen, verdrossen blieb ich sitzen, um ihre geln vernahm. Ich war offenbar In die falsche Laube gerathen, blieb aber in mei nein Mißmuth ruhig sitzen, zu der unge liebten Braut kam ich ja immer noch früh genug. Das war zu meinem Heil, denn nun begann meine Kur, sie war ziemlich derb, aber so, wie ich sie brauchte. Das Gespräch der beiden Mädcken, welches ich auf diese Weise hört«, hatte sich mir so deutlich in'» Gedächtniß eingeprägt, daß ich es noch heute ziemlich wörtlich wiedergeben kann. Ich bin nur froh, hörte ich die sanfte Aber, wie kam st du nur das denken, Mathilde, erwiederte Laura, glaubst du (Siehe 4. Seite.)
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