Scranton Wochenblatt. 8. lalirgang. Dr. U. Bodematt, Linden Straße, zwisch», de» P-nn und Franklin Aocnne. osfi-c-Ttuaden. Hlg ZlbendS „ B—9 ."'icln',, Nachricht zu bin- lassen. ! I»r liir ttirxdli,'!«!. deutsck-r zweite Tburc r«>! ree ! ctien .. <a>il. Dcütsch- ApstlM. » 8 Lack >iwcrnna Avr « ue, ! ebcn Handlet Merchant« >!. Mcchan «! Bank. 9apS H. ff. Lobcck. ! " 1' Cliittcinlen, DenlscheApotheke.j SIN Lackwairna Avcni!.'. i Dr. C. Arzt uud Wundcnzt. A»q-!" und vbrci.- /!,r»>k!,rite» wird spezielle Anfmertunii.il j,«-»«-'.. sulllrt deutsch und englisch. tbews Apotheke, Lack.,. Avenue. I'r. l'l-itlkk, - rerfcrti.U künstliche ahne, welö. tle natürlichen ni Schönheit und Tauerliasti>zecl zbertrcisen. ' ledrrmann ist eingeladen, sich »o» i nAate »nd > Elcaanz dieser Zäbne zu überzeugen. Deutsch wird in der O'sice gesvroche» und nn 'l<re lönnc» sich'.'ertraucn.voll a» t! n lsicc oberhalb MalhcwS Apotheke. lt»!> Dr. S. W. Nnch, hat sUne Lfsice »erlegt »ach der ücke von Lc .Vvo. 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Besser ist'S, Du stehst ihn gar nicht wieder.'« „Ich habe e« ihm versprochen, Onkell" „Laß mich nur machen, Kind! Ich will Dich schon entschuldigen. Wenn ich ihm sage, Du verachtest ihn so sehr, daß Du ihm doch kein freundliches Wort sagen könnt-?, stin sei Dir ,« widerlich, er srl' st gar nicht darauf bestehe», daß Dü D'in WoN hältst." „Aber Onkel, das würd» ihn kränken ! und es ist ja auch gar nicht wahr. Ick> verachte ihn gar nicht, den armen Vetter, „Redereien und kein End»!" fiel Ma dame Scharf »in. Sie hatte bisher nur mit der größten Mühe ihre Ungeduld ge zügelt, jetzt aber wurde ihr das Shiel zu arg. „Ich dulde »S nM", ri»f sie zornig, „Sie sollen mein armes Fräulein nicht quälen bis auf's Blut. Allzuscharf macht schartig. Jede» Ding muß sein Ende haben. Was versteht denn solcher alte, weiß?ärtig» Griesgram davon, wie eine junge Dame denkt? Glaubt etwa der Herr Major, »r hab» einen alten Husaren vor sich? Den kann er freilich mallraitl ren, wie er will, aber nicht Fräulein Elärchen, das leid' ich nicht. Das arm» Kind ist schon ganz traurig." Der Major strich sich lächelnd den Bait. .Weshalb ereifern Sie sich denn so, Mut ter Scharf? ' fragte er. „Wer thut denn dem Hinde ktwa«? Ich will Elärchen ja lhren Willen lassen, mehr kann ich doch nicht thun? Man muß dem Teufel den WtÜen lassen, würbe mein alter KiitgS kamerad Petäri sagen, auch wenn er sich selbst den Schwanz abbeißen will." „Ein schön.r Vergleich, das muß ich sagen", erwiderte Madame Scharf höch lich entrüstet. „Als ob Fräulein Elärchen der leibhaftig» Ggj.?n yiär« mit einem Schwanz, sechs Ellen lang. Und den Willen lasse»? Et» netter Wille das! Das arme Kind weint fast, Elärchen möcht« d»n Vett»r gar zu gern witd»rs«hen, um den armen Menschen, s-iy sie Anrecht geshan hat, zu tsösten und freundlich ge gen ihn zu fein. Da» kann ja eine blinde Frau mir dem Krückstock fühlen, aber so »in alt»r Major si»ht »s nicht oder will es „Elärchen, hat die Alt» Recht?" „A!si? Ich danke für dl» Hchm»iche lel, Herr Major. Stach zwanzig Jahren bin ich »och kaum so alt als Ste!" „El so mag doch der Guüguck in di» Plaudertasche fahren", rief der Major, „Mutler Scharf, thun Sie mir den Ge fallen, haltest Pie jetzt nur eine Minute den Schnabel, damit Elärchen antworten kann! Kind, ist's wahr? Willst Du Ernst wiedersehen, willst Du freundlich und gut gegen ihn fein? Siehst Du ein, daß Tu ihm Unrecht getha» hast?" Elärchen antwortete nicht; si» gab dim A!t»n »in»n r»cht hirzbaftcn Kuß, der war b»sser als jet» Antwort und sagte doch so vl»k, daß der Major Ihn gar nlcht miß verstehen konnte. „Victoria!" rief er jubelnd, die Pfetf» flog in den Winkil, »r »rgriff Elärchens beide Hände und schaute ihr recht seeltnv»rgniigt in das »riöthend» Gestcht. ~J<tzt wird Alles noch gut wer den! Daß mein armer Bruder, Franz lies»» Augenblick nicht erleben konnte! Ein» größere Freude konntest Du Deinem alten Onkel nicht machen. Du Mords« mädchen, Du!" U- Acht Tage waren vergangen, seit Ernst Elärch»» im OmnlbuS zum »islen Mal gesehen hatte. Erst acht Tage und doch schien »S ihm, als seien sie schon seit lah. plaudert. Kein Wort wurde von der Ver gangenheit gesprochen, auch keinS von der Zukunft, denn Ernst vermied es sorgfältig, jemals der Testamentebedingung zu ge ! lenken, disto fröhlicher aber genessen ste ES war eine glückliche Zeit sür den! alte» Major; obgleich ihn gerade in jenen ! Tagen das Podagra heftig quälte, war er doch stets heiter und wohlgelauut. Wen» er Ernst zur einen. Clara zur andern Seit» hast», wenn »r nilt seinen beiden Lieblingen plauderte, ihnen selne Ve schichtchen vom alten Kriegskamerad Pe täri erzählte, mit ihnen lustig lachen konnte, dann vergaß er Schmerz und Po- Nur EinS war dem alten Herrn nicht recht, mit den Nachforschungen wegen der T'stamentjfälfchung ging es doch gar,» ' langsam. Noch nicht einen Schritt war der Assessor welt»r vorwärts g»komm»n als em »ist»» Tag». Wenn der Werder kam, und es besuchte den Major fast täg-! permentS Testament, aber erhielt er die Antwort, er möge sich gedulden, man dürfe die Sacht nicht »aS Kni» brechen, ytnn man sie nicht verderben wolle. Das inscht» wohl wahr f»in, aber langsam gkrg es und langweilig war es, griff gegen Karl Bertram k?:s!!g zu be-! ginnen. Etwa auf eine Aussage des A§- tuars Uolbrig? Von dem war nichts zu ! hoffen, da» hatte sich schon ln den ersten l Tagen herausgestellt. Solbrig war seiner Gewohnheit gemäß zetommen, um der Madam» Pchaef s»ii>»n! ! Besuch abzustallt». Di» klug» Frau hatt» ihn srrundiichtr als sonst «mpsangtn und > ihm Hoffnung»« g»macht, daß «r die viel b»g»hrte Hand doch vi»ll»tcht erringen werd»; ste wolle ihm ihren Entschluß schreib»«, hatt» st» g»äuß»rt und ihn v»r anlaßt, ihr frine Wohnung zu sag»». D»r Assessor konnte jetzt den Actuarius aussuche», »r that »s, aber mit schlicht«», Eifolg. Solbrig wolltt von Nicht« wissen, anfangs hatte «x nicht «inmal Lust stch übtrhaupt zu äußern, nur mit Müht konnt» Ihn W»rd»r b»w»g»n, aus »In» Un t»rhaltu»g übrr diesen A»g»nfland »inzu gthtn und als tr sich tndllch auslltß, war tr sz wortkarg und vorsichtig, daß selne Aussage gar ktlnt« Anhaltepunkt darbst. Das T»stam»nt Ipar >za» k»in,r Hand g»schrs»b«u, va« gab »r b»r«itwillig zu, H»rr Franz B»rtram hatte es ihm wört lich dietirt. Was »« »nthalt» wiss» »rnlcht! ES srl »ine schlichte Angewohnheit, «her er hab» si» »«„mal, daß,ts lchr«it» ohn» dab»> z»z d»ni»n. Was auf d»m Papk»r steh», habt Herr B»rtram auch sicherlich diciirt. Nach der TestamentSverlesung hat er srl«»« Nam»n als Zeug» unisr das Schrifistüif gesiPt, v»n« zugehört zu ha b»N j die Sache gehe ihn ja weiter nichts an und hab« daher kein Jntertss» für ih». Dirs war All«s, was der Assessor, der Hn stand nchmt« mußt«. d?W w«hr als zw«i diuftgen Eröffnungtn übtr feine VerdachtSgründt zu macht«, auS ihui htr ! auslockt« konnt«. AIS Wrrdtr ihn end- lich fragte, ob er wohl seine Aussagen ! werd» b»»id»n können, denn wahrschein ! lich werde Herr Ernst B?rtla>« des Testa uien.'S l?eg«n »ine« Prozeß btginnt», war htit aussagtn. Daß Boldrtg bet der Itstaintnlsfälfch ! ung betheiligt sei, »rschit« hiernach dem Seit» also war Nicht« mehr zu erhoffen und trotzt»»! vertröstete Wcrder d»n Ma ! jor von kiritm Tage zum andern und mahnt» Ihn zur Geduld, ohglcich er stlbst ! nicht« weniger al« geduldig war. Er hatte seine ganze Hoffnung auf Do ris Meilner gefetzt, von ihr hatte »r b»i tintm zweit»« Btfuch das fest» V»ifpr»ch»n Macht dazu zu habt«, abtr er müsst ihr Vtrtraut« schtnkt«, stt ftibfl w«rtf ihm dt« Tag angeben, an welchem die ganze Fälschungsintrigus «uthüllt werden soll«. Seitdrm hatte Werder Dori« nicht witdtr gtsthen, so oft er auch dt» Btrfuch dazu macht», tS gelang nicht i Doris nahm feine Besuche nicht an, sie war entweder nicht zu Hau« oder, wie da» Kammermädchen aus das B«stimmt.fte erklärt?, nicht zu sprecht«. So waren acht Tagen »»»gange», da erhielt »r von Doris «in Briesche« mit der Einladung ste zu besuchen. Es war schon Abend, trotzdem ellte er zu ihr; sie erwartete ihn. Er blieb lang« b«l Doris, fast war di« Nacht g«komi»«n als er nach Haus« zurückkehrt», »eotzdtin üb»rließ «r stch nicht der Stüh«. Er schrltb noch Brief» an Solbrig und Kall Bertram, da«» sucht» »r ein»« bekannt«« Dltnstmann aus und gab ihm d«n Austrag di« Bri«f« am nächsten Morgrn zu bestellen, Aehnlich yi» d-m Assessor erging »s auch d»m H»rr» von Wilde bei Doris, die Thür der Schauspielerin war sür ihn, seit jener letzten stürmischen Unterredung, verschlossen. Vergeblich versuchte er es mehrere Male täglich, Doris zu besuchen, »r würd» stet« ohn» görmlichktil Und E»«- schul»igu«g abgrivt«s»n; da« Kawmer mädchen, weiche? »»« alt«« Li«bhab«r durchaus «t«t leiden konnte, erklärte ihm mit höhnisch triumphirendtr Mi«v», ihr Fräulein hab« aus da» Ätrrngste v«rbo- I«n, Herrn von Wilde nur zu melden. Er versuchte die Zose, welche sonst gar zu gern Geschenkt annahm, »u bestechen, aber ohn» Erfolg, st» wl»« spöttisch s»i« Soltkück zurück; »r schrirb täglich dkmüthig», liebe- l vvllr Bri«fe an D»"S, ohne je ein» Ant wort zu »»halten, Wild» i»a» In Verzweiflung. Er hatte Dort« nicht zu viel gesagt, als er ihr »r -klärte, daß er sie bis zum Wahnsinn liebe. Der alternd» Mann Knut« nur! noch »in Mick aus Erd»n, s»tv» °',» b» zu ! Dorl«, jedt» a-dtre Äesühl vtrschqand va- virsrm »in»«, und D»ri« »»»schloß! ihm ihr« Thür, Dir ganze Welt schien sich in jenen Tage« gegen ihn zu virschwören. Solbrig kam zu ihm und Ih«ilt« ihm «it, »aß W»rd»r Nachforschung»» wegen de« Te stamknt« gehalten hab», daß Ernst Bert ram jrdtnfsll« Puzrß «i»leit»a wird», i 'SiUINIIItI :i<>. Di»S war »in» unangenehme, beunruhi gende Nachricht, aber sie hatte keine Ve deuNing gkgen die sortgtfehte Avk>»js„nz stiner Besuche bei der schönen Schauspie lerin; noch eine» Versuch beschloß er zu machen, er kaufle einen prächtige» Dia mantenfchmucf, diesen schick,.' er an Doris mit einem zärtlichen Briefchen, in welchem er um ein» Unterredung bat. Schmuc? und Brief kamen zurück. dieSwal aber auch eine Antwort. Mit vor Aufre gung zitternde? Hand brach Wilde das duftende Wi»grl; er fand nur u»:nig» Worte, aber ste machten ihn »»ausspreche lich glücklich. „Ihren Schmuck kann Ich nicht annthmiu. Ich »rwarte Sie mor gen früh um 1l Uhr. Sie selbst soll».- entscheid»», ob wlr uns sür immer !«en» nen. Doris." So kalt u»d herb der Inhatt d»s Brie fes war, er beglückt» dennoch den liebe glühend,» Empfänger. Eine Unterre dung! Er selbst sollte entscheide», D-». skr Entscheidung war er sich»?. Wohl wußte »r, daß Dori» schwere Opfer von ihm fordnn würde, das sagt» ihm di»s«l? Bri»f ohne e» auszusprechen, aber »r war entschlossen ste zu bringen, er schiieb r» mlt feuligen Wvtleu üv Doris. Ein peinh?Ler Zerg und eine peinv!>Ucre Nacht! Er fand nicht eine» Moment der Ruhe. Vergeblich sann er, um ausfindig zu machr«, was Doris wohl von ihm »er langen könne. Es wxrdc Morgen, eitd lich war »S »in halb ilf Uhr, er inachio stch bereit zum Ausgehe», da mrlde!» t-! Liener, Herr Solbiig wünsche den gnä digen Herrn d>i»>,end zu sprechen. Ii» solchem Augenblick solcher Bestich! Wie konnte er Gedane.-n sür SoihrigS wellige Klagen siadrii, w'drind «r a« Doris uud das Wiedersehen lrr Velieb ten datte. Er befahl den Läst'gen abzu- Welsen. Aber Svlbr g ließ sich nicht ~5 weifen, er müsse den giiätlgen H-rni spie che». >,JH lasse mich jetzt nicht sprecken, heut' Nachwiltag oder Mvtgen mag er wieder- Der Bedient, verließ da» Zimmer, nach kau« n»er Alnnte kehrte er zurück, er »t-ld«tei ..Herr Srlbri., wolle stch durchaus nicht abweisen lassen. Die Angelegenheit sei so krlngetid, ste dulde »tcht »ine Stund» Aufschub. eb»n s»i auch Herr Karl Beriraw gekom men, d»r wolle de» gnädigen Herrn tbe.r falls augenblicklich fpiechen," Wild» sah nach »er Uhr. Es sc„stcu noch fünfundzwanzig Minuteiz c>i, Woll!» er um elf Uhr bei Doris sei», dann durfte er n-H! ignger zög«rn, der Weg war w»it, Doris launenhaft: ste nadn ihr Wort vlellcicht zurück, wenn er »in» Minute zu spät kam. et» Königreich aus dein Spielt g>>t<".»drn, er konnl» nicht länger warte«. Um s-der B»g»guu»g mit den übrrtästig»» Befu ch'tn j», ttllz.he-i, eilt« kr die hinab, vor dem Haus» ruf »r »in» roibu. fahreud« Droschke an. Als »r eben fort fuhr, bort« er den Ruf seines Karl Bertram und Solbrig wär?» au» d»r Hausthür getreten, ste wtnkiesz ihm. ste riefen ihm zu. „Vorwu?lS, Kutscher, so schn<u als möglich. Es gibt ein guies T:jjtkgilds' Dtr Kutscher p»itschte das inag-rc Pj„d. Fort ging es, die Aus», blitbi.'i zurück, ii, kaum zwanzig Minuten hi-lt U- Droschk-- vor dem Hause der Heule fand Wille di, Thüre nicht geschlossen. ! „Mein gräulein erwaitei Sie'', sagte die öffnende Zafe und ohne ih» zi, milte.i, ließ ste Wilde de» bekannten Weg nach dem Zitiimwer der wellebte» finden. Doii« erwartete ihn, st» rti.»it Ih,„ Hand und lud ihn »in. d.n, S-Pha Platz z>, nihmen. S!» war so kaum gesehe». Wer konnte glücklicher sein als Nilte, er küßte entzück! die seine weiße Hand, e» drückte ste zärtlich an sein H.-r,. „Endlich. Dorls, endlich dabin Si» Mitleid mit mir!" rles er jetzt jubelnd. Sl» schaute ihn »rr.st an. „Warten Sir, Arthur, bis wir zu Erde fi»d," ant wortet» st« und f-.st»in Ton des Bedauen.s klang durch ihre Wort». „Zrcutii Si» stch nicht zu früh, fast glaub» icb. wir werden htut» Abschied nehine» sür immer. lZnf»ie h»utig» Unt»rrcd!!»g wild »nlweder da, lose Band, welche« uns bisher vcrcirUe, fester kuüpfrn od«» st» wiid cS läse» zun. L»b»w»hi auf iniiiitl!" „Doris!' „Sie sel'.ft soll»n darüb»r enifchtidtn. ich schriet »S Ihn»»." „Dann ist es »nlschltdtn! Verlang.« Ti» von mir, was Sie woll»«. Es gibt kein Opfer, wtichtS ich nicht srtüdig sür St» brächte." „Versprechen Sie Nichts, Arthur. Hch (Zieht 4. Hcw.)
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