Scranton Wochenblatt. (Scranton, Pa.) 1865-1918, July 25, 1872, Page 1, Image 1

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    Scranton Wochenblatt.
8. lalirgang.
Dr. U. Bodematt,
Linden Straße,
zwisch», de» P-nn und Franklin Aocnne.
osfi-c-Ttuaden. Hlg
ZlbendS „ B—9
."'icln',, Nachricht zu bin-
lassen. !
I»r liir ttirxdli,'!«!.
deutsck-r
zweite Tburc r«>! ree ! ctien .. <a>il.
Dcütsch- ApstlM.
» 8 Lack >iwcrnna Avr « ue, !
ebcn Handlet Merchant« >!. Mcchan «! Bank.
9apS H. ff. Lobcck. !
" 1' Cliittcinlen,
DenlscheApotheke.j
SIN Lackwairna Avcni!.'. i
Dr. C.
Arzt uud Wundcnzt.
A»q-!" und vbrci.- /!,r»>k!,rite»
wird spezielle Anfmertunii.il j,«-»«-'..
sulllrt deutsch und englisch.
tbews Apotheke, Lack.,. Avenue.
I'r. l'l-itlkk,
- rerfcrti.U künstliche ahne, welö. tle natürlichen
ni Schönheit und Tauerliasti>zecl zbertrcisen.
' ledrrmann ist eingeladen, sich »o» i nAate »nd
> Elcaanz dieser Zäbne zu überzeugen.
Deutsch wird in der O'sice gesvroche» und nn
'l<re lönnc» sich'.'ertraucn.voll a» t! n
lsicc oberhalb MalhcwS Apotheke. lt»!>
Dr. S. W. Nnch,
hat sUne Lfsice »erlegt »ach der
ücke von Lc .Vvo.
Kinn in deutscher «nd englischer Sprache lon-
Ofstceslut'deu! 8 bis 9 Vormittags.
„ 2 ÄtachmittagS.
7 „ g Abends.
Til r c!? i t e k t.
Emssieblt sich dcm baucnren Publikum, sowie
den Baumeister» und Conirattoren zur Anser
tigung von Plänen und Siiezifilationen. besorgt
überbauot alle in sein Fach einschlage»?! Arbeite».
Office: Zridier'S Blocks Üiooui N.
Etablirt in !Kü^>.
-G. A. sc I. F. FttUer 55
Groee r i e S,
Thee, Kaffee, Reis, Zucker, AolasseS, ?.'?cb!,
Chas. Dupout Breck,
Ndvvkat und SachwaZter,
"kr ErjeUschast fuhrt fori, zu
aller lyeliiyc» Ankritche.
Ofnee >n Sanve.'lo» ». Äcbaude, aegen-
Äer »ein Muoniing Haus, Erranton. it-ir^l
ei u >.. ti r>t l» ci,
Deutscb«' K^öckerei,
Aiainsiraßc, H?se Park,
emdficblt bi-rmit dem P-iblikuni sr ,t »orzügü! eS
Fisher N s s i ,» n,
<Yroecri-u und Proviftyustt,
galten immer vorrathig die beste Auswahl von
.ccceri.n, Mehl und iZ'.'.ttcr, deutsche üruchtc,
Zvckrr, K»?ce, Thee u. s. w. Das deutsche Pu
likura -st «!»ztiadc», «nS mit seiner Kundschaft
« beebrr» »:n» pch zu überzeugen, daß wie die
»steWaare zu dcm billigsten Preise verlaufe».
Znb>, iZisrder u. Assion.
VsÜkers AelZwesge
Zch Unterzeichneter rmvfthle meine neue Heu-
Waage den Bürgern r»n Scranton. Da ich täg
ich Bewcise in meine Hau»» bekomme, daß ei»
großer Schwindet mit dem Heu getrieben 5,^,
welches worden ist, uitd
'"' Vülker,
Pcnn Ave., nahe Aünsier'S?)!öbe!s!ore.
Ha».'er Wanse,
Groeerisc» u»d Provlfic'uen,
Mainstraße, Hyde Park,
dcm Hotel dcS Herrn Georg« «Lräi '.
Mn -n^nd'däl tenbilligsten Pensen
' " " '' '
lakob »au».. > K-irdrl» Wanke.
Orchcstrion.
Blase dir. '-'muß »ine? i!>c.
Skhen M-sik haben. Sprecht gctattigst vor.
ZphnZ»i»ltr.
ZumFnMing!
X. O. Goodmann,
22? Lackaw-n'.na Avenue,
Kleiderstoffe!!,
Seide,
Sliawls
Dniueii-Hiit^il,
B.nid.r und Blume»,
Defen! Oefen!
BMiftstess Preisen.
Joseph Ober,
Vech-, Kupfer- «K (5-isenwaarcn,
stände, als Messer, Gabeln, Löffel Bügeleisen
bester Qualität.
Besonders empfiehl er seilte aufs daucrliaftcfie
jedtt Art. ' Liit!izB
lienstoue
TaS beste Robmson'sche Bier und andere Ge-
Nüst ein !Imi72 PbilU / S chncll.
Job» Werthamer,
Pkunber und Gas Fitter,
207 Lackavanna Avenue, in Zeidler'S Block,
fich den, deutschen Piiblckum zu allen in
FnAbekieiduttg!
Sti.ftl- und Schllh-Gkschijlt
Luther « Blatter,
Deutsche Wirthschaft,
CLgarrekZ Geschäft
Kau- und Schnupslaback, Pfeifen
u. s. tv. . 27ap7l
Fi«; « «echst,"
Ettil!» Slift itttd Lich!» Flibiit.
Sloram's Flats, Kcrantoi:, pa.
M?trii«i fabrizirt und ,u den billigsten preisen.
bester Qualität. Unschlttt u»>d Fett wrrdin in
Tausch angenommin oder auch zum höchsten
Marktpreise baar bezahlt. Best- Rosin-Seife
wird fortwährend daselbst fabrizirt. 22f
Peter <sreter,
N e st 6 ueation,
Kalte und tvarme Speisen zu jeder Tageszeit,
nebst anderen Erfrischungen Äf7l>
Scranton. Lnzcrnc Connty, Pa>. Donnerstag den 23. Zuli 1872.
(^O.,
Tapeten 6 WandpapLer,
Fenster-VorhäM,
Schul-, Plank- uud Schrtibbüchrr,
Sprecht bei uus vor.
K.D.Neuster.
Kapptiifabrikiuil
l6ap7 D. Ncuffer.
e»iilizftcr Huil,.
Großes Mobilien-LGN.
Kommt und beslht Euch u»sre Waare»!
Scranton, ttl. Jan. lktiü. ba
Möbeln'. Möbeln!
o)rießer ö? <?o.,
Scranten, S,< stcbr. IWK.
Garuev, Tripp K» <?».,
Schnupf-, Rtucb- uud Kuu-
Tnback. Pfeif,» ,e.
Alleinige Eiaeiithiimer des beriihüiten „Na»- I
Aug ' RauchtabackS.
?t>B Lackawanna Avenue.
George Saum,
t.nd Bilu
Hteues
Etablissement.
Kleider- eschäst,
tu Ä« Zcidlcr'ö Gebäude,
tianMllintr» Bclu>vl^er,
Z-ldler'S Block.
Scranton, 29. April lBkö.
NU K» Lehr,
«z,
Grabsteine»,
Mo»»i»c»tc», Tischplatten
UN» beschäftigen nur die heft»» Arbei
ter. Teutsche englische Inschriften ange
> f-rli«t.
Werkstatte: A» der H,de Park Srite roi!
I PH. Schnell's Windshau»? 2?mi72
GeschäftS-Karten.
»erl. Einsäen,
Architekt, Baumeister LiZngenicur.
(Städtischer V»rmtss»r,l
Office, ÄU Lacka. Avenue, nahe Washington,
Zlmz Scranton, Pa. 7i>,lj
l, n. "
R cchtS - Anwa l t,
pünktlich besorgt. 7j>7<>
Ä» Händle in
PiueßrookKohlen
Office in No. li>9 Pcnn Avenue,
SjlS Scranton, Pa. ti
Peter Vreter,
Ha»A-, Tchilb»,
Fresco- Oruameutal-Maler,
Dr. ?. ?. «MS'I'LR.
Deutscher Arzt.
Oiff.c an P-n» Avenue, unterhalb der binden
«viraße. Officcftunde»! A!d»gen? »zn l<> bis 12
Uhr, Nachmittag» von i bis 6 und Abend« von
7 bis 9. tijan72
F W. Günfter,
Advokat iinv StechtS-Anwalt,
csgre I» Jakob Schlägers Gebäude,
' Ecke von Vackawanna und Washington Avenue.
2!1o8 Scranton, Pa. da
Gustav Hah n,
Advokat und Nechts-Auwalt,
Offi.e mit St'ylc? Woodward. ESg., Franklin
Straße, Wilkccbarre, >to., Pä. ljrl
?t . S . v tte»st t i »i ,
Olfiee: ?!o. Lackawanna Avenue, Siran
t'ii, >z'a. iiüliit Ncchlsproicssc. besorgt Eollel
lionen >c. AbertS von 7 -I» Uhr zu spre
che». ?febe» Ald. WatreS. lljr?2
Alexander >Hay,
F:Schild-Ma^rr,
W. Gib 112 o » loue »
Aictor Koch, Eigenthümer.
Ä. <?. Kvuarso»,
deutscher Uhrmacher i< Juwelier,
Vpoming Ave. gegenüber dem Wyoming Hau«,
<?. Wtcrrifield,
Advokat «nd Sachwalter,
ld> x >'
„Eagle Hotel",
11ap72 Penn Avenue,
Ariv Teufcl, Eigentbümee.
Cin Testament.
(iZoctsitzung.)
6in vergnügles Lächeln zuckte blitz
schnell über das Gesicht des Majors, im
Augenblicke aber verschwand es wieder.
„Ja, der arme Junge! Aber Da Host
Recht, Kind, wir wollen ihm sein Leid
hin Ist. Wenn doch die Lerganx»adelt
auf lmn,»r zwischen Euch Beiden trennend
steht, dann ist es besser, Ihr lernt Euch
gar nicht erst kennen. Er hat mir g».
standen, daß Du schon Im Omnibus einen
tiefen Eindruck auf ihn gemacht hast, daß
er Dich ln dem kurzen Augenblicke, in
dem er mit Dir gesprochen, recht von Her
zen lleb gewonnen habe. Wenn er Dich
liebt und D» doch entschlossen bist, ihn
seiner Vergangenheit wegen streng zurück
zuweisen, das wäre ja ein neues Unglück
für ihn! Besser ist'S, Du stehst ihn gar
nicht wieder.'«
„Ich habe e« ihm versprochen, Onkell"
„Laß mich nur machen, Kind! Ich will
Dich schon entschuldigen. Wenn ich ihm
sage, Du verachtest ihn so sehr, daß Du
ihm doch kein freundliches Wort sagen
könnt-?, stin sei Dir ,« widerlich,
er srl' st gar nicht darauf bestehe», daß Dü
D'in WoN hältst."
„Aber Onkel, das würd» ihn kränken !
und es ist ja auch gar nicht wahr. Ick>
verachte ihn gar nicht, den armen Vetter,
„Redereien und kein End»!" fiel Ma
dame Scharf »in. Sie hatte bisher nur
mit der größten Mühe ihre Ungeduld ge
zügelt, jetzt aber wurde ihr das Shiel zu
arg. „Ich dulde »S nM", ri»f sie zornig,
„Sie sollen mein armes Fräulein nicht
quälen bis auf's Blut. Allzuscharf macht
schartig. Jede» Ding muß sein Ende
haben. Was versteht denn solcher alte,
weiß?ärtig» Griesgram davon, wie eine
junge Dame denkt? Glaubt etwa der
Herr Major, »r hab» einen alten Husaren
vor sich? Den kann er freilich mallraitl
ren, wie er will, aber nicht Fräulein
Elärchen, das leid' ich nicht. Das arm»
Kind ist schon ganz traurig."
Der Major strich sich lächelnd den Bait.
.Weshalb ereifern Sie sich denn so, Mut
ter Scharf? ' fragte er. „Wer thut denn
dem Hinde ktwa«? Ich will Elärchen ja
lhren Willen lassen, mehr kann ich doch
nicht thun? Man muß dem Teufel den
WtÜen lassen, würbe mein alter KiitgS
kamerad Petäri sagen, auch wenn er sich
selbst den Schwanz abbeißen will."
„Ein schön.r Vergleich, das muß ich
sagen", erwiderte Madame Scharf höch
lich entrüstet. „Als ob Fräulein Elärchen
der leibhaftig» Ggj.?n yiär« mit einem
Schwanz, sechs Ellen lang. Und den
Willen lasse»? Et» netter Wille das!
Das arme Kind weint fast, Elärchen
möcht« d»n Vett»r gar zu gern witd»rs«hen,
um den armen Menschen, s-iy sie Anrecht
geshan hat, zu tsösten und freundlich ge
gen ihn zu fein. Da» kann ja eine blinde
Frau mir dem Krückstock fühlen, aber so
»in alt»r Major si»ht »s nicht oder will es
„Elärchen, hat die Alt» Recht?"
„A!si? Ich danke für dl» Hchm»iche
lel, Herr Major. Stach zwanzig Jahren
bin ich »och kaum so alt als Ste!"
„El so mag doch der Guüguck in di»
Plaudertasche fahren", rief der Major,
„Mutler Scharf, thun Sie mir den Ge
fallen, haltest Pie jetzt nur eine Minute
den Schnabel, damit Elärchen antworten
kann! Kind, ist's wahr? Willst Du
Ernst wiedersehen, willst Du freundlich
und gut gegen ihn fein? Siehst Du ein,
daß Tu ihm Unrecht getha» hast?"
Elärchen antwortete nicht; si» gab dim
A!t»n »in»n r»cht hirzbaftcn Kuß, der war
b»sser als jet» Antwort und sagte doch so
vl»k, daß der Major Ihn gar nlcht miß
verstehen konnte. „Victoria!" rief er
jubelnd, die Pfetf» flog in den Winkil, »r
»rgriff Elärchens beide Hände und schaute
ihr recht seeltnv»rgniigt in das »riöthend»
Gestcht. ~J<tzt wird Alles noch gut wer
den! Daß mein armer Bruder, Franz
lies»» Augenblick nicht erleben konnte!
Ein» größere Freude konntest Du Deinem
alten Onkel nicht machen. Du Mords«
mädchen, Du!"
U-
Acht Tage waren vergangen, seit Ernst
Elärch»» im OmnlbuS zum »islen Mal
gesehen hatte. Erst acht Tage und doch
schien »S ihm, als seien sie schon seit lah.
plaudert. Kein Wort wurde von der Ver
gangenheit gesprochen, auch keinS von der
Zukunft, denn Ernst vermied es sorgfältig,
jemals der Testamentebedingung zu ge !
lenken, disto fröhlicher aber genessen ste
ES war eine glückliche Zeit sür den!
alte» Major; obgleich ihn gerade in jenen !
Tagen das Podagra heftig quälte, war er
doch stets heiter und wohlgelauut. Wen»
er Ernst zur einen. Clara zur andern
Seit» hast», wenn »r nilt seinen beiden
Lieblingen plauderte, ihnen selne Ve
schichtchen vom alten Kriegskamerad Pe
täri erzählte, mit ihnen lustig lachen
konnte, dann vergaß er Schmerz und Po-
Nur EinS war dem alten Herrn nicht
recht, mit den Nachforschungen wegen der
T'stamentjfälfchung ging es doch gar,» '
langsam. Noch nicht einen Schritt war
der Assessor welt»r vorwärts g»komm»n
als em »ist»» Tag». Wenn der Werder
kam, und es besuchte den Major fast täg-!
permentS Testament, aber erhielt
er die Antwort, er möge sich gedulden,
man dürfe die Sacht nicht »aS Kni»
brechen, ytnn man sie nicht verderben
wolle. Das inscht» wohl wahr f»in, aber
langsam gkrg es und langweilig war es,
griff gegen Karl Bertram k?:s!!g zu be-!
ginnen. Etwa auf eine Aussage des A§-
tuars Uolbrig? Von dem war nichts zu !
hoffen, da» hatte sich schon ln den ersten l
Tagen herausgestellt.
Solbrig war seiner Gewohnheit gemäß
zetommen, um der Madam» Pchaef s»ii>»n!
! Besuch abzustallt». Di» klug» Frau hatt»
ihn srrundiichtr als sonst «mpsangtn und
> ihm Hoffnung»« g»macht, daß «r die viel
b»g»hrte Hand doch vi»ll»tcht erringen
werd»; ste wolle ihm ihren Entschluß
schreib»«, hatt» st» g»äuß»rt und ihn v»r
anlaßt, ihr frine Wohnung zu sag»».
D»r Assessor konnte jetzt den Actuarius
aussuche», »r that »s, aber mit schlicht«»,
Eifolg. Solbrig wolltt von Nicht« wissen,
anfangs hatte «x nicht «inmal Lust stch
übtrhaupt zu äußern, nur mit Müht
konnt» Ihn W»rd»r b»w»g»n, aus »In» Un
t»rhaltu»g übrr diesen A»g»nfland »inzu
gthtn und als tr sich tndllch auslltß, war
tr sz wortkarg und vorsichtig, daß selne
Aussage gar ktlnt« Anhaltepunkt darbst.
Das T»stam»nt Ipar >za» k»in,r Hand
g»schrs»b«u, va« gab »r b»r«itwillig zu,
H»rr Franz B»rtram hatte es ihm wört
lich dietirt. Was »« »nthalt» wiss» »rnlcht!
ES srl »ine schlichte Angewohnheit, «her
er hab» si» »«„mal, daß,ts lchr«it» ohn»
dab»> z»z d»ni»n. Was auf d»m Papk»r
steh», habt Herr B»rtram auch sicherlich
diciirt. Nach der TestamentSverlesung
hat er srl«»« Nam»n als Zeug» unisr das
Schrifistüif gesiPt, v»n« zugehört zu ha
b»N j die Sache gehe ihn ja weiter nichts
an und hab« daher kein Jntertss» für ih».
Dirs war All«s, was der Assessor, der Hn
stand nchmt« mußt«. d?W w«hr als zw«i
diuftgen Eröffnungtn übtr feine
VerdachtSgründt zu macht«, auS ihui htr
! auslockt« konnt«. AIS Wrrdtr ihn end-
lich fragte, ob er wohl seine Aussagen
! werd» b»»id»n können, denn wahrschein
! lich werde Herr Ernst B?rtla>« des Testa
uien.'S l?eg«n »ine« Prozeß btginnt», war
htit aussagtn.
Daß Boldrtg bet der Itstaintnlsfälfch
! ung betheiligt sei, »rschit« hiernach dem
Seit» also war Nicht« mehr zu erhoffen
und trotzt»»! vertröstete Wcrder d»n Ma
! jor von kiritm Tage zum andern und
mahnt» Ihn zur Geduld, ohglcich er stlbst
! nicht« weniger al« geduldig war.
Er hatte seine ganze Hoffnung auf Do
ris Meilner gefetzt, von ihr hatte »r b»i
tintm zweit»« Btfuch das fest» V»ifpr»ch»n
Macht dazu zu habt«, abtr er müsst ihr
Vtrtraut« schtnkt«, stt ftibfl w«rtf ihm
dt« Tag angeben, an welchem die ganze
Fälschungsintrigus «uthüllt werden soll«.
Seitdrm hatte Werder Dori« nicht witdtr
gtsthen, so oft er auch dt» Btrfuch dazu
macht», tS gelang nicht i Doris nahm feine
Besuche nicht an, sie war entweder nicht
zu Hau« oder, wie da» Kammermädchen
aus das B«stimmt.fte erklärt?, nicht zu
sprecht«.
So waren acht Tagen »»»gange», da
erhielt »r von Doris «in Briesche« mit
der Einladung ste zu besuchen. Es war
schon Abend, trotzdem ellte er zu ihr; sie
erwartete ihn. Er blieb lang« b«l Doris,
fast war di« Nacht g«komi»«n als er nach
Haus« zurückkehrt», »eotzdtin üb»rließ «r
stch nicht der Stüh«. Er schrltb noch Brief»
an Solbrig und Kall Bertram, da«»
sucht» »r ein»« bekannt«« Dltnstmann
aus und gab ihm d«n Austrag di« Bri«f«
am nächsten Morgrn zu bestellen,
Aehnlich yi» d-m Assessor erging »s
auch d»m H»rr» von Wilde bei Doris,
die Thür der Schauspielerin war sür ihn,
seit jener letzten stürmischen Unterredung,
verschlossen. Vergeblich versuchte er es
mehrere Male täglich, Doris zu besuchen,
»r würd» stet« ohn» görmlichktil Und E»«-
schul»igu«g abgrivt«s»n; da« Kawmer
mädchen, weiche? »»« alt«« Li«bhab«r
durchaus «t«t leiden konnte, erklärte ihm
mit höhnisch triumphirendtr Mi«v», ihr
Fräulein hab« aus da» Ätrrngste v«rbo-
I«n, Herrn von Wilde nur zu melden. Er
versuchte die Zose, welche sonst gar zu gern
Geschenkt annahm, »u bestechen, aber ohn»
Erfolg, st» wl»« spöttisch s»i« Soltkück
zurück; »r schrirb täglich dkmüthig», liebe- l
vvllr Bri«fe an D»"S, ohne je ein» Ant
wort zu »»halten,
Wild» i»a» In Verzweiflung. Er hatte
Dort« nicht zu viel gesagt, als er ihr »r
-klärte, daß er sie bis zum Wahnsinn
liebe. Der alternd» Mann Knut« nur!
noch »in Mick aus Erd»n, s»tv» °',» b» zu !
Dorl«, jedt» a-dtre Äesühl vtrschqand
va- virsrm »in»«, und D»ri« »»»schloß!
ihm ihr« Thür,
Dir ganze Welt schien sich in jenen
Tage« gegen ihn zu virschwören. Solbrig
kam zu ihm und Ih«ilt« ihm «it, »aß
W»rd»r Nachforschung»» wegen de« Te
stamknt« gehalten hab», daß Ernst Bert
ram jrdtnfsll« Puzrß «i»leit»a wird», i
'SiUINIIItI :i<>.
Di»S war »in» unangenehme, beunruhi
gende Nachricht, aber sie hatte keine Ve
deuNing gkgen die sortgtfehte Avk>»js„nz
stiner Besuche bei der schönen Schauspie
lerin; noch eine» Versuch beschloß er zu
machen, er kaufle einen prächtige» Dia
mantenfchmucf, diesen schick,.' er an Doris
mit einem zärtlichen Briefchen, in welchem
er um ein» Unterredung bat. Schmuc?
und Brief kamen zurück. dieSwal aber
auch eine Antwort. Mit vor Aufre
gung zitternde? Hand brach Wilde das
duftende Wi»grl; er fand nur u»:nig»
Worte, aber ste machten ihn »»ausspreche
lich glücklich. „Ihren Schmuck kann Ich
nicht annthmiu. Ich »rwarte Sie mor
gen früh um 1l Uhr. Sie selbst soll».-
entscheid»», ob wlr uns sür immer !«en»
nen. Doris."
So kalt u»d herb der Inhatt d»s Brie
fes war, er beglückt» dennoch den liebe
glühend,» Empfänger. Eine Unterre
dung! Er selbst sollte entscheide», D-».
skr Entscheidung war er sich»?. Wohl
wußte »r, daß Dori» schwere Opfer von
ihm fordnn würde, das sagt» ihm di»s«l?
Bri»f ohne e» auszusprechen, aber »r war
entschlossen ste zu bringen, er schiieb r»
mlt feuligen Wvtleu üv Doris.
Ein peinh?Ler Zerg und eine peinv!>Ucre
Nacht! Er fand nicht eine» Moment der
Ruhe. Vergeblich sann er, um ausfindig
zu machr«, was Doris wohl von ihm »er
langen könne. Es wxrdc Morgen, eitd
lich war »S »in halb ilf Uhr, er inachio
stch bereit zum Ausgehe», da mrlde!» t-!
Liener, Herr Solbiig wünsche den gnä
digen Herrn d>i»>,end zu sprechen. Ii»
solchem Augenblick solcher Bestich! Wie
konnte er Gedane.-n sür SoihrigS
wellige Klagen siadrii, w'drind «r a«
Doris uud das Wiedersehen lrr Velieb
ten datte. Er befahl den Läst'gen abzu-
Welsen. Aber Svlbr g ließ sich nicht ~5
weifen, er müsse den giiätlgen H-rni spie
che».
>,JH lasse mich jetzt nicht sprecken, heut'
Nachwiltag oder Mvtgen mag er wieder-
Der Bedient, verließ da»
Zimmer, nach kau« n»er Alnnte kehrte
er zurück, er »t-ld«tei ..Herr Srlbri.,
wolle stch durchaus nicht abweisen lassen.
Die Angelegenheit sei so krlngetid, ste
dulde »tcht »ine Stund» Aufschub.
eb»n s»i auch Herr Karl Beriraw gekom
men, d»r wolle de» gnädigen Herrn tbe.r
falls augenblicklich fpiechen,"
Wild» sah nach »er Uhr. Es sc„stcu
noch fünfundzwanzig Minuteiz c>i,
Woll!» er um elf Uhr bei Doris sei», dann
durfte er n-H! ignger zög«rn, der Weg
war w»it, Doris launenhaft: ste nadn
ihr Wort vlellcicht zurück, wenn er
»in» Minute zu spät kam. et»
Königreich aus dein Spielt g>>t<".»drn, er
konnl» nicht länger warte«. Um s-der
B»g»guu»g mit den übrrtästig»» Befu
ch'tn j», ttllz.he-i, eilt« kr die
hinab, vor dem Haus» ruf »r »in» roibu.
fahreud« Droschke an. Als »r eben fort
fuhr, bort« er den Ruf seines
Karl Bertram und Solbrig wär?» au»
d»r Hausthür getreten, ste wtnkiesz ihm. ste
riefen ihm zu.
„Vorwu?lS, Kutscher, so schn<u als
möglich. Es gibt ein guies T:jjtkgilds'
Dtr Kutscher p»itschte das inag-rc Pj„d.
Fort ging es, die Aus», blitbi.'i zurück, ii,
kaum zwanzig Minuten hi-lt U- Droschk--
vor dem Hause der Heule
fand Wille di, Thüre nicht geschlossen.
! „Mein gräulein erwaitei Sie'', sagte die
öffnende Zafe und ohne ih» zi, milte.i,
ließ ste Wilde de» bekannten Weg nach
dem Zitiimwer der wellebte» finden.
Doii« erwartete ihn, st» rti.»it Ih,„
Hand und lud ihn »in. d.n,
S-Pha Platz z>, nihmen. S!» war so
kaum gesehe».
Wer konnte glücklicher sein als Nilte, er
küßte entzück! die seine weiße Hand, e»
drückte ste zärtlich an sein H.-r,. „Endlich.
Dorls, endlich dabin Si» Mitleid mit
mir!" rles er jetzt jubelnd.
Sl» schaute ihn »rr.st an. „Warten
Sir, Arthur, bis wir zu Erde fi»d," ant
wortet» st« und f-.st»in Ton des Bedauen.s
klang durch ihre Wort». „Zrcutii Si» stch
nicht zu früh, fast glaub» icb. wir werden
htut» Abschied nehine» sür immer. lZnf»ie
h»utig» Unt»rrcd!!»g wild »nlweder da,
lose Band, welche« uns bisher vcrcirUe,
fester kuüpfrn od«» st» wiid cS läse» zun.
L»b»w»hi auf iniiiitl!"
„Doris!'
„Sie sel'.ft soll»n darüb»r enifchtidtn.
ich schriet »S Ihn»»."
„Dann ist es »nlschltdtn! Verlang.«
Ti» von mir, was Sie woll»«. Es gibt
kein Opfer, wtichtS ich nicht srtüdig sür
St» brächte."
„Versprechen Sie Nichts, Arthur. Hch
(Zieht 4. Hcw.)