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Wartet einen Augenblick!" schrie Sicco, denn dies war der an'» Land verlangt der Mann?" fragte Günther, der, eben zu Pfeile gestiegen, noch den Zügel anhielt, um den Ankömm» „Er ist mit seiner Braut bereits fort «ortete der Sachse, „aber es würde doch jetzt kaum passende Zeit für Leute Deines Schlages fein, ihm lästig zu fallen. Kommt, Genossen! Vorwärts!" und festhielt. „Wenn Ihr dorthin reitet, „Bist Tu verrückt? Au» dem Wege im Augenblick!" rief der Edelmann, zornig deinem Pferde die Sporen einseßend, daß um mich mit solchem Beltlergeslndel, wie Ihr seid, zu bepacken?" „Nicht von der Stelle, unbesonnener St.'äise!" herrschte ihm Sicco zu, indem , »s bäumende Roß mit solcher Kraft herab,'iß >"> d zurückstieß, daß Günther kaum s> ch Satkl zu erhalten vermoch. te, „es g 'lt Euer Aver »'eben!" „Unser Leben?" Günther überrascht; tsch, ergriffen von dem Tone der Wahrhi 't. d.'? in Sicco's Ausruf herrschte, ließ i r die be».'it« erhobene Faust wieder sinken 0«d gab ,'inem Gefolge, das dem Westfri?srn bereits zu Leibe woll te, einen Wink, l>o« demftlben abzulassen. „Was meinst Du?" fragte jept der ich habe weder Zeit noch Lust, jept Räth sel zu lösen." „Euch allein kanrr und will ich es nur vertrauen," entgeg »et« Si«o, ließ die Zügel des Pferdes, die er noch immer festgehalten, fahren, »nd flüfle.te bedeu- tungsvoll Günther, der sich etwa« herab beugte, einige Worte in'« Ohr. Wenige Dinge sind im Stande, so schnell auch den gerechtesten Zorn zu be schwichtigen, wie di: vertrauliche Mitthei lung eines wichtigen Geheii «nisse«. Gün ther'S zornige Miene verwandelte sich ur plötzlich in einen wohlwollenden Blick, in den sich zu gleicher Zeii ein Ausdruck von Besorgniß mischte. „Still!" sagte er jetzt leise zu Sicco, „laß' es Niemand weiter hören! es ist nicht nöthig, vor der Zeit Lärii zu schla gen. Ich nehme die Frau mit mir und die Kinder desgleichen;—Du aber bleibst hier, und wenn Du mir Lügen berichtet hast, so kannst Du gewiß sein, daß der Galgen ohne Gnade Deiner wartet. Gefährten," fuhr er laut fort, „ich erfahre eben da eine Neuigkeit, die eine Abänder ung unsere« Vorhaben« bedingt. Nur sechs von Euch gehen mit »ach Hofe, die Urbrlgen bleiben hier und sorgen dafür, daß die Zelte und die Bagage sofort aus gepackt werden, und Alles an Bord bereit sei, um, wenn es nöthig werden sollte, mit den Schiffen jeden Augenblick weiter hin aus im Strome gehen zu können." Dieser Befehl, der auf etwa« ganz Ab sonderliches zu deuten schien, erregte all gemeine Bestürzung, außerdem aber nicht wenig Unzufriedenheit bei Denjenigen, welche zurückbleiben mußten und sich so des prächtigen Fcste« und de« feierlichen Hochzritsmahles beraubt sahen. Indessen da« Bewußtsein, daß es sich um eine Sa che von Bedeutung handeln müsse, ließ kein Murren laut werden. Einer der säch sischen Edlen nahm auf Günther'« Be seht die westfriestscht Frau hinter sich aus sein Pserd, zwei andere belasteten sich mit mit Wolf an Bord de» Befehlshaberschtf s»S begab, ritt Günther mit seinem so ver kleinertem Gefolge in gestrecktem Trabe aus dem Wege nach Lepden zu. Dritte« Kapitel. In der großen Halle seiner Burg zu Leyden saß Graf Aernout von Holland mit seinen FesteSgenvssen bei dem Ban kette, welche« der Hochzeitsfeierlichkeit vor ausgehen sollte. Er hatte seinen Pia» zwischen Braut und Bräutigam genom men und nach kleinem Zwischenraum folg ten dann die zum Feste und zur Tafel ge ladenen Ritter und Edelsrauen in bunter Reihe. Doch unier den heiteren Tafelze „ossen suchte manches Auge, jedoch verge ben«, de« Grafen jüngsten Sohn, Siwait, »ordem der Liebling feines Vater« und vie Freude aller, die ihn kannten, jetzt aber seit fünf Jahren verstoßen und au« der Brasschast verbannt. Die verliumderi schen Berichte eine« unwürdigen Günst lings, der da« Vertrauen de« Grasen Aernout eben so In vollem Maße besaß, zls er es mißbrauchte, hatte in dessen Lrust den Keim de« Mißtrauen« gegen een einst so geliebten Sohn zu sähen ge vußt. Siwart, der die bösen Absichten oes Verräther» entdeckt Hütte, stellt» thu, ,l« beide einst allein im Vorhofe der gräf lichen Burg zusammenirafen, über seine niedrige, unehrenhafte Hantlung«wetse >ur Rede. Von Worten war e« zu Thaten gekommen und der Dolch de« jähzornigen Jüngling« durchbohrte die Brust de« Feindes. Eine Gewaltthat wie diese, welche die Beschuldigung des zügellosesten Uebermuihe« gegen Siwart zu rechtferti gen und zu bestätigen schien, trieb de« Grafen Zorn auf die höchste Spitze; von blindem Eifer verführt und ohne zu be denken, in wie weit erlittene« Unrecht und vorhergegangene Aufreizung zum Zorn die That entschuldigen könnten, vielleicht auch wohl au« Verlangen, zu zeigen, daß er Gerechtigkeit ohne Ans hen der Person auSzuülen wisse, befahl Aernout seine« Sohne, da» Land zu räumen und verbot ihm, je wieder vor seinen Augen zu er scheinen. Diederich, durch seine Fürbitte de« Vater« Zorn zu mildern und einen Widerruf de« über seinen geliebten Bruder gefällten Urthe»«spruches zu erlangen; »ergeben« nahmen Verwandte, Freunde den allge mein beliebten Jüngling in Schutz; Graf Aernout blieb unerbittlich und fein Zoru lvurde nicht gemildert, al« er nach einiger Zeit vernahm, Siwart habe bei den ihm verhaßten Westfriesen, seinen bittersten Feinden, Schutz gesucht und Zuflucht ge funden, auch daselbst mit der Tochter ei ne« Dorfbewohner« ein Ihebündniß ge schlössen. Aber die Zelt, die alle Wunden heilt, und die Erinnerung an jeden Frevel ver wischt, begann nach und nach auch bei dem Grasen die Wirkung herbeizuführen, welche Verwandte und Freunde nicht hat ten zu Wege bringen können. Da« Ver langen nach dem früher so geliebte« Sohm fing wieder an, bei ihm aufzuleben; aber obscho« er denselben schmerzlich entbehrte, so verhinderte ihn doch sein Siolz und falsche Scham, die« irgend Jemand zu zeigen, und so wagte man immer nur noch mit Zittern und Zagen an Aernout's Hofe i« seiner Gegenwart den Namen Siwart auszuspreche«. Dessenungeachtet beschloß der edle Bräutigam grate heute, bei einem Gast mahle, an weitem jede« Herz sich der Freute und dem Wohlwollen öffnete, ei' nen nochmaligen Versuch ,u Gunstr« sei «es Bruder« zu machen. Tie Gelegenheit dazu bot sich bald dar, al« Poppe, der Hsuehosmeister, hinter seinen Sessel ge treten und ihn mit folgenden Worten an redete- „Ich hoffe, Junker, daß an dem Mahle nicht« fehlt. Zwar wollen die frischen Fische nicht ausreichen, aber wer kann'« ««der«?" „Ich vermisse nichi«," sprach Diederich, ~al« allein die Gegenwart meine« edlen Bruder«. Ach! was gäbe ich darum, könnte er an diesem Tage Zeuge von unser Al l»r Glück sein." Ter alte Diener schüttelte seufzend die greifen Haare und warf seitwärts einen Blick voll Bekümmeruiß auf den Grasen, der, da« Gesagte hörend, die buschigen Augenbrauen auf eine wenig ermuthigente Weife zusammenzog. ~E« «Srde Siwart wohl wenig mit sei »er Gegenwart gedient sein, und nur Neid bei ihm erwecken, wenn er sähe, welche edle Jungfrau sein Bruder zur Gemahlin erhält, wo er selbst sich mit ei ner Bettlerin hat behelfen müssen," sprach »er Graf. „Im Gegentheil, glaube ich, würde er sich herzlich meine« Glücke« freuen," er widerte Diederich mit Wärme, „Siwart'« rdle Seele ist dem Neide unzugänglich, hat er jemal« Verdruß darüber gezeigt, «eon in der Reitkunst oder im Waffin spiel ich ihm zufällig voraus war? ob. schon die« nur sehr selten statt hatte; denn im Allgemeinen fand er weder im Schwerte noch in der Lanze feine« Gleichen; und seine Geschicklichkeit mit der Wosse —" „Die hat der arme Odulf zu feinem Verderbe» kenne« gelernt," unterbrach ihn »er Graf mit Bitterkeit. „Odulf hat nur empfange«, wa« er »erdiente," erwiderte Diederich, aber so zleich bemerkend, welchen nachtheiligcn Eindruck da« Gesagte auf den Gräfe« „achte, fügte er schnell hinzu: „Was in ilebereilung de« Zorne« geschah, ist leichl >« verzeihen; aber niemal» war Siwart luier Liebe unwürdig." Der Graf schaute finster und nächst», »end vor sich hi«, und e« wurde allen Anwesenden bemerkbar, wie «Sohne«liebe ind Herrschtrstolz einen harten Strauß impften; jetzt fühlte stch auch die schöne Withilde gedrungen zu erprobe«, ob auch !l«er Bitte von ihr »er Graf zu'widerste >e» vermöge» würde. „Vaterl" sagte sle zum Grasen, ihre reundlichen blaue« Auge« zu Aerniul iufschlagendi ~Jch habe noch keine Ltite in Euch gethan, und doch giebt da« Ver hältniß, welche« mich heut in Euere Fami ie eintreten läßt, mir einige« Recht dazu. Werdet Ihr Euren Siwart nicht zurück !use«, wen« Withilde Euch darum instä«. -igst bittet?" Der Graf war tief bewegt. „Sofern « meine liebe Tochter Ist, die solche« ver sagt —sagte er, indem er eisen Blick »oller Wohlwollen zu ihr wendete. Doch !r konnte fei»« Rede «icht beendigen, da eine Aufmerksamkeit plötzlich durch die Ankunft von Günther von Lüneberg ab zezoge« wurde, der mit feine« Gefährten »od der fremden grau nebst ihren Kin »er« i« den Saal trat. „Wir erwartea Euch mit Ungeduld, tdler Günther!" sprach der alte Graf, in dem er aufstand und da« Haupt gegen ihn neigte. „Unser Hofmeister wird Euch zu dem für Euch bestimmte« Platze führen." Während der Graf diesen Bewillkomm nung«gruß aussprach, traf sein Auge die grau, welche mit Günther von Lüneburg sich zu Withilde, indem er ste halblaut fragte, ob fie nicht wisse, wen Günther hier mit zur Festlichkeit gebracht habe, und mit zu dem sächsischen Gefolge gehöre. Withilde, selbst erstaunt, zuckte verneinend die Achsel«, aber der sächsische Edelmann, den Hofmeister, der stch ihm genaht hatte, zurückweisend, trat vor dle Tafel, ver beugte stch und sprach: „Durchlauchtigster Graf! Bevor Gün ther voa Lüneberg Platz nimmt, muß e, Euch ersuche«, diese fremde Frau zu ho re«, die Such wichtige Nachrichten bring! deren Mittheilung keinen Ausschub leitet!' „Sle rede," erwiederte Aernout mit stet gender Verwunderung. Jetzt trat Tetta vor und bog da« Knie Bei dieser Bewegung e«ifi.l ihr de> Nummer 31. Schleier, der ihr Gesicht verhüllt hall,, und ein allgemeines Gemurmel der Be wunderung durchlief die Reihen der Au ivesenden, denn selten halte man ein Ant litz von so regelmäßigen Formen und so edlem Ausdrucke gesehen. Wie die lieben«, würdige Braut duich die Zartheit ihrer Gestalt und die herzgewinnende Unschuld, die in ihren klaren Auge» glänzte, das Bild einer reizenden Jungfrau war. so war die Westfriesin im vollsten Sinne des Wortes eine schöne Frau. Ihre G.stalt war stolz und erhaben, der Busen voll. Hals und Arme weiß und zierlich gerun ret. Tie Farben ihres Antlitzes, worauf augenblickliche Verlegenheit die Roche ab. wechselnd erscheine» und wieder »erschwin den ließ, waren so zart und durchfchei nend, daß man sie für Beweise einer schwachen Gesundheit würde gehaltn ha. ben, wenn nicht die Frische der Lippen und die Nethen schimmernder Perlenzähne va« Gegentheil bezeugt hätte». In ihre» vunkelblauen Auge», über welche sich zwei schwarze, vollkommen gewölbte Augin brauen zogen, wechselten, durch die ver schiedenen Gemüthsbewegungen hervorge rufen, Stolz, Ernst und Weichheit mit einander ab; ihre Stirn, l>reit?r und er habener, als dies gewöhnlich bel grauen der Fall ist, kündigte eine ungewöhnliche Geisteskraft an. doch dle Grübchen ur Ktnn und Wangen gaben dem Ganzen etwas Sanftes und Kindliches, das den strengeren Ausdruck der oberen Gesichts parthie milderte. Die in des Grafen Halle versammelten Gäste gaben tndcsse» weniger genau Acht auf die reizende Schönheit der Fremden, als dies wohl unter anderen Umständen der Fall gewesen sein würde, indem die Wichtigkeit der Mittheilungen, die sie machte, bald die allgemeine Aufmerksam, keit mehr und stärker in Anspruch nahm, als die Persönlichkeit der Mittheilerin. In wistfriesischer Mundart und mit einer Stimme, die, erst schüchtern und unsicher, allmähllg Festigkeit in Ton und Ausdruck gewann, gab sie dem Grasen in gedräng. Tester Kürze darüber Bericht, wie das Fi scherboot ihres Mannes mit der norman nischen Flotte zusammengetroffen, wie ser ner ihr Mann zum Looisendienst gepreßt worden, sich aber demselben und auf wel che Art entzöge», und wie er endlich aus den Gesprächen der auf seinem Boot be sindlich gewesenen Normannen deren Ab sicht erkundet habe, in die Rheinmündung bei Kativsk hlnelnzusegeln und eine» An griff auf die Burg von Lepden zu wagen. Nicht gering war die Bestürzung und Verwirrung, welche di»se Nachricht unter den anwesenden Gästen erregte; denn wiewohl man in den letzten Jahre» weni ger als früher durch die Seeräuberel der Normannen belästigt worden war, so er innerten sich doch ältere Leute noch sehr oeuUich des vielfachen Unglück», welches sie in diese» Gegenden angerichtet hatten; über den Unternehmungsgeist der nor mannischen Seekönige bestand übrigens kein Zweifel, ebensowenig an der Wahr heit der »ben gehörten Mittheilungen. Die grauen drängten sich ängstlich zusam men, als sähen sie tie gesürchleten Pllln. derer schon in den Saal dringen. Die Edelleute sprangen aus und riifen nach ihren Waffen; Junker Diederich aber stellte sich vor seine Braut, als wolle er sie vor dem Hereinbrechen der drohenden Gefahr beschützen. Graf Aernout allein blieb ruhig; er erhob sich von seinem Sessel, und, so wie er durch seine hohe und majestätische Gestalt über Alle empor ragte, so bezwang auch der Klang seiner starken, kraftvollen Stimme den enistan denen Tumult und trachte plötzlich All« zum Schweigen. „Wenn diese Frau, woran ich übrigens nicht Zweifle, die Wahrheit gesprochen hat," sagie er, „so werden die „schwarzen Raben" nicht lange säumen, ihr Borha ben auszuführen. Vor dem Abend er warte ich sie indessen nicht, denn anch sie müssen durch den Sturm gelitten haben, und der Wind ist ihnen bis auf diesen Augenblick noch nicht günstig gewesen, um die Nheirimüridung zu erreichen. Daher begib Dich dahin, mein Sohn! Laß di» Einfahrt des Flusses durch versenkte Schiffe unbrauchbar machen, und such« den Feind daran zu hindern, seine Leute auf der Dünenseile an'S Land zu setzen. Ihr, Haler»?!, von L-,dea, handelt ebenso an den Mündungen der Merve und Lier; denn auch dort könne» sie einen Einfall versuchen. Ich selbst werde mich inzwischen mit denen, die mir folge» wollen, nach Eikenduinen begeben, bereit, dort Hülse zu leisten, «o sie am nöthigsten sein möchte." Mi» diesen Worten entledigte sich der Graf des langen, schleppenden Oberge wandes, das ihn schmückte, ließ ssch seine Rüstung anlegen und umgürtete sich mit seinem Schwert. Diederich, gewöhn», sei ne« Vaters Befehlen ohne jede Einrede (Ziehe S ite.)
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